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Staatsbegräbnis für den CNE (Vertrag ohne Kündigungsschutz): Arbeitsminister kündigt an, alle CNE in ,normale' unbefristete Arbeitsverträge umzuwandeln
"Die Neuigkeit an und für sich ist positiv, aber sie dient gleichzeitig dazu, neue anderweitige Rückschritte zu verschleiern: Arbeits- und Sozialminister Xavier Bertrand kündigte am 26. Februar an, alle Arbeitsverträge vom Typ CNE (Contrat nouvelle embauche, "Neueinstellungsvertrag") würden automatisch rechtlich in "normale" unbefristete Arbeitsverträge umgewandelt. Die Meldung machte am gestrigen Mittwoch überall Schlagzeilen und schmückte die Seite Eins der Wirtschaftstageszeitung ,Les Echos', der (ungefähren) französischen Entsprechung zum deutschen ,Handelsblatt'. Ein Teil der Arbeitgeberverbände beschwerte sich daraufhin darüber, "übergangen" worden zu sein bzw. "die Pistole auf die Brust gesetzt zu bekommen", und bezeichnete die Info als "schlechte Neuigkeit für die Beschäftigung"." Artikel von Bernard Schmid, Paris vom 28.02.2008
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Frankreich wird durch die International Labour Organisation (ILO) verurteilt - wegen der Aushebelung des Kündigungsschutzes durch den CNE
"Es war in den letzten Wochen von vielfacher Seite erwartet worden, jetzt ist es offiziell: Die International Labour Organisation (ILO) mit Sitz in Genf hat am Mittwoch, den 14. November 2007 Frankreich offiziell verurteilt. Ursache der Rüge ist die faktische Aushebelung des Kündigungsschutzes, die durch den CNE ( Contrat nouvelle embauche ) oder "Neueinstellungsvertrag" bewerkstelligt wird. Eine zweijährige Periode ohne rechtskräftigen Kündigungsschutz sei "nicht angemessen", befand der Verwaltungsrat der ILO, der im Moment und noch bis Freitag dieser Woche in der schweizerischen Stadt zusammentritt." Artikel von Bernard Schmid, Paris, vom 15.11.2007
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Genau ein Jahr nach dem Sieg über den "Ersteinstellungsvertrag" (CPE): Polemik über das "Projekt eines sozialdemokratischen CPE"
"Heute ist es genau ein Jahr her, dass die (im Augenblick noch amtierende) konservative Regierung von Dominique de Villepin ihr Projekt des "Ersteinstellungsvertrags" CPE unter dem Druck massivster sozialer Proteste zurückziehen musste. (.) Pünktlich zu diesem Jahrestag kam es in den letzten 8 bis 10 Tagen zu einer heftigen Polemik unter dem Stichwort "CPE von links?!" Es ging um ein Vorhaben, das die rechtssozialdemokratische Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal (Stichwort: eine französische Tony Blair-Version, die ihrem britischen Pendant zwei Schönheitsoperationen voraus hat, aber sich verdammt viel ungeschickter anstellt) Ende März aufs Tapet gebracht hatte. Und das kam so." Artikel von Bernard Schmid vom 10.04.2007
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Gute Nachrichten vom Rechtsstreit um den CNE. Doch die Regierung bleibt stur
"Das Berufungsgericht von Paris hatte am Freitag der vergangenen Woche eine wichtige Entscheidung zu treffen. Es ging darum, ob die Arbeitsgerichte für Rechtsstreitigkeiten um den CNE zuständig sind, also etwa Kündigungen im Rahmen dieses « Contrat nouvelle embauche » (Neueinstellungsvertrags) überprüfen und dabei einen solchen Vertrag 'als solchen' für ungültig erklären können. Die französische Regierung wollte diese Frage verneint wissen." Artikel von Bernard Schmid vom 24.10.2006
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Rechtmäßigkeit des CNE (Aushebelung des Kündigungsschutzes): Französische Regierung versucht gerichtliche Kontrolle zu verhindern. Dieser Versuch scheitert anscheinend
Am vergangenen Freitag hatte der Pariser Appellationshof (= Berufungsgericht, das in zweiter Instanz für Zivil- und Arbeitsrechtssachen zuständig ist) über ein brisantes Dossier zu urteilen. Dieses wurde umso explosiver dadurch, dass die Regierung im Vorfeld diese gerichtliche Kontrolle auszuschalten versucht hatte. Artikel von Bernard Schmid, Paris, vom 25.09.2006
- Amnestie für Verfolgte des CPE - Widerstandes?
- Präsidialer Gnadenerlass: Keine Gnade für Anti-CPE-Demonstranten
"Alljährlich zum Nationalfeiertag am 14. Juli erlässt der französische Staatspräsident einen Gnadenerlass. Es handelt sich bei diesem Vorrecht des « Wahlmonarchen » der Fünften Republik um einen Erbbestand der früheren französischen Monarchie. Und es dient real vor allem dazu, für Platz in den reichlich überbelegten französischen Haftanstalten (offiziell 51.000 Gefängnisplätze, zum 1. Juli dieses Jahres real : 59.400 Strafgefangene) zu sorgen, damit neue Häftlinge nachrücken können. (.) Im Vorfeld stellte sich die Frage, ob die jungen Leute, die im März/April 2006 aufgrund ihrer Teilnahme an Demonstrationen gegen den CPE (« Ersteinstellungsvertrag »), an « Randale » oder an Blockadeaktionen verurteilt worden sind, aus diesem Anlass begnadigt würden. Die Antwort lautet klar NEIN." Artikel von Bernard Schmid vom 17.7.06
- Amnestie für Verfolgte des CPE - Widerstandes!
Die französische Demokratie zeigt sich rachsüchtig
nach ihrer Niederlage in der CPE Auseinandersetzung. Wie die am
erfolgreichen Widerstand beteiligten Strömungen jetzt versuchen,
der juristischen Verfolgung ein Ende zu machen berichtet der Beitrag "Repression
gegen Anti-CPE-DemonstrantInnen (und andere) wirkt fort –
Amnestieskandal um Chirac wird für neue Initiative genutzt" von B. Schmid vom 15. Juni 2006
- Eine neue Studie zum CNE widerlegt Regierungsbehauptungen
"Der Contrat nouvelle embauche (CNE, «
Neueinstellungsvertrag ») ist der Zwillingsbruder des CPE
oder « Ersteinstellungsvertrags », dessen Einführung
durch massive Proteste im April 2006 verhindert werden konnte.
Genau wie der verhinderte CPE setzt er den Kündigungsschutz
für zwei Jahre nach der Begründung des Arbeitsverhältnisses
aus, und ermöglicht so Kündigungen ohne Angabe von Gründen.
Dies schafft angeblich eine grobe Zahl von neuen Arbeitsplätzen,
da die Unternehmen bisher « aus Angst, die Leute nicht wieder
los zu werden, notwendige Einstellungen » nicht vorgenommen
hätten. Im Gegensatz zum verhinderten CPE betrifft der seit
August 2005 real existierende CNE nicht spezifisch die Altersgruppe
der unter 26jährige. Er kann für alle seit seiner Einführung
neu eingestellten Lohnabhängigen in Klein- und Mittelbetrieben
bis zu 20 Beschäftigten (das sind 2,5 Millionen Betriebe
oder 90 % der französischen Betriebe) abgeschlossen werden.
Real sind bis dato rund 450.000 solcher Verträge abgeschlossen
worden. Eine Studie der DARES, der Statistik-Abteilung im französischen
Arbeitsministerium, die am Mittwoch morgen (14. Juni) durch einen
Artikel der Wirtschaftszeitung ‘Les Echos’ –
vergleichbar mit dem deutschen ‘Handelsblatt’ - publik
wurde, bringt neue Zahlen. Demnach wären 70 bzw. 90 Prozent
der durch einen CNE eingestellten Arbeitskräfte ohnehin beschäftigt
worden..." - so beginnt der aktuelle Beitrag "Neue
Zahlen zum CNE" von B. Schmid vom 15. Juni 2006
- Neues aus der Welt des CNE (Contrat nouvelle embauche, «Neueinstellungsvertrag»): Schöne neue Arbeitswelt
ohne Kündigungsschutz
Zu Anfang dieser Woche machen in Frankreich erneut
Kündigungsaffären im Rahmen des CNE oder «Neueinstellungsvertrags» von sich reden. Ein
Artikel von Bernard Schmid, Paris vom 22.03.2006
- Der juristische Kampf gegen den CNE kommt voran. Der
gewerkschaftliche und soziale Kampf nicht so sehr...
".Am Freitag, den 28. April hat nunmehr zum ersten Mal
ein Arbeitsgericht einen "missbräuchlich" vom Arbeitgeber
aufgekündigten Arbeitsvertrag vom Typ CNE in einen unbefristeten
"Normalarbeitsvertrag" (CDI, Contrat à durée indéterminée)
umgewandelt und der betroffenen Arbeitnehmerin einen Schadensersatz
von 10.000€ zugestanden." Artikel
von Bernard Schmid, Paris, vom 02.05.2006
- Französische u. deutsche Verhältnisse
"Linke in Deutschland schauen mit Neid über
den Rhein und wünschen sich hier französische Verhältnisse.
Dort haben tage- und wochenlange Streiks, Demonstrationen, Verkehrsblockaden,
Besetzungen usw. von mehr als 3 Millionen Menschen das Gesetz
zur Beseitigung des Kündigungsschutzes für Berufsanfänger
zu Fall gebracht." Artikel
von Wal Buchenberg auf Indymedia
vom 29.04.2006
-
Frankreich: Was bleibt von der Anti-CPE-Bewegung? Eine (vorläufige)
Bilanz und Versuch einer inhaltlichen Bewertung.
- Teil 1 (von 2): Die Repression
"Konfliktende in Frankreich? Streiks und Massendemonstrationen
sind vorerst abgeklungen, nachdem die konservative Regierung
unter Dominique de Villepin einen wichtigen Teilrückzieher
bekannt gegeben hat und den «Ersteinstellungsvertrag»
CPE zurückzog. Aber eine aktive Minderheit machte auch
die gesamte letzte Woche hindurch weiter mit - oft symbolischen
- Blockadeaktionen, mit kleineren Protestzügen oder Besetzungen
öffentlicher Institutionen. Ihre Aktionen richteten sich
vor allem gegen die fortdauernde Gültigkeit aller übrigen
Bestimmungen des Gesetzespakets namens «Gesetz zur Chancengleichheit»,
nachdem der darin enthaltene Artikel zur Einführung des
«Ersteinstellungsvertrags» CPE zurückgezogen
worden ist. Der Ausdruck von « Siegesparaden »,
den Indymedia-Germany vorige Woche zur Beschreibung der andauernden
(aber im Vergleich zu Anfang April schwächeren) Proteste
in manchen französischen Städten benutzte, dagegen
ist ebenso pathetisch wie falsch oder übertrieben."
Artikel von Bernard
Schmid, Paris, vom 19.4.06
- Teil 2 (von 2): Soziale Charakterisierung und gesellschaftliche
Perspektiven
"Das Hauptergebnis von über zwei Monaten heftiger
Sozialproteste war der Rückzug des «Ersteinstellungsvertrags»
CPE ( contrat première embauche ). Dies ist nicht unbedeutend,
denn zum ersten Mal seit Antritt dieser konservativen, neoliberalen
und autoritären Regierung im Mai 2002 konnte sie durch
den «Druck der Straße» und die sozialen
Widerstände zum Nachgeben gezwungen werden. Der Premierminister
Dominique de Villepin, über den sich hartnäckig
Gerüchte bezüglich Rücktrittsabsichten halten,
traut sich im Augenblick fast keine potenziell umstrittene
Maßnahme mehr zu ergreifen. So zog er das Gesetzesvorhaben
zurück, das ein verschärftes Rauchverbot auf allen
öffentlichen Plätzen vorsah - aus Angst, die Studierenden
könnten vielleicht auch Raucher/innen sein, wie sarkastisch
kommentiert wurde." Artikel
von Bernard Schmid, Paris, vom 20.4.06
- Siegesparaden in Frankreich
Proteste auch am Dienstag fortgesetzt - kurzfristige
Besetzung der Startbahn des Flughafen Nantes - Blockade von Bus-Depots
in Toulouse - heute nachmittag Kundgebung in Paris - Siegesparaden
im ganzen Land angekündigt." Artikel
von Osterhase auf Indymedia
11.04.2006
- Reaktionen von Gewerkschaften und Protestbewegung auf
das Staatsbegräbnis für den CPE
"«Das Ziel ist erreicht», so ist die
Erklärung der Exekutivkomitees des sozialliberalen Richtungsgewerkschafts-Dachverbands
CFDT vom Montag, 12.30 Uhr übertitelt. Die Rücknahme
des CPE wird, durchaus treffend, als Erfolg der Mobilisierungen
präsentiert. Die Überschrift resümiert den Inhalt
ziemlich treffend. Von weiteren Mobilisierungen gegen die sonstigen
Bestimmungen des «Gesetzes für Chancengleichheit»,
neben dem nunmehr bald abgeänderten Artikel 8 zum CPE, ist
nicht die Rede. Auch von weiteren gewerkschaftlichen Aktionen
gegen den CNE, den ähnlichen Sondervertrag in Klein- und
mittleren Betrieben, ist in der Erklärung nicht die Rede.
Stattdessen heißt es, die CFDT werde «wachsam»
sein, was den Inhalt der jetzt (anstatt des gekippten «Ersteinstellungsvertrags»
CPE) ausgearbeiteten Eingliederungshilfen für «schwer
vermittelbare» Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt betrifft.
Deren Ausarbeitung sollte ohnehin in Verhandlung mit den Gewerkschaften
stattfinden. Das bedeutet nichts anderes, als dass die CFDT sich
nunmehr voll auf den Verhandlungstisch konzentrieren wird."
Artikel von Bernard
Schmid, Paris, vom 11.4.06
- Ein paar notwendige Anmerkungen zur unterschiedlichen
Streik- und Demokultur in Frankreich
"Am ersten Demotag sind es in ganz Frankreich 700.000
Leute. Am zweiten Demo-, Streik- und Aktionstag sind sie über
eine Million. Am dritten strömen über zwei Millionen
auf die Straße. Der Premierminister hält eine Fernsehansprache
vor elf Millionen Fernsehzuschauern, um seine «Reform»
zu «erklären» und die Gemüter zu beruhigen.
Sie hat einen «Dopingeffekt auf die Proteste», die
danach schnell anwachsen, vermeldet ein öffentlich-rechtlicher
Rundfunksender kurz darauf. 14 Tage später hält nun
der Präsident, der oberste Chef, eine Ansprache vor
über zwanzig Millionen Fernsehzuschauen. Wieder soll pädagogisch
«erklärt» und beruhigt werden. Über 60 %
der von Meinungsforschungsinstituten Befragten erklären sich
«nicht überzeugt». Vier Tage darauf findet ein
neuer Demo-, Streik- und Aktionstag statt, an dem wieder Millionen
in ganz Frankreich auf die Straße gehen, und die Protestierenden
noch zahlreicher sind als beim vorigen Mal."Artikel
von Bernard Schmid, Paris, vom 10.4.06
-
Champagner! für einen wichtigen Teilsieg - Der CPE
ist 'tot'. Andere Bestimmungen des «Gesetzes zur Chancengleichheit»
und der CNE bleiben davon unberührt
«Der CPE ist tot, es lebe die Eingliederungshilfe für
auf dem Arbeitsmarkt schwer zu vermittelnde Jugendliche»:
So lässt sich der Tenor des Beschlusses zusammen fassen,
den Premierminister Dominique de Villepin am Montag um 10.30
Uhr im Namen des konservativen Regierungskabinetts verkündete.
De Villepin hatte es sich nicht nehmen lassen, die Entscheidung
selbst zu verkünden, nachdem er sich ihr Tage lang heftig
widersetzt hatte. Noch am Freitag hatte er sich mit Händen
und Füßen dagegen gesträubt, die Abschaffung
des CPE anzukündigen, und dadurch einen Versuch hochrangiger
konservativer Abgeordneter zur «Auflösung der Krise»
zum Ende der Woche (vorläufig) scheitern lassen. Präsident
Chirac hatte seine liebe Not mit ihm, ließ'Le Monde' vom
Samstag abend durchblicken: «Laut einem Führungsmitglied
der UMP 'ist das Verhältnis zwischen den beiden inzwischen
unglaublich, Chirac hat regelrecht Angst vor seinem Premierminister'».
Und solche Durchgeknallten regieren uns... Artikel
von Bernard Schmid, Paris, vom 10.4.06
-
Steht die Rücknahme des CPE vor der Tür? Zahlreiche
spektakuläre Blockier-Aktionen am Donnerstag
"Die allerbeste Nachricht zuerst: Am heutigen Freitag
Vormittag ist der 39jährige Gewerkschafter der linken Basisgewerkschaft
SUD PTT und Personalvertreter bei der Télécom-Tochter
Orange, Cyril Ferez, aus dem Koma erwacht." Artikel
von Bernard Schmid, Paris, vom 7.4.06
- Wir können alles machen! Zur Strategie und Taktik der
Pariser Polizei
Ein Interview mit einem führenden Polizeigewerkschaftler,
und einige historische Anmerkungen dazu. 1. Teil einer Serie.
Der nächste Teil geht über "casseurs" ("Randalierer")
und über die schmutzige Kriegsführung. Gepostet
bei indymedia von "Aug und Ohr" am 07.04.2006
Streik- und Protesttag am 4. April: stärkste Mobilisierung
bisher
"Das Manöver ist nicht aufgegangen. Die Fernsehansprache,
die der französische Präsident Jacques Chirac am vorigen
Freitag abend vor fast 21 Millionen Zuschauern (dies entspricht
einer Einschaltquote von stolzen 92,5 Prozent) hielt, konnte
die aufgewühlte soziale Situation nicht beruhigen. Die
Mobilisierung auf den Straßen fiel am gestrigen Dienstag
noch stärker aus, als vor 8 Tagen." Artikel
von Bernard Schmid, Paris, vom 5.4.06
-
Spitzbuben unter uns
"Die Jugendlichen, die für die Mehrzahl
der Gewalttätigkeiten auf der Pariser Demonstration vom
23. März (inclusive der Gewalttätigkeiten gegenüber
anderen Demonstranten) verantwortlich sind, haben oftmals irrige
Analysen hervorgerufen. Nicht einmal die Bezeichnung für
sie ist klar. »Jugendliche aus den Banlieues«? »Jugendliche
mit Migrationshintergrund«? »Casseurs« (etwa:
Chaoten)? »Abschaum«? In Ermangelung eines besseren
soll in der Folge der Ausdruck »lascars« (etwa:
Spitzbuben) den anderen vorgezogen werden..." Über
die Demonstrationen gegen den CPE und die Beteiligung von Banden
aus den Banlieues dokumentiert
die Jungle World Nr. 14 vom 05.04.2006 einen Text aus dem Umfeld
der anarchosyndikalistischen CNT .
-
Von wegen suspendiert: Der erste CPE unterzeichnet "Während
ein Teil der Gegner/innen des «Ersteinstellungsvertrags»
CPE bereits den halben Sieg auf ihrer Seite wähnen, sind
nunmehr bereits die ersten solcher Verträge unterzeichnet
worden und voll rechtsgültig. Nachdem Arbeits- und
Sozialminister Jean-Louis Borloo am Montag die Arbeitgeber vorläufig
zum Nicht-Unterzeichnen solcher Verträge aufforderte (in
der Absicht, vorher doch noch einen Konsens mit einem Teil der
Gewerkschaften über den CPE hin zu bekommen, falls dessen
Ausführungsmodalitäten leicht abgeändert würden),
erwecken Regierungsvertreter und Medien zum Teil den Eindruck,
dieser sei «suspendiert». Das bedeutet, dass die
Anwendung des Gesetzes vorläufig ausgesetzt sei. Dem ist
jedoch nicht so: Das Gesetz ist voll anwendbar, und dient als
Drohkulisse für die Gewerkschaften falls eine Verständigung
scheitert, dann bleibt es eben so anwendbar, wie es derzeit
ist." Artikel
von Bernard Schmid, Paris, vom 4.4.06
-
Frankreich: Extreme Rechte hetzt und schlägt gegen
die Protestbewegung. Konservative suchen (eher erfolglos) Anti-Streik-Bewegung
zu mobilisieren, Rechtsextreme wählen härtere Methoden.
"Frankreichs Jugend ist in Aufruhr, jedenfalls zu größeren
Teilen. Auch unter Arbeitern und Angestellten nimmt die Bereitschaft
zu Streiks und Arbeitsniederlegungen zu, um die Demontage des
Kündigungsschutzes u.a. durch den so genannten «Ersteinstellungsvertrag»
(CPE) noch zu verhindern. Auch wenn der von vielen Angehörigen
der Protestbewegung geforderte «Generalstreik» bisher
nicht eingetreten ist, sondern die Arbeitsniederlegungen von
abhängig Beschäftigten (anders als die studentischen
Streiks) sich jedenfalls bislang im Rahmen 24stündiger
Aktionstage hielten, spitzt sich der soziale Konflikt derzeit
zu." Artikel
von Bernard Schmid, Paris, vom 3.4.06
-
Frankreich: Politisch-soziale Kraftprobe vor dem Wendepunkt
?
"Die französische Protest- und Streikbewegung gegen
die Einführung des so genannten «Ersteinstellungsvertrags»
(CPE) steht möglicherweise dicht vor einem entscheidenden
Wendepunkt der Ereignisse. Die obersten Vertreter der Staatsmacht
haben in den letzten drei Tagen, und vor allem zwischen Freitag
Abend und Sonntag, ihre Strategie im Umgang mit der Krise präzisiert.
Damit konnten sie bisher noch nicht zur Beruhigung der Lage
beitragen. Aber mehrere Gewerkschaftsorganisationen, darunter
die CFDT und die UNEF, haben ihre Bereitschaft zum «Dialogieren»
bekundet - freilich auch ihre inhaltlichen Konditionen für
einen Kompromiss vorab bekannt gegeben, die nicht mit den Vorgaben
der Regierung in Übereinstimmung stehen. Gleichzeitig wächst
der auf ihnen lastende Druck nunmehr, da das umstrittene Gesetzespaket
(das u.a. den CPE einführt) bereits heute in Kraft tritt.
Das «Angebot» an ihre Adresse lautet sinngemäß:
Entweder, Ihr akzeptiert, über Änderungen zu diskutieren,
die nur Details berühren und das Wesentliche am CPE unberührt
lassen - oder aber das Gesetz bleibt anwendbar, so wie es ist."
Artikel von Bernard
Schmid, Paris, vom 3.4.06
-
Aus dem Reich der Arbeitgeber-Willkür: Die französische
Presse berichtet über die Praxis unter dem CNE («Neueinstellungsvertrag»)
Artikel von Bernard
Schmid, Paris, vom 31.3.06
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Das französische Verfassungsgericht billigt den CPE:
Eine klare poltisiche Entscheidung. Es bleibt nur der Streik
!
Artikel von
Bernard Schmid, Paris, vom 31.3.06
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Blockade der Gare de Lyon in Paris
Bericht
und Bilder von Racaille Verte vom 31.03.2006
bei indymedia
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Kampf gegen CPE: Drei Ereignisse am Donnerstag (30.3.) und
neuer Streiktag am Dienstag (4.4.06)
"Drei Ereignisse beherrschten den Fortgang der politischen
und sozialen Kraftprobe am Donnerstag. Es handelt sich (erstens)
um die Anordnung von Bildungsminister Gilles de Robien (UDF,
christdemokratisch), die besetzten oder blockierten Oberschulen
durch die Polizei und notfalls gewaltsam «öffnen»
zu lassen. Dies sollte am Donnerstag früh passieren, bzw.
hätte passieren sollen. Zum Zweiten hatte die «Nationale
Koordination der Studierenden, Oberschüler/innen und jungen
prekär Arbeitenden» für den heutigen Donnerstag
zur Blockade von Hauptverkehrsachsen wie Straßen und Schienen
aufgerufen. Drittens wird für den Donnerstag abend die
Publikation der Entscheidung des französischen Verfassungsgerichts
(Conseil constitutionnel) über das «Gesetz zur Chancengleichheit»,
dessen Artikel 8 die Rechtsgrundlage für den umstrittenen
CPE oder «Ersteinstellungsvertrag» schafft, erwartet."
Artikel von Bernard
Schmid, Paris, vom 30.3.06
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ENORM ! – Und jetzt ?
"Allein ein Wort kann
das Menschenmeer der französischen Demonstrationen vom
Dienstag beschreiben: «enorm». Die CGT, die nicht
nur Mitveranstalterin, sondern eine der Haupttriebkräfte
bei der Mobilisierung war – in Paris hatte sie allein
rund ein Drittel der Teilnehmer mobilisiert -, sprach von 700.000
Demonstranten in der Hauptstadt und 3 Millionen frankreichweit.
Das wäre auf nationaler Ebene die größte Teilnehmerzahl,
die je überhaupt registriert wurde. Dies bleibt auch dann
so, wenn man berücksichtigt, dass die Polizei, deren Angaben
fast immer untertrieben sind, von 1,1 Millionen Demonstranten
spricht und der Realitätssinn gebietet, von insgesamt ungefähr
zwei Millionen in ganz Frankreich auszugehen" - so
beginnt der Bericht
von Bernard Schmid vom 29. März 2006 über die
gestrigen Massendemonstrationen gegen den CPE-Gesetzesentwurf
der französischen Regierung
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Aktuelle Nachrichten vom Streiktag. Und: Das Problem der
Gewalt/Militanz im französischen Konflikt. «Gewalt
welche Gewalt?»
"Nach dem Streik- und Aktionstag vom heutigen Dienstag
wird sich in Frankreich entscheiden, auf welchen Ausgang der
aktuelle politisch-soziale Konflikt zusteuert. Der Ausstand
kündigt sich relativ massiv an. Am Vormittag erschienen
keinerlei Zeitungen vom Tage, und in zahlreichen Schulen wurde
die Arbeit niedergelegt (rund 40 % der LehrerInnen im Ausstand).
Dagegen blieben die Auswirkungen des Streiks in den öffentlichen
Transportmitteln am Dienstag vormittag mäßig, rund
70 % der Metrobahnen und 60 % der Vorort-Pendlerzüge funktionierten.
Im überregionalen Eisenbahnverkehr fuhren, je nach Strecke,
meistens ein Drittel bis zwei Drittel der Züge. Allerdings
hätte ein stärkes «Lahmlegen» der Transportnetze
auch die Mobilisierung zu den Demonstrationen selbst zu beeinträchtigen
gedroht." Artikel
und Fotos von Bernard Schmid, Paris, vom 28.3.06
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«Parallele zu Mai 1968»: Was denken «Ehemalige»
und heutige Studierende über diesen Vergleich?
"Heute wird mir spontan klar, warum der Pariser Mai 1968
im Mai stattgefunden hat. Ja klar: Im März ging nicht,
da war das Wetter zu beschissen. Oder wer möchte bei diesem
ekelhaften Nieselregen und dieser nassfeuchten Atmosphäre
auf den Barrikaden ausharren? Rafik, der Angestellte einer Universitätsbibliothek,
der mich begleitet, ist nicht von meiner neuen Theorie überzeugt.
«Aber die Barrikadenkämpfe im Berliner Zeitungsviertel
fanden im Januar statt, 1919 glaube ich. Und in Berlin war es
bestimmt noch kälter als hier» wendet er ein. Darüber
muss ich noch mal nachdenken. Aber vielleicht erklärt das
ja, warum Barrikaden bisweilen brennen: Damit es gefälligst
wärmer wird? Den Gedanken kann ich nicht zu Ende denken,
denn wir erreichen den Haupteingang des Campus von Censier."
Artikel von Bernard
Schmid, Paris, vom 28.3.06
-
Frankreich: «Dialog» (vorläufig?) gescheitert.
Dienstag wird entscheidend. Koordination beschloss nächste
Etappen
"Beide Seiten haben sich kurz gegenseitig gemustert und
dann Aufstellung bezogen: So lässt sich zu Anfang dieser
Woche die Situation beschreiben, die auf die so genannte «Dialogeröffnung»
zwischen französischen Gewerkschaften und konservativem
Regierungskabinett vom Ende voriger Woche folgt. Alles wird
nunmehr vom Ausgang des morgigen Streik-, Aktions- und Demonstrationstags
(28. März) abhängen. Aber auch von den im Anschluss
beschlossenen Folgeaktionen und weiteren Etappen des Konflikts,
falls das Kabinett unter Premierminister Dominique de Villepin
den geplanten «Ersteinstellungsvertrag» oder CPE
(Contrat première embauche) nicht alsbald zurückzieht.
Die «Nationale Koordination der Studierenden, Oberschüler,
jungen Arbeitenden und Prekären» beschloss auf ihrem
Delegiertentreffen am zurückliegenden Wochenende in Aix-en-Provence
bereits neue Aktionstage am 30. März und (mitsamt Streikaufruf)
am 04. April. Fraglich ist hingegen noch, wie die Gewerkschaftsapparate
sich in der Folge verhalten werden." Artikel
von Bernard Schmid, Paris, vom 27.3.06
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Wie geht es weiter mit der Anti-CPE-Bewegung?
Gewerkschaftsdachverbände zur
Verhandlung bei de Villepin, Gewaltausbrüche nach donnerstäglichen
Demos - der Beitrag
von B.Schmid vom 24. März 2006
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Gewerkschaften und Studierenden-Koordination bereiten nächste
Schritte der Protestbewegung und Ausstände vor
Artikel von Bernard Schmid vom 22.03.2006. Siehe dazu auch:
-
»Es herrscht eine prekäre Vollbeschäftigung«.
Ein Gespräch mit marcel lombre, einem Aktivisten der Koordination der Intermittents und Prekären aus Paris
"In ganz Frankreich protestieren Studenten und Schüler gegen den von der Regierung geplanten Ersteinstellungsvertrag (CPE). Dieser soll es Unternehmen ermöglichen, Arbeitnehmern unter 26 Jahren jederzeit ohne die Angabe von Gründen zu kündigen. An der Bewegung beteiligt ist auch die »Koordination der Intermittents und Prekären - Île de France«. Sie gründete sich im Sommer 2003 aus Protest gegen die Abschaffung von Sonderregelungen für prekär Beschäftigte im Kulturbereich (Jungle World, 7 und 8/06). Noch immer führt sie Besetzungs- und andere Aktionen durch, unter anderem ruft sie zur Teilnahme am Euromayday auf. Weitere Informationen gibt es auf ihrer Webpage www.cip-idf.org, wo auch ihr Organ Interluttants gelesen werden kann. Die Jungle World sprach mit einem Aktivisten der Koordination, dessen Name auf eigenen Wunsch geändert wurde.." Interview von Anne Joly in Jungle World vom 22. März 2006
-
Frankreich: Generalstreik oder Bluff?
"Jacques Chiracs Präsidentschaft endet, wie sie
1995 begann: Auch in ihrer Schlussphase wird sie von massiven
sozialen Protesten überschattet. 13 Monate vor der Wahl
seines Amtsnachfolgers - nur ein Prozent der befragten Franzosen
wünschten jüngst eine Wiederkandidatur Chiracs - ist
es wieder so weit. Erneut muss das Staatsoberhaupt versuchen,
einen massiven sozialen Konflikt zu entschärfen. Die massiven
Demonstrationen vom Samstag unterstrichen das Ausmaß der
Widerstände gegen das Vorhaben, den Kündigungsschutz
auszuhebeln. Erstmals nehmen auch die großen Gewerkschaftsbünde
jetzt, seit dem Wochenende, das Wort vom «Generalstreik»
in den Mund." Artikel
von Bernard Schmid vom 20.03.2006. Siehe dazu auch:
- 1,5 Mio gegen CPE - Generalstreik angedroht
"In 170 Städten haben heute wieder Demonstrationen
gegen CPE und die Regierung Villepin stattgefunden. Insgesamt
waren über eineinhalb Millionen Menschen auf der Strasse.
Die Regierung will immer noch nicht nachgeben. Die Gewerkschaften
haben deshalb einen landesweiten Generalstreik angedroht.(ultimatum
von 48 stunden wurde von vielen genannt) im anschluss an die
demos kam es in dutzenden von städten erneut zu krawallen.
viva la revolution!..." Bericht
mit Bildern von "cpe non!" vom 19.03.2006
bei indymedia.
- Gute Eindrücke vermittelt auch das
deutschsprachige Live Interview zu den Anti CEP- Prostesten
in Paris/Sorbonne am Samstag, 22.30h, kurz vor der Räumung,
bei indymedia (mp3)
-
Frankreich: Militante Neofaschisten suchen als Speerspitze
einer Streikbrecherbewegung zu agieren
Artikel von Bernard Schmid vom 20.03.2006
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An die streikenden SchülerInnen und StudentInnen in
Frankreich. Streikende solidarisch mit Streikenden!
Die verdi-Landesleiterin Sybille Stamm richtete am 18.3.06 im Auftrag der im Öffentlichen Dienst des Landes Streikenden eine Solidaritätsadresse an die in Frankreich streikenden SchülerInnen und StudentInnen. Der Text in deutsch und französisch kann gut als Vorlage benutzt werden. Wir warten auf eine Solidaritätsadresse, nehmen bis dahin Solischreiben gerne entgegen!
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Polarisierung wächst
"Mobilisierungserfolg für studentische und Jugend-Demos
- Rechtsradikale lancieren gewalttätige Gegenaktionen"
- so beginnt der neue aktuelle Bericht von B. Schmid über
den Widerstand gegen die CPE "Polarisierung
wächst" vom 17. März 2006
-
Unter dem Beton: Das Pflaster! "Gewerkschaften, Studierende,
SchülerInnen und linke Parteien laufen seit Wochen Sturm
gegen ein Gesetz zur Aufhebung des Kündigungsschutzes für
Berufseinsteiger (CPE). Hier ein Rückblick auf die gestrigen
Aktionen und Entwicklungen." Bericht
von "Caillera autonome enragée 2G" vom 15.03.2006
bei indymedia
-
«Die Oberschüler treten in den Tanz ein»
- Aktionstage gegen CPE
Artikel von
Bernard Schmid, Paris, vom 15.3.06
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Frankreich: Widerstand gegen CPE weitet sich aus
Übersicht
mit weiterführenden Links
von "@narchist + Updates von Mr.X" vom 14.03.2006 bei indymedia
-
Frankreichweit : Studentische Proteste gegen CPE
Artikel von
Bernhard Schmid (Paris) vom 14.3.06 mit einem Protestvorschlag
-
Sorbonne geräumt - Nationale Koordination aller Jugendlichen,
Studierenden, jungen Arbeitenden und Prekären gegen
den CPE gegründet
Artikel von
Bernhard Schmid (Paris) vom 13.3.06. Siehe auch Videos
zur Sorbonne-Besetzung bei indymedia
-
Jetzt auch Widerstand an den Universitäten
Am Tage der Verabschiedung des "Gesetzes zur Chancengleichheit"
(in dem unter anderem das CPE-Projekt enthalten ist) kam es
an zahlreichen französischen universitäten zu Widerstands-
und Protestaktionen, am heftigsten in Paris. Der aktuelle Bericht
"Universitäten
im Widerstand" von Bernhard Schmid vom 10. März
2006
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Frankreich: Jugend protestiert, de Villepin sieht plötzlich
alt aus
Artikel von
Bernhard Schmid (Paris) vom 09.3.06
-
Frankreich: Sozialer Protest und juristischer Kampf gegen
den "CPE" Aktiv gegen neuen prekären Arbeitsvertrag
für junge Lohnabhängige
"Nicht nur in Deutschland (wo die Große Koalition
im SPD-CDU/CSU-Koalitionsvertrag vom Oktober 2005 die Schaffung
einer zweijährigen "Super-Probezeit" ohne Kündigungsschutz
für alle Lohnabhängigen beschlossen hat) arbeitet
die Regierung eifrig daran, möglichst viele abhängig
Beschäftigte einer durch den Wegfall des Entlassungsschutzes
gesteigerten Arbeitgeber-Willkür zu unterstellen. Auch
in Frankreich arbeitet man daran fieberhaft. Auch hier nimmt
die betriebene Demontage des Kündigungsschutzes die Form
einer "Super-Probezeit", während zweier Jahre
nach Eintritt in ein neues Arbeitsverhältnis, an. Doch
dabei geht man in Frankreich scheibchenweise vor: Beschäftigtengruppe
für Beschäftigtengruppe." Artikel
von Bernard Schmid vom 26.2.06
-
Frankreich: Schulferien als Handicap. (Jugend-)Proteste
gegen Schleifung des Kündigungsschutzes für junge
Beschäftigte gehen fort
"Richtig wohl war der französischen Regierung wohl
nicht, als sie vor genau einer Woche das so genannte "Gesetz
zur Chancengleichheit" verabschieden ließ. Das Gesetzespaket
war - erst zu Jahresanfang - als Antwort der offiziellen Politik
auf die Probleme der Jugend in den Trabantenstädten, die
während der Banlieue-Riots vom November 2005 zu Tage traten,
präsentiert worden. Doch gleichzeitig sind einige der präsentierten
"Lösungen" sehr dazu angetan, die Probleme noch zu verschärfen.
Deswegen fürchtet die Regierung auch neue Proteste (zu
letzteren: siehe weiter unten mehr!)." Artikel
von Bernard Schmid vom 17.2.06
-
Frankreichweite Demonstrationen gegen neuen Sonder-Ausbeutungsvertrag
für jüngere Beschäftigte
"Wenigstens einen Vorteil hat er anscheinend, der umstrittene
CPE ( Contrat première embauche , "Ersteinstellung-Vertrag").
Also der neue Typus prekärer Arbeitsverträge für
Jugendliche und junge Erwachsene bis 26 Jahre, dessen Einführung
die Regierung unter Premierminister Dominique de Villepin in
dieser Woche im französischen Parlament durchsetzen möchte.
Wie bitte, Vorteile soll er haben? Ja, einen: Denn zumindest
lässt sich die ihn bezeichnende Abkürzung in vielfältiger
Form auslegen, um seinen wahren Charakter auf den Punkt zu bringen."
Artikel von Bernard
Schmid (Paris) vom 8.2.06
- Neue Maßnahmen zur Flexibilisierung des Arbeitsmarkts.
Der Kündigungsschutz bröckelt weiter ab
"« Beispiellose Dereglementierung des Arbeitsmarkts »
übertitelt die Pariser Abendzeitung « Le Monde »
ihre innenpolitische Rubrik in der Dienstagsausgabe dieser Woche
(17. Januar). Unter dieser Überschrift stellt die Zeitung
die neuen Maßnahmen zur Arbeitsmarktpolitik vor, welche
Premierminister Dominique de Villepin (UMP) am Montag verkündete."
Artikel von Bernard
Schmid, Paris vom 17.01.2006
- Gewerkschaften verlieren vor dem Obersten Verwaltungsgericht
gegen Demontage des Kündigungsschutzes
"Am Mittwoch (19. Oktober), nur fünf Tage nach der Anhörung,
hat der Conseil d'Etat, das französische Oberste Verwaltungsgericht,
sein Urteil über die Verordnungen der Regierung de Villepin
vom 2. August gefällt. Damals, mitten im Hochsommer und während
der Urlaubspause, hatte der Premierminister unter Rückgriff
auf den Mechanismus der "ordonnances" (eine Art Notverordnung
mit Gesetzeskraft, aber ohne Mitspracherecht des Parlaments) eine
Serie von "Reformen" im Arbeitsrecht vorgenommen.." Artikel
von Bernard Schmid vom 20.10.2005
- Freibrief für Unternehmer. Frankreich schafft Kündigungsschutz
ab. Linke Parlamentsfraktionen protestieren
Artikel von Christian Giacomuzzi in junge
Welt vom 21.12.2002
- Frankreich - Tauziehen ums Kündigungsrecht
Artikel von Bernhard Schmid in der SoZ
NO.12 vom 7.06.2001
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