Unbefristeter Streik im Kreiskrankenhaus Leer
"Rund 80 Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses Leer sind am Dienstag in einen unbefristeten Streit getreten. "Der Ausstand hat planmäßig mit der Frühschicht um 5.30 Uhr begonnen", sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft ver.di, Ralf Pollmann. Alle Abteilungen der Klinik seien betroffen gewesen. Die Versorgung der Patienten im Notfall sei gesichert gewesen. "Wir wollen die Krankenhausleitung wirtschaftlich treffen, nicht die Patienten", betonte Pollmann. Schon am Montag hatten Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Betroffen waren nach ver.di-Angaben die OP-Pflege, die Anästhesie und die Zentralsterilisation. (.) Die Gewerkschaft fordert, dass die kürzlich erzielte Einigung im öffentlichen Dienst auch für die 550 Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses gelten soll. Das Kreiskrankenhaus sei der einzige Arbeitgeber im Umkreis, der statt eines Flächentarifvertrags nur einen Haustarifvertrag anbiete. "Wir fordern hier nichts Exotisches, sondern nur das, was ringsherum Standard ist", sagte Pollmann. Bereits am 8. und 9. Mai hatte es Streiks in der Klinik gegeben." Meldung auf NDR Online vom 27.05.2008 . Siehe dazu:
Verscherbelt: Über das lukrative Geschäft mit Landeskrankenhäusern - Beispiel Niedersachsen
„Mitte März flossen bei Ameos Glückstränen. Der Schweizer Klinikkonzern bekam vom Land Niedersachsen das Hildesheimer und das Osnabrücker Landeskrankenhaus (LKH) verkauft. Die Klinikketten Ameos, Asklepios und Helios sind Beispiele für die zunehmende Globalisierung des Gesundheitsmarktes in der Bundesrepublik. Ameos hat heute rund 50 Einrichtungen mit circa 4.300 Betten und 5.700 Mitarbeitern - vom Allgemeinkrankenhaus über forensische Psychiatrie bis hin zu Pflege- und Behinderteneinrichtungen. Axel Paeger führt dort die Geschäfte. Er war von 1994 bis 2003 Hauptgeschäftsführer der Asklepios Kliniken….“ Artikel von Jürgen Meier in Freitag vom 13.04.2007
Niedersachsen privatisiert Kliniken: Vier Krankenhäuser an Konzerne verkauft
„Mit der Benennung der Käufer von acht psychiatrischen Landeskrankenhäusern (LKH) hat die niedersächsische Landesregierung in dieser Woche eines ihrer am stärksten umstrittenen Vorhaben praktisch zu Ende gebracht. Je zwei Kliniken gehen demnach an die privaten Konzerne »Ameos« und »Asklepios«, drei an kommunale oder regionale Träger, eine an die Arbeiterwohlfahrt. Vier weitere Standorte, in denen im so genannten Maßregelvollzug ausschließlich psychisch kranke Straftäter behandelt werden, bleiben in der Trägerschaft des Landes. …“ Artikel von Reimar Paul in Neues Deutschland vom 19.01.2007
Die Sense wird geschärft
„Niedersachsen will doch nicht alle Landeskrankenhäuser verkaufen. Doch ver.di droht mit unbefristetem Streik, um das Geschäft zu vermiesen. Im vergangenen Jahr demonstrierten sie mit Särgen, jetzt sollen sie doch verkauft werden: 5.800 Mitarbeiter in acht Landeskrankenhäusern in Niedersachsen sollen ab dem kommenden Jahr einen privaten Arbeitgeber erhalten…“ Artikel von Kai Schöneberg in der taz-Nord vom 27.04.2006
ver.di will Beschäftigungssicherung für Mitarbeiter der niedersächsischen Landeskrankenhäuser
„Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di will für die Beschäftigten der sieben zum Verkauf stehenden Landeskrankenhäuser (LKH) eine Tarifvertrag zur Beschäftigungs- und Einkommenssicherung…“ Pressemitteilung von ver.di vom 26.04.2006
Ausverkauf der NLKH
„Seit Jahren wird im Land Niedersachsen über Rechtsformänderungen/Privatisierung der Niedersächsischen Landeskrankenhäuser nachgedacht. Diverse Lenkungsausschüsse gaben Empfehlungen ab, der Landesrechnungshof warnte, trotz aller Kritik, vor einem Verkauf der Kliniken und empfahl die Gründung einer bzw. zweier Anstalten des öffentlichen Rechts…“ Stellungnahme von Silvia Koch, Frauenbeauftragte des NLKH Lüneburg , für die Arbeitsgemeinschaft der Frauenbeauftragten der Niedersächsischen Landeskrankenhäuser zu den Absichten, die Niedersächsischen Landeskliniken (NLKH) zu privatisieren vom auf ungesundleben vom 3.8.05.
Psychiatrie wird zur Ware
„Niedersachsen will seine Landeskrankenhäuser verscherbeln. Vermeintliche Haushaltssanierung kennt kaum Grenzen. Der sozial- und gesundheitspolitische Kahlschlag in Niedersachsen geht weiter. Um den Haushalt zu sanieren, will das Bundesland jetzt seine zehn psychiatrischen Landeskrankenhäuser verscherbeln. Die Kliniken sollen in einem Bieterverfahren europaweit zum Kauf ausgeschrieben werden, teilte ein Regierungssprecher am Mittwoch nach einer Haushaltsklausur des Kabinetts mit. In der Vergangenheit hatten bereits Schleswig-Holstein und Thüringen ihre Landeskrankenhäuser privatisiert…“Artikel von Reimar Paul in junge Welt vom 07.07.2005 |