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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Montag, 25. Juli 2011: I. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Konflikte und Arbeitskämpfe allgemein > Vivantes > Vivantes Berlin: Solidarität mit einer gekündigten Altenpflegerin Fristlose Kündigung wegen der Veröffentlichung von Missständen verstößt gegen Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention
Siehe dazu auch: II. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb? > Informantenschutz (Whistleblowerschutz) Urteil des EGMR: Whistleblowing von Meinungsfreiheit geschützt "Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat heute entschieden: Die fristlose Kündigung von Brigitte Heinisch, Berliner Altenpflegerin und Whistleblower-Preisträgerin 2007, und die Weigerung der deutschen Gerichte diese Kündigung aufzuheben, verstößt gegen das Recht auf Meinungsfreiheit, das in Artikel 10 der Europäischen Menschenrechts-Konvention garantiert wird." Presseerklärung des Whistleblower-Netzwerk e.V. vom 21.07.2011 . Dort Links zum Urteil und PM des EGMR. Siehe dazu:
III. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb? > ELENA - die Chipkarte für Lohnsklaven: Elena: Der elektronische Gehaltsnachweis kommt in den Schredder
IV. Diskussion > Grundrechte > Terrorismusbekämpfung und Grundrechte Anschläge in Norwegen: Reaktionen Polizeigewerkschaft fordert Liste auffälliger Personen "Kann ein Massaker wie jenes in Norwegen verhindert werden? Und wenn ja, mit welchen Mitteln? In der Union wird der Ruf nach der Vorratsdatenspeicherung lauter. Die größte Polizeigewerkschaft will gar eine Datei potentieller Gewalttäter einführen - und so Menschen mit "kruden Gedanken" besser im Auge behalten. Die SPD setzt auf etwas völlig anderes." Redaktioneller Beitrag in der Süddeutschen Zeitung online vom 25.07.2011 . Siehe dazu:
Rechtsstaat nach 9/11: Vergiftete Paragraphen "Der Kampf gegen den Terrorismus, der nach den Anschlägen im September 2001 verschärft wurde, hat die Gesellschaft fundamental verändert. Der Gesetzgeber schuf viele Sonderregeln und legte so das Fundament für den Präventionsstaat, der nur ein Motto kennt: "Wer nichts zu verbergen hat, der hat nichts zu befürchten."." Kommentar von Heribert Prantl in Süddeutsche Zeitung vom 21.07.2011 V. Diskussion > Grundrechte > Asylrecht > FestungEU: Europa macht Grenzen dicht: Flüchtlingszustrom aus Afrika wird unterbunden Europa wehrt Flüchtlinge ab: Afrikanische Odyssee im Mittelmeer Die EU wehrt sich mit Händen und Füßen gegen eine Aufnahme von schiffbrüchigen Afrikanern. Und offenbart dabei nur eins: eine brutale Erbarmungslosigkeit. Artikel von Christian Jakob in der TAZ vom 21.07.2011 VI. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > EU in der Krise Sondergipfel der Regierungschefs der Euro-Zone am 21.7.2011 in Brüssel
VII. Diskussion > Wipo > Wirtschaftspolitik allgemein > Hungerkrise und IWF Jean Ziegler im Gespräch: Empört euch! Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler sollte die Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele halten - zwei Monate später wurde er ausgeladen. Nun spricht er über den Skandal und erläutert den Zusammenhang zwischen Bankenrettung und Hungerkatastrophe. Interview von Alex Rühle in Süddeutsche Zeitung vom 24.07.2011 . Siehe dazu die Dokumentation der nicht gehaltenen Rede von Jean Ziegler zur Eröffnung der Salzburger Festspiele bei der Süddeutsche Zeitung Acht Keile gegen den Hunger. Der Experte für Marktveränderungen beim WWF stellt eine Strategie vor, die zehn Milliarden Menschen auf der Erde ernähren könnte und zugleich die Umwelt schont ""Bis dahin wird es zwei bis drei Milliarden mehr von uns geben" - was muss unternommen werden, um die rasch zunehmende Weltbevölkerung auch im Jahr 2050 noch ausreichend ernähren zu können? Jason Clay, Spezialist für internationale Landwirtschaft und Anthropologe beim World Wide Fund For Nature (WWF), glaubt an eine Strategie mit "acht Keilen", die er in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature vorstellt." Artikel von Thomas Pany in telepolis vom 21.07.2011 Kurzfilm "Nahrungsmittelspekulation" Ein neuer Film erklärt, wie mit Nahrungsmitteln spekuliert wird, welche Gefahren es birgt und was deshalb geschehen muss. Siehe Film und Infos vom 22.07.2011 bei Weed In 54 Städten gegen Billiglohn und Hartz IV. Kampagne will Kräfte der Betroffenen bündeln / Große Organisationen versagen Unterstützung "Ein steuerfreier Mindestlohn von zehn Euro in der Stunde und eine Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes auf 500 Euro monatlich - das sind die Forderungen einer Kampagne, mit der sich am Sonnabend Initiativen in 54 Städten an die Bevölkerung wandten. Informationsstände wurden organisiert, Flugblätter verteilt und Plakate geklebt - in erster Linie ging es den Initiatoren um Information und Aufklärung der Bevölkerung über die Ziele der Kampagne. Auch auf den Montagsdemonstrationen gegen Hartz IV, die in einigen Städten weiterhin existieren, sollen die Forderungen propagiert werden. Sie werden am heutigen Tag unter anderem in Bremen, Eisenhüttenstadt und Magdeburg im Mittelpunkt stehen. In Magdeburg wird zugleich an den siebenten Jahrestag der ersten Montagsdemo gegen Hartz IV erinnert, denn die Aktionen in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts wurden zum Auftakt der Bewegung gegen die Hartz-Gesetze im Spätsommer und Herbst 2004." Artikel von Peter Nowak im ND vom 25.07.2011 IX. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Betrieblicher Kampf gegen Privatisierung in diversen Kliniken Kommunale Kliniken: Das Gespenst der Privatisierung Von Offenbach bis Wiesbaden: An den den Kliniken im Rhein-Main-Gebiet droht eine Privatisierungswelle. Verdi-Gesundheitsexperte Georg Schulze-Ziehaus erklärt im FR-Interview, wie sie zu verhindern ist. Das Interview von Jutta Rippegather in der Frankfurter Rundschau vom 21.07.2011 X. Branchen > Dienstleistung: Banken/Versicherungen: Tarifrunde Versicherungen 2011 Tarifergebnis für Versicherungsbeschäftigte: In den nächsten zwei Jahren insgesamt 5,2 Prozent mehr Geld, der Manteltarifvertrag bleibt unangetastet "Als "Erfolg der Streikenden" bezeichnete die Verhandlungsführerin der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Beate Mensch, das Verhandlungsergebnis für die bundesweit 175.000 Versicherungsbeschäftigten. In der vierten Verhandlungsrunde in Düsseldorf hat ver.di sich mit dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen (AGV) darauf verständigt, die Gehälter der Beschäftigten bei den Versicherungen zum 1. September 2011 um drei Prozent und zum 1. Oktober 2012 noch einmal um weitere 2,2 Prozent zu erhöhen. Im August 2011 gibt es eine Einmalzahlung in Höhe von 350 Euro. Der neue Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Die manteltarifvertraglichen Regelungen bleiben unangetastet und sollen zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt werden." Pressemitteilung von ver.di vom 21.07.2011 . Siehe dazu:
XI. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein > Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 Das Märchen vom Jobmotor Das gewerkschaftsnahe IMU-Institut nimmt der Gewerkschaft ihr zentrales Argument für ihr Ja zu Stuttgart 21: die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die Beschäftigungseffekte, bilanziert ein Gutachten des Instituts, scheiden als Argument in der Debatte um S 21 aus. Artikel von Josef-Otto Freudenreich und Jo Röttgers in der Kontext-Wochenzeitung vom 22.07.2011 . Anmerkung: Die Studie "Die Beschäftigungsauswirkungen von Stuttgart 21 auf dem Prüfstand" ist im Text verlinkt! Geheimpapier zu Stuttgart 21: Wie die Bahn die wahren Kosten verschleiert Was kostet Stuttgart 21? Der Politik hat die Bahn ihre wahre Einschätzung vorenthalten. stern.de veröffentlicht hier eine Kosten-Analyse, die nicht einmal die Regierung in Stuttgart kennt. Artikel von Arno Luik auf Stern.de vom 21. Juli 2011 . Das Dossiers der DB Projektbau GmbH zu den Kosten von Stuttgart 21 ist dort verlinkt. XII. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein > Gewerkschaften, Tarifverhandlungen und Konflikte > Aktuelle Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Inhaltsgleiche Rahmenregelungen für alle Lokomotivführer in Deutschland "Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben es mit unseren standhaften Mitgliedern geschafft, für 95 Prozent der 26 000 Lokomotivführer in Deutschland die inhaltsgleichen Rahmenregelungen zu verankern. Nach dem Tarifabschluss mit den privaten Schienengüterverkehrsunternehmen und der DB haben auch die Schienenpersonennahverkehrsunternehmen Keolis, die Hessische Landesbahn (ohne cantus), die WestfalenBahn und die Albtal Verkehrsgesellschaft den Rahmenregelungen und dem Betreiberwechseltarifvertrag zugestimmt. Die drei Verkehrskonzerne BeNEX, Netinera und Veolia blockieren mit ihren Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) jedoch trotz massiver Streiks nach wie vor." Beitrag von Claus Weselsky auf der Seite der GDL (Voraus Editorial) vom 21.07.2011 XIII. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Bildungseinrichtungen > Werkstatt Frankfurt e.V. »Auf der Abschußliste« Veronika Kökény klagt gegen ihre Kündigung durch »Werkstatt Frankfurt«. Als Angestellte hatte sie die schlechte Behandlung von Arbeitslosen in Ein-Euro-Jobs kritisiert. Artikel von Gitta Düperthal in der jungen Welt vom 22.07.2011 . Aus dem Text: "Sie besitzt einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. In den 15 Jahren, die sie in der Personalabteilung der »Werkstatt Frankfurt«, der größten hessischen Beschäftigungsgesellschaft, arbeitete, hat sie sich als Gewerkschafterin oft für Kollegen eingesetzt. Dort mußte Veronika Kökény miterleben, wie Tätigkeiten, die früher tariflich bezahlt wurden, heute zunehmend nur noch als »Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung«, umgangssprachlich Ein-Euro-Jobs, vergeben werden. Damit wollte und will sie sich nicht abfinden. Sie ergriff Partei für die 2008 noch 900 von dem Verein in solche Niedriglohnjobs vermittelten Menschen. Nicht nur einmal versuchte die Werkstatt deshalb, die engagierte 64jährige loszuwerden - obwohl sie zu 60 Prozent schwerbehindert ist. Jetzt, kurz vor ihrer Rente, ist ihr erneut gekündigt worden. Doch Kökény will sich das nicht gefallen lassen." XIV. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Bildungseinrichtungen: TÜV Nord schließt Bildungszentren
XV. Branchen > Dienstleistungen: Call-Center > Arbeitsbedingungen Stundenlanges Telefonieren macht arm und krank: Die Call-Center-Branche boomt - nicht zuletzt aufgrund besonders schlechter Arbeitsbedingungen "Für die etwa 100.000 Call-Center-Agenten in Deutschland soll es auch weiterhin keinen gesetzlich verbindlichen Mindestlohn geben. So zumindest hat es der Hauptausschuss für Mindestarbeitsentgelte beim Bundesamt für Arbeit und Soziales (BMAS) Anfang Juli entschieden. Als Begründung für den Beschluss nannte der Ausschussvorsitzenden Klaus von Dohnanyi (SPD) den Umstand, dass in der Branche keine "sozialen Verwerfungen" vorlägen." Artikel von Ralf Heß auf Telepolis vom 22.07.2011 XVI. Branchen > Medien u. IT > Medien als Beruf > Tarifrunde Print 2011 Tarifauseinandersetzung Zeitungsredaktionen: Auch Urabstimmung im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW zeigt hohe Streikbereitschaft "In der Tarifauseinandersetzung für die bundesweit etwa 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu regional gestaffelten Urabstimmungen aufgerufen. Nach dem ersten Ergebnis aus Baden-Württemberg vom Mittwoch wurde nun auch die Urabstimmung in 25 Zeitungsverlagen aus Nordrhein-Westfalen ausgezählt. Mit 98,9 Prozent stimmten auch hier die Gewerkschaftsmitglieder eindeutig für Streiks.(.) Ab Mittwoch kommender Woche beginnt die Urabstimmung in den bayrischen Zeitungsverlagen, das Ergebnis wird am 29. Juli erwartet." Pressemitteilung von ver.di vom 22.07.2011 XVII. Internationales > Ägypten Zuspitzung in Kairo Tausende ziehen vom Tahrirplatz zum Sitz des Militärrates. Gemeinsamer Angriff von Militärpolizei, Riotpolice und bewaffneten Schlägern gegen die Demonstration. Aktualisierung von recherchegruppe auf Indymedia vom 24.07.2011 XVIII. Internationales > Kolumbien > Arbeitskämpfe Massive Proteste gegen Erdölkonzerne in Kolumbien Widerstand gegen "neue Formen der Sklaverei". Repression von Polizei und Militär fordert Verletzte und einen Toten. Artikel von Hans Webervauf amerika21.de vom 21.07.2011 . Aus dem Text: "Tausende Erdölarbeiter protestierten am Dienstag gegen den kanadischen Energiekonzern Pacific Rubiales im kolumbianischen Bundesland Meta wegen systematischer Verstöße gegen das Arbeitsrecht. Bei Zusammenstößen mit Soldaten und Aufstandsbekämpfungseinheiten der kolumbianischen Polizei (ESMAD) wurden über ein dutzend Menschen verletzt. Ein Aktivist starb, offenbar an den Folgen eines Tränengaseinsatzes. Bei dem Toten handele es sich um den Indigenen Pablo Yanabé, so der Indígena-Vertreter Santiago Ramírez. Einige der Verletzten erlitten schwere Verbrennungen. Pacific Rubiales ist nicht der einzige Konzern der Region, dem vorgeworfen wird, die Rechte der Arbeitnehmer zu verletzen. Auch die Arbeiter von CEPCOLSA, ein Tochterunternehmen des spanischen Erdölkonzerns CEPSA, müssen äußerst schlechte Arbeitsbedingungen ertragen, berichtet die Erdölarbeitergewerkschaft USO. Die Lohnabhängigen würden dazu gezwungen, bis zu 18 Stunden am Tag und 40 Tage lang ohne Ruhetage zu arbeiten und bekämen keine Löhne während der Probezeit." XIX. Internationales > USA > Arbeits- und Lebensbedingungen: Hungerstreik in kalifornischen Gefängnissen Hungerstreik in Pelican Bay beendet Am vergangenen Freitag wurde der Hungerstreik im kalifornischen Pelican Bay Prison nach einem kollektiven Beschluss der beteiligten Gefangenen beendet, nach dem die Knast Leitung in einigen Punkten Zugeständnisse gemacht hat. Meldung bei Indymedia vom 24.07.2011 . Aus dem Text: "(...) Erste Kommentare sprechen vorsichtig von einem Sieg. Zwar sind die Behörden nur auf eine der fünf Kernforderungen des Hungerstreiks (Fortbildung) eingegangen, aber die lebensfeindlichen Praxis der Isolationshaft sei weit über die USA hinaus deutlich geworden. Familienangehörige, Unterstützer_innen und auch Teile der Medien hätten sich gegen die Folter in Pelican Bay und anderen Staatsgefängenissen ausgesprochen. Aber es bleibt die Skepsis, ob sich die Leitung des Gefängnisses an die Vereinbarungen halten wird. Schließlich hatte sie bereits vor 10 Jahren in ähnlichen Forderungen nach einem längeren Hungerstreik nachgegeben, ohne später irgend etwas davon umzusetzen..." XX. Internationales > USA > Arbeitskämpfe Die Basis rebelliert US-Bundesstaaten streichen Haushalte zusammen. Gewerkschaften akzeptieren Lohnkürzungen, um Entlassungen zu vermeiden. Doch ihre Mitglieder wollen nicht mitmachen. Artikel von Philipp Schläger, New York, in der jungen Welt vom 23.07.2011 XXI. Internationales > Kasachstan: Streiks der Ölarbeiter Proteste in Kasachstan: Tausende Ölarbeiter im Streik Ölarbeiter in Kasachstan fordern höhere Löhne, mehr Rechte und die Freilassung zweier Aktivisten. Der Außenminister spielt die Unruhen herunter. Artikel von Marcus Bensmann in der TAZ vom 21.07.2011 XXII. Internationales > Malawi Schwere Unruhen in Malawi: "Polizei verprügelt jeden in Rot" Blutige Auseinandersetzungen in Malawi: Auslöser war eine Demonstration gegen Benzinknappheit und Preissteigerungen. Die Polizei ging mit äußerster Härte vor. Artikel von Doninic Johnson in der TAZ vom 22.07.2011 . Aus dem Text: "(.) Unmittelbarer Auslöser der Proteste waren hohe Treibstoffpreise und Benzinknappheit, die Analysten auf den Devisenmangel zurückführen, der alle Importe und damit die Lebenshaltungskosten verteuert. Für Mittwoch meldete ein Aktivistenbündnis eine Großdemonstration unter dem Motto "Ein besseres Malawi ist möglich" an. Sie wurde am Dienstagabend von einem Gericht verboten. Am Mittwochmorgen nahmen schwer bewaffnete Sicherheitskräfte, darunter laut Augenzeugen auch mit Macheten bewaffnete Jugendmilizionäre der Regierungspartei, auf den Straßen der Hauptstadt Lilongwe Stellung. Als dort sowie in anderen Städten die ersten Demonstranten auftauchten, setzte die Polizei Tränengas ein, die Demonstranten verwüsteten Geschäfte und Büros, zündeten Autos an und errichteten brennende Straßensperren. Es gab Tote und zahlreiche Verletzte. Die Unruhen gingen am Donnerstag im ganzen Land weiter. "Die Polizei verprügelt jeden, der Rot trägt" (die Farbe der Opposition), twitterte eine Augenzeugin aus der Stadt Zomba. Am meisten Tote gab es in der nördlichen Stadt Mzuzu, wo die Armee ausrückte." XXIII. Internationales > Spanien "Es ist keine Krise - Es ist das System" - Die "Empörten" nehmen nach einem wochenlangen Sternmarsch Madrid ein "An diesem Wochenende sind die "Empörten" (Jugend "ohne Job, ohne Wohnung, ohne Pension und ohne Angst") wieder auf den zentralen Platz in Madrid und damit auch in Kommunikationsmedien zurückgekehrt. In Sternmärschen hatten sich die Aktivisten in langen Märschen aus allen Landesteilen in die Hauptstadt aufgemacht. Dort haben am Sonntag erneut Zehntausende gegen die Sparpolitik, Arbeitslosigkeit, Korruption und für eine "echte Demokratie" demonstriert. Am Wochenende nahmen sie auch den zentralen Platz der Hauptstadt "Puerta del Sol" wieder ein und debattierten über die Strategie der Bewegung für die nächsten Monate..." Artikel von Ralf Streck auf Telepolis vom 25.07.2011 XXIV. Internationales > Vietnam Vietnamesen üben den Arbeitskampf "Rasende Inflation und steigende Lebensmittelpreise zwingen vietnamesische Firmen, beim Essen für ihre Arbeiter zu sparen. Die gehen jetzt auf die Barrikaden. Sie verlangen höhere Löhne und besseres Essen. Le Thi Huyen streikt. Wie viele Fabrikarbeiter in Vietnam bekommt sie ihr Mittagessen am Arbeitsplatz. Doch die Qualität der Mahlzeiten hat sich derart verschlechtert, dass sie jetzt protestiert. "Ich kann bei der Arbeit kaum noch essen. Das Zeug ist ungenießbar. Wir bekommen nur Tofu, etwas Gemüse und vielleicht ein bisschen Fisch", erzählt sie. Früher gab es zumindest noch eine Portion Schweinefleisch mit Reis, genug, um die zwölf Stunden lange Schicht zu schaffen. Le Thi Hyuen und ihre Kollegen verlangen eine Erhöhung des Essensbudgets pro Arbeiter - von 10 000 auf 15 000 Dong, also von 34 Cent auf 52 Cent..." Artikel in der Südwestpresse vom 23.07.2011 Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |