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Updated: 18.12.2012 16:09

Leiharbeit allgemein und im Betrieb

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Leiharbeit: Was heißt hier schon "vorübergehend"?new

Selbst nach vier Jahren in Leiharbeit haben die Betroffenen keinen Anspruch auf eine feste Stelle, entschied jüngst das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg. Dabei sollte Leiharbeit ursprünglich nur Auftragsspitzen überbrücken. Der klartext.“ DGB-klartext 36/2012 vom 26.10.2012 externer Link

Erzieher im Verleih

Zeitarbeitsbranche setzt verstärkt auf soziale und pädagogische Berufe. Selbst Kindergärten werden zum Tummelplatz der Geschäftemacher. Artikel von Ralf Wurzbacher in junge Welt vom 18.06.2012 externer Link

Vorstellung des Schwarzbuches Leiharbeit

Rund eine Million Menschen arbeiten in Leiharbeit. Die IG Metall befragte im November 2011 26.000 Mitglieder in Leiharbeit. Die Schilderungen zeigen, was Leiharbeit bedeutet und wie sich ungerechte Bezahlung und fehlende Perspektiven in allen Lebensbereichen auswirken. Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, präsentierte das Schwarzbuch Leiharbeit und die Befragungsergebnisse in der IG Metall Vorstandsverwaltung. Jens Köhler, Vorsitzender des Betriebsrates im BMW-Werk Leipzig, berichtete aus der betrieblichen Praxis.“ Meldung auf der Seite der IG Metall vom 29.03.2012 externer Link. Siehe dazu:

  • Schwarzbuch Leiharbeit
    Das „Schwarzbuch Leiharbeit“ kann bei der IG Metall heruntergeladen werden externer Link pdf-Datei
  • Leiharbeit am Pranger
    IG Metall präsentiert »Schwarzbuch« mit Aussagen von Betroffenen und vielen Fakten, die klar machen: Leiharbeit ist Ausbeutung. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 30.03.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…)Wetzel verwies darauf, daß die gesamte Gesellschaft ein Interesse an der Zurückdrängung von Leiharbeit hat. Denn jährlich würden die Sozialversicherungen mit 500 Millionen Euro belastet, weil Leiharbeiter mit zu geringen Einkommen zusätzliche Leistungen in Anspruch nehmen müßten. »Das heißt, wir geben 500 Millionen aus, damit Unternehmen ihre Beschäftigten schlecht bezahlen können«, kritisierte der Gewerkschaftsvize. Dieses Argument zieht nicht nur bei Leiharbeit, sondern auch bei Werkverträgen, die mittlerweile ein ebenso großes Problem sind. »In Großbetrieben werden Tätigkeiten ausgegliedert, die dann als schlechter bezahlte Arbeit über Werkverträge wieder in den Betrieb hineinkommen«, erläuterte Wetzel. Doch auch hier spielt Leiharbeit eine Rolle, denn viele der über Werkverträge Beschäftigten sind selbst wiederum Leiharbeiter. So können betriebliche Vereinbarungen umgangen werden, die bei BMW und anderswo die Zahlung des tariflichen Grundlohns an Leiharbeiter festschreiben. Die IG Metall werde deshalb nach der Sommerpause eine eigene Kampagne zu Werkverträge starten, kündigte Wetzel an…“

RWI-Studie zur Leiharbeit: Und sie verdrängt sie doch

Fast die Hälfte aller Neueinstellungen ist heute befristet. In den Branchen der IG Metall liegt dieser Wert noch weit höher und dort dominiert auch der Einsatz von Leiharbeitern. Trotzdem geistert die These "Leiharbeit verdränge keine Stammarbeitsplätze" durch die Medien. Die IG Metall zeigt: Belegbar ist diese These nicht…“ Pressemitteilung vom 28.03.2012 externer Link

Die Welt wäre eine bessere, wenn doch nur alle Arbeitnehmer Zeitarbeiter wären. Wie Zeitarbeit als eine wesentliche Grundlage wirtschaftlichen Wachstums dargestellt wird

Die Boston Consulting Group hat eine Studie veröffentlicht, in der die Zeitarbeit als das ultimative Mittel zur Schaffung neuer Arbeitsplätze dargestellt wird. Für die Arbeitgeber in der Branche ist diese Veröffentlichung die ideale Argumentation für die laufenden Tarifverhandlungen…“ Artikel von Ralf Heß in telepolis vom 07.03.2012 externer Link. Aus dem Text: „… Unklar bleibt in dem Brief allerdings, wie die Zeitarbeit die Stammbelegschaften sichert und auf welche Weise sie Schwarzarbeit bekämpft. Denn eine wissenschaftliche Erklärung dieser beiden Behauptungen erscheint den Arbeitgebern nicht nötig. Für sie reicht es anscheinend aus, darauf einmal lautstark hinzuweisen. Die Stoßrichtung dieses Parlamentarierbriefes und der Studie der BCG ist offensichtlich. Die Leiharbeit ist eine "Eier legende Wollmilchsau", die nicht nur die Arbeitslosigkeit beseitigen, sondern darüber hinaus auch bei der Bekämpfung allerlei anderer Probleme in der modernen Arbeitswelt eingesetzt werden kann…“

Leiharbeit nimmt drastisch zu

Die Leiharbeit in Deutschland ist auf einem Rekordhoch: Mehr als 900.000 Berufstätige sind Zeitarbeiter. Die Hälfte von ihnen hat Verträge von kurzer Dauer…“ Meldung in der FR online vom 20.1.2012 externer Link

Integrationshemmnis Leiharbeit - Auswirkungen von Leiharbeit auf Menschen mit Migrationshintergrund

„Die Autorin unserer Studie, die Sozialwissenschaftlerin Sandra Siebenhüter, leuchtet in das Blackbox-System Leiharbeit hinein. Sie hat qualitative Daten recherchiert, die es so bisher noch nicht gab und die so manche politische und ökonomische Erfolgsmeldungen in einem zweifelhaften Licht erscheinen lassen. Durch 116 Interviews mit einer Vielzahl von Akteuren aller relevanten Bereiche der Leiharbeit hat sie tiefe Einblicke in den (Leih-)Arbeitsalltag von Menschen in Deutschland erhalten. Durch den starken Bezug zur Rolle von Leiharbeitern mit Migrationshintergrund, hat sie sich in der Studie den alltäglichen Problemen einer Gruppe genähert, die in den Statistiken der Bundesagentur gar nicht explizit erscheint, obwohl sie in der Leiharbeit überproportional häufig vertreten ist….“ Eine Studie der Otto Brenner Stiftung, Frankfurt/Main 2011 von Sandra Siebenhüter externer Link pdf-Datei. Siehe dazu:

  • Studie über geringfügig Beschäftigte: Nur die Billigreserve
    Gedemütigt und ausgebeutet: Eine neue Studie zeigt, dass MigrantInnen, die als Leiharbeiter beschäftigt sind, schlechte Karten haben. Artikel von Eva Völpel in der TAZ vom 04.10.2011 externer Link
  • Leiharbeiter Schuften bis zum Umfallen
    „Der Alltag in der Zeitarbeitsbranche ist hart: In Deutschland kämpfen mehr als 10.000 Verleihbetriebe um Kunden. Meist gewinnt, wer die niedrigsten Preise hat. Das geht zu Lasten der Leiharbeiter - sie werden oft gnadenlos ausgebeutet. Und das nicht nur vom Chef…Artikel von Detlef Esslinger in der Süddeutschen Zeitung vom 04.10.2011 externer Link

Leiharbeit: Umstrittene Provisionen

Der gescheiterte Jobwechsel eines Berliner Leiharbeiters hat eine Debatte über die Provisionspolitik der Zeitarbeitsfirmen ausgelöst. Artikel von Eva Roth in Frankfurter Rundschau vom 13. September 2011 externer Link

Schwerpunkt Leiharbeit: Leiharbeit in Deutschland und Europa

"Leiharbeit, auch Zeitarbeit genannt, ist in Deutschland erst seit 1972 erlaubt. Mit der Hartzgesetzgebung lockerte der Gesetzgeber im Jahre 2003 die gesetzlichen Beschränkungen in wesentlichen Punkten. Seitdem nimmt die Beschäftigung in diesem Sektor rasant zu..." Der Schwerpunkt Leiharbeit beim DGB vom 21.07.2011 externer Link

Ein Exempel moderner Sklaverei

Die Ausbeutung durch Leiharbeitskonzerne kennt keine Grenzen. IAA-Gewerkschaften machen gegen OTTO Workforce mobil. Artikel von Henry Ortega Spina in Direkte Aktion Mai/Juni 2011 externer Link.

Einschätzung einer Zeitarbeitsfirma: Polens Geringverdiener meiden Deutschland

"Für Manpower ist es eindeutig, warum die Öffnung der deutschen Grenzen für Leiharbeiter aus Osteuropa bislang kaum Wirkung zeigt: "Sieben Euro pro Stunde verdienen sie auch zu Hause." Gefragt sind hingegen Ingenieure." Artikel in der FTD vom 05.07.2011 externer Link

Einstieg. Abstieg. Sackgasse. Imagekampagne der Leiharbeitsunternehmen in der Kritik

""Einstieg. Aufstieg. Wachstum" Der Slogan, mit dem der neu gegründete Bundsverband der Personaldienstleister (BAP) versucht, das ramponierte Image der Leiharbeit aufzupolieren, klingt vielversprechend. An der Realität geht er jedoch weit vorbei. Leiharbeit erweist sich für viele nicht als Chance, sondern als Sackgasse." Meldung der IG Metall vom 31.05.2011 externer Link

Dosisreserve: 75 Prozent stärker belastet

Vom japanischen „Strahlenproletariat“ war die Rede und den französischen Nuklear-Nomaden wurde nachgespürt. Dabei ist Leiharbeit in AKW nicht nur im Ausland ein Problem. Artikel von Ingo Stützle in Freitag vom 26.04.2011 externer Link. Aus dem Text: „…Der hohe Anteil an so genanntem Fremdpersonal ist nicht zuletzt auf den Versuch zurückzuführen, die strahlenintensivsten und gefährlichsten Arbeiten „umzuverteilen“. Mit Leiharbeitern werden gesundheitliche Risiken gewissermaßen outgesourct: In den achtziger und neunziger Jahren kamen drei Viertel aller Arbeiter, die in AKW radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, von Fremdfirmen. Seit Mitte der achtziger Jahre ist ihre Belastung höher als die der Stammbelegschaften – laut Otto-Hug-Institut „um etwa 75 Prozent“. Die Gefahren vervielfachen sich, wenn unter Zeitdruck gearbeitet werden muss. Und der ist seit der Liberalisierung des Energiesektors größer geworden. So wurde zum Beispiel zwischen 1994 und 1999 die Revisionszeit im Atomkraftwerk Neckarwestheim II auf die Hälfte reduziert – von 33 auf 17 Tage. Schon länger kritisiert die Ärzte-Organisation IPPNW, dass in Atomkraftwerken „regelmäßig ungelernte Hilfskräfte und Leiharbeiter eingesetzt“ würden. Der Siemens-Konzern etwa soll 1996 beim Austausch der für die Reaktor-Schnellabschaltung erforderlichen Steuerstäbe des AKW Isar-1 rund 40 Prozent Hilfskräfte eingesetzt haben. Die 14 Steuerstabantriebe wurden in Rekordzeit ausgetauscht, was nach Meinung von IPPNW nichts anderes bedeutet, als dass die Arbeiter intensiver und länger radioaktiver Strahlung ausgesetzt wurden…“

Thüringen: Weniger Förderung für Unternehmen mit Zeitarbeitern

"Nach der Ankündigung von Thüringens Wirtschaftsminister Machnig, bei zu viel Zeitarbeit in einem Unternehmen Investitionshilfen zu streichen, protestieren die betroffenen Firmen: Das sei Diskriminierung und Wettbewerbsverzerrung." Artikel von Sven Astheimer und Henrike Rossbach in der FAZ vom 05. April 2011 externer Link

Leiharbeit schafft zwei Klassen von Beschäftigten

"Sobald Stammbeschäfigte ihre Festanstellung als ein Privileg begreifen, werden sie erpressbar", stellt Prof. Dr. Klaus Dörre fest. Wir sprachen mit ihm über die Folgen der Leiharbeit auf die Stammbelegschaft, die Arbeitsmotivation und die Gestaltung der Arbeitszeit. Prof. Dr. Klaus Dörre forscht am Institut für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Thema Leiharbeit. Interview mit Pr. Dr. Klaus Dörre vom 21.03.2011 bei der IG Metall externer Link

Leiharbeit: Was heißt hier frei? Laut Statistik bieten Zeitarbeitsfirmen jede Menge Stellen an. Doch viele davon existieren gar nicht.

"Die Zeitarbeit - von manchen verteufelt, von anderen gepriesen - ist mittlerweile fester Bestandteil des Arbeitsmarktes. Auch in den Arbeitsagenturen gehört sie längst zum Alltagsgeschäft. Im November 2010 führte jede dritte offene Stelle, die bei Arbeitsämtern in Deutschland gemeldet war, in die Zeitarbeit. In Hamburg waren es gar 57 Prozent der offenen Stellen, in Bremen 47 Prozent. Doch diese Zahlen sind anzuzweifeln. Denn nicht jede von einer Zeitarbeitsfirma beim Arbeitsamt gemeldete Stelle existiert tatsächlich. Denn einige der sogenannten Personaldienstleister melden den Arbeitsämtern offenbar Stellen, die gar nicht existieren. Sie können dies, da die Arbeitsämter der Republik zu gutgläubig sind. Denn die Ämter setzen auf Kooperation und weniger auf Kontrolle. Verlierer sind die Arbeitssuchenden. Denn sie müssen sich mitunter bei Zeitarbeitsfirmen um Stellen bewerben, die es gar nicht gibt. Bewerben sie sich nicht, dann drohen ihnen Kürzungen der Bezüge." Artikel von Tobias Romberg in Die Zeit online vom 25.2.2011 externer Link

Leiharbeit und Lohndumping - Fortsetzung in 2011

Artikel von Reinhold Schramm vom 10.01.2011 pdf-Datei

Land der Leiharbeit

Die Zahl der Leiharbeiter hat die Millionengrenze erreicht und steigt weiter. Ein Ende des Anstiegs ist nicht absehbar. Artikel von Petra Welzel in ver.di Publik 11/2010 externer Link

Das letzte Mittel? Leiharbeit in der  Pflege

Forschung Aktuell 10 / 2010 des IAT externer Link pdf-Datei von Christoph Bräutigam, Elke Dahlbeck, Peter Enste Michaela Evans und Josef Hilbert

Deutsche Wirtschaft boomt dank Leiharbeit

In der Krise haben die Zeitarbeiter ihre Jobs als Erste verloren. Nun organisieren deutsche Firmen mit Aushilfskräften den Aufschwung. Artikel von Christian Ebner in Die Welt vom 16.08.10 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Leiharbeit: Boom auch in Nordrhein-Westfalen. Leiharbeitsanstieg in der Metall- und Elektroindustrie
    "Nach der Krise boomt die Leiharbeit. Jeder dritte angebotene Job ist zwischenzeitlich ein Leiharbeitsjob. Auch in NRW stellen die Firmen entlassene Facharbeiter als Leiharbeiter wieder ein. Und die verdienen dann 30 bis 40 Prozent weniger als vorher." Pressemitteilung der IG Metall vom 17.08.2010 externer Link

Arbeitsmarkt: Zeitarbeit korrigiert ihr Ausbeuter-Image new

"Der Aufschwung ist da, die Zeitarbeit boomt, in Deutschland gibt es bald so viele Leiharbeiter wie nie zuvor. Nun fürchtet die Branche, dass schärfere Gesetze aus Berlin den Boom bremsen, und forciert eine Selbstreinigung." Artikel von Harald Schumacher im Handelsblatt vom 17.08.2010 externer Link. Aus dem Text: ". Doch anstatt zu feiern, ist die Stimmung bei den Wortführern der Zeitarbeitsbranche gedämpft. "Wir sind die einzige Branche, die sich für Höchstleistungen entschuldigt", sagt sarkastisch ein Verbandsoberer. Denn kaum eine Branche steht so in der öffentlichen Kritik wie die Zeitarbeit. Sei es aufgrund der Kündigung von Mitarbeitern, die von unternehmenseigenen Zeitarbeitsfirmen zu schlechteren Konditionen wieder eingestellt werden. Sei es durch die Tatsache, dass Zeitarbeit bei manchen Unternehmen auf Dauer feste Stellen ersetzt und Kollegen am Band jahrelang das Gleiche machen, aber unterschiedlich bezahlt werden. Daher droht der Branche eine stärkere Regulierung durch die Politik. Um das zu verhindern, fordern immer mehr Zeitarbeitsunternehmer und -manager eine fundamentale Selbstreinigung ihrer Zunft und sagen, dass nur der unbequeme Weg einer konsequenten Abkehr von Lohndrückerei und Sozialdumping aus dem Dilemma heraushilft."

Boom der Ungleichheit. Leiharbeit statt fester Stellen

Die Zeitarbeit wächst rasant. Für jede dritte Stelle suchen Firmen Zeitarbeiter. Die IG-Metall sieht ihre Befürchtungen bestätigt und kündigt Widerstand an. Artikel von Markus Sievers in der FR online vom 27. 7. 2010 externer Link. Siehe dazu:

  • Leiharbeiter arbeiten oft für Niedriglöhne
    "Leiharbeiter arbeiten oft zu extrem niedrigen Löhnen. Das bestätigt nun auch das Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ) in Duisburg. Wie Schlecker auch, haben viele Unternehmen Leiharbeitsfirmen gegründet, um Arbeitsplätze auszulagern." Meldung der IG Metall vom 28.07.2010 externer Link

Auch FDP für «faire Bezahlung» von Leiharbeitern

"Im Dauerstreit um eine bessere Entlohnung von Zeitarbeitern zeichnet sich Bewegung ab. Die FDP zeigte sich überraschend bereit, Leiharbeiter bei der Bezahlung mit Stammbeschäftigten gleichzustellen - so, wie das auch vom Gesetz eigentlich vorgesehen ist." Artikel in der Berliner Zeitung vom 12.07.2010 externer Link. Siehe dazu:

  • Leiharbeit: FDP bewegt sich
    "Die FDP-Bundestagsfraktion tritt neuerdings für eine faire Entlohnung in der Zeitarbeit ein. Damit werde die gesellschaftliche Akzeptanz für die Zeitarbeit gestärkt, heißt es. Offensichtlich kann selbst die FDP Lohndumping in der Branche nicht mehr leugnen." DGB-Pressemitteilung von Annelie Buntenbach vom 13.07.2010 externer Link
  • "Eingriff in die Tarifautonomie": Zeitarbeit-Arbeitgeber attackieren FDP
    "Der Vorstoß der FDP-Bundestagsfraktion, wonach Zeitarbeiter bei längeren Einsätzen im gleichen Betrieb genauso bezahlt werden sollen wie Stammarbeitnehmer ("Equal Pay"), stößt in der Zeitarbeitbranche auf helle Empörung. Von anderer Seite erhalten die Liberalen dagegen ungewohnten Zuspruch. "Die Vorschläge aus Reihen der FDP sind ein klarer Eingriff in die Tarifautonomie", sagte der Chef der Tuja Zeitarbeit und Verhandlungsführer des Bundesverbandes Zeitarbeit (BZA), Thomas Bäumer, am Dienstag Handelsblatt Online. Der jüngst geschlossene Tarifvertrag zwischen BZA und DGB gelte bis 31.10.2013. "Es ist doch sehr bemerkenswert, dass nun laut über Gesetze nachgedacht wird, die diese Übereinkunft der Tarifparteien hinfällig werden lassen." FDP-Fraktionsvize Heinrich Kolb hatte am Montag ein Konzept vorgestellt, in dem sich die Liberalen zwar gegen einen neuen Mindestlohn für die Zeitarbeitsbranche aussprechen. Stattdessen wollen sie den Zeitarbeitsfirmen aber gesetzlich vorschreiben, dass die Bezahlung ihrer Leihkräfte nur noch jeweils für eine gewisse Einarbeitungszeit die Vergleichslöhne des Einsatzbetriebs unterschreiten darf." Artikel von Dietmar Neuerer und Dietrich Creutzburg im Handelsblatt vom 13.07.2010 externer Link
  • Von Frankreich lernen ...
    "Es ist schon interessant, dass mit den Äußerungen ihres sozialpolitischen Sprechers in der Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, sich in diesen Tagen gerade die FDP für eine bessere Bezahlung von Leiharbeitern stark macht. Kolb fordert die Durchsetzung des einstmals schon gültigen Equal-Pay-Prinzips. Dieses war unter der damals noch rot-grünen Bundesregierung durch eine sogenannte Tariföffnungsklausel im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ausgehöhlt worden." Kommentar von Ina Beyer im ND vom 16.07.2010 externer Link

Keine starke Brücke, sondern ein Steg: Die wenigsten Leiharbeiter schaffen den Sprung in eine Festanstellung

"Politik und Wirtschaft schwärmen nach wie vor von der Zeitarbeit als Jobmotor und Brücke in unbefristete Vollzeitbeschäftigung. Eine [extern] Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesarbeitsagentur kommt zu dem Ergebnis, dass gerade einmal sieben Prozent der vormals Arbeitslosen in den zwei Jahren nach ihrer Tätigkeit als Leiharbeiter auch eine dauerhaften, nicht befristete Arbeit nachgehen..." Artikel von Silvio Duwe auf Telepolis vom 30.06.2010 externer Link. Siehe dazu:

Zeitarbeitsbranche: Leiharbeit im OP-Saal

Die Umwandlung regulärer Stellen in Leihjobs bleibt erlaubt. Besser wird das Image der Zeitarbeitsbranche dadurch nicht. Artikel von Harald Schumacher in der Wirtschaftswoche vom 24.06.2010 externer Link. Aus dem Text: "Schleckern" könnte das Wort des Jahres werden. Immer wenn Unternehmen Stammbeschäftigte vor die Tür setzen und als billigere Leiharbeitnehmer wieder einstellen, heißt es inzwischen: die schleckern. (..) Doch geschleckert wird weiter - beim Reisekonzern TUI, beim Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr und bei vielen anderen Unternehmen, besonders massiv aber in privaten und öffentlichen Krankenhausgesellschaften und in gemeinnützigen Unternehmen wie der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Daran ändern auch die Versuche nichts, per Tarifvertrag oder Gesetz der Umgehung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes einen Riegel vorzuschieben. Beim näheren Hinsehen erweisen sich alle Paragrafen als zahnlose Tiger. (.) Gestoppt werden durch die Tarifverträge allenfalls die extremen Varianten des Personaltricks: der sogenannte Drehtüreffekt, bei dem Mitarbeiter auf direktem Wege zu firmeneigenen Billigablegern verschoben und zurückgeliehen werden. Wer jedoch nicht einzelne Beschäftigte, sondern systematisch und im großen Stil frei werdende Stellen zu Zeitarbeitstöchtern verschiebt und dafür neue Leute einstellt, dem lassen die Tarifklauseln weiter freie Hand. An derselben Hürde scheitert auch der Gesetzentwurf, den das Bundesarbeitsministerium am vergangenen Dienstag vorlegte und der die "Einführung einer Drehtür-Regelung" in Paragraf 3 des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) vorsieht."

Zeitarbeit in Deutschland hat sich dynamisch entwickelt. Im internationalen Vergleich spielt die Beschäftigungsform jedoch eine untergeordnete Rolle - Ergebnisse einer Arbeitsmarkt-Studie der Bertelsmann Stiftung

"Die Zeitarbeit in Deutschland hat sich im letzten Jahrzehnt dynamisch entwickelt und zwischen 2000 und 2007 rund verdoppelt. Dennoch spielt diese Beschäftigungsform entgegen der öffentlichen Wahrnehmung immer noch eine untergeordnete Rolle. Der Anteil der Zeitarbeit an der aktiven Erwerbsbevölkerung liegt im internationalen Vergleich im hinteren Mittelfeld. Lediglich 1,6 Prozent aller geleisteten Arbeitsstunden sind nach den letzten verfügbaren Daten in Zeitarbeit erbracht worden. Das zeigt eine aktuelle Arbeitsmarkt-Studie zum internationalen Vergleich atypischer Beschäftigungsformen der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit." Pressemitteilung der Bertelsmann-Stiftung vom 27.04.2010 externer Link

Leiharbeit im Krankenhaus - ein Bericht über die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals

"Krankenhäuser stehen nach deren Verkauf im Wettbewerb, sie sollen billiger wirtschaften. Dies geschieht im Wesentlichen durch Einsparungen beim Pflegepersonal. Die "Verbilligung" der Krankenpflege geschieht zu Lasten der Beschäftigen und wird zum Risiko für Patienten und medizinisches Pflegepersonal: Das geschieht nach folgendem Muster: Medizinisches - und Pflegepersonal wird reduziert, dringend benötigte MitarbeiterInnen werden dann wieder ohne Tarif billiger über Leiharbeitsfirmen zurückgekauft Das in doppelter Weise (sowohl für Patienten als auch für die Mitarbeiter) unmenschliche Konzept dieser Leiharbeitsfirmen soll im Folgenden beschrieben werden. (...) Wer möchte dazu Stellung nehmen? Wem ergeht es ähnlich?..." Ein Bericht von F.M. vom 24.03.2010

Zeitarbeit: Regierung sagt Lohn-Drückerei den Kampf an

"Arbeitgeber wie der in die Kritik geratene Discounter Schlecker haben den Bogen offensichtlich überspannt: Kanzlerin Angela Merkel und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (beide CDU) wollen gegen den Missbrauch von Leiharbeit rigoros vorgehen. Die Arbeitsministerin stellte der Wirtschaft unverhohlen ein Ultimatum: Sollte sie nicht reagieren, droht die Ministerin mit einer gesetzlichen Regelung." Artikel im Handelsblatt vom 20.03.2010 externer Link

Prekär aus der Krise

"Daimler will künftig verstärkt auf befristet Beschäftigte, Leiharbeiter und Fremdfirmen setzen. Das kündigte Finanzvorstand Bodo Uebber in der britischen Financial Times vom Montag an. Der Betriebsrat verwies in einer ersten Reaktion auf bestehende Betriebsvereinbarungen, die den Einsatz prekär Beschäftigter im Konzern einschränken. Die IG Metall befürchtet, in der gesamten Branche könnte nach Ende der Krise ein erneuter Boom bei der Zeitarbeit einsetzen..." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 16.03.2010 externer Link

Hartz-IV-Aufstocker: Staat zahlt kräftig für Zeitarbeiter

"Um das Einkommen von Zeitarbeitern aufzubessern, hat die Bundesregierung zwischen Mai 2008 und Mai 2009 rund 531 Mio. Euro ausgegeben. Das ist die Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, die sich unter anderem nach der Ausgabensumme bei der Zeitarbeit erkundigt hat." Artikel von Maike Rademaker in der FDT vom 20.01.2010 externer Link

Klaus: Leiharbeit

Die Erklärmaus über Lohnsklaverei. Ein Video aus der Sendung Extra 3 vom 17.01.2010 externer Link Video

Fall Schlecker entzündet neue Debatte

  • Zeitarbeit Potemkinsche Firmen nicht nur bei Schlecker
    "Der Schmuh mit der Leiharbeit bei Schlecker ist kein Einzelfall. Auch andere Unternehmen würde eine Gesetzesänderung treffen. Und die Zeitarbeitsbranche wird von ihrem Schmuddelimage eingeholt." Artikel von Harald Schumacher in der Wirtschaftswoche vom 18.01.2010 externer Link

  • Leiharbeitsbericht der Bundesregierung

  • Leiharbeit: Sklaverei und Jobmaschine
    Die Leiharbeit hat den Arbeitsmarkt systematisch verändert. Einst als Instrument in der Not gefördert, ist sie vielerorts zur Dauerlösung geworden. Erst jetzt erkennen Politiker den Missbrauch. Artikel von Felix Berth in Süddeutsche Zeitung vom 11.01.2010 externer Link. Aus dem Text: ".Das Positive an dieser Entwicklung: Oft erhielten Menschen einen Arbeitsvertrag, die vorher monatelang ohne Job gewesen waren. Dass diese Erfolge ihren Preis hatten, übersahen die Politiker gern. Lange Zeit waren die Unsicherheit der Beschäftigten und ihre niedrigen Löhne selbst der SPD und vielen Gewerkschaftern nicht besonders wichtig."
  • Dumping-Vorwürfe: Schlecker feuert Leiharbeitsfirma
    "Die Drogeriekette Schlecker will Konsequenzen aus der Kritik ziehen, wonach das Unternehmen Stammbeschäftigte massenhaft durch Leiharbeiter ersetze. Das Unternehmen erklärte am Montag, es habe die Diskussion um die Beschäftigung von Leiharbeitern der Firma Meniar bisher zwar nicht nachvollziehen können. Um die Diskussion aber zu beenden, habe Schlecker beschlossen, "mit sofortiger Wirkung keine neuen Arbeitnehmerüberlassungsverträge mit der Firma Meniar mehr abzuschließen". Für weitere Auskünfte war das Unternehmen zunächst nicht erreichbar..." Artikel von Markus Sievers in der Wirtschaftswoche vom 09.01.2009 externer Link
    • Im Text wird die Arbeitsministerin von der Leyen wie folgt zitiert: ""Was mich daran besonders ärgert, ist, dass das Thema der Zeitarbeit so in den Dreck gezogen wird", meinte die CDU-Politikerin. Grundsätzlich sei Leiharbeit ein gutes Instrument, das vielen Menschen eine Perspektive eröffne."
    • Daher begrüßen wir die Umbenennung in "Ursula von der Leiharbeit" durch die Nachdenkseiten, Hinweise des Tages 12. Januar 2010 externer Link
  • Siehe zum Thema und Hintergrund auch:

ver.di legt Branchenanalyse Leiharbeit vor

"Eingebettet in die Kampagne "UNGLEICH KORRIGIEREN" hat ver.di eine Branchenanalyse Leiharbeit für ihren Organisationsbereich in Auftrag gegeben. Sie besteht aus einer Auswertung der einschlägigen Statistiken der von ver.di vertretenen Branchen und betrieblichen Fallstudien in den Bereichen Gesundheit und Pflege sowie Abfallwirtschaft. Im Kern lässt sich den statistischen Sonderauswertungen entnehmen, dass sich die Praxis im Dienstleistungssektor in vielerlei Hinsicht von der Gesamtwirtschaft unterscheidet. Sie verläuft etwa weit unabhängiger von konjunkturellen oder saisonalen Einflüssen. Anders ausgedrückt: Sie ersetzt in einem höheren Maße reguläre Beschäftigung. Autorin der Branchenanalyse: Dr. Sandra Saeed." Siehe dazu:

Aspekte zur Zeitarbeit und Leiharbeit - Wanderarbeiter des Kapitals: Hungerlöhne - und in Folge auch keine auskömmliche Altersrente!

Artikel von Reinhold Schramm vom 4.12.09 bei scharf links externer Link

Zeitarbeit Konzerninterne Zeitarbeitsfirmen sorgen für Streit

"Immer mehr Unternehmen gründen eigene Zeitarbeitsfirmen, um ihre teure Stammbelegschaft in billige Leiharbeitskräfte zu verwandeln. So umgehen sie die Tariflöhne der eigenen Branche. Doch die trickreichen Firmenkonstrukte stoßen zunehmend auf Widerstand." Artikel von Harald Schumacher in der Wirtschaftswoche vom 13.11.2009 externer Link

Leihweiser Missbrauch

Die Leiharbeit in Deutschland treibt bizarre Blüten - selbst Auszubildende werden jetzt schon als Leiharbeit­nehmer/innen beschäftigt. Gewerkschafter und Betriebsräte fordern die Änderung des Arbeit­nehmerüberlassungsgesetzes. Ein Report aus der Praxis von Thilo Schmidt in ver.di Publik 08/2009 externer Link pdf-Datei

Entfesseln oder einhegen? Zeitarbeit in der Krise

"Auf den Punkt... Die Beschäftigung im Wirtschaftsbereich Arbeitnehmerüberlassung ist im Zuge der Krise bislang um rund ein Drittel zurückgegangen. Die optimistische Annahme einer weitgehenden Normalisierung dieser Beschäftigungsform, die noch der Deregulierung 2003 zugrunde lag, ist nicht eingetroffen. Leiharbeit weicht in zentralen Dimensionen der Arbeitsqualität wie Lohn, Beschäftigungssicherheit oder Interessenvertretung nach wie vor von der Gesamtwirtschaft ab. Der massive Beschäftigungsrückgang bietet jetzt die Chance, Gestaltungsdefizite zu korrigieren." Forschungsergebnisse aus dem Institut Arbeit und Qualifikation 2009-06 von Achim Vanselow externer Link pdf-Datei

Leiharbeit: Nachbarn regulieren besser

"Tausende von Leiharbeitern haben 2009 ihren Job verloren. Doch Wissenschaftler rechnen damit, dass sich der Leiharbeitsboom im nächsten Aufschwung fortsetzt. Sie raten, die Arbeitsbedingungen in der Branche nach dem Vorbild anderer Länder zu verbessern. Bis zum Ausbruch der Wirtschaftskrise hat die Leiharbeit in ganz Europa zugenommen. Aber nicht überall ist in den Betrieben eine Zwei-Klassen-Gesellschaft entstanden. Forscher des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) haben gesetzliche und tarifliche Regulierungsmodelle in einigen europäischen Ländern untersucht. Aus ihren Analysen ergeben sich Ansatzpunkte für eine Neuregulierung in Deutschland." Böckler Impuls 12/2009 externer Link. Siehe die Studie von Achim Vanselow und Claudia Weinkopf externer Link pdf-Datei: Zeitarbeit in anderen Ländern - Lehren für Deutschland?, Expertise für die Hans-Böckler-Stiftung, Juli 2009

Leiharbeit in Deutschland: Fünf Jahre nach der Deregulierung

DGB-Studie vom August 2009 externer Link pdf-Datei

Zum Funktionswandel von Leiharbeit. Neue Nutzungsstrategien und ihre arbeits- und mitbestimmungspolitischen Folgen.

Eine Studie von Hajo Holst, Oliver Nachtwey und Klaus Dörre externer Link pdf-Datei, im Auftrag der Otto Brenner Stiftung der IG Metall, Frankfurt am Main, August 2009. Siehe dazu:

  • Leiharbeit: "Das System powert die Leute systematisch aus"
    Dumpinglöhne, keine Tarifverträge, kein Kündigungsschutz: Gewerkschaften prangern den Missbrauch von Leiharbeit an. Der Arbeitssoziologe Klaus Dörre erklärt die Folgen prekärer Beschäftigung. Interview von Julia Bönisch in der Süddeutschen Zeitung vom 19.08.2009 externer Link
  • Gesamtmetall reagiert auf Studie zur Leiharbeit. Leiharbeit ist Instrument zur Profitsteigerung
    "Leiharbeit wird von Unternehmen zunehmend missbraucht. Das ergab die Studie der Otto Brenner Stiftung zum Funktionswandel der Leiharbeit. Gesamtmetall hat die Kritik der Gewerkschaften prompt zurückgewiesen. Warum unsere Kritik berechtig ist, erklären wir Punkt für Punkt." Meldung der IG Metall vom 19.08.2009 externer Link
  • Kritik an Leih- und Teilzeitjobs: Deutschland, Land der Billigarbeiter
    "In der Rezession sank die Zahl der Leiharbeiter in Deutschland - demnächst dürfte sie wieder deutlich steigen, heißt es in einer Studie. Auch das Statistische Bundesamt fand heraus: Es gibt immer weniger "klassische" Jobs hierzulande." Artikel von Annette Berger in der FDT vom 19.08.2009 externer Link
  • Zeitarbeit und Leiharbeit - im nächsten Aufschwung - ein 'explosionsartiges Anwachsen'.
    Aspekte zur strategischen Ausdehnung der Leiharbeit und zur fortgesetzten "Prekarisierung" und Entrechtung der Lohnarbeit. Kommentar von Reinhold Schramm vom 19.8.09 bei scharf links externer Link

DGB-Analyse zur Leiharbeit: Vom Jobmotor zum Jobkiller

"In den Aufschwungjahren boomte die Leiharbeit. In der Krise wird die Branche nun zum Vorreiter des Personalabbaus. Es gibt massive Entlassungen. Keine Branche hat in so kurzer Zeit so viele Arbeitsplätze abgebaut." DGB-Studie vom 29.07.2009 externer Link pdf-Datei

Leiharbeit: Pilotabschluss bei Wolfsburg AG und Autovision: Leiharbeiter 3,2 Prozent mehr Geld

"Die niedersächsische IG Metall hat für die Leiharbeitsbranche einen Pilotabschluss erzielt. Rund 4.000 Leiharbeiter der Wolfsburg AG und des Verleihers Autovision tätig sind, erhalten mehr Geld. Die Einkommen steigen in zwei Stufen um insgesamt 3,2 Prozent. Leiharbeiter sind von der Krise mit am stärksten betroffen. In vielen Unternehmen waren sie die ersten, die gehen mussten. Die IG Metall setzt sich deshalb für faire Leiharbeit ein. Thilo Reusch, IG Metall-Verhandlungsführer, zeigte sich mit dem am 9. Juli erzielten Kompromiss zufrieden. "Es war längst überfällig, für die Leiharbeiter ein Zeichen zu setzen. Sie sind diejenigen mit dem niedrigsten Entgelt."..." Meldung auf der Seite der IG-Metall vom 10.07.2009 externer Link

Lünendonk-Liste. Zeitarbeitsboom endet mit Umsatzeinbruch

"Die goldenen Zeiten sind auch in der Zeitarbeit vorbei: Ein wichtiger Indikator prophezeit der Branche in diesem Jahr massiv sinkende Umsätze. Einige Unternehmen werden das wohl nicht überleben - es droht ein Kahlschlag." Artikel von Jörn Petring in der FDT vom 28.05.2009 externer Link

Zeitarbeit kaum noch gefragt

"Der Zeitarbeitsbranche steht wegen der Wirtschaftskrise eine Marktbereinigung ins Haus, in der nur die Stärksten überleben werden. Experten erwarten einen Umsatzeinbruch in der Branche von 40 Prozent. Bislang wurden die kleinen Anbieter von der Abbauwelle verschont - doch diese müssen sich nun auf einen Verdrängungswettbewerb einstellen." Artikel von von Axel Granzow im Handelsblatt vom 02.06.2009 externer Link

Gewerkschaft empört: Zeitarbeitsfirma preist Menschen wie Billig-Ware an

"Mit Empörung und Unverständnis hat die IG Metall in Olpe gestern auf eine Rabattaktion der Olper Zeitarbeitsfirma "S&F Personaldienstleistungen - Sauerland" unter dem Titel "Alle müssen raus" reagiert. Denn gemeint sind mit "Alle" die Arbeitnehmer von "S&F", die im Rahmen der Aktion für 15 Prozent weniger Kosten (Stundensätze) von Unternehmen ausgeliehen werden können. Wie bei anderen gewerblichen Rabattaktionen ist der Titel "Alle müssen raus" mit einem Sternchen versehen - kleingedruckt ist am Fuß der Seite zu lesen: "Angebot gilt nur vom 27. April bis zum 30. Juni 2009."..." Artikel von Josef Schmidt auf DerWesten vom 14.05.2009 externer Link

Ein Schutzschirm für die Schwächsten. Der Abschwung trifft Leiharbeiter am härtesten. Beschäftigungspakte sind hier nicht möglich - aber die Politik kann auf andere Art helfen.

"Die jüngste Entwicklung der Leiharbeit lässt sich mit der Formel "Wie gewonnen, so zerronnen" beschreiben. Nach der steilen Karriere, ausgelöst durch Deregulierungen im Zuge der Hartz-Gesetze, droht dieser Beschäftigungsform nun ein ebenso jäher Absturz. Der Einbruch der Nachfrage im produzierenden Gewerbe trifft Leiharbeiter mit voller Wucht. Konjunkturellen Abschwüngen sind sie wesentlich ungeschützter ausgesetzt als die Kernbelegschaften. Schonungslos legt die aufziehende Arbeitsmarktkrise bloß, welche besonderen Risiken Leiharbeiter tragen. Instabilität ist ein immanentes Merkmal der Leiharbeit, die fest zum gut bestückten Repertoire betrieblicher Anpassungsmaßnahmen gehört: Bevor Firmen Stellen abbauen, können sie befristete Verträge auslaufen lassen, Leiharbeit beenden oder die Arbeitszeit mithilfe von Zeitkonten, Kurzarbeit oder der Verringerung der Regelarbeitszeit reduzieren. Zusammen bilden diese Varianten stattliche Flexibilitätspuffer, um die Beschäftigung der Kernbelegschaften für längere Zeit trotz nachlassender Nachfrage stabil zu halten. Der Schutzschirm hat allerdings seinen Preis: Dafür, dass Betriebe im Rahmen verbriefter Beschäftigungsgarantien auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, machen die Beschäftigten Zugeständnisse bei Arbeitszeit und/oder Einkommen. Zu Beginn des vergangenen Jahres hatten gut ein Viertel aller Firmen mit Betriebsrat derartige Garantien vereinbart. Solche Beschäftigungspakte schließen die Betriebe aber nicht mit Leiharbeitern ab, die ein Arbeitsverhältnis mit Verleihunternehmen eingegangen sind. Dort wäre dann auch der richtige Ort, vergleichbare Beschäftigungspakte auszuhandeln. Was spricht dagegen?..." Gastkommentar von Hartmut Seifert (WSI) in der FTD vom 08.01.2009 externer Link

Die Bundes-Leiharbeiter. Staat setzt verstärkt befristet ein

"In der Privatwirtschaft läuft der Boom der Leiharbeit aus, nicht aber beim Staat - und vor allem nicht bei der Bundeswehr. Die Bundesministerien und ihre Behörden beschäftigten 2008 so viele Leiharbeiter wie nie zuvor. Laut einer der FR vorliegenden Übersicht der Regierung setzte diese 771 Leiharbeiter ein. Das sind fünfmal so viele wie 2005, dem Antrittsjahr der Großen Koalition. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich eine Zunahme um mehr als die Hälfte." Artikel von Markus Sievers in der Frankfurter Rundschau vom 07.01.2009 externer Link

Köln: Massenentlassungen bei Adecco

  • Qualifizieren statt entlassen! - Adecco, IG Metall und Agentur für Arbeit sichern den Erhalt von 253 Arbeitsplätzen
    "Nach mehreren Gesprächen zwischen IG Metall Köln und Adecco sowie Verhandlungen über einen Interessenausgleich/Sozialplan zwischen Betriebsrat, IG Metall und Adecco konnten folgende Ergebnisse erzielt werden: Die Massenentlassungsanzeige von Adecco für über 400 Zeitarbeiter wird so nicht wirksam. Für 256 Zeitarbeitnehmer von Adecco werden die Arbeitsverhältnisse über den 31.Dezember 2008 hinaus weitergeführt, obwohl ab diesem Zeitpunkt der Einsatz bei den Kölner Ford- Werken entfällt. Für viele Zeitarbeitnehmer wurden schon ausgesprochene Kündigungen zurückgezogen, für andere unterblieben vorgesehene Kündigungen. Gleichzeitig vereinbarten Betriebsrat, IG Metall und Adecco die Beantragung von Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit. In Gesprächen zwischen der Agentur für Arbeit Köln, IG Metall Köln und Adecco wurde erstmals die Einführung von Kurzarbeit in einer Zeitarbeitsfirma geprüft und vereinbart." Siehe die Gemeinsame Presseerklärung IG Metall - Arbeitsamt - Addecco externer Link pdf-Datei bei der IG Metall Köln-Leverkusen
  • Arbeitsagentur Köln hilft Adecco beim Kündigen. Hiobsbotschaft zur Vor-Weihnachtszeit
    ""Adecco? Nie wieder!" klagt ein Beschäftigter der Leiharbeitsfirma im Internet. Das wird nun für 379 Beschäftigte in Köln vielleicht schneller so sein, als ihnen lieb ist. Die Firma hatte bei der Kölner Arbeitsagentur durchgesetzt, dass sie einen Monat früher kündigen konnte, als dies normalerweise möglich gewesen wäre. Ein weiterer ARGE-Skandal zu Lasten der Gekündigten und des Steuerzahlers." Artikel von Hans-Dieter Hey in NRhZ-Online externer Link - Neue Rheinische Zeitung, Online-Flyer Nr. 174 vom 26.11.2008
  • IG Metall Köln kritisiert Arbeitsagentur: Adecco darf 379 Leiharbeiter früher feuern
    "Die Kölner Arbeitsagentur hat zugunsten der Zeitarbeitsfirma Adecco die Sperrfrist für Massenentlassungen verkürzt. Deshalb dürfen 379 Leiharbeiter schon zum 30. November entlassen werden. Ohne Verkürzung der Sperrfrist müsste Adecco sie bis Ende Dezember beschäftigten. Für Witich Roßmann, den 1. Bevollmächtigten der IG Metall Köln-Leverkusen, ist die Entscheidung des Ausschusses für meldepflichtige Massenentlassungen der Arbeitsagentur "ein Skandal"... Pressemitteilung vom 19.11.08 externer Link pdf-Datei
  • Massenentlassungen bei Adecco
    "Mit den Stimmen der Vertreter der Arbeitgeberbank und der Vertreter der öffentlichen Körperschaften wurde die sogenannte "Regelsperrfrist" (1 Monat) für Massenentlassungen auf Antrag der Zeitarbeitsfirma "Adecco" um einen Tag verkürzt. Das klingt harmlos, hat aber weitgehende Konsequenzen für die betroffenen Arbeitnehmer." Presseerklärung der IG Metall Köln-Leverkusen vom 19.November 2008 bei Zoom externer Link

Die Namenlosen: Leiharbeit bei BAYER

"Wir unterstützen Menschen und Unternehmen in Veränderungsprozessen. Unser Anspruch ist es, sie auf dem Weg in eine neue berufliche Zukunft kompetent zu begleiten", heißt es auf der Internet-Seite von JOB@CTIVE, BAYERs nicht nur für den Konzern selber tätigen Agentur für "Personaldienstleistungen". Der Journalist Markus Breitscheidel vertraute sich auf seiner einjährigen Expedition durch den bundesdeutschen Niedriglohnsektor diesem Begleitschutz an. Er meldete sich auf eine Anzeige, mit der JOBACTIVE ProduktionshelferInnen "für einen renommierten Kunden in Berlin" suchte. Der "renommierte Kunde" war der Leverkusener Multi..." Artikel von Jan Pehrke als Vorabdruck aus Stichwort BAYER 4/2008, erschienen bei Scharf-Links vom 10.12.08 externer Link

Die stummen Verlierer. Die Leiharbeiter sind derzeit am härtesten von der Finanzkrise betroffen

".Die große Ausnahme bildet die Leiharbeitsbranche. Sie, die die Krise am härtesten trifft, schweigt vor sich hin. Denn hier vollzieht sich die Arbeitslosigkeit schleichend. Erst werden die Leiharbeiter von den Entleihfirmen zurück in die Zeitarbeitsfirma geschickt: 5.000 Leute bei Conti, 5.000 bei BMW, 880 bei Daimler, um nur einige zu nennen. Finden die Verleiher keinen neuen Arbeitsplatz für die Zurückgeschickten, folgt die Kündigung. Doch von dieser erfährt kaum noch jemand etwas. Denn niemand schaut den Zeitarbeitsfirmen so genau auf die Finger wie den Auto- oder Chemiekonzernen. Und sie selber sagen nichts, um ihr Image nicht zu beschädigen. Wo ist hier der Rettungsschirm? Wo bleibt der Kündigungsschutz? Wer macht Sozialpläne bei Massenentlassungen? Bislang niemand. Denn das würde bedeuten, dass die Arbeitsmarktpolitik noch mal überdacht werden muss. Wer Leiharbeiter nach normalen Standards beschäftigen will, wird feststellen, dass er mehr Arbeitsplätze braucht. Regierung und Tarifpartner könnten sich hier ein Beispiel an den aktuellen Lösungsansätzen der Industriekonzerne für ihre Kernbelegschaften nehmen: Arbeitszeitverkürzung verteilt die vorhandene Arbeit auf mehr Menschen. Wie das dann mit dem vollen Lohnausgleich funktioniert, wird man herausfinden, wenn man diese Frage wieder ernsthaft diskutiert. Und darum geht es jetzt." Kommentar von Beate Willms in der taz vom 19.11.08 externer Link

Zeitarbeitsbranche fordert Unterstützung der Regierung

"Angesichts des sinkenden Bedarfs an Zeitarbeitern fordert die Branche die Unterstützung der Bundesregierung. Der Präsident des Bundesverbands Zeitarbeit (BZA), Volker Enkerts, sagte dem Nachrichtenmagazin «Focus»: «Die Automobilindustrie plant in großem Maße Kurzarbeit. Die können wir nicht anmelden. Man sollte der Zeitarbeit aber alle Rechte zubilligen, die auch andere Branchen haben. Dazu gehört auch Kurzarbeit. Der CSU-Arbeitsmarktexperte Stefan Müller schloss sich der Forderung an: «Wir sollten das Kurzarbeitergeld auf Branchen ausweiten, die von einer Rezession besonders betroffen sind. Dazu gehört insbesondere die Zeitarbeit." AP-Meldung vom 02.11.2008 externer Link. Unser Kommentar: Das kommt davon, wenn man Sklavenhändler aus der Schmuddelecke holt und sich auch noch wundert, wenn Sklaven in der Krise als erstes entlassen werden. Zu den Hintergründen siehe "16-Punkte-Hilfsprogramm. Merkel beruft Konjunkturgipfel im Kanzleramt ein" unter Diskussion > Wipo > Wirtschaftspolitik allgemein

Leiharbeit undercover. Mein heimliches Leben in deutschen Fabriken

"Seine gelbe Weste leuchtet schon von Weitem. Sie markiert ihn, zeigt, dass er anders ist als die anderen Arbeiter in der Werkshalle. Matthias P. ist Leiharbeiter. Er arbeitet Schulter an Schulter mit den Facharbeitern des Unternehmens. Matthias P. bekommt sechs Euro brutto pro Stunde, weniger als die Hälfte des Lohns, den sein Nebenmann erhält, ein Festangestellter mit Tarifvertrag. Noch am Morgen saß Matthias P. in seiner Wohnung. In Hose und Leuchtweste hockte er neben dem Telefon. Er ist verpflichtet, bis eine Stunde vor Schichtbeginn zu warten - auf einen Anruf der Firma, die ihn verleiht. Matthias P. gibt es erst seit einem Jahr. Der Name ist ein Pseudonym, hinter ihm verbirgt sich Markus Breitscheidel. Der Undercover-Rechercheur und Autor arbeitete für diesen Film über ein Jahr lang mit falscher Identität in der Leiharbeitsbranche, im Niedriglohnsektor. Die Reportage begleitet Matthias P. bis zum Werkstor, seine Arbeitstage filmt er verdeckt. Nur so ließ sich dokumentieren, wie das Leben eines Leiharbeiters tatsächlich ist. "Viele aus der Stammbelegschaft behandeln mich, als hätte ich eine ansteckende Krankheit", sagt Matthias P. Die Reportage dokumentiert die Erlebnisse von Matthias P. und spricht mit seinen Kollegen, den festen und den ausgeliehenen. Die Reportage geht aber auch in die Betriebe und konfrontiert die Verantwortlichen." Siehe weitere Infos zum Film von Julia Friedrichs (WDR, 45 Minuten) bei ARD externer Link. Sendetermin: Montag, 27.10.2008, 21:00 Uhr, Das Erste. Siehe dazu auch:
Mit Lizenz zur Ausbeutung. Enthüllungsbuch über Leben mit Hartz IV
Was Breitscheidel in den 18 Monaten verdeckter Recherche erlebt und erfährt, wirft einige Fragen nach der Effizienz des Systems auf. Er ist etwa auf eine Praxis gestoßen, die es, wie er sagt, "Unternehmen in diesem Land möglich macht, kostenlos an Arbeitskräfte zu kommen". Artikel in Süddeutsche Zeitung vom 22.10.08 externer Link

Personaldienstleister: Zeitarbeitsbranche steht vor dem Stresstest

"Nach fünf Jahren endet der Boom: Der einsetzende Abschwung in der deutschen Industrie erfasst das Geschäft der Personaldienstleister. Die ersten Kunden schicken wegen trüber Konjunkturaussichten ihre Mitarbeiter zurück. Gefährdet sind vor allem die hohen Kontingente der Personaldienstleister in der Automobil- und der Metallindustrie." Artikel von Markus Fasse im Handelsblatt vom 16.10.2008 externer Link

Leiharbeit - Boom auf Kosten der Allgemeinheit?

Arbeitsmarkt aktuell 07/2008 vom September 2008 externer Link pdf-Datei vom DGB-Bundesvorstand, Bereich Arbeitsmarktpolitik

Neue Broschüre zur Zeitarbeit: Branchen und Berufe in Deutschland - 1997 bis 2007

Seit dem 13. August 2008 ist eine neue Broschüre zur Zeitarbeit verfügbar. Sie enthält Informationen über die Entwicklung der Verleihbetriebe, der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der Stellen im Bereich Leiharbeit bis zum Ende des Jahres 2007. Broschüre bei der Bundesagentur für Arbeit externer Link pdf-Datei

Leiharbeit auch unter Redakteuren. Mindestens 16 Verlage betreiben legal Tarifflucht / Betriebsrat will zum Bundesarbeitsgericht

"Die Leiharbeit boomt, doch wer dabei nur an einfache Jobs in der Produktion oder Dienstleistung denkt, liegt falsch. Längst werden hochqualifizierte Tätigkeiten in Leiharbeit durchgeführt, zum Beispiel im Journalismus." Artikel von Manfred Wieczorek im ND vom 23.04.2008 externer Link

Nokia: Leiharbeiter gehen leer aus

"Die Zeitarbeitsbranche boomt. Doch wenn es um Sozialleistungen geht, sind Leiharbeiter Beschäftigte zweiter Klasse. Beispiel Nokia: Hunderte Leiharbeiter, die zum Teil mehrere Jahre für den Handyhersteller gearbeitet haben, gehen beim Sozialplan leer aus." Beitrag von Beate Becker im WDR vom 13.04.2008 externer Link

Metall-Arbeitgeber kämpfen um Zeitarbeiter

"In der Metallbranche spitzt sich der Kampf um die Zeitarbeit zu. Denn nur allzu gerne setzen die Arbeitgeber auf die billigeren und flexibleren Arbeitskräfte auf Zeitarbeitsbasis. Damit geraten auch die regulären Löhne unter Druck. Die IG Metall hat eine Kapagne gegen Leiharbeit angekündigt - die Arbeitgeber wehren sich. Artikel von Stefan von Borstel in Die Welt vom 12. März 2008 externer Link. Aus dem Text: ". Der Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer warf der Gewerkschaft vor, die Kampagne in erster Linie aus egoistischen organisationspolitischen Interessen zu führen. Ihr ginge es dabei um Mitgliederwerbung. Bislang ließen die Zeitarbeiter die Gewerkschaften links liegen, meinte Brocker. Die IG Metall habe die Zeitarbeit immer in eine Schmuddelecke gedrängt und sich nicht bemüht, in der Branche ernsthaft Fuß zu fassen, fügte er hinzu."

Wie DGB, SPD und Bundesminister Scholz den LeiharbeiterInnen einen Bärendienst erwiesen haben

"Deutsche LeiharbeiterInnen könnten endlich verbindlich - gemäß dem alten völkerrechtlichen Grundsatz - "gleichen Lohn für gleiche Arbeit" erhalten, hätte der Bundesarbeitsminister Scholz dies nicht am 05. Dezember 2007 auf der Tagung des Ministerrates der Europäischen Union verhindert. Die DGB-Gewerkschaften waren schon einige Zeit zuvor gehorsamst voraus geeilt." Artikel von Thomas Meese vom 7. März 2008 bei forced labour externer Link

Zeitarbeit in Deutschland: In vielen Großunternehmen gängige Praxis

"Die Leiharbeit boomt und verändert ihren Charakter. Eine wachsende Zahl von Betrieben nutzt sie intensiv und macht sie zu einem festen Bestandteil der Personalstrategie - auch wenn kurzfristigen Vorteilen längerfristig Risiken gegenüberstehen. Aussicht auf eine stabile Beschäftigung haben nur wenige Leihkräfte." Böckler Impuls 20/2007 externer Link pdf-Datei

Leiharbeit. Flexibilität und Prekarität in der betrieblichen Praxis

Artikel von Markus Promberger pdf-Datei. Es handelt sich bei diesem Beitrag um einen - exklusiven - Auszug (S. 127-144) aus dem Buch "Atypische Beschäftigung - Flexibilisierung und soziale Risiken" von Berndt Keller und Hartmut Seifert (Hrsg.) erschienen 2007 im Verlag edition sigma Berlin (Reihe: Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 81., ISBN: 978-3-8360-8681-3, 15,90 EUR). Das Buch bietet einen umfassenden und aktuellen Überblick über Entwicklung und Stand der verschiedenen Formen atypischer Beschäftigung sowie über ihre arbeits- und sozialpolitischen Folgeprobleme. Siehe dazu beim WSI

"Jobmotor", "Jobwunder" Zeitarbeit: Ein grosser Schritt weiter in der Oekonomisierung des Personals

Text der Sendung von GegenStandpunkt externer Link - Kein Kommentar im Freien Radio für Stuttgart vom 13. Juni 2007. Der Sendemitschnitt im Freien Radio für Stuttgart vom 13.06. kann auch als mp3-Datei heruntergeladen werden externer Link Audio-Datei

Verstöße. IG Metall stellt Zeitarbeitsfirmen an den Pranger

"Beim Einsatz von Leiharbeitern gibt es gravierende Missstände, klagt die IG Metall. Viele Aushilfen würden diskriminiert und erhielten nicht einmal den ohnehin niedrigen Tariflohn." Artikel von Eva Roth und Johannes Bentrup in der Frankfurter Rundschau vom 21.06.2007 externer Link

Autobranche setzt auf Leiharbeiter. Billigkräfte helfen nicht nur in Spitzenzeiten

"An den Bändern deutscher Automobilfabriken stehen immer mehr Leiharbeiter. Sie werden von den Herstellern traditionell auf Zeit angeheuert, um sie bei Produktionsspitzen oder beim Anfahren neuer Modelle einzusetzen. Doch auch darüber hinaus steigt Gewerkschaftsangaben zufolge der Anteil der billigeren Kräfte an den Belegschaften." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 18.06.2007 externer Link

Lohndumping durch Leiharbeit. Die Branche boomt und verzeichnet Zuwächse - auch auf Kosten des Staatssäckels

"»Gleicher Lohn für gleiche Arbeit« hieß 2003 das Motto der rot-grünen Bundesregierung und der Gewerkschaften. Durch Tarifverträge sollten Leiharbeiter davor geschützt werden, weniger zu verdienen als die Stammbeschäftigten." Artikel von Haidy Damm im ND vom 25.05.07 externer Link

Boom von Zeitarbeit

Sie sind günstig und flexibel einsetzbar: Die Zahl der Zeitarbeiter hat sich in den vergangenen Jahren verdreifacht. Die Leidtragenden des Zeitarbeit-Booms sind die Stammbeschäftigten. Artikel von Dagmar Deckstein in Süddeutsche Zeitung externer Link vom 17.12.06

Mehr Leiharbeit wagen. Wolfgang Clement in neuer Mission: Der flächendeckend gescheiterte Ex-Minister wird zum Lobbyisten der ganz besonderen Art

Artikel von Berthold Paetz in Freitag vom 27.10.06 externer Link. Aus dem Text: ". Nach langem Suchen hat endlich auch Wolfgang Clement, der Inbegriff sozialdemokratischer Integrität, einen Platz gefunden, um seine wegweisenden Reformen zu festigen. Wir brauchen mehr Leiharbeit - das hat er schon als Minister gesagt. Und deshalb wird er - in dieser Woche offiziell verkündet - dem "Adecco-Institut zur Erforschung der Arbeit" als Vorsitzender dienen. (.) Vom Mehrbedarf profitieren überproportional die großen Leiharbeitskonzerne, die ihre finanziellen Reserven für eine Konzentration des Geschäfts einsetzen. Clements neuer Arbeitgeber Adecco , 1996 als Fusion der schweizerischen Adia und der französischen Ecco entstanden, gab im Januar 2005 die Übernahme der ebenfalls französischen Altedia bekannt. Ein Jahr später schluckte man die bis dahin weitgehend auf den deutschen Markt konzentrierte DIS, deren Börsenkurs sich seit Merkels Amtsantritt fast verdoppelte. Der niederländische Konzern Ranstadt zog nach, kaufte vor sechs Jahren Time Power und ließ die Verleihfirmen Teccon und Bindan folgen. Nimmt man die in Europa stark vertretene US-amerikanische Manpower -Gruppe hinzu, ergeben sich auf dem deutschen Markt vielfach kartellähnliche Verhältnisse. Aus Sicht dieser "fetten Katzen" wirkt der neue Mindestlohntarifvertrag wie eine Flurbereinigung gegenüber kleineren Wettbewerbern.."

Arbeitnehmerüberlassung: Boomende Branche mit hoher Fluktuation

"Mit der Flexibilisierung des Arbeitnehmerüberlassungsrechts in den letzten Jahren wurden die Beschäftigungsverhältnisse der Leiharbeiter immer kürzer." Aktuelle Analysen aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, Ausgabe Nr. 14 vom 19.9.2006 externer Link pdf-Datei

Zeitarbeit in Zahlen - 2005: Flexibilitätsmotor Zeitarbeit

"Die gewerbliche Zeitarbeitbranche beschäftigte in 2005 durchschnittlich 375.331 Zeitarbeitnehmer. Das sind rund 52.000 Mitarbeiter mehr als in 2004 (+ 16%). Der höchste Stand in der gewerblichen Zeitarbeit wurde im Monat November mit 422.140 Mitarbeitern erreicht. Damit bestätigen die jetzt bekannt gewordenen Daten der Bundesagentur für Arbeit zum Stichtag 30.12.2005, dass in der Zeitarbeitbranche neue und zusätzliche Arbeitsplätze entstanden sind. "Die Gründe für das Wachstum liegen auf der Hand", so BZA-Präsident Volker Enkerts. "Der Bedarf der deutschen Wirtschaft nach mehr Flexibilität ist gestiegen ..." Pressemeldung des Bundesverband Zeitarbeit vom 14.8.06 externer Link. Siehe dazu: "Daten zur Zeitarbeit, Stichtag 31.12.05" externer Link pdf-Datei

Zeitarbeit in der Autoindustrie

  • Bedeutung der Zeitarbeit in der Autoindustrie wächst. Experte Dudenhöffer spricht von einem nicht mehr weg zu denkenden Element zur Steigerung der globalen Wettbewerbsfähigkeit "Flexibiliät und Innovation - zwei Faktoren, die für die Existenz des Automobilstandorts Deutschland eine Schlüsselrolle spielen. Ein Vehikel zur Steigerung der Flexibilität ist die Zeitarbeit, die einer neuen Studie zufolge immer mehr an Bedeutung gewinnt." Artikel in Frankfurter Rundschau vom 31.05.2006 externer Link
  • Premiumhersteller verschweigen Leiharbeiter
    "In den Geschäftschäftsberichten der Automobilhersteller tauchen sie fast nicht auf, dabei ist ihr Anteil so hoch wie nie: 86 Prozent der Auto- und Zuliefererkonzerne vertrauen auf Zeitarbeitnehmer. In keiner anderen Branche kommen sie so häufig zum Einsatz, dennoch werden sie geflissentlich verschwiegen." Artikel von Melanie Ahlemeier in Financial Times Deutschland vom 30.5.06 externer Link

Leiharbeiter im OP

Der Bedarf an Zeitarbeitskräften im gesamten Gesundheitsbereich wird kräftig wachsen. Das prophezeit die Zeitarbeitsbranche. Die Nachfrage aus den Kliniken ist bisher aber eher gering. Artikel aus FTD vom 08.05.2006 externer Link dokumentiert beim info-zeitarbeit

"Flexibilität des Arbeitsmarkts: Entwicklung der Leiharbeit und regionale Disparitäten"

Das Instrument wird vor allem in Ballungsgebieten genutzt - Periphere Regionen holen aber mit hohen Wachstumsraten auf. IAB-Kurzbericht von Elke J. Jahn und Katja Wolf externer Link pdf-Datei vom 15.8.2005. Siehe dazu auch die Pressemeldung des IAB zum Kurzbericht externer Link: "Rund 400.000 Leiharbeiter in Deutschland"

Neues Deutschland: Rot-Grün verwandelt Zeitarbeit in attraktive Alternative

Deregulierung und Tarifverträge machen Zeitarbeit gesellschaftsfähig und verhelfen der Branche zu einem Aufschwung. Bei der Vermittlung zeichnet sich ein klarer Trend ab. Artikel von Maike Rademaker in FTD vom 26.10.2004 externer Link Aus dem Text: „…Der DGB ist auch zufrieden - mit Einschränkungen. Mit der Deregulierung seien die Schutzvorschriften weggebrochen. "Und im Nachhinein fallen natürlich die Kindheitsfehler der Tarifverträge auf", sagte Christof Wachter, Tarifexperte beim DGB. So gebe es häufig keinen Ausgleich für Mehrarbeit. Aber unter dem Strich "hat sich der Tarifvertrag für die Arbeitnehmer bewährt". Allerdings bezweifelte Wachter, dass ein wichtiges Ziel der Reform erreicht werde: dass durch die Deregulierung tatsächlich Beschäftigung entsteht. Die großen Firmen der Branche, Randstad, Manpower, Adecco, Deutscher Industrie Service (DIS), haben in jedem Fall profitiert. Konnten vor der Reform Zeitarbeiter maximal 24 Monate "verliehen" werden, ist die Zeit jetzt unbegrenzt. Firmen nutzen das gerne für langjährige Großprojekte….“

Kampf in der Arbeitslosenindustrie. Ein-Euro-Jobs und Einstiegsgeld machen Ich AG und Personalserviceagenturen Konkurrenz

Artikel von Stefan von Borstel in die Welt vom 26.10.04 externer Link Aus dem Text: „…"Im Januar werden die Karten neu gemischt", sagt Thomas Reitz, der Chef von Manpower, der drittgrößten Zeitarbeitsfirma in Deutschland. Manpower betreibt 47 Personalserviceagenturen (PSA), die im Auftrag der Arbeitsagenturen Arbeitslose als Zeitarbeiter in Firmen vermitteln sollen. Die Zeitarbeitsfirmen, die die PSAs zunächst als subventionierte Konkurrenz bekämpft haben, haben sich mittlerweile arrangiert - und betreiben selbst welche. Im Überschwang der Hartz-Reform hat die Arbeitsverwaltung in ganz Deutschland flächendeckend PSAs eingerichtet. Heute existieren 782 mit rund 35 000 Mitarbeitern. Insgesamt wurden knapp 100 000 Arbeitslose durch die PSAs geschleust. Nur jeder Dritte erhielt eine Festanstellung. Die Zukunft der PSA ist ungewiß. Denn das Instrument ist vergleichsweise teuer: Der PSA-Einsatz eines Arbeitslosen kostet im Schnitt 1100 Euro im Monat, mehr als doppelt so viel wie die 300 bis 500 Euro für einen "Ein-Euro-Job". Manpower sind denn auch die ersten sechs Kündigungen von PSAs ins Haus geflattert. "Hartz IV frißt Hartz II auf" - so die Befürchtung von Manpower-Chef Reitz….“ Unbestätigten Gerüchten zu Folge kündigen immer mehr Arbeitsagenturen PSA-Verträge, weil sie sich für die künftigen Arbeitslosengeld-II-Bezieher nicht mehr zuständig fühlen…

Betriebsräte und Leiharbeit

"Durch den Einsatz von Leih-AN wird in Zukunft vermehrter Druck auf Betriebsräte und Stammbelegschaften zukommen. Unser Mandanteninfo für Januar 2004beschäftigt sich deshalb mit der Möglichkeit, im Rahmen der §§ 99 ff. BetrVG hiergegen etwas zu unternehmen." Mandanteninfo vom Bell & Windirsch Anwaltsbüro pdf-Datei

Arbeitsamt kooperiert mit Sklavenhändlern

"Nachdem es noch vor Jahren undenkbar war, dass das Arbeitsamt an Leiharbeitshändler vermitteln durften, arbeitet Florian Gester vom Vorstand der Bundesanstalt für Arbeit (BA) nun mit dem Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e. V. (BZA) zusammen:
Es wurde eine Vereinbarung abgeschlossen, mit der die Kooperation zwischen Leiharbeitsunternehmen und der BA intensiviert und die Einstellung von Jugendlichen unter 25 Jahren in Unternehmen der Zeitarbeit forciert werden soll
…."

Zeitarbeit. Alternativen zum Equal Pay

"Ab dem kommenden Jahr können Zeitarbeitsfirmen wählen: Entweder sie zahlen ihren Beschäftigten den Lohn, der in der entleihenden Firma Usus ist. Oder sie wenden einen der Branchentarifverträge an. Entscheiden sie sich für Letzteres, dann sind die Vereinbarungen der Christlichen Gewerkschaften mit den Arbeitgeberverbänden meist die günstigere Variante. Denn sie lassen den Entleihern mehr Spielraum…" Artikel aus iwd externer Link - Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln Nr. 51/52 vom 18. Dezember 2003

Thesen zur Zukunft der Zeitarbeit

Vortrag von Dietmar Richter externer Link pdf-Datei, iGZ - Bundesvorsitzender, vor der IHK Hagen am 14. Mai 2003. Darin u.a.: "Die innovativsten Trends kommen aus den USA". "... Die Zeitarbeit ist nicht nur in den USA erfunden und als erstes eingeführt worden, ich denke auch dass im Bereich Perso-nalmanagement die kreativsten Anregungen und Umsetzungen in den USA zu beobachten sind. In den USA werden täglich 2,5 Mio. Zeitarbeitnehmer über dort PEO genannte Firmen (Professionell Employee Organisations) vermittelt. Zunehmend übernehmen diese Firmen nicht nur die Einzel- oder Massenüberlassung von Arbeitnehmern, sonder das gesamte Per-sonalmanagement einer Firma. Entsprechend werden sie nicht mehr nur Personaldienstleister genannt, sondern Co - Arbeitgeber...."

"Ein Wachstumsmarkt par excellence". Leiharbeit wird zur echten Börsenattraktion

Artikel von dk aus ak 436 vom 16.3.2000

Grundinfos
siehe auch

Arbeitsbedingungen in der Leiharbeit/PSA

Unternehmen

Tarifierung

Gesetzeslage

Leiharbeit und Gewerkschaften


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