Die Mittelschicht in Deutschland schrumpft seit 15 Jahren
„Die Mittelschicht in Deutschland schrumpft. Seit 1997 ist ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung um 5,5 Millionen Menschen gesunken. Trotz guter Ausbildung, gelingt ein sozialer Aufstieg immer seltener. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut der Wirtschaft (DIW) und der Universität Bremen…“ Aus der Pressemitteilung vom
13.12.2012 , dort auch die Zusammenfassung der Studie. Siehe dazu:
- Eine kleine "Götterdämmerung" für Merkel? "Deutschlands Mitte bröckelt" - und was bröckelt damit auch?
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 15.12.2012
Armuts- und Reichtumsbericht 2012
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Lebenslagen in Deutschland
Entwurf des 4. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung, Stand vom 21. 11.2012 (Kabinettsvorlage) beim Paritätischen
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Entwurf des 4. Armuts- und Reichtsumsberichtes
(der ungeschminckte) Stand vom 17.09.2012 bei Sozialpolitik aktuell
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Einkommensverteilung in Deutschland: Bundesregierung schönt Armutsbericht
„Verwässert und verschleiert: Die Bundesregierung hat ihren Armutsbericht bewusst geschönt. Kritische Passagen zur Vermögensverteilung und zur zunehmenden Einkommensspreizung wurden gestrichen. Der Grund: Die ursprüngliche Version hat nicht "der Meinung der Bundesregierung" entsprochen.
Die Bundesregierung hat ihren Armuts- und Reichtumsbericht in einigen entscheidenden Passagen deutlich geglättet. So ist die Aussage "Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt" in der Einleitung des Regierungsdokuments nicht mehr zu finden. Dies geht aus einem Vergleich des Entwurfs mit der überarbeiteten Fassung vom 21. November hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Den Bericht, zu dem sich jetzt die Verbände äußern können, soll das Kabinett möglichst noch dieses Jahr billigen…“ Artikel von Thomas Öchsner in Süddeutsche Zeitung online vom 28. November 2012 . Aus dem Text: „… Dazu zählen auch Aussagen zur Lohnentwicklung. In der ersten Variante stand: "Während die Lohnentwicklung im oberen Bereich positiv steigend war, sind die unteren Löhne in den vergangenen zehn Jahren preisbereinigt gesunken. Die Einkommensspreizung hat zugenommen." Diese verletze "das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung" und könne "den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden". Stattdessen wird nun angeführt, dass sinkende Reallöhne "Ausdruck struktureller Verbesserungen" am Arbeitsmarkt seien. Denn zwischen 2007 und 2011 seien im unteren Lohnbereich viele neue Vollzeitjobs entstanden, und so hätten Erwerbslose eine Arbeit bekommen…“ Siehe dazu:
- „Wir begnügen uns nicht mit einem Entwurf, wir legen gleich die endgültige Version vor“
„nak-Sprecher Thomas Beyer zur Veröffentlichung des Schattenberichts der Nationalen Armutskonferenz – „Die im Schatten sieht man nicht“: Sonderausgabe des strassenfeger-Magazins erscheint zum Internationalen Tag der Beseitigung der Armut am 17. Oktober…“ NAK-Pressemitteilung vom 17.10.2012 . Siehe dazu „Schattenbericht“ - die Sonderausgabe der Berliner Straßenzeitung strassenfeger vom Oktober 2012
- Die Reichen-Republik. Anmerkungen zum Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung
„Drei Jahre länger brauchte die Bundesregierung, um herauszufinden, was das staatlich finanzierte Deutsche Institut für Wirtschaftsforchung (DIW) bereits im April 2009 analysiert hatte: Die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich hat in Deutschland bereits vor der Finanzkrise ein neues Ausmaß erreicht. Nach Angaben des neuen Armuts- und Reichtumsberichts (A+R), der sich auf das Jahr 2008 bezieht und erst im Entwurf vorliegt und am 14.11.2012 vom Kabinett beschlossen wird, hatte die ärmere Hälfte der Bevölkerung nach Abzug der Schulden faktisch kein Vermögen (gerade mal 1 % des Gesamtvermögens). Über 40 Millionen Menschen hierzulande sind also buchstäblich Habenichtse. Umgekehrt hatte sich bereits vor der Finanzkrise das reichste Zehntel (Dezil) der Bevölkerung mehr als die Hälfte des gesamten Nettovermögens gekrallt: 53 Prozent…“ Artikel von Fred Schmid vom 25. September 2012 beim isw
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Arm trotz Arbeit. Ungerechtes Deutschland
„Die Kluft zwischen Arm und Reich wird in Deutschland immer größer. Das geht aus dem Entwurf für den Armutsbericht der Bundesregierung hervor. Demnach verfügen inzwischen nur zehn Prozent der Haushalte über mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Der Sozialstaat ist aus dem Gleichgewicht geraten – und die Politik hat es so gewollt. Denn im Zuge der Hartz-Reformen wurde der Niedriglohnsektor deutlich ausgeweitet, um mehr Beschäftigung für Geringqualifizierte zu schaffen, erklärt der Arbeitsmarktexperte Professor Gerhard Bosch von der Universität Duisburg-Essen im Frontal21-Interview. Stattdessen seien aber immer mehr qualifizierte Arbeitnehmer in den Niedriglohnsektor abgerutscht. Der sei inzwischen so groß wie in keinem anderen europäischen Land…“ Text und Video des Frontal21-Beitrags vom 25.09.2012 von A. Becker-Wenzel, H. Klar, H. Koberstein und J. Sperling
- Neuer Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung: Reiche trotz Finanzkrise immer reicher
„Die Deutschen werden reicher: Das Nettovermögen der privaten Haushalte hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt - auf 10 Billionen Euro. Doch der Armutsbericht der Bundesregierung zeigt auch, wie ungleichmäßig der Wohlstand verteilt ist. Die reichsten zehn Prozent der Deutschen verfügen über mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens, der unteren Hälfte der Haushalte bleibt gerade mal ein Prozent. Und auch der Staat wird immer ärmer…“ Artikel von Thomas Öchsner in Süddeutsche Zeitung online vom 18.09.2012
- Bundesregierung: Was der Armutsbericht über Deutschland verrät
„Die gute Nachricht ist: Es gibt in der Bundesrepublik weniger Arbeitslose und weniger Kinder, die Hartz IV benötigen. Doch die Bildungschancen hierzulande hängen immer noch sehr stark vom Einkommen der Eltern ab. Die SZ dokumentiert wichtige Daten und Fakten, die das Bundesarbeitsministerium im Armuts- und Reichtumsbericht zusammengetragen hat…“ Artikel von Thomas Öchsner in Süddeutsche Zeitung online vom 18.09.2012
- Arm und Reich in Deutschland: Wenn das Stück vom Kuchen immer größer wird
Der Sozialstaat vermag keinen Ausgleich zu schaffen: Der Unterschied zwischen Arm und Reich wird in Deutschland immer größer. Wie ist der Wohlstand in der Bundesrepublik verteilt? Artikel von Antje Sirleschtov im Tagesspiegel online vom 18.09.2012 . Aus dem Text: „… Die Bankenkrise hatte kaum Auswirkungen auf die Einkommen aus Unternehmertum. Auch bei der Entwicklung der Einkommen öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter. Während das untere Zehntel der Einkommensbezieher in den vergangenen zehn Jahren rund neun Prozent seines Brutteinkommens verloren hat, stieg das Einkommen der Besserverdienenden zwischen drei und fünf Prozent an. Betrachtet man die Entwicklung bei den verschiedenen Formen von Einkommen, so fällt auf, dass Einkommen aus Unternehmergewinnen in den zurückliegenden zehn Jahren besonders stark angewachsen sind. (…) Der Staat greift auf zweierlei Arten in den Einkommensbereich der Privathaushalte ein: Zum einen sind das die Sozialleistungen, die im Schnitt der letzten Jahre bei rund 28 Prozent des BIP lagen. Zum anderen betrifft das die Ausgaben etwa für Bildung und Kinderbetreuung. Hier liegt Deutschland noch immer im unteren Mittelfeld. Auch die Verteilung der staatlichen Mittel folgt nicht durchgängig dem Prinzip, dass das Steuergeld vor allem zum Ausgleich von Arm und Reich eingesetzt wird…“
- Armuts- und Reichtumsbericht: Reich und reich gesellt sich gern
Nein, nicht durchs Sparen, nicht durchs Lernen und auch nicht durchs Heiraten wird man reich. Die Eliten bleiben unter sich. Artikel von Ulrike Herrmann in der taz vom 18.09.2012 . Aus dem Text: „… Was die Soziologen dabei besonders faszinierte: Dieses Netzwerk der Eliten ist so stabil, dass selbst Bildungsversager einen betuchten Partner finden. Dummheit rächt sich nicht, wenn die Eltern reich sind. Natürlich ist der Mittelschicht nicht entgangen, dass es eher selten gelingt, in ein Vermögen einzuheiraten. Also setzt man zunehmend auf individuelle Karriereplanung, indem man massiv in die Bildung der eigenen Kinder investiert. Die Logik dahinter: Fast alle DAX-Manager haben einen Universitätsabschluss, meist in Jura oder Betriebswirtschaft. Daraus folgert die Mittelschicht, dass es nur eines guten Jura-Abschlusses bedarf, damit das eigene Kind zum Konzernchef aufsteigt. Doch dies ist ein Fehlschluss…“
- Reiche in Deutschland: Wenn die Krise nicht arm macht
„In der allgegenwärtigen Krise, so könnte man annehmen, geht es für alle bergab. Und weil Reiche besonders viel Geld in Aktien, Wertpapiere und andere riskante Anlagen gesteckt haben, sollten sie in stürmischen Zeiten auch über Gebühr von Verlusten betroffen sein. Diese Einschätzung ist aber falsch, wie aus zwei Berichten hervorgeht, die am Dienstag an die Öffentlichkeit gekommen sind. Die Berichte sind dem Namen nach völlig verschieden und drehen sich um die zwei Seiten der Medaille. Da ist auf der einen Seite der Armutsbericht der Bundesregierung, aus dem die Süddeutsche Zeitung vorab zitiert, und auf der anderen Seite der „Global Wealth Report" des Versicherungskonzerns Allianz. Beide berichte kommen zu dem Ergebnis, dass die Wohlhabenden von den Verwerfungen der Krise nicht betroffen sind. Sie werden höchstens langsamer reich…“ Artikel von Christian Grimm im WSJ.de vom 18. September 2012
Jede/r Fünfte in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen
„Etwa jede/r Fünfte (19,9 %) in Deutschland – das sind rund 16 Millionen Menschen – war 2011 von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen (2010: 19,7 %).Dieser Indikator ist neben der Armutsgefährdungsquote ein weiteres wichtiges Ergebnis der Erhebung LEBEN IN EUROPA 2011, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Armut oder soziale Ausgrenzung ist nach der Definition der Europäischen Union (EU) gegeben, wenn bei den befragten Haushalten eines oder mehrere der drei Kriterien „Armutsgefährdung“, „erhebliche materielle Entbehrung“, „Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung“ vorliegen…“ Destatis-Pressemitteilung vom 23.10.2012
Ein Bankkonto für jedermann? Weshalb eigentlich?
„Von Verschuldung ist derzeit viel die Rede: von Staatsverschuldung, von Bankenverschuldung. Und von Rettungsschirmen für überschuldete Staaten und Banken. Dass es aber auch Menschen gibt, die privat verschuldet oder vielmehr überschuldet sind, spielt in dieser Debatte keine Rolle. Folglich werden auch keine staatlichen Rettungsschirme für sie aufgespannt…“ Artikel von Jürgen Klute (Die Linke, Mitglied des Europaparlaments) bei den Ruhrbaronen
Hungerlöhne und Almosen. Minijobs, Erwerbslosigkeit, Hartz IV – Armut in der BRD
„Das Geschäft mit der Erwerbslosigkeit boomt. Es geht um Milliarden auf einem heiß umkämpften Markt, der den Betroffenen unsichere, schlecht bezahlte Beschäftigung und Zwangsmaßnahmen beschert. Es wäre naiv, den Verantwortlichen zu unterstellen, daß sie nicht wissen, was sie tun. Armut wurde und wird politisch gemacht…“ Artikel von Ingrid Jost, zuerst erschienen in junge Welt vom 13.03.2012. Aus dem Text: „…Wer Armut effektiv bekämpfen will, darf nicht auf Billigarbeitsplätze setzen, sondern muß dafür sorgen, dass die Löhne für ein gutes Leben ausreichen, auch bei den sogenannten Arbeitsmaßnahmen. Möglichkeiten zur Beendigung der Lohnabwärtsspirale sind: ein gesetzlicher Mindestlohn über zehn Euro, der auch für Arbeitsmaßnahmen gilt; eine radikale Arbeitszeitverkürzung; die Abschaffung der 400-Euro-Jobs oder zumindest eine Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro sowie die Wiedereinführung der Arbeitslosen- und Rentenversicherung für alle. (…)Nur selten wird erwähnt, dass Erwerbslose ein Höchstmaß an sozialer Kompetenz aufbringen müssen, um in diesem gesellschaftlichen Klima zu überleben und sich erfolgreich gegen die zahlreichen Zumutungen, Rechtsbeugungen und Willkürakte durch die Politik und die Grundsicherungsträger zur Wehr zu setzen. Die Sank¬tionspraxis gehört ebenfalls zum Unterdrückungscharakter des Hartz-IV-Systems, hier wird selbst der als Existenzminimum deklarierte Betrag noch gekürzt bis zum völligen Wegfall der Leistungen, damit sich auch das geradeste Rückgrat noch beugt und willens ist, alles zu tun, um nicht zu verhungern oder obdachlos und ohne Krankenversicherung auf der Straße zu landen. (…) So wird eine Drohkulisse auch für diejenigen, die noch im Erwerbsleben stehen, geschaffen, damit sie stillhalten bei Arbeitsverdichtung und Lohnsenkungen. Selbst Gewerkschaften sind beteiligt an Verschlechterungen im Arbeitsleben: So ist es leider häufig der Fall, daß bei Tarifverhandlungen die Einstiegstarife für diejenigen, die draußen sind, teilweise für viele Jahre um zirka zehn bis 25 Prozent gesenkt werden, um denjenigen, die drinnen sind, ein bis zwei Prozent mehr zu sichern. Das ist nicht nur unsolidarisch, sondern widerspricht auch den eigenen Interessen der gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten…“
Die neue Wohnungsnot
„Über 600 Kältetote in Ost- bzw. Ostmitteleuropa erregten zuletzt großes Aufsehen. Gleichzeitig explodiert die Zahl der Obdachlosen in Griechenland, das von der EU und dem IWF „kaputtsaniert“ wird, geradezu. Dort ist es zwar wärmer als im Osten des Kontinents, ein Leben auf der Straße aber nicht minder beschämend, besonders für jene „Neuarmen“, die als unmittelbare Opfer der rigiden „Sparauflagen“ des Finanzimperialismus vom sozialen Absturz betroffen sind. Auch hierzulande sind erfrorene und an offenen Feuern verbrannte Obdachlose zu beklagen, ohne dass sich Politik und Öffentlichkeit bisher ernsthaft mit dem Problem beschäftigt hätten. Dabei gehört eine warme Wohnung aufgrund der klimatischen Gegebenheiten bei uns zur verfassungsrechtlich geschützten Menschenwürde. Sein Obdach etwa im Falle der Überschuldung durch eine Zwangsräumung zu verlieren bedeutet einen Schritt in die absolute, extreme oder existenzielle Armut…“ Artikel von Christoph Butterwegge in den Nachdenkseiten vom 20. Februar 2012
Butterwegge: „Armut dient als Drohkulisse“
Interview mit Christoph Butterwegge von Dirk Riße im Kölner Stadt-Anzeiger vom 09.02.12. Aus dem Text: „… Das Vordringen des Niedriglohnbereichs in die gesellschaftliche Mitte halte ich für den schlimmsten Armutstrend. 6,5 Millionen Menschen – 22 Prozent der Beschäftigten – arbeiten dort für weniger als zwei Drittel des Durchschnittsverdienstes. Das führt nicht immer zu großer Armut, aber bei den geringsten Schicksalsschlägen – Krankheit, Unfall, größeren Ausgaben – drohen existenzielle Probleme. (…) Ich vertrete die These, dass Armut gewollt ist, weil sie als Disziplinierungsinstrument und Drohkulisse dient. Armut zeigt denjenigen, die noch nicht arm sind: Wenn du den Verhaltensmaßregeln unserer Hochleistungs- und Konkurrenzgesellschaft zuwiderhandelst, landest du im Extremfall unter den Rheinbrücken. (…) Armut führt aber nicht zwangsläufig zur Rebellion der Betroffenen. Denn die haben ganz andere Sorgen. Sie müssen sich beispielsweise darum kümmern, am 20. des Monats noch ein warmes Essen auf den Tisch zu bringen. Eher könnte die Mittelschicht erkennen, dass sie zwischen Arm und Reich zerrieben zu werden droht, wenn die Städte auseinanderfallen. Die Angst vor sozialem Abstieg führt oft zur stärkeren Abgrenzung nach unten, etwa gegenüber Zuwanderern. Man denke nur an die Sarrazin-Debatte. Besser würden die Angehörigen der Mittelschicht für eine Umverteilung des Reichtums eintreten. Denn für alle Gesellschaftsmitglieder ist genug da.“
Ende der Kinderarmut?
- Kinder unter 15 und Kinder unter 15 in SGB II-Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV): Ländervergleich
„Unter der Überschrift „Kinderarmut geht zurück“ berichtet die Süddeutsche Zeitung (Online) am heutigen Donnerstag (26.01.2012, 6:36) über Ergebnisse einer „Analyse der Bundesagentur für Arbeit“. Die in diesem Artikel genannten Zahlen zur Veränderung der Zahl der Kinder im Alter von unter 15 Jahren, deren Eltern auf Arbeitslosengeld II (Hartz IV) angewiesen sind, bedürfen der Ergänzung: In dem Artikel fehlt jeglicher Hinweis auf die Entwicklung der Zahl der Kinder im Alter von unter 15 Jahren insgesamt…“ BIAJ-Kurzmitteilung vom 26. Januar 2012
- Tatsächliche Kinderarmut misst sich am Niedriglohnsektor
„Die Zahl der jungen Hartz-IV-Empfänger ist in den vergangenen fünf Jahren deutlich zurückgegangen, besagt eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit. Doch das ist keineswegs ein Zeichen für abnehmende Armut von Kindern…“ Meldung von Annelie Buntenbach vom 26.01.2012 beim DGB
- Die Kinderarmuts-Rückgangs–Lüge. Jubelmeldungen allenthalben.
„Die Gesellschaft für Konsumforschung meldet wieder einmal, die Kauflaune der Deutschen sei ungebrochen. Eine Meldung, wie sie oft genug ein paar Monate später von den Zahlen des Statistischen Bundesamtes widerlegt wurde…“ Paukenschlag am Donnerstag - Kommentare zum Zeitgeschehen von und bei Egon W. Kreutzer vom 26. Januar 2012
"Verhärtete Armut"
Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland 2011 von und bei Der Paritätische. Siehe dazu auch:
- Armutsbericht 2011: Das Ruhrgebiet ist Deutschlands neues Armenhaus
"Mit Sorge blickt der Paritätische Wohlfahrtsverband auf das Ruhrgebiet. In seinem Armutsbericht nennt er das Revier "die Problemzone Nummer eins" und schließt soziale Unruhen nicht aus: "Wenn dieser Kessel mit fünf Millionen Menschen einmal zu kochen anfängt, dürfte es schwer fallen, ihn wieder abzukühlen." ." Artikel von Thomas Öchsner in der SZ online vom 21.12.2011 , darin auch eine Grafik zum Armutsrisiko in den einzelnen Bundesländern
Verteilungsbericht: Soziale Schieflage in Deutschland ist Armutszeugnis
"Die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland ist in den vergangen 15 Jahren massiv auseinander gegangen, Deutschland rutscht immer mehr in eine soziale Schieflage. Zu diesem Ergebnis kommt der Verteilungsbericht 2011 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter dem Titel ,Aufschwung für alle sichern!' "Unser Wirtschaftssystem ist dabei, seine politische und soziale Legitimation zu verspielen, die auch auf einem für alle wachsenden Wohlstand fußt", warnte Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, am Mittwoch in Berlin." DGB-Pressemitteilung vom 23.11.2011 . Darin auch der Link zum Download des DGB-Verteilungsberichtes 2011 (PDF, 2 MB)
Datenreport 2011: Neuer Sozialbericht für Deutschland erschienen
"Der neue Datenreport 2011 berichtet über Themen, die als Indikatoren für Lebensqualität und gesellschaftliche Wohlfahrt ins Blickfeld der Politik gerückt sind. Dazu gehören neben der Verteilung von materiellem Wohlstand, Erwerbsarbeit, persönlicher und wirtschaftlicher (Un)Sicherheit auch Aspekte wie Gesundheit, Bildung, Umwelt, persönliche Aktivitäten, politische Partizipation und soziale Beziehungen." Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 11.10.2011
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Fast ein Sechstel der Deutschen ist armutsgefährdet. Auch mehr als sieben Prozent der Arbeitstätigen waren 2009 armutsgefährdet
"Die Wirtschaft boomt, die Gewinne fließen, aber es werden vor allem Arbeitsplätze im Niedriglohnbereich geschaffen und das Wachstum kommt unten nicht an. So könnte man die Zahlen lesen, die das Statistische Bundesamt gerade veröffentlicht hat." Artikel von Florian Rötzer in telepolis vom 03.11.2011
- Der Datenreport steht im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes kostenfrei als Download zur Verfügung und kann komplett oder für die aktuelle Ausgabe auch kapitelweise heruntergeladen werden
- Datenreport 2011 - Wichtiges in Kürze
"Diese Woche ist zum 13. Male der Datenreport veröffentlicht worden. Er wird von der Bundeszentrale für politische Bildung zusammen mit dem Statistischen Bundesamt, dem Wissenschaftszentrum Berlin und dem SOEP am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung herausgegeben. Der Datenreport liefert nicht nur eine großes Angebot an statistischen Daten und sozialwissenschaftlichen Analysen, er erlaubt darüber hinaus einen konkreteren und differenzierteren Überblick über die gesellschaftlichen Lebensverhältnisse und deren Entwicklungen als der übliche "Universalindikator für gesellschaftliche Wohlfahrt", nämlich das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Zusammenstellung der Daten umfasst weit über 400 Seiten. Um Ihnen Lesearbeit zu ersparen, veröffentlichen wir eine Auswahl Aussagen, die aus unserer Sicht für die Leser der NachDenkSeiten von besonderem Interesse sein könnten." Zusammenfassung von Wolfgang Lieb vom 13. Oktober 2011 bei den Nachdenkseiten
- Soziologe beklagt "Entsolidarisierung" in der Gesellschaft. Butterwegge zum neuen Sozialbericht des Statistischen Bundesamtes
Der Kölner Soziologe Christoph Butterwegge wirft der Politik vor, dass das Problem der Armut "verharmlost" und "verdrängt" werde. Es gebe schwere Versäumnisse bei der wirkungsvollen Bekämpfung, vor allem bei der Alters- und Kinderarmut. Christoph Butterwegge im Gespräch mit Jan-Christoph Kitzler im Deutschlandradio am 12.10.2011 - Text und Audio
Konzentrierte Armut
"In deutschen Großstädten wächst mit der sozialen Ungleichheit die Polarisierung zwischen Arm und Reich. 20 Jahre neoliberaler Stadtentwicklungspolitik haben ihre Spuren hinterlassen." Artikel von Werner Girgert in Frankfurter Rundschau vom 31.08.2011
Ergebnisse des Mikrozensus 2010: Risiko von Kinderarmut steigt
"In Deutschland gibt es immer weniger Kinder. im Jahr 2000 zählte das Statistische Bundesamt noch 15,2 Millionen Kinder, 2010 waren es nur noch 13,1 Millionen. Dieser Trend werde sich fortsetzen. Außerdem sei in Deutschland jedes sechste Kind von Armut bedroht. Die meisten leben in Haushalten von Alleinerziehenden. Und die haben die schlechtesten Aussichten auf einen Job, der nicht im Niedriglohnsektor liegt." Meldung der IG Metall vom 04.08.2011
Wohlverstandener Materialismus - Fünf Anmerkungen zur politischen Beziehung von Armut und Einkommen
"»Mehr Geld« – noch immer verströmt dies den Geruch des Niederen, ›bloß Materiellen‹, der falschen Anreize, gar Lebensziele. Dem schönen Schein der materiellen Glücksversprechen auf den Leim gegangen zu sein, wird als Kritik interessanterweise vor allem dann formuliert, wenn es um die Lebensführung des modernen Pöbels und dessen Ausstattung mit »allgemeinem Äquivalent« geht. Wolfgang Völker untersucht die Motive dieser politisch-moralischen Erziehungsveranstaltung. Der Beitrag ist ein Vorabdruck aus der nächsten Ausgabe der Widersprüche, die unter dem Titel »Hinten anstellen. Zur Regulation von Armut in der aktivierten Bürgergesellschaft« als H. 119/120 im Verlag Westfälisches Dampfboot erscheinen wird..." Artikel von Wolfgang Völker, erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 06/11
Kinderarmut in Deutschland: Die Ware Zahlen
"Die OECD hat 2009 mitgeteilt, dass 16 von hundert deutschen Kindern arm sind. Vor kurzem hieß es: stimmt nicht. Für Armut in Deutschland gibt es zwei Konfektionsgrößen. Und mit den Zahlen wird Politik gemacht. Wie kann das sein?..." Artikel von Lydia Harder und Eckart Lohse in der FAZ vom 22. Mai 2011
"Working Poor" in Deutschland: Sieben Prozent der Erwerbstätigen sind arm, Tendenz steigend
"Rund sieben Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland zählen zu den Working Poor, etwa so viele wie im europäischen Durchschnitt. Bislang dämpfte die Zusammensetzung der Haushalte die Entwicklung: Der Anteil der Beschäftigten mit Niedriglöhnen stieg seit Mitte der 1990er Jahre weitaus stärker als die Armutsquote von Erwerbstätigen. In Zukunft dürfte die Zahl der arbeitenden Armen jedoch zunehmen, weil Geringverdiener immer öfter Haupt- statt Nebenverdiener sind. Dies macht eine Untersuchung der Sozialforscher Prof. Dr. Henning Lohmann von der Universität Bielefeld und Prof. Dr. Hans-Jürgen Andreß von der Universität zu Köln deutlich. Basis sind die neuesten vorliegenden Daten der europäischen Statistik zu Einkommens- und Lebensbedingungen (EU-SILC)." Meldung bei der Hans Böckler Stiftung vom 20.04.2011
Kastensystem der Armen in Deutschland: Arm, ärmer, Langzeitarbeitsloser
"Auch in den untersten sozialen Schichten gibt es eine subtile Hierarchie. Die Hartz-IV-Verhandlungen haben mal wieder gezeigt, wie sehr die Politiker dies ausspielen." Artikel von Ulrike Herrmann in der taz vom 09.02.2011
Europäischer Vergleich: Niedriglöhne treiben immer mehr Deutsche in Pleite
"Der Anstieg der privaten Insolvenzen liegt in Deutschland über dem europäischen Schnitt. Schuld sind Experten zufolge niedrige Löhne." Artikel von Tobias Kaiser in Die Welt vom 08.02.2011
15,5% der Bevölkerung im Jahr 2008 armutsgefährdet
"Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im Jahr 2008 durchschnittlich 15,5% der Bevölkerung Deutschlands armutsgefährdet. Das Armutsgefährdungsniveau blieb damit gegenüber dem Jahr 2007 (15,2%) nahezu konstant. Dieses Ergebnis wurde aus der Erhebung LEBEN IN EUROPA 2009 ermittelt." Destatis-Pressemitteilung vom 29.10.2010
Einkommensentwicklung in Deutschland: Die Mittelschicht verliert. DIW Berlin: "Auch Menschen mit höherem Einkommen sollten zum Sparpaket beitragen"
"Arm und Reich driften in Deutschland immer weiter auseinander. Das ist das zentrale Ergebnis einer neuen Studie des DIW Berlin zur Einkommensverteilung in Deutschland auf Basis von Daten des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP). Die Studie zeigt deutlich, dass nicht nur die Anzahl Ärmerer und Reicherer immer weiter wächst - seit zehn Jahren werden ärmere Haushalte auch immer ärmer." Pressemitteilung vom 15.06.2010 . Siehe dazu:
Fastenzeit ist für Millionen Alltag. DIW-Studie zum Aschermittwoch: Jeder Siebente lebt bereits in Armut
"Während Politiker aller Parteien sich am Aschermittwoch heftige verbale Schlachten um künftige Sozialpolitik lieferten, zeigt eine alarmierende Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsordnung (DIW), wohin bisherige Sozialpolitik geführt hat: Jeder siebente Bürger lebt bereits in Armut." Artikel von Gabriele Oertel im ND vom 18.02.2010 . Siehe dazu
- "Weiterhin hohes Armutsrisiko in Deutschland. Kinder und junge Erwachsene sind besonders betroffen"
Wochenbericht des DIW Berlin 7 / 2010 von Markus M. Grabka und Joachim R. Frick
Reichtum ohne Leistung - oder die Klientel aller bürgerlichen Regierungsparteien - in Deutschland und Europa.
Artikel von Reinhold Schramm vom 16.2.2010
Armutsrisiko: Deutschland droht ein Selbstständigen-Prekariat
"Der Sozialbeirat der Bundesregierung hat die schwarz-gelbe Koalition aufgefordert, dem wachsenden Armutsrisiko bei Selbstständigen durch Einführung einer allgemeinen Versicherungspflicht zu begegnen. Denn immer mehr Selbstständige sind ohne Absicherung, die Perspektiven sehen schlecht aus." Artikel im Handelsblatt vom 1.12.09 . Wir erinnern in diesem Zusammenhang an unseren Vorschlag, die KSK auf alle Prekären auszuweiten: "Künstlersozialkasse - ein Modell zur Absicherung der Prekarität?"
Jeder Zehnte auf soziale Mindestsicherung angewiesen
"Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhielten am Jahresende 2007 in Deutschland 8,1 Millionen Menschen Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme. Damit war rund jeder zehnte in Deutschland lebende Mensch (9,8%) auf existenzsichernde finanzielle Hilfen des Staates angewiesen. Insgesamt wurden 2007 für diese Leistungen 41,6 Milliarden Euro ausgegeben." Pressemitteilung vom 30.11.2009 . Siehe dazu:
- "Soziale Mindestsicherung in Deutschland 2007"
Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder
- Buntenbach warnt vor Tendenz zu Grundsicherungsstaat
"Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnt vor einer Umwandlung des Sozialstaats in einen Grundsicherungsstaat. Zu den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Montag in Berlin: "Die Tatsache, dass jeder Zehnte sogar in wirtschaftlich guten Jahren wie 2007 auf eine bedürftigkeitsgeprüfte Grundsicherung des Staates angewiesen ist, belegt, dass die falsche Politik nach dem Motto ,Sozial ist, was Arbeit schafft' gescheitert ist. Es ist ein gesellschaftlicher Skandal, dass ArbeitnehmerInnen sich einer Bedürftigkeitsprüfungsprozedur unterziehen müssen, weil ihr Lohn nicht zum Leben reicht. Solche Abhängigkeiten widersprechen dem Leistungs- und Freiheitsgedanken des Sozialstaats. Ein Arbeitsplatz ist kein Garant mehr für soziale Sicherheit, denn jeder sechste Beschäftigte lebt in Armut. Gleichzeitig bieten die Sozialversicherungen zu wenig Sicherheit." DGB-Pressemitteilung vom 30.11.2009
Reichtumsförderung statt Armutsbekämpfung. Eine sozialpolitische Bilanz der großen Koalition
Artikel von Christoph Butterwegge in Blätter für deutsche und internationale Politik 09/2009
Christoph Butterwegge: Armut in einem reichen Land - Wie das Problem verharmlost und verdrängt wird
"Armut in Deutschland" ist zu einem Dauerbrenner in Politik und Medien geworden. In Talkshows wird über die Angst der Menschen vor sozialem Abstieg debattiert, über die Folgen von Hartz IV und den Zerfall der Mittelschicht. Doch obwohl man heute viel über soziale Ungleichheit spricht, so der Befund von Christoph Butterwegge, nimmt man sie nach wie vor nicht als gesellschaftliches Kardinalproblem ernst. Die in der wohlhabenden Bundesrepublik zunehmende Armut wird deshalb auch nicht konsequent bekämpft, sondern immer noch geleugnet, verharmlost und »ideologisch entsorgt«. Wie das geschieht, zeigt der Verfasser in einem historischen Abriss seit der Nachkriegszeit bis heute und an zahlreichen Beispielen aus Politik, Massenmedien und Wissenschaft. Was getan werden müsste, damit sich die Kluft zwischen Arm und Reich wieder schließt, macht Butterwegge abschließend mit einem Ausblick auf mögliche Gegenstrategien in der Wirtschafts- und Sozialpolitik deutlich. Siehe dazu:
- Verlagshomepage
Die Seite des Campus-Verlages zum Buch von Christoph Butterwegge : »Armut in einem reichen Land. Wie das Problem verharmlost und verdrängt wird«, Campus Verlag, 378 Seiten, 24,90 Euro. EAN 9783593388670, mit Bestellmöglichkeiten, dem Inhaltsverzeichnis und der Einleitung als Leseprobe
- Armut in einem reichen Land - Thesen zum Buch
25 Thesen zum Buch von Christoph Butterwegge, exklusiv im LabourNet Germany
- Versuchsballons für Repressionen
Ein neues Buch beschreibt den Zusammenhang zwischen Armut und Krise. Artikel von Christoph Butterwegge im Neues Deutschland vom18.06.2009
Armutsatlas für Regionen in Deutschland
- Armutsgefährdung in den Bundesländern unterschiedlich
"Die Armutsgefährdungsquote ist in Deutschland in den Bundesländern unterschiedlich. Gemäß der Definition der Europäischen Union ist die Armutsgefährdungsquote der Anteil der Personen, die mit weniger als 60% des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung auskommen müssen. Während in Mecklenburg-Vorpommern knapp ein Viertel (24,3%) und in Sachsen-Anhalt gut ein Fünftel (21,5%) der Bevölkerung weniger als 60% des mittleren Einkommens in Deutschland zur Verfügung hat, trifft dies in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg (10,0%) und Bayern (11,0%) nur auf rund ein Zehntel zu. Dies geht aus Berechnungen des Mikrozensus für das Jahr 2007 hervor, die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder im Rahmen des Projekts "Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik" erstmals durchgeführt wurden." Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 18.05.2009
- Deutschland in der Zerreißprobe: Paritätischer legt Ersten Regionalen Armutsatlas für die Bundesrepublik vor
Pressemeldung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes vom 18.05.09
- Der erste Armutsatlas für Regionen in Deutschland
- Armes Deutschland. Nach dem Armutsatlas liegen die deutschen Speckgürtel im Süden, im Osten ist die Armutsgefährdung am höchsten
Artikel von Florian Rötzer in telepolis vom 18.05.2009
- "Armut wird normal"
"Herr Butterwegge, laut Paritätischem Gesamtverband ist in Teilen Deutschlands jeder vierte arm. Dabei hat die Krise noch gar nicht voll durchgeschlagen. Wie viel schlimmer wird es noch?..." Interview mit Christoph Butterwegge von Nadja Erb in Frankfurter Rundschau vom 18.05.2009
fünf Prozent "Working Poor"
- "Working poor" in Deutschland. Nach einer aktuellen Studie sind fünf Prozent der Vollzeit-Erwerbstätigen von Armut gefährdet oder betroffen. Tendenz steigend
"Mit der Expansion des Niedriglohnsektors wächst seit Jahren auch in Deutschland die Gefahr, trotz eines regulären Beschäftigungsverhältnisses unter die Armutsgrenze zu fallen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung kommt zu dem Schluss, dass sich sogar im Bereich der Vollzeit-Erwerbstätigen der Anteil der Armutsgefährdeten deutlich erhöht hat." Artikel von Thorsten Stegemann in telepolis vom 22.01.2009
- "Working poor" in Deutschland und den USA. Arbeit und Armut im transatlantischen Vergleich
"In Deutschland zählen fünf Prozent der Vollzeit-Erwerbstätigen zu den "Working Poor". In den Jahren 1999 bis 2005 verdoppelte sich der Anteil der Armutsgefährdeten unter den Vollzeit-Erwerbstätigen von drei auf sechs Prozent. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Im Jahr 2006 sank die Quote zwar wieder um einen Prozentpunkt auf fünf Prozent. Durch die Folgen der Finanzkrise sei dieser Rückgang aber wieder gefährdet, befürchten die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. Während 1994 erst 16 Prozent der Vollzeit-Beschäftigten weniger als zwei Drittel des mittleren Bruttoeinkommens verdienten, ist der Anteil bis 2004 auf 22 Prozent gestiegen und damit nur noch drei Prozentpunkte niedriger als in den USA." IAB Kurzbericht 1/2009 von Thomas Rhein
Armutszeugnis. Ratgeber in Armutsfragen
Buch von Karin Burger (2007 erschienen bei Sozio-Publishing, 158 S., ISBN 978-3-935431-10-1). Siehe dazu:
OECD-Studie: Deutschland - Land der sozialen Schere
"Die Armut wächst - die Einkommensunterschiede auch. Mittlerweise lebt ein zweistelliger Prozentsatz der Deutschen unter der Armutsgrenze. Eine OECD-Studie zeigt: Im Vergleich zu Bewohnern anderer Industrieländer geht es den Bundesbürgern schlecht. Armut und Einkommensungleichheit haben in Deutschland in den vergangenen Jahren wesentlich schneller zugenommen als in allen anderen OECD-Ländern. Von 2000 bis 2005 lebten 10,5 bis 11 Prozent der Bevölkerung hierzulande unter der Armutsschwelle, heißt es in einer am Dienstag in Paris vorgestellten Studie der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD)." Artikel in der Financial Times Deutschland vom 21.10.2008 . Siehe dazu auch:
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Arme und Reiche
"Die Statistiker der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD, ein Zusammenschluss der Regierungen reicher Länder, haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass in Deutschland Armut und Einkommensungleichheit zugenommen haben. Für wenige, war das eine neue Erkenntnis. Ein Blick auf die Ergebnisse der OECD-Studie zeigt allerdings mehr noch als die offensichtlichen Fakten, die in den Medien aufgegriffen wurden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Armut zum kapitalistischen Alltag gehört und keineswegs nur eine vorübergehende Krisenerscheinung ist." Dossier von Wal Buchenberg vom 27.10.2008 bei indymedia
- Mehr Ungleichheit trotz Wachstum?
"Die Publikation "Mehr Ungleichheit trotz Wachstum?" enthält eine Reihe von Analysen über die Verteilung der wirtschaftlichen Ressourcen in den OECD-Ländern. Die Daten über Einkommensverteilung und Armut erstrecken sich zum ersten Mal auf alle 30 OECD-Länder zum Stand von Mitte der 2000er Jahre, während bis Mitte der 1980er Jahre zurückreichende Informationen über Trendentwicklungen für rund zwei Drittel der Länder vorliegen. Der Bericht beschreibt zudem Ungleichheiten in einer Reihe von Bereichen (wie Vermögen der privaten Haushalte, Konsumgewohnheiten, öffentliche Sachleistungen), die bei den herkömmlichen Diskussionen über die Verteilung der wirtschaftlichen Ressourcen unter Einzelpersonen und Haushalten in der Regel außer Acht gelassen werden." Pressemeldung der OECD , dort dazu gratis verfügbar ausführliches Inhaltsverzeichnis (engl.), Einleitung (engl.) sowie Zusammenfassung (dt.)
- Pressestimmen: Deutschland - ein Wohlstandsmärchen
"Ausreichend Einkommen für alle - das klingt heute wie ein Märchen aus Wirtschaftswunderzeiten, meinen die Kommentatoren deutscher Tageszeitungen. Vor dem sozialen Abstieg seien nur wenige gefeit. Die Politik müsse Armut stärker bekämpfen - und mit Reichtum anders umgehen." Pressestimmen in der Financial Times Deutschland vom 21.10.2008
- OECD-Studie: Attac fordert Umverteilung des Reichtums
"OECD-Studie stellt fest: Die soziale Schere in Deutschland vergrößert sich zunehmend. Attac kommentiert: Es ist höchste Zeit, das neoliberale Politikmodell endlich aufzugeben und jenen zu helfen, die schon bisher die Zeche zahlen mussten." Pressemitteilung vom 21.10.08
- Ungleichheit und Armut ist Regierungsauftrag und erwünscht! Im Kapitalismus wird stets das Gegenteil behauptet
"Kontrollierte Armut stabilisiert die kapitalistische Gesellschaftsordnung in Deutschland. Wissenschaftlich kontrollierte Armut führt zur Ausgrenzung und Entwaffnung des sozialen Widerstands in den Metropolen der kapitalistischen Reichtumsgesellschaft. Stigmatisierte und ausgegrenzte Armut im herrschenden ideologischen, psychologischen und materiellen Wertesystem schützt die Eigentumsverhältnisse im Kapitalismus. Soziale und materielle Ungleichheit und Armut (nicht nur) in Deutschland ist ein Regierungsauftrag im Kapitalismus!.." Kommentar von Reinhold Schramm vom 22.10.08 bei "scharf Links"
Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht
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Wirtschaftsminister ändert Teile des Armutsberichts
"Das Bundeswirtschaftsministerium hat wichtige Passagen des Armuts- und Reichtumsberichts ändern lassen. Der ursprüngliche Entwurf, der unter Federführung von Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) entstanden war, "erklärt zu wenig offensiv die Errungenschaften des Sozialstaats und zeichnet ein zu düsteres Bild der sozialen Realität"." Artikel von Maike Rademaker und Birgit Marschall in der FTD vom 26.06.2008
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Lebenslagen in Deutschland
Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung in der neuen Fassung
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Betroffeneninitativen werfen Großer Koalition Missbrauch des 3. Armuts- und Reichtumsberichtes vor
"Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen e.V. BAG-SHI kritisiert den Umgang der Bundesregierung mit dem 3. Armuts- und Reichtumsbericht. Es sei aus Sicht der von Armut und Ausgrenzung betroffenen und bedrohten Menschen nicht nachvollziehbar, wie die Bundesregierung bei einer Armutsrisikoquote von 13 bzw. nach den Grundlagen des Zweiten Armuts- und Reichtumsberichtes berechnet 18 Prozent davon reden könne, Armut zu verhindern." Pressemitteilung vom 26.06.2008
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Armut vor Rente steigt
Arbeitsmarkt aktuell von DGB Bundesvorstand, Abteilung Arbeitsmarktpolitik, vom Juni 2008
- Lebenslagen in Deutschland.
Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung vom 19. Mai 2008 bei der Arbeitnehmerkammer
- Eckdaten des Armuts- und Reichtumsberichts beim Spiegel
- Daten "selektiv" genutzt. DIW: Armutsbericht beschönigt Lage
"Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) steht in der Kritik, das wahre Ausmaß der Armut in Deutschland zu beschönigen. Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) liegt die Armutsquote fünf Prozent höher als vom Minister angegeben." Artikel in Handelsblatt online vom 20. Mai 2008
- Der Armutsbericht der Bundesregierung ist ein Schwindel nach unten!
"Nach der Berechnungsgrundlage aus dem Jahr 2003 liegt der Anteil der armen Bevölkerung in Deutschland weit über 26 Prozent der Gesamtbevölkerung (weit mehr als 22 Millionen Menschen)!..." Kommentar von Reinhold Schramm vom 20.05.2008
- Dritter Armuts- und Reichtumsbericht belegt verheerende Bilanz von ,Hartz IV' - Betroffene fordern Umsteuern
"Der am 19.05. vorgelegte Dritte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung belegt das Scheitern von ,Hartz IV' und der Politik des ,aktivierenden Sozialstaates', so die Bundesarbeitsgemeinschaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen e.V. BAG-SHI.
Der Dachverband unabhängiger Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen fordert eine umfassende Revision von ,Hartz IV' - unter anderem eine dringend notwendige Erhöhung der Regelsätze sowie Änderungen im Sanktions- und Arbeitsförderungsbereich." Pressemitteilung vom 19.05.2008
- Armutsbericht: DGB fordert Sofortprogramm gegen Armut
DGB-Pressemitteilung vom 19.05.2008
- Armutsbericht: Bsirske fordert Kurswechsel in der Politik und Kampf gegen Armut
Ver.di-Pressemitteilung vom 20.05.2008
- Armutsbericht der Bundesregierung: Die Kluft wird größer
"Immer mehr für die Reichen, immer weniger für die Armen: Die Schere zwischen den Extremen driftet in Deutschland weiter auseinander. Jeder vierte Bürger ist von Armut betroffen oder muss durch staatliche Leistungen davor bewahrt werden." Artikel in Sueddeutsche Zeitung vom 19.5.08 .
Aufstocker - bedürftig trotz Arbeit
"Viele Menschen beziehen gleichzeitig Erwerbseinkommen und Sozialleistungen, vor allem geringfügig Beschäftigte - Vollzeitbeschäftigte können ihre Bedürftigkeit meist schnell überwinden." IAB-Kurzbericht Nr. 22 vom 30.11.2007
Alte Armut - Neue Armut. Theoretische und empirische Aspekte des Pauperismus.
"Dieser Text ist ein Vorgriff, genauer: Der Autor präsentiert (s)eine an Karl Marx (und Friedrich Engels) angelehnten Vorstellungen von Pauper(ismus) als übergreifend-allgemeines gesellschaftliches Verhältnis in Form (s)eines konzeptionellen Leitfadens als Beitrag zu einer von ihm für möglich - und wünschenswert - gehaltenen wissenschaftlichen Debatte und öffentlichen Diskussion." Artikel von Richard Albrecht bei forced labour
Verarmung als politisches Ziel von Rot-Grün-Schwarz-Gelb -Die neue Armut kam aus Köln
"Es gibt nicht wenige, die halten die Einführung der Arbeitsmarktreformen Hartz-IV als das größte sozialpolitische Verbrechen der Nachkriegsgeschichte. Es handelt sich dabei um eine Kriegserklärung gegen die eigene Bevölkerung, in dem durch zwangsweise Verarmung weiter Teile Druck auf die Löhne erfolgen soll. Mit inzwischen vielfach verheerenden Auswirkungen. Die Angst um den Arbeitsplatz hat längst den Mittelstand erreicht. Vehemente Kritikerin des Hartz-Systems ist Dr. Helga Spindler. Sie ist Professorin für Sozial- und Arbeitsrecht und beschäftigt sich seit langem mit den Auswirkungen der Hartz-Gesetze.." Beitrag von Helga Spindler zur Montagsdemonstration vor dem Kölner Dom veröffentlicht bei der NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung vom 22.08.2007
Achim Trube/Norbert Wohlfahrt: Arbeit und Armut - Die deutsche Unterschichtsdebatte im Lichte aktivierender Sozialstaatlichkeit
". Von den wirklichen Ursachen der zunehmenden "Unterschicht" - der immer "prekärer" werdenden Lohnarbeit und ihren Folgen - ist in der öffentlichen Diskussion wenig die Rede. Demgegenüber möchten wir im Folgenden noch einmal festhalten, wie sich der Zusammenhang von veränderter Sozialstaatlichkeit, (fehlender) Arbeit und Armut in der BRD entwickelt hat und inwiefern der bestehende aktivierende Sozialstaat aktiv an dem mitgewirkt hat, was ihm nun als "abgehängtes Prekariat" gegenübertritt. (.) Schon nach wenigen Jahren aktivierender Sozialstaatlichkeit lassen sich deren Konsequenzen besichtigen: bezahlte Lohnarbeit wird zunehmend als ein Mittel der internationalen Standortkonkurrenz gehandhabt und in Folge dessen nehmen Beschäftigungsverhältnisse, die eine einigermaßen stabile individuelle Reproduktion gewährleisten, in raschem Umfang ab. Gleichzeitig sorgt eine veränderte sozialstaatliche Programmatik dafür, dass diejenigen, die als nicht mehr rentabel genug freigesetzt wurden, möglichst rasch und mit entsprechendem Nachdruck in Arbeitsformen gebracht werden, die nach anerkannten statistischen Berechnungsformen "Armut" beinhalten. (.) An der Diskussion der Instrumente zur Korrektur dieses Tatbestands (Mindestlohn; Kombilohn; Flexibilisierung des Kündigungsschutzes; maßgeschneiderte Tarifverträge, verschärfter Arbeitszwang usw.) lässt sich erkennen, wie weitgehend die Aufweichung eines nationalen Lohnarbeitssystems, von dem die Arbeitenden leben können, schon fortgeschritten ist. Mit dieser Erosion - so steht zu befürchten - wird nicht nur das "abgehängte Prekariat" quantitativ zunehmen, sondern auch die Vorschläge derer, die nochmals eine Verstärkung staatlicher Aktivierungsanstrengungen verlangen, da sie den Zusammenhang zwischen der Prekarisierung von Arbeit und der Entstehung von Armut nicht wahrhaben wollen, wenn denn der Faktor "Arbeit" durch Produktivitätsfortschritt und Rationalisierung immer weniger gebraucht wird." Artikel von Achim Trube und Norbert Wohlfahrt, zuerst erschienen in der Zeitschrift "Gesundheits- und Sozialpolitik" Heft 5/6 2007
Aus der Armut in den Tod?
"Während die Medien in den Zeiten des Wirtschaftsbooms Armut meist nur noch als Randthema wahrnehmen, wächst bei den Abgehängten der Gesellschaft die Verzweiflung." Artikel von Peter Nowak in telepolis vom 02.07.2007
Tod eines Erwerbslosen in Speyer
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Hartz IV Hungertod Speyer: Sanktion rechtswidrig. Die Bundesregierung bestätigt: Die Sanktionen gegen den verstorbenen jungen Mann aus Speyer war rechtswidrig
Dokumentation der Antwort auf die kleine Anfrage an die Bundesregierung der Bundesfraktion der Partei "Die Linke.PDS" bei Gegen-Hartz.de
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Betrifft Strafanzeige wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung eines Hartz IV-Berechtigten in Speyer
"Wegen des Hungertods des 20jährigen Hartz IV-Berechtigten in Speyer, habe ich Anfang der Woche bei der Staatsanwaltschaft Landau Strafanzeige wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung (StGB § 222) in Verbindung mit fahrlässiger Körperverletzung (StGB § 229; auch wegen des Erkrankens der Mutter aufgrund Unterernährung) gegen "Unbekannt" erstattet. Als verantwortliche Körperschaft wurde von mir die "GfA - Gesellschaft für Arbeitsintegration / Vorderpfalz - Ludwigshafen mbH" als sog. "juristische Person" benannt." Presseerklärung von Armin Kammrad vom 27.04.2007
- Tod eines Erwerbslosen. Die Armut von Erwerbslosen ist kein Einzelfall.
Artikel von Peter Nowak in telepolis vom 21.04.2007
Soziale Unterschiede werden größer. Immer mehr einfache Arbeiterfamilien drohen zu verarmen
"Armut hat sich in den vergangenen fünf Jahren in West- und Ostdeutschland noch einmal deutlich verfestigt. Das Phänomen konzentriert sich auf gering qualifizierte Bevölkerungsgruppen.
Die Einkommensarmut ist in Deutschland zuletzt sechs Jahre in Folge gestiegen, und zwar von zwölf Prozent im Jahr 1999 auf über 17 Prozent im Jahr 2004. Die Situationen von Armut halten zudem länger an und sind zunehmend durch mehrfache Notlagen in verschiedenen Lebensbereichen (Wohnungsprobleme, Konsumdefizite, Arbeitslosigkeit oder fehlende Rücklagen) geprägt. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) anhand der zusammen mit Infratest erhobenen Längsschnittstudie Sozio-ökonomisches Panel (SOEP). Hauptbetroffene sind demzufolge nach wie vor Arbeiter, vor allem Arbeiterfamilien mit Migrationshintergrund und mehreren Kindern.." Artikel von Roland Bunzenthal in Frankfurter Rundschau vom 22.03.2007 . Siehe dazu auch:
Armut in Deutschland: Zunehmende Verfestigung, aber keine Ausbreitung auf die Mitte der Gesellschaft
Pressemitteilung des DIW Berlin vom 21.03.2007
Arm und reich. Arbeitsmaterial zur sozialen Situation heute
Dokumentation von Adolfo Salzer
Armut und Lebensbedingungen - Ergebnisse aus LEBEN IN EUROPA 2005 für Deutschland
- Erstmals EU-weit vergleichbare Daten zu Armut
"Das Statistische Bundesamt hat Ergebnisse aus der 2005 erstmals durchgeführten Statistik LEBEN IN EUROPA zu Armut und sozialer Ausgrenzung für Deutschland vorgestellt. Danach waren in Deutschland im Jahr 2004 13% der Bevölkerung armutsgefährdet; das sind etwa 10,6 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Kinder unter 16 Jahren. Die Armutsgefährdungsquote - das ist nach EU-Definition der Anteil der Personen, der mit weniger als 60% des mittleren Einkommens auskommen muss - liegt in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) bei 17%, im früheren Bundesgebiet bei 12%..." Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 5. Dezember 2006
- "Armut und Lebensbedingungen - Ergebnisse aus LEBEN IN EUROPA 2005 für Deutschland"
Der Bericht (2,9 MB)
- Die Europäische Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen
Themenseite LEBEN IN EUROPA im Internet
Armut wird vererbt
"In der Bundesrepublik lebt jedes sechste Kind von Sozialleistungen, in Stadtstaaten jedes dritte. Auch ein Vollzeitjob der Eltern schützt nicht mehr vor Bedürftigkeit. Jedes sechste Kind in der Bundesrepublik Deutschland wächst in Armut auf, in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg, Bremen sogar jedes dritte. Dies geht aus dem Jahresbericht der Arbeitnehmerkammer Bremen hervor. Heutige Löhne sind oft so niedrig, daß auch Vollzeitbeschäftigte ergänzende Hilfen aus dem »Arbeitslosengeld II« in Anspruch nehmen müssen: Laut Bundesagentur für Arbeit war dies im September 2006 bundesweit in über 900000 Fällen so." Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 01.12.2006 . Siehe dazu auch: Armut in Bremen - Bericht 2006 (1,02 MB)
Social Watch Report Deutschland 2006. Kein Geld für die Armen? Ursachen - Analysen - Alternativen
In den letzten fünfzehn Jahren hat sich in nahezu in jedem vierten Land der Erde die soziale Situation in Teilbereichen wie Bildung oder Gesundheit verschlechtert. Dies belegt der sechste Social Watch Deutschland Report, den deutsche Nichtregierungsorganisationen am 16. Oktober 2006 in Bonn der Öffentlichkeit vorstellten.
- Aus dem Inhalt:
- Soziale Entwicklung weltweit. Mit Beiträgen von Yimaz Akyüz, Celine Tan, Simon Stocker, Alex Wilks, John Foster, Nancy Alexander, Jens Martens, Irene Knoke, Uwe Hoering, Uwe Kerkow und Social Watch
- Tabellen zur weltweiten Umsetzung internationaler Entwicklungsziele
- Globale Entwicklungspartnerschaft - Der deutsche Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit. Mit Beiträgen von Richard Brand, Sonja Weinreich, Klaus Schilder, Klaus Seitz und Social Watch
- Soziale Entwicklung in Deutschland. Mit Beiträgen von Monika Burmester, Birgit Erbe, Rainer Hub und der Arbeitsgruppe Solidarische Einfachsteuer zur Unternehmenssteuerreform
- Schutzgebühr: 5 Euro zzgl. Versandkosten (2 Euro innerhalb Deutschland). Der Report kann bestellt werden bei: WEED, Torstraße 154, 10115 Berlin, E-mail: weed@weed-online.org oder online
- Social Watch Report Deutschland 2006 zum download (1275 kb)
Noch mehr Armut: 1,9 Millionen Geringverdiener verzichten auf staatliche Unterstützung
- Neue Studie zur verdeckten Armut. 1,9 Millionen Geringverdiener verzichten auf staatliche Unterstützung
"Nach wie vor nehmen mehrere Millionen Bedürftige in Deutschland ihren Anspruch auf staatliche Hilfen nicht wahr. Darunter sind knapp zwei Millionen Erwerbstätige, die ihren geringen Verdienst nicht "aufstocken" lassen, obwohl das möglich wäre. Sie leben in verdeckter Armut - und mit ihnen etwa eine Million Kinder. Das zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Simulationsstudie der Frankfurter Verteilungsforscherin Dr. Irene Becker." HBS-Pressemitteilung vom 18.10.2006
- die Studie "Armut in Deutschland: Bevölkerungsgruppen unterhalb der AlgII-Grenze" von Irene Becker vom Oktober 2006
Armutsforscher sauer auf Beck. "Politik zerstört Aufstiegswillen"
"Armutsforscher haben Kurt Beck vorgeworfen, Benachteiligte zu verhöhnen. Der SPD-Vorsitzende hatte gesagt, eine größer werdende Unterschicht finde sich lethargisch mit ihrer Situation ab. Experten entgegnen, die Politik der Bundesregierung lasse ihr kaum Chancen." Artikel von Anita Strecker in Frankfurter Rundschau vom 11.10.2006
"Wir sind auf dem Weg in den Suppenküchen-Staat"
Soziologe Butterwegge über die Fortentwicklung von Hartz IV, neuen Patriotismus und alte Armut. Interview von Stephan Kaufmann in Berliner Zeitung vom 31.07.2006 . Aus dem Text: ".Die Politik der Großen Koalition vertieft die gesellschaftliche Spaltung - beispielsweise durch Rentenkürzungen, den Ausbau eines Niedriglohnsektors, die Erhöhung der Mehrwertsteuer sowie das Senken der Unternehmen- und Erbschaftsteuern gerade für die Reichsten im Land. Daneben stehen die Hartz-Gesetze für eine Abkehr vom Sozialversicherungsstaat und eine Hinwendung zum Almosen- und Suppenküchenstaat. Ich sehe sie weniger als arbeitsmarktpolitisches, sondern eher als ein gesellschaftspolitisches Projekt. Hartz IV ist darauf gerichtet, Armut bis in die Mitte der Gesellschaft hinein normal werden zu lassen. Gleichzeitig wächst der Reichtum jeden Tag. (.) darf der hochsommerliche Hurrapatriotismus nicht dazu missbraucht werden, die Spaltung der Gesellschaft ideologisch abzusichern. Die Deutschen sollen ein stärkeres "Wir-Gefühl" entwickeln, damit sie eher zu Leistungs- und Lohnkürzungen für das große Ganze bereit sind. Nationalismus hat meist dazu gedient, Bürgerinnen und Bürgern materielle Opfer abzuverlangen. Und Hartz IV ist ja nicht das Ende, sondern vermutlich erst der Anfang."
Denkschrift der EKD über Armut in Deutschland
"Die erste Denkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Thema Armut wurde am heutigen Dienstag in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, und der Vorsitzende der Kammer für soziale Ordnung der EKD, Professor Gert G. Wagner haben in die im Gütersloher Verlagshaus erschienene Denkschrift eingeführt. "Armut in einem reichen Land ist mehr als nur eine Herausforderung, sie ist ein Skandal," sagte Huber vor Journalisten. Die evangelische Kirche nehme auf vielfältige Weise Anteil an dem Schicksal einer wachsenden Anzahl von Menschen, die unter materieller Not leiden. Gleichzeitig registriere die Kirche mit Besorgnis das Ansteigen versteckter Formen von Armut, die ein weiteres "Armutsrisiko" produzierten." Meldung der Pressestelle der EKD vom 11. Juli 2006
Mit dem Einkaufswagen von Mülltonne zu Mülltonne
Artikel im Sozialticker vom 17.07.2006 zu wachsender Armut in Deutschland
Soziale Spaltung in Deutschland. Fusel oder Premier cru
"Die Trennung zwischen Reich und Arm in der deutschen Gesellschaft verschärft sich. Doch die dauerarbeitslose Schicht der "Überflüssigen" ist orientierungslos und ohne Selbstbewusstsein. Eine Revolte, so sie denn kommt, wird von den Deklassierten der Wissensgesellschaft angeführt werden." Artikel von Franz Walter in Spiegel online vom 7. Mai 2006. Aus dem Text: ".Etliche hunderttausend Bundesbürger drängen Tag für Tag in die Suppenküchen der Wohlfahrtsverbände. Über ein Zehntel der Deutschen lebt in ständiger Armut. Die oberen zwei Prozent der bundesrepublikanischen Haushalte verfügen über 30 Prozent des Gesamtvermögens; die unteren 50 Prozent müssen sich mit knapp fünf Prozent begnügen. Und die ökonomischen Eliten haben sich mehr und mehr von ihrer gesellschaftlichen Verantwortung verabschiedet. (.) Die neuen Unterschichten der Überflüssigen haben allerdings nichts davon: Keine kollektive Zusammengehörigkeit, kein Selbstbewusstsein, keine Idee von sich selbst, keine Potentiale für Organisation, für politische Projekte und für disziplinierte, langfristige Aktionen. Sie mögen in Zeiten weiterer sozialer Verschlechterung zum Treibsand und Resonanzboden für strohfeuerartig aufflammende Affekte gegen "die Reichen da oben" taugen, aber sie werden schwerlich zu einem zielbewussten politischen Träger organisierten Protests.."
"Die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung". Eine europäische Vision und die Umsetzung in Deutschland im Jahr 2005
Die Sozialpolitische Bilanz 2005 der Nationalen Armutskonferenz . Siehe auch: Die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Statement II zur Pressekonferenz der NAK am 28.03.2006 in Berlin
Paritätischer Wohlfahrtsverband: Kinderarmut hat mit Hartz IV Rekordniveau erreicht - "Zu wenig für zu viele"
Pressemeldung vom 25.08.2005 mit Links zu der Studie
... die im Dunkeln sieht man nicht
"Alle Augen schauen auf Hartz IV, doch der eigentliche Angriff auf Sozialstaat und Bürgerrechte findet woanders statt. "Im Osten lärmen, im Westen angreifen" lautet eines der 36 Strategeme der Kriegskunst, die heute zum kleinen Einmaleins der Manager und Unternehmensberater gehört. Deutschland braucht "einen Turnarround, eine grundlegende Reform, die wehtut", wissen die Rationalisierer von McKinsey (2) - und wir wissen schon, wem es regelmäßig wehtut, wenn McKinsey auftaucht." Artikel von Klaus Heck in telepolis vom 26.07.2005
Armutverläufe
Unter diesem Titel findet vom 7. Juli - 2. August 2005 im Osnabrücker Gewerkschaftshaus ein Ausstellung von Projektgruppe "Armut grenzt aus" / Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Osnabrück statt. Die Ausstellung "Armutsverläufe" porträtiert sechs von Armut betroffene oder an der Armutsgrenze lebende Haushalte. Die Porträts basieren auf umfangreichen Leitfadeninterviews, die im Abstand von fünf Jahren geführt wurden. Für die Ausstellung und begleitende Veranstaltungen siehe die Ausstellungs-Homepage . Zur Ausstellung gibt es eine gleichnamige Publikation - für weitere Infos und Bezugsquellen siehe die Leseprobe:
Hart IV ist Armut per Gesetz
In dem Artikel werden die Haushalteinkommen mit Hartz IV (Regelsätze + mögliche Zuschläge/Mehrbedarfe + übernommene "angemessene" Unterkunfts-/Heizungskosten gemäß Hartz IV / SGB II) den Armutsgrenzen (relative Einkommensarmut) des 2. Nationalen Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung gegenüber gestellt. Es soll nachgewiesen werden, dass Hartz IV Armut per Gesetz bedeutet. Artikel von Ronald Blaschke, Arbeitslosenverband Deutschland, Sächsische Armutskonferenz, vom Juni 2005
Statt Hartz IV und Armutsarbeit: Mindesteinkommen und Mindestlohn
Vorschläge für eine gerechte und solidarische Gesellschaft des "Arbeitslosenverband Deutschland e. V." vom 13.06.2005.
Übersättigung
Eine Polemik gegen die Banalisierung der Armut zum Stil-Problem von Peter Fuchs , Professor für Soziologie in Neubrandenburg, in Frankfurter Rundschau vom 20.05.2005
Kinderarmut
in reichen Ländern steigt
Internationale UNICEF-Vergleichsstudie: Zunahme in
Deutschland höher als in den meisten OECD-Staaten.
In den meisten reichen Nationen wächst der Anteil der Kinder,
die in Armut leben. Eine neue UNICEF-Studie zeigt, dass sich die
Situation von Kindern in 17 von 24 OECD-Staaten verschlechtert hat.
Mit 2,7 Prozentpunkten ist Kinderarmut in Deutschland seit 1990
stärker gestiegen als in den meisten anderen Industrienationen.
Jedes zehnte Kind lebt hierzulande in relativer Armut, das sind
mehr als 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. In
den OECD-Staaten insgesamt wachsen über 45 Millionen Kinder
in einer Familie auf, die mit weniger als 50 Prozent des Durchschnittseinkommens
auskommen muss. Presserklärung
von UNICEF vom 01. März 2005 .
Im Anhang zu dieser Presserklärung finden sich u.a.Links zu
einer Teilstudie zur Kinderarmut in Deutschland (in Englisch: A
Portrait of Child Poverty in Germany) und einer Studie zur Kinderarmut
in den reichen Industriestaaten (in Englisch: Child Poverty in Rich
Countries 2005).
Armut in Deutschland wächst. Einkommensverteilung
weist zunehmende Schieflage auf
„Die Kluft zwischen Arm und Reich ist seit
der Amtsübernahme der rot-grünen Bundesregierung größer
geworden. Als Grund nennt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
(DIW) vor allem die gestiegene Arbeitslosigkeit. Nach den Erhebungen
des DIW hatte im Jahr 2003 das ärmste Fünftel der Bevölkerung
ein Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf von im Schnitt 7584 Euro. Das
sind preisbereinigt gut drei Prozent mehr als noch 1998. Im gleichen
Zeitraum stieg die Kaufkraft jedoch beim Fünftel mit dem höchsten
Einkommen um 12,3 Prozent auf 32 812 Euro. Seit dem Jahr 2000 sei
ein neuerlicher Anstieg der relativen Armut in Deutschland zu beobachten.
Davon betroffen sind rund 15,3 Prozent der Bevölkerung - 1998
waren es erst 13 Prozent….“ Artikel
von Roland Bunzenthal in FR vom 28.01.2005
Jung, ledig, obdachlos sucht...
Das Durchschnittsalter der Wohnungslosen in Deutschland
sinkt beständig und liegt gegenwärtig bei 38 Jahren. Besonders
süddeutsche Städte sind betroffen. Artikel
in SZ vom 23.12.2004
Zitat zum Thema
Kinderarmut
„Berlin: Das durch Hartz IV prognostizierte Ansteigen
der Kinderarmut in Deutschland auf 2,5 Millionen Kinder wird von
der Bundesregierung in Kürze durch einschneidende Maßnahmen
verhindert. So soll das Eintrittsalter, ab wann man als arbeitslos
oder sozialhilfeberechtigt eingestuft wird, für alle Bürger
auf den Zeitpunkt der Geburt vorverlegt werden. Damit – so
ein Pressesprecher – gibt es zwar 2,5 Millionen ALG II-Berechtigte
mehr, aber dafür eben keine Kinderarmut. Voraussetzung ist
allerdings, daß jedes Kind unmittelbar nach der Geburt seinen
16seitigen ALG II-Antrag eigenhändig ausfüllt und fristgerecht
persönlich abgibt.“
Aus: Deutscher Einheit(z)-Textdienst von Werner Lutz 01/05
"Voll berufstätig und dennoch arm"
"Volkswirt ermittelt zwei Millionen Erwerbstätige
in Deutschland unter der Armutsgrenze" - Ein Artikel
von Gabi Henkel in der "Allgemeinen Zeitung" (AZ Mainz)
vom 21.04.2004 ,
mit folgender Einleitung: "Wenn es um Armut in Deutschland
geht, denken die meisten Menschen, dass Arbeitslose, Alleinerziehende
und Rentner davon betroffen sind. Wie jedoch der an der Frankfurter
Uni tätige Volkswirt Wolfgang Strengmann-Kuhn herausfand, leben
in Deutschland zwei Millionen Erwerbstätige unter der Armutsgrenze"...
„Das sozialkulturelle Existenzminimum
in der Abwärtsspirale. Die geplante Regelsatzverordnung beschädigt
einen Eckwert des deutschen Sozialstaats“
Aufruf
von Wissenschaftlern vom 12.03
bei Tacheles
"Absturzgefahr! Sozialabbau. Auswirkungen
und Alternativen."
Broschüre
von Landesarmutskonferenz Niedersachsen und DGB
vom März 2004
Nationale Armutskonferenz: „Armut wird
zum Wachstumsmarkt“
Nationale
Armutskonferenz kritisiert Kürzungen für Sozialhilfebezieher
und Langzeitarbeitslose
Anschaffen gehen wegen der Stromrechnung:
Die neue Armutsprostitution
Text
des Berichts von Peter Schran in der Monitor-Sendung vom 29. Januar
2004
Skandal Kinderarmut. "Wo liegen die Ursachen?
Was ist zu tun?
Bekämpfung der (Langzeit-)Arbeitslosigkeit und
Ausbau der Kinderbetreuung als Schritt zur Rekonstruktion des Normalarbeitsverhältnisses..."
Artikel
von Christoph Butterwegge in junge Welt vom 11.08.2003
"Armut als Bedrohung. Der gesellschaftliche
Zusammenhalt zerbricht"
- Presseerklärung zum Memorandum der Loccumer
Initiative Kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
- Memorandum: Unterschlagene Wirklichkeit. Kritische Wissenschaftler
fordern, das Problem der Armut in die Öffentlichkeit zurückzuholen.
"Angesichts von mehr als acht Millionen in Armut lebenden Deutschen
haben kritische Wissenschaftler in einem Memorandum »Armut als
Bedrohung« eindringlich für einen »gesellschaftlichen Klimawandel«
und eine aus der laufenden Wertschöpfung finanzierte Armutsbekämpfung
plädiert. Armut, so der Bericht, sei noch immer »eine unterschlagene
Wirklichkeit«...." Artikel von Tom Strohschneider in ND
vom 24.08.02
Armut trotz Arbeit
BAG-E zur Situation der Erwerbslosen nach
den drastischen Sparmaßnahmen der rot-grünen Regierung im sozialen
Bereich
Presseerklärung
des Bundestreffen der Bundesarbeitsgemeinschaft der unabhängigen
Erwerbsloseninitiativen (BAG-E) vom 4. - 6.2.2000
Wider die Regierungspolitik der Verarmung
Pressemitteilung
des Komitees für Grundrechte und Demokratie vom 6. Juli 1999
Wege aus der Arbeitslosigkeit: Mitdrehen an
der Abwärtsspirale?
Interview
von Wolfgang Pomrehn mit Ronald Blaschke, Sprecher der Sächsischen
Armutskonferenz in Junge Welt
vom 06.03.2002
"Armut trotz Arbeit in Mannheim"
Hier ist eine Untersuchung zur Thematik "Working Poor"
mit dem Titel "Armut trotz Arbeit in Mannheim". Sie wurde erstellt
von einer Arbeitsgruppe der "Sozialpolitischen Offensive Mannheim",
einer Art lokalen Armutskonferenz im Rhein-Neckar-Raum. Die Untersuchung
basiert auf einer Erhebung bei Beschäftigungsträgern bei Wohlfahrtsverbänden
in Mannheim, 100 Fragebögen haben wir zurückbekommen, 96 konnten
zur Auswertung herangezogen werden. Die Untersuchung ist zwar nicht
repräsentativ. Sie ist aber deshalb interessant, weil die Ergebnisse
bestimmte Schlußfolgerungen bezüglich "Niedriglohnsektor" zulassen.
Sie geben auch Aufschluß darüber, daß diese Haushalte, von denen
mindestens eine Person Vollzeitbeschäftigt ist, zu einem hohen Prozentsatz
unterhalb der Armutsschwelle liegen. Gerade diese Haushalte sind
in vielerlei Hinsicht benachteiligt, wenn es um die Teilnahme am
sozialen und kulturellen Leben der Stadt geht. Zusätzlich liefert
die Broschüre eine prägnante Zusammenfassung zur Armutsdefinition
und enthält eine Zusammenfassung der empirischen Befragung von Arbeiter-
und Angestelltenhaushalten im unteren Einkommensbereich von Prof.
Rainer Roth zum selben Thema sowie einen Beitrag des Wissenschaftlers
Wolfgang Strengmann-Kuhn, der bereits mehrere repräsentative Untersuchungen
zur gleichen Thematik veröffentlicht hat. Die Broschüre kann
in Einzelexemplaren auch per email bestellt werden bei: Paritaet-Mannheim@t-online.de
Neuer Mut zu neuer Arbeit(sarmut)?
Auf einer Tagung des Diakonischen Werks Bayern Mitte
September in Nürnberg trafen sich neben SozialpolitikerInnen und
AmtsinhaberInnen vor allem Organisationen und Beschäftigte des sogenannten
2. Arbeitsmarktes. Das Motto der Tagung Strategien für mehr Beschäftigung,
neuer Mut zu neuer Arbeit" war freilich eher ein Versuch in Sachen
Öffentlichkeitsarbeit seitens der Beschäftigungsbetriebe, die bekanntlich
vorwiegend aus Mitteln des Arbeitsamtes und der Sozialhilfe gespeist
werden. Der allgemeine Trend der Aussagen bestätigte die Tendenz
einer weiteren Deregulierung des Arbeitsmarktes, zum Abbau von Tarifstandards
und beschäftigte sich mit dem Fetisch der Selbständigkeit durch
sogenannte Existenzgründungen". Dass damit Abhilfe von Not und Armut
für die steigende Zahl von Arbeitslosenhilfe- und SozialhilfeempfängerInnen
geschaffen würde, glaubte ernsthaft wohl niemand. Bericht
im express 9/99
Alle kriegen was ... nur die Armen nicht!
Ein Flugblatt
der Bundesarbeitsgemeinschaft der Sozialhilfeinitiativen zur
Ökosteuer
Armut macht Reichtum
ein Info
von Harald Werner, herausgegeben vom AK Gewerkschafts- und Bündnispolitik
der PDS Bundestagsfraktion |