Nattermann: Prozess vor LAG Köln
"Verdachtskündigung gegen Produktionsarbeiter in Pharma-Fabrik Nattermann Köln (Sanofi-Aventis) geht in Berufung. Verdachtskündigung trotz Unschuld in erster instanz bestätigt. Der Arbeiter und Familienvater Ugur K. bittet um Solidarität bei seinem Prozess vor der Landesarbeitsgericht Köln: Mittwoch, den 28.11.2012 um 11:30 Uhr; Saal 100, 1.Stockwerk; Landesarbeitsgericht Blumenthalstrasse 33, 50670 Köln (…) Es besteht der dringende Verdacht, dass Ugur K. als selbstbewußter mitunter renitenter Arbeiter zum Sündenbock für die Produktionsausfälle bei Nattermann gemacht werden sollte. Dass man mit großem Aufwand (Bespitzelung, Polizeieinsatz) an ihm ein Exempel statuieren wollte, um den Rest der Belegschaft einzuschüchtern…“ Ein Bericht auf Arbeitsunrecht vom 13.11.2012
Einschüchterungsversuche bei nora systems GmbH in Weinheim
"Die Geschäftsleitung der Firma nora systems GmbH in Weinheim versucht, mit einem Beschlussverfahren den engagierten Betriebsratskollegen Helmut Schmitt einzuschüchtern. Am kommenden Mittwoch (27.10.2010, 11.15 Uhr) findet ein erster Termin vor dem Arbeitsgericht Mannheim (E 7,21) statt. Solidarität ist angesagt!" Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 25.10.2010
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Neuwahlen, aber sofort
"Es gehört schon viel Fantasie dazu, die Rückkehr des entlassenen nora-Betriebsratsmitglieds Helmut Schmitt ins Unternehmen und das Arbeitnehmergremium als Vergleich zu beschreiben. So war es in einer Pressemitteilung zu lesen. Krachende Niederlage für die Firma und den Betriebsrat wäre wohl die zutreffende Formulierung." Artikel von Michael Roth im Mannheimer Morgen vom 14.12.2012
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Streit um gekündigten Betriebsrat endet: Vergleich bei nora systems
"In dem seit Monaten andauernden Streit um die fristlose Kündigung des Betriebsrats Helmut Schmitt beim Weinheimer Bodenbelaghersteller nora systems gibt es offenbar einen Vergleich. Das Arbeitsgericht Mannheim sagte gestern einen für heute anberaumten Kammertermin mit dem Hinweis ab, dass der Vorsitzende einen "richterlichen Vergleich" unterbreitet habe. Beide Parteien hätten daraufhin die Aufhebung des Termins gewünscht. Ein Unternehmenssprecher bestätigte gestern Abend lediglich generell den Vergleich, Details würden heute im Rahmen einer Presseerklärung erläutert. Diese werde vom Unternehmen und dem Betriebsrat gemeinsam verfasst sein." Artikel von Matthias Kros im Mannheimer Morgen vom 15.11.2012
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Verraten, gemobbt, belogen, verkauft? Solidarität mit Helmut Schmitt!
„…heute früh wurde an die Beschäftigten von nora systems GmbH das Flugblatt im Anhang verteilt. Bitte zeigt Euch solidarisch mit dem gemobbten und gekündigten BR-Kollegen Helmut Schmitt! Kommt zum Arbeitsgerichtstermin am Donnerstag, 15.11.2012, um 8.30 Uhr in Mannheim, E 7,21, Saal 3 (EG)! Danke und solidarische Grüße“ Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 05.11.2012. Siehe dazu das angesprochene Flugblatt . Aus dem Text: "(...) Am 20.09.2012 untersagte der Betriebsratsvorsitzende Baumann widerrecht-lich dem BR-Mitglied Keller, sich Notizen in der Betriebsratssitzung zu machen. Als Kollege Keller auf seinen Rechten beharrte, erklärte Baumann den weiteren Sitzungsverlauf für geheim. Daraufhin riss das BR-Mitglied Yilmaz mit Gewalt dem Kollegen Keller das beschriebene Notizblatt aus dem Schreibblock. Anschließend rief Yilmaz die Personalleitung an, um dem Kol-legen Keller das Schreiben von Notizen in der BR-Sitzung verbieten zu lassen. BR-Mehrheit und Geschäftsführung arbeiten offensichtlich Hand in Hand bei dem Versuch, Betriebsräte auszuschalten, die das Vertrauen der Belegschaft genießen..."
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Solidarität mit Helmut Schmitt!
Solidaritätsresolution des Gewerkschaftspolitischen Ratschlags 22./23. September 2012 in Frankfurt mit dem von fristloser Kündigung bedrohten Kollegen Helmut Schmitt
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Solidarität mit Helmut Schmitt!
„(…) Solidarisiert euch und kommt zur Solidaritätsveranstaltung am 28.09.2012, um 19.00 Uhr, im Rolf Engelbrecht-Haus, Breslauer Str. 40 in Weinheim! Unterstützt Helmut bei der Verhandlung vor dem Arbeitsgericht am 15.11.2012, um 8.30 Uhr, E 7, 21, 68159 Mannheim, Saal 3/EG!...“ Siehe dazu den Soli-Flyer vom DGB Weinheim und der IG BCE Weinheim . Der Eintritt bei dem Solifest ist natürlich frei! Der Einlass beginnt um 19 Uhr, das Fest um 20 Uhr!
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TERMINVERSCHIEBUNG!!!
"wie wir soeben erfahren haben, ist der ursprüngliche Gütetermin zum Ausschluss Helmut Schmitts aus dem Betriebsrat - Donnerstag, den 16. August 2012 - mit dem Gütetermin zur fristlosen Kündigung am Donnerstag, den 23. August 2012, um 15.40 Uhr zusammengelegt worden (Arbeitsgericht Mannheim, E 7, 21, 68159 Mannheim, Saal 3/EG)." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 15.08.2012
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Aktuelle Arbeitsgerichtstermine zum Betriebsratsmobbing gegen Kollegen Helmut Schmitt
Gütetermin zum Ausschluss aus dem Betriebsrat: Donnerstag, den 16. August 2012, um 13.20 Uhr, Arbeitsgericht Mannheim, E 7, 21, 68159 Mannheim, Saal 3/EG.
Gütetermin zur fristlosen Kündigung: Donnerstag, den 23. August 2012, um 15.40 Uhr, Arbeitsgericht Mannheim, E 7, 21, 68159 Mannheim, Saal 3/EG
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DGB übt scharfe Kritik an den Vorgängen bei Nora Systems - Rücknahme der Kündigung des Betriebsrates Helmut Schmitt gefordert
„Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat sich in seiner letzten Sitzung intensiv mit den aktuellen Vorgängen bei Weinheims zweitgrößtem Arbeitgeber Nora Systems befasst. (…)Dem DGB Weinheim geht es nicht nur um die Unterstützung eines einzelnen Betriebsrats-mitglieds, sondern um die Rechte der Betriebsräte insgesamt. Wenn es üblich wird, dass Betriebsräte wegen Beiträgen auf Betriebsversammlungen, die sie ja in ihrer Funktion als Betriebsrat halten, fürchten müssen fristlos entlassen zu werden, stellt das die Arbeit der Betriebsräte insgesamt in Frage und ist ein schwerer Eingriff in die demokratischen Rechte. Sinn und Zweck von Betriebsversammlungen würden in ihr Gegenteil verkehrt, weil sich dann erst recht keine Kollegin und kein Kollege mehr trauen würde, auf Betriebsversammlungen noch kritische Äußerungen zu machen. Demokratische Rechte wie Meinungsfreiheit müssen aber auch im Betrieb Geltung haben. Für den Deutschen Gewerkschaftsbund ist die Lage offensichtlich. Während Helmut Schmitt bekanntermaßen stets auf Seiten der Belegschaft stehe, fälle die Betriebsratsmehrheit Entscheidungen, die offenkundig mit der Vertretung von Arbeitnehmerinteressen nicht vereinbar seien. Deshalb unterstützt der Weinheimer DGB die Forderung aus der Belegschaft, dass der gegenwärtige Betriebsrat zurücktritt und so den Weg für Neuwahlen frei macht. Nur so kann das Vertrauen zwischen Belegschaft und Betriebsrat wieder hergestellt werden…“ Pressemitteilung des des DGB Weinheim vom 23.07.2012
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»Vorwürfe sind offenkundig falsch und haltlos«
Bei nora systems in Weinheim wurde ein langjähriger Betriebsrat fristlos gekündigt. Ein Interview von Daniel Behruzi mit Wolfgang Alles , IG-Metall-Betriebsrat bei Alstom in Mannheim und aktiv im Komitee »Solidarität mit Helmut Schmitt« in der jungen Welt vom 23.07.2012
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Gewerkschafter protestieren bei nora systems: Aktion für gekündigten Betriebsrat
„Mit einer Flugblattaktion haben Gewerkschafter von IG BCE, IG Metall und verd.di gestern früh um kurz vor sechs vor dem Werkstor der nora systems in Weinheim gegen die fristlose Entlassung des Betriebsratsmitglieds Helmut Schmitt protestiert. Rund 1500 Flugblätter, eines liegt dieser Zeitung vor, wurden an Mitarbeiter von nora und benachbarten Tochtergesellschaften von Freudenberg verteilt…“ Artikel von Michael Roth im Mannheimer Morgen vom 18.07.2012
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Erst verraten, dann verkauft? Solidarität mit Helmut Schmitt!
Das Flugblatt vom Komitee „Solidarität mit Helmut Schmitt!“ vom 17.07.2012
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"Solidarität mit Helmut Schmitt"
Am Dienstag, den 17. Juli 2012, führte das neu gegründete Komitee "Solidarität mit Helmut Schmitt" eine Flugblattverteilaktion vor den Werkstoren der Firma nora systems GmbH in Weinheim durch. Das Solidaritätskomitee ist in Mannheim von Betriebsrats- und Gewerkschaftsmitgliedern von IG BCE, IG Metall und ver.di ins Leben gerufen worden. Es hat sich nicht nur die Solidarität mit dem gekündigten Betriebsratskollegen Helmut Schmitt, sondern auch die Unterstützung von Protesten gegen den Skandal bei nora systems GmbH zum Ziel gesetzt. Die Kontaktadresse des Komitees lautet: Industriepfarrer i.R. Martin Huhn, Ludwig-Richter-Str. 6, 68163 Mannheim, E-Mail: solihelmut@web.de. Ein Solidaritätskonto ist eingerichtet: Maria Rigot, Konto-Nr. 356 412 752 , Postbank Karlsruhe, BLZ 660 100 75, Kennwort „Solihelmut“
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Protestbrief gegen Repression bei nora-systems
"Betriebsrat und IG Metall-Vertrauenskörperleitung von Alstom Mannheim protestieren gegen Ihr schäbiges und menschenverachtendes Vorgehen gegen das Betriebsratsmitglied Helmut Schmitt. Das Niveau ihres grundgesetzwidrigen Verhaltens wird durch die Instrumentalisierung der Mehrheit des Nora-"Betriebsrats" für Ihre Machenschaften unterstrichen. Sie dokumentieren damit auch in der Öffentlichkeit, wie ernst Sie Ihre eigenen "Unternehmenswerte" nehmen: "Unser täglicher Umgang miteinander ist geprägt von gegenseitiger Achtung und Respekt, sowohl intern als auch gegenüber unseren externen Partnern und Kunden... Ob ökonomisch, ökologisch oder sozial, über allem steht ganzheitliches und in die Zukunft gerichtetes Denken. Verantwortung ist für uns daher nicht nur ein Wort, es ist unser Leitmotiv und umfasst... Pflichtbewusstsein gegenüber unseren Mitarbeitern" (www.nora.com). Wir fordern Sie auf, die Kündigung unseres Kollegen Helmut Schmitt umgehend zurückzunehmen! Wir versichern Ihnen, dass wir Ihre Machenschaften weiter verfolgen und die Öffentlichkeit über die Vorgänge bei nora systems informieren werden." BR Alstom Mannheim und IGM-Vertrauenskörperleitung vom 05.07.2012 in einer Mail an die Redaktion des LabourNet Gemany
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Skandal bei nora-systems: Management und BR-Mehrheit feuern kritisches BR-Mitglied
"Die Betriebsratswahl hat er gewonnen, unbequem ist er schon immer, deshalb beliebt bei Belegschaft und gefürchtet bei Managern und Mauschlern. Die Rede ist von Helmut Schmitt, dem Vorsitzenden der Weinheimer Ortsgruppe der Gewerkschaft IG BCE. Obwohl oder gerade weil er 2010 die mit Abstand meisten Stimmen bei der Betriebsratswahl auf sich verbuchen konnte, wird er seitdem vom Management unter Druck gesetzt. Mit einer Klage gegen ihn, die jedoch so abwegig war, dass ihr in der Verhandlung ganz schnell die Luft ausgegangen ist und mit einer Doppel-Abmahnung, die mit einer Doppel-Niederlage der Geschäftsführung endete. Jetzt wurde er als Gipfel des ganzen, fristlos gekündigt. Die Begründung: Helmut habe auf der letzten Betriebsversammlung Unwahrheiten verbreitet, indem er Missstände im Betrieb und Betriebsrat angeprangert habe. Dadurch habe er den Betriebsfrieden massiv gestört. Dies wird vor dem Arbeitsgericht zu klären sein. Mit der gleichen Argumentation hat jetzt die BR-Mehrheit ein Ausschlussverfahren aus dem BR angestrengt..." Sondeausgabe de Mitarbeiterinformation des Betriebsrats der FST Weinheim vom Juli 2012
Aus dem Text: ".Schlimm ist dabei die Tatsache, dass durch die Zustimmung des Betriebsrats, die persönliche Situation von Helmut prekär wird, da z.B. die Lohnzahlung sofort eingestellt wird und nicht, wie bei einem Widerspruch des BR, bis zum Tag der Urteilsverkündigung weitergezahlt werden muss. (.) Am schlimmsten ist aber, dass die nora-Belegschaft in dieser Zeit ihren wichtigsten Fürsprecher verliert, der z.B. auch die anstehenden Verkaufsverhandlungen in ihrem Interesse kritisch begleiten sollte. (.) Wir als FST-Betriebsrat stehen solidarisch hinter Helmut Schmitt und werden ihn in der jetzt folgenden kritischen Zeit mit allem unterstützen, was uns möglich ist.
Aber auch in Sachen Zusammenarbeit mit dem nora-Betriebsrat wird es weitere Konsequenzen geben müssen. Wir werden weiter alle die unterstützen, die eine konsequente und kritische Interessensvertretung wollen. Wir wollen aber auch Ausschlussanträge gegen den Vorsitzenden Baumann und seinen Stellvertreter Petryk an die Gewerkschaft IG BCE stellen, da es uns nicht zugemutet werden kann, mit solchen Leuten solidarisch gewerkschaftliche Themen zu diskutieren oder an einem Tisch zu sitzen. Schon während der diesjährigen Tarifrunde hatten wir zu kämpfen, den unsäglichen nora-Abschluss vom Tisch zu bekommen."
Sowie:
"."Was geht das den FST-Betriebsrat an?" und "Dürfen die das schreiben?" werden manche ängstlichen KollegInnen fragen? Ja, das geht uns was an und ja, wir dürfen, wir müssen sogar! Es darf nicht unwidersprochen bleiben, wenn hier am Standort Industriepark kritische Betriebsratsmitglieder und Gewerkschafter verfolgt werden. Wenn dieses dreiste Vorgehen bei nora-systems Erfolg hätte, würde dies so manchen Hardliner in anderen (vielleicht auch unseren) Betrieben animieren, ähnliches zu versuchen! Und da machen wir lieber im Interesse unserer Belegschaft von vorn herein klar, dass wir so etwas nie dulden würden."
Solche Betriebsräte wünschen sich viele!
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Abmahnungen gegen das Betriebsratsmitglied Helmut Schmitt sind rechtswidrig!
"Am 16.11.2011 entschied das Landesarbeitsgericht Mannheim als zweite Instanz, dass die im Januar 2011 von der Geschäftsführung der nora systems GmbH gegen Helmut Schmitt ausgesprochenen Abmahnungen rechtswidrig sind und deshalb aus der Personalakte entfernt werden müssen. Gegen das Urteil wurde keine Revision zugelassen. Beide Abmahnungen waren ausgesprochen worden, weil Kollege Schmitt mit einer persönlichen Stellungnahme die Belegschaft über den Versuch der Geschäftsführung, ihn in seiner Betriebsratstätigkeit zu beeinträchtigen, informiert hatte..." Siehe die Information des Vorstandes der Ortsgruppe Weinheim der IG BCE vom 05.12.11
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Landesarbeitsgerichtstermin am MI, 16.11.2011 - Solidarität dringend erforderlich
"Wie bereits informiert findet am kommenden Mittwoch, den 16.11.11, die Fortsetzung der rechtlichen Auseinandersetzung zwischen der Geschäftsleitung der Firma Nora Systems Weinheim und dem BR-Kollegen Helmut Schmitt statt. Im Kern geht es um die Frage, ob und wieweit BR-Mitglieder sich auf das Grundrecht der Meinungsfreiheit im Betrieb berufen können. Darf ein BR-Mitglied die Belegschaft über einen Konkflikt mit der Geschäftsleitung informieren oder nicht? Kollege Helmut Schmitt hatte dieses Recht für sich in Anspruch genommen und ist dafür mit Kündgungsdrohung abgemahnt worden. Das Arbeitsgericht Mannheim hat in erster Instanz diese Abmahnung bestätigt. Sollte dies Entscheidung vor dem Landesarbeitsgericht Bestand haben, würde dies nicht nur eine schwerwiegende Einschränkung von BR-Tätigkeit zur Folge haben, sondern zudem die Einbeziehung von Belegschaften in innerbetriebliche Konflikte massiv einschränken. Wir sollten das zunehmende Mobbing von Betriebsratsmitgliedern in der Region nicht weiter hinnehmen. Kommt deshalb bitte am MI, 16.11.11, um 14.00 Uhr in das Landesarbeitsgericht Mannheim, E 7, 21 und stärkt Helmut den Rücken!..." Mail vom Betriebsrat Alstom Power Mannheim an die Redaktion des LabourNet Germany vom 14.11.2011
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Landesarbeitsgerichtstermin am MI, 16.11.2011 - Solidarität dringend erforderlich
"...bitte kommt zum Landesarbeitsgerichtstermin des BR-Kollegen Helmut Schmitt (Nora Systems Weinheim) am Mittwoch nächster Woche, 16.11.11, 14.00 Uhr, Landesarbeitsgericht Mannheim, E 7, 21. Wir müssen ein Zeichen gegen das zunehmende Mobbing von Betriebsratsmitgliedern in der Region setzen..." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 07.11.2011
- "Liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte kommt zum Kammertermin des BR-Kollegen Helmut Schmitt am kommenden Freitag, 01.07.11, 10.30 Uhr, Arbeitsgericht Mannheim, E 7, 21 vor. Wir müssen ein weiteres Zeichen gegen das zunehmende Mobbing von Betriebsratsmitgliedern in der Region setzen. Danke und solidarische Grüße..." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 27.06.2011
- Gütetermin am Freitag, 25.03.2011, 11.30 Uhr vor dem Arbeitsgericht Mannheim
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Auseinandersetzung zwischen den Betriebsratsfressern von Nora Weinheim (ex-Freudenberg) und aktiven Betriebsratsmitgliedern geht in eine neue Runde. Das BR-Mitglied Helmut Schmitt wehrt sich nach wie vor gegen die existenzbedrohenden Angriffe des örtlichen Managements. Am kommenden Freitag, 25.03.2011, 11.30 Uhr findet im Arbeitsgericht Mannheim ein weiterer Gütetermin in dieser Angelegenheit statt. Unsere Anwesenheit zur Unterstützung des Kollegen sollte unübersehbar sein! In der Hoffnung auf Euer Kommen und mit solidarischen Grüßen..." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 23.03.2011
Verhandlungen der IG BCE mit BAP und IGZ
- Chemische Industrie: Leiharbeiter bekommen mehr Geld
„In der chemischen Industrie werden die Löhne für Leiharbeitnehmer an die Entgelte der Stammbelegschaften herangeführt. Diese bereits im Dezember 2011 als Grundsatzabkommen beschlossene Lösung haben die IG BCE, der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) und der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (IGZ) nun konkretisiert. Der Vertrag tritt zum 1. November 2012 in Kraft. (…) Leiharbeitnehmer erreichen auf diese Weise bis zu 90 Prozent der Chemie-Entgelte…“ IG BCE-Meldung ohne Datum
- Zeitarbeit: Tarifangleichung auch für die Chemieindustrie. Branchenzuschläge orientieren sich am IG-Metall-Abschluss
„Kern des Tarifabschlusses ist ein stufenweises Equal Pay, das sich in seinen Grundzügen an dem Abschluss mit der IG Metall vom 22. Mai 2012 orientiert. Vor allem die zeitlichen Staffelungen, also innerhalb welcher Fristen die Branchenzuschläge steigen, sind identisch. Der Tarifvertrag gilt ab 1. November 2012 und hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2017…“ IGZ-Pressemitteilung vom 19.06.2012
- Ebd.: branchenzuschlagstv-bz-chemie
Tarifverhandlungen Chemieindustrie 2012
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Tarifabschluss Chemische Industrie
- 4,5 Prozent und Entlastung für Ältere
„Eine Entgelterhöhung um 4,5 Prozent, das ist das Ergebnis der am Donnerstag beendeten Tarifverhandlungen in der chemischen Industrie. Darüber hinaus ist der Einstieg in altersgerechte Arbeitszeiten gelungen. Mehr Erholzeiten für Ältere ermöglichen beispielsweise, künftig mit einer Vier-Tage-Woche in den Ruhestand zu gleiten…“ IG BCE-Mitteilung vom 24. Mai 2012
- 4,5 Prozent mehr Lohn für Chemie-Beschäftigte. Arbeitgeber finden Chemie-Abschluss vorbildlich
„Gute Nachrichten für die 500.000 Beschäftigten der deutschen Chemieindustrie: Nach den Metallern einigen sich auch die Gewerkschaft IG BCE und der Bundesarbeitgeberverband Chemie auf Lohnerhöhungen.
Die Chemie-Gewerkschaft IG BCE hat einen relativ niedrigen Lohnabschluss akzeptiert, der deutlich unter der Vereinbarung in der Metall- und Elektroindustrie liegt. Zusätzlich zum Gehaltszuschlag für alle hat die Gewerkschaft jedoch durchgesetzt, dass die Arbeitgeber Geld in einen Fonds zahlen, mit dem kürzere Arbeitszeiten für ältere Beschäftigte finanziert werden…“ Artikel von Eva Roth in der FR online vom 24.5.2012 . Aus dem Text: „… 4,5 Prozent klingt zunächst einmal nach einem sehr ordentlichen Zuschlag. Der Tarifvertrag hat allerdings eine lange Laufzeit von 19 Monaten. Auf ein Jahr umgerechnet schrumpft die Erhöhung deshalb auf knapp drei Prozent. Zum Vergleich: In der Metallbranche beträgt das Plus auf ein Jahr gerechnet fast vier Prozent. Im öffentlichen Dienst sind es 3,6 Prozent. Der Präsident des Arbeitgeberverbands BAVC zeigte sich von dem moderaten Abschluss denn auch angetan: „Von der aufgeheizten tarifpolitischen Atmosphäre mit starkem Gegenwind aus der Politik haben wir uns nicht beeindrucken lassen“, erklärte Eggert Voscherau. (…) Für die Gehaltserhöhung und die Entlastung Älterer hat die Gewerkschaft allerdings einen Preis bezahlt: Künftig können Unternehmen einfacher als bisher die Arbeitszeiten von einzelnen Mitarbeitern oder Beschäftigtengruppen von 37,5 Wochenstunden auf 35 Stunden senken oder – was für die Arbeitgeber viel wichtiger ist – auf 40 Stunden erhöhen…“
- Bewährte »Sozialpartnerschaft«
In der Chemieindustrie bahnt sich eine gütliche Einigung über Lohnerhöhungen und flexible Altersteilzeitmodelle an. Die Verhandlungen gehen Ende des Monats weiter. Artikel von Rainer Balcerowiak im Neues Deutschland vom 11.05.2012
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Chemie-Tarifrunde: Müssen alle länger arbeiten?
"Müssen Beschäftigte künftig wegen des demografischen Wandels länger arbeiten? Oder sollten im Gegenteil kürzere Arbeitszeiten möglich sein, damit sich Beschäftigte mehr um ihre Kinder und ihre alten Eltern kümmern können? Darüber streiten Gewerkschaft und Arbeitgeber in der Chemieindustrie in der am Montag beginnenden Tarifrunde..." Artikel von Eva Roth vom 07.05.2012
- Rückenwind für Chemie-Gewerkschaft
"Heute beginnen die Tarifverhandlungen für die 550.000 Beschäftigten der deutschen Chemieindustrie. Nach dem hohen Abschluss im öffentlichen Dienst steht die Gewerkschaft IG BCE unter Zugzwang - doch ein Streik ist eher unwahrscheinlich. (...) Die traditionell eher moderate IG BCE ist mit einer Forderung von sechs Prozent auf zwölf Monate vorgeprescht. Bereits 2011 hatte die Gewerkschaft mit 4,1 Prozent auf 15 Monate einen vergleichsweise hohen Abschluss erzielt. Dass die Zeit der Bescheidenheit auf Arbeitnehmerseite vorbei ist, schwant auch den Arbeitgebern. Sie reagierten auffällig zurückhaltend auf die forschen Töne aus dem Gewerkschaftslager. " Artikel von Bert Losse in der Wirtschaftswoche vom 17.04.2012
- Sonderseite der IG BCE
Alle weiteren Infos auf der Sonderseite der IG Metall
- Forderungsempfehlung: 6 Prozent - Tarifvertrag "Lebensarbeitszeit und Demografie" ausbauen
"Der Hauptvorstand der IG BCE hat am Dienstag (14. Februar) die Forderungsempfehlung für die Chemie-Tarifrunde 2012 beschlossen. Schwerpunkt ist eine Erhöhung der Entgelte um 6 Prozent. Außerdem soll der bestehende Tarifvertrag "Lebensarbeitszeit und Demografie" weiter entwickelt werden. Die Tarifrunde steht unter dem Motto: Gute Arbeit - Faires Entgelt. In der chemischen Industrie sind rund 550.000 Menschen in 1900 Betrieben beschäftigt. (...) Die Forderungsempfehlung des IG-BCE-Hauptvorstands im Wortlaut: Eine Orientierung für die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sieht der Hauptvorstand bei 6 Prozent. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages sollte zwölf Monate betragen. Der Tarifvertrag "Lebensarbeitszeit und Demografie" soll weiterentwickelt werden. Schwerpunkte liegen bei der zeitlichen Entlastung in bestimmten Lebensphasen und bei der Gestaltung attraktiver Arbeitsbedingungen insbesondere für Berufseinsteiger.Die Forderungsempfehlung wird jetzt in den Betrieben diskutiert und dann in den regionalen Tarifkommissionen zusammengeführt. Die Tarifverhandlungen beginnen ebenfalls in den Regionen, nach dem Auftakt in Hessen (17. April) folgen die Tarifbezirke Rheinland-Pfalz (18. April), Nordrhein (19. April), Baden-Württemberg (20. April), Bayern (23. April), Nordost und Berlin-West (24. April), Nord (24. April), Saarland (25. April) und Westfalen (26. April). Die erste Verhandlungsrunde auf Bundesebene findet statt am 7. Mai in Hannover." Meldung bei der IG BCE vom 14.02.2012
Durchbruch in der Chemie-Industrie
"In der chemischen Industrie werden die Löhne der Zeitarbeitnehmer an die Entgelte der Stammbelegschaften angeglichen. Darauf haben sich IG BCE und der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) am Freitag (2. Dezember) grundsätzlich geeinigt. Das Abkommen steht unter dem Vorbehalt einer Gesamtlösung für alle Branchen im Bereich der DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit. Gemeinsame Absicht von IG BCE und BAP ist es, diese Regelungen auf alle anderen Branchen im Organisationsbereich der IG BCE zu übertragen. "Noch sind nicht alle Fragen bis ins Detail geklärt, doch über Inhalt und Struktur des Branchenzuschlagssystems für die Chemie konnte Einvernehmen hergestellt werden", so IG-BCE-Tarifpolitiker Peter Hausmann. "Unser Ziel ist und bleibt, dem Prinzip ,Gleicher Lohn für gleiche Arbeit' Geltung zu verschaffen. Die Tür steht jetzt mehr als nur einen Spalt breit offen.".." Meldung bei der IG BCE vom 06.12.2011
Keinen faulen Kompromiß
„Seit Jahren drückt sich der Papierhersteller Delipapier in Arneburg bei Stendal um die Angleichung der Löhne an den Branchentarifvertrag. Die Entgelte liegen derzeit bei weniger als 75 Prozent. Am Montag mittag standen die Maschinen im Werk still: Warnstreik war angesagt. Am 10. Oktober soll die Unternehmerseite der Tarifkommission der Gewerkschaft konkrete Zahlen vorlegen. Die schon länger andauernden Verhandlungen waren zuvor ergebnislos unterbrochen worden. Die Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie (IG BCE) fordert den Abschluß eines Entgeltvertrages, »der den Flächentarif Ost der Papierindustrie grundsätzlich anerkennt«, war von dort zu erfahren. Sie sei bereit, sich auf einen »Stufenplan« einzulassen. Dazu müsse aber verbindlich festlegt werden, bis wann die komplette Lohnangleichung erreicht werden soll…" Artikel von Susan Bonath in der jungen Welt vom 28.09.2011
Chemie-Tarifrunde 2011
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4,1 Prozent mehr - Aufschwungvertrag unter Dach und Fach
"Die Entgelte der 550.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie steigen um 4,1 Prozent. Darauf haben sich IG BCE und Chemie-Arbeitgeber am Donnerstag (31. März) nach einem zweitägigen Verhandlungsmarathon geeinigt. (...) Das Ergebnis im Einzelnen: Die regionalen Tarifverträge werden wieder in Kraft gesetzt. Nach einem Monat steigen die Entgelte um 4,1 Prozent für 14 Monate. Die Ausbildungsvergütungen werden einheitlich um 35 Euro angehoben. In Betrieben, die sich in einer sehr guten wirtschaftlichen Lage befinden, werden die Entgelte unmittelbar mit Beginn der Laufzeit erhöht, also einen Monat früher. In Betrieben, die sich noch nicht vollständig von der Krise erholt haben, ist es wiederum möglich, die Anhebung der Entgelte um zwei weitere Monate zu verschieben. Eine Verschiebung ist in jedem Fall nur mit Zustimmung der Betriebsräte möglich. Die Laufzeiten der Chemie-Verträge beginnen regional unterschiedlich: In den Tarifbezirken Nordrhein, Rheinland-Pfalz und Hessen rückwirkend zum 1. März, in Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg und Berlin zum 1. April und im Saarland und in Nordost zum 1. Mai. Außerdem haben sich IG BCE und Chemie-Arbeitgeber darauf geeinigt, das Förderprogramm "Start in den Beruf" fortzuführen und auszuweiten. Vor allem kleine und mittlere Betrieben sollen stärker einbezogen werden." Erklärung der IG BCE vom 31.03.2011
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Chemie-Gewerkschaft reißt Geduldsfaden
Die Gewerkschafter haben sich für diese Woche ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie wollen die bisherigen Lohnabschlüsse toppen und für die 550000 Chemie-Beschäftigten einen höheren Zuschlag durchsetzen. Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 28.03.2011
- 6 bis 7 Prozent mehr: Damit der Aufschwung bei den Beschäftigten ankommt
"Der Hauptvorstand der IG BCE hat Leitplanken für die Chemie-Tarifrunde 2011 gesetzt und die Forderungsempfehlung beschlossen. Danach sollen die Entgelte um 6 bis 7 Prozent steigen, bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Verhandlungen beginnen Mitte Februar in den Regionen. (...) Die Forderungsempfehlung des IG-BCE-Hauptvorstands ist Grundlage für die jetzt beginnenden Diskussionen in den 1900 Chemie-Betrieben. Die Ergebnisse werden in den elf Tarifbezirken zusammengeführt. Die Verhandlungen starten am 16. Februar im Tarifbezirk Nordrhein. Die Chemie-Tarifverträge gelten für rund 550.000 Beschäftigte, die Laufzeiten enden regional unterschiedlich. In den Tarifbezirken Nordrhein, Rheinland-Pfalz und Hessen gelten die Verträge bis zum 28. Februar, in Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg und Berlin bis zum 31. März, im Saarland und in Nordost bis zum 30. April." Meldung bei der IG BCE vom 06.12.2010
- Chemie-Gewerkschaft: Satte Lohnforderung fürs Stammpersonal
Die Chemie-Gewerkschaft IG BCE will in der kommenden Tarifrunde nur für Stammbeschäftigte einen Gehaltszuschlag durchsetzen - bis zu sieben Prozent. Und warum versucht die Gewerkschaft nicht, eine gleiche Bezahlung von Leiharbeitern durchzusetzen? Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 07.12.2010 . Aus dem Text: "...Erleichtert dürften die Arbeitgeber sein, dass die Gewerkschaft in der Tarifrunde nicht versuchen will, eine gleiche Bezahlung von Leiharbeitern und Festangestellten durchzusetzen. Genau das ist der IG Metall in der Stahlindustrie gelungen. Auch Vassiliadis prangert den Missbrauch von Zeitarbeit an: "Wir haben ein Defizit an Fairness und Gerechtigkeit in Deutschland, für das symbolhaft der Boom der Leiharbeit steht", erklärte er. Und: "Wir wollen keinen XXL-Aufschwung mit XXL-Leiharbeit." Aus seiner Sicht ist jedoch zunächst die Politik in der Pflicht: Die Bundesregierung müsse gesetzliche "Eckpunkte" für das Equal-Pay-Prinzip schaffen. Darauf könne die Tarifpolitik dann aufbauen. Im Übrigen spiele die Zeitarbeit in der Chemiebranche eine geringere Rolle als etwa in der Metallindustrie. Laut IG BCE waren 2009 rund 1,2 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Leihkräfte, also rund 6600 Menschen..."
Tarifrunde der Chemie 2010
- Brückenschlag 2010: Von der Krise in den Aufschwung
"Die Beschäftigten der chemischen Industrie erhalten eine Einmalzahlung bis zu 715 Euro. Dazu kommt in florierenden Unternehmen ein Konjunkturbonus bis zu 260 Euro. Der Tarifvertrag "Zukunft durch Ausbildung" ist fortgeschrieben und garantiert ein hohes Ausbildungsniveau bis 2013. Die Übernahme nach der Ausbildung wird gezielt finanziell gefördert. Um die Beschäftigung stabil zu halten, haben die Chemie-Sozialpartner ein "Krisenbündnis Chemie - Brücken für Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit" geschlossen. Auf dieses Tarifabkommen haben sich IG BCE und Chemie-Arbeitgeber nach zweitägigen Verhandlungen am Mittwoch (21. April) in Würzburg geeinigt. Die Tarifverträge der chemischen Industrie gelten für rund 1.900 Betriebe mit 550.000 Beschäftigen..." Pressemitteilung der IG BCE vom 21.04.2010
- Ende des Kuschelkurses: Keine Einigung bei Tarifrunde der Chemie in Sicht
„Im Tarifstreit der Chemie- und Pharma-Branche, in der 550.000 Menschen arbeiten, sind bislang alle Verhandlungen gescheitet. Arbeitgeber und Gewerkschaften spielen die unterschiedlich starken Firmen gegeneinander aus. Nun wird auf Bundesebene weiterverhandelt – aber eine Einigung ist nicht absehbar. (…) Das Wunschpaket der IG BCE enthält drei Kernpunkte: angemessene Entgelterhöhung, Beschäftigungssicherung sowie eine Übernahmegarantie für die Auszubildenden. Wie hoch die Löhne und Gehälter steigen sollen, sagt die Gewerkschaft nicht. Jedoch soll es mehr sein als bei der IG Metall, die eine Einmalzahlung sowie eine Erhöhung von 2,7 Prozent ab 2011 durchgesetzt hatte. Die Arbeitgeber dringen auf eine Nullrunde und haben bislang deutlich gemacht, dass sie auf alle drei Kernforderungen nicht eingehen wollen…“ Artikel in Die Welt vom 26. März 2010
- Lohnplus für Beschäftigte: Chemiker wollen mehr
"Die Chemie-Gewerkschaft IG BCE hat sich scharf von den Abschlüssen in der Metallindustrie und im öffentlichen Dienst distanziert. Ihr neuer Verhandlungsführer Peter Hausmann signalisierte, dass seine Gewerkschaft für die Chemiebranche einen höheren Lohnzuschlag durchsetzen will. Zudem will die IG BCE in florierenden Betrieben mehr Geld für die Beschäftigten rausholen als in der Fläche. Die Tarifverhandlungen für die 550000 Chemie-Beschäftigten beginnen nächste Woche..." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 22.03.2010
Mobben und bespitzeln: Unternehmen gegen Betriebsräte
„Die Betriebsräte einer Chemiefirma aus Karlsruhe fühlen sich verfolgt. Sie hatten von ihrem Arbeitgeber Aufklärung wegen gesundheitsgefährdender Stoffe in der Laugenproduktion gefordert. Danach wurden sie von Detektiven beschattet, mit Klagen überzogen, zur Kündigung gedrängt. Der Nervenkrieg dauert bis heute an- und hat die Betriebsräte, die jahrelang unbescholten in der Firma arbeiteten, zermürbt…“ Beitrag von Kersten Schüßler auf Frontal21 vom 30.03.2010
Rado Gummi GmbH in Radevormwald kündigt Betriebsratsvorsitzenden fristlos
"Der Geschäftsführer der Firma Rado Gummi GmbH, die Kauschukartikel in Radevormwald produziert, hat den BR-Vorsitzenden Ersin Özgen, 45 Jahre alt, verheiratet, 3 Kinder und seit 8 Jahren BR-Vorsitzender fristlos entlassen. Der Geschäftsführer macht seit vielen Jahren Stimmung gegen den Betriebsrat und die IG BCE. Nun hat er den BR-Vorsitzenden und Kollegen Özgen wegen angeblicher Arbeitsverweigerung fristlos gekündigt. "Absolut vorgeschoben, nichts ist dran", empört sich der zuständige Gewerkschaftssekretär Oliver Heinrich." Ersin Özgen ist nur seiner Betriebsratsarbeit nachgegangen". Mit Hilfe der IG BCE konnte am 5.1.2010 beim Arbeitsgericht Wuppertal erreicht werden, dass eine einstweilige Verfügung erlassen wird, nach der der BR-Vorsitzende ungehindert Zugang zum Betrieb bekommen muss..." Presseerklärung der IG BCE Düsseldorf vom 02.02.2010
Ärger bei Clariant
„Die Beschäftigten haben uns auf den letzten Betriebsversammlungen richtiggehend den Kopf gewaschen", sagt Kai-Uwe Hemmerich, Betriebsratsvorsitzender bei Clariant in Höchst. Das hat offenbar gewirkt, denn danach seien die Beschlüsse im Gremium einstimmig gefasst worden. Der Clariant-Betriebsrat ist zudem einen ungewöhnlichen Schritt gegangen: Er ist geschlossen zurückgetreten. Neben Hemmerich und seinen Kollegen von der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) sind im Betriebsrat die angestellten Akademiker und leitenden Angestellten in der VAA-Liste sowie die Liste Standort-Forum - hier haben sich IG BCE-Kritiker zusammengeschlossen - vertreten. Mit dem Rücktritt protestierten sie gegen das Verhalten des Unternehmens im Zuge des aktuellen Stellenabbaus. Bisher sei Personalabbau - bereits zwei Runden hat es 2009 gegeben - immer einvernehmlich geschehen, klagt Hemmerich. Nun habe der Arbeitgeber aber den Druck auf die Beschäftigten drastisch erhöht. Dem hätten fast alle betroffenen Mitarbeiter nachgegeben…“ Artikel von Von Martin Brust in der Frankfurter Rundschau vom
05.11.2009 . Siehe dazu:
Erst alleingelassen - dann die Beerdigung!
„Ein Leichenzug verließ am Donnerstag das Hauptwerk des Schleifmittel-Herstellers Hermes in Hamburg-Lurup. Es waren etwa 60 KollegInnen in ihren Arbeitskitteln mit blauem t-shirt mit Aufdruck "Hermes" und etliche Büroangestellte. Vorweg ging eine junge, zierliche Kollegin mit einem Kreuz mit der Inschrift: "230 Arbeitsplätze. Von 1927 - 2009." Neben ihr ein großer Kollege in einer schwarzen Kutte, wie ein Mönch und eine Kollegin mit einer Grabstein-Imitation mit der Aufschrift: Hermes geboren 1927 gestorben 2009. Nur zwei große selbstgemachte Transparente sind zu sehen, die die Stimmung sehr gut widergeben: "80 Jahre Hermes-Duft - jetzt mit Arschtritt an die Luft". Und: "Wir sind Hermes". Das nützt aber nichts, daß sie sich als Hermes fühlen, der Betrieb soll dicht gemacht. Die Aufträge können in Österreich, Polen und in den USA erledigt werden. Die DemonstrantInnen, Durchschnittsalter etwa 40 Jahre, erwarten keine Abfindung, die Firma sei praktisch pleite. Das steht aber im Widerspruch, daß sie in drei Schichten arbeiten müssen und KollegInnen aus dem Urlaub geholt werden. Von der IG BCE ist niemand da, auch keine Gewerkschaftsfahne zu sehen. ..“ Artikel von Dieter Wegner (Jour Fixe Gewerkschafslinke Hamburg) vom 16.07.2009
Verdienste der IG BCE: Chemieindustrie in der Krise - ein kleiner Branchenbericht
"Eine Branche wie die Chemieindustrie, deren Produkte sich in nahezu jedem gängigen Produkt aller anderen Industriezweige wiederfinden (vom Auto bis zur Abführpille, von der Bauindustrie bis zur Babywindel), wird in mindestens demselben Umfang wie die Abnehmerindustrien von der kapitalistischen Krise getroffen sein. Deutliche Unterschiede sind natürlich durchaus zu erkennen: Die geringsten Auswirkungen gibt es derzeit in der Pharmaindustrie. Dort kommen Krisen immer verzögert an, auch weil die teilweise Finanzierung über das öffentliche Gesundheitswesen zunächst marktstabilisierend wirkt. Viel Geld wird derzeit auch immer noch mit Pestiziden verdient. Das wird aber nicht mehr lange anhalten, denn sinkende Nahrungsmittelpreise und billiges Rohöl, das Agrotreibstoffe wieder uninteressanter macht, sind die Vorboten der Krise in der Landwirtschaft. Und wenn der Landwirt weltweit kein Geld mehr verdient, kauft er keine Pestizide und keine Düngemittel mehr. Am schlimmsten betroffen sind diejenigen Bereiche der Chemieindustrie, die direkt der Autoindustrie, der kapitalistischen Leitindustrie, zuliefern: Man spricht davon, dass allein 250000 Arbeitsplätze im Bereich der IG BCE der Autoindustrie zuliefern. 15 Prozent des weltweiten Umsatzes des Branchenführers BASF wird mit der Autoindustrie gemacht. Entsprechend katastrophal ist jetzt die Auftragslage, die Produktionsbetriebe sind in Kurzarbeit oder stehen davor." Artikel von Friedrich Wöhler, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 04/09
Arbeitskampf bei Kunstharz-Firma - Streik auch bei den Chemikern
Beim Kunstharz-Hersteller Cytec in Hamburg kämpft die Belegschaft mittels Sozialtarifvertrag für Standortsicherung - ein Novum in der stets als etwas brav geltenden Chemiebranche. Artikel von Kai von Appen in der Taz-Nord vom 14.05.2009 . Aus dem Text: ".Auch IG BCE-Bezirksleiter Jan Eulen, der viele Jahre keinen Warnstreik mehr erlebt hat, ist an diesem Morgen zu Cytec gekommen. "Es ist definitiv der falsche Weg, in der Krise Arbeitsplätze abzubauen", sagt er. Er begreife nicht, warum die Amerikaner nicht deutsche Instrumentarien wie Kurzarbeit anwenden, "um mit der gesamten Belegschaft aus der Krise zu kommen". Die BCE praktiziere eigentlich eine "gepflegte Form der Sozialpartnerschaft", sagt Eulen. Doch nun kündigt er "erbitterten Widerstand" an: "Wer Angst sät, wird Streik ernten."
Tarifrunde Chemie 2008
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Kostengünstig altern
"Das Chemietarifpaket 2008 wurde als besonders innovativ bezeichnet. Und auch als gute Vorlage für die Verhandlungen um die Verlängerung des Altersteilzeit-Tarifvertrages, in die die IG Metall jetzt eintreten wird. Was ist innovativ an diesem Tarifpaket?..." Artikel von Friedrich Wöhler zum »innovativen« Chemie-Abschluss, erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 5/08
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Chemie-Beschäftigte bekommen 4,4 Prozent mehr Lohn
"Die chemische Industrie hat einen neuen Tarifabschluss: Die rund 550 000 Beschäftigten erhalten in diesem Jahr 4,4 Prozent mehr Geld für eine Laufzeit von 13 Monaten. Zudem sollen die Betriebe eine Einmalzahlung von 0,5 Prozent eines Monatsentgeltes mal 13 zahlen. 2009 werden die Entgelte um weitere 3,3 Prozent für zwölf Monate erhöht. Das teilten beide Seiten am Mittwoch nach der zweiten bundesweiten Verhandlungsrunde im rheinland-pfälzischen Lahnstein mit. Die Laufzeit beginnt regional unterschiedlich und endet zwischen Ende März und Ende Mai 2010." dpa-Meldung auf Yahoo-Nachrichten vom 16.04.2008
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Hochprozentiger Chemie-Cocktail: Gewerkschaft peilt höheres Lohnplus und neuen Altersteilzeit-Vertrag an
"In der Chemieindustrie könnte heute oder morgen ein Tarifabschluss gelingen, der es in sich hat. Die Gewerkschaft hat sich drei ehrgeizige Ziele gesetzt: Erstens will sie einen höheren Lohnzuschlag als im Vorjahr durchsetzen. Damals gab es inklusive Einmalzahlung 4,3 Prozent mehr Geld. Zweitens sollen die Arbeitgeber zusichern, dass sie mindestens so viele Ausbildungsplätze wie bisher anbieten: "Ich bin zuversichtlich, dass wir das hohe Niveau halten können", sagte Werner Bischoff, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), der FR. Das wäre ein gutes Ergebnis, denn die Zahl der Schulabgänger sinkt." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 15.04.2008
- Knackige Chemie-Tarifrunde:Gewerkschaft fordert 6,5 bis 7 Prozent mehr Lohn
"In der chemischen Industrie beginnen heute die regionalen Verhandlungen für die Tarifrunde 2008 - Hessen macht dabei den Auftakt. Der Chemie-Branche steht eine knackige Tarifrunde bevor. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) fordert 6,5 bis 7 Prozent mehr Lohn für die rund 90 000 Beschäftigten in Hessen. Angepeilt ist eine »reale Lohnsteigerung«, die im Geldbeutel der Beschäftigten spürbar wird, nicht nur ein Ausgleich für die stark steigenden Preise. Darüber hinaus will die IG BCE einen Anschlusstarifvertrag für das Abkommen »Zukunft durch Ausbildung« durchsetzen. Der laufende Ausbildungstarifvertrag läuft am Jahresende aus. Mit seiner Fortsetzung soll das Lehrstellenniveau bis zum Jahr 2015 gesichert werden. Zum Forderungskatalog gehört zudem der Abschluss eines Tarifvertrages über flexible Instrumente zur Gestaltung der Lebensarbeitszeit." Artikel von Ina Beyer im Neues Deutschland vom 26.02.2008. Siehe dazu auch:
- Chemie-Tarifrunde 2008: Grundlagen, Termine, Ergebnisse
Die Sonderseite der IG-BCE
BigBrotherAward 2007 in der Kategorie "Arbeitswelt" für die Novartis Pharma GmbH
Der BigBrotherAward 2007 in der Kategorie "Arbeitswelt" geht an die Novartis Pharma GmbH für die Bespitzelung ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die damit verbundene Verletzung grundlegender Persönlichkeitsrechte. Siehe die Laudatio . Aus der Laudatio von Karin Schuler: ".Man erwartet jedenfalls nicht, dass es zum Standard gehört, Mitarbeitern im Außendienst in großem Stil Detektive hinterherzuschicken, um minutiös deren Arzt- und Apothekenbesuche zu protokollieren. Man erwartet auch nicht, dass die Ergebnisse von Erhebungen am Arbeitsplatz, für die ausdrücklich Anonymität zugesichert wurde, dem einzelnen Mitarbeiter von der Personalabteilung bewertet zurückgegeben werden. Genauso wenig erwartet man, dass die mit der Durchführung beauftragte Agentur entsprechende Beschwerden mit dem Satz kommentiert "So naiv kann man doch nicht sein!" (nämlich zu denken, dass der Auftraggeber die Ergebnisse nicht erhielte) Wer jedenfalls erwartet hat, dass Selbstverpflichtungen wirklich wirken, wird enttäuscht. (.) und so führt das Unternehmen seinen Kampf nicht mehr gegen die Konkurrenz, sondern gegen die eigenen Mitarbeiter. Bei der Wahl der Mittel ist man dabei nicht zimperlich. Neben der inoffiziellen Ermutigung von Kollegen zur Denunziation schickt man dem Mitarbeiter einfach ganztägig Detektive hinterher, die jeden Besuch und jede Tätigkeit minutiös aufschreiben. Frei nach dem Motto: Wer suchet, der findet - Und jeder Fund ermöglicht die schnelle Trennung vom Betroffenen. Eine derart lückenlose, die Persönlichkeitsrechte verletzende Überwachung scheint zu den Standardmaßnahmen zu gehören - fühlt sich doch sogar der Betriebsrat genötigt, in einer Veröffentlichung darauf hinzuweisen. Wobei man sich fragt, ob der Betriebsrat die Mitarbeiter nicht lieber vor solchen Maßnahmen schützen sollte, anstatt sie nur darüber zu informieren."
Czewo-Mitarbeiter drohen mit Streik
"Die Haltung der Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen hat die Belegschaft des Kosmetik- und Haushaltsprodukte-Abfüllers "Czewo Full Filling Service" in Zülpich offenkundig in Wallung gebracht. Gestern Mittag machten rund 70 Arbeitnehmer mit Trillerpfeifen und Transparenten ihrem Unmut Luft. Der Bezirkssekretär Köln-Bonn und Verhandlungsführer der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Karl-Heinz Weber, und der Betriebsratsvorsitzende Hermann Bünnagel waren über die Resonanz auf ihren Protest-Aufruf jedenfalls hocherfreut. "Die Spätschicht haben wir zu 100 Prozent, die Nachschicht immerhin zu 70 Prozent mobilisiert, obwohl etliche Kollegen weit hinter Düren wohnen", so Bünnagel. Etwa 70 Czewo-Mitarbeiter zeigten gestern vor dem Firmentor auf der Industriestraße Flagge." Artikel von Joachim Strothen im Kölner Stadt-Anzeiger vom 15.08.2007
- Unsittliches Angebot
Ausstieg aus Tarifvertrag: Beim Mittelständler Czewo in der Eifel versucht eine deutsche »Heuschrecke«, Beschäftigte mit »Prämie« zu ködern. Artikel con Werner Rügemer in der jungen Welt vom 17.08.2007
Tarifpolitik der zwei Geschwindigkeiten - Zur Tarifrunde Chemie 2007
"Das Tarifergebnis vorweg: Mit einer Laufzeit von jeweils dreizehn Monaten werden die Tarifentgelte um 3,6 Prozent erhöht, beginnend je nach Laufzeit der regionalen Tarifverträge meistens ab Februar 2007. Ein 14. Monat, der Januar 2007, wird pauschal mit 70 Euro abgegolten. Zusätzlich gibt es eine Einmalzahlung von 9,8Prozent eines Monatsgehalts für Normalschicht-Beschäftigte, 10,9 Prozent für die Teilkonti-Schicht (nicht durchlaufender Schichtbetrieb) und 12,8 Prozent für Vollkonti-Schichtler (24 Stunden und am Wochenende durchlaufender Schichtbetrieb). Die prozentuale Anbindung der Einmalzahlung an das Monatsgehalt führt dazu, dass höhere Entgeltgruppen auch eine höhere Einmalzahlung erhalten. Mittels freiwilliger Betriebsvereinbarung kann eine Kürzung oder der Entfall der Einmalzahlung aus wirtschaftlichen Gründen vereinbart werden. Der bis 2010 verlängerte Tarifvertrag »Zukunft durch Ausbildung« garantiert, dass auch in 2007 und 2008 branchenweit wie bisher 16800 Ausbildungsplätze angeboten werden. Für 2009 und 2010 konnte man sich noch nicht auf eine Festlegung von Ausbildungsplatzzahlen einigen, das soll in den Tarifrunden der nächsten Jahre erst noch verhandelt werden. Immerhin war es mit diesem Tarifvertrag gelungen, die Anzahl der Ausbildungsplätze in den letzten Jahren allmählich wieder zu erhöhen und jetzt das erreichte Niveau zumindest zu halten. Für 2009 und 2010 hat man jetzt also einen Tarifvertrag, aber man weiß noch nicht, was drinstehen wird. Der bereits bestehende Tarifvertrag zu »Langzeitkonten« wurde nochmals modifiziert. Bisher konnte der einzelne Beschäftigte bei Bestehen einer Betriebsvereinbarung auf freiwilliger Basis Zeitguthaben sowie Zulagen und Zuschläge ins Langzeitkonto einbringen. Zukünftig kann er auch bis zu zehn Prozent des kalenderjährlichen Tarifentgelts einbringen, um sich so individuell einen früheren Altersausstieg selbst vorzufinanzieren." Artikel von Friedrich Wöhler,
erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 3-4/2007
Tarifabschluß Chemieindustrie 2007
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Chemietarifpaket 2007
Der Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. und IG Bergbau, Chemie, Energie haben das folgende Verhandlungsergebnis erzielt
- Magerer Abschluß
"Das Tarifergebnis für die Chemieindustrie löst Freude aus - bei den Unternehmern. Faktisch nur 3,1 Prozent mehr Geld für Beschäftigte. Einmalzahlung kann gestrichen werden. Bereits nach der zweiten bundesweiten Verhandlungsrunde konnten Unternehmerverband und Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) in der vergangenen Woche einen Tarifabschluß für die rund 550000 Beschäftigten der Chemiebranche präsentieren. Auch wenn die IG-BCE-Spitze um »Gewerkschaftsmodernisierer« Hubertus Schmoldt das Ergebnis auf 4,3 Prozent hochrechnet und als »anständigen Kompromiß« verkauft, ist es vor dem Hintergrund zunehmender Produktivität und guter Gewinne äußerst mager. Zudem soll es ganz offensichtlich dazu dienen, die Ambitionen der IG Metall in der begonnenen Lohnrunde zu bremsen." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 13.03.2007
- Tarifabschluss erzielt
"Die Entgelte in der chemischen Industrie steigen um 3,6 Prozent. Zudem erhalten die 550.000 Beschäftigten eine Einmalzahlung von 0,7 Prozent und eine Pauschalzahlung von 70 Euro (Auszubildende 20 Euro). Weiter haben sich IG BCE und Chemie-Arbeitgeber darauf verständigt, die Ausbildungsoffensive fortzusetzen." Mitteilung der IGBCE vom 12.03.2007
Boehringers
Gewinne und Aids-kranke Kinder: Entweder-oder "Allein im südlichen Afrika sind zwei Millionen
Kinder HIV-positiv. Doch nicht einmal zehn Prozent der Jungen und
Mädchen erhalten die Medikamente, die sie zum Überleben
bräuchten. Einer der Gründe: Die Medikamente sind viel
zu teuer. Eines der wenigen Medikamente für AIDS-kranke Kinder
ist der Nevirapine-Sirup. Indische Generika-Firmen produzieren das
Medikament seit vielen Jahren kostengünstig und exportieren
es auch in arme Länder. Doch dieser preiswerte Zugang zu AIDS-Medikamenten
ist nun bedroht. Die deutsche Firma Boehringer Ingelheim produziert
das Originalpräparat und hat in Indien einen Patentantrag auf
das Medikament gestellt" - so beginnt der Aufruf "Kein
Patent auf Gesundheit"
von medico international gegen Boehringers Vorgehen, das hier wohlerzogenerweise
nicht weiter kommentiert werden soll - aber dringend unterschreiben,
gerade GewerkschafterInnen, denn hier wird auch wieder mit dem Arbeitsplatzsicherungsargument
Schindluder getrieben.
Proteste bei Saint Gobain
- IGBCE-Funktionäre gnadenlos ausgebuht
"Sie waren aus Köln, Mannheim, Herzogenrath und Stolberg nach Aachen gekommen, um ihre Verhandlungskommission zu unterstützen, marschierten kilometerlang durch die Stadt, um dann auf dem Markt die Funktionäre der IGBCE gnadenlos auszubuhen: 400 Mitarbeiter von St. Gobain Deutschland waren mit dem vorher in der zweiten Schlichtungsrunde erzielten Tarifabschluss nicht einverstanden." Artikel in den Aachener Nachrichten vom 30.10.2006
- St. Gobain: Tarifabschluss ärgert Mitarbeiter
Am Ende landeten die Fahnen und Mützen vor den Füßen der Gewerkschaftsführer. Das hatte sich Hansgeorg Edinger anders vorgestellt. Artikel in der Aachener Zeitung vom 30.10.2006
Niederlage für Agfa - Agfa Gevaert muss für die bankrotte Leverkusener AgfaPhoto haften
"Auf den Mutterkonzern der in Abwicklung befindlichen AgfaPhoto GmbH rollt eine Klagewelle zu. Letzte Woche hatte das Solinger Arbeitsgericht neun ehemaligen Agfa-Mitarbeitern Recht gegeben: Demnach wurden die Agfa-Beschäftigten nicht korrekt informiert, als die AgfaPhoto GmbH 2004 aus der Agfa Gevaert AG ausgegliedert wurde. Der Leverkusener Rechtsanwalt Harald Kaiser nannte das Urteil ein "Desaster" für Agfa. Er vertritt rund 200 ehemalige Agfa-Beschäftigte mit offenen Forderungen im Wert von 8,6 Millionen Euro." Artikel in der taz-nrw vom 17.01.2006
Ein Funken Hoffnung bei Agfa
"Ausgeknipst im doppelten Sinn wurde jetzt Agfa Foto, eine der traditionsreichsten deutschen Marken. Nach fast 140 Jahren Geschichte wird die "Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrication" der Gründer Paul Mendelssohn-Bartholdy und Carl Alexander von Martius abgewickelt. Das letzte Kaufangebot des britischen Unternehmens Photo Me wurde von einer empörten Gläubigerversammlung abgelehnt. Das "Angebot" sei der Versuch gewesen, Agfa mit "vorgehaltener Pistole" einzukassieren, ohne Aussagen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und ohne Verhandlungsspielraum, wie bitter vermerkt wurde." Artikel in der Welt am Sonntag vom 23.10.2005
Chemie-Standort NRW ist in Gefahr
"Lanxess und Linde bauen Arbeitsplätze ab, Agfa meldet Insolvenz an: Die wichtigste Industriebranche des Landes steht vor ihrer größten Herausforderung." Artikel von Wolfgang Pott in Welt am Sonntag vom 05.06.2005.
Einfachere
Lösungen im Osten erreichbar. Haustarifverträge machen
flexibler
„Bei Saint-Gobain wird wieder länger gearbeitet:
2 300 von 3 200 deutsche Mitarbeiter des französischen Glasherstellers
verlängern ihre Arbeitszeit von 37,5 auf 39,5 Stunden –
ohne Lohnausgleich….“ Artikel
von Hans Eschbach in Handelsblatt
vom 19. Januar 2005.
ICEM's ExxonMobil Network Takes Shape in Houston,
Texas
Am 3. und 4.November 2004 trafen sich in Houston rund
80 Vertreter aus 14 Ländern der Chemiegewerkschaftsinternationale
ICEM (aus Albanien, Argentinien, Bangladesh, Belgien, Canada, Elfenbeinküste,
Frankreich, Japan, Malaysia, Niederlande, Nigeria, Norwegen, Trinidad
Tobago und den USA) um das weltweite "ExxonMobil Workers' Global
Network" zu gründen. Als erstes Ziel wurde der Widerstand
gegen Exxons antigewerkschaftliche Politik festgelegt. Siehe dazu
die (englische) Pressemitteilung
der ICEM vom 5. November 2004
"PFIZER ATTAQUE DES MALADES DU SIDA" (Pfizer
attackiert Aids-Kranke)
Eine Presseerklärung
der Aids Selbsthilfeorganisation "Act Up-Paris" vom 22.Oktober
2003 wegen der Anzeige des Konzerns gegen Teilnehmer am Protest
vor dem Firmensitz in Frankreich, der wegen Pfizers Forderungen
gegen generische Medikamente organisiert worden war.
Kinderarbeit im indischen Baumwoll-Anbau.
Bayer, Monsanto und Unilever in der Kritik
- Kinderarbeit im indischen Saatgut-Anbau. Monsanto, Bayer und
Unilever profitieren von ausbeuterischen Löhnen / Zehntausende
Kinder zwischen 6 und 14 Jahren betroffen. Artikel
von Philipp Mimkes aus Stichwort Bayer Nr. 3/2003
- "Eine neue Studie aus Indien enthüllt, dass große
Saatgut-Konzerne in Indien von Kinderarbeit profitieren. Auf der
Anklagebank sitzen Konzerne wie Monsanto, Unilever, Bayer und
Syngenta. Bis zu 400.000 Kinder arbeiten in Zuliefer-Betrieben,
die für die Multis Baumwoll-Saatgut produzieren. Die Kinder
brechen für die Arbeit ihre Schulausbildung ab. Viele befinden
sich in Schuld-Knechtschaft, um Darlehen abzuarbeiten. Ihr Tageslohn
für eine 12 Stunden-Schicht liegt bei rund 50 Cent..."
Kampagnen-Info
der Coordination gegen BAYER-Gefahren .
Die Studie "Kinderarbeit im indischen Baumwollanbau - die
Rolle multinationaler Saatgut-Konzerne" (pdf-Version
und html-Version
)
wird gemeinsam von der Coordination gegen BAYER-Gefahren, der
deutschen Sektion des Global March Against Child Labour und dem
India Committee of the Netherlands herausgegeben. Die 28seitige
Studie kann gegen Spende auch bei der Coordination gegen Bayer-Gefahren
bestellt werden: Tel.: 0211/333911, E-Mail: CBGnetwork@aol.com
How low can Dow go ? / (Wie tief kann Dow
sinken?)
"Kapitalismus ist pervers. Dow Chemical aber hat alle
Aussichten, jeden Rekord zu schlagen. Am 2.Dezember protestierten
etwa 200 Frauen aus Bhopal in Bombay - sie deponierten Giftmüll
vor Dows Türen. Protest gegen die Weigerung der Katstrophenprofiteure,
ein paar Brosamen als Entschädigung los zu machen. Jetzt hat Dow
gegen diese Frauen Anzeige gestellt! Sie sollen die Firma für den
durch ihre Aktion entstandenen Arbeitsausfall entschädigen - mit
10.000 US-Dollars. Die 150.000 Opfer des Dow Betriebs Union Carbide
von 1984 lassen grüssen..." Der Bericht
über die Unsäglichkeit (vom 23.12.2002) bei infoshop"
und bei Greenpeace, verbunden mit einem Aufruf zur Aktion gegen
Dow (leider keine 10.000 Watschen statt Dollars für Dows neuen Topmanager
William Stravopoulos):
Greenpeace-Aufruf
Das schiedlich-friedliche Jahrhundertwerk
Artikel
von Jürgen Kädtler zum Entgelttarifvertrag Chemie,
erstmalig erschienen in express 9/1987, erneut im express, Zeitschrift
für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 4/02
Medikamente zu tödlichen Preisen
Noch immer ist der "Schutz geistigen Eigentums" an
neuen Medikamenten durch Patente und Markenrechte den Industrienationen
hunderttausende Menschenleben wert. Artikel
von Christoph Ruhkamp in der SoZ
- Sozialistische Zeitung Nr.2 vom 20.01.2000 |