ver.di kritisiert: Kreditversicherer kommt gut weg - Schlecker-Frauen verlieren doppelt
"Während Warenkreditversicherer, Lieferanten, Insolvenzverwaltung und die Eigentümerfamilie Schlecker in der Unternehmenspleite gut weggekommen seien, sieht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Schlecker-Beschäftigten als "doppelte Verlierer"." Pressemitteilung von ver.di vom 08.10.2012
Dia übernimmt Schlecker Spanien und Portugal
"Die Auslandsfirmen der pleitegegangenen Drogeriemarktkette Schlecker in Spanien und Portugal haben einen neuen Eigentümer gefunden. Das spanische Einzelhandelsunternehmen Dia habe am Freitag den Kaufvertrag in Madrid unterzeichnet, teilte die Schlecker-Insolvenzverwaltung in Ehingen mit. Die in beiden Ländern insgesamt gut 1150 Filialen des einstigen Drogeriegiganten würden zusammen mit den rund 4000 Mitarbeitern übernommen. Die Zustimmung der europäischen Wettbewerbskommission werde vor April 2013 erwartet." Agenturmeldung im Handelsblatt vom 28.09.2012
15 Millionen Euro für die Insolvenzverwalter
"Die Insolvenzverwalter der pleitegegangenen Drogeriemarktketten Schlecker und Ihr Platz bekommen für ihre Arbeit rund 15 Millionen Euro. Den Gläubigern machen sie keine großen Hoffnungen." Agenturmeldung in der FAZ vom 30.09.2012
Masseunzulänglichkeit: Konsequenzen für ehemalige Schlecker-Beschäftigte
"Die Feststellung des Ulmer Amtsgerichts über die Masseunzulänglichkeit hat weitreichende Folgen für die ehemaligen Schlecker-Beschäftigten, denen nun auch die letzte Hoffnung auf eine finanzielle Entschädigung genommen ist", fasste Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied für den Handel der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die rechtliche Situation der Betroffenen zusammen. Die Ansprüche auf Abfindungen, wie der ausgehandelte Sozialplan sie vorsieht, sind sogenannte Altmasseverbindlichkeiten. Das bedeutet für die Tausenden von Menschen, dass sie - wenn überhaupt - nur mit einer sehr geringen Abfindung rechnen können, wobei der Auszahlungszeitpunkt noch nicht feststeht." Pressemitteilung von ver.di vom 05.09.2012
Arndt Geiwitz + Werner Schneider: "Schlecker war mit unseren Mitteln nicht zu retten"
Die Insolvenzverwalter von Schlecker und Ihr Platz ziehen Bilanz: Das Arbeitsrecht hat den Verkauf vereitelt, die Gläubiger müssen ihre Forderungen größtenteils abschreiben. Auch Millionenansprüche gegen den Schlecker-Clan ändern daran wenig. Artikel von Henryk Hielscher in der Wirtschaftswoche vom 01.09.2012 . Aus dem Text: "(.) Muss das Arbeitsrecht geändert werden? Geiwitz: In Situationen, bei denen es um alles oder nichts geht, wäre ein sanierungsfreundlicheres Arbeitsrecht sinnvoll. Kündigungsschutzklagen sind individuell nachvollziehbar. Aber sie haben in Summe oft verheerende Auswirkungen. Den Mitarbeitern nutzt das am Ende wenig, dem Gesamtverfahren bringt es Chaos. Der Kündigungsschutz an sich hat seine Berechtigung. Aber wenn Leute sich in stillgelegte Betriebe einklagen, wird es absurd. Schneider: Ein Beispiel: Wenn wir einen Bagger verkaufen, kann der Baggerfahrer den Käufer auf Einstellung verklagen, weil der seinen Arbeitsplatz - eben den Bagger - übernommen hat. Da werden teilweise extreme Positionen vertreten. Das führt bei Sanierungen zunehmend zu Problemen."
Österreich: Schlecker wird dayli - Gewerkschaft warnt Eigner
"Die Markenumbenennung von Schlecker zu dayli hat bereits begonnen und soll in vier Wochen abgeschlossen sein. Mit den neuen Eigentümern kommen auf die 3.000 Mitarbeiterinnen auch neue Aufgaben zu. Neben Drogerieartikeln und Lebensmitteln sollen nämlich zahlreiche Dienstleistungen (etwa Postdienste und Putzerei) angeboten werden. "Es ist klar, wenn sich die Aufgaben verändern, dass sich auch die Verwendungsgruppe ändern muss", sagte Karl Proyer, Vizechef der Gewerkschaft GPA-djp, nach einem Treffen mit dem neuen Management zur APA. Sprich: Die Mitarbeiterinnen könnten mehr Gehalt bekommen. (.) Rudolf Haberleitner hatte vor wenigen Wochen mit seinem Restrukturierungsfonds TAP09 die 900 Österreich-Filialen der insolventen deutschen Drogeriekette Schlecker sowie weitere 450 Filialen in Italien, Polen, Belgien und Luxemburg gekauft." Meldung beim ORF vom 21.08.2012 . Siehe dazu:
Schlecker ist kein Einzelfall
Frau Schlecker ist keine Schlecker-Frau: Während die Gattin von Anton Schlecker angesichts der drohenden Pleite vom einstigen Drogerie-Giganten mit monatlich 60 000 Euro bedacht worden sein soll (die Staatsanwaltschaft ermittelt), stehen Zehntausende Verkäuferinnen auf der Straße. Ein Blick zurück im Zorn - und nach vorn. Artikel von Paul Schobel auf Kontext vom 16.08.2012 . Aus dem Text: "(.) Eigentlich müssten, ausgelöst durch den Fall Schlecker, in den Zentralen der Arbeiter alle Alarmsirenen schrillen. Denn nun ist einmal mehr bewiesen: wer die Arbeit bedrückt, demütigt, missbraucht, wird vom Markt abgestraft. Sage keiner, Schlecker sei ein Einzelfall. Fast alle Handelshäuser haben dieselben oder ähnliche Schikanen in ihrem Sortiment. Wird man denen auf die Finger klopfen? Wird endlich in die Tat umgesetzt, was man in Sonntagsreden gerne behauptet, dass nur "gute" Arbeit gewinnbringend ist und es sich lohnt sich, in dieselbe zu investieren? Auf diesen Kurs müssten die Arbeitgeberverbände ihre Konsorten einschwören und jenen die Harke zeigen, die heute immer noch in ähnlicher oder gar noch schlimmerer Weise als bei Schlecker ihre Beschäftigten drangsalieren."
Streit bei "Ihr Platz" eskaliert
"Verdi wirft dem Betriebsrat von "Ihr Platz" Untätigkeit vor und bereitet dessen Entmachtung vor. Bei den Mitarbeitern der insolventen Schlecker-Tochter sorgt nicht nur das für große Verunsicherung. (.) Nach eigener Angabe will Verdi im Laufe des Montags ein Amtsenthebungsverfahren zur Absetzung des Betriebrats einleiten. Die Gewerkschaft wirft dem Betriebsrat der Drogeriemarktkette mit Hauptsitz in Osnabrück Untätigkeit und mangelnde Information der Belegschaft vor. So habe sich der Ihr-Platz-Betriebsrat trotz Aufforderung durch die Gewerkschaft geweigert, am 1. August eine Betriebsversammlung einzuberufen, sagte Annegret Preußer vom Verdi-Fachbereich Handel der Nachrichtenagentur dapd. Dadurch sei es versäumt worden, die verbliebenen 4.350 Mitarbeiter über den Stand des Insolvenzverfahrens und über neue berufliche Perspektiven in einer Transfergesellschaft zu informieren." Agenturmeldung im Handelsblatt vom13.08.2012
Insolvente Drogerie Schlecker soll Vermögen in Sicherheit gebracht haben
"Der Drogeriebaron Anton Schlecker hat möglicherweise früh geahnt, dass es mit seinem Imperium bergab geht. Schon Jahre vor der Insolvenz soll er Vermögen abgezogen haben - so überwies er seiner Frau jeden Monat 60.000 Euro Gehalt." Artikel in der FTD vom 12.08.2012
Frühere Schlecker-Mitarbeiter: Schlecker-Frauen eröffnen Dorfläden
Frühere Schlecker-Mitarbeiter wollen ihre Filialen übernehmen. Mit Hilfe von Verdi und der Linken wollen sie aus den Billig-Drogeriemärkten ansprechende Dorfläden machen. Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 10.08.2012 . A us dem Text: "(.) Verdi, die evangelische Betriebsseelsorge und die Linke unterstützen die Frauen finanziell und übernehmen die Kosten für die Standortanalysen, die allein mit jeweils 3.000 Euro zu Buche schlagen. Ein durchschnittlicher Laden brauche zudem Ware im Wert von 50.000 Euro, sagte Franke. Unterstützung erhofft er sich auch vom Land. "Wir wollen auf das Wirtschaftsministerium zugehen und um Unterstützung bitten", kündigte er an. Auch einzelne Gemeinden boten schon Hilfe an. "Ich wäre bereit, die Schlecker-Verkäuferinnen für zwei bis drei Jahre bei der Stadt anzustellen", sagte der Bürgermeister von Eppelheim bei Heidelberg, Dieter Mörlein, den "Stuttgarter Nachrichten". Notfalls könne er sich sogar vorstellen, vorerst die Ladenmiete für die ehemalige Schlecker-Filiale im Zentrum von Eppelheim zu übernehmen."
Aus auch für Schlecker-Onlineshop
Auch für den Schlecker-Onlineshop gibt es keine Perspektive: Der Insolvenzverwalter hat keinen Investor für das Home Shopping der Drogeriemarktkette gefunden. Mit dem Aus verlieren 100 Menschen ihren Job. Meldung auf Spiegel-Online vom 06.08.2012
Insolvenz abgewendet: Schlecker Österreich hat Käufer gefunden
Die Schlecker-Auslandsgesellschaft in Österreich hat die Kurve vor einer Insolvenz so gerade noch gekriegt. Das Unternehmen mit Niederlassungen in mehreren Ländern hat einen Käufer gefunden - und wird zu „daily“. Meldung im Handelsblatt vom 31.07.2012 . Siehe dazu:
- Schlecker-Übernahme: Die Stunde der Glücksritter
„Schlecker bekommt eine zweite Chance. Das Konzept, mit dem der in der Branche bisher fast unbekannte Sanierer Rudolf Haberleitner zur Rettung der Drogeriekette antritt, kann freilich nicht der entscheidende Auslöser für den Zuschlag gewesen sein. Was der Investor hierzulande 3000 Mitarbeiterinnen verspricht, hat mit der Realität der österreichischen Handelslandschaft nichts zu tun. (…) Die Geldgeber liegen im Dunklen. Ob das für den Neustart und die versprochene Expansion nötige Kapital aufgestellt werden kann, ist ebenso fraglich wie die Bereitschaft der Industrie mitzuziehen. Schlecker hat in der Vergangenheit schon zu viel verbrannte Erde hinterlassen. „ Kommentar von Verena Kainrath auf DER STANDARD vom 1.8.2012
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft: Das wirft der Staatsanwalt Schlecker vor
Die Razzia in Wohn- und Geschäftsräumen von Anton Schlecker ist der bisherige Tiefpunkt in der Folge der Insolvenz des Drogerie-Imperiums. Hier ein Blick auf die Schlecker vorgeworfenen Straftatbestände in der FTD vom 18.07.2012
Aus bei Schlecker: Für Ver.di eine schmerzhafte Pleite
„(…) Für Ver.di ist die Pleite besonders schmerzhaft. Nicht nur ist ihr Konzept nicht aufgegangen, Investoren nicht zu verschrecken. Viel gravierender ist, dass mit Schlecker eine der gewerkschaftlich am besten organisierten Belegschaften in diesem Bereich zerschlagen wird. Das ist nicht nur ein organisatorischer Verlust. Es ist vielmehr ein politisches Versagen der Gewerkschaft. Das geht an die Substanz der Organisation. Es wird Zeit, dass sich Gewerkschaften Gedanken über Alternativen zum alltäglichen kapitalistischen Wahnsinn machen.“ Artikel von Helmut Born in der Soz Nr. 07-08/2012
Wirtschaftliches Aus trifft die Schlecker-Beschäftigen am härtesten
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat nach dem endgültigen Aus für die Schlecker-AS-Filialen und der vom Gläubigerausschuss beschlossenen Schließung der Schlecker-XL-Märkte davor gewarnt, den Beschäftigten der insolventen Drogeriekette die Verantwortung für die Firmenpleite zuzuweisen. "Es ist nicht hinnehmbar, dass aus den Hauptbetroffenen der Insolvenz - den Schlecker-Frauen - jetzt Täter gemacht werden sollen, obwohl der wirtschaftliche Niedergang und das Aus eindeutig die Folge unternehmerischer Fehlleistungen der Familie Schlecker sind", sagte Stefanie Nutzenberger, zuständiges ver.di-Vorstandsmitglied für den Handel, am Freitag. Insofern träfen auch Vorwürfe, ver.di habe tarifliche Standards zu entschieden verteidigt, direkt die Beschäftigten..." Pressemitteilung von ver.di vom 29.06.2012
Erstes Gerichtssignal: Schlecker-Frau gewinnt Prozess
"Das Schlecker-Nachspiel beginnt: Die erste von einem Gericht entschiedene Kündigungsschutzklage gegen das Pleite-Unternehmen endet mit einem Erfolg für die Klägerin. Nun hat sie das Recht auf Nachzahlungen. Ist das der Vorbote für eine große Welle? Eine frühere Schlecker-Mitarbeiterin aus Baden-Württemberg hat vor Gericht erfolgreich gegen ihre Kündigung geklagt. Das Arbeitsgericht Heilbronn entschied, dass in ihrem Fall die bei der Kündigung getroffene Sozialauswahl grob fehlerhaft war. "Die Kündigung ist unwirksam und das Arbeitsverhältnis besteht weiter", sagte ein Gerichtssprecher." Meldung bei n-tv vom 28.06.2012 . Siehe dazu:
- Kündigungsschutzverfahren gegen Firma Schlecker - Urteil vom 21. Juni 2012 ( 8 Ca 71/12): Kündigung vom 28. März 2012 ist unwirksam
Pressemitteilung des Landesarbeitsgerichtes Baden-Württemberg vom 28.06.2012
Gierige Verkäuferin
"Ja, das ist doch wirklich unverschämt von diesen entlassenen Schlecker-Frauen: Da bemühen sich die Arbeitsagenturen vor Ort, die Frauen zu vermitteln - aber viele nehmen die Angebote nicht an. Warum? »Es kristallisiert sich heraus, dass die guten Verdienstmöglichkeiten bei Schlecker ein Vermittlungshemmnis sind«, erklärte jüngst Eva Strobel, Leiterin der baden-württembergischen Regionalagentur für Arbeit in der »Stuttgarter Zeitung«. Denn Schlecker zahlte nach harten Auseinandersetzungen mit ver.di bekanntlich Tarif: zwischen 10 und 14 Euro. Üblich sind im Handel 8 bis 10 Euro pro Stunde. Das sollte den Frauen reichen, findet die Agentur-Chefin und weiß auch, wie man die Arbeitslosen dazu bringt, schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen: Nach drei Monaten müssten die Frauen Stellen annehmen, die 30 Prozent unter dem bisherigen Lohn liegen, nach sechs Monaten reicht es, wenn die angebotene Stelle 60 Prozent des bisherigen Gehalts bringt. Dann, so ist sich Strobel sicher, wird die Vermittlung schon klappen. Genau: Dann können 50-jährige Frauen, die sich ohne Ausbildung in 20 Jahren bis zur Schlecker-Filialleiterin hochgearbeitet haben, einen Teilzeit-Flexi-Job bei H&M annehmen. Das klappt sicher!..." Beitrag im Neues Deutschland vom 22.06.2012
Erklärung von Lars und Meike Schlecker "Sippenhaft gibt es im deutschen Recht nicht"
Die Kinder von Firmengründer Anton Schlecker wehren sich gegen die Vorwürfe, die Familie hätte Vermögen zur Seite geschafft. Stattdessen müssten Lars und Meike Schlecker den Vater finanziell unterstützen. Über ihr Privatvermögen schweigen sie aber weiterhin. Artikel von Max Hägler in der Süddeutschen Zeitung vom 22.06.2012 . Siehe dazu
- Persönliches Statement von Meike und Lars Schlecker vom 22.06.2012
- Was hinter dem Schreiben der Schlecker-Kinder steckt
Ein wenig trotzig erklären die Schlecker-Kinder nach Monaten des Schweigens: Wir haben viel Geld verloren, aber es ist noch was da. Handelsblatt Online vom22.06.2012 zeigt die größten Widersprüche in dem Schreiben der Schleckers auf . Aus dem Text: "(...) Wochenlange Recherchen des Handelsblatt zeigen ein anderes Bild. Ehemalige Führungskräfte gehen davon aus, dass der Unternehmerfamilie noch rund 35 Millionen Euro zur Verfügung stehen. In einem Interview mit dem Spiegel sagte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz, die Familie habe sich geweigert, sieben bis neun Millionen Euro beizusteuern, um den Monat Juni noch zu überstehen. Die Gläubiger beschlossen darauf hin, das Unternehmen zu zerschlagen und 13.500 Mitarbeiter, die bis dahin noch nicht gekündigt waren, verloren ihre Arbeit. Auch deshalb ist die Frage nach dem Privatvermögen der Schleckers eine öffentliche Angelegenheit..."
Zukunft der Schleckerfrauen: Drogerie-Pleite kostet Arbeitsagentur bisher 133 Millionen Euro
"Tausende Schlecker-Beschäftigte suchen einen neuen Job. Helfen soll die Bundesagentur für Arbeit, schon jetzt hat die Behörde mehr als hundert Millionen Euro für die Pleite gezahlt. BA-Vorstand Becker gibt sich optimistisch: "Wir haben genügend Geld" und freie Stellen gebe es auch - besonders für Erzieherinnen. .." Artikel von Uwe Ritzer in der Süddeutschjen Zeitung vom 15.06.2012
Verdi erwägt Klage gegen Anton Schlecker
"Die Gewerkschaft Verdi droht, den Gründer der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker zu verklagen, sollten sich die Vorwürfe über den Verkauf von Gründstücken an seine Kinder bestätigen. Laut einem Medienbericht sollen durch das Geschäft Immobilien der Insolvenzmasse entzogen worden sein..." Artikel auf DerWesten vom 11.06.2012 . Aus dem Text: "(...) Aus Sicht von Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz ist zur Durchleuchtung der Geschäftsbeziehungen keine Klage von Dritten notwendig. "Alle Geschäftsvorgänge der letzen Jahren werden unter die Lupe genommen vom Insolvenzverwalter. Eine abschließende Bewertung dieser Vorgänge ist in ein bis zwei Monaten möglich", sagte ein Sprecher von Geiwitz Reuters..."
IhrPlatz und Schlecker XL: Verkauf geplatzt
"Die Verhandlungen zum Verkauf von IhrPlatz und Schlecker XL an einen Münchener Finanzinvestor sind gescheitert. Die rund 5000 Beschäftigten der beiden Schlecker-Töchter müssen weiter um ihre Arbeitsplätze bangen, während der Insolvenzverwalter eine neue Lösung sucht." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 08.06.2012
Gläubigerversammlung: Schlecker-Kinder fordern Geld von Pleite-Firma
„Die Gläubiger ziehen einen Schlussstrich unter das Kapitel Schlecker: Bei einem Treffen in Ulm beschlossen sie am Dienstag die Zerschlagung der Drogeriemarktkette. Doch damit geht der Kampf um das Geld erst richtig los: Laut Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz seien inzwischen Forderungen über 665 Millionen Euro eingegangen. Er geht davon aus, dass es am Ende etwa 800 Millionen Euro sein werden. Auch die Kinder des Firmengründers Anton Schlecker, Lars und Meike, stehen auf der Liste der Gläubiger. Das bestätigte ein Sprecher des Insolvenzverwalters SPIEGEL ONLINE. Zur Höhe der Forderungen machte er keine Angaben. Laut einem Bericht der "Wirtschaftswoche" will Meike Schlecker 48,43 Millionen Euro, ihr Bruder Lars verlangt 48,9 Millionen Euro. Hinzu kämen Forderungen der privaten Logistikfirma LDG in Höhe von 76 Millionen Euro. Über die Hintergründe liegen keine Informationen vor…“ Meldung auf Spiegel-Online vom 05.06.2012
Wir sind immer noch da – Zukunft für die Schlecker-Frauen!
"Die Fortführung des Unternehmens Schlecker ist aus Sicht des Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz nicht möglich. Der Gläubigerausschuss hat daraufhin die Zerschlagung und Verwertung des Unternehmens beschlossen. Diese Hiobsbotschaft bedeutet eine menschliche und soziale Katastrophe für die fast 15.000 Schlecker-Frauen und ihre Familien. Wir werden dies nicht einfach hinnehmen!...“ Ver.di Informationen für die Beschäftigten bei Schlecker Nr. 14
Der Schlecker-Familie bleiben 40 Millionen
Das Milliarden-Vermögen der Schlecker-Familie ist auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschrumpft. Der entfällt im Wesentlichen auf die Kinder Lars und Meike. Artikel von Fabian Gartmann im Handelsblatt vom 02.06.2012 . Aus dem Text: "(.) Die Schlecker-Kinder Lars (40) und Meike (38) hatten den zweistelligen Millionenbetrag durch Auszahlungen ihrer Leiharbeitsagentur "Meniar" (Menschen in Arbeit) erwirtschaftet - ein Subunternehmen der Familie, über das sie rund 4300 Arbeitskräfte, die von Schlecker entlassen wurden, zu deutlich schlechteren Konditionen in Leiharbeitsverträgen an Schlecker vermittelt hatte. Meniar wurde von Schlecker-Personalmanager Alois Over gegründet und als Geschäftsführer geleitet. Inhaber waren Schleckers Kinder, Geschäftssitz war Zwickau."
Konkurs droht auch Schlecker Österreich
Die Drogeriekette sperrt zu und droht ihre Tochter in Österreich mit in die Insolvenz zu ziehen. Noch wird nach Käufern gesucht. Artikel von Verena Kainrath in Der Standard vom 1. Juni 2012
Verdi kämpft weiter: Jetzt soll der Staat ran
Das Schlecker-Aus ist beschlossene Sache. Doch für Verdi steht fest: Das kann es noch nicht gewesen sein. Die Gewerkschaft fordert den Staat zum Einschreiten auf. Artikel von Frank-Thomas Wenzel in der Frankfurter Rundschau vom 01.06.2012 Aus dem Text: "(.) Das geht den Gewerkschaftern zu schnell. Hoffmann schlägt vor, dass die Schlecker-Frauen ihren Lohn noch maximal zwei Monate vom Staat aus einem Sonderfonds erhalten und dadurch in den Geschäften weiter verkauft werden kann. Die Zeit solle genutzt werden, um eine Art konzertierte Aktion im deutschen Einzelhandel anzuzetteln - mit dem Ziel, möglichst viele Standorte zu erhalten. Wenn alle denkbaren Lösungsmöglichkeiten dann aber doch erschöpft seien, müsse die Politik dafür sorgen, dass die Schlecker-Frauen eine Chance am Arbeitsmarkt bekommen. Gemeint ist damit eine Transferfirma in der die Beschäftigten für neue Jobs qualifiziert werden..."
Dank und Appell: Insolvenzverwalter warnt Schlecker-Beschäftigte per Brief
Tausende Schlecker-Mitarbeiter werden gekündigt. In einem Brief appelliert Arndt Geiwitz an sie, ihren Pflichten nachzukommen. Der Brief im Wortlaut in der Berliner Morgenpost vom 02.06.2012 . Aus dem Text: ". Geiwitz warnt die Mitarbeiter davor, nach Bekanntgabe der Zerschlagung ihren Pflichten nicht mehr nachzukommen. "Zum Schutz unserer vielen loyalen Mitarbeiter müssen wir darauf hinweisen, dass Ihr Arbeitsvertrag mit all seinen Rechten und Pflichten nach wie vor Bestand hat und die Insolvenzverwaltung verpflichtet ist, jedweden Unregelmäßigkeiten und Gesetzesverstößen genau nachzugehen."
Mitarbeiter sollen auf Lohn verzichten
"Insolvenzverwalter bittet Mitarbeiter zur Kasse: Weil er einige hundert Millionen Euro Verlust auffangen muss, sollen die noch verbliebenen Schlecker-Angestellten bis Ende 2014 auf 15 Prozent ihres Gehalts verzichten."Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 07.05.2012
Arndt Geiwitz: "Meine Arbeit bei Schlecker wird schwieriger"
Die Lage bei Schlecker ist ernst. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz zu der unterschätzten Flut an Kündigungsschutzklagen, dem Kampf um die Investorensuche, und warum die öffentliche Debatte die Lage verkennt. Das Interwiev von Kirsten Ludowig in der Wirtschaftswoche vom 07.05.2012 . Aus dem Interview: "(.) Und wie läuft die Sanierung?
Bei Industrie und Vermietern gut, weniger gut beim Sanierungstarifvertrag. Wir benötigen hier Einsparungen von 15 Prozent: 7,5 Prozent über Urlaubs- und Weihnachtsgeld, den Rest über weitere Komponenten wie zweieinhalb unentgeltliche Arbeitsstunden in der Woche mehr. Aber die Gewerkschaft lehnt das ab.
Verdi sagt, Ihre Forderungen seien nicht akzeptabel.
Die Debatte hat in der Öffentlichkeit momentan einen vollkommen falschen Fokus und verkennt die Lage. Aus meiner Sicht sind die Zugeständnisse zumutbar, weil sie auf zwei Jahre begrenzt sind und danach wieder aufgeholt werden. Es geht nur um ein Drittel dessen, was wir einsparen müssen - und ich wüsste nicht, wo das Geld sonst herkommen sollte. In allen anderen Bereichen sind wir am Limit."
Insolvente Drogeriekette Schlecker-Insolvenzverwalter streicht Abfindung vor Gericht
Schlecker-Insolvenzverwalter Geiwitz rudert zurück. Klagenden Ex-Mitarbeitern soll vor Gericht keine Abfindungen mehr angeboten werden. Die übrige Belegschaft will bei der Sanierung helfen. Artikel in der FTD vom 27.04.2012 . Aus dem Text: "(.) Das Vorgehen der Insolvenzverwaltung vor Gericht hatte die Gewerkschaft Verdi stark kritisiert, da nur klagenden Mitarbeitern eine Abfindung angeboten wurde. Die Insolvenzverwaltung hatte zuvor zwei Ex-Mitarbeitern vor dem Ulmer Arbeitsgericht eine Abfindung von 500 Euro angeboten. Hacker sagte, dass es sich bei diesen Güteverhandlungen um Vergleichsangebote handelte und Abfindungen aufgrund von Kündigungen nicht betroffen seien: "Jeder Mitarbeiter, der gekündigt wurde, hat die Information bekommen, dass ihm eine Abfindung zusteht." Während viele frühere Schlecker-Mitarbeiter ihre Kündigung anfechten, wollen die im Unternehmen verbliebenen Beschäftigten auf eine fällige Einmalzahlung von je 50 Euro vorerst verzichten. Das hat die Bundestarifkommission aus Arbeitnehmern und Gewerkschaftern am Freitag bei ihren Beratungen in Ulm beschlossen, wie Schmitz sagte. "Das ist ein erstes Signal der Belegschaft für ihre Bereitschaft, einen Sanierungsbeitrag zu leisten." Die 50 Euro waren im Tarifvertrag zwischen der insolventen Drogeriekette und Verdi vereinbart worden. Das Geld wäre in einigen Regionen schon im April fällig geworden, sagte Schmitz. Die Auszahlung werde erst einmal bis August ausgesetzt."
Für eine Handvoll Euro
"Nachdem gestern morgen bekannt wurde, dass eine Anwältin des insolventen Drogerieriesen Schlecker zwei Beschäftigten in ihrem Kündigungsschutzverfahren 500 Euro Abfindung angeboten hatte, schlugen die Wogen hoch. Ja, sagte die Anwältin, das sei im Rahmen eines Leitfadens geschehen und solle so bei allen Schlecker-Beschäftigten, die gegen ihre Kündigung geklagt haben, angewendet werden. Zwar bemühte man sich beim Insolvenzverwalter Arndt Gleiwitz schnell, das Gesagte zu dementieren, aber der Schaden war angerichtet..." Artikel von Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 27.04.2012
Nach der Insolvenz: Weniger Rente für Schlecker-Angestellte
Aufgrund der Schlecker-Pleite verlieren Hunderte Beschäftigte ihre Altersteilzeit-Ansprüche. Zudem müssen viele Mitarbeiter mit Rentenabschlägen rechnen, sollten sie keine neue Arbeit finden. Artikel von Jutta Maier in der Frankfurter Rundschau vom 20.04.2012 . Aus dem Text: "Hunderte Schlecker-Beschäftigte werden wegen der Pleite der Drogeriekette ihre Altersteilzeit-Ansprüche verlieren. Das geht aus einer Stellungnahme der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf eine Anfrage der Linke-Fraktion hervor. Konkret sind es rund 600 Beschäftigte, die am 15. April aus der Altersteilzeit ausgeschieden sind und sich nach Angaben der BA stattdessen arbeitslos melden müssen. Sie hatten in den Jahren zuvor bei normaler Arbeitszeit für einen geringeren Lohn gearbeitet, um in der passiven Altersteilzeit-Phase mit entsprechenden Zahlungen von der Arbeit freigestellt zu werden. In der Stellungnahme der BA heißt es, dass der Insolvenzverwalter "keine Wertguthaben und Aufstockungsbeträge (Arbeitsentgelt) mehr auszahlt". Die BA erklärte auf Anfrage, dass die betreffenden Beschäftigten jedoch Anspruch auf Arbeitslosengeld hätten. Welche finanziellen Auswirkungen das im Vergleich zur Altersteilzeit hat, komme auf den Einzelfall an."
Schlecker geht in Planinsolvenz
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Schlecker-Tarifkommission grundsätzlich bereit zu Gesprächen über Sanierungsbeitrag - Informationen, Transparenz und Einbindung sind wesentliche Voraussetzung
„In der gestrigen Sitzung der ver.di-Tarifkommission von Schlecker in Frankfurt am Main haben die Beschäftigten ihre grundsätzliche Gesprächsbereitschaft über einen Arbeitnehmerbeitrag zur Sanierung des insolventen Drogerieunternehmens erklärt. Gleichzeitig haben sie ihre Verhandlungsbereitschaft eng an die Erfüllung unverzichtbarer Voraussetzungen geknüpft…“ Pressemitteilung von verdi vom 17.04.2012
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Hunderte Schlecker-Mitarbeiter klagen gegen Kündigung
Kündigungsklagen gegen die insolvente Drogeriekette eingereicht. Einem ersten Trend zufolge gingen bundesweit rund 450 Klagen bei Arbeitsgerichten ein, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 19.04.2012 . Aus dem Text: (…) Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz befürchtet für die Schlecker-Rettung, dass Klagen potenzielle Investoren abschrecken könnten. «Kündigungsschutzklagen dürften eher chancenlos sein, sie schaden jedoch der Investorensuche, damit auch den verbleibenden Arbeitsplätzen», sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters. Die Gewerkschaft Verdi hatte angekündigt, die entlassenen Mitarbeiter nicht zu rechtlichen Schritten ermuntern zu wollen. Nach Angaben der Bundesarbeitsagentur haben die entlassenen Beschäftigten gute Chancen, schnell wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Interesse an den Mitarbeitern zeigte zuletzt Schlecker-Konkurrent dm.“
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Das Schleckersyndrom oder: Wie ich lernte, die Arbeitsbedingungen zu lieben
„Bevor das Unternehmen Schlecker in finanzielle Schwierigkeiten geriet, war die Einstellung zum Thema Schlecker klar definiert. Diejenigen, die sich Gedanken um faire Arbeitsbedingungen machten, lehnten das Unternehmen bzw. dessen Umgang mit den Arbeitnehmern ab. Es wurde zum Boykott aufgerufen und viele, die bei Schlecker arbeiteten, sparten nicht mit Kritik an ihrem Arbeitgeber. Allerdings äußerten Arbeitskräfte sich eher selten erkennbar und namentlich. Fragen, die den Mitarbeitern dazu öffentlich gestellt wurden, wurden nicht selten mit diskretem Blick auf die allgegenwärtige Videokamera ignoriert…“ Artikel von Twister (Bettina Hammer) auf Telepolis vom 14.04.2012
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Schlecker: Eine politische Lösung? – In der Tat!
Kurz vor dem endgültigen Scheitern der Transfergesellschaften hatten wir mit Anton Kobel* über Hintergründe und Ursachen der Schlecker-Insolvenz, den Streit um »Staatskohle« für »Management-Fehler« und »im Wettbewerb gescheiterte Unternehmen«, die Aussichten für die Entlassenen und die Perspektiven einer Fortführung des Unternehmens, vielleicht sogar in Belegschaftshand, diskutiert. Das »Nein« für die angeblichen Subventionen, die doch nur Bürgschaften waren, zeigt, wie ideologisch die Debatte über den Zusammenhang von Markt und Staat geführt wird – Letzterer ist wie der berühmte Hase immer schon da: Ist das niedersächsische »Nein» zu Schlecker nicht ein »Ja« für Rossmann? Und das »Nein« zu Transfergesellschaften nicht ein »Ja« zu künftigen Transferzahlungen, nämlich für 11000 entlassene Schlecker-VerkäuferInnen, die sich nun mit 300000 arbeitslosen KollegInnen um 24000 offene Stellen bewerben dürfen? Vielleicht aber auch nur ein Warnschuss an die Opelaner, für die es ›der Markt‹ nun schon wieder nicht richten wird, die Debatte über die Verwendung staatlicher Mittel gar nicht erst wieder aufleben zu lassen. Das Interview mit Anton Kobel, erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 3/12
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Löhne bei Schlecker sollen sinken: Insolvenzverwalter fordert von Ver.di 15 Prozent Verzicht
„Nach der Entlassung von gut 10.000 Mitarbeitern sollen die verbliebenen Beschäftigten der insolventen Drogeriemarkt-Kette Schlecker auf Geld verzichten. Der Insolvenzverwalter habe in den Tarifverhandlungen für die noch rund 13.500 Schlecker-Beschäftigten über einen Zeitraum von drei Jahren eine Senkung der Personalkosten um 15 Prozent gefordert, teilte die Gewerkschaft Ver.di am Dienstag in Stuttgart mit…“ Artikel von Hagen Seidel und Flora Wisdorff in Welt-Online vom 12.04.2012
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Schlecker: Verdi setzt entlassene Mitarbeiter unter Druck
„Im Insolvenzverfahren bei Schlecker, in dessen Zuge bereits 11.000 Beschäftigte entlassen wurden, sind die Mitarbeiter mit einer Verschwörung der Schlecker-Familie, der Insolvenzverwaltung und Verdis konfrontiert. Nachdem eine Transfergesellschaft gescheitert ist, versucht die Dienstleistungsgewerkschaft alles, die Arbeiter daran zu hindern, ihre Rechte zu verteidigen…“ Artikel von Sven Heymanns auf der World Socialist Web Site vom 3. April 2012
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Verdi-Chefökonom zu FDP und Schlecker „Das ist eine heuchlerische Politik“
Staatshilfen sind hierzulande an der Tagesordnung, sagt Verdi-Chefökonom Dierk Hirschel. Und wirft der FDP vor, auf eine gescheiterte Ideologie zu setzen. Das Interview von Matthias Schlegel in Der Tagesspiegel vom 31.03.2012
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Arbeitsmarkt ist zerfleddert: Bernd Riexinger (ver.di) sieht kaum Chancen ohne Auffanggesellschaft
Fast alle Landesregierungen wollten die Transfergesellschaft für 11 000 von Entlassung bedrohte Schlecker-Mitarbeiterinnen, doch sie kommt nicht. Die Betroffenen werden nun bald ihre Kündigungsschreiben erhalten. Interview von Gesa von Leesen im Neues Deutschland vom 30.03.2012
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Kommentar zu Schlecker: Die Schlecker-Pleite wird teuer für die Steuerzahler
„Das haben die Liberalen aber fein gemacht. Unter dem Deckmäntelchen des freien Marktes hat die Wirtschaftsministerkompetenz der FDP dafür gesorgt, dass der Wettbewerb im Einzelhandel verringert wird. Statt 11.000 werden wohl doppelt so viele Verkäuferinnen arbeitslos. Die Kosten für die Steuerzahler steigen. Warum? Weil die Ablehnung der Transfergesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit das komplette Aus für Schlecker bedeuten dürfte. Die Interessenten für den aussichtsreichen Rest von Schlecker werden es sich nun dreimal überlegen, ob sie das Wagnis zehntausender Klagen gegen die Kündigungen eingehen wollen. Genau diese Klagen der Mitarbeiterinnen aus den bereits geschlossenen Filialen hätte die Transfergesellschaft verhindert…“ Kommentrar von Robert von Heusinger in der Frankfurter Rundschau vom 30.03.2012
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Der Anspruch auf soziale Gestaltung fehlt - Eine verpasste Chance
„Für Tausende Beschäftigte von Schlecker ist der Vorhang gefallen, doch nun tönt erst recht engagierte Rhetorik über die politische Bühne. Die Liberalen, die sich eben noch als ordnungspolitische Hardliner inszenierten, rufen dazu auf, bei Arbeitgebern im Einzelhandel die Werbetrommel für die geschassten Mitarbeiterinnen zu rühren…“ Kommentar von Tom Strohschneider in der TAZ vom 30.03.2012 . Aus dem Text: „(…) In einem Land, das mit staatlichen Milliarden angeblich systemrelevante Banken rettet, wo mit Subventionen einem erneuerbaren Energieregime zum Durchbruch verholfen wird und männliche Kernarbeitsplätze in Luftverpestungs-branchen mit Abwrackprämien über die Krise gebracht werden, sollte sich niemand hinter ordnungspolitischen Argumenten verstecken, die zu einer längst blamierten Idee von Gesellschaft gehören. Den Staat und das Geld der Steuerzahler schützt dieses Denken immer nur dann, wenn es ihm in den Kram passt. Das Scheitern einer wenigstens vorübergehenden Schlecker-Lösung könnte sich im Übrigen, wenn nun Tausende Frauen erwerbslos werden, für die öffentliche Hand unter dem Strich als ähnlich teuer erweisen wie der angebliche Präzedenzfall „Staatshilfe“, vor dem jetzt vor allem schwarz-gelb geführte Landesregierungen und ein ums politische Überleben kämpfender Bundeswirtschaftsminister warnten…“
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Staatliche Subventionen sind gesamtwirtschaftlich gerechtfertigt: Neustart in Mitarbeiterhand
„Der Fall Schlecker zeigt einmal mehr das „Wolfsgesetz“ der kapitalistischen Konkurrenz: Hier hat es sogar dem nach Umsatz zweitgrößten Unternehmen einer Branche den Garaus gemacht. Auf dem hart umkämpften Drogeriemarkt reichte am Ende auch das pervertierte „Geschäftsmodell“ der doppelten Ausbeutung von Beschäftigten und Lieferanten nicht mehr. Der Familienkonzern musste Insolvenz anmelden. (...) Statt wie geplant die Schlecker-Reste an neue private Investoren zu verkaufen, wäre jedoch eine weit bessere Lösung möglich: die staatlich flankierte Übernahme des Unternehmens in Belegschaftseigentum zu einem symbolischen Preis von einem Euro. (...) Wichtig auf dem Weg zum Belegschaftseigentum wären allerdings zwei Dinge: Kein Schlecker-Mitarbeiter dürfte entlassen werden, sonst käme es zu einer Entsolidarisierung. Und das wäre keine gute Voraussetzung für einen Neustart in Mitarbeiterhand. Zudem müsste das insolvente Unternehmen vollständig entschuldet und mit neuem Eigenkapital ausgestattet werden. Dieses Kapital können die bisher schlecht bezahlten Beschäftigten natürlich nicht aufbringen. Deshalb muss der Staat mit einer Subvention einspringen, was zwar viele Vorurteile wecken würde, aber gesamtwirtschaftlich gerechtfertigt ist: Erstens bräuchte die Gesellschaft keine Arbeitslosen zu alimentieren. Zweitens entstünden keine Sozialplankosten, und es würde drittens weder zu Mindereinnahmen der Sozialversicherungssysteme kommen noch würden, viertens, die Lohnsteuerzahlungen sinken...“ Kommentar von Heinz-J. Bontrup in der TAZ vom 20.03.2012
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Insolvente Drogeriekette Ja zur Staatshilfe für Schlecker
„Wirtschaftsminister Rösler sperrt sich, Geld in eine Schlecker-Transfergesellschaft zu stecken. Prinzipiell ist das richtig - allerdings gibt es stichhaltige Argumente, warum es gut ist, dass der Staat einspringt. Wenn die letzten Finanzierungsfragen geklärt sind, dürfen die 11.000 von Entlassung bedrohten Schlecker-Mitarbeiter fest damit rechnen, dass sie in einer Transfergesellschaft ihre Zukunft planen können. Die Gewerkschaft Verdi hat die Politik dabei geschickt in die Enge getrieben: Die Gesellschaft existiert, jetzt muss auch das Geld dafür her - vom Staat. Weil Bundeswirtschaftsminister Rösler sich aus marktliberaler Überzeugung sperrt, bleibt den Ländern nichts anderes übrig als die Millionenbürgschaft zu übernehmen...“ Leitartikel in der FTD vom 19.03.2012
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Auffanggesellschaft für Schlecker-Mitarbeiterinnen: "Wir lassen uns nicht verramschen"
„12.000 meist weibliche Angestellte sollen bei Schlecker entlassen werden. Jetzt scheint eine Lösung gefunden zu sein, damit die Mitarbeiterinnen nicht sofort arbeitslos werden. Bund und Länder haben sich auf die Schaffung einer Auffanggesellschaft geeinigt. Nur die Finanzierung ist noch nicht eindeutig geklärt...“ Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 19.03.2012
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Mögliche Transfergesellschaft für Schlecker: Rausschmiss auf die sanfte Tour
Während einer Übergangszeit könnten Schlecker-Angestellte in einer Transfergesellschaft unterkommen. Der Vorteil: Sie werden nicht als „arbeitslos“ stigmatisiert. Artikel von Barbara Dribbusch in der TAZ vom 16.03.2012
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Schlecker-Insolvenz: Verhandlungsergebnisse in greifbarer Nähe - Schlecker-Frauen kämpfen weiter um soziale Gerechtigkeit
„Nach den zwei zurückliegenden intensiven Verhandlungstagen in Kassel zwischen Vertretern der Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), dem Gesamtbetriebsrat von Schlecker, der ver.di-Tarifkommission und dem Insolvenzverwalter liegen erste konkrete Ergebnisse für die Zukunftssicherung der Schlecker-Frauen auf dem Tisch. Ziel des Treffens war es, tarifliche Lösungen für die Beschäftigten zu entwickeln, die organisatorischen Rahmenbedingungen für Transfergesellschaften zu schaffen und eine Sozialauswahl vorzubereiten...“ Pressemitteilung von ver.di vom 18.03.2012
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Wenigstens Schlecker-Ehrensold - Von Entlassung bedrohte Frauen formulierten bei einem Aktionstag in Frankfurt am Main ihre Forderungen
600 Schlecker-Beschäftigte zogen am Sonnabendnachmittag durch die Innenstadt der Mainmetropole Frankfurt. Zum »Hessischen Frauentag bei Schlecker« aufgerufen hatte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 12.03.2012 . Aus dem Text: „(...) Unterdessen geht das Ringen um bundesweit rund 30 000 Arbeitsplätze weiter. Dem Vernehmen nach sollen über 12 000 Beschäftigte gehen und mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist und einer Abfindung in Höhe von 2,5 Monatsgehältern abgespeist werden. Um allen Entlassenen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu geben und den Absturz in Hartz IV zu ersparen, müssten sich Bund und Länder für den Erhalt der Arbeitsplätze und Bürgschaften für Transfer- und Qualifizierungsgesellschaften einsetzen, fordern die Gewerkschafter. (...) Das Tauziehen um die Liste der bedrohten Filialen und die Bildung einer Transfergesellschaft wird in den kommenden Tagen in eine entscheidende Phase eintreten. Seit einer Woche verhandeln der Schlecker-Gesamtbetriebsrat und ver.di mit Geiwitz. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den morgigen Dienstag angesetzt. Am Donnerstag soll auf einer gemeinsamen Betriebsversammlung für alle südhessischen Schlecker-Bezirke berichtet werden. Schlecker könne nicht auf Hilfe von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hoffen, meldete unterdessen die »Welt am Sonntag«.“
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Harte Verhandlungen um die Zukunft der Schleckerfrauen
„Die gestern begonnen Verhandlungen zwischen dem Insolvenzverwalter von Schlecker und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) um die Zukunft der Schlecker-Frauen wurden am heutigen Mittwoch fortgesetzt. Nach einem eher stockenden Verhandlungsbeginn gebe es aber am zweiten Tag ein Signal dafür, dass auf beiden Seiten die Bereitschaft vorhanden sei, an konstruktiven Lösungen zu arbeiten...“ Presseerklärung von ver.di vom 07.03.2012
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Insolvente Drogeriekette: Regierung prüft Auffanggesellschaft für Schlecker
Das Insolvenzgeld für die Schlecker-Beschäftigten ist auf drei Monate beschränkt und läuft in vier Wochen aus - danach wird es für etwa 33.000 Beschäftigte eng. Hoffnung machen jetzt Pläne für eine Transfergesellschaft. Artikel im Handelsblatt vom 02.03.2012
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Schlecker-Tochter Ihr Platz baut über 900 Jobs ab
„Kurz nach Ostern will die insolvente Schlecker-Tochter Ihr Platz ein knappes Viertel ihrer Filialen schließen - und Stellen streichen. Unabhängig von der Konzernmutter sucht Ihr Platz einen eigenen Investor…“ Agenturmeldung in der Frankfurter Rundschau vom 02.03.2012
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Schlecker-Betriebsrat: Politik muss helfen wie bei Opel
„Der Gesamtbetriebsrat fordert die Politik zur Schlecker-Hilfe auf. Die Mitarbeiter "haben es verdient, dass ihnen geholfen wird", konstatiert Vorsitzende Christel Hoffmann - und erinnert an Opel- und die Bankenrettungen…“ Artikel von Matthias Loke in der Frankfurter Rundschau vom 02.03.2012
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Bsirske-Vorschlag zu Schlecker-Insolvenz: Einzelhandel lehnt Staatsknete für Schlecker ab
„Die Forderung von Verdi-Chef Frank Bsirske nach Staatshilfen für die insolvente Schlecker-Kette ist im Einzelhandel auf glatte Ablehnung gestoßen. Man werde die Krise auch alleine überstehen, glaubt der Branchenverband…“ Artikel von Matthias Loke in der Frankfurter Rundschau vom 01.03.2012
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Nummer eins beim Feuern
„Bei der bankrotten Drogeriemarktkette Schlecker sollen fast 12000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. Das kündigte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Mittwoch in Frankfurt am Main an. Von den zuletzt noch mehr als 5000 Filialen sollen nur etwa 3000 bleiben…“ Artikel von Herbert Wulff in junge Welt vom 01.03.2012 . Aus dem Text: „… »Es wird zu mehr Filialschließungen kommen müssen, als ich persönlich mir dies erhofft hätte«, sagte Insolvenzverwalter Geiwitz. Momentan gehe er davon aus, daß 11 750 Beschäftigte vom Jobabbau betroffen sein werden. Die konkreten Zahlen könnten sich allerdings noch ändern. Der Stuttgarter ver.di-Geschäftsführer Bernd Riexinger nannte das den falschen Weg. »Das riecht eher nach einer Verzweiflungstat als nach einem überzeugenden Konzept«, erklärte er am Mittwoch auf jW-Nachfrage. Es bestehe die Gefahr einer Abwärtsspirale. Durch den drastischen Umsatzrückgang infolge der Filialschließungen verliere Schlecker an Einkaufsmacht gegenüber den Lieferanten, was weitere Probleme hervorrufen könnte. »Jetzt gilt es, in allen Richtungen Alternativen zu entwickeln«, meinte Riexinger. »Dazu gehört, daß die Genossenschaftsidee ausgearbeitet und mit konkreten Berechnungen unterlegt wird.«“
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Solidarität mit den Schlecker-Frauen
"Es geht ums Überleben. Das hat der Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am 29. Februar vor der ver.di-Tarifkommission in Frankfurt am Main deutlich gemacht. Er sagte aber auch, es gebe eine nachhaltige Überlebensbasis für das Unternehmen. Diese Aussage bezeichnete ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger als „wichtiges Signal“. Es gehe um tausende von Frauen und Männern, um viele einzelne Existenzen. „Wir werden um jede einzelne dieser Existenzen kämpfen“, betonte Nutzenberger. „Darauf können sich die Schlecker-Frauen verlassen.“ Die Anzahl der Schlecker-Filialen werde auf rund 3000 reduziert, so der Insolvenzverwalter vor der ver.di-Tarifkommission..." ver.di-Meldung vom 1.3.2012
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Schlecker_Solidaritäts_Unterschriftenliste von und bei ver.di
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Brennpunkt Schlecker – Sonderseite bei ver.di
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»Wir können es besser« Beschäftigte wollen Schlecker künftig genossenschaftlich selbst verwalten
In Stuttgart diskutieren Gewerkschaftler und Mitarbeiterinnen über die Umwandlung von Schlecker in eine Genossenschaft. Für den ver.di-Bundesvorstand ist das kein Thema. Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 13.02.2012
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Schlecker und die deutschen Gewerkschaften: Schlecker schluckt
Mit der Insolvenz der Drogeriekette Schlecker geht nicht nur ein Familienunternehmen pleite. Auch eine der wenigen erfolgreichen Kampagnen der Gewerkschaften könnte in Vergessenheit geraten. Artikel von Peter Nowak in der Jungle World vom 09.02.2012 . Aus dem Text: „(…) So kann das Insolvenzverfahren auch als Revanche des Schlecker-Imperiums für die erfolgreiche Kampagne seiner Beschäftigten gewertet werden. Soll der Name künftig, statt mit einem erfolgreichen Widerstand der Beschäftigten, mit den Sorgen und Nöten einer Unternehmerfamilie verbunden werden, die sogar mit ihrem Privatvermögen haftet? In den vergangenen Wochen stand in den meisten Medien zumindest mehr darüber, wie viele Millionen Euro die Familie Schlecker verlieren könnte, als über die Folgen der Insolvenz für die Beschäftigten…“
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Bloggen fürs Image
Schlecker beantwortet Fragen von verunsicherten Beschäftigten im Internet – doch die tappen weiter im dunkeln. Ver.di warnt vor Bruch von Tarifverträgen. Artikel von Johannes Schulten in der jungen Welt vom 09.02.2012 . Aus dem Text: "Black-Box-Schlecker? Miese Informationspolitik? Laut Geschäftsführung der insolventen Drogeriekette soll mit diesem Negativimage nun Schluß sein, Schlecker will seine Kommunikation verbessern. Ende Februar waren bereits die Journalisten dran. Der Konzern lud zur ersten Pressekonferenz seit 20 Jahren. Nun widmet man sich den 33000 Beschäftigten. Auf www.schlecker-blog.com beantwortet Personaldirektor Alexander Boldt persönlich deren Fragen rund um den Bankrott des Unternehmens vor fast drei Wochen. (…) Die Gewerkschaft ver.di appellierte am Mittwoch in einem Brief an die Schleckermitarbeiter, trotz »aller Ungewißheit« die »gültigen Arbeitszeiten und tarifvertraglichen Rechte und Leistungen« zu verteidigen. »Wir haben ernste Bedenken, daß der im Mai 2010 mit Schlecker abgeschlossene Tarifsozialplan im Zuge des Insolvenzverfahrens unterlaufen wird«, warnte Horst Gobrecht vom Bezirk Südhessen gegenüber jW…“
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Der Schlecker Blog
„Herzlich Willkommen beim offiziellen Schlecker-Blog. Hier können Sie lesen, was uns bewegt und welche großen und kleinen Neuigkeiten es in unserem Unternehmen gibt.“, so das Unternehmen auf der Startseite des Blogs . „Große und kleine Neuigkeiten“, Humor hat er ja, dieser Personaldirektor Alexander Boldt!
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Schlecker probiert den Neustart. Hersteller heben Lieferstopp auf / Familienvermögen ist aufgebraucht
„Anton Schlecker stand jahrelang auf der Liste der reichsten Unternehmer Deutschlands. Jetzt soll sein Vermögen aufgebraucht sein. Seine Erben wollen die Drogeriemarktkette über eine Insolvenz erhalten…“ Artikel von Haidy Damm im ND vom 31.01.2012
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»Das letzte Wort hat der Gläubiger«
Schlecker: Was können Gewerkschaften machen, wenn ein Unternehmen pleite ist? Über Tücken des Insolvenzrechts und Möglichkeiten einer Genossenschaftsgründung. Ein Gespräch mit Benedikt Hopmann, Anwalt und vertritt in Rechtsstreitigkeiten einen regionalen Betriebsrat von Schlecker in Berlin. Interview von Johannes Schulten in junge Welt vom 31.01.2012
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Schlecker vor dem Aus?
Ende Januar mussten die Bosse der Drogerie Discounter Kette Schlecker Insolvenz anmelden. Auch wenn es sich um eine so genannte "Planinsolvenz" handelt, ist dieser Vorgang doch bezeichnend und zeigt nur den Niedergang des einstmals unangefochtenen "Marktführers" an. Artikel von Helmut Born, Vorabdruck aus der SOZ - Sozialistische Zeitung vom Februar 2012
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Schlecker e.G.: Die Mitarbeiter sind wütend. Die Kette könnte zur Genossenschaft werden, schlägt Verdi vor
„(...) Tatsächlich hat sich die Politik kaum zu Wort gemeldet bislang. 'Wenn das so weiter geht, dann müssen wir den Wert der Arbeitsplätze klarstellen', sagt Riexinger. Die Mädels, wie sie sich selbst nennen, und auch der Mann nicken. Riexinger fährt fort: 'So gut wie Anton Schlecker können wir es selber, wir können eine eigene Genossenschaft daraus machen.'...“ Beitrag in der Süddeutschen Zeitung
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Auch in der Insolvenz: Wir kämpfen für die Arbeitsplätze
„1. Der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat eine Bank gefunden, die ab sofort die Lohnersatzleistungen (euer Gehalt) der Arbeitsagentur vorfinanziert. Das klappt aber nur, wenn ihr die euch zugegangene Abtretungserklärung an die Bank schnellstmöglich im Original zurücksendet.
2. Außerdem hat der Insolvenzverwalter gemeinsam mit dem Unternehmen eine Einigung mit vielen Lieferanten und dem Gläubiger Markant erreicht. Das heißt, dass die Filialen nun wieder mit Waren beliefert und der Verkaufsbetrieb aufrecht erhalten werden kann. Wir haben allerdings keinen Anlass, nun locker zu lassen! Nötig ist ein breites Bündnis aus Verbraucher/innen, Politik und Öffentlichkeit, das sich solidarisch mit euch als Beschäftigten bei Schlecker zeigt und für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzt. Wir wollen, dass eure Arbeitsplätze dauerhaft gesichert werden…“ Ver.di Informationen für die Beschäftigten bei Schlecker und Ihr Platz
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Auch Schlecker-Tochter IhrPlatz ist pleite
„Auch die Schlecker-Tochter IhrPlatz geht in die Insolvenz. Sie habe beim Amtsgericht Ulm einen entsprechenden Antrag eingereicht, sagte ein Schlecker-Sprecher am Donnerstag. Betroffen seien rund 650 Filialen und 5800 Mitarbeiter. Am Montag hatte Schlecker selbst Insolvenz angemeldet, dabei aber betont, die Tochter IhrPlatz und die Auslandsgeschäfte seien zunächst nicht betroffen...“ Meldung auf Spiegel-Online vom 26.01.2012
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ver.di appelliert: „Bündnis für Schlecker-Beschäftigte dringend nötig“
„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) sieht die dringende Notwendigkeit für ein Bündnis zur Unterstützung der Schlecker-Beschäftigten. „Es sind nicht die Beschäftigten, die die finanzielle Misere von Schlecker verursacht haben“, betonte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel, „deshalb brauchen wir jetzt dringend ein Bündnis zur Rettung der Arbeitsplätze.“ Die Forderung richte sich zum einen an Lieferanten, die Drogeriemarktkette weiterhin mit Waren zu versorgen. Aber auch die Kundinnen und Kunden seien aufgefordert wie bisher bei Schlecker einzukaufen..." Pressemitteilung von ver.di vom 25.01.2012
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»Zentrale Demo bei Schlecker ist überfällig«
Eigentümer der insolventen Drogeriekette muß Vermögen mobilisieren, um Arbeitsplätze zu retten. Ein Interview von Daniel Behruzi mit Horst Gobrecht , Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Handel des ver.di-Bezirks Südhessen, in der jungen Welt vom 26.01.2012. Aus dem Text: „(...) Die Familie Schlecker gilt als eine der reichsten Deutschlands. Was erwarten Sie von den Eigentümern?
Zweierlei: Erstens muß sämtliches vorhandenes Vermögen flüssiggemacht werden, um das Unternehmen wieder auf die Gleise zu bringen. Zweitens erwarte ich Offenheit gegenüber den Beschäftigten, den Betriebsräten und ver.di. Das war bislang in wichtigen Fragen nicht der Fall. Zumeist hat die Unternehmensleitung auf Lügen und Hinhaltetaktik gesetzt – zuletzt bei der Insolvenz. Zwar hat das neue Management hier und da bestimmte Schweinereien von früher unterlassen und Informationen weitergegeben. In entscheidenden Punkten war das bisher aber nicht der Fall...“
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Schlecker-Betriebsrätin erzählt: Aus dem Sortiment genommen
Die drohende Pleite des Drogeriekonzerns gefährdet die Jobs von 30.000 Menschen. Eine Mitarbeiterin erzählt, wie es dazu kommen konnte. Artikel von Susanne Messmer in der TAZ vom 25.01.2012
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verdi.de: Handel Hessen
Interessante News über Schlecker gibt's auch auf der ver.di-Seite Handel aus Hessen. Dort u.a. das Flugblatt „Neues aus Schlecker-land Nr. 34, Januar 2012“ mit folgenden Artikeln: Ist das der Weg aus der Krise bei Schlecker: Neuanfang durch Insolvenz? Was die Beschäftigten wissen und bedenken sollten: Insolvenz - ein geplantes und gutes „Geschäft“! Verkaufsleiter Lange: „Keine Schuldzuweisungen!“...“ Das Flugblatt als pdf-Datei zum Download sowie weitere Infos
- Schlecker könnte aus Tarifverträgen aussteigen
„Mit einer Planinsolvenz will sich Schlecker vor dem endgültigen Aus retten. Nach SPIEGEL-Informationen kann das Unternehmen dabei auf Sonderregelungen setzen. Rechtsexperten glauben, dass die Insolvenz auch dazu dienen kann, die teuren Tarifverträge mit der Gewerkschaft Ver.di kündigen zu können. "Der größte Vorteil ist, dass Schlecker nicht zerschlagen wird. Das Unternehmen bleibt als Rechtsträger erhalten und kann sich von allen nicht lukrativen Geschäften trennen, die lukrativen aber kann es behalten", sagte der Bremer Insolvenz-Anwalt Klaus Klöker dem SPIEGEL. Der Insolvenzverwalter kann helfen, im Planverfahren das Unternehmen von allen langfristigen Verträgen durch Sonderkündigungsrechte zu entlasten. Dazu gehören neben Miet-, Pacht-, Leasing- und Lieferverträgen insbesondere auch die Arbeits- und Tarifverträge. "Gerade hier liegen die Vorteile gegenüber einer außergerichtlichen Unternehmenssanierung", sagte Klöker. Schlecker wäre sonst bis Juni an einen Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag gebunden gewesen, der Entlassungen unmöglich macht. Bereits in den vergangenen Wochen machte Schlecker klar, dass die Firma den Beschäftigten Opfer abverlangen will. Das Unternehmen wollte mit Ver.di über einen Sanierungstarifvertrag verhandeln, dafür gewährte es Wirtschaftsprüfern der Gewerkschaft Einblick in die Bücher…“ Artikel auf Spiegel-Online vom 22.01.2011
- Trigema-Chef: Plan-Insolvenz ist Riesensauerei
Nicht marktwirtschaftlich, eine Sauerei, größenwahnsinnig - Trigema-Chef Wolfgang Grupp übt harte Kritik an Unternehmer Anton Schlecker. Artikel von Reinhold Böhmer in der Wirtschaftswoche vom 21.01.2011 . Aus dem Text: „(…) Dabei wettert Grupp besonders dagegen, dass die Drogeriekette dank der Plan-Insolvenz nun erst einmal drei Monate lang Lohnkosten sparen kann, indem die Bundesarbeitsagentur den Beschäftigten Insolvenzausfallgeld bezahlt, das in etwa dem Arbeitslosengeld entspricht. Das Geld der Bundesarbeitsagentur verschafft dem Insolvenzverwalter Spielraum, Schlecker weiterzuführen, ohne sich diese ersparten Mittel etwa von Banken und möglichen Investoren besorgen zu müssen. Letztlich übernehmen damit aber die Beitragszahler der Arbeitlosenversicherung, also die übrigen Arbeitnehmer und Unternehmen in Deutschland sowie die Steuerzahler über den Bundeszuschuss, einen Teil der geplanten Sanierung von Schlecker. "Hier werden diejenigen belohnt, die dem Größenwahn und der Gier frönen, während die Anständigen die Dummen sind", sagt Grupp. Schlecker habe das Geld, das er Hilfe seiner Beschäftigten hier verdient habe, für sich behalten beziehungssweise in die Expansion gesteckt. "Und jetzt, nachdem er gescheitert ist, wirft er das Deutschland vor die Füße", so Grupp…“
- Drama um Schlecker: Insolvenzverwalter zeigen Skepsis
Die Drogeriekette will in Eigenverwaltung in die Planinsolvenz gehen. Doch ein wichtiger Gläubiger macht seinen Vorbehalt dagegen geltend. Schlecker droht die Zerschlagung. Artikel von Henning Hinze, Birgit Dengel und Gerhard Hegmann in der FTD vom 22.01.2012
- Beschäftigte haben Anspruch auf volles Engagement von Schlecker
„Nachdem heute bekannt wurde, dass Schlecker beim Amtsgericht eine Plan-Insolvenz beantragen wolle, fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vom Eigentümer Anton Schlecker volles Engagement bei der Rettung der Arbeitsplätze. „Anton Schlecker trägt als Eigentümer persönlich die Verantwortung für seine Beschäftigten. Besonders in einem solchen Falle gilt: Eigentum verpflichtet“, betonte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Vorstandsmitglied für den Handel…“ Pressemitteilung von ver.di vom 20.01.2012
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