Home > News > Montag, 03. Mai 2010
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Montag, 03. Mai 2010:

I. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Tarifierung der Leiharbeit > (Dumping)Tarifverträge: CGB/IgZ/BZA... > Tarifverträge des DGB > DGB - iGZ

Verhandlungsergebnis DGB-iGZ vom 30.4.2010

Wesentliche Bestandteile des Verhandlungsergebnisses sind lt. Zoom v.a.: iGZ übernimmt die mit dem BZA vereinbarte Entgelttabelle. Somit haben beide Verbände in Zukunft eine einheitliche Entgelttabelle. Zur Gleichstellung der beiden Verbände sind die Merkmale der Entgeltgruppen im Entgeltrahmentarifvertrag angeglichen worden. Es wurde eine Erklärungsfrist bis zum 12. Mai 2010, 16 Uhr, vereinbart. Die Tarifkommission wird am 4. Mai über das Ergebnis beraten. Siehe dazu:

  • Tarifabschluss der DGB-Gewerkschaften mit iGZ: Zeitarbeitsmindestlohn in Sicht
    "Die DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit hat mit dem Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) einen Tarifabschluss erzielt. Neben der Erhöhung der Entgelte in mehreren Stufen ab Juli wurde auch ein Mindestlohn für die Branche abgeschlossen. Vereinbart wurde zudem eine tarifliche Regelung zur Verhinderung von Missbrauch der Zeitarbeit wie im Falle Schlecker. (..) Die Entgelte der untersten Entgeltgruppe steigen in Westdeutschland ab dem 1. Juli 2010 auf 7,60 Euro und in weiteren Stufen bis auf 8,19 Euro ab dem 1. November 2012. In Ostdeutschland erhöht sich das Entgelt der untersten Entgeltgruppe ab 1. Juli 2010 auf 6,65 Euro und - ebenfalls in weiteren Stufen - auf dann 7,50 Euro ab 1. November 2012." DGB-Pressemitteilung vom 30.04.2010 externer Link
  • iGZ und die DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit einigen sich auf neues Tarifwerk. Auf Branchen-Mindestlohntarifvertrag verständigt - Klausel gegen Missbrauch
    "Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen und die DGB-Gewerkschaften haben am 30. April 2010 in Hannover nach intensiven Verhandlungsrunden einen neuen Tarifabschluss vereinbart. Die tarifvertraglichen Neuerungen treten am 01. Juli 2010 in Kraft und gelten bis zum 31.Oktober 2013. (.) Zusätzlich verständigten sich die Tarifparteien auf einen Branchen-Mindestlohntarifvertrag, der nach Aufnahme in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz von der Bundesministerin für Arbeit und Soziales Ursula von der Leyen für allgemeinverbindlich erklärt werden soll. Nur diese Maßnahme ist geeignet, nach Herstellung der vollen EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011 die untersten deutschen Tarifstandards nicht zu unterlaufen." iGZ-Pressemitteilung vom 03.05.2010 externer Link
  • Verhandlungsergebnis vom 30. April 2010 zwischen dem Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V. (iGZ) und den DGB-Mitgliedsgewerkschaften der DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit
    Das Dokument bei iGZ externer Link pdf-Datei
  • IGZ Tarifverhandlung
    Debatte im Forum ZOOM - ZeitarbeiterInnen - Ohne Organisation Machtlos, ein Netzwerk der IG Metall externer Link. Hieraus einige Zitate: "Die Kollegen reissen sich den Arsch auf damit die Chefs der Leihbuden noch mehr Gewinn einfahren. Dummerweise hat der Leihdödel davon nichts."; "In § 2 Nr. 2 der IGM-Satzung heißt es: "Aufgaben und Ziele der IG Metall sind insbesondere: .. 2. Erzielung günstiger Lohn-, Gehalts- und Arbeitsbedingungen durch den Abschluss von Tarifverträgen;.." Da eine tarifliche Lohnabsenkung für mich keine günstige Erzielung von Gehaltsbedingungen ist, betrachte ich diese tariflichen Lohnsenkungen als Verstoß gegen den § 2 Nr. 2 der IGM-Satzung!"; "Wieder wurden LAN von beiden Tarifpartnern über den Tisch gezogen!"; "Wer neu nach IGZ-TV anfängt wird gleich in die schlechtere Lohngruppe eingestuft. Dieses Verhandlungsergebnis ist eine verkappte Lohnsenkung."
  • DGB-Tarifgemeinschaft zementiert Tarifmisere in der Leiharbeit
    "Ausgerechnet am Vorabend des 1. Mai 2010 hat die DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit nach Presseberichten einen neuen Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband iGZ unterzeichnet. Dieser 30. April ist damit leider ein weiterer Schlag ins Gesicht der LeiharbeiterInnen, denn mit diesem Tarifvertrag hat die DGB-Tarifgemeinschaft das gesetzlich vorgeschriebene "Equal Pay" erneut und ohne Not unterlaufen und stattdessen lediglich eine moderate Erhöhung des eigenen ausgelaufenen Dumping-Tarifvertrages verhandelt. Die Befriedigung über das Ergebnis der Tarifverhandlungen strömt aus jeder Zeile der vom Leiharbeitgeber-Verband iGZ herausgegebenen Presseerklärung zum Vertragsabschluß. "Den Flexibilitätsinteressen der Unternehmen und den Belangen der Zeitarbeitskräfte nach einer fairen Vergütung" sei "Rechnung getragen" worden." Kommentar von und bei FAU vom 02.05.10 externer Link

Siehe dazu auch:

II. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Tarifierung der Leiharbeit > Mindestlohntarifvertrag

Die Tarifvertragsparteien iGZ und die DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit schlossen am 30. April 2010 folgenden Tarifvertrag ab: Tarifvertrag zur Regelung von Mindestarbeitsbedingungen in der Zeitarbeit

Das Dokument bei iGZ externer Link pdf-Datei

III. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Tarifierung der Leiharbeit > (Dumping)Tarifverträge: CGB/IgZ/BZA... > Tarifverträge des DGB > DGB - BZA: Abschluss BZA-DGB-TG

Neue Tarife in der Zeitarbeit: 7,60 Euro brutto ist ein Armutslohn

Beim Abschluss des Tarifvertrags Zeitarbeit wurde der DBG von den Christlichen getrieben. Artikel von Herbert Thomsen in der SoZ vom Mai 2010 externer Link

IV. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Tarifierung der Leiharbeit > Leiharbeit und Gewerkschaften

Land der Leiharbeit

"Auch wenn es in vielen Betrieben zurzeit nicht so aussieht: Der Boom der Leiharbeit steht erst bevor. Damit Leiharbeit nach der Krise nicht reguläre Beschäftigung verdrängt, startet die IG Metall eine neue Initiative. Ausserdem: die Kurswechsel-Debatte der IG Metall, grünere Gewerkschaften und alles über Transfergesellschaften." IG Metall-Mitteilung vom 30.04.2010 zum Schwerpunktthema in der metallzeitung Nr. 05 / Mai 2010 externer Link. Siehe dazu:

  • Streit um Leiharbeit bei Metall. Kampagne gegen Leiharbeit
    Die deutsche Metall- und Elektroindustrie rechnet in diesem Jahr mit einer steigenden Zahl von Leiharbeitsplätzen in ihrer Branche. Artikel in der Berliner Zeitung vom 02.05.2010 externer Link

V. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Leiharbeit allgemein und im Betrieb

Zeitarbeit in Deutschland hat sich dynamisch entwickelt. Im internationalen Vergleich spielt die Beschäftigungsform jedoch eine untergeordnete Rolle - Ergebnisse einer Arbeitsmarkt-Studie der Bertelsmann Stiftung

"Die Zeitarbeit in Deutschland hat sich im letzten Jahrzehnt dynamisch entwickelt und zwischen 2000 und 2007 rund verdoppelt. Dennoch spielt diese Beschäftigungsform entgegen der öffentlichen Wahrnehmung immer noch eine untergeordnete Rolle. Der Anteil der Zeitarbeit an der aktiven Erwerbsbevölkerung liegt im internationalen Vergleich im hinteren Mittelfeld. Lediglich 1,6 Prozent aller geleisteten Arbeitsstunden sind nach den letzten verfügbaren Daten in Zeitarbeit erbracht worden. Das zeigt eine aktuelle Arbeitsmarkt-Studie zum internationalen Vergleich atypischer Beschäftigungsformen der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit." Pressemitteilung der Bertelsmann-Stiftung vom 27.04.2010 externer Link

VI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Widerstand gegen Sklavenhandel: 28. April - Anti-Leiharbeit

Köln: Feuer und Flamme der Leiharbeit!

"Heute fand zum zehtnen Mal in der ARGE Mitte in Köln die "Markttage Zeitarbeit - eine Chance für sie!" statt. Seit zehn Jahren kommen kölner Leiharbeitsfirmen bei den "Marktagen" zusammen um ihre Branche zu bewerben und hunderte von Arbeitsuchenden in ihren Sklavendienst zu nehmen. Die Schirmherrschaft der Kölner Markttage Zeitarbeit hat seit einigen Jahren die Kölner ARGE übernommen. Ein breites Bündnis aus Erwerbsloseninitativen, Basisgewerkschaften und sozialrevolutionären Vereinigungen nahmen die Messe zum Anlass um gegen Leiharbeit und Lohnarbeit im allgemeinen zu protestieren. Denn "wo das materielles Elend und die Erpressungen durch die ARGE den repressiven Zwang zum Verkauf der Arbeitskraft bestimmen, gilt es die Chancen auf Widerstand zu nutzen und die Leiharbeitsmesse zum Desaster werden zu lassen!"." Bericht vom 28.04.2010 bei indymedia externer Link

VII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland

Zustandsbeschreibung anlässlich des 1. Mai 2010

  • Vorwärts zu den Wurzeln
    Die Gewerkschaften werden an Bedeutung gewinnen, wenn sie die richtigen Weichen stellen. Ein Ausblick in sieben Thesen. Artikel von Ulrich Brinkmann und Oliver Nachtwey in Freitag online vom 29.04.2010 externer Link
  • Reform der Rituale
    "So ist das am "Tag der Arbeit". Auf deutschen Plätzen sagen Gewerkschafter kluge und wahre Dinge. Dass an Löhnen und Kindergärten gespart wird, während die Gewinne steigen. Dass wir einen Mindestlohn brauchen, und vieles mehr. Aber immer weniger Menschen hören zu. Der Protest erschien auch in diesem Jahr wie ein mühseliges, altes Ritual. Um das zu verstehen, muss man die Arbeitswelt anschauen, über die die Gewerkschaften reden. Die Designerin, die am Feiertag ihren Werkvertrag erfüllt, arbeitet so flexibilisiert wie die Kassiererin, die am verkaufsoffenen Sonntag schlecht bezahlt schuftet. Beide werden vielleicht zusammen gegen Nazis demonstrieren, immerhin. Aber nur eine von beiden wird sich angesprochen fühlen von IG Metall und Verdi." Kommentar von Stephan Hebel in der FR vom 3.5.2010 externer Link
  • Die Fäuste ballen - aber den sozialen Frieden bewahren! Bitte denkt nicht an Streik! (.) Selbstorganisierung als Alternative zu gewerkschaftlicher Stellvertreterpolitik
    "Seit Zeiten von 'Hartz IV' und den daraus erwachsenen Widerstand dagegen, gehört es wohl zu den wichtigsten emanzipatorischen Erkenntnissen vieler Erwerbsloser, sich darauf zu besinnen, sich und seine Interessen selbst zu artikulieren und zu vertreten." KEA-Sonderausgabe Mai 2010 externer Link pdf-Datei von Die KEAs e. V. - Kölner Erwerbslose in Aktion

VIII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > FAU und IWW: Gewerkschaftsverbot gegen die FAU Berlin

Ordnungsgeld zahlen - oder Haft für die Sekretäre der FAU Berlin

"Nun ist es amtlich. Die FAU Berlin darf sich auch in ihrer Satzung nicht als Gewerkschaft bezeichnen. Mit der Begründung, sie habe dadurch gegen eine Einstweilige Verfügung verstoßen, wurden 200 Euro Ordnungsgeld - ersatzweise vier Tage Haft - verhängt." FAU-Meldung vom 01.05.10 externer Link

IX. Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken > Diskussionsbeiträge der Initiative > Netzwerk-Info Gewerkschaftslinke

Netzwerkinfo Nr. 28 vom Mai 2010

U.a. mit: "Über 120 Jahre Internationaler Kampftag der Arbeiterbewegung"; "Bundesweiter Aufruf zu Demonstrationen am 12. Juni in Berlin und Stuttgart: Wir zahlen nicht für eure Krise! Gemeinsam gegen Erwerbslosigkeit, Kopfpauschale und Bildungsabbau"; "Gemeinsam gegen die Privatisierungspolitik - International! Solidarität mit den kämpfenden TekelarbeiterInnen in der Türkei!"; "Ausschlussverfahren gegen Metaller stoppen!"; "Nehmen wir uns ein Beispiel an Griechenland. Kämpfen wir gemeinsam gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Lohnabhängigen" NWI Nr. 28 vom Mai 2010 pdf-Datei

X. Diskussion > Gewerkschaften und die neuen alten Rechten > (gewerkschaftliche) antirassistische Initiativen > 1. Mai und Faschisten: 1. Mai 2010 und Faschisten

Bilanz

  • 1. Mai bleibt nazifrei
    Bundesweit verhindern friedliche Blockaden Aufmärsche von Rechtsextremisten. Übersicht von on Sarah Liebigt im ND vom 03.05.2010 externer Link
  • Gewerkschaften, Rechtsextreme, Antifas und bürgerliche Protestgruppen ziehen am 1. Mai auf die Straßen.
    Die taz berichtet live aus Berlin, Hamburg und Rostock. Der ausführliche Ticker externer Link
  • Unsere Strategie ging auf . Jugendorganisationen der beiden größten Gewerkschaften zeigen sich zufrieden mit Blockaden
    "Mit friedlichen Blockaden verhinderten am 1. Mai mehrere 10.000 Menschen Aufmärsche von Neonazis. Die Gewerkschaftsjugend der Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatten bundesweit zu den jeweiligen Blockadeaktionen aufgerufen. Die rechten Aufmärsche wurden aufgrund der Überzahl an Gegendemonstranten in vielen Städten abgebrochen." Meldung der verdi Jugend vom 2. Mai 2010 externer Link

XI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: sozialpolitische Aktionen 2010

Welt-Erwerbslosen-Mahn-Tag 2. Mai: Am 1. Mai ist das Motto des DGB "Wir gehen vor! Und am 2. Mai die Erwerbslosen, " Wir bleiben zurück!"

"Am 2. Mai findet wieder der Erwerbslosen-Mahn-Tag gegen fünf nach 12 Uhr vor dem Rathaus in Münster statt. Aufstocker, Zeitarbeit, befristete Jobs, Praktika und Ein-€urojobber stehen mit Existenzminimum in der Armut. Bedarfsgemeinschaften werden durch die ARGE getriezt, Vollverdiener müssen Ihren Urlaub genehmigen lassen, werden Vorgeladen, werden Darlehen für ganz normale Familienfeiern versagt. Werden durch Psychoterror als "Kunden" letzter Klasse behandelt und so in die Armut getrieben. Andererseits arrangieren sich Arbeitslosenzentren mit der ARGE und werden finanziell ruhiggestellt." Aus dem Aufruf bei indymedia externer Link

XII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: sozialpolitische Aktionen 2010 > Euromayday

Dortmund

"Euro-Mayday Dortmund: Rund 1.000 Menschen beteiligten sich am ersten Euro-Mayday im Ruhrgebiet.

Aufgerufen hatten verschienede soziokulturelle Initiativen aus dem Ruhrgebiet, mehrere Ortsgruppen der FAU aus der Region, die Gruppen der ASJ aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland, die AG kritische Kulturhauptstadt, labournet.de, der Antifa AK Köln und andere Gruppen und Initiativen." Bericht der FAU Moers vom 02.05.10 externer Link und eine Bildergalerie bei der antifa-dortmund externer Link

Hanau: Mayday 2010 - Uns reichts - nicht!

Recht auf menschenwürdige Existenz - Recht auf Stadt.

Ein paar Eindrücke vom Mini-Euro-Mayday in Hanau beim Sozialforum Hanau externer Link

XIII. Internationales > Türkei: 1. Mai 2010

1. Mai 2010: Den Taksim zurückerobert - Gewaltige Maikundgebung mit Hunderttausenden Teilnehmern

"Mit einer gewaltigen Mai-Kundgebung von bis zu 300000 Teilnehmern hat die türkische Arbeiterbewegung nach 33 Jahren Verbot ihre Rückkehr auf den Istanbuler Taksim-Platz gefeiert. Auf Transparenten waren Losungen zu lesen wie: »Ihr Mörder, euer 12.-September-Putsch kann uns nicht aufhalten. Wir sind nach 33 Jahren immer noch da«..." Artikel und Bilder © von Nick Brauns, Istanbul, 03.05.2010. Darin auch die Nachbemerkung: "...Als nächster Schritt war für den 26.Mai ein von den großen Gewerkschaftsföderationen geplanter Generalstreik zur Unterstützung der Tekel-Arbeiter vorgesehen. Doch ob dieser wirklich stattfinden wird, ist jetzt mehr als ungewiss. Zu befürchten ist, dass die Türk-Is-Führung die Angriffe auf Kumlu auf dem Taksim-Platz als Argument nimmt, um die schwer errungene Einheit der Gewerkschaftsbewegung wieder aufzukünden. Zudem verlautete aus Gewerkschaftskreisen, dass Türk-Is sich schon zuvor mit der Regierung darauf geeinigt hatte, den Generalstreik abzublasen, wenn die Maikundgebung auf dem Taksim genehmigt würde. Um diesen Rückzug öffentlich zu rechtfertigen brauchte es einen entsprechenden Anlass, der mit dem Bühnensturm geliefert wurde. Was auf den ersten Blick als gerechtfertigte Wut von Teilen der Gewerkschaftsbasis auf die verräterische Politik ihrer Führung wirkte, könnte sich als eine von dunklen Kräften des tiefen Staates organisierte Provokation entpuppen, bei der Tekel-Arbeiter und Feuerwehrleute nur die Statisten waren. Dafür spricht das Vorgehen der Ergenekon-nahen Türk-Metall-Gewerkschaft vor den Angriffen auf Kumlu. Der Sieg vom Taksim-Platz könnte sich so noch als ein Pyrrhussieg erweisen."

XIV. Internationales > Griechenland > Schuldenkrise

Die Fakten zur Griechenland-Rettung

"Damit Sie sachlich fundiert mitreden können: das Faktenpaket zum Hilfspaket. FR-online.de erklärt, wie die Unterstützung von IWF und Eurostaaten aussieht, wie drakonisch die Griechen sparen müssen und was die nächsten Schritte sind. Außerdem: was passiert, wenn das Projekt scheitert und welche deutschen Banken bangen müssen." Die Zusammenstellung in der Frankfurter Rundschau vom 03.05.2010 externer Link

Widerstand in Athen

Artikel von Heike Schrader, Athen, in der jungen Welt vom 03.05.2010 externer Link Aus dem Text: "...Die Gewerkschaften Griechenlands setzten ihren Widerstand gegen das Rotstiftdiktat aus Brüssel, Berlin und Washington fort. Heute streiken die städtischen Angestellten in Athen, die Mittel- und Oberschullehrer haben für Dienstag und Mittwoch einen 48stündigen Ausstand ausgerufen. Am Mittwoch soll ein weiterer Generalstreik das Wirtschaftsleben in Hellas lahmlegen. Am Samstag hatte Griechenland die größten 1.-Mai-Demonstrationen seit vielen Jahren erlebt, obwohl die offiziellen Gewerkschaftsdachverbände GSEE (private Wirtschaft) und ADEDY (öffentlicher Dienst) versucht hatten, die Proteste so gering wie möglich zu halten. Tatsächlich waren nur wenige hundert, meist Funktionäre, dem Aufruf der Dachverbände zu einem »Maikonzert« gefolgt. Dafür schlossen sich mehrere zehntausend Menschen allein in der Hauptstadt einem der drei alternativen Protestzügen an. Die mit Abstand größte Maidemonstration wurde von der kommunistisch orientierten Gewerkschaftsfront PAME organisiert. »Für das Volk ist es vollständig egal, wie viele Milliarden dem griechischen Staat gegeben werden, denn das Kapital wird die Lohnabhängigen nur noch härter ausbeuten«, erklärte Aleka Papariga, Generalsekretärin der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), bei der Auftaktkundgebung direkt vor dem griechischen Parlament. Es sei höchste Zeit für eine allgemeine Volksbewegung mit dem Ziel des Systemsturzes..."

Le système capitaliste est toujours en crise : Nous sommes tous des Grecs - Wir sind alle Griechen

Am 5. Mai wird in Griechenland ein Generalstreik organisiert - Überlegungen, wie dies hierzulande unterstützt werden kann, wären sicherlich vielen willkommen, so die Redaktion des LabourNet im April-Update zur Griechischen Schuldenkrise am letzten Freitag.Nun gibt den Aufruf einiger kleinerer Gewerkschaften in Frankreich, Spanien und Italien, am 5.5. überall in Europa Solidaritätsaktionen zu Griechenland durchzuführen. Bisher sollen sich dem Aufruf angeschlossen haben: Confederacion Intersindical (Etat espagnol) ; Sindacato Dei Lavoratori intercategoriale SDL e RDB (Italie); Unione Sindicale Italiana USI (Italie); Transnationals Information Exchange TIE (Allemagne); Union syndicale Solidaires (France). Der Aufruf (französisch), dort auch als pdf-Datei abrufbar externer Link pdf-Datei

XV. Internationales > Iran > Gewerkschaften > Kampf der Vahed-Bus-Gewerkschaft

Inszenierung einer neuen Anklage gegen Masour Osanlou zum 1. Mai

Nach Angaben der AktivistInnen für Menschenrechte und Demokratie im Iran wurde der politischer Gefangene, Mansour Osanlou, der Vorsitzender der unabhängigen Gewerkschaft " Vahed-Busgesellschaft" in Teheran am 25. April mit Fuß- und Handschellen zum 6 Kammer des Revolutionsgerichtes in der Stadt Karadj vorgeführt. Gegen ihn wurde eine neue Anklage erhoben. Seine Kläger bei der neuen Anklage sind "Ali Haj Kazem" und "Ali Mohammadi", Direktor des Gohardasht Gefängnisses und seine Vertreter. Ihm wurde Kontakte zu den Feinden des Regimes zur Last gelegt. Siehe den Bericht der AktivistInnen für Menschenrechte und Demokratie im Iran, Ende April 2010

XVI. Internationales > Frankreich > Gewerkschaften

Schlappe Gewerkschaften

"Die französischen Gewerkschaften wüssten, wie es auch anders ginge - wenn sie denn wollten. Vor nunmehr 15 Jahren beispielsweise verhinderten die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst einen Angriff auf die Rentenregelungen der Eisenbahner, indem sie vier Wochen lang keinen einzigen Zug verkehren, keinen Bus fahren und keinen Brief austragen ließen. Der Streik im November und Dezember 1995 war ausgesprochen populär und wurde bis zum Schluss durch über 60 Prozent der Bevölkerung unterstützt. Denn viele wussten, dass es auch ihren "sozialen Errungenschaften", einer nach der anderen, an den Kragen gehen sollte. Nichts dergleichen ist im Augenblick zu beobachten..." Artikel von Bernard Schmid, Paris, 03.05.2010

XVII. Branchen > Dienstleistungen: Reinigungsgewerbe: Berendsen Wäscherei in Glückstadt

Wäscherei-Mitarbeiter blasen Hungerstreik ab

"Das ist das Ergebnis einer Urabstimmung, teilte Uwe Zabel, Geschäftsführer der IG Metall Unterelbe, mit. Hintergrund der Entscheidung: Gewerkschaft und Berendsen-Geschäftsführung haben sich darauf geeinigt, den Betrieb zunächst bis Ende August weiterzuführen. Der Wäscherei droht die Schließung, weil ein Großauftrag des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) an einen günstigeren Wettbewerber in Rostock vergeben worden war. Der Auftrag wird neu ausgeschrieben, daran will sich Berendsen beteiligen. Ab Mai sollen die Mitarbeiter Kurzarbeitergeld bekommen. Für Berendsen soll ein Sanierungstarifvertrag ausgehandelt werden." Meldung in den Lübecker Nachrichten vom 01.05.2010 externer Link

XVIII. Branchen > Auto: Daimler > Raum Stuttgart > Sindelfingen

Streit über die Leiharbeiter bei Daimler in Sindelfingen

"Zwischen der Leitung des Mercedes-Benz-Werks in Sindelfingen und dem Betriebsrat ist offenbar ein Streit über die Leiharbeiter ausgebrochen. 270 zusätzliche solche Stellen werden von heute an besetzt, obwohl fast 60 Auszubildende, die vor kurzem ihre Abschlussprüfungen absolviert haben, die Firma im Sommer verlassen sollen. Am Rande der traditionellen 1.-Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) am Samstag in Böblingen mit 500 Teilnehmern wurde bekannt, dass der Daimler-Konzern die Zahl der Leiharbeiter im Sindelfinger Werk innerhalb von fünf Monaten fast verdoppelt. "270 Stellen werden neu besetzt", erklärte Joachim Nisch von der IG-Metall, der Vertrauenskörperleiter im Werk. Nisch ist der Vertreter der insgesamt 1000 Vertrauensleute. Erst zum Jahresbeginn hatte man im Sindelfinger Werk im Zuge der deutlich gestiegenen Nachfrage nach den Autos mit dem Stern 300 Leiharbeiter eingestellt..." Artikel von Oliver im Masche bei den Stuttgarter Nachrichten vom 03.05.2010 externer Link

XIX. Branchen > Medien u. IT > Telek(c)om: Neue Gewerkschaft bei T-Mobile USA gegründet: TU - A project of Communications Workers of America and Ver.di

EXTRA zur Aktionärsversammlung: Wild-West-Methoden gegen US-Gewerkschafter

Das geht so nicht weiter: Mit robusten Mitteln wird unserer Schwester gewerkschaft CWA der Zugang zu den Beschäftigten von T-Mobile in den USA verwehrt. Unter den Beschäftigten selbst herrscht ein Klima der Angst. Das muss sich ändern: Die Führung der Telekom AG hält sich hier in Deutschland ihre Wertschätzung der Beschäftigten zugute, während sie gegenüber den Beschäftigten in den USA den Frühkapitalisten heraushängen lässt. Das können Sie tun: Fragen Sie den Vorstand, warum er das unteilbare Menschenrecht in Frage stellt und die Politik von T-Mobile in den USA schönredet. Fordern Sie den Vorstand der Deutschen Telekom AG auf, endlich die Doppelmoral aufzugeben und auch in den USA den freien Zugang der zuständigen Gewerkschaft zu den Beschäftigten zu ermöglichen. Sagen Sie mit uns Ja zu gleichen Standards für die Beschäftigten dies- und jenseits des Atlantiks. Siehe dazu die aktuelle Ausgabe von Extra externer Link pdf-Datei.

  • T-Mobile USA mobbt Beschäftigte
    "Die Telekom-Tochter T-Mobile USA verletzt massiv die Rechte ihrer Beschäftigten und erzeugt ein "Klima der Angst". Die Folgen sind hohe Mitarbeiter-Fluktuation, schlechte Service-Qualität und Kundenunzufriedenheit. Bei der Hauptversammlung der Telekom am Montag fordert der Dachverband der Kritischen Aktionäre den Vorstandsvorsitzenden René Obermann auf, Arbeitnehmerrechte auch in den Vereinigten Staaten zu respektieren und weiteres Mobbing zu unterbinden. (.)"Die Geschäftsleitung von T-Mobile USA muss in Zukunft ein kooperativeres Verhältnis zu den Beschäftigten suchen", forderte Dufner. Dazu gehört, deren legitimes und in der Sozialcharta der Deutschen Telekom AG garantiertes Interesse nach gewerkschaftlicher Vertretung uneingeschränkt anzuerkennen." Der Dachverband begrüße den Zusammenschluss von Ver.di und Communication Workers of America (CWA) zur bi-nationalen Gewerkschaftspartnerschaft TU..." Pressemitteilung des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre vom 02.05.2010 externer Link pdf-Datei.

  • The Real T-Mobile
    Die (englischsprachige) Kampagnenseite der Communications Workers of America, AFL-CIO externer Link

  • Ist dies das wahre Gesicht der Deutschen Telekom?
    T-Mobile USA - that hip cell phone company - is also engaging in a brutal union avoidance campaign against its own employees. Check out this video of union intolerance at a call center in Oakland , Maine . Das Video auf YouTube vom 28.04.2010 ist mit deutschen Untertiteln versehen externer Link Video-Datei

  • Lowering the Bar or Setting the Standard: Deutsche Telekom's U.S. Labor Practices."
    This behavior has been well documented by an American Rights at Work report, "Lowering the Bar or Setting the Standard: Deutsche Telekom's U.S. Labor Practices." You can find it here externer Link pdf-Datei

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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