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Updated: 18.12.2012 16:09

Leiharbeit und Gewerkschaften

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»Leiharbeit ist nie gerecht«new

Kann man Leiharbeit überhaupt »fair gestalten«? Die IG Metall scheint dieser Auffassung zu sein und fordert mit der Kampagne »Gleiche Arbeit – Gleiches Geld« eine Reform des Arbeitnehmerunterlassungsgesetzes. Karl-Heinz Fortenbacher war vor seiner Pensionierung als Facharbeiter bei Siemens im Großrechnerwerk in Augsburg beschäftigt und dort Betriebsrat der IG Metall. Bis Ende vergangenen Jahres hat er den Arbeitskreis »Menschen in Zeitarbeit« ehrenamtlich geleitet.“ Interview von Peter Nowak in der Jungle World vom 13. Dezember 2012 externer Link. Aus dem Text: „… [Frage] Die IG Metall wirbt mit der Parole »Leiharbeit gerecht gestalten«. Was ist denn gerecht an der Leiharbeit?
[Antwort] Diese Parole kritisiere ich schon lange. Die IG Metall sollte ihre Forderungen damit begründen, dass die Kollegen mehr Lohn zum Leben brauchen, weil es zwingend notwendig ist. Aber mit Gerechtigkeit haben die Einkünfte in der Leiharbeit nichts zu tun. Davon kann keine Kollegin und kein Kollege auf Dauer leben und bei den geringen Rentenzahlungen ist die Altersarmut vorprogrammiert. Mit dem Argument der Gerechtigkeit bestätigt man nur die zweifellos vorhan-denen Illusionen der Leiharbeiter über das »Normalarbeitsverhältnis«.
[Frage] Wäre dann nicht »Leiharbeit abschaffen« die richtige Forderung?
[Antwort] Dafür wäre aber nicht die IG Metall, sondern der Gesetzgeber der richtige Adressat, der die Leiharbeit eingeführt hat. Ich finde allerdings die Forderung nach einer Abschaffung der Leiharbeit zu kurz gegriffen. Denn dann sollte das gesamte Lohnsystem in Frage gestellt werden. Solche Überlegungen finden aber weder in den Arbeitskreisen noch bei den Stammtischen besonderen Anklang.“

Ein Job, zwei Chefsnew

Leiharbeit untergräbt das alte Modell der betrieblichen und gewerkschaftlichen ­Interessenvertretung. Artikel von Ernst Lohoff in der Jungle World vom 13. Dezember 2012 externer Link

Gewerkschaftsarbeit unter Leiharbeitern

In der letzten SoZ (5/2012) haben wir das Schwarzbuch Leiharbeit der IG Metall vorgestellt. Um zu erfassen, was darin Marketing und was real ist, bat Jochen Gester den IGM-Kollegen Karl-Heinz Fortenbacher um eine Einschätzung der Situation vor Ort. Fortenbacher hat in Augsburg den Stammtisch Leiharbeit mitinitiiert…“ Interview von Jochen Gester mit Karl-Heinz Fortenbacher in der Soz Nr. 06/2012 externer Link. Aus dem Text: „… Kontrolle fordern eher die betrieblichen Vertreter, denn die haben die Leiharbeiter vor Ort und sind mit aktiven Leiharbeitern konfrontiert. In der Regel betrachten Betriebsräte die Leiharbeiter genau so als personelle Manövriermasse wie die Personalabteilung (Ausnahmen gibt es natürlich). Den Leiharbeitern, ob aktiv oder nicht, ist das bewusst. Von den drei Stammtischen nimmt nur an einem (Fujitsu) der Betriebsrat relativ regelmässig teil – allerdings weniger zur Kontrolle, sondern weil es einzelne Kollegen gibt, die das Thema interessiert…“

Sklave mit Vertrag

Die IG Metall geht gegen Leiharbeit vor. Ob sie den Leiharbeitern hilft, ist fraglich. Artikel von Andreas Förster in der Jungle World vom 12. April 2012 externer Link. Aus dem Text: „… Ganz unrecht haben die »Sklavenhändler« indes nicht, wenn sie der Gewerkschaft »Stimmungsmache« vorwerfen. So berechtigt die Klagen seitens der IG Metall sind, über die eigene Rolle schweigt man sich im »Schwarzbuch« aus. Nur einmal übt die größte Gewerkschaft der Welt ein wenig Selbstkritik, wenn sie schreibt, 2004 sei »die DGB-Tarifgemeinschaft durch diese Unterbietungskonkurrenz der Christlichen machtlos« gewesen und die eigenen Abschlüsse hätten nicht dem Equal-Pay-Prinzip entsprochen.“

Gutachten zu Leiharbeit und Equal Pay: Erweiterte Mitbestimmung bei Leiharbeit zulässig

Mitbestimmen beim Einsatz von Leiharbeitern - das konnten die Betriebsräte in den Entleihbetrieben bislang nur eingeschränkt. Nun will die IG Metall das ändern und hat das in ihren Forderungskatalog für die nächste Tarifrunde aufgenommen. Ein rechtliches Gutachten unterstützt die Rechtmäßigkeit dieser Forderung…“ Pressemitteilung der IG Metall vom 14.02.2012 externer Link

Bremerhaven: Wenn Gewerkschafter Leiharbeit organisieren

  • Leiharbeit sorgt für Zoff
    Bremerhaven: Städtische Beteiligung an größter Leiharbeitsfirma der Region sorgt für Konflikte zwischen ver.di und IG Metall. Artikel von Dietmar Buttler in der jungen Welt vom 07.06.2011 externer Link. Aus dem Text: ". Der örtliche DGB-Vorsitzende und IG-Metall-Geschäftsführer Karsten Behrenwald - ursprünglich auch als Diskussionsteilnehmer auf der »Jobmotor Zeitarbeit«-Veranstaltung eingeplant - ließ sich wegen kurzfristiger Erkrankung entschuldigen. Kurz darauf schied Behrenwald aus dem Aufsichtsrat des AFZ aus, blieb aber Teilhaber der zum Netzwerk des AFZ gehörenden Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG). Die betreibt nach Auskunft ihres Geschäftsführers Heinz Häring immerhin »Kundenbetreuung« für »Personal Aktiv«: »Die haben große Kunden, die immer ein wenig gestreichelt werden müssen«, erklärte der ehemalige Betriebsratsvorsitzende der Schichau-Unterweserwerft vor einiger Zeit gegenüber der Nordsee-Zeitung. Dieses eigenartige, für Bremen typische lokale Interessengeflecht zwischen Gewerkschaften, SPD und öffentlicher Arbeitsförderung kontrastiert auffällig mit den öffentlichen Erklärungen der IG-Metall-Spitze zur Leiharbeit - gibt aber auch einen Hinweis darauf, warum die Haltung der Gewerkschaften in dieser Frage in der Praxis oft zweideutig ist. (.) Herbert Thomsen vom Bremer Erwerbslosenverband kritisiert die Haltung von IG Metall und ver.di zur Leiharbeit als halbherzig. Die Gewerkschaften hätten das Zeitfenster Anfang 2011 zur Erzwingung eines Branchenmindestlohns und die Aufnahme der Leiharbeit ins Arbeitnehmerentsendegesetz verstreichen lassen."

  • Bremerhavener Filz
    "Größtes Leiharbeitsunternehmen der Region wird von SPD- und IG-Metall-Funktionären geführt. Ver.di sieht systematische Umgehung des Kündigungsschutzes. Am 10. Juni soll im Arbeitsförderungszentrum Bremerhaven (AFZ) ein Betriebsrat gewählt werden. Sieben Jahre lang war das zu 100 Prozent im städtischen Besitz befindliche Unternehmen mitbestimmungsfrei. Doch wie sich in den vergangenen Wochen zeigte, war dies nicht der einzige Punkt, an dem das von einem Netzwerk von SPD- und Gewerkschaftsfunktionären beherrschte AFZ systematisch Beschäftigtenrechte unterlaufen hat." Artikel von Dietmar Butler in junge Welt vom 26.05.2011 externer Link

  • Wenn Gewerkschafter Leiharbeit organisieren
    "Gleiche Arbeit, gleiches Geld. Das fordern Leiharbeiter, Gewerkschaften und die SPD. In ganz Deutschland genauso wie im Land Bremen. Nur in Bremerhaven gilt das offenbar nicht: Dort betreibt die Stadt selbst eine Leiharbeitsfirma. Ihr Geschäftsführer ist gleichzeitig Chef der SPD. Und der DGB findet das in Ordnung." Sendung von Hanna Möllers vom 9. Mai 2011 beim Radio Bremen externer Link Video

Sigmar Gabriel schockiert Metaller. SPD-Chef: IGM wollte bei »Equal Pay« auf FDP-Linie einschwenken

"IG-Metaller in Baden-Württemberg gelten als Bastion der organisierten Arbeiterbewegung oder dessen, was davon noch übrig ist. Kurzum: Kumpels, die so schnell nichts aus den Latschen haut. Dem politischen Schwergewichtler Sigmar Gabriel ist es, einem Bericht des Reutlinger Blatts, Regionalausgabe des Schwäbischen Tagblatts, am Donnerstag aber gelungen. Das Treffen in der IG-Metall-Verwaltungsstelle hatte eher internen Charakter. Eingeladen waren die einschlägigen Gewerkschaftssekretäre und an die 50 Betriebsräte und Vertrauensleute, aber glücklicherweise eben auch ein Lokalreporter vom Reutlinger Blatt, dem wir diese Geschichte verdanken." Artikel von Jörn Boewe in junge Welt vom 15.03.2011 externer Link. Aus dem Text: ". Der SPD-Chef berichtete über seine noch nicht allzu lange zurückliegenden Erfahrungen mit dem Hartz-IV-Vermittlungsausschuß. Dort hätten SPD, Linke und Grüne gern eine gesetzliche »Equal Pay«-Lösung für die halbe Million Leiharbeiter durchgesetzt, die aufgrund verkorkster DGB-Zeitarbeitstarifverträge immer noch zu Niedriglöhnen malochen - nicht zuletzt zum Nutzen deutscher Automobilkonzerne, darunter dem im Ländle. Allgemein bekannt ist, daß sich die Opposition mit ihrem Anliegen im Gremium nicht durchsetzen konnte. Was Sigmar Gabriel aber am Donnerstag aus dem Nähkästchen plauderte, habe die anwesenden Kollegen jedoch »fassungslos« gemacht, schreibt das Reutlinger Blatt. »Wir haben die Positionen mit ver.di, DGB und IG Metall abgestimmt und wollten wissen, wo die absolute Obergrenze ist«, erzählte der SPD-Chef. CDU/CSU wollten einen Anspruch auf gleichen Lohn frühestens nach einem halben Jahr, die FDP erst nach neun Monaten akzeptieren. Am Ende sei er, Gabriel, bereit gewesen, mit ver.di-Chef Frank Bsirske gleichen Lohn nach sechs Monaten zu fordern - bis ihn ein Anruf der IG Metall erreicht habe, neun Monaten, also der FDP-Position, zuzustimmen, um überhaupt eine Regelung zu erhalten, berichtete das Reutlinger Blatt über den Vortrag des SPD-Chefs. Daß das ein heißes Eisen war, war auch Gabriel klar: »Das wollte ich schriftlich haben«, zitiert ihn der Lokalreporter, »und ich habe es bekommen.«." Siehe dazu:

  • Reutlingen: Sigmar Gabriel macht IG-Metall-Basis fassungslos
    "Die IG Metall fordert gleichen Lohn für gleiche Arbeit, damit Stammbelegschaften nicht gegen Leiharbeiter ausgespielt werden können. Offenbar gibt es dazu in der Gewerkschaft unterschiedliche Vorstellungen." Artikel im Reutlinger Blatt vom 12.03.2011 externer Link. Aus dem Text: ". Man habe sich im Vermittlungsausschuss nicht durchsetzen können, berichtete Gabriel - was auch zu erwarten war. Nicht aber dies: "Wir haben die Positionen mit Verdi, DGB und IG Metall abgestimmt und wollten wissen, wo die absolute Obergrenze ist." Am Ende sei er bereit gewesen mit Verdi-Chef Frank Bsirske gleichen Lohn nach sechs Monaten zu fordern - bis ihn ein Anruf der IG Metall erreicht habe, neun Monaten, also der FDP-Position, zuzustimmen, um überhaupt eine Regelung zu erhalten.."
  • Protokollerklärung: Vermittlungsausschuss - Zum künftigen Umgang mit Zeitarbeit
    ". Die Tarifvertragsparteien sind aufgefordert, den Einsatz von Zeitarbeit in den einzelnen Branchen verantwortlich zu regeln und Missbräuche zu Lasten der Arbeitnehmer wirksam zu bekämpfen. Hierbei soll besonders berücksichtigt werden, nach welcher angemessenen Verleihdauer "Equal Pay" einsetzt. Sollten die Tarifpartner in den diesjährigen Tarifrunden keine befriedigenden Ergebnisse erzielen, wird die Bundesregierung eine Kommission einberufen. Aufgabe der Kommission wäre es, unter Wahrung der Tarifautonomie angemessene Vorschläge für die Bundesregierung zu erarbeiten." Aus der Protokollnotiz des Vermittlungsausschusses externer Link, gefunden im Diskussionsforum von ZOOM externer Link

Offener Brief von Arbeitnehmern und Gewerkschaftsmitgliedern an die Verantwortlichen des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften für das Verbot / Wiederverbot der Leiharbeit

"Die Leiharbeit ist heute Speerspitze für Lohndumping, Zersetzung der Flächentarifverträge und der tarifvertraglich und gesetzlich geschützten Normal-Arbeitsverhältnisse, für die Spaltung der Belegschaften. Schwächung der Gewerkschaft, der gewerkschaftlichen Kampfkraft der Arbeitnehmer. (.) Aktionen jedoch, die sich weiterhin in Appellen zur Korrektur und Nachbesserung des Gesetzentwurfes von Arbeits- und Sozialministerin von der Leyen erschöpfen, richten sich, wie schon im Herbst, heute erst recht gegen eine wirkliche Mobilisierung, die Entfaltung der organisierten Kraft der Arbeiterschaft. Die Kollegen haben schon damals äußerst skeptisch auf den Aufruf für solche Aktionen reagiert. Und es ist auch nicht anzunehmen, dass die Gewerkschaftsverantwortlichen daran glauben, dass durch solche Aktionen tatsächlich Regierungsmaßnahmen gestoppt werden können. Wenn Leiharbeit ein gefährliches Instrument für die Zersetzung der tarifvertraglich und gesetzlich geschützten Arbeitsverhältnisse ist, kann die Forderung nur heißen: Verbot/ Wiederverbot der Leiharbeit - Integration aller Leiharbeiter in tarifvertraglich und gesetzlich geschützte Normal-Arbeitsverhältnisse." Offener Brief vom März 2011 pdf-Datei

24. Februar 2011: gewerkschaftlicher Aktionstag gegen Lohndumping durch Leiharbeit

  • "Arbeit - sicher und fair": Protestzüge gegen Leiharbeit

    "Arbeit - sicher und fair": Protestzüge gegen Leiharbeit
    210.000 Beschäftigte aus 1360 Betrieben haben am Donnerstag gegen Leiharbeit und prekäre Beschäftigung demonstriert. Die Gewerkschaften fordern ein Ende der Leiharbeit und den Abschied vom "Arbeitnehmer zweiter Klasse". Artikel von Mario Müller in der Frankfurter Rundschau vom 24.02.2011 externer Link. Siehe dazu auch:

    • Flugblatt zum Aktionstag gegen Leiharbeit
      "Zum Aktionstag der Gewerkschaften gegen Leiharbeit am 24. Februar: Das Angebot der IG Metall: Statt Leiharbeit "aus der Mottenkiste" Flexibilisierung und Lohnsenkungen für alle! Die IG Metall sagt: "Leiharbeit ist moderner Sklavenhandel" und setzt dagegen das Motto "Leiharbeit begrenzen - verhindern - gestalten". Ist "Verhindern" nicht das Gegenteil von "Gestalten"? Und "Begrenzen" nicht ein teilweises "Erlauben"? Was denn nun? Hat die Gewerkschaft etwas gegen Leiharbeit oder nur gegen ihren "Missbrauch"? Ist das die "gute Arbeit", wenn Leute, die jederzeit gefeuert werden können, für die Tage / Wochen / Monate, in denen sie beschäftigt sind, "equal pay" erhalten? Leiharbeit begrenzen . aber bitte nur auf eine fürs Kapital erträgliche Grenze!..." Flugblatt von Gegenstandpunkt pdf-Datei

    • IG-Metall: Alle Berichte zum Aktionstag
      Die IG Metall-Sonderseite externer Link
    • ver.di protestiert bundesweit gegen Missbrauch von Leiharbeit
      „Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) beteiligt sich mit über 300 Veranstaltungen am bundesweiten Aktionstag gegen den Missbrauch von Leiharbeit. Dazu werden Betriebs- und Personalversammlungen, aktive Mittagspausen, Betriebsrätetagungen und Mitgliederversammlungen durchgeführt. Darüber hinaus finden über 50 öffentliche ver.di-Aktionen vor Krankenhäusern, in Universitäten oder vor Kaufhäusern statt. „Wir wollen heute ein Zeichen dagegen setzen, dass Unternehmen systematisch Leiharbeitsbeschäftigte einsetzen, um Löhne zu drücken und ein Klima der Unsicherheit zu erzeugen“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske am Donnerstag in Berlin…Pressemitteilung von ver.di vom 24.02.2011 externer Link
    • Aktionstag 24. Februar: Arbeit – sicher und fair!
      Rund 210.000 Beschäftigte aus 1.360 Betrieben nahmen teil an den IG Metall-Aktionen unter dem Motto "Arbeit - sicher und fair", flankiert von zahlreichen betrieblichen Aktionen der EVG, von ver.di, der IG BCE und der NGG. Mehrere hundert öffentliche Aktionen des DGB fanden im gesamten Bundesgebiet statt. Die Sonderseite zum Aktionstag beim DGB externer Link
    • Die Frankfurter Erklärung des DGB: „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“
      Fünf Thesen und Forderungen: Deutscher Gewerkschaftsbund will keine Beschäftigten "zweiter Klasse" und nimmt die regionalen Bundestagsabgeordneten in die Pflicht. Artikel von Max Biederbeck in der Frankfurter Rundschau vom 23.02.2011 externer Link
  • Agentur für Arbeit in Esslingen besetzt - Heftige Kritik an der Vermittlungspraxis des Arbeitsamts
    „Am heutigen Montag besetzten rund 50 ehemalige Beschäftigte der Firmen Index und Traub das Foyer der Agentur für Arbeit in Esslingen für etwa eine halbe Stunde. Sie protestierten damit gegen die Praxis des Esslinger Arbeitsamtes, junge, gut qualifizierte Fachkräfte an Verleihfirmen in Billigjobs vermitteln zu wollen…Meldung bei der IG Metall Esslingen vom 21.02.2011 externer Link
  • Wir Arbeiter/innen wollen nicht die Opfer für neue Profite sein!
    „In der Auto-Industrie werden wieder Millionen und Milliarden verdient. Aber Hunderte Arbeiter und Arbeiterinnen werden gerade jetzt entlassen, in Transfergesellschaften oder ähnliche Institutionen abgeschoben. Ihre Arbeitsplätze werden gestrichen, verlagert oder mit Leiharbeiter/innen besetzt. In der Region Stuttgart findet dieses miese Spiel gerade bei Behr, Allgaier, Index, Getrag und Putzmeister statt. Die Lage in diesen Betrieben ist nicht immer die gleiche, aber die Dummen sind immer die Arbeiter. (…) Ja, wir kritisieren das Stillhalten der IG Metall. Aber nicht, weil wir die IG Metall schwächen wollen. Wir wollen eine starke IG Metall, eine Gewerkschaft, die kämpft und in die ihre Mitglieder Vertrauen haben. Wir rufen alle Metallerinnen und Metaller auf, uns zu unterstützen. Es geht nicht nur um einige Arbeitsplätze, es geht um unsere Gewerkschaft! Wir unterstützen natürlich den Aktionstag der IG Metall gegen Leiharbeit. Ein ernsthafter Kampf gegen Leiharbeit heißt aber auch bei Behr, bei Allgaier, ja überall die Kolleginnen und Kollegen zu verteidigen und zu unterstützen, die abgebaut wurden, um Platz für Leiharbeiter/innen und Befristete zu machen!“ Siehe dazu die neue Ausgabe des „Metallertreffs“ des Stuttgarter Zukunftsforums vom 24.02.2011 pdf-Datei

  • Leiharbeit gehört verboten - Raus zum Aktionstag am 24.02.11!
    …Aber vorher müssen wir noch einige Fragen klären: 1. Warum redet die IG Metall von “gleichem Lohn”, von der “fairen” Gestaltung der Leiharbeit, statt vom eindeutigen Verbot der Leiharbeit? 2. Warum schließt der DGB einen Tarifvertrag für Leiharbeiter ab für 7.60 Euro die Stunde, wo doch das Gesetz sagt: Gibt es keinen Tarifvertrag, dann gelten gleicher Lohn und gleiche Arbeitsbedingungen wie für die Stammarbeiter? Spätestens jetzt, wo den “christlichen Gewerkschaften” das Recht aberkannt wurde, Tarifverträge abzuschließen, die noch um ein paar Cent mieser sind wie die des DGB, kann es doch nur heißen: Sofortige Kündigung dieser Schandverträge! Dann würde automatisch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz mit seiner Gleichbehandlung gelten. 3. Warum stimmt der Gesamtbetriebsrat der Leiharbeit (8%) zu, warum gibt es keine Gleichbehandlung für die Leiharbeiter bei der “Ergebnisbeteiligung”? 4. Warum ist die IG Metall nicht eingeschritten gegen solche Betriebsvereinbarungen? Solange diese Fragen nicht eindeutig geregelt sind, erscheint der Aktionstag und seine Losung als leeres Geschwätz. Deshalb schlagen wir, weil wir den Aktionstag ernst nehmen, folgende Forderungen vor:…Siehe dazu das Flugblatt geschrieben, verteilt und finanziert von Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes Bremen vom Februar 2011 pdf-Datei.

  • Nach "heißem Herbst" jetzt "wilder Winter" der IG-Metall? Die Antileiharbeits-Initiative (ALAID) berichtet staunend von den "equal pay"-Vorstellungen der IG Metall
    Aufgrund der letztinstanzlichen Feststellung der Tarifunfähigkeit des Christlichen Gewerkschafts-bundes für Zeitarbeit und PSA (CGZP) durch das Bundesarbeitsgericht im Dezember des Vorjahres freut sich die ALAID, eines Ihrer Mitglieder bei der Klage auf nun offizielle Lohndifferenzansprüche zu unterstützen. Ein Teilerfolg auf dem steinigen Weg zur flächendeckenden Gleichbezahlung, dem "Equal Pay" für Leiharbeiter…“ Artikel von Helmut Sauren in TERZ 02.11 externer Link - die autonome Stattzeitung für Politik und Kultur in Düsseldorf und Umgebung. Aus dem Text: „… Wenn am Aktionstag der IG-Metall eine lauthals geforderte gesetzliche "Equal Pay"-Forderung Erfolg hätte, wäre dies natürlich für eine Million Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter zu begrüßen. Das Schmankerl der rot-grünen Bundesregierung aus Clement-Zeiten, den deutschen Niedriglohnsektor nach Belieben ausgestalten zu dürfen, wäre allerdings ebenso dahin - und, wie wir Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern in der ALAID uns wünschen, ein Schmankerl, das schon lange abgeschafft sein sollte. Nichtsdestotrotz hat sich die DGB-Tarifkommission Zeitarbeit mit dem Heraufschrauben(!) ihrer Tarifverträge auf CGZP-Niveau das Schmankerl natürlich bis Herbst 2013 gesichert - vielleicht, damit die Winter der IG-Metall nicht zu wild werden.“

  • Aktionstag am 24. Februar. DGB: Arbeit – sicher und fair!
    "Der Deutsche Gewerkschaftsbund ruft unter dem Motto „Arbeit – sicher und fair“ zur Teilnahme an den bundesweiten gewerkschaftlichen Aktionen in den Betrieben und Verwaltungen am 24. Februar 2011 auf…Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) vom 25.01.2011 externer Link
  • Aktionstag 24. Februar 2011: Arbeit muss sicher und fair sein
    Die IG Metall sagt der Leiharbeit den Kampf. Am 24. Februar wird sie mit einem betrieblichen Aktionstag bundesweit für sichere und faire Arbeitsplätze protestieren. "Arbeit darf nicht zur Ramschware verkommen", sagt Berthold Huber, denn sie ist der wertvollste Rohstoff, den Deutschland besitzt…“ Meldung der IG Metall vom 21.01.2011 externer Link
  • Aktionstag am 24. Februar: Arbeit - sicher und fair
    Die wirtschaftliche Erholung nach der Finanzkrise schafft kaum sichere Arbeitsplätze – Leiharbeit, befristete Beschäftigung und unsichere Arbeit nehmen zu. Die Arbeitgeber missbrauchen die Leiharbeit. Lohndumping ist die Folge. Deshalb rufen der DGB und seine Gewerkschaften zu einem bundesweiten Aktionstag in Betrieben und Verwaltungen am 24. Februar 2011 auf - gegen Lohndumping und für sichere und faire Arbeit…ver.di-Meldung vom 26.01.2011 externer Link
  • Die IG-Metall plant Aktionstage gegen zunehmende prekäre Leiharbeit und Zeitverträge.
    Allein die Ankündigung der Gewerkschaftsbürokratie tropft vor Scheinheiligkeit. Sie selbst saßen in der Harz IV- Kommission. Ohne die Harz IV – Gesetzgebung wäre diese menschenunwürdige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nicht möglich gewesen. Alle Mitglieder der Kommission wussten welche Auswirkungen diese Gesetze auf die Arbeitsbedingungen der Lohnabhängigen haben werden. Die Gewerkschaftsvertreter sind da an erster Stelle zu benennen. Ein Verlassen der Kommission unter Protest und Ankündigung von massiven Widerstand bis zu Streiks, hätten ihre Wirkung nicht verfehlt…“ Kommentar von G. Karfeld vom 25.01.11 bei scharf links externer Link
  • Die IG-Metall will den Kampf gegen prekäre Leiharbeit und Zeitverträge verstärken. Zur harmonischen Frühjahrsoffensive der Sozialdemokraten 2011
    Kommentar von Reinhold Schramm vom 22.01.11 bei scharf links externer Link

Betriebsräteumfrage der IG Metall zu unsicherer Beschäftigung: Ausmaß prekärer Beschäftigung unverändert hoch

„Trotz des anhaltenden Aufschwungs sind die Chancen auf einen unbefristeten Arbeitsplatz weiter gesunken. Das geht aus einer Umfrage der IG Metall unter fast 5000 Betrieben im Organisationsbereich der Gewerkschaft hervor. Dass die Arbeitgeber voll auf Leiharbeit und prekäre Beschäftigung setzen, bezeichnet der Erste Vorsitzende der IG Metall Berthold Huber als einen "arbeitsmarktpolitischen Irrweg mit weit eichenden und gefährlichen Konsequenzen" für den Wirtschaftsstandort Deutschland…Presseerklärung der IG Metall vom 16.02.2011 externer Link. Siehe dazu:

  • Prekär in die Zukunft
    Betriebsrätebefragung bestätigt Trend zu Leiharbeit, Befristungen und Werkverträgen. IG Metall will Beschäftigte in mehr als 1000 Betrieben zu Aktionen mobilisieren. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 17.02.2011 externer Link. Aus dem Text: „(…) In bezug auf die tarifliche Regulierung der Leiharbeit rückte IG-Metall-Chef Huber allerdings von den selbst gesteckten Ansprüchen ein wenig ab. Hatte es nach dem Tarifabschluß in der Stahlindustrie vor wenigen Monaten noch geheißen, der dort vereinbarte Equal-Pay-Grundsatz müsse auch auf andere Branchen übertragen werden, relativierte Huber dies auf Nachfrage. Anders als in der Stahlbranche seien die Bedingungen in der Metall- und Elektroindustrie sehr heterogen. So gebe es beispielsweise zwischen Autoherstellern und Maschinenbaukonzernen größere Unterschiede. Zwar sei in Gewerkschaftskreisen unstrittig, daß die Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte bei Leiharbeit überall gestärkt werden sollten, sagte Huber. »Aber ansonsten werden wir wohl Differenzierungen vornehmen müssen.« So sei es leichter, Equal Pay in der Montage durchzusetzen als im Maschinenbau, erklärte der Gewerkschaftsvorsitzende. Welche Schlußfolgerungen sich daraus für das Vorgehen der IG Metall ergeben sollen, erläuterte er indes nicht.

"Der Kampf der IG Metall gegen 'prekäre Beschäftigung': 'Leiharbeit begrenzen, verhindern, gestalten' - Was denn nun?!"

Artikel aus Gegenstandpunkt 4-10 pdf-Datei. Aus dem Text: ". Drittens: "Leiharbeit verhindern"! - indem man sie überflüssig macht
Damit ist die Metall-Gewerkschaft mit ihrem Latein in Sachen "Bekämpfung der Leiharbeit" noch lange nicht am Ende. Sie hat längst ein weiter reichendes Angebot gemacht, auf das Unternehmen doch anstelle von Leiharbeit zurückgreifen könnten und gefälligst sollten: Freie Verfügung über Arbeitskräfte bei gleichzeitiger Daueranstellung, kostensenkender flexibler Arbeitseinsatz nicht gegen, sondern mit der Stammbelegschaft: Das ist mit der Gewerkschaft längst zu haben - und insofern ist nach ihrer Auffassung Leiharbeit im gegenwärtigen Ausmaß längst überflüssig
."

Leiharbeit ohne Lohndumping, jetzt!

DGB-klartext 01/2011 vom 7.1.2011 externer Link pdf-Datei vom DGB-Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik.
"Leiharbeit ohne Lohndumping, jetzt!" - die Redaktion des LabourNet Germany fragt: Habt ihr den Tarifvertrag gekündigt???

Kampagne Leiharbeit "UNGLEICH KORRIGIEREN" - Newsletter Leiharbeit

Zur ver.di-Kampagne kann nun auch ein Newsletter bestellt werden externer Link

Zeitarbeit: Hochgradig riskant

"Die Arbeitsplatz-Sicherheit in der Leiharbeits-Branche ist extrem unsicher. Das Verarmungsrisiko ist nirgendwo so groß. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Jobs in der Zeitarbeit sind extrem unsicher: Im vorigen Jahr sind jeden Monat sechs Prozent der Leihkräfte arbeitslos geworden. Damit war das Jobrisiko für diese Menschen zehnmal höher als für Stammbeschäftigte im verarbeitenden Gewerbe, heißt es in einer Studie des Deutschen Gewerkschaftbunds (DGB), die der Frankfurter Rundschau vorliegt." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 30.09.2010 externer Link

Leiharbeit steigt trotz Aufschwung deutlich an

„Die Wirtschaft boomt. Selbst im Ausland spricht man schon vom deutschen Jobwunder und der Wirtschaftslokomotive Deutschland. Die Arbeitslosenzahlen sind aktuell auf einem historischen Tiefstand. Je nach Branche geben 85% der der Betriebe an, zusätzliche Mitarbeiter zu benötigen. In Teilbereichen spricht man schon von einem Fachkräftemangel. Doch ist dieser Aufschwung wirklich einer oder verbergen sich hinter den vielen, auf den ersten Blick positiven Zahlen versteckte Trends, die Sorge bereiten? Um dieser Frage nachzugehen, hat die Gewerkschaft IG Metall eine Umfrage zur Leiharbeit in den Betrieben durchgeführt. Über 5.000 Betriebsräte aus dem Organisationsbereich der Gewerkschaft haben sich daran beteiligt…Artikel von Manfred Podzkiewitz auf Telepolis vom 29.09.2010 externer Link. Siehe dazu:

  • Betriebsräteumfrage der IG Metall zur Leiharbeit
    „Die IG Metall hat zur aktuellen Situation von Leiharbeit eine Befragung durchgeführt. 5159 Betriebsratsvorsitzende aus dem Organisationsbereich der IG Metall haben sich an der Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse sind alarmierend. Der Missbrauch der Leiharbeit nimmt rasant zu und der Abbau von Stammbelegschaften ist in vollem Gange. Die Umfrage zeigt: Die Betriebe decken den zusätzlichen Arbeitskräftebedarf mehrheitlich durch prekäre Beschäftigung ab. Unbefristete Einstellungen sind die Ausnahme; Leiharbeitsquote steigt auf Rekordniveau; Leiharbeit ersetzt zunehmend Stammbeschäftigung…Die Studie bei der IG-Metall vom 27. September 2010 externer Link pdf-Datei

Leiharbeit: DGB zerpflückt Regierungspläne

Die Bundesarbeitsministerin hat inzwischen einen Gesetzentwurf "zur Verhinderung von Missbrauch der Arbeitnehmerüberlassung" vorgelegt. Doch die Vorlage hält nicht, was der Titel verspricht, urteilt der Deutsche Gewerkschaftsbund. Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 26.09.2010 externer Link

Leiharbeit: Regierung muss staatliche Subventionierung der Leiharbeit sofort beenden

„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert von der Bundesregierung ein stärkeres Engagement gegen den Missbrauch von Leiharbeit. „Es ist nicht hinnehmbar, dass der Austausch von Stammbelegschaften durch Leiharbeiter über die Ökosteuer-Entlastungen für energieintensive Betriebe auch noch finanziell gefördert wird“, kritisierte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Auch der Bundesrechnungshof beanstande diese Praxis in einem aktuellen Gutachten. „Die Regierung muss diese staatliche Subventionierung der Leiharbeit sofort beenden“, forderte Bsirske…“ Pressemitteilung von ver.di vom 27.09.2010 externer Link

Hundertprozent ICH

ver.di-Kampagnen-Seite zur Leiharbeit externer Link

Gericht entscheidet über Zeitarbeitsgewerkschaften

"Das Bundesarbeitsgericht (BAG) wird voraussichtlich noch in diesem Jahr über die Tariffähigkeit der christlichen Zeitarbeitsgewerkschaften entscheiden. «Die Anhörung ist für Dezember vorgesehen», sagte die Präsidentin des höchsten deutschen Arbeitsgerichts, Ingrid Schmidt, der Nachrichtenagentur dpa." Meldung bei der Berliner Zeitung vom 16.08.2010 externer Link

IG Metall-Initiative gegen Leiharbeit: Initiative gleiche Arbeit - gleiches Geld

"Leiharbeit wird immer häufiger und massiver zu Lohndrückerei, zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und zur Verkleinerung von Stammbelegschaften missbraucht. Aus dem erhofften Klebeeffekt der Leiharbeit in feste Beschäftigungsverhältnisse ist ein Schleudersitz in Unsicherheit und Arbeitslosigkeit geworden. Leiharbeitnehmer und Leiharbeitnehmerinnen sind heute Beschäftigte zweiter Klasse, denen gleicher Lohn und gleichwertige Arbeitsbedingungen für gleiche Arbeit verweigert werden." Aus der Gründungserklärung der Initiative auf der Sonderseite der IG Metall externer Link. Siehe dazu:

  • Entwicklung der Leiharbeit: Mehr Leiharbeit heißt mehr Unsicherheit
    "Nach der Krise könnte es bis zu 2,5 Millionen Leiharbeiter in Deutschland geben. Das ergab eine Prognose der Bundesagentur für Arbeit. Für Arbeitnehmer bedeutet das immer mehr unsichere Jobs, für Unternehmen bedeutet das, dass sie weniger bezahlen und schneller feuern können. Deshalb hat die IG Metall die Initiative für faire Leiharbeit ins Leben gerufen.." PM der IGM vom 05.05.2010 externer Link
  • Ortstermin Das Monster Leiharbeit
    "Moritz Honert trifft Norbert Blüm, Herbert Ehrenberg und irgendwie auch Walter Riester - ein Ortstermin mit zweieinhalb ehemaligen Arbeitsministern zum Thema Leiharbeit." Bericht von Moritz Honert im Tagesspiegel vom 05.05.2010 externer Link
  • Anmerkung von WL in den Hinweisen des Tages der Nachdenkseiten vom 5. Mai 2010 externer Link: "Ob es allerdings zur Glaubwürdigkeit dieser Initiative beiträgt, dass ausgerechnet Walter Riester als Schirmherr hinzugezogen wurde, ist unwahrscheinlich. Walter Riester hatte als Arbeitsminister die Kommission "Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" eingesetzt, auf deren Grundlage dann nicht nur die Hartz-Gesetze durchgesetzt, sondern auch der Leiharbeit Tür und Tor geöffnet wurde; u.a. wurde auch das Prinzip der gleichen Bezahlung aufgegeben. Das Video-Statement von Riester ist auch dementsprechend wie Wackelpudding. Interessant ist, dass die Ausführungen von Herbert Ehrenberg, Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung a.D. (1976 - 1982), nicht als Video angeboten wurden. Im Radio habe ich gehört, wie massiv er Gerhard Schröder und Wolfgang Clement angegangen ist. Das scheint den Initiatoren wohl doch zu weit gegangen zu sein. Leider ist auch nicht zu erkennen, was nun aus dieser Initiative folgen soll."
  • Bock als Gärtner
    Ehemaliger Arbeitsminister Walter Riester wird Schirmherr für neue IG-Metall-Kampagne gegen Leiharbeit. Keine konkreten Aktionen geplant. Artikel von Johannes Schulten und Lukas Wolf in junge Welt vom 05.05.2010 externer Link. Aus dem Text: ". Wer von der IG Metall allerdings die Ankündigung konkreter Aktionen gegen Leiharbeit erwartet hatte, wurde enttäuscht. Das Thema werde in Betriebsräten und ihren Organisationsbereichen »verstärkt beworben«, so Wetzel. Außerdem wolle man »auf jeden Fall« auf dem kommenden Gewerkschaftstag des DGB und dem ökumenischen Kirchentag Mitte Mai mit einem Stand vertreten sein. Ob sich Regierung und Unternehmer davon sonderlich beeindrucken lassen?"

Land der Leiharbeit

"Auch wenn es in vielen Betrieben zurzeit nicht so aussieht: Der Boom der Leiharbeit steht erst bevor. Damit Leiharbeit nach der Krise nicht reguläre Beschäftigung verdrängt, startet die IG Metall eine neue Initiative. Ausserdem: die Kurswechsel-Debatte der IG Metall, grünere Gewerkschaften und alles über Transfergesellschaften." IG Metall-Mitteilung vom 30.04.2010 zum Schwerpunktthema in der metallzeitung Nr. 05 / Mai 2010 externer Link. Siehe dazu:

  • Streit um Leiharbeit bei Metall. Kampagne gegen Leiharbeit
    Die deutsche Metall- und Elektroindustrie rechnet in diesem Jahr mit einer steigenden Zahl von Leiharbeitsplätzen in ihrer Branche. Artikel in der Berliner Zeitung vom 02.05.2010 externer Link

Betriebsrat - auch für Leiharbeiter. Leiharbeiter profitieren von Betriebsräten

"Leiharbeit wird oft von Unternehmen missbraucht. Der Fall Schlecker hat das mal wieder bewiesen. Ein Betriebsrat kann Leiharbeiter unterstützen, damit sie nicht benachteiligt werden. Wir erklären, wie das geht." Meldung der IG Metall vom 03.02.2010 externer Link. Aus dem Text: ". Wie hilft der Betriebsrat? (.) Er wacht darüber, dass Sie das gleiche Entgelt erhalten wie die Stammbelegschaft, sofern die Voraussetzungen dafür vorliegen." Sofern.

"Trotz Schlecker: Gebt der Leiharbeit eine faire Chance!"

"Der Fall Schlecker zeigt: Viele Unternehmen missbrauchen die Leiharbeit systematisch, um Löhne zu drücken. Dennoch wäre es ein Fehler, die Zeitarbeit an sich zu verteufeln: Sie braucht dringend eine Lohngrenze nach unten!..." Ein Gastbeitrag von Norbert Blüm und Armin Schild in Stern online vom 15. Januar 2010 externer Link. Aus dem Text: ". Die Öffentlichkeit und die Politik müssen verstehen, dass Kostendruck und Preiskampf in der Zeitarbeitsbranche, in der die Lohnkosten 100 Prozent der Gesamtkosten darstellen, dazu führen, dass jedes Schlupfloch genutzt wird und eine Lohnabwärtsspirale in Gang halten. Zeitarbeit ist ein von der Wirtschaft entwickeltes Produkt, eine Dienstleistung, die der unternehmerischen Gewinnerzielung dient. Sollte dieses "Produkt" auch weiterhin als Auftragspuffer von den Unternehmen nachgefragt werden, muss die Branche reguliert werden. Hier liegen die neuen Chancen der Leiharbeit. (.) Moderne Zeitarbeit kann mehr sein als kostengünstiger Bereitsteller von Arbeitskraft, sondern strategischer Partner und Konzeptentwickler in Sachen Human Resources." Einer der Autoren, Armin Schild, wird wie folgt von Stern vorgestellt: "Der gebürtige Hesse ist IG-Metall-Bezirkschef in Frankfurt am Main und zugleich Mitglied im Opel-Aufsichtsrat. Er betreut die Opel-Werke in Kaiserslautern, Rüsselsheim und Eisenach und ist verantwortlich für die vier Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen."

Vertrag mit Arbeitgebern: IG Metall will mit Leiharbeitern durch die Krise

"Wegen der schlechten Auftragslage in manchen Metallunternehmen stimmt die IG Metall einem Krisenvertrag zu. Mit den Arbeitgebern im Ruhrgebiet vereinbart die Gewerkschaft, dass Mitarbeiter zur Not als Leiharbeiter an andere Unternehmen ausgeliehen werden können, denen es noch besser geht." Artikel in Die Welt vom 16. Dezember 2009 externer Link. Aus dem Text: ". Die Beschäftigten können laut "WAZ" auch gegen ihren Willen von ihrem Arbeitgeber verliehen werden. Nur wer mindestens 55 Jahre alt oder seit 25 Jahren im Betrieb sei, könne sich weigern, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen, hieß es." Siehe demgegenüber die Selbstbeweihräucherung der IG Metall:

  • Metall- und Elektroindustrie NRW: Tarifvertrag zum Personalaustausch. Metallarbeitgeber können untereinander Fachkräfte ausleihen
    "Um besser durch die Krise zu kommen und Beschäftigung zu sichern, können die rund 350 tarifgebundenen Metallunternehmen im Ruhrgebiet künftig Fachkräfte untereinander ausleihen. Wer zu wenig Aufträge hat, kann Beschäftigte einem Unternehmen anbieten, in dem Arbeit anfällt. Darauf haben sich die IG Metall NRW und die fünf Metall-Arbeitgeberverbände (arbeitgeber ruhr) in einem Tarifvertrag geeinigt." IG Metall-Pressemeldung vom 16.12.2009 externer Link. Aus dem Text: ".Von Wesel im Westen bis nach Unna im Osten, von Haltern im Norden bis nach Hattingen im Süden - dieser Tarifvertrag ermöglicht den Tarifpartnern in der gesamten Region Ruhrgebiet, unbürokratisch Personal auszutauschen." - Der Ruhrpott als sozialpartnerschaftliche PSA!

Telefonhotline der IG Metall für Leiharbeitnehmer

"Fragen zur Leiharbeit? Rufen Sie uns an! Sie werden unter der Hotline 01802 - 222206 beraten: Mo, Di, Do: 10.00 bis 16.00 Uhr, Mi: 10.00 bis 18.00 Uhr, Fr: 9.00 bis 12.00 Uhr." Meldung der IG Metall vom 08.04.2009 externer Link

Leiharbeit: Eingesetzt wie Tagelöhner. Gewerkschaftsbund beklagt Zustände bei der Leiharbeit - die Bedingungen sind hierzulande am schlechtesten in ganz Europa.

"Leiharbeitsfirmen in Deutschland prellen Mitarbeiter um Löhne, Urlaubsansprüche und die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Dies geht aus einer Stellungnahme des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum geplanten Leiharbeitsbericht der Bundesregierung hervor. Dieser wird frühestens im Sommer 2009 vorliegen. Nach Angaben des DGB sind die Bedingungen für Leiharbeiter hierzulande am schlechtesten in ganz Europa. "Um im Wettbewerb um Aufträge bestehen zu können, müssen auch vermeintlich seriöse Verleiher gegen tarifliche und gesetzliche Bestimmungen verstoßen", heißt es in der Stellungnahme, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Die Mitarbeiter wehrten sich dagegen nicht, auch weil sie befürchten, ihre Stelle zu verlieren." Artikel von Thomas Öchsner in der SZ vom 20.02.2009 externer Link. Siehe dazu die DGB-Stellungnahme zum Leiharbeiterbericht externer Link pdf-Datei mit allen Forderungen

ver.di startet Kampagne für Beschäftigte in Leiharbeit

"Unfaire Bezahlung, Zeitarbeit auf Dauer, schlechte Arbeitsbedingungen, unterhöhlte Tarifverträge, Ausschluss von der Weiterbildung, Leben auf Abruf und schlechtes Betriebsklima - all diese Begleitumstände prägen den Alltag der Beschäftigten in Leiharbeit. Deren Lage und den Schutz der Stammbelegschaften will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft entscheidend verbessern. Deshalb hat sie eine Kampagne gestartet, im Internet begleitet unter der Adresse hundertprozentich.de." Die neue Kampagnenseite von ver.di externer Link

Land Berlin und ver.di lassen Tariffähigkeit der Christlichen Gewerkschaft Zeitarbeit überprüfen

"Das Land Berlin und die Gewerkschaft ver.di lassen gemeinsam die Tariffähigkeit der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalservice-Agenturen (CGZP) überprüfen. Das berichtete das Politikmagazin REPORT MAINZ auf seiner Internetseite. Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin sowie ver.di haben gemeinsam einen entsprechenden Antrag beim Arbeitsgericht Berlin eingereicht. Das Berliner Arbeitsgericht bestätigte gegenüber REPORT MAINZ den Eingang des Antrags. Ein Beschlussverfahren sei inzwischen eingeleitet." SWR-Meldung vom 23.10.2008 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Niedriglöhne bei Leiharbeitern: Linke gegen Gotteslohn
    Ver.di und Senat ziehen vor Gericht, um der christlichen Tarifgemeinschaft CGZP den Status als Gewerkschaft abzusprechen. Zeitarbeiter würden oft zu schlecht bezahlt. CGZP weist das zurück. Artikel von Antje Lang-Lendorff in der Taz vom 27.10.2008 externer Link. Aus dem Text: ".Zum Vergleich: Ein Leiharbeiter, der als Küchenhilfe beschäftigt ist, verdient nach dem Tarifvertrag der CGZP im Westen derzeit 7,21 Euro, im Osten 6 Euro. In den ersten sechs Monaten kann das Unternehmen aufgrund der Einarbeitung diesen Lohn noch um 68 Cent im Westen oder 13 Cent im Osten senken. Eine nach Ver.di-Verträgen bezahlte Küchenhilfe bekommt dagegen 7,51 Euro im Westen, 6,50 im Osten. Absenkungen zu Beginn des Arbeitsverhältnisses gibt es nicht."

IG Metall stellt "Schwarzweißbuch-Leiharbeit" vor, Kritik an Missständen bei Einsatz von Leiharbeitnehmern

"Die IG Metall hat ihre Kritik an Missständen in der Leiharbeit erneuert und darauf verwiesen, dass sie bereits konkrete Verbesserungen für Leiharbeitnehmer erreicht hat." Pressemitteilung vom 17.09.2008 externer Link. Wir meinen immer noch: beim Sklavenhandel kann es kein "weiss" geben. Immerhin:

  • IG Metall beleidigt Opfer von Menschenrechtsverletzungen
    "Als "völlig indiskutabel" hat Ludger Hinsen, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Zeitarbeit (BZA), die jüngsten Erklärungen des 2. Vorsitzenden der IG Metall anlässlich der Vorstellung des so genannten "Schwarz-Weiß-Buches Leiharbeit" der IG Metall bezeichnet. Die Bezeichnung der Zeitarbeit als "Sklavenhandel" und der auch nur indirekte Vergleich der Branche mit Menschenrechtsverletzungen in China sei eine durch nichts zu rechtfertigende Beleidigung einer ganzen Branche und der Opfer von echten Menschenrechtsverletzungen." BZA-Pressemitteilung vom 17.09.08 externer Link
    Auch wenn wir den Begriff "Sklavenhandel" in keiner der IGM-Meldungen gefunden haben, erklären wir uns an dieser Stelle solidarisch mit der IG Metall!
    Siehe dazu auch:
  • Streit um Zeitarbeit eskaliert
    "Mit einem "Schwarz-Weiß-Buch" zur Leiharbeit eröffnet die IG Metall eine neue Runde im Konflikt um Mindestlöhne. Der Arbeitgeberverband hält die Forderung der Gewerkschaft für überzogen. Die verweist jedoch auf Betriebe, die freiwillig mehr zahlen." dpa-Beitrag vom 17.09.2008 externer Link in der Financial Times Deutschland. Aus dem Text: ". Mit ihrer Kampagne gegen dieses Instrument der Personalpolitik schade die Gewerkschaft "den Menschen, die über Zeitarbeit Beschäftigung gefunden haben", sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Ulrich Brocker in Berlin. Zeitarbeitnehmer hätten eine sozialversicherungspflichtige und vollwertige Tätigkeit und arbeiteten in den meisten Fällen zu Tarifen, die die DGB-Gewerkschaften selbst ausgehandelt hätten."

Gewerkschaften: Zeitarbeit ist der große Schrecken des DGB

"Der Zeitarbeitsboom ist für Gewerkschafter zum ernsten Problem geworden, für das sie keine einfachen Lösungen parat haben. Doch der DGB-Chef Sommer will Zeitarbeit nicht in jeder Hinsicht verteufeln: "Es gibt positive und negative Beispiele", sagt Sommer. Immerhin wechseln 45 Prozent der Zeitarbeiter irgendwann auf eine feste Stelle." Artikel von Flora Wisdorff in Welt online vom 25. August 2008 externer Link. Aus dem Text: ". Dabei haben sie [die Gewerkschaften] den Boom selbst mit auf den Weg gebracht. DGB-Chef Sommer war im Jahr 2003 mit dabei, als die Arbeitnehmervertreter dem damaligen SPD-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement grünes Licht für die Lockerung der Regeln für Leiharbeit gaben. Die Liberalisierung sollte mit dazu beitragen, die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, weil Firmen schneller Beschäftigung schaffen, wenn sie sich nicht langfristig binden müssen. Das hat funktioniert. Das Heer an Zeitarbeitern war von den Gewerkschaften jedoch nicht vorgesehen. "Die Zeitarbeit sollte doch nicht zur Dauereinrichtung werden", sagt Sommer rückblickend - und wohl ein bisschen mit schlechtem Gewissen. "Wir haben mit manchen Entwicklungen nicht gerechnet", gesteht er. "Ich fühle mich in der Verantwortung"."

Nur noch leihweise?

"550.000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs in einem Jahr. Hört sich gut an! Doch Sicherheit und eine Perspektive haben viele Kolleginnen und Kollegen nicht. Denn fast jeder zweite neue Job ist ein Leiharbeits-Job. Innerhalb von zwei Jahren ist die Zahl der Leiharbeits-Beschäftigten auf 800.000 hochgeschnellt. Der ver.di-Kongress fordert politische Maßnahmen zur Zurückdrängung der Leiharbeit..." Wirtschaftspolitik Aktuell des Bereichs Wirtschaftspolitik beim ver.di-Bundesvorstand Nr. 20/2007 vom 12.10.2007 externer Link pdf-Datei

"Moderner Sklavenhandel"? Buch von Susanne Pernicka und Andreas Aust (Hg.): Die Unorganisierten gewinnenGewerkschaftliche Strategien im Umgang mit Leiharbeit

Auszug aus dem Kapitel von Andreas Aust, Susanne Pernicka, Monika Feigl-Heihs pdf-Datei zur Selbstwahrnehmung von LeiharbeiterInnen und deren Verhältnis zur Gewerkschaft. Es handelt sich um einen Auszug aus dem Buch von Susanne Pernicka und Andreas Aust (Hg.): Die Unorganisierten gewinnen. Gewerkschaftliche Rekrutierung und Interessenvertretung atypisch Beschäftigter - ein deutsch-österreichischer Vergleich (Verlag edition sigma 2007, ISBN 978-3-89404-553-1, 358 S., Euro 22.90). Siehe weitere Informationen beim Verlag externer Link, dort auch das Inhaltsverzeichnis des Buches

frontal 21: Die Gewerkschaften sind an allem Schuld

"Das ZDF-Politmagazin frontal 21 sendete am 7.3.2003 einen Beitrag zur Situation von ZeitarbeiterInnen, der lediglich dazu diente, die streikenden Kollegen im öffentlichen Dienst zu diskreditieren und die Berechtigten Forderungen von Festangestellten ins Lächerliche zu ziehen. Zwar wurde die prekäre Situation der ZeitarbeiterInnen dargestellt, bei der Suche nach den Verantwortlichen für diese Situation waren jedoch IG Metall und ver.di die einzigen Zielscheiben. Die Arbeitgeber, die die Arbeitsbedingungen der ZeitarbeiterInnen bestimmen, kamen überhaupt nicht vor." Aus der Kritik an dem Beitrag im Leiharbeitsforum der IG Metall externer Link. Siehe dazu:

LeiharbeiterInnen raus aus den Gewerkschaften?

Ein dutzend Mitglieder der FAU Frankfurt besuchte im Rahmen der Aktionstage gegen Sozialabbau eine Filiale der DGB eigenen Personal Service Agentur Inab. Im Bericht „Frankfurt - Besuch bei einer DGB eigenen PSA“ von fauffm4 vom 02.04.04 externer Link wird aus dem begleitenden Flugblatt zitiert: „…Beschäftigte in PSA's und Leiharbeitsfirmen sollten dringend aus den DGB Gewerkschaften austreten, sonst verzichten sie freiwillig auf 30-50% ihres Lohnes!...“ Dazu liegen mittlerweile eine Stellungnahme von Friedhelm Winkel (Hanau), Rhein-Main-Bündnis gegen Sozialabbau und Billiglöhne, AK-Betrieb und Gewerkschaft, sowie eine Antwort der FAU vor. Wir dokumentieren die Debatte und hoffen auf weitere rege Diskussion eines Aufrufs, der m.E. auf einer richtigen Analyse beruht, jedoch zu kritischen Konsequenzen führen kann…

Neues aus der Leiharbeitsindustrie

"Nach den Dumpingtarifabschlüssen der Christlichen Gewerkschaften und der DGB-Gewerkschaften mit der Leiharbeitsindustrie, die bekanntlich unter den gesetzlichen Bestimmungen liegen, versuchen Ortsverwaltungen der IG Metall, nun auch Dumme zu finden, die trotzdem bei ihnen Mitglied werden…" Artikel von fauffm4 vom 22.01.04 bei der FAU externer Link

Stichwort: Christliche Gewerkschaften

"Wenn die Verhandlungsführer neue Tarifverträge unterzeichnen, stehen vor allem die Abmachungen der DGB-Gewerkschaften im Rampenlicht. Die Ergebnisse der Christlichen Gewerkschaften bleiben von der Öffentlichkeit häufig unbemerkt. Dabei schaffen es die im Christlichen Gewerkschaftsbund (CGB) organisierten Arbeitnehmervertretungen zumeist sehr ansehnlich, die Interessen ihrer mehr als 300.000 Mitglieder mit den Bedürfnissen der Unternehmen unter einen Hut zu bringen…." Artikel aus iwd externer Link - Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Nr. 5 vom 29. Januar 2004

IG Metall und Leiharbeit

Vorschläge für Anträge zum 20. ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall zu Rücknahme der Änderungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG), Leiharbeit und Mindestbedingungen für Tarifverträge, Leiharbeit in PSA's und Tarifverträge, Erwerbslose in Tarifkommission, Verbot der Leiharbeit. Siehe auch: Leiharbeit. Sonderseite bei der IGM externer Link

Beim Thema Zeitarbeit-Tarif zeigen sich die Gewerkschaften flexibel

"Lohnabschläge von 20 Prozent erscheinen manchem Arbeitsmarktexperten akzeptabel / IG Metall erwartet rasche Einigung. "Die IG Metall hält es für möglich, dass sich Arbeitgeber und Gewerkschaften schon in den nächsten Wochen auf einen Tarifvertrag für die gesamte Zeitarbeitsbranche einigen. Damit wäre erstmals die Bezahlung von Leiharbeitern einheitlich geregelt. Allerdings sind sich die Gewerkschaften noch nicht einig, welche Lohnabschläge sie für schwer vermittelbare Menschen akzeptieren wollen...." Artikel von Eva Roth in Frankfurter Rundschau vom 12.12.2002 externer Link

Michael Sommer sieht eine Kampagne gegen die Gewerkschaften. "Wir sind nicht ewiggestrige Betonköpfe"

"Der DGB-Chef spricht sich für niedrigere Einstiegs-Tarife für Langzeitarbeitslose aus - und erwägt ein neues Bündnis für Arbeit..." Interview von Robert Jacobi in der Süddeutschen Zeitung vom 29.11.2002 externer Link. Hieraus entnehmen wir unser Zitat der 49. KW 2002: "Für Langzeitarbeitslose wird es günstigere Einstiegstarife geben. Da haben wir eine moralische Verpflichtung."

Dumpingminister. Wolfgang Clement weiß: Gewerkschaften werden untertarifliche Bezahlung von Leiharbeit schlucken

Artikel von Damiano Valgolio in junge Welt vom 29.11.2002 externer Link. Hieraus entnehmen wir unser (spätes) Zitat der 48. KW 2002: »Die Gewerkschaften werden Tarifverträgen für Zeitarbeiter zustimmen, die 20 Prozent unter den Löhnen der Stammbelegschaft liegen«. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am 27.11.02 auf einem Symposium der Schweizer Firma Adecco in Berlin

Zeit für bessere Zeitarbeit

"Die neue Regierung drückt aufs Tempo. Niemals zuvor hat der Bundestag in so kurzer Zeit so weitreichende Gesetzesinitiativen auf den Weg gebracht. Es sei "die größte Arbeitsmarktreform in der Geschichte der Bundesrepublik", sagt Wolfgang Clement, neuer Superminister im Kabinett Schröder. Mit ihr solle die Arbeitslosigkeit in Deutschland deutlich verringert werden. "Die Gewerkschaften stehen auch dahinter", betont Wolfgang Clement. Das stimmt. Allerdings nicht uneingeschränkt. Zwar ist bei der Zeitarbeit aus Sicht der IG Metall der Durchbruch gelungen, die geplanten Kürzungen bei der Arbeitslosenunterstützung aber lehnen die Gewerkschaften ab..." Artikel in "Metall" vom Dezember 02 externer Link

Gewerkschaften fordern Nachbesserung bei Zeitarbeit

"Die Gewerkschaften fordern Nachbesserungen im Gesetzespaket zur Reform des Arbeitsmarkts. Das Gesetz soll am Freitag in letzter Lesung den Bundestag passieren. Ihr Widerstand richtet sich vor allem gegen die im "Ersten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" enthaltenen Regelungen für Leiharbeitnehmer, erfuhr die Financial Times Deutschland aus Gewerkschaftskreisen. (...) Dabei ging es der Gewerkschaftsseite darum, den Artikel sechs im ersten Hartz-Gesetz nochmals abzuändern. Darin heißt es, dass für Leiharbeitnehmer die gleichen "wesentlichen Arbeitsbedingungen einschließlich des Arbeitsentgelts" wie für Festangestellte im entleihenden Betrieb gelten sollen, "es sei denn ein für den Verleiher geltender Tarifvertrag lässt abweichende Vereinbarungen zu". Aus Sicht der Gewerkschaften eröffnet diese Formulierung der Zeitarbeitsbranche die Möglichkeit, Tarifverträge zu vereinbaren, in denen Entlohnungen auch während der Entleihphase festgelegt werden. Durch Tarifverträge könne für die Leiharbeitnehmer das Prinzip "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", das der Gesetzgeber im Falle der Nicht-Existenz von Tarifverträgen gewähren will, wieder aufgehoben werden..." Artikel von Birgit Marshall in FTD vom 11.11.2002 externer Link

Gütesiegel Zeitarbeit

"Mit dem 'Gütesiegel Zeitarbeit' wollen die DGB-Gewerkschaften in Nordrhein-Westfalen Licht in das Dunkel der Zeitarbeitsbranche bringen. Mit der Verleihung des Gütesiegels soll dazu beigetragen werden, Zeit- und Leiharbeit im Interesse der ArbeitnehmerInnen und der seriösen Verleiher sozial verträglich zu gestalten...." Meldung der IG Metall NRW vom 6.9.02 externer Link. Das Gütesiegel für die erste PSA in Duisburg wird demnach von Peter Gasse entschieden, einem Mitglied der Hartz-Kommission.... Dem LabourNet Germany vorliegenden Informationen zufolge verfolgt das Bundesarbeitsministrium die Strategie, für die bis zum Jahresende einzurichtenden 50 PSA bestehende Tarifverträge mit Zeitarbeitsfirmen und Verleihern in Bezug zu nehmen und sie als tarifliche Grundlage auszugeben. Zur Orientierung: z.B. der Randstad-Tarif bedeutet 6,20 Euro (Siehe "Lohnwucher" auf dem Arbeitsamt c/o Diskussion: (Lohn)Arbeit und Erwerbslosigkeit / Arbeit, Arbeit, Arbeit - "realpolitische" Modelle der Sozial- und "Beschäftigungs"politik / Kombi- und Niedriglohn) Wir werden aufmerksam verfolgen, inwieweit die angestrebten Tarifverträge - wie zentral sie auch immer gelingen mögen - diese Stundenlöhne, von denen kein mensch leben kann, toppen...

DGB: Funktionärsvielfalt solidarisch gestalten - Leiharbeiter verarschen
Specials

Arbeitsgericht: Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) ist nicht tariffähig - siehe Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > "christliche" Gewerkschaften

Grundinfos

(Dumping)- Tarifverträge: CGB/IgZ/BZA...

Leiharbeit bei chefduzen externer Link

Kampagne der IG Metall gegen die Ungleichbehandlung von Leiharbeitnehmer: "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld" externer Link

Zeitarbeit-BRInformation - Information für Betriebsräte zur gesetzlichen Neuregelung der Zeitarbeit externer Link pdf-Datei (3 MB), herausgegeben von ver.di Bundesverwaltung, Ressort 2, Tarifpolitische Grundsatzabteilung.

Leiharbeit / Zeitarbeit - Special bei der IG Metall externer Link

Zeitarbeit-Special beim DGB externer Link

Zoom: ZeitarbeiterInnen - Ohne Organisation Machtlos. Ein Forum der IG Metall externer Link

Menschen in Zeitarbeit
Sonderseite der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen externer Link pdf-Datei

siehe auch

Arbeitsbedingungen in der Leiharbeit/PSA

Unternehmen

Tarifierung

Gesetzeslage


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