Leih mir mal ’ne Arbeitskraft!
In ganz Europa haben sich Zeitarbeitsfirmen etabliert. Aber die Unterschiede zwischen den Ländern sind beträchtlich. Artikel von Bernhard Schmid in der Jungle World vom 13. Dezember 2012
Leiharbeit macht kaputt. Aus Angst schleppen sich viele krank zur Arbeit
„Sie sind immer unter Zeitdruck, werden wenig geachtet und obendrein noch schlecht bezahlt: Leiharbeitnehmer leben im Dauerstress und fühlen sich als kleine Rädchen im Getriebe. Dem Druck halten nicht alle stand und werden krank…“ IG Metall-Pressemitteilung vom 20.02.2012 . Siehe dazu auch im LabourNet Germany: Diskussion > Arbeitsalltag: Gesundheit trotz(t) Arbeit > Krankenstand und Anwesenheit im Krankheitsfall
Ausweichmanöver: Die neuen Tricks der Zeitarbeitsbranche
"Arbeitsministerin Ursula von der Leyen war vor kurzem ziemlich kämpferisch. Schluss mit der Ausbeuterei in der Leiharbeiterbranche. Immerhin habe man jetzt einen Mindestlohn. Wird alles besser für die, die wie die Schmuddelkinder der Arbeitswelt behandelt werden? Oh nein, denn Unternehmen sind immer wieder aufs Neue kreativ beim Sparen von Lohnkosten. Achim Pollmeier, Georg Wellmann, Arndt Krieger, André Fahnemann untersuchen Absatzkonten - aus Plus wird Minus."." Bericht von Achim Pollmeier, Georg Wellmann, Arndt Krieger, André Fahnemann in der Monitor-Sendung vom 24.11.2011 (Text und Video)
Immer mehr miese Jobs
"Die »rekordverdächtigen Arbeitsmarktzahlen«, schrieb eine der großen Vermittlungsagenturen der Leiharbeitsbranche dieser Tage, wären »ohne Zeitarbeit nicht denkbar«. Die Lobbyisten haben recht. Dies geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Bundesarbeitsministerium jetzt auf Nachfrage der Abgeordneten Jutta Krellmann (Die Linke) vorlegte. Danach handelt es sich bei mehr als jeder dritten bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stelle mittlerweile um ein Angebot einer Leiharbeitsfirma." Artikel von Jörn Boewe in junge Welt vom 24.11.2011
Leiharbeiter: "Keiner hat mir gesagt, wo die Toiletten sind"
"Heute hier, morgen dort - Leiharbeiter wechseln ständig den Betrieb, regelmäßiger Neustart ist für sie Alltag. Viele Dauer-Debütanten leiden darunter: Sie müssen sich immer wieder beweisen, als vollwertige Kollegen kommen sie nie an." Artikel von Bernd Kramer im Spiegel online vom 21.11.2011
Leiharbeit und Arbeitsschutz - eine Handlungshilfe für Interessenvertretungen in Entleiherbetrieben
Broschüre von Axel Herbst in der Reihe Arbeit und Soziales, Nr. 232, der HBS
Leiharbeiter besonders gefährdet: Jahresbericht der Arbeitsschutzbehörden vorgestellt - Steigende Zahl von Unfällen erwartet
„Von 1,6 Millionen Berliner Erwerbstätigen starben 2010 acht bei Unfällen am Arbeitsplatz – die Hälfte von ihnen auf Baustellen. In diesem Jahr haben bereits zwei Arbeiter ihr Leben verloren. Im Jahr 2009 war die Zahl der Arbeitsunfälle im Vergleich zum Vorjahr von 31 595 auf 30 918 gesunken. Das geht aus dem Jahresbericht der Berliner Arbeitsschutzbehören hervor, den Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher gestern im Sitz der Berliner Stadtreinigung (BSR) vorstellte. (…) Der häufige Arbeitsplatzwechsel berge für die ungeübten Arbeiter ein großes Risiko. »Leiharbeiter haben das Problem der Neulinge – sie kennen die Gefahren noch nicht«, sagte Rainer Gensch vom Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit. Darüber hinaus nehme man es mit deren Arbeitsschutz nicht so genau…“ Artikel von Sonja Vogel im Neues Deutschland vom 05.05.2011
Leiharbeit: Die Kluft wächst
"Die Bundesagentur für Arbeit ermittelt für Leiharbeiter ein mittleres Monatseinkommen von 1393 Euro. Das sind satte 900 Euro weniger als das, was Beschäftigte ohne Berufsabschluss bekommen." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 17.1.2011 . Siehe dazu auch:
- Leiharbeit = Lohndumping
"Leiharbeit boomt, und damit das Lohndumping. Nur knapp 1.400 Euro brutto im Monat war hier 2009 der mittlere Verdienst. Wir brauchen eine gesetzliche Regelung: Gleicher Lohn ab dem ersten Tag, und ein Mindestlohn für die entleihfreien Zeiten." Wirtschaftspolitik aktuell Nr. 2/2011vom 21.01.2011 von und bei ver.di
Leben als Leiharbeiter: Wenn die Probezeit ewig dauert
"In Deutschland gibt es fast eine Million Leiharbeiter. Kaum eine Branche wächst schneller - und keine ist so umstritten: Immer wieder werden üble Tricks und Fälle von Ausbeutung bekannt, die Gewerkschaften laufen Sturm. SPIEGEL ONLINE hat Jobber auf Zeit und ihre Auftraggeber getroffen." Artikel von Martin Heller bei Spiegel online vom 09.09.2010
OECD-Indikator: Zeitarbeit - ein deutsches Drama
"Zeitarbeiter sind in Deutschland im internationalen Vergleich besonders schlecht geschützt. Darauf weist die OECD angesichts der Debatte über den Missbrauch der Leiharbeit bei der Drogeriekette Schlecker hin. "International fällt Deutschland durch eine Zweiklassen-Gesellschaft am Arbeitsmarkt auf", sagte der Sprecher der OECD in Deutschland, Matthias Rumpf, der Frankfurter Rundschau. Laut einem OECD-Indikator gehört die Bundesrepublik beim Kündigungsschutz der Festangestellten zu den drei Mitgliedsländern mit dem höchsten Niveau.." Artikel von Markus Sievers und Jutta Maier in der FR vom 13.1.10
Gesundheit in der Krise. Reaktionsweisen von Beschäftigten im Umgang mit dem wirtschaftlichen Abschwung
Artikel von Karina Becker, Ulrich Brinkmann und Thomas Engel in WIDERSPRUCH 56 - Exklusiv im LabourNet Germany! Wir danken der Redaktion! Aus dem Text: „…Dieser Beitrag greift die Perspektive von Beschäftigten auf und versucht auszuloten, welche Reaktionsmuster sich hier identifizieren lassen und wie diese handlungsmächtig werden könnten. Einiges spricht dafür, dass die Krise den Gestaltungsspielraum der Beschäftigten einschränkt, betriebspolitisch aktiv zu werden: Die Zeichen stehen eher auf Abwarten und Wegducken denn auf Renitenz und Widerstand. Aber auch Sparflamme und Nichtstun sind riskant: Als Kostenfaktor ohne Produktivitätsnutzen besteht die Gefahr auf die nächste Namensliste des Personalabbaus zu geraten – für einen großen Teil der Beschäftigten dürfte sich der schmale Grat angemessenen Krisenverhaltens genau so darstellen. Vielen abhängig Beschäftigten erscheint die aktuelle Entwicklung jedoch nur als Fortschreibung einer „permanenten Krise“ der letzten Jahre. Ihre Wahrnehmung beruht auf Erfahrungen wachsender Unsicherheit durch Unternehmensreorganisationen, zunehmende Prekarisierung, sinkendes Commitment gegenüber den Stakeholdern sowie durch das Rückschrauben tariflicher und auch gesundheitlicher Standards. Dass Politik und Unternehmen hier Hand in Hand gingen, trug bislang weniger zur Wut als eher zur Resignation der Beschäftigten bei…“
- WIDERSPRUCH Heft 56 (240 S., Fr. 25.-) ist dem Thema Krankheit / Gesundheit gewidmet mit über 25 Beiträgen zu den Aspekten der Sozial-, Arbeits- und Gesundheitspolitik, die wie immer auch auf aktuelle Analysen und Debatten Bezug nehmen und intervenieren. Siehe Inhalt und Editorial auf der Verlagshomepage – dort auch die Bestelladresse
TK-Gesundheitsreport 2009: Deutlich höhere Fehlzeiten bei Zeitarbeitern
"Beschäftigte in Zeitarbeit sind mit durchschnittlich 14,7 Fehltagen im Jahr 2008 vier Tage mehr krankgeschrieben als Beschäftigte in anderen Branchen. Der Krankenstand in der Zeitarbeitsbranche liegt bei 4 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte höher als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport hervor, den die Techniker Krankenkasse (TK) heute zusammen mit dem Bundesverband Zeitarbeit (BZA) vorgestellt hat. Danach sind Zeitarbeiter nahezu von allen Diagnosen häufiger betroffen als Beschäftigte in anderen Branchen, besonders groß sind die Unterschiede in den Bereichen Muskel-Skelett-Erkrankungen (plus 60 Prozent), Verletzungen (plus 64 Prozent), Atemwegserkrankungen (plus 23 Prozent) und psychischer Beschwerden (plus 34 Prozent)." TK-Pressemitteilung vom 23. Juni 2009 und der vollständige TK-Gesundheitsreport 2009
Leiharbeit: Eingesetzt wie Tagelöhner. Gewerkschaftsbund beklagt Zustände bei der Leiharbeit - die Bedingungen sind hierzulande am schlechtesten in ganz Europa.
"Leiharbeitsfirmen in Deutschland prellen Mitarbeiter um Löhne, Urlaubsansprüche und die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Dies geht aus einer Stellungnahme des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum geplanten Leiharbeitsbericht der Bundesregierung hervor. Dieser wird frühestens im Sommer 2009 vorliegen. Nach Angaben des DGB sind die Bedingungen für Leiharbeiter hierzulande am schlechtesten in ganz Europa. "Um im Wettbewerb um Aufträge bestehen zu können, müssen auch vermeintlich seriöse Verleiher gegen tarifliche und gesetzliche Bestimmungen verstoßen", heißt es in der Stellungnahme, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Die Mitarbeiter wehrten sich dagegen nicht, auch weil sie befürchten, ihre Stelle zu verlieren." Artikel von Thomas Öchsner in der SZ vom 20.02.2009 . Siehe dazu die DGB-Stellungnahme zum Leiharbeiterbericht mit allen Forderungen
Lohnwucher: Ver.di erstattet Strafanzeige wegen 2,71 Euro Stundenlohn
"Er war gelernter Maschinenbautechniker, doch das kümmerte eine Wuppertaler Zeitarbeitsfirma nicht. Sie bot dem Mann einen Stundenlohn von 2,71 Euro - die Gewerkschaft Ver.di hat deshalb Strafanzeige erstattet." Artikel in Spiegel online vom 03.12.2008
Porsche: Moderne Arbeitssklaven
"Leiharbeiter gelten als effektive Maßnahme zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Doch die Bedingungen, unter denen sie schuften müssen, sind teilweise skandalös.
Der Arbeitsvertrag ist vier Seiten lang. Es sind vier Seiten, die mich bei der Lektüre ungläubig staunen ließen und zugleich schockierten. Sofort schoss mir der Gedanke durch den Kopf: Hierbei kann es nur um ein Arbeitsverhältnis in irgendwelchen Billiglohnländer wie Polen oder Rumänien gehen. Doch das Ganze spielt in Deutschland. Genauer gesagt im Leipziger Porsche-Werk. Dort, wo der Luxuswagenhersteller sein begehrtes Premium-Produkt Cayenne montieren lässt." Artikel von Kayhan Özgenc in Focus online vom 27.11.08
Rechtlos. "Ich will nur noch hier weg"
"Jan Mendes Hände sind zu geschwollen für seinen Ehering. Seine zehn Fingernägel sind weiß unterlaufen. Mende ist Krempler bei einem Autozulieferer im Ruhrgebiet. Wenn er hundertfach am Tag den Stoff über Autositze zieht, knicken seine Nägel oft um. "Wir müssen die scheußlichste Arbeit machen", sagt der Endvierziger. Wir, das sind Mende und 50 weitere Leiharbeiter, die in diesem Werk Innenausstattung für Autos von Opel und Ford fabrizieren." Artikel von Annika Joeres in der FR vom 25.11.2008 . Aus dem Text: ". Die liberalisierte Leiharbeit ohne Zeitbegrenzung ist eine Idee der Schröder'schen Agenda 2010. So sollten Firmen bei guter Auftragslage schnell ein paar Arbeiter anheuern und auch wieder loswerden können. Es sollte eine Brücke in den Arbeitsmarkt für Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose sein. Doch inzwischen leiden auch die Stammbelegschaften darunter. Jede dritte Stelle der seit 2003 entstandenen Jobs ist Leiharbeit. "Dass sich so ein reiches Land wie unseres Arbeiter als Sklaven hält, ist furchtbar", sagt Dietmar Kupfer, Betriebsratsvorsitzender von Johnson Control in Bochum."
Betrogene Arbeitnehmer - Dumpinglöhne in der Zeitarbeit
"Die Branche boomt: 720 000 Arbeitsplätze sind entstanden. Über 20.000 Zeitarbeitsfirmen bieten ihre Dienste an. Sie verleihen ihre Angestellten an andere Unternehmen. Flexibilität für die Arbeitgeber. Sicherheit für die Arbeitnehmer. Doch der ist allzu häufig ist der Betrogene. Und dabei geht es nicht nur um Dumpinglöhne. Andrea Everwien und Ursel Sieber stellen das System Zeitarbeit auf den Prüfstand." Text der Sendung "Kontraste" vom 02.10.2008 beim Rundfunk Berlin Brandenburg. Siehe dazu das Video der Sendung
Zeitarbeitsverbände und IG Metall Frankfurt vereinbaren Fairness-Abkommen
"Die beiden großen Verbände der Zeitarbeit-Arbeitgeber iGZ und BZA haben mit dem IG Metall-Bezirk Frankfurt eine Vereinbarung zur gerechteren Entlohnung und besseren Interessenvertretung von Zeitarbeitern unterzeichnet. Am Freitag, dem 11. April, setzten in Frankfurt die Vorsitzenden des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V. (iGZ), Volker Homburg, und des Bundesverbands Zeitarbeit Personaldienstleistungen e.V. (BZA), Volker Enkerts, ihre Unterschriften unter die Vereinbarung. Das Papier, das auch die Unterschrift von Armin Schild, IG Metall-Bezirksleiter Frankfurt, trägt, soll die Basis für eine weitere Verbreitung fairer Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeitsbranche von Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen schaffen." Meldung vom 14.04.2008 . Siehe dazu:
- Arbeitsgericht gibt grünes Licht für Fairness-Abkommen
"Im juristischen Streit mit Zeitarbeitsfirmen um faire Bedingungen für Leiharbeiter hat die IG Metall vor dem Arbeitsgericht Frankfurt einen Sieg errungen. Am gestrigen Mittwoch hob das Gericht eine einstweilige Verfügung gegen das Fairness-Abkommen auf, mit dem der IG Metall Bezirk Frankfurt bessere Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie durchsetzen will." IG Metall-Meldung vom 28.08.2008
Aus dem Text: ". Mit dem Fairness-Abkommen habe man erreicht, dass die Zeitarbeitsbranche in schwarze und weiße Schafe aufgeteilt werden könne. Damit hätten nunmehr endlich auch Leiharbeitnehmer eine Orientierungsmöglichkeit, welche Unternehmen faire und somit empfehlenswerte Arbeitsbedingungen in der Branche anbieten würden."
Die Redaktion des LabourNet Germany staunt mal wieder: "weiße Schafe"? "empfehlenswerte Arbeitsbedingungen"? Wir meinen: Sklavenhändler gehören in die Schmuddelecke. Punkt.
- "Drohbriefe" der IG-Metall: Zeitarbeitsfirmen stellen Strafanzeige gegen IG Metall
"Der Kampf um die Zukunft der Zeitarbeit erreicht eine neue Eskalationsstufe: Die IG Metall hat in den letzten Wochen Briefe an Zeitarbeitsunternehmen verschickt und sie darin unter Androhung von Konsequenzen aufgefordert, ein vorformuliertes "Fairness-Abkommen" zu unterschreiben." Artikel von Dietrich Creutzburg im Handelsblatt vom 11.04.2008
- Die Zeitarbeits-Vereinbarung
- Kampagne gegen die Ungleichbehandlung von Leiharbeitnehmer: "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld"
DGB-Broschüre: Ratgeber Leiharbeit - Hilfen für ArbeitnehmerInnen
Speziell für Beschäftige in Leiharbeitsunternehmen ist jetzt ein DGB-Ratgeber erschienen. In dem Ratgeber finden Sie konkrete Hilfestellung und Tipps: Welcher Lohn steht mir zu, was ist wichtig im Arbeitsvertrag, wie verhalte ich mich gegenüber der Arbeitsagentur, was können Betriebsräte tun, wie verhalte ich mich bei Kündigung, usw.?
Er ist auch in größeren Mengen bei den DGB-Bezirken und -Regionen sowie den DGB-Gewerkschaften erhältlich. Einzelexemplare (0,50 € zzgl. Porto und Versand) können über den DGB-Bestellservice bezogen werden. Siehe weitere Infos und Bestellung beim DGB
Studie: Leiharbeiter lassen sich fast alles gefallen
"Zeitarbeiter lassen sich in Betrieben oft unterbuttern und in den Firmen zu viel gefallen. Das behauptet eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Zum Teil sind die Leiharbeiter aber auch selbst schuld an ihrem Schicksal: So wenden sie sich beispielsweise nicht an den Betriebsrat, wenn es Probleme mit dem Chef oder mit Kollegen gibt." Artikel in Die Welt vom 11. März 2008 . Siehe dazu:
- Studie untersucht Betriebe mit hohem Zeitarbeiter-Anteil. Betriebsräte und Leiharbeit: Mehr Aufgaben, weniger Ressourcen
Pressemitteilung der HBS vom 10.03.2008
- Leiharbeit als Gegenstand betrieblicher Mitbestimmung
Die Studie von Wolfram Wassermann und Wolfgang Rudolph
Leiharbeit - moderne Sklaverei, die floriert. Arm und rechtlos trotz Arbeitsvertrag
"Am 10. April 2007 strahlte der MDR eine Reportage aus, in der LeiharbeiterInnen aus Sachsen zu Wort kamen. Sie berichteten über ihre Arbeitsbedingungen. Doch Sachsen ist überall." Artikel von Edith Bartelmus-Scholich und Hans-Dieter Hey in NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung, Online-Flyer Nr. 116 vom 10.10.2007
Leiharbeit - »Rauskommen war schwieriger«
"Für die einen ist der Gang zum Sklavenhändler die einzige Chance, überhaupt irgendwo unterzukommen, weil sie eine Festanstellung nicht zu erwarten haben. Andere nutzen sie als Möglichkeit, nur zeitweilig zu arbeiten und trotzdem Hartz IV zu umgehen. Viele haben die Hoffnung, übernommen zu werden, und für manche funktioniert das auch. Wir haben mit ein paar Arbeitern Gespräche geführt, Auszüge daraus findet ihr im zweiten Teil. Drei Interviews sind kein Querschnitt durch die Leiharbeit, zumal es die typische Leiharbeiterin nicht gibt. Die Interviews geben stark subjektive Einschätzungen wieder und können nur einen Einblick vermitteln, wie sich die ArbeiterInnen in diesen Verhältnissen bewegen und wie sie diese prägen." Artikel in der Wildcat Nr. 79 vom Herbst 2007
Übermorgen ist für dich Feierabend
Die Zeitarbeit boomt, aber viele Unternehmen behandeln das Thema wie Werksgeheimnisse. Wie sehen die Arbeitsbedingungen von Zeitarbeitern in der Praxis aus, wie gehen Unternehmer mit ihnen um? Eine Reportage aus München von Steffen Dobbert in der Jungle-World vom 23.08.2007 . Aus dem Text: ".»In München arbeiten ungefähr 34. 000 Menschen für BMW, davon sind etwa 4.000 Zeitarbeiter«, sagt Hans Haumer. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des M ünchner Werks von BMW ist sich nicht ganz sicher, denn es sei schwierig, das genau zu sagen. Jedenfalls gebe es bei BMW eine Art Gentlemen's Agreement, sagt er, eine Absichtserklärung des Unternehmens, die auf keinem Blatt Papier geschrieben stehe. Sie besage, dass BMW »auf keinen Fall mehr als zehn Prozent Leiharbeiter einstellt«. 4. 000 von 34.000 sind aber fast zwölf Prozent. Der Betriebsrat sagt auch, er habe Verständnis für das Unternehmen. BMW müsse schließlich wettbewerbsfähig bleiben. Der Anteil der Leiharbeiter habe sich im Hause stabil entwickelt. Und Zeitarbeit werde sowieso überall geleistet: »Wenn da ein Unternehmen nicht mitmacht, lachen alle anderen.«."
Zeitarbeitsfirmen - Gedrückte Arbeitnehmer
Zeitarbeitsfirmen drücken Arbeitnehmer immer stärker und immer häufiger jenseits des Legalen: kein Urlaub, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Manuskript des Beitrages von Christine Nobereit-Siegel in der MDR-Sendung FAKT vom 02.07.2007
Elend ist relativ... Berichte von Zeitarbeitern bei Opel/GM, Nokia, Flextronics, Gate Gourmet und Kasino-Baustellen in Deutschland
"Bisher hat die radikale Linke auf Prekarisierung meist formal und letztendlich Politik machenden reagiert. Anstatt sich auf die reale Wut und ihren materiell möglichen Ausdruck im proletarischen Alltag einzulassen, bleiben die Forderungen nach einem garantierten Mindesteinkommen oder nach globalen Rechten ein Anhängsel der Realpolitik oder versorgen sie mit einem kritisch-spektakulären Beigeschmack. Folgender Text setzt die momentane Strategiedebatte der Unternehmer, des Staats und der Gewerkschaften um die Neuregulierung des Lohngefälles in Kontrast zu realen Erfahrungen aus dem Niedriglohnsektor. Der erste Teil liefert eine Zusammenfassung der quantitativen und rechtlichen Entwicklung von Zeitarbeit und der Diskussion um Mindestlohn. Im zweiten Teil schreiben Zeitarbeiter über Situationen im Jahr 2006 in folgenden Unternehmen: General Motors/Opel (Bochum), Nokia (Bochum), Flextronics (Paderborn), Gate Gourmet (Düsseldorf), Grossbauunternehmung City Palais (Duisburg). Am Schluss eine kurze politische Zusammenfassung. Augenmerk des Artikels liegt auf der neuen Zusammensetzung der Zeitarbeitskraft." Deutsche Fassung eines bei www.prol-position.net in englischer Übersetzung veröffentlichten Berichtes
Fragen zum Einsatz von Zeitarbeit Leiharbeit/Arbeitnehmerüberlassung in den ver.di Branchen
Zur Durchführung einer Problembestandsaufnahme zur Tarifunterbietung bzw. Verdrängung von regulärer "Beschäftigung" durch Arbeitnehmerüberlassung /Leiharbeit führt die Tarifpolitische Grundsatzabteilung von ver.di eine Umfrage durch
DGB: Armutsrisiko bei Zeitarbeit beseitigen
"Jeder achte (12,4 %) Zeitarbeitnehmer in Deutschland verdient nach Angaben des DGB so wenig, dass er ergänzend Hartz IV-Leistungen erhält." Pressemitteilung des DGB vom 09.04.2007
Letzer Ausweg Leiharbeit? Die prekäre Wirklichkeit einer flexiblen Beschäftigungsform
Broschüre von Manfred Koch in der Schriftenreihe "fair statt prekär", herausgegeben von der Kooperationsstelle Wissenschaft - Arbeitswelt der Sozialforschungsstelle Dortmund
Arbeiter zweiter Klasse. Wieso Leiharbeiter gefährlich leben
"2007 ist noch jung, auch wenn die Probleme die alten sind. Herzlich Willkommen zur ersten Sendung von REPORT MAINZ im neuen Jahr! Zarter Schimmer der Hoffnung am Horizont. Mit der Konjunktur geht es bergauf, und selbst der deutsche Arbeitsmarkt kommt in Bewegung. Vor allem eine Branche boomt, die der Leiharbeit. Oder sollte man lieber Zeitarbeit sagen, weil das nicht so nach Söldner- oder Sklaventum klingt?..." Text der Sendung Report Mainz vom 8.1.07 . Aus dem Text: ".O-Ton, Bernd Grimm, Zeitarbeiter: »Ich fühle mich als Mensch zweiter Klasse. Ein Kollege hat das mal mit einem Satz formuliert: Wir sind die Sklaven der Nation und kriegen noch nicht mal Mindestlohn. Also so fühle ich mich da. Als Sklave.«"
Das tägliche Korsett
Der Müllwerker Herr B. bekommt einen Netto-Stundenlohn von 4,90 Euro. Er gibt sich größte Mühe, davon zu leben - doch das ist alles andere als einfach. Artikel von Christoph Hickmann in Süddeutsche Zeitung vom 4.4.06 . Aus dem Text: "."Bei uns verdienen die Leute ja beinahe das Doppelte", sagt der Betriebsratsvorsitzende des Müllunternehmens, aber darüber sollten sie mit den Leiharbeitern nicht sprechen. Durchgesickert ist es trotzdem, und weil die Zeitarbeiter keinen eigenen Betriebsrat hatten, forderten sie selbst vom Chef mehr Geld, so erzählt das Herr B.: "Wer mehr verdienen will, soll sich einen besseren Job suchen, hat der uns gesagt. Und jetzt halten alle das Maul. Klar, ich auch."."
Bericht über einen Einsatz in der Zeitarbeitsfirma A. in Hamburg in der Beseitigung von Asbest.
"L. arbeitet am 7. September 05 den ganzen Tag und soll nach der Arbeit zum Büro der Zeitarbeitsfirma kommen. Dort wird ihm mitgeteilt, dass er und drei andere Kollegen in vier Stunden den Nachtzug (von Hamburg) nach München nehmen sollen, um dort für über zwei Wochen zu arbeiten." Bericht über einen Einsatz in München
Auf
Leiharbeit in Mecklenburg-Vorpommern. Was man bei der Bundesagentur
für Arbeit alles erleben kann
„Wer eine Reise macht, der
hat hinterher viel zu erzählen. Und wer zum Arbeitseinsatz
nach Mecklenburg-Vorpommern verbracht wird, der kann etwas erleben.
Und zwar etwas so Unglaubliches, dass wir die Geschichte selbst
erst nicht so recht glauben konnten. Inzwischen liegen uns aber
Dokumente (Verträge, Schriftwechsel usw.) vor, die den Vorgang
in weiten Teilen belegen. Dass manches von den Betroffenen vielleicht
etwas übertrieben dargestellt worden ist, das mag sein, ist
aber angesichts der Geschehnisse wohl verständlich….“
Artikel
von Ernst Corinth in telepolis vom 13.12.2004
Aus dem Text: „Tatort ist eine Fischfabrik in einer Region
Mecklenburg-Vorpommerns, wo die Arbeitslosenquote bei rund 25 Prozent
liegt. Und dennoch schickt eine bundesweit operierende und mit der
Bundesagentur für Arbeit kooperierende Personal Service Agentur
(PSA) acht Berliner Frauen Anfang Dezember zum Arbeiten genau dorthin
in eine Fischfabrik. Darunter ist auch Bettina Beier….“
"Neue Qualitätsstandards für
private Arbeitsvermittlung" [???]
"Der BZA unterstützt die heute im Hause
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit in Bonn in
Anwesenheit von Staatssekretär Georg Wilhelm Adamowitsch unterzeichnete
Vereinbarung über Qualitätsstandards für private
Personal- und Arbeitsvermittlung. Ziel der Vereinbarung ist die
Qualitätssicherung der Dienstleistung Personal- und Arbeitsvermittlung..."
Ausgeliehen und gefeuert. Interview mit einem
betroffenen Kollegen über die Kündigungspraxis einer Leiharbeitsfirma
Artikel
aus Direkte Aktion - anarchosyndikalistische Zeitung Nr. 158 vom
Juli/August 2003. Wir danken der Redaktion für die Freigabe!
Dumpinglöhne für Leiharbeiter. Ausbeutung
durch Zeitarbeitsfirmen
Text
des Fernsehberichtes vom 27.05. 2003 des ZDF-Magazins "FRONTAL21"
subjektive Erfahrung von Leiharbeit
"wir machen an der Humboldt- Uni ein studentisches
Forschungsprojekt zur subjektiven Erfahrung von Leiharbeit. Es geht
also darum, was Leiharbeit für LeiharbeiterInnen bedeutet.
In diesem Rahmen suchen wir Menschen die aktuell Leiharbeit machen
und sich vorstellen können an einer einstündigen Gruppendiskussion
mit anderen LeiharbeiterInnen, am 30.5., teilzunehmen. Bei dieser
Diskussion soll es vor allem um die Frage gehen, welche Möglichkeiten
es in einem Leiharbeitverhältnis gibt eigene Interessen zu
vertreten." Wer Interesse und Zeit hat, möge sich melden
bei Anna aus dem Projekttutorium "Leiharbeit"
Verarmung und Repression
Artikel
von Harald Rein und Christa Sonnenfeld über Hintergründe
und Auswirkungen erzwungener Leiharbeit, erschienen im express,
Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit,
2/03 |