Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Montag, 17. Dezember 2012:
I. Branchen > Sonstige > Verpackungsindustrie: Neupack in Hamburg und Rotenburg
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"Wir streiken bis wir den Tarifvertrag haben!"
"(.) Die KollegInnen wissen, daß sie nicht nur für sich selbst streiken sondern für alle, die ähnlich behandelt und bezahlt werden und sie wissen auch, daß sie für die Grundlagen ihrer Gewerkschaft streiken. Denn ein Tarifvertrag gibt ihnen und der IG BCE eine stärkere Position als irgendeine Vereinbarung mit den Krügers. Daß ihre IG BCE voll hinter ihnen steht, beweist die heutige Großkundgebung, auf der Peter Hausmann vom Hauptvorstand und Ralf Becker als Vorsitzender der IG BCE Nord die Forderung nach einem Tarifvertrag bekräftigen werden!..." Das Flugblatt vom Soli-Kreis Neupack zur Demo am 15.12.2012
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Arbeitskampf bei Neupack: Zuspruch für die Streikenden
Hunderte Menschen demonstrieren am Hamburger Hauptbahnhof ihre Solidarität mit den Angestellten der Firma Neupack. Artikel von Kai Von Appen in der TAZ vom 16.12.2012 . Aus dem Text: "(.) In der Tat gehörte ein Streik bislang nicht zum Repertoire gewerkschaftlicher Handlungsmöglichkeiten. Die IG BCE sei es gewohnt, Tarifkompromisse am Verhandlungstisch auszuloten. Und nun müsse sie den ersten Streik führen, der gleich solche Intensität habe. "Wir haben in den Verhandlungen Neupack viele Brücken geschlagen, damit die Krügers das Gesicht wahren können - die haben sie allesamt selber abgebaut", sagte Becker. "Wer Autos als Waffen gegen Streikposten einsetzt, handelt niederträchtig und würdelos". Der Schauspieler Rolf Becker, der in Hamburg Vorstandsmitglied im Fachbereich Medien der Gewerkschaft Ver.di ist, rezitierte auf der Kundgebung Texte von Kurt Tucholsky und Berthold Brecht und gab den Streikenden mit auf den Weg, dass "gegen den Klassenkampf von oben" auch Maßnahmen legitim und notwendig seien, die nicht immer von der herrschenden Rechtssprechung abgedeckt seien. Indirekt deutete er an, dass die gesamte IG BCE Branche inspiriert werden müsste, in diesem einzigartigen Konflikt in Solidaritätsstreiks zu treten oder dass es zu Blockaden des Betriebes bis hin zur Betriebsbesetzung gehen müsste."
II. Branchen > Sonstige > Lebens- und Genussmittel > Nestlé
»Aufruhr, Widerstand gegen den Nestlé-Terror in diesem Land«
Die Belegschaft der zum Nestlé-Konzern gehörenden Neuselters Mineralquelle in Mittelhessen wehrt sich gegen Entlassungen und bekommt dabei Zuspruch aus Nah und Fern. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 14.12.2012 . Aus dem Text: „Der Schock war groß, als die Beschäftigten der traditionsreichen Mineralbrunnen-Abfüllanlage in Löhnberg-Selters bei einer Betriebsversammlung Ende November erfuhren, dass 40 von derzeit 75 Stellen im Betrieb vernichtet werden sollen. Die Konzernzentrale Nestlé begründet dies mit einer Umstellung der Produktion auf Einwegflaschen und »Bereinigung« der Produktpalette. Nestlé Waters betrachtet das knapper werdende Trinkwasser als profitable Anlagemöglichkeit und hat sich durch den Aufkauf von Mineralbrunnen europaweit eine starke Marktposition erobert. Der Weltkonzern möchte sich auf den Vertrieb der Marken Aquarel, Vittel und Pellegrino konzentrieren. Regionale Mineralwassermarken sollen hingegen vom Markt verschwinden…“
III. Branchen > Chemische Industrie > Allgemein: Einschüchterungsversuche bei nora systems GmbH in Weinheim
Neuwahlen, aber sofort
"Es gehört schon viel Fantasie dazu, die Rückkehr des entlassenen nora-Betriebsratsmitglieds Helmut Schmitt ins Unternehmen und das Arbeitnehmergremium als Vergleich zu beschreiben. So war es in einer Pressemitteilung zu lesen. Krachende Niederlage für die Firma und den Betriebsrat wäre wohl die zutreffende Formulierung." Artikel von Michael Roth im Mannheimer Morgen vom 14.12.2012
IV. Branchen > Auto: Ford > Ford Genk (Belgien)
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Ford-Direktion fordert eine Schlichtung
"Die Direktion des Ford-Werks in Genk in Limburg fordert nach den am Donnerstag gescheiterten ersten Gesprächen mit den Gewerkschaften die Einsetzung eines Schlichters. Die Gewerkschaften bedauern, dass schon jetzt eine Schlichtung die Sozialverhandlungen übernehmen soll." Meldung auf Flanderninfo vom 14.12.2012
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Erste Gespräche gescheitert
"Am Mittwoch hatten sich die Gewerkschaften des von Schließung bedrohten Ford-Montagewerks im limburgischen Genk und die Direktion von Ford Europa zu einer ersten Gesprächsrunde getroffen. Doch am Mittwochabend wurden diese Gespräche nach fünf Stunden ergebnislos abgebrochen. Ein "ultimativer" Vorschlag zur Lösung des Konflikts von Seiten der Direktion wurde von den Gewerkschaftlern als "unbefriedigend" eingestuft. Damit ist völlig unsicher, ob die Produktion ab dem 19. Dezember wieder hochgefahren werden kann." Meldung auf Flanderninfo vom 13.12.2012
V. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein > Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21
Stuttgart 21 wird teuer - für die Bahnbeschäftigten
"Jetzt wird's eng für die Beschäftigten der Bahn, befürchten die GewerkschafterInnen gegen Stuttgart 21. Denn nach der Aufsichtsratssitzung der DB AG vom 12. Dez. 2012 ist klar: es gibt eine Explosion der Kosten auf 6.8 Mrd. €. Ziemlich klar ist auch, dass diese gigantische Kostensteigerung um 2,3 Mrd. € die Bahn allein wird tragen müssen. (.) Das langfristig größte Risiko für die Bahnbeschäftigten sehen die Gewerkschafter gegen S 21 in den immensen Reputationsschäden, die aus dem einst als zuverlässig und seriös geltenden Unternehmen ("unsere Bahn") einen der best gehassten Akteure im kapitalistischen Monopoly gemacht haben. Wer die Bahninfrastruktur vergammeln lässt, notorisch unpünktlich ist, Öffentlichkeit und Parlamente hintergeht und erpresst, verspielt die Unternehmenszukunft. Nur eine bei den Bahnkunden und als Vertragspartner geschätzte Bahn bietet langfristig gute und sichere Arbeitsplätze." Pressemitteilung der GewerkschafterInnen gegen Stuttgart 21 vom 14.12.2012
VI. Branchen > Medien und IT > Frankfurter Rundschau
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Beschäftigte der Frankfurter Rundschau demonstrieren am 17. Dezember in Köln vor dem Neven DuMont-Haus für Arbeitsplätze und soziale Sicherung
"Beschäftigte der Frankfurter Rundschau und ihre Familien werden am Montag, dem 17. Dezember, gegen 15.00 Uhr in Köln vor der Konzernzentrale der Mediengruppe M. DuMont Schauberg im Druck- und Verlagshaus Frankfurt demonstrieren. Sie fordern Unterstützung beim Kampf um die Arbeitsplätze in Druckerei und Verlag. Soweit es im Laufe des weiteren Insolvenzverfahrens zu Kündigungen komme, müssten die Betroffenen eine faire Abfindung erhalten, die zusätzlich zu den Leistungen aus einem eventuellen Insolvenz-Sozialplan gezahlt werden müssten, sagte am Freitag (14. Dezember) Manfred Moos vom ver.di-Landesbezirk Hessen "Ein reiner Insolvenz-Sozialplan kann aus rechtlichen Gründen maximal nur 2,5 Monatslöhne als Abfindung vorsehen", erläuterte Moos. Selbst diese minimale Abfindung werde aber nur dann gezahlt, wenn am Ende des Insolvenzverfahrens noch ausreichend Mittel vorhanden seien. Eine Lösung müsse auch für die Fälle gefunden werden, in denen bereits in der Vergangenheit Abfindungen vereinbart worden seien, deren Auszahlung aber derzeit wegen des Insolvenzverfahrens blockiert sei. (.) Die Kundgebung am 17. Dezember um 15.00 Uhr findet vor dem Neven DuMont-Haus in der Amsterdamer Straße 192 in Köln statt." Pressemitteilung von ver.di vom 14.12.2012
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Bestand der FR bis Ende Januar gesichert
"Es gibt einen weiteren Monat Galgenfrist für die FR: Die Gesellschafter des Druck- und Verlagshauses Frankfurt a. Main GmbH, die Mediengruppe M. DuMont Schauberg und die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG), haben sich mit der Geschäftsführung und dem vorläufigen Insolvenzverwalter darauf verständigt, eine Fortführung des Geschäftsbetriebes bis Ende Januar 2013 zu ermöglichen." Meldung auf meedia.de vom 14.12.2012
VII. Internationales > Schweiz
Protest gegen die Sparpakete: «Die Zitrone ist ausgepresst»
In fast allen Kantonen schlagen die Folgen des Steuerwettbewerbs in Defizite um. Reaktion der Parlamente: Sparpakete, Leistungsabbau und geringere Löhne fürs Staatspersonal. Jetzt gehen die Betroffenen auf die Strasse. Selbst KantonspolizistInnen. Artikel von Andreas Fagetti und Jan Jirát in der WOZ vom 13.12.2012
VIII. Internationales > Ungarn
Zwischen Kampf und Flucht: Studenten und Schüler in Ungarn ringen um ihre Zukunft - Analyse und Kommentar
"Die Hochschulreform und der Umgang mit den von ihr Betroffenen, ist ein weiteres Kapitel im immer dicker werdenden Buch "Der entmündigte Bürger" (ungarische Fassung): ein vorhandener Misstand wird nicht korrigiert, sondern der betroffene Sektor durch Leistungsabbau "beseitigt" oder der ideologischen Zielstellung der Machthaber unterworfen. Die Betroffenen, Studenten, Lehrkräfte und Gymnasiasten wollen das nicht kampflos hinnehmen, sie wollen über ihre Zukunft mitentscheiden." Artikel im Pester Lloyd vom 13.12.2012
IX. Internationales > Indonesien
Do Mizuno & Adidas know how their shoemakers are being treated?
"Plenty are bruised. There's even a woman with broken bones after a police officer picked her up and threw her. This was the situation of the peaceful protest conducted by 2000 employees of PT Panarub Dwikarya, that produces Mizuno and Adidas shoes, Last July. 90% of their employees are mothers which are breadwinner for their families. After they were thrown out using tear-gasses and pushed out by police trucks, involving the police, security and hired thugs, 1300 of us were forcefully "resigned". Because if they fire us, of course they would have to pay severance. (.) Several times we've sent letters to the Workforce Department in Tangerang about these violations of rights, but there was never a response. Mizuno and Adidas have publicly commited to protecting worker's rights. Though in their agreements, no clear sanctions were mentioned. Its time they turn this commitment into reality by giving sanctions to Panarub Dwikarya in the form of order cuts." Die Petition kann unterschrieben warden bei Change.org
X. Internationales > Griechenland > Schuldenkrise > Krisenstreiks
Brief aus Thessaloniki
"... Ein Beispiel ist die Sozialklinik von Thessaloniki. Gegründet wurde sie vor sieben Jahren von linken Ärzten, die sich um kranke Migranten ohne Papiere kümmerten. Die Krise machte diese bescheidene private Institution zu einer wichtigen Anlaufstelle für alle, die keinen Zugang mehr zu den staatlichen Krankenhäusern haben: legale Migranten, einheimische Arbeitslose ohne Krankenversicherung, viele Rentner. Seit einem Jahr machen immer mehr Freiwillige mit. ..." Artikel von Kaki Bali in der Le Monde diplomatique vom 14.12.2012
XI. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > EU und die Finanzkrise
Europäische Ökonomen appellieren für einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel in der EU
„Parallel zum EU-Gipfel in Brüssel hat die Arbeitsgruppe Europäische WirtschaftswissenschaftlerInnen für eine andere Wirtschaftspolitik in Europa (EuroMemo Group) am Donnerstag, den 13. Dezember 2012, das EuroMemorandum 2013 "Die Krise in der Europäischen Union verschärft sich: Ein grundlegender wirtschaftspolitischer Wandel ist notwendig" veröffentlicht. 350 Ökonomen und Sozialwissenschaftler aus ganz Europa fordern darin gemeinsam einen radikalen Kurswechsel in der europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik. Wachstum und soziale Gerechtigkeit in ganz Europa können nur mit Investitionen in Beschäftigung und nachhaltige Industrien sowie sozialer Sicherheit gelingen, so der Appell des EuroMemorandums 2013. Globale Herausforderungen wie instabile Finanzmärkte und der Klimawandel erfordern eine gemeinsame und demokratisch legitimierte Antwort der Mitgliedsstaaten der EU…“ Aus der Pressemitteilung. Siehe dazu: The deepening crisis in the European Union: The need for a fundamental change. EuroMemorandum 2013
XII. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > EU und die Finanzkrise > Euro-"Rettung" und ihre Gipfel: EU-Gipfel am 13./14. Dezember 2012
Deutsche "Rettungsroutine" - oder doch einfach wieder der/die "hässliche Deutsche"? Und wo bleibt Frankreich?
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 16.12.2012
XIII. Diskussion > Wipo > Arbeitsmigration > Rechte (erkämpfen!) > Aufenthalt und Ausweisung > Der Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh: Urteilsverkündung am 13. Dezember 2012
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Der polizeigemachte Tod Oury Jallohs bleibt unaufgeklärt – Erstes Resümee der Prozessbeobachtung nach der Urteilsverkündung
„Zum Urteil der 1. Großen Strafkammer des Magdeburger Landgerichts im Strafprozess um den Verbrennungstod Oury Jallohs: Das heute mündlich ergangene Urteil betrifft lediglich das letzte Glied einer polizeibewirkten Ereigniskette rund um den Verbrennungstod Oury Jallohs: Nämlich die Frage, ob der damalige Dienstgruppenleiter Oury Jalloh hätte retten können, hätte er gleich auf den ersten Feueralarm reagiert. Da der Todeszeitpunkt Oury Jallohs auch in diesem Verfahren nicht genau bestimmt werden konnte, lässt sich folglich die Spanne der möglichen Rettungszeit nicht rekonstruieren. Insofern wurde der angeklagte Dienst-gruppenleiter wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt. Die von Anfang an einseitig ermittelnde Staatsanwaltschaft und die 1. große Strafkammer des Landgerichts Magdeburg haben folgenreich versagt…“ Stellungnahme der Prozessbeobachtung von Bürgerrechtsorganisationen zum Urteil im Oury-Jalloh-Verfahren vom 13. Dezember 2012 beim Komitee für Grundrechte
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Urteilsverkündung im Fall Oury Jalloh
„Ergebnis des Prozesses im Fall Oury Jalloh ist rechtstaatliches Desaster
Die Version des Geschehens, die das Gericht zugrunde legte, ist absurd
Frage nach Drittverschulden am Feuertod von Oury Jalloh systematisch ausgeblendet…“ Presseerklärung von Pro Asyl vom 13.12.2012
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Alte Zweifel, neue Irritationen. Das Urteil ist ein Signal, dass nicht alle gleich sind
Kommentar von Christian Jakob in der taz online vom 13.12.2012 . Aus dem Text: „… Für ebenso nebensächlich hält es das Gericht offenbar, dass die Dessauer Polizei seit Jahren Menschen in Gewahrsam sperrte, ohne dies je wie vorgeschrieben einen Richter prüfen zu lassen. Dem angeklagten Polizisten wurde dieser im Prozess bekannt gewordene Umstand sogar mildernd ausgelegt: Weil er - leitender Beamter in einem Polizeirevier - angeblich nicht wissen konnte, dass man Leute nicht länger in eine Zelle stecken darf, ohne einen Richter zu fragen, wollte das Gericht ihn nicht für den schwerwiegenderen Tatbestand der Freiheitsberaubung mit Todesfolge verurteilen. Dass sein Strafmaß höher ausfiel als von der Staatsanwaltschaft gefordert, ist einerlei: Solange Jallohs Tod nicht vollständig aufgeklärt ist, macht es letztlich keinen Unterschied, ob er 9, 90 oder 190 Tagessätze für Jallohs Tod bezahlt. Das Gericht mag sich davon versprechen, dass ihm nicht vorgeworfen wird, den Tod eines Afrikaners nicht sühnen zu wollen. Den Vorwurf, ihn nicht aufklären zu wollen, wird es so aber nicht los…“
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Die Oury Jalloh Initiative ruft auf zu den Demonstrationen in Dessau am 7.1. und am 12.1. unter dem Motto “Break the silence” – mehr demnächst
Siehe dazu auch:
XIV. Diskussion > Grundrechte > Ausländer- und Asylrecht > Festung EU
EU-Aufnahmerichtlinie gegen Aufnahme
- Schikanieren von Flüchtlingen wird im Januar mit einer neuen Aufnahmerichtlinie fortgesetzt
„Denen, die gar nichts haben, gehen Union und FDP gemeinsam an den Kragen. Die SPD macht dabei mit - zumindest in Brüssel
Während in Berlin in der Vorweihnachtszeit gut verdienende Regierungspolitiker über die weitere Reduzierung der Zahlungen an Asylbewerber nachdenken, droht gleich nach Weihnachten neues Leid. Dieses Mal aus Brüssel. Dort wird den bisherigen Planungen zufolge an diesem Tag über eine neue EU-einheitliche "Aufnahmerichtlinie" abgestimmt…“ Artikel von Helmut Lorscheid in telepolis vom 15.12.2012
- Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Festlegung von Normen für die Aufnahme von Asylbewerbern
Der Entwurf vom 27. September 2012
- NEIN zur Inhaftierung von Flüchtlingen! Diese "Aufnahme"-Richtlinie verdient ihren Namen nicht!
„Mit dieser E-Mail-Aktion werden die deutschen EU-Abgeordneten dazu aufgefordert, am 14. Januar 2013 gegen die EU-Aufnahmerichtlinie zu stimmen. Die Richtlinie kommt einem europaweiten Freibrief zur Inhaftierung von Asylsuchenden gleich. In Griechenland, Malta, Ungarn und in anderen Staaten werden Flüchtlinge direkt an der Grenze festgenommen. Oft bleiben sie monatelang eingesperrt. Mit der geplanten EU-Aufnahmerichtlinie soll diese menschenverachtende Praxis eine europarechtliche Grundlage erhalten…“ Zur Aktion von Pro Asyl auf der Sonderseite „Flucht ist kein Verbrechen“
XV. Diskussion > Grundrechte > Ausländer- und Asylrecht > Festung EU > Frontex
PRO ASYL appelliert an Nobelpreisträger: Festung Europa abrüsten – Frontex-Einsatz an der griechischen Grenze abbrechen
Verlängerung des Abschiebestopps nach Griechenland reicht nicht aus. Presseerklärung vom 10.12.2012
XVI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > neue und alte Armut (trotz Arbeit)
Die Mittelschicht in Deutschland schrumpft seit 15 Jahren
„Die Mittelschicht in Deutschland schrumpft. Seit 1997 ist ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung um 5,5 Millionen Menschen gesunken. Trotz guter Ausbildung, gelingt ein sozialer Aufstieg immer seltener. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut der Wirtschaft (DIW) und der Universität Bremen…“ Aus der Pressemitteilung vom 13.12.2012 , dort auch die Zusammenfassung der Studie. Siehe dazu:
- Eine kleine "Götterdämmerung" für Merkel? "Deutschlands Mitte bröckelt" - und was bröckelt damit auch?
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 15.12.2012
XVII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Arbeitsbedingungen in der Leiharbeit/PSA
Leih mir mal ’ne Arbeitskraft!
In ganz Europa haben sich Zeitarbeitsfirmen etabliert. Aber die Unterschiede zwischen den Ländern sind beträchtlich. Artikel von Bernhard Schmid in der Jungle World vom 13. Dezember 2012
XVIII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Leiharbeit und Gewerkschaften
»Leiharbeit ist nie gerecht«
„Kann man Leiharbeit überhaupt »fair gestalten«? Die IG Metall scheint dieser Auffassung zu sein und fordert mit der Kampagne »Gleiche Arbeit – Gleiches Geld« eine Reform des Arbeitnehmerunterlassungsgesetzes. Karl-Heinz Fortenbacher war vor seiner Pensionierung als Facharbeiter bei Siemens im Großrechnerwerk in Augsburg beschäftigt und dort Betriebsrat der IG Metall. Bis Ende vergangenen Jahres hat er den Arbeitskreis »Menschen in Zeitarbeit« ehrenamtlich geleitet.“ Interview von Peter Nowak in der Jungle World vom 13. Dezember 2012 . Aus dem Text: „… [Frage] Die IG Metall wirbt mit der Parole »Leiharbeit gerecht gestalten«. Was ist denn gerecht an der Leiharbeit?
[Antwort] Diese Parole kritisiere ich schon lange. Die IG Metall sollte ihre Forderungen damit begründen, dass die Kollegen mehr Lohn zum Leben brauchen, weil es zwingend notwendig ist. Aber mit Gerechtigkeit haben die Einkünfte in der Leiharbeit nichts zu tun. Davon kann keine Kollegin und kein Kollege auf Dauer leben und bei den geringen Rentenzahlungen ist die Altersarmut vorprogrammiert. Mit dem Argument der Gerechtigkeit bestätigt man nur die zweifellos vorhan-denen Illusionen der Leiharbeiter über das »Normalarbeitsverhältnis«.
[Frage] Wäre dann nicht »Leiharbeit abschaffen« die richtige Forderung?
[Antwort] Dafür wäre aber nicht die IG Metall, sondern der Gesetzgeber der richtige Adressat, der die Leiharbeit eingeführt hat. Ich finde allerdings die Forderung nach einer Abschaffung der Leiharbeit zu kurz gegriffen. Denn dann sollte das gesamte Lohnsystem in Frage gestellt werden. Solche Überlegungen finden aber weder in den Arbeitskreisen noch bei den Stammtischen besonderen Anklang.“
Ein Job, zwei Chefs
Leiharbeit untergräbt das alte Modell der betrieblichen und gewerkschaftlichen Interessenvertretung. Artikel von Ernst Lohoff in der Jungle World vom 13. Dezember 2012
XIX. Diskussion > Gewerkschaften > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland
Deutsche Gewerkschaften: Wenn unser starker Arm nicht will
„Die Gewerkschaften hätten mehr Einfluss, wenn sie an einem Strang ziehen würden. Doch nicht mal in Deutschland praktizieren sie die Solidarität, die sie täglich proklamieren. Warum?
Das Schweigen war ohrenbetäubend. Als am 14. November die Gewerkschaften von Spanien und Portugal zu einem Generalstreik aufriefen, Beschäftigte in Griechenland und Italien die Arbeit niederlegten und in Belgien keine Züge verkehrten, hörte man von den deutschen Gewerkschaften fast nichts. Keine Streiks, keine Aktionen, höchstens die eine oder andere dürre Sympathiebekundung. Die Industriegewerkschaft Metall veröffentlichte nicht einmal den Streikaufruf des Europäischen Gewerkschaftsbunds. Im internationalen Bereich sind es vor allem Standortorientierung und die Konzentration auf die «eigenen» Arbeitsplätze, die grenzüberschreitende Solidarität verhindern. Doch auch innerhalb Deutschlands gibt es eher ein Gegen- als ein Miteinander. Das führt zu einer eklatanten politischen Schwäche, wie das Verhältnis der zwei grössten Einzelgewerkschaften – der IG Metall und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) – zeigt. Die beiden Organisationen geben in der Gewerkschaftsbewegung den Ton an, sind sich aber wenig zugetan…“ Artikel von Wolfgang George in der WOZ vom 13.12.2012 . Aus dem Text: „… An die eigenen Kernbelegschaften dachte die IG Metall auch, als sie 2009 – es war gerade Bundestagswahlkampf – die Abwrackprämie erfand und durchsetzte, um die Folgen der Finanzmarktkrise abzumildern. Darauf ist die Gewerkschaft heute noch stolz. Aber zu Recht? Die Subventionierung von neuen, geringfügig umweltfreundlicheren Autos kostete die SteuerzahlerInnen fünf Milliarden Euro – und das zugunsten einer Branche, die viele Jahre lang enorme Profite erzielt hatte und sich seit Jahrzehnten weigert, neue Mobilitätskonzepte zu berücksichtigen. Es gab seinerzeit auch den Vorschlag, allen Hartz-IV-Haushalten und Geringverdienenden eine Prämie für die Anschaffung eines energiesparenden Kühlschranks zukommen zu lassen. Diese Idee hatte gegen die Autoallianz keine Chance: Die NiedriglohnempfängerInnen gehören eher zur Klientel von Verdi. Es gibt weitere Beispiele…“
XX. Diskussion > Gewerkschaften > (Internationale) Erfahrungen der Gewerkschaftsbewegung > neue Kampfformen: Sabotage im Alltag!
High Heel Sabotage – Solishirt für das Gewerkschaftsportal Labournet
Die Fairdruckt eG bringt (bei Bestellung bis Donnerstag noch rechtzeitig für die Weihnachts-Geschenk-Orgie) eine modifizierte Version eines altbekannten Themas „Sabotage“ auf T-Shirts!: Sabotage für taffe Frauen – mit High Heels statt Schraubenschlüssel: „Pink-glitter auf taillierten Shirts, superdünnen Schlabbershirts oder weitausgeschnitten… Ein Wunschmotiv von Mag Wompel (Redakteurin Labournet.de).“
Gestaltet wurde das Motiv von Findus, der bereits den Artikel „Sabotage im Alltag! Plädoyer für antizyklische, aber alltägliche Blockade der Unternehmens- und Wirtschaftsziele“ von Mag Wompel in Graswurzelrevolution vom April 2009 mit entsprechender Grafik verschönte. Es gibt noch eine Besonderheit: Der T-Shirt-Preis von 15,00 € beinhaltet 3,00 Solibeitrag für das LabourNet Germany! Siehe die Auswahl im Shop . Übrigens: Die web-Adresse „gegen-die-schwerkraft“ hat einen Hintergrund: „Es heißt, den Kapitalismus abzuschaffen sei so unmöglich wie das Gesetz der Schwerkraft zu brechen. Wir sagen: Nieder mit der Schwerkraft!“ - noch ein Argument für die Leichtigkeit der High Heel –Sabotage!
Mit liebem Gruss, Mag und Ralf
P.S. Wer Probleme mit den langen Links hat, kann unter
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Streik der Lehrer_innen in Chicago
Film über den Streik der Lehrer_innen in Chicago im September 2012
http://de.labournet.tv/video/6408/streik-der-lehrerinnen-chicago
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http://labournet.tv
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LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
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