UKSH - mehrere Baustellen aus Arbeitnehmersicht
Im Vorfeld der Tarifverhandlungen gründet sich eine neue Gewerkschaft am Uniklinikum Schleswig-Holstein. Verunsicherung gibt es bei den Beschäftigten über die Zukunft der beiden Standorte in Lübeck und Kiel. Artikel von Dieter Hanisch,im Neues Deutschland vom 11.03.2011 . Aus dem Text: "(...) Nachdem einem Schiedsverfahren beim DGB über die Tarifzuständigkeit, führt nunmehr ver.di alleine für die Gebäudereiniger die Gespräche mit der Geschäftsleitung und nicht mehr die IG BAU, bei der viele Gebäudereiniger organisiert waren. Doch die möchten sich nicht von ver.di vertreten lassen und haben deshalb dem Vernehmen nach Anfang Dezember eine eigene Gewerkschaft der Servicekräfte (GdS) gegründet. Diese zählt nach Angaben von Betriebsrat und GdS-Sprecher Helmut Krüger inzwischen rund 650 Mitglieder. Der neue Arbeitnehmerzusammenschluss fordert neun Prozent mehr Lohn. Am Montag trafen sich Geschäftsführung und Gewerkschaftsspitze zu einem ersten Sondierungsgespräch. Nach GdS-Angaben habe man »sachlich und konstruktiv« miteinander geredet und einen Folgetermin für den 29. März vereinbart. Ein IG BAU-Sprecher nennt unterdessen die GdS indes eine »gelbe Gewerkschaft« und unterstellt damit, dass sie von Arbeitgeberseite auf die Beine gestellt wurde..."
UKSH-Verkauf: Ver.di droht mit unbefristetem Streik
"Es ist gar nicht so lange her, da marschierten 2000 Klinikmitarbeiter durch Lübeck und durch Kiel. Das war im März 2008. Damals stritten die Beschäftigten für einen Tarifvertrag, der ihnen unter anderem zusichert, dass das Uniklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) bis zum 1. April 2015 nicht verkauft wird. Unterschrieben am 2. April 2008 vom heutigen Minister Jost de Jager (CDU) - damals noch in seiner Funktion als zuständiger Staatssekretär. "Wir haben das hart erkämpft - und wir werden den Tarifvertrag nicht öffnen", macht Ver.di-Landesfachbereichsleiter Steffen Kühhirt klar. Die Ankündigung von Minister Jost de Jager, das UKSH vorher zu verkaufen, wäre ein "glatter Tarifbruch". Kühhirt warnt: "Dann ist hier richtig was los." Die Gewerkschaft würde die Mitarbeiter zu einem unbefristeten Streik aufrufen. Beim letzten Mal hat der Streik das UKSH täglich eine halbe Millionen Euro gekostet. "Die Leute hier haben nichts mehr zu verlieren", sagt Kühhirt, deshalb rechnet er mit einem hohen Mobilisierungsgrad. Außerdem will Ver.di dann die Sanierungsbeiträge der Beschäftigten seit 2005 zurückfordern - das sind nach Angaben von Kühhirt 100 Millionen Euro." Artikel von Josephine von Zastrow in den Lübecker Nachrichten vom 04.06.2010
Tarifstreit bei Klinikum beendet
"Bis 2015 soll es keine betriebsbedingten Kündigungen und keine Privatisierung der Krankenversorgung im Uniklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) geben. Zudem erhalten die 6.500 nichtwissenschaftlichen Beschäftigten 2,9 Prozent mehr Lohn, arbeiten dafür aber pro Woche eine halbe Stunde länger. Darauf haben sich Ver.di und UKSH geeinigt. CDU und SPD begrüßten die Einigung. Die Klinikleitung betont, durch den Verzicht auf Privatisierung werde die Sanierung des UKSH erschwert. Der UKSH-Aufsichtsratsvorsitzende Jost de Jager hält eine Sanierung bis 2010 dennoch für möglich." DPA-Meldung in der Taz-Nord vom 04.04.2008
»Lieber kein Tarifvertrag als ein schlechter«
Am Uniklinikum Schleswig-Holstein hat ein Streik gegen Privatisierung und Lohnkürzung begonnen. Ein Interview von Daniel Behruzi mit Steffen Kühhirt , Leiter des Fachbereichs Gesundheit im ver.di-Landesbezirk Nord, in der jungen Welt vom 27.03.2008
Einige Gedanken zur derzeitigen Tarifauseinandersetzung am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
"Das Angebot der "Arbeitgeberseite" (wer gibt hier eigentlich seine Arbeit und wer nimmt sie?) ist ein Hohn: alles wird teurer und zuerst sollten wir auf bis zu 30 % Gehalt verzichten. Ver.di nannte das eine "Provokation", wir halten es für Berechnung. Derzeit hören sich die jetzt angebotenen 2,9 % Gehaltserhöhung (bei Verzicht auf das Urlaubs- und Weihnachtsgeld) schon "besser" an (nach jedem "Horrorszenario" klingt das kleinere "Horrorszenario" angenehmer, halt die Logik des "kleineren Übels" Augenzwinkern. Daß zwar über die finanzielle Seite viel geredet wird, aber wenig über die Arbeitszeiten, den Urlaubsanspruch oder die Arbeitsbedingungen läßt einiges erahnen (auch bei den "Aktiven Mittagspausen" wurde zwar davon geredet, daß ver.di gegen Ausgründungen und Privatisierung, für Beschäftigungssicherung und einen einheitlichen Tarifvertrag sei, aber davon, daß ver.di z.B. für die Beibehaltung der bisherigen Arbeitszeit sei, davon war nie die Rede - so enthielt der Stimmzettel zur Urabstimmung nur die Punkte: gegen Privatisierung, Beschäftigungssicherung und einheitlicher Tarifvertrag)." Beitrag von einigen kritischen Kolleginnen und Kollegen am UK-SH, in- und außerhalb von ver.di vom 13. März 2008 auf chefduzen
Privatisierung des Uniklinikums Schleswig-Holstein
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Gesundheit ist keine Ware
"Am UKSH wiederholt sich ein Muster, das aus anderen Bundesländern schon bekannt ist: Als erstes werden die staatlichen Mittel, die in Krankenhäuser gesteckt werden zurückgefahren. Diese Sparmaßnahmen sind der erste Schritt in einer Abwärtsspirale: Als erstes wird an Stellen gespart, wo es nicht sofort auffällt: Reinigungsfirma, Essen oder ähnliches. Aber bald geht es auch an die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte: massive Einschnitte in den Arbeitsbedingungen, dem Lohn und nicht zuletzt in der Versorgung von Patientinnen und Patienten. Mit "Sachzwängen" und "Kostenexplosion" begründen Regierung und Vorstand, was in Wirklichkeit Folge politischer Entscheidungen ist, nämlich der allmähliche Rückzug des Staates aus der Gesundheitsversorgung." Flugblatt gegen die Privatisierung des UKSH bei avanti vom 23.11.2007
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Uniklinik zum Verkauf
Hochschulmedizin in Schleswig-Holstein soll privatisiert werden. Ver.di befürchtet Lohnkürzungen und Stellenabbau. Demonstration am Sonnabend. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 16.11.2006
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Demo und Kundgebung gegen die Privatisierung des Uniklinikums Schleswig-Holstein
Am Samstag, dem 18.11.2006, findet in Lübeck eine Demo und Kundgebung gegen die Privatisierung des Uniklinikums Schleswig-Holstein statt. Alle Informationen auf dem Flugblatt des Personalrates
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Die inszenierte Dummheit
„Die Unternehmensberatung Deloitte & Touche hat in Rahmen einer gemeinsamen Ausschusssitzung im Landeshaus Kiel den Abgeordneten ihr Konzept für die Neustrukturierung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein vorgestellt und sich kräftig blamiert – oder doch nicht?...“ Artikel von „Harry“ Hacker 15.09.2006
- UKSH - Und Keiner Schreit Halt ! Nach Vorstellung der Zukunftspläne am Universitätsklinikum Schleswig – Holstein hat an der Ostseeküste vorzeitig die Narrenzeit begonnen
„Der Rahmen entsprach nicht ganz dem gewohnten Ambiente einer karnevalistischen Prunksitzung, als der Vorstand die Beschäftigten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am 30.08.2006 zur Betriebsversammlung lud.Die beiden am Campus Lübeck hierfür vorgesehen Hörsäle waren schnell überfüllt und eine Übertragung der Veranstaltung in den kurzfristig geöffneten Hörsaal 3 war offenbar technisch nicht machbar. Da auch der Autor zu den akustisch abgeschnittenen Beschäftigten zählte ist nicht bekannt, ob bei Einzug des zuständigen Staatssekretärs den Nahalla – Marsch intoniert wurde…“ Artikel von „Harry“ Hacker vom 7.09.2006
- Tiefschlaf im Norden
Völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit treten die Entscheidungen über die Privatisierungen des Universitätsklinikums Schleswig – Holstein in die entscheidende Phase. Artikel von Joachim Hacker, Lübeck vom 28.07.2006
- Jetzt wird der zweite Schritt eingeleitet: Teilprivatisierung des Uni-Klinikums Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck
„Die Landesregierung Schleswig-Holsteins will den Druck auf die Beschäftigten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck verstärken. Nach der Zusammenlegung der beiden Kliniken zum UKSH als 1. Schritt, soll jetzt die Teilprivatisierung vorbereitet werden. Natürlich ohne die Beschäftigten. Es wird virl Geld ausgegeben und ein externer Unternehmensberater eingesetzt werden. Er verfügt nach Aussagen des Wirtschaftsministers "über ein hohes Maß an "Objektivität". Was bei solchen Unternehmensberatungen herauskommt, das kennen die Beschäftigten im Gesundheitswesen: Abbau von Arbeitsplätzen, verstärkter Arbeitsdruck für diejenigen die bleiben, den Versuch Löhne und Gehälter sowie andere tarifliche Leistungen zu reduzieren oder ganz abzubauen.Das alles erfolgt mit dem Ziel: die Finanzierungsprobleme im Gesundheitswesen und die Defizite im Landeshaushalt auf dem Rücken der Beschäftigten und der Patienten zu lösen. Die bisher stattgefundenen Privatisierungen im Gesundheitswesen haben nie zur Qualitätssteigerungen geführt. Gegen diese Privatisierung rührt sich langsam Widerstand…“ Artikel in LinX - Sozialistische Zeitung für Kiel Nr. 16/17 vom 03. September 2005
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