>Go Life< für Dorf-Konsum - Mit »Stützlis« und viel Unterstützung: Aus Schlecker wird »Drehpunkt«
Im August hatte Christina Frank, ver.di-Sekretärin in Stuttgart, im express über »Entlassungen XL« und Lehren aus der Schlecker-Pleite berichtet. Zu diesen Lehren zählte die Idee, mit (zunächst) 35 der insgesamt 30000 von der Pleite betroffenen Frauen die Filialen in Eigenregie zu übernehmen. Zwei Ausgaben später geht der erste Laden bereits >ans Netz<: als »Bürgerdrogerie mit Nahversorgerauftrag« - und mit ehemaligen Schlecker-Beschäftigten, die nun in den Mini-GmbHs ihre eigenen Chefinnen sind. Sonst, so äußerten die künftigen Inhaberinnen im Interview, werde sich nicht viel ändern - schon früher hätten sie bei Schlecker eigentlich alles machen müssen - außer: Sie machen ernst mit einem Versprechen, das sonst immer die Wanderprediger der Marktwirtschaft im Munde führen: der Konsumentensouveränität. Künftig werde das Sortiment sich stärker an den Bedürfnissen der Kundschaft orientieren, meint eine der schon etwas älteren »Jung-Unternehmerinnen« im Interview mit der »Kontext-Wochenzeitung«. Weitere »Drehpunkte«, so der Name für die Läden, sollen schon bald folgen. Als Standorte wurden zunächst diejenigen Ladengeschäfte ausgewählt, die schon vor dem Konkurs von Schlecker zu den umsatzstärksten gehörten. Wir dokumentieren aus der Einladung, die Christina Frank zur Eröffnung des ersten »Drehpunkts« in Erdmannhausen, 35 km nördlich von Stuttgart, verschickt hat. Erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 10-11/12
Entlassung XL: Lehren aus der Schlecker-Pleite
"Das Ende der Drogeriemarktkette Schlecker ist eine der größten Unternehmenspleiten der letzten Jahre. Letzte Hoffnungen der Beschäftigten auf rettende staatliche Interventionen erwiesen sich als unbegründet - Wirtschaftsminister Rösler hatte den Schlecker-Frauen nicht mehr zu bieten, als die selbständige Suche nach »Anschlussverwendung« zu empfehlen. Christina Frank (ver.di Stuttgart) wertet die Konflikte um den Untergang von Schlecker aus. Dabei geht sie auch auf eine Idee ein, die inzwischen Früchte trägt: Kolleginnen in Stuttgart und Umgebung haben auch nach Anschlussver-wendung für Filialen gesucht, die bis zuletzt hohe Umsätze gemacht haben. Im Bewusstsein, mit ihrer jahrelangen Erfahrung und dem direkten Kontakt zu den KundInnen ohnehin besser über nötige Veränderungen Bescheid zu wissen als die früheren Chefs, wollen 35 von ihnen die Läden in einem Genossenschaftsmodell weiterführen. Verhandlungen mit Ladenvermietern, Insolvenzverwaltern und wohlgesonnenen Bürgermeistern laufen." Artikel von Christina Frank, Einzelhandelssekretärin bei ver.di in Stuttgart, erschienen in
express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe 08/2012
Die Abgründe des Systems Schlecker
"Fleischzentrale im Zentrallager von Schlecker in Ehingen bei Ulm. Dienstag, kurz vor zehn Uhr: Erhard Paus (Name geändert) geht ins Büro im ersten Stock, öffnet den Tresor und holt eine Fleischschale heraus. Auf der Platte türmen sich Hunderte von Geldscheinen, Münzen und Lieferscheine. Paus zählt das Geld, packt es in eine Einkaufstüte, geht zum Parkplatz und fährt mit dem Firmenwagen zum wenige Kilometer entfernten Schlecker-Hochhaus. Im ersten Stock des Glasbaus zählt Paus alles noch mal nach - wieder mit der Hand, denn eine Zählmaschine hielt Anton Schlecker, der im obersten Stockwerk des Gebäudes residiert, für überflüssig. Mehr als 20.000 Euro überreicht der Metzger dann dem Mann, der Schleckers Kasse verwaltet. Die Szene stammt aus dem Jahr 2011. Sie spielte sich einmal pro Woche ab - die Summe variierte, der Überbringer des Geldes auch, meist war der Vorgesetzte von Paus der Bote." Artikel von Hermann Abmayr in der Stuttgarter Zeitung vom 02.08.2012
Bochumer Schlecker-Verkäuferin siegt vor Gericht
Über zwei Jahrzehnte war eine Schlecker-Verkäuferin (57) immer nur befristet angestellt. 50 Zeitverträge hatte sie. Ende 2011 war Schluss. Jetzt klagte sie vor Gericht auf Weiterbeschäftigung - und hatte Erfolg. Artikel von Bernd Kiesewetter auf DerWesten vom 18.04.2012
Schlecker will verhandeln: Die Drogeriekette fordert Opfer der Belegschaft, um aus den roten Zahlen herauszukommen
„Der Drogeriekette Schlecker geht es offensichtlich nicht gut. Hunderte Filialen sind in diesem Jahr geschlossen worden, kurz vor Weihnachten fragte der Handelsriese nun bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di an, ob man nicht einen Sanierungstarifvertrag verhandeln könnte…“ Artikel von Gesa von Leesen im Neues Deutschland vom 30.12.2011 . Siehe dazu:
- Opfer bringen
„»Her mit Eurem Geld!« So muss man wohl die Schlecker-Forderung »aktiver Beitrag der Beschäftigten« übersetzen. Mit 9,07 Euro steigen ungelernte Verkäuferinnen bei Schlecker ein, gelernte mit 10,66 Euro. Nach vier Jahren kann frau auf 13,52 Euro kommen. Dieser Stundenlohn steigt dann nicht mehr besonders an, bis nach sechs Jahren Schluss ist. Brutto kommen Verkäuferinnen so auf 1500 bis 2000 Euro im Monat. Reich wird man damit nie, reich geworden sind nur die Schleckers…“ Kommentar von Gesa von Leesen im Neues Deutschland vom 30.12.2011
ver.di fordert eine sichere Zukunft für die Beschäftigten bei Schlecker
"Die Drogeriemarktkette Schlecker will über eine tarifliche Vereinbarung zur weiteren Restrukturierung des Unternehmens verhandeln. Mit dieser Bitte ist Schlecker am heutigen Montag an die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) herangetreten..." Pressemitteilung von ver.di vom 19.12.2011
Lars Schlecker: "Bei uns muss keine Kassiererin schuften"
Lars Schlecker will das Drogerie-Imperium seines Vaters umkrempeln. Dafür schließt er 500 Filialen und kämpft gegen den miesen Ruf. Das Interview von Melanie Amann in der FAZ vom 12.06.2011
Drogerie-Kette Schlecker führt Listen über missliebige Mitarbeiter
"Schlecker scheint nicht dazuzulernen - dafür spricht nach SPIEGEL-Informationen eine Liste, auf der sich Dutzende Namen missliebiger Mitarbeiter befinden. (…) Das Papier unter dem Titel "Maßnahmenpaket Personal-Qualität" ist nach SPIEGEL-Informationen 20 Seiten lang und sammelt die Namen von Dutzenden ebenso langjährigen wie missliebigen Angestellten im gesamten Bundesgebiet. Manche waren im Betriebsrat, fast alle hatten hohe Gehaltsstufen erreicht und waren entsprechend teuer geworden. Diese Beschäftigten würden "in der Optik stehen", heißt es in der Mail einer Managerin. Gemeint ist wohl: Die Namen auf Strisciullis Liste stehen unter verschärfter Beobachtung. Neben vielen Namen finden sich auf der Liste zwei Zahlen: Das eine Datum markiert nach Meinung von Betriebsräten den Zeitpunkt, als die Mitarbeiter auf der Liste ins Fadenkreuz der Schlecker-Führung gerieten. Das andere verrate den erhofften Austrittstermin…“ Artikel auf Spiegel-Online vom 01.05.2011
Schlecker Österreich: Kontrolle von Mitarbeitern "menschlich bedenklich"
Eine neue Betriebsvereinbarung bei Schlecker Österreich gestattet strenge Mitarbeiterkontrollen: Nicht nur Taschen dürfen gefilzt werden, sondern auch die Spinde. Die Gewerkschaft protestiert scharf. Artikel von Steffen Gerth in Der Handel vom 10.11.2010 . Aus dem Text: "(...) Das Verhältnis zwischen der Schlecker-Unternehmensführung und dem Betriebsrat ist in Österreich anders als in Deutschland. Gewerkschaftschef Proyer sagt, dass im Alpenland die Arbeitnehmervertretung mit der Geschäftsführung sympathisiere. Das dürfte noch untertrieben sein: Ein Branchenkenner bezeichnt im Gespräch mit derhandel.de den österreichischen Schlecker-Betriebsrat als "regelrecht unterwürfig". In Deutschland sind solche weitreichenden Vereinbarungen nicht möglich, betont Achim Neumann, Schleckerbeauftragter der Gewerkschaft Verdi, gegenüber derhandel.de:"So etwas ist mit dem Betriebsverfassungsgesetz nicht vereinbar."
- Schlecker gibt bei Kontrollen klein bei
"Der mediale Trommelwirbel wird Schlecker scheinbar auch in Österreich zu laut. Nachdem eine Betriebsvereinbarung über rigorose Mitarbeiterkontrollen bekannt wurde, wird die Drogeriehandelskette nun nach einem Gespräch mit der Gewerkschaft gleich drei Betriebsvereinbarungen bis 31. Dezember 2010 neu ausverhandeln. Dabei wird es nicht nur um die Vereinbarung über Kontrollen, sondern auch um jene über Zeitausgleich und Mindestbeschäftigung gehen..." Artikel von Thomas Pressberger im WirtschaftsBlatt vom 16.11.2010
- Betriebsvereinbarung zur Kontrolle von ArbeitnehmerInnen
Die ursprüngliche "Betriebsvereinbarung betreffend Kontrollen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen der Anton Schlecker GmbH ". Die Betriebsvereinbarung gibt zum Download bei der Gewerkschaft GPA-djp . Aus dem Text: "(...) 2.1.1. Kontrollmaßnahmen dürfen wir folgt unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durchgeführt werden, wobei nachfolgende Aufzählung demonstrativ ist: - Kontrolle von privaten Taschen, Einkaufskörben und dergleichen mehr, - Kontrolle von Kleiderspinden /Kleiderkästen, - Kontrolle von Tresoren und deren Inhalten, - Kontrolle der Kassenbestände und - Kontrolle von Bestellbüchern, Unterlagen und dergleichen mehr. 2.1.2. Leibesvisitationen dürfen nur von Organen der Exekutive, die bei hinreichenden Verdachtsgründen hinzuzuziehen sind, durchgeführt werden..."
- Gewerkschaft GPA-djp
Die GPA-djp ist die Interessenvertretung der Angestellten, Lehrlinge, SchülerInnen und Studentinnen sowie der JournalistInnen und aller ArbeitnehmerInnen im Graphischen Gewerbe und der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie. Sie vertritt auch atypisch Beschäftigte, KarenzgeldbezieherInnen und Zivil- und Präsenzdienstleistenden. Siehe dazu die Homepage . Wer unter "Suchen" den Begriff "Schlecker" eingibt findet weitere Informationen
Schlecker zahlt keine Überstunden aus
"Neuer Streit bei der Drogeriekette Schlecker: Nach Informationen der F.A.Z. zahlte das schwäbische Unternehmen den Mitarbeitern ohne Angabe von Gründen die im Juni geleisteten Überstunden nicht aus. Nun heißt es, das Guthaben sei in ein Mehrarbeits-Depot geflossen..." Artikel von Sven Astheimer und Susanne Preuß in der FAZ vom 13.08.2010
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Wieder Schlappe für Schlecker: Konzern verliert den nächsten Gerichtsprozess
„Für Arbeitsrichter Arne Boyer war die Sache klar. Ein Berliner Betriebsrat (BR) möchte, dass Schlecker das Führen von Arbeitszeitkonten unterlässt. »So wie man das liest, ist das auch zu verstehen«, begann er die Verhandlung am Mittwoch vor dem Berliner Arbeitsgericht. Per Dienstanweisung hatte Schlecker Ende Juli seine Bezirksleiter aufgefordert, rückwirkend ab Juni Überstunden nicht mehr auszuzahlen, sondern Arbeitszeitkonten zu führen. Der BR wurde übergangen, eine Gesamtbetriebsvereinbarung ignoriert, die Mitarbeiter nicht informiert. Statt Geld auf dem Konto, fanden sie ein »Überstundendepot« auf ihrem Abrechnungszettel. Nach § 87 Betriebsverfassungsgesetz ist diese Regelung jedoch mitbestimmungspflichtig…“ Artikel von Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 20.08.2010
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Relative Gewissheit
"Selbstverständlich setzen sich gewerkschaftlich orientierte Betriebsräte zur Arbeitszeitverkürzung und die Begrenzung von Überstunden – und deshalb für Freizeitausgleich statt Auszahlen ein. Selbstverständlich? Vor dem Arbeitsgericht Berlin will ein Schlecker-Betriebsrat genau das Gegenteil – Auszahlen statt Abbummeln – durchsetzen…“ Kommentar von Gregor Zattler im Neues Deutschland vom 20.08.2010
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Der Handel ist hart umkämpft: Sparmaßnahmen treffen in erster Linie das Personal
Erika Ritter ist seit 2006 Fachbereichsleiterin Handel im ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg. Über Schlecker und die Entwicklungen im Einzelhandel sprach mit ihr Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 20.08.2010 Aus dem Text: „ND: Warum will Schlecker keine Überstunden mehr bezahlen? Ritter: Dass Schlecker an allen Ecken und Enden Personalkosten sparen will, ist nichts Neues. Das machen die seit vielen Jahren. Für die Kolleginnen bedeutet die Einrichtung von Stundenkonten, dass sie irgendwann, wenn sie mal Glück haben, die Überstunden abbummeln dürfen. Dadurch entsteht Schlecker kein monetärer Aufwand. Ich habe aber den Verdacht, dass es vor allem darum geht, die Beschäftigten Überstunden machen zu lassen, aber gleichzeitig darauf zu setzen, dass die Stunden »in Vergessenheit« geraten…“
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Leere Versprechen? Die Arbeitswirklichkeit hinter der neuen Fassade von Schlecker
Bericht von Ralph Hötte und Jochen Leufgens in der Monitor Sendung vom 19.08.2010
- Schlecker sucht Streit
Drogeriekette will keine Überstunden mehr bezahlen. Betriebsrat stoppt Vorstoß mit Eilverfahren vor Arbeitsgericht Berlin. Artikel von Jörn Boewe in der jungen Welt vom 19.08.2010 . Aus dem Text: "Der Versuch der Drogeriekette Schlecker, ihren Beschäftigten ab Juni keine Überstunden mehr zu bezahlen, sondern diese statt dessen auf Arbeitszeitkonten gutzuschreiben, ist vorerst gescheitert. Das Arbeitsgericht Berlin verfügte am Mittwoch im Eilverfahren die Unterlassung der Maßnahme. Dies gilt bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung im Hauptsacheverfahren bzw. bis zu einer Einigung zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und Gesamtbetriebsrat. Für den Fall der Zuwiderhandlung drohen dem Unternehmen bis zu 10000 Euro Ordnungsgeld je betroffenen Beschäftigten und pro Woche..."
Tarifverhandlungen Schlecker 2010
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»Bei Schlecker haben wir ein Erfolgsmodell geschaffen«
Trotz schwieriger Ausgangsbedingungen hat sich ver.di im Tarifkonflikt mit der Drogeriemarktkette durchgesetzt. Ein Interview von Herbert Wulff mit Lieselotte Hinz , ver.di-Verhandlungsführerin bei Schlecker, in der jungen Welt vom 03.06.2010
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ver.di erzielt Tarifabschluss mit Schlecker
"Nach vier Verhandlungsrunden hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit der Geschäftsleitung der Drogeriemarktkette Schlecker mehrere Tarifverträge für die 34.000 Beschäftigten der Schlecker AS und Schlecker XL GmbH abgeschlossen. "Es ist der Hartnäckigkeit der Beschäftigten und ihren massiven Protesten und Demonstrationen zu verdanken, dass Schlecker jetzt bei den XL-Märkten zur tariflichen Normalität und Verantwortung gefunden hat", erklärte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane am Dienstag in Frankfurt am Main. Der Durchbruch war erst in der Nacht zum Dienstag gelungen. Vereinbart wurde ein Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung bei AS, ein Vertrag zur Tarifbindung bei Schlecker XL und ein Sozialtarifvertrag für AS. Damit ist sichergestellt, dass alle Schlecker-Beschäftigten nach Einzelhandelstarifvertrag bezahlt werden. Der Beschäftigungssicherungsvertrag sieht vor, dass freiwerdende Stellen in den XL-Märkten vorrangig mit Beschäftigten der AS-Märkte besetzt werden. Alternativ muss das Unternehmen den AS-Beschäftigten Ersatzarbeitsplätze anbieten. Für den Fall, dass eine Beschäftigungssicherung nicht möglich ist, sichert der Sozialtarifvertrag angemessene Abfindungen. Die große Tarifkommission von ver.di hat am Dienstag die Verhandlungsergebnisse beraten und die Annahme der Tarifverträge beschlossen..." Pressemitteilung von ver.di vom 01.06.2010
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Schlecker und Verdi vor Einigung im Tarifstreit Ein bisschen Frieden
"Kontroll-Exzesse und Lohndumping, das waren die Vorwürfe: Schlecker und die Gewerkschaften, so schien es, werden niemals Freunde. Doch jetzt klingen die Töne plötzlich sanfter. Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer ist normalerweise niemand, der aus internen Gesprächen plaudert. Vor ein paar Wochen jedoch, bei einem Empfang der Stadt Oberhausen, erzählte er, wie neulich Guido Westerwelle zu Besuch gewesen sei und sie auf die Firma Schlecker zu sprechen kamen. Den DGB- und den FDP-Chef eint sonst wenig. Aber über die Drogeriekette sagte Westerwelle, laut Sommer: "Was da passiert, ist unanständig." Wenn der Eindruck nicht täuscht, legt Schlecker nun Wert darauf, als halbwegs anständig zu gelten. An diesem Donnerstag gehen die Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi weiter. Das Überraschende: Verdi ist optimistisch - und auch das Unternehmen teilt auf Anfrage knapp mit: "Wir erwarten eine Einigung.".." Artikel von Detlef Esslinger in der SZ vom 26.05.2010
- Tarifverhandlungen mit Schlecker nach konstruktiven Gesprächen vertagt
„Die Verhandlungen über einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag und einen Sozialtarifvertrag für rund 41.000 Schlecker-Beschäftigte zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Firma Schlecker sind auf den 27. und 28. Mai vertagt worden: „Wir haben sehr kontrovers, aber zugleich auch sehr konstruktiv miteinander verhandelt und hoffen nun, Ende Mai auf die Zielgerade zu kommen“, sagte eine ver.di-Sprecherin…“ Pressemitteilung von ver.di vom 06.05.2010
- ver.di nimmt Tarifverhandlungen mit Schlecker auf
„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wird mit der Unternehmensleitung des Schlecker-Konzerns Verhandlungen über einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag und einen Sozialtarifvertrag für rund 41.000 Schlecker-Beschäftigte aufnehmen. Das hat die Tarifkommission der ver.di-Mitglieder im Unternehmen Schlecker beschlossen. Hintergrund ist die Neuausrichtung des Schlecker-Vertriebsnetzes, das anstelle der AS-Filialen auf große XL-Filialen ausgerichtet wird. Dabei sind bislang 2.000 Arbeitsplätze bei AS gestrichen worden, rund 1.500 Beschäftigte arbeiten mittlerweile in XL-Filialen zu schlechteren Bedingungen...“ Pressemitteilung von ver.di vom 10.02.2010
Zwist mit Schlecker: Betriebsrätin kämpft um ihren Job
„Elf Abmahnungen erhielt die Verkaufsstellenleiterin (30) einer Filiale bei Hersbruck (Kreis Nürnberger Land) innerhalb von drei Jahren. Ihr Arbeitgeber warf ihr darin Verfehlungen gegen firmeninterne Vorschriften vor: Sie habe Waren und Verfallsdaten unzureichend kontrolliert sowie falsche Auspreisungen vorgenommen. Die Filialleiterin bestätigt zudem am Rande des Prozesses, dass man ihr angekreidet habe, einen Luftballon für ein Gewinnspiel »unprofessionell aufgeblasen« zu haben…“ Artikel von Susanne Stemmler in der Nürnberger Zeitung vom 12.5.2010
Schlecker-Konflikt spitzt sich zu: Gewerkschaft berichtet von »Wachhunden« für missliebige Beschäftigte
„Anton Schlecker bleibt im Rampenlicht kritischer Gewerkschafter. Denn auch nach der im Januar unter starkem öffentlichem Druck erzwungenen Zusage des Drogeriebosses, in seinen XL-Märkten künftig keine Billigarbeitskräfte mehr über die konzerneigene Leiharbeitsfirma Meniar einzustellen, ist im Schlecker-Konzern keine heile Welt angesagt…“ Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 14.05.2010
Schlag gegen Schlecker
Marburger Arbeitsgericht schiebt Lohndumpingstrategie der Drogeriekette Riegel vor. Verkäuferinnen müssen in XL-Filialen weiterbeschäftigt werden. Artikel von Johannes Schulten in der jungen Welt vom 26.04.2010 . Aus dem Text: "Als »wegweisend« bezeichnete ver.di-Sekretär Joachim Haucke am Wochenende ein Urteil das Marburger Arbeitsgerichts. Die Entscheidung des Richters Gottlob Rühle vom Freitag sei ein Schlag gegen Lohndumping bei Schlecker. Rühle hatte einer Eilklage auf Übernahme von vier Verkäuferinnen der Drogeriekette stattgegeben. Der Konzern muß die Frauen nun zum 21. Mai in einer neu entstehenden XL-Filiale weiterbeschäftigen - zu den gleichen Bedingungen wie in dem aufgelösten Schleckermarkt. Die Kette hatte Mitte März eine Filiale im 20 Kilometer von Marburg entfernten Gladenbach geschlossen. Der Laden soll bis zum 21. Mai renoviert und als neuer XL-Markt wieder eröffnet werden. Die vier dort beschäftigten Verkäuferinnen wurden vor die Wahl gestellt, entweder in eine andere Filiale versetzt zu werden oder sich auf eine Stelle im neuen Großmarkt zu bewerben. Beides kam für sie nicht in Frage: Die Geschäfte im Umland stehen aufgrund der laufenden Umstrukturierung bei Schlecker vor der Schließung. Eine betriebsbedingte Kündigung wäre also nur eine Frage der Zeit. Bei einer Neubewerbung für den XL-Markt hätten sie auf etwa 30 Prozent ihres Lohns verzichten müssen. Die neuen Großmärkte, so die Schlecker-Logik, seien ein rechtlich eigenständiges Unternehmen mit neuer Geschäftsführung. Die zwischen ver.di und dem Unternehmen ausgehandelten Tarifverträge sollten demnach keine Geltung haben. Das Gericht hatte nun zu klären, ob im Falle eines Inhaberwechsels die wirtschaftliche Identität erhalten bleibt. Die Entscheidung fiel unerwartet klar aus: Im neuen Markt sei das Warensortiment erweitert, aber nicht geändert worden. Zudem spreche es denselben Kundenkreis an. Der Forderung nach Weiterbeschäftigung könne daher nachgekommen werden, so der Richter. Demnach müssen die Verkäuferinnen zu den bisherigen Bedingungen weiterbeschäftigt werden. Das Urteil sei noch vorläufig, so ver.di-Mann Haucke, aber es spreche »einiges dafür, daß die Tendenz im Hauptverfahren übernommen wird«..:"
XL-Plosiv
"Das geht uns alle an", sagt Frank Bsirske zu den Vorgängen bei SCHLECKER. Recht hat er. Und damit alle erfahren warum ver.di bei Schlecker einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag fordert, warum wir Schlecker XL bis auf Weiteres boykottieren und warum der Winter für das Unternehmen ein "Heißer" werden kann, haben wir die ver.di-Information XL-Plosiv für die Beschäftigten bei Schlecker entwickelt..." Die Ausgabe XL-Plosiv 1/2010
Bremen: Wieder Flashmob bei Schlecker
- "Stromausfall" am Nachmittag verhindert Schnäppchen-Jagd bei Eröffnung des zweiten Bremer Schlecker XL-Marktes . flashmob in der Wätjenstraße...
Bericht von Mayday-AktivistInnen vom 07.02.2010 bei indymedia
- Die Spatzen pfeifen es von den Dächern
Das Flugblatt zur Aktion
- Lohndumping: Schlecker sperrt aus
Die Eröffnung des zweiten "XL"-Schleckers in Bremen fiel wegen Protesten flach. Verkäuferinnen, die eine Betriebsratswahl organisieren wollten, wurden entlassen. Artikel von Christian Jakob in der Taz-Bremen vom 05.02.2010
Anton Schlecker wehrt sich: "Wir wollen keinen Ärger"
Anton Schlecker, Eigentümer der größten deutschen Drogeriekette, nimmt gegenüber manager magazin erstmals öffentlich Stellung zu Vorwürfen der Gewerkschaft Verdi, er beute seine Mitarbeiter aus. Schlecker kündigte an, den Vertrag mit der eigenen Zeitarbeitsfirma Meniar zu lösen. Zudem sollen 2010 rund 500 Filialen geschlossen werden. Artikel von Wolfgang Hirn und Ursula Schwarzer im Manager-Magazin vom 21.01.2010
Der Ruf ist ruiniert
"Schlecker machte in den vergangenen Tagen stets negative Schlagzeilen. Schlecht bezahlte Leiharbeit und angekündigte Filialschließungen treiben nun ver.di die Mitglieder zu. Dass Drogeriemilliardär Anton Schlecker unter öffentlichem Druck zusagte, ab sofort für seine XL-Märkte keine Leiharbeiter mehr über die selbst initiierte Leiharbeitsfirma Meniar anzuheuern, ist für Achim Neumann, ver.di-Bundesbetreuer für Schlecker, »ein Etappenerfolg, kein Sieg«. Schlecker hatte im »manager magazin« versichert, den Vertrag mit Meniar zu lösen, »weil wir keinen Ärger mit den Arbeitnehmervertretern wollen«..." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 25.01.2010
Mitarbeiterin bei Schlecker: "Ich habe Angst bei der Arbeit"
Wer auf seine Rechte pocht, hat's schwer. In den Filialen der Drogeriekette Schlecker herrscht giftige Atmosphäre - vor allem für Betriebsrätinnen. Der Artikel von Anne Kathrin Koophamel in Die Abendzeitung vom 18. Jan 2010 dokumentiert vier Fälle . Aus dem Text: "...Sechs Abmahnungen hat auch Corinna S. erhalten. Eine wegen einer Spinnwebe im Keller. Seitdem wartet die 36-jährige Corinna S. auf ihre Kündigung wegen einer Nichtigkeit. "Ich bin an meinen Grenzen, ich habe Angst bei der Arbeit", sagt Corinna S. Auch, weil in einer Filiale im Raum München eine Kollegin Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls wurde. "Die musste am Ende noch beweisen, dass ihr die Knarre an die Schläfe gehalten wurde, und dass nicht sie das Geld aus der Kasse genommen hatte."..."
Jobvermittlung bei Schlecker: Das Arbeitsamt abgezockt
Eine Frau bewarb sich bei der Drogeriekette Schlecker - und landete bei einer privaten Jobvermittlung: Die kassierte Subventionen, bevor sie die Frau wieder zu Schlecker schickte. Artikel von Kai von Appen in der Taz-Nord vom 14.01.2010 . Aus dem Text: "Die Methoden von Schlecker sind weiter im Visier. Bundesweit steht zurzeit der Vorwurf im Raum, die Drogeriekette betreibe rechtswidriges Outsourcing von Stammpersonal in Leiharbeitsfirmen. In Hamburg kommt eine andere Variante dazu: Wer sich an der Elbe um einen Job bei Schlecker bewirbt, gerät unter Umständen an eine Personalvermittlungsfirma - und diese kassiert pro Vermittlung 2.000 Euro von der Arbeitsagentur. Das nennen manche Beobachter Betrug."
- Abzocke mit Vermittlungsgutschein
Rechtsanwalt Holger Thieß hat Strafanzeige wegen des Verdachts des Betruges durch Mitarbeiter der Firma Schlecker und einer Betreiberin eines Hamburger Vermittlungsunternehmens erstattet. Siehe dazu die Rubrik "Aus der Arbeit unserer Mitglieder" bei anwaltbund.de
Zeitarbeit Widerstand gegen Personalpolitik bei Schlecker
Der Streit um Leiharbeit bei der Drogeriekette eskaliert. Auch die Zeitarbeitsbranche geht auf Distanz. Artikel von Henryk Hielscher, Harald Schumacher in der Wirtschaftswoche vom 11.12.2009 . Aus dem Text: ".Dagegen will die Gewerkschaft Verdi in den kommenden Monaten bundesweit protestieren. Zudem landete der Fall Meniar im Bundestag. Sabine Zimmermann von der Linkspartei befragte unter Berufung auf Recherchen der WirtschaftsWoche das Arbeitsministerium zu den Schlecker-Praktiken. Meniar ist formal selbstständig, Experten gehen aber von einer Strohmannkonstruktion aus. Schlecker weist diesen Vorwurf ebenso zurück wie den des Lohndumpings. Auch der Arbeitgeberverband Mittelständischer Personaldienstleister (AMP) distanziert sich jetzt von seinem Mitglied Meniar. "Wir lehnen die Umgehung von bestehenden Tarifverträgen unter dem Deckmantel der Zeitarbeit ab", sagt AMP-Präsident Peter Mumme." Siehe dazu auch:
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»Wir wissen, daß Rossmann auch Leiharbeiter beschäftigt«
Mit dem Einlenken von Schlecker ist der Kampf gegen Dumpinglöhne bei Discountern noch nicht gewonnen. Ein Interview von Gitta Düperthal mit Achim Neumann , Gewerkschaftssekretär der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Unternehmensbetreuer bei Schlecker, in der jungen Welt vom 13.01.2010
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Druck durch Leiharbeit: Mitarbeiter leben in Angst vor Schlecker-Chefs
"Nach den Leiharbeit-Vorwürfen gegen die Drogeriekette Schlecker äußert sich eine Betriebsrats-Chefin. Sie berichtet vom Klima der Angst in den Filialen. Gewerkschafter sagen: Schleckers Lohn-Dumping sei kein Einzelfall. Sie fordern Mindestlöhne im Handel - und Ver.di ruft zum Schlecker-Boykott auf..." Artikel in Die Welt vom 12. Januar 2010
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Zeitarbeit: Personalpolitik von Schlecker soll per Gesetz gestoppt werden
Führende Arbeitsmarktpolitiker von CDU/CSU und FDP wollen das umstrittene Zeitarbeitsmodell des Drogerieunternehmers Anton Schlecker per Gesetz stoppen. Artikel von Harald Schumacher in der Wirtschaftswoche vom 09.01.2010
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Lohndumping im Handel? Schlecker stoppt Kooperation mit Leiharbeitsfirma
Der Meniar Personalservice zahlt weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld. Ver.di sieht Tausende Stellen bei Schlecker in Gefahr. Artikel von Beate Kranz im Hamburger Abendblatt vom 12. Januar 2010 . Siehe dazu auch: "Fall Schlecker entzündet neue Debatte" unter Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Leiharbeit allgemein und im Betrieb
- Fraktion DIE LINKE. fragt nach bei SCHLECKER-Lohndumping
Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE. befragten die Bundesregierung zum Lohndumping der Firma SCHLECKER. Das Ergebnis: Union und FDP weigern sich, konkret Stellung zu nehmen und gesetzlich zu handeln. Sie wollen weiter Armutslöhne mit Steuergeldern subventionieren." Das Flugblatt von der Fraktion Die Linke vom 09.12.2009
Drogeriekette Schlecker: "Das ist eine einmalige Schweinerei"
Neue Märkte, weniger Lohn: Die Gewerkschaft Verdi wirft Schlecker vor, in einzelnen Filialen die Löhne dramatisch zu drücken. Artikel von Thomas Öchsner in der Süddeutschen Zeitung vom 02.12.2009 . Aus dem Text: "...Schleckers neue Geschäftsstrategie funktioniert so: Der Konzern macht alte AS-Filialen dicht und eröffnet neue großzügigere XL-Märkte. Die Mitarbeiterinnen dort verdienen aber nach Angaben von Verdi ungefähr nur noch halb so viel. "Das Arbeitnehmer-Überlassungsgesetz wird benutzt, um die Löhne zu drücken", sagt Gewerkschaftssekretär Neumann. (...) Partner von Schlecker ist dabei die Firma Meniar ("Menschen in Arbeit") in Zwickau. Geschäftsführer des Verleih-Unternehmens ist Alois Over. Er war jahrelang Personalmanager bei Schlecker. Meniar zahlt einen Tariflohn, den der Arbeitgeberverband AMP mit einem Ableger des Christlichen Gewerkschaftsbundes ausgehandelt hat..."
Lohndrücken nach Schlecker-Art: Abgeschoben in die Leiharbeit
"Schlecker ist mit rund 10.000 deutschen Filialen Marktführer unter den Drogerieketten. Doch die häufig engen, zugestellten Verkaufsflächen treiben viele Kunden zur Konkurrenz. Nun will Schlecker 4000 kleine Geschäfte schließen und dafür rund 1000 größere "XL-Märkten" aufmachen. Den Mitarbeitern wird erst gekündigt und dann ein neuer Vertrag über eine Zeitarbeitsfirma angeboten - mit Niedrigstlöhnen und Befristung..." Beitrag von Christian Esser, Norbert Hansen und Joe Sperling in der Sendung Frontal 21 vom 01.12.2009 . Auf der Seite sind sowohl das Video der Sendung als auch das Manuskript verlinkt.
Aus dem Manuskript der Sendung: "...O-Ton Prof. Stefan Sell, Volkswirtschaftler, FH Koblenz: Also dieses Konstrukt der Meniar GmbH, einer Zeitarbeitsfirma, als eigentlich unabhängiges Unternehmen, was die Personalsteuerung in Zukunft übernehmen soll oder übernimmt, das ist schon sehr perfide. Weil, praktisch handelt es sich um einen Teil des Schlecker-Konzerns. Nur nach außen ist das ein selbständiges Unternehmen. Der Geschäftsführer sitzt selber in der Hauptfiliale von Schlecker. Das ist alles ein Teil dieses Konzerns. Aber man bedient sich sozusagen eines angeblich selbständigen Unternehmens, was dann auch noch die Vorteile der Zeitarbeit genießt, um die eigenen Beschäftigten loszuwerden und auszulagern in diese Einheit. (...) Nach dem, was ich bisher davon weiß, scheint es sich hier um eine Strohmannkonstruktion zu handeln, weil die Firma Meniar nicht wirklich ernsthaft marktaktiv ist und nur Schlecker mit Personal versorgt. Das heißt die Funktion der ganzen Geschichte beschränkt sich darauf, die Tariflöhne bei Schlecker zu unterlaufen und den Menschen den Bestandsschutz, den sie bei Schlecker erworben haben, zu nehmen. Und das ist ein Missbrauch der Gestaltungsform..."
Auf Proteste reagierte Schlecker mit Polizei
"So hatten sich die Verantwortlichen der bundesweit neu gegründeten Schlecker XL GmbH die Neueröffnung in der Hauptstraße nicht vorgestellt. Vor der Tür demonstrierten ver.di-Mitglieder und der Ortsverband der SPD. Verdi teilte mit, dass die drei Beschäftigten der alten Filiale nach Hirschhorn oder Reilingen zu schlechteren Bedingungen versetzt wurden, in die neue Filiale wurden ausschließlich neue Beschäftigte der Schlecker XL eingestellt, mit geringerer Entlohnung. Bei der neuen Firma gelten keine Tarifverträge und es gibt dort keine Betriebsräte. Schlecker reagierte nach einer halben Stunde mit der Polizei auf die Protestaktion. Der Drogeriemarkt machte von seinem Hausrecht Gebrauch und erwägte Anzeige wegen Hausfriedensbruchs." Auszug aus einem Artikel von Rainer Laux in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 30.11.2009 . Der vollständige Artikel, Informationen über die Aktion und weitere Hintergrundinformationen finden sich auf der ver.di-Seite "Rote Karte für Anton Schlecker"
Bremen: Mayday-Protest vor Schlecker XL-Markt
Vor kurzem hat die Drogeriemarktkette Schlecker ihren ersten Schlecker XL-Markt auch in Bremen eröffnet. AktivistInnen des Bremer Mayday-Bündnisses waren mit Flugblättern, Transparenten und Schildern vor Ort, die Resonanz war einmal mehr bemerkenswert... Artikel von Mayday-Aktivist auf Indymedia vom 07.10.2009
XS-Löhne im XL-Markt. Gewerkschafter und Betriebsräte verärgert über Umstrukturierungspläne bei Schlecker
"In ganz Deutschland eröffnet Schlecker neue, sogenannte XL-Märkte. Die Filialen der Drogeriemarktkette werden größer, doch die Löhne sollen halbiert werden. Betriebsräte und Gewerkschaft machen dagegen mobil." Artikel von Manfred Wieczorek im ND vom 22.09.2009
Niedriglöhne bei Schlecker XL
"Die Eröffnung des neuen Schlecker XL-Drogeriemarktes in der Frankfurter Straße war von Protestkundgebungen begleitet. Die Mitarbeiter sollen künftig nur noch halb so viel Gehalt bekommen wie bisher. Das Unternehmen hat seine alte Filiale in der Frankfurter Straße geschlossen. «Die Mitarbeiter wurden aus betrieblichen Gründen gekündigt», so Carlo Graf, Vorsitzender des DGB-Ortsverbandes. Statt der früheren Stundenlöhne von 12,98 Euro werde im XL-Markt nur noch die Hälfte bezahlt. Der restliche Bedarf müsse durch Steuermittel mit Hartz IV ergänzt werden." Artikel in Rhein-Main-net vom 14.9.09 . Siehe dazu
- "Rote Karte für Anton Schlecker. Schlecker XL - Neueröffnung in Eppelheim - ver.di macht Mahnwache"
Meldung und Hintergründe bei ver.di Rhein-Neckar
Schlecker-Mitarbeiter bangen um Jobs
„150 Schlecker-Mitarbeiter im Bezirk Gütersloh haben Angst um ihre Jobs. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi übt die Drogeriekette massiven Druck auf die Beschäftigten aus, damit diese neue Verträge unterzeichnen und freiwillig in eine Leiharbeitsfirma wechseln. 40 bis 45 Filialen im Bezirk Gütersloh, der sich vom Süden des Kreises Gütersloh bis Hövelhof und Oerlinghausen erstreckt, sollen betroffen sein. In der Leiharbeitsfirma sollen 150 Mitarbeiter nur noch 6,50 Euro statt 12,71 Euro Stundenlohn bekommen. Zudem sollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie vermögenswirksame Leistungen und tarifliche Altersvorsorge gestrichen werden. Darüber hinaus sollen die Beschäftigen - nach Angaben der Gewerkschaft Verdi handelt es sich ausschließlich um Frauen - auch auf zwölf Tage Urlaub verzichten, künftig also lediglich 24 statt 36 Tage im Jahr frei machen können. »Die große Mehrheit der Arbeitnehmer hat dieses Angebot abgelehnt«, sagt Klaus-Werner Gnadt, Verdi-Gewerkschaftssekretär…“ Artikel von Matthias Band im Westfalen-Blatt vom 05.08.2009
"Du blöde Kuh": Hat der Schlecker-Chef gepoltert?
"Wegen der angeblichen Beleidigung einer Betriebsratsvorsitzenden muss sich seit Montag der Chef der Drogeriemarkt-Kette Schlecker, Anton Schlecker, vor dem Nürnberger Arbeitsgericht verantworten. Der für die Region Auerbach/Oberpfalz zuständige Betriebsrat wirft dem Firmenchef vor, bei einem Überraschungsbesuch in Lauf (Bayern) Mitte Mai einfach in das Betriebsratszimmer geplatzt zu sein und sofort losgepoltert zu haben. Schleckers Anwalt bestritt am Montag die Vorwürfe. Der Drogerieketten-Chef war nicht nach Nürnberg gekommen." Artikel in der FAZ vom 27. Juli 2009
Rote Karte für Anton Schlecker! ver.di startet Aktion bei Schlecker in Brühl
"Zum 22.07.2009 soll die Schlecker-Filiale in Brühl, Mannheimer Straße 42, geschlossen werden. In der Mannheimer Straße 19 D soll eine neue Schlecker XL-Filiale bald eröffnet werden - die Renovierungsarbeiten laufen bereits. Anstatt den Beschäftigten der "alten" Schlecker-Filiale Arbeitsplätze in der neuen Filiale anzubieten, hat die Schlecker Geschäftsleitung beim Betriebsrat die Kündigungen der langjährigen Beschäftigten beantragt. Der Betriebsrat hat den Kündigungen widersprochen. Dennoch müssen die Beschäftigten jeden Tag mit der Kündigung rechnen. Gegen diesen Umgang mit den langjährigen Beschäftigten startet ver.di eine "Rote Karte"-Aktion vor der Schlecker-Filiale in Brühl, Mannheimer Straße 42, und bittet die Kunden um Solidarität mit den Verkäuferinnen." Weitere Informationen und die Rote Karte zum Herunterladen und abschicken bei ver.di
Hebelt Schlecker Tarifverträge aus?
"Trickst Schlecker die Beschäftigten und Gewerkschaften aus? In den nächsten Jahren wolle die Drogeriekette rund 4000 kleinere Filialen schließen, berichtet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und beruft sich auf eigene Recherchen. In diesem Jahr seien bereits etwa 600 Geschäfte geschlossen worden, sagt Gewerkschafter Achim Neumann. Gleichzeitig eröffne die Drogeriekette seit Anfang des Jahres sogenannte XL-Filialen. Dort seien die Arbeitsbedingungen deutlich schlechter als in den bisherigen Filialen. Die Beschäftigten würden nicht nach Tarif bezahlt; sie erhielten nur 6,50 bis 8 Euro pro Stunde - damit würden sie bis zu 50 Prozent unter Tarif bezahlt. Viele erhielten nur einen befristen Vertrag, der oft gerade mal ein halbes Jahr laufe..." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 18.05.2009
Aufruf zur Solidarität - Bericht zum Stand des Schlecker-Verfahrens nach § 104 BetrVG vom 5. 2. 2009
„Das Gericht hat sich am Donnerstag nach 4 Stunden Verhandlung gegen 18.00 Uhr vertagt. Wann der Folgetermin ist, ist ungewiss, angedeutet: 2 Wochen. Alle waren sehr angestrengt. Fa. Schlecker in Person der Frau Rammacher steht weiterhin zu der Filialleitung. Sie hat am Schluss ein Blatt mit 8 Unterschriften vorgelegt, auf dem überwiegend Aushilfen aus den letzten Wochen unterschrieben haben, dass sie gerne mit der VVW zusammen arbeiten. Dies hebt aber die davor stattgefundenen Übergriffen nicht auf. Für die betroffenen Kolleginnen, die sich gegen die Übergriffe bei der Innenrevision und als diese nicht tätig wurde, bei der Polizei per Anzeige beschwert haben, ist dies eine sehr schwierige Situation. 2 wurden fadenscheinig gekündigt, einer wurde der versprochene Fortsetzungsvertrag nicht gegeben. Die „Chefin“ hat die Spinde der Beschäftigten ins Lager stellen lassen, d.h. wir können darauf warten, bis der einen oder anderen was rein geschmuggelt wird, was sie dann angeblich geklaut haben soll. Also dringender Handlungsbedarf zum Schutz der Kolleginnen ist gegeben! Wir machen daher nun täglich ab 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr Flugblattaktion vor der Schlecker Filiale, um die Leitung zu verunsichern und ihr die Möglichkeit des Übergriffs zu erschweren und zwar bis Freitag, 13. Februar 2009 von 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr am Arnulf-Klett-Platz, Stuttgarter Hauptbahnhof vor dem Schleckergeschäft." Bericht von Christina Frank auf ver.di-Stuttgart . Siehe dazu auch:
-
Achtung: Hier ist eine Vollbremsung notwendig, Herr Schlecker!
"Im August 2008 haben von Beschäftigte in dieser Filiale sich nicht mehr anders zu helfen gewusst, als gemeinsam eine Strafanzeige gegen ihre vorgesetzte Chefin zu stellen. Zuvor hatten sie vergeblich alle anderen innerbetrieblichen Möglichkeiten versucht, um auf die Probleme aufmerksam zu machen und um Abhilfe zu bitten: Hinweise an die Vorgesetzen, Anzeige bei der regionalen Revisionsabteilung, eine Anzeige bei der bundesweiten Revision der Firma Schlecker, die Bitte an den Betriebsrat sich als Mittler einzusetzen, dieser beauftragte eine Anwaltskanzlei um an die Schleckerzentrale in Ehingen heranzutreten - alles vergeblich. (.) Schließlich bat der Betriebsrat beim Arbeitsgericht offiziell um Abhilfe und verlangte die Entfernung der Chefin. Das Arbeitsgericht hat den Fall ausgiebig geprüft und in einer beachtenswerten Entscheidung nach § 104 BetrVG nunmehr quasi eine Vollbremsung verordnet: "Der Beteiligten zu 2 (- Firma Schlecker -) wird aufgegeben, die Beteiligte zu 3 - die Chefin hier - zu entlassen"." So ein Auszug aus dem neuen Flugblatt von ver.di-Stuttgart .
Die KollegInnen bitten Euch dringend darum ein Fax mit folgendem Inhalt an Herrn Schlecker zu senden: "Sehr geehrter Herr Schlecker, Gerechtigkeit macht sympathisch - gerecht handeln allemal! Nehmen Sie die Kündigungen und Benachteiligungen gegen die ehrlichen Verkäuferinnen zurück! Setzen Sie den Beschluss des Arbeitsgerichts Stuttgart sofort um und entlassen Sie die Verkaufsstellenverwalterin am Bahnhof in Stuttgart ohne Verzögerung!"
Wenn viele Faxe dort eintreffen, wird es für alle begreifbar und es lässt sich nicht wie offenbar bisher von einzelnen Mitarbeitern in der Zentrale vertuschen. Und im übrigen hat das Mailzeitalter bei Fa. Schlecker noch nicht so wirklich Einzug gehalten, also es geht wirklich um FAXE!
Eine Zusammenfassung des Schlecker - Krimis findet ihr im Anhang. Die Rückseite des Flugblatts kann man einfach faxen und zwar an (0 73 91) 5 84 - 1182
Sollte das zentrale Fax abgestellt werden - hier Ersatzfaxnummern:
07391 584 1 562 (Lohnbuchhaltung)
07391 584 1 522 (Finanzbuchhaltung)
07391 584 1 605 (Filialabrechnung)
07391 584 1 545 (Rechnungsprüfung)
- Hier gibt es die Wirklichkeit! In dieser Filiale wurden Mitarbeiterinnen beleidigt, bedroht, gewürgt, geschlagen. Der Betriebsrat bei Schlecker Stuttgart versucht die Beschäftigten zu schützen. Sie können auch mithelfen!
„Ich bin/war Kunde in dieser Verkaufsstelle der Fa. Schlecker und verurteile die Vorgehensweise der Verkaufsstellenleitung. Ich habe selbst erlebt, dass in dieser Filiale die Mitarbeiterinnen schlecht behandelt werden. Ich fordere die Vorgesetzten auf, diesem Zustand endlich ein Ende zu machen!“ So im Flugblatt mit Unterschriftenliste für Zeugen von ver.di
Verdi fürchtet um Jobs: Schlecker will offenbar 4000 Filialen schließen
„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sieht bei der größten deutschen Drogeriekette Schlecker tausende Arbeitsplätze bedroht. Angesichts eines tiefgreifenden Konzernumbaus gebe es ein "extrem hohes Arbeitsplatzrisiko für potenziell 12 000 Beschäftigte", sagte der bei Verdi für Schlecker zuständige Achim Neumann der Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung..." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 30.01.2009
«Klima der Angst« bei Schlecker
„ver.di erhebt schwere Vorwürfe gegen Schlecker: Die Drogeriemarktkette setzt der Gewerkschaft zufolge die Beschäftigten mittels Abmahnungsflut und «psychologischer Keule« massiv unter Druck, um so Arbeitsplätze abzubauen und Personalkosten einzusparen. Ursache ist nach den Worten von Manfred Wages, Gewerkschaftssekretär bei ver.di Mittelfranken, die Konkurrenzsituation in der Branche: Rossmann und dm haben ihre Marktanteile ausgebaut, «der Discounter Lidl expandiert enorm im Drogeriebereich«. Das Unternehmen Schlecker, das zum 1. Januar 2008 den Konkurrenten «Ihr Platz« übernommen hat, sei «in ein tiefes Loch gefallen«…“ Artikel von Verena Litz in den Nürnberger Nachrichten vom 20.01.2009
Das anonyme Gespräch: Ich werde bespitzelt!
Bedrängt, bespitzelt, ständig unter Verdacht: eine Verkäuferin der Drogeriekette "Schlecker". Jetzt redet sie über ihre Erlebnisse. Ihr Name muss geheim bleiben - denn sie braucht den Job... Das Gespräch bei Brigitte.de ohne Datum
Information an die Kunden und die Bürgerinnen und Bürger: Warum streiken Ihre Schlecker-Beschäftigten?
Flugblatt von ver.di, Fachbereich Handel, Stuttgart zur Aktion: "Kunden melden sich bei Schlecker"
Wichtige Informationen zum Betrieb Schlecker Stuttgart und Schlecker Böblingen
".Daher haben wir in den vergangenen 3 Monaten die Strategie gefahren, alle Fälle von Missachtung der Mitbestimmung, Benachteiligung und von Behinderung der Betriebsratsarbeit beim Arbeitsgericht anhängig zu machen. Gleichzeitig sind Einigungsstellen vorbereitet. Dies um z. B. den Richtern deutlich zu machen, dass es bei Schlecker um systematische Eliminierung von Betriebsräten geht und dass es klare Entscheidungen braucht und dass es auch endlich um Zwangsgeld und ggfls. Zwangshaft gehen muss. (.) Wichtig ist der Termin: Am 28.Mai um 9.30 Uhr findet am Arbeitsgericht Stuttgart, Johannesstr. 86, 70174 Stuttgart (Direkt neben der U-2 -Haltestelle Hölderlinplatz ) Wahlanfechtung Betriebsrat Schlecker BÖBLINGEN statt." Informationen von Christina Frank von ver.di
- Ergebnis Wahlanfechtung Schlecker Böblingen
"Es gab bei diesem Kammertermin in Sachen Anton Schlecker ./. Betriebsrat Böblingen heute ab 9.30 Uhr nur ein Zwischenergebnis: Die Kammer hat entschieden, dass ein Verkündungstermin am 2. Juli 2008 stattfindet. Dort wird es keine Entscheidung geben, aber das Gericht wird einen Vergleichsvorschlag unterbreiten. Damit ist klar, dass die Kammer die besonders schweren Bedingungen der Betriebsräte von Schlecker Böblingen als gegeben anerkennt. Auch wird der besonderen Schwierigkeit bei der Wahldurchführung Rechnung getragen, die dadurch entstanden ist, dass bei den von der Firma Schlecker in Böblingen nicht bereitgestellten ordentlichen Wahlbedingungen eine rundum ordnungsgemäße Wahldurchführung sich immer nur sehr schwierig darstellen kann. Die Wahlbestimmungen des BetrVG und die Wahlordnung ist auf Arbeitgeber ausgerichtet, die den Grundgedanken der Partnerschaft - die Maxime des BetrVG - anerkennen und umsetzen wollen. Arbeitgeber, die jede Wahl verhindern oder eliminieren wollen, kennt das Gesetz nicht, seine Regelungen sind auf solche Bedingungen nicht ausgerichtet." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 28.05.2008
Der Spion, der aus der Wand kam - Aus dem Arbeitsleben eines Schlecker-Detektivs und der Beschäftigten „Dank der Veröffentlichungen im Stern sind die Bespitzelungen der KundInnen und Beschäftigten im Einzelhandel wieder in die öffentliche und politische Diskussion geraten. Die technische Entwicklung hat zwar auch das Aus- und Hinterherspionieren im Einzelhandel verändert. Dennoch gibt es neben den High-Tech-Spionen auch heute immer noch den Detektiv in Menschengestalt. Davon können viele im Einzelhandel erzählen. Neben Beispielen, wie gegen die Menschenwürde und den Datenschutz der Beschäftigten verstoßen wurde, gibt es auch solche aus dem Arbeitsleben der Detektive. Und auch dieses Arbeitsleben ist nicht ohne!...“ Ein Beitrag von Anton Kobel, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit,
04/08
Betriebsrat bei Schlecker Stuttgart bleibt im Amt
"Liebe Kolleginnen! Es heißt: wer wagt, gewinnt! Sie haben vor einem viertel Jahr Ihren Betriebsrat gewählt. Der Betriebsrat war von Anfang an den Angriffen des Arbeitgebers ausgesetzt und musste sich wehren. Der Betriebsrat hat in den ersten 3 Monaten trotzdem schon viele Themen angepackt und ist engagiert bei der Sache. Und das bleibt auch so! Auch wenn es dem Arbeitgeber nicht gefällt! Die Firma Schlecker hatte die Betriebsratswahl beim Arbeitsgericht Stuttgart angefochten und wollte die Wahl für ungültig erklären lassen. Heute hat das Arbeitsgericht Stuttgart entschieden: Der Antrag der Firma Schlecker wird zurückgewiesen. Damit bleibt der Betriebsrat im Amt! Eine wichtige Entscheidung! Wir gratulieren! Ein wichtiger Schritt in die normale Welt der Mitbestimmung bei der Firma Schlecker im Bezirk Stuttgart! Die Gewerkschaft ver.di hat den Betriebsrat von Anfang an unterstützt und geschützt! Wir garantieren mit unserem ganzen Gewicht den Schutz der Arbeit des Betriebsrats! Darauf können Sie sich verlassen! Denn: Es gibt für den Betriebsrat bei Schlecker Stuttgart weiter viel zu tun! Vielen Dank für Ihr Vertrauen!" Auszug aus dem Schlecker-Beschäftigteninfo Nr.4 von ver.di vom 09.04.2008
Nach Lidl-Skandal erhebt Verdi auch Vorwürfe gegen Schlecker
"Nach dem Überwachungsskandal bei Lidl hat die Gewerkschaft Verdi auch Vorwürfe gegen die Drogeriekette Schlecker erhoben. Dort spähten Detektive und Sicherheitskräfte durch Lochwände teils stundenlang in die Verkaufsräume, sagte der Handelssekretär des Verdi-Bezirks Berlin-Brandenburg, Achim Neumann, der "Bild am Sonntag". Mitarbeiter berichteten, dass sie sich in dadurch in ihrem Verhalten und ihrer Leistung "ausgespäht und überwacht" fühlten. Schlecker und Lidl seien keine Einzelfälle. "Viele Discounter überwachen ihre Mitarbeiter.".." AFP-Meldung auf Yahoo-Nachrichten vom 30.03.2008
Schlecker gegen Antje Treptow
»Den Kolleginnen wird schon mal ein Diebstahl unterstellt«
Der Schlecker-Konzern versucht mit fast allen Mitteln, die Wahl von Betriebsräten zu verhindern. Ein Interview von Peter Wolter mit Sarah Bormann , Autorin des Buches »Angriff auf die Mitbestimmung - Unternehmensstrategien gegen Betriebsräte - der Fall Schlecker« (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 85, edition sigma, Berlin 2007, 12,90 Euro, ISBN 978-3-8360-8685-1). Das Interview erschien in der jungen Welt vom 11.12.2007
Ver.di stellt Strafanzeige gegen Schlecker
"Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat in Böblingen Strafanzeige gegen die Drogeriemarktkette Schlecker wegen Behinderung der Betriebsratswahl eingereicht. Dies gab der ver.di-Bezirk Stuttgart bekannt. Seit mehrere ver.di-Mitglieder bei Schlecker in Stuttgart einen Wahlvorstand zur Durchführung der Wahl eines Betriebsrates gebildet hätten, werde von der Schlecker-Regionalleitung "ein Klima von Angst und Verunsicherung verbreitet", sagte ein Sprecher. Laut der Gewerkschaft sind in Stuttgart 16 fristlose Kündigungen von Schlecker bekannt geworden. In Böblingen seien es drei Kündigungen gewesen. Die Kündigungen richten sich nach Angaben der Gewerkschaft "gegen Leute, die sich im Umfeld des Wahlvorstandes" befunden hätten." Meldung in der SWR_Nachrichten vom 15.10.2007 . Siehe dazu auch:
Ver.di: Schlecker ist menschenverachtend - Drogeriekette kündigt Überfallsopfer
"Erneut schweren Vorwürfen durch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sieht sich die Drogeriekette Schlecker in Bremen ausgesetzt. So habe das Unternehmen einer Mitarbeiterin gekündigt, die aufgrund eines vor etwa zwei Jahren während ihrer Tätigkeit erlittenen Raubüberfalls an immer wieder kehrenden Erkrankungen leidet und litt." Presseerklärung des Fachbereichs Handel im ver.di Bezirk Bremen-Nordniedersachsen vom 05.02.2007
Demokratie endet vor Ladentür
Mit allen Mitteln verhindert Schlecker in Bremen die Wahl von Betriebsräten, kritisiert ver.di. Ein Mitglied des Wahlvorstands wurde sogar gekündigt. SPD-Chef Sieling: "Das ist Psychoterror" Seit geraumer Zeit ignoriert die Drogeriekette Schlecker Mitarbeiterrechte - auch in Bremen. Nun wollen Mitarbeiter, Gewerkschaft und Politik gemeinsam dagegen angehen. Aktueller Anlass: "Die Geschäftsführung versucht mit allen Mitteln, Betriebsratswahlen zu verhindern", kritisierte gestern Richard Schmid, ver.di Fachsekretär Handel." Artikel von Gesa Schölgens in der Taz-Nord vom 14.10.2006
Länger billig: Schlecker öffnet am Abend / Verkäuferinnen sind Verliererinnen im Wettlauf um längere Ladenöffnungszeiten
"Die Drogeriekette Schlecker will in Kürze die Ladenöffnungszeiten ihrer 11.000 Filialen bundesweit ausdehnen. Künftig sollen die Türen der blau-weißen Märkte von 8.00 Uhr morgens bis 19.00 Uhr, an Samstagen bis 16.00 Uhr geöffnet sein. In vielen Filialen sollen Kunden auch bis 20.00 Uhr einkaufen können. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) befürchtet durch die Ausweitung um zwei Stunden täglich erhebliche Nachteile für die rund 40.000 Verkäuferinnen..." verdi-Pressemitteilung vom 07.12.2005
Schlecker verschärft Kontrolle
Der Drogist gilt als einer der übelsten Arbeitgeber des Landes. Da der Umsatz schwächelt und Filialen schließen müssen, erhöht Schlecker noch einmal den Druck auf die Mitarbeiter. Insider berichten. Artikel von Tina Kaiser in Welt am Sonntag vom 25. September 2005
"Ich bin nur noch Schlecker"
"Sie hat dunkle Haare, lebendige Augen und einen klaren Blick. Jenny Kube ist Verkäuferin bei Schlecker. Es könnte auch Lidl oder Aldi sein. Discounter jedenfalls. Milliardenumsätze erwirtschaften die. Jene, denen die Unternehmen gehören, sind unter den Reichsten in Deutschland." Artikel von Waltraub Schwab in tageszeitung vom 18.06.2005.
"In diesen
Laden setze ich keinen Fuß mehr". Hinter den Kulissen
des Drogeriemarkts Schlecker
Der Drogeriemarkt Schlecker ist mit mehr als 10 000
Filialen und 50 000 Mitarbeitern der größte in ganz Europa.
Mitarbeiter allerdings finden das Unternehmen alles andere als Spitze.
Artikel
von Sönke Iwersen aus der Stuttgarter Zeitung vom 13.11.2004
Aus dem Text: „.. "Ich mache diesen Job ja schon
eine ganze Weile, aber so etwas ist mir noch nie untergekommen",
sagt Sibylle Wacker, die bei der Gewerkschaft Verdi in Baden-Württemberg
für den Handel zuständig ist. "Wir erleben gerade
eine Welle von Arbeitsprozessen. Es wird schikaniert, es wird verleumdet
und ungeheurer Druck ausgeübt. Unsere Anwälte sind fast
nur noch mit Schlecker beschäftigt." (…) Doch bei
Schlecker sind Betriebsräte ein Tabu. "Es gibt in ganz
Stuttgart nicht einen einzigen", sagt Verdi-Vertreterin Wacker.
"Jeder Versuch, einen zu gründen, wird von Schlecker gnadenlos
verfolgt. Die Leute werden entweder versetzt oder entlassen."
Dabei sei es üblich, den betroffenen Filialen Ware mit abgelaufenem
Haltbarkeitsdatum ins Regal zu stellen. Anschließend werde
den Mitarbeiterinnen vorgeworfen, ihre Filiale nicht im Griff zu
haben. "Wenn es nicht so bitter wäre, könnte man
fast lachen", sagt die ehemalige Schlecker-Mitarbeiterin Elke
Heinzelmann, die ebenfalls einen Betriebsrat gründen wollte.
"Da kommt die Bezirksleitung in den Laden. Dann geht sie schnurstracks
auf ein Regal zu, zieht eine Dose raus und sagt: Die ist abgelaufen.
Können Sie Ihren Laden nicht ordentlich führen?"…“
Bundesweite Zerstörung von Scheiben und
Schlössern bei Schlecker
- Zur Zerstörung von Scheiben und Schlössern
bei Schlecker. Pressemitteilung
von „Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Fachbereich 12
Handeln, Arbeitsgruppe Perspektiven“
vom 20.Juni 2004. Aus dem Text: „… Sind wir nicht
alle ein bisschen Verkäuferin bei Schlecker? (…) Im
Rahmen der ver.di-Kampagne gegen miserable Arbeitsbedingungen
bei Schlecker, Lidl, Aldi und Co. Haben wir eine ganze Mende Schlecker-Filialen
mit Farbe beworfen, die Schlösser der Türen verklebt
oder die Scheiben eingeworfen. (…) Im Zeitalter hochmobil
eingesetzter ZeitarbeiterInnen, in Mini-Jobs vereinzelter Dienstboten
und in Subunternehmen aufgesplitterter Betriebe müssen wir
die entsprechenden Antworten noch finden. Die Verkäuferin
bei Schlecker wird nicht einfach das Regal umwerfen, wenn es außer
ihr niemand gewesen sein kann. Aber wir können es tun. Dafür
könnte sie mit ihren Kolleginen mal dem Chef einer Baufirma
einen „Hausbesuch“ abstatten, der seinen Arbeitern
den Lohn vorenthält. Mit ohrem großen technischen Know-how
könnten diese Arbeiter ihrerseits bei einem Hire-ande-Fire
Call-Center erheblichen Schaden anrichten. Nun, mit Träumen
fängt es immer an…“ Auf ausdrückliche
Bitte von ver.di weisen wir darauf hin, dass ver.di selbstverständlich
keinen Fachbereich 12 „Handeln“ und erst recht keine
AG „Perspektiven“ hat. Aus gut informierten Kreisen
wissen wir auch, dass ver.di Schlecker nie schaden würde
… Siehe auch:
- Bundesweite Zerstörung von Scheiben und Schlössern
bei Schlecker. „In der Nacht vom 20. zum 21.06.2004 wurden
in Berlin mindestens 4 Schlecker-Filialen mit Farbe beworfen,
die Schlösser der Türen verklebt oder die Scheiben eingeworfen.
Das ist kein lokales sondern ein bundesweites Ereignis, da es
schon in Frankfurt am Main passiert ist. Die TäterInnen wollen
offenbar durch diese koordinierten Aktionen gegen die besonders
schlechten Arbeitsbedingungen in den Drogeriemaerkten der Firma
"Schlecker" aufmerksam machen…“ Pressebericht
von faub22 vom 22.06.04 bei der FAU
- Berlin: Anschlaege auf SchleckerMaerkte. „offenbar in
der nacht von sonntag, 20. auf montag, 21. juni 2004 wurden in
berlin auf mindestens 4 filialen des "weltgroesste(n) Drogerie-Markt(es)"
(eigenwerbung auf www.schlecker.com) koordinierte anschlaege veruebt.
scheiben wurden beschaedigt und zerstoert und scheiben und fassade
mit farbe markiert…“ Bericht
mit Fotos von Hans vom 21.06.2004 bei indymedia
Erneuter Überfall auf Schlecker-Beschäftigte
- Tod im Billigmarkt. Arbeiten mit der Angst im Nacken. „Bei
einem Überfall auf einen Schlecker-Markt in Esslingen hat
jetzt ein Dieb eine Filialleiterin umgebracht. Nach Angaben des
Landeskriminalamts Berlin haben es Räuber bei Schlecker leichter
als anderswo…“ Text
der Sendung von Frontal21 am 20.4.04
- ver.di kritisiert schwere Sicherheitsmängel in Schlecker-Filialen.
„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Betriebsräte
bei Schlecker fordern sofortige Maßnahmen zur Verbesserung
der Sicherheit in den bundesweit 10.500 Schlecker-Filialen. „Bei
Schlecker muss endlich alles dafür getan werden, dass es
nicht noch mehr Opfer von Überfällen gibt“, betonte
ver.di-Bundesvorstandsmitglied Franziska Wiethold…“
ver.di
Newsticker-Meldung vom 20.04.2004
- Geiz kann tödlich werden. Schlecker spart an der Sicherheit
der Beschäftigten: Jeder Tag ein Überfall. Artikel
von Andreas Hamann aus „ver.di.publik“ vom April 2004
- "Frühkapitalistische Allüren" Keine Toiletten,
kaum Telefone aber ständige Kontrollen - wie Anton Schlecker
seine Mitarbeiter drangsaliert. “Der Befehl war klar und
deutlich: "Sofort wegschmeißen", fordert der Schlecker-Verkaufsleiter
in Wilhelmshaven von den Verkäuferinnen, als er die Werbekulis
mit ver.di_Logo entdeckte. Auf eine Abmahnung verzichte er - "dieses
Mal" noch…“ Artikel
im Manager Magazin 3/2004 bei ver.di
"SCHLECKER engaña y roba a sus trabajador@s"
(Schlecker täuscht und bestiehlt seine ArbeiterInnen).
Der anarchistische Gewerkschaftsbund CNT organisiert bei
den spanischen Schleckerfilialen eine Reihe von Solidaritätsaktionen
mit entlassenen Frauen, die fristlos wegen angeblichen Diebstahls
gekündigt wurden: der Gewerkschaft zufolge viel zuviele, um nicht
darauf hinzudeuten, dass sie unter Vorwänden gekündigt werden, um
Abstandszahlungen zu vermeiden. Der (spanische)
Bericht auf der homepage der CNT
Statt Goldene
Nase, Trostpreis für Anton Schlecker
Das Drogerie-Unternehmen SCHLECKER wurde
am 09. Oktober 2003 auf der bundesweiten Betriebsräteversammlung
in Gotha (Stadthalle) mit einem Trostpreis ausgezeichnet. Der Preis
"Goldene Nase", der Lohndumping und mangelnde Fürsorge
von Unternehmen gegenüber Beschäftigten anprangert, wird
vor rund 200 Betriebsräten des Unternehmens SCHLECKER an Vertreter
der Geschäftsführung überreicht. Im Mittelpunkt der
Kritik steht die völlig mangelhafte Ausstattung der Schlecker-Filialen
mit Telefonen und Sicherheitsvorkehrungen bei Überfällen.
Fast täglich werde eine der 11.000 Schlecker-Filialen überfallen.
Oft würden die Täter Verkäuferinnen mit Waffen bedrohen,
teilte der Sprecher der Bürgerinitiative, Helmut Müller,
mit. Trostpreis für SCHLECKER war ein verkettetes Telefon,
nämlich das, was Anton SCHLECKER den VerkäuferInnen aufzwingt.
SCHLECKERs Vertreter der Chefetage, Herr Stohr, ergriff das Mikrophon
und denunzierte die Unterstützung der Aktion durch die Betriebsratsmitglieder
als Fasching-Veranstaltung. Siehe die Presse-Info
von "BürgerInnen gegen Billiglohn Für Gleichbehandlung"
Schlecker
und die Schokoriesen
"»Herzlich
willkommen, Sie betreten rechtsfreies Gelände!« - so
müsste es im Eingangsbereich der Schleckerfilialen heißen.
Denn noch immer behindert Schlecker in zahlreichen Filialen die
Arbeit der legalen Interessenvertretungen, die sich mittlerweile
gebildet haben. Aus den rechtskräftigen Verurteilungen aus
dem Jahr 1996 hat die Firma offenbar nichts gelernt. (...) Jetzt
steht Schlecker erneut vor Gericht wegen willkürlicher Gehaltskürzungen
bei Betriebsrätinnen und einem Hausverbot für die Betriebsrätin
Ilse Auer in Heidelberg - nur ein Beispiel von vielen...."
Artikel von AST,
erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs-
und Gewerkschaftsarbeit, 9/02
Mobbing bei Schlecker
- Mobbing: Betriebsräte unter Druck. Schwere Vorwürfe
von ver.di gegen die Drogerie-Kette Schlecker. "Bereits in
den 90er Jahren lag die Schlecker-Filialkette auf Grund miserabler
Arbeitsbedingungen, untertariflicher Bezahlung und wegen der Verhinderung
von Betriebsratswahlen mit den Gewerkschaften im Clinch. Jetzt
wurden neue Vorwürfe bekannt...." Artikel
von Martin Höxtermann in ND vom 15.08.02
- Mobbing gegen Betriebsräte: Schlecker-Angestellte rechtlos?
jW sprach mit Mia Lindemann, stellvertretende ver.di-Geschäftsführerin
in Heidelberg.
Interview von Martin Höxtermann in junge Welt vom 12.08.2002
Schlecker - Der Euro kommt die Beschäftigten
im Einzelhandel teuer zu stehen. Schlecker-Betriebsräte und
ver.di kämpfen für eine bessere Besetzung der Filialen
"Einen "still und leise vorgenommenen Teuro-Effekt
zu Lasten der Beschäftigten" registrieren die Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der neu gewählte Gesamtbetriebsrat
des Drogerieriesen Schlecker. Trotz chronischer personeller Unterbesetzung
der rund 10 000 Schlecker-Filialen habe die Schlecker-Unternehmensleitung
die Umsatzvorgaben für den Personalschlüssel mit der Euro-Einführung
deutlich nach oben geschraubt...." ver.di-Pressemeldung
vom 11.07.2000 |