Walmart: Schwarzer Freitag
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Proteste gegen Walmart
„Die weltgrösste Einzelhandelskette, Walmart, ist in den USA am besonders umsatzstarken «schwarzen Freitag» nach Thanksgiving von Streiks und Protesten gegen die Arbeitsbedingungen betroffen gewesen. Mit den Protesten seien ein vernünftiges Gehalt, bezahlbare Gesundheitsvorsorge und Respekt für die Angestellten gefordert worden, teilte die Vorsitzende der Gewerkschaft SEIU, Mary Kay Henry, mit. Sie wertete den Protesttag als Erfolg. Vor den Filialen der Kette im ganzen Land versammelten sich Hunderte Demonstranten. Nach Walmart-Angaben beteiligten sich aber nur wenige der Angestellten an den insgesamt «nur 26 Protestaktionen». Zudem habe der Konzern an dem Tag, an dem US-Geschäfte traditionell mit grossen Rabatten Massen von Käufern anziehen, Rekorderlöse erzielt. Kritiker warfen dem Konzern vor, dass die Beschäftigten sich aus Angst um ihren Arbeitsplatz nicht zu beteiligen wagten. Walmart beschäftigt in den USA rund 1,3 Millionen nicht gewerkschaftlich organisierte Angestellte. Kritiker schätzen den Durchschnittslohn der Beschäftigten auf $ 8.81, während das Unternehmen ihn mit etwa $ 13.– angibt…“ Meldung in der NZZ vom 24.11.2012 . Siehe dazu:
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Wal-Mart: Union-buster
Weitere Infos finden sich auf der Sonder-Seite von LabourStart
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Und als Beispiel das Video bei youtube : WalMart Workers Fed Up! Richmond-San Leandro Actions In BA On 2012 Black Friday
- Der Black Friday ist in den USA sozusagen der alljährliche Auftakt des allgemeinen Kaufrauschs. An diesem Tag, am 23. November - heute also - soll die bisher grösste gewerkschaftliche Aktion bei Walmart stattfinden. Proteste und Arbeitsniederlegungen in Hunderten von Filialen werden vorbereitet. Und Walmart scheint nervös zu werden, unterstreicht in "Walmart Nervous as Black Friday Strike Nears" Jenny Brown am 21. November 2012 bei Labornotes.
Erfolgreicher Streik bei Walmart
Wenn Foxconn heute das grösste Industrieunternehmen der Welt ist, so ist Walmart nach wie vor das grösste Unternehmen - von der Beschäftigtenzahl her gesehen -überhaupt auf der Welt. Und deswegen ist es auch naheliegend, das Ereignisse in diesen Unternehmen von besonderer Bedeutung sind - zumal, wenn es sich, wie bei Walmart, um einen Vorreiter der Antigewerkschaftspolitik überhaupt handelt - und nun haben Beschäftigte erfolgreich gestreikt. Zuerst in einer Filiale in Los Angeles. Am Wochenende dann dies: Im grössten Zwischenlager Walmarts in den USA, in Elwood (Illinois) hat die Belegschaft erfolgreich dafür gekämpft, das wegen gewerkschaftlicher Betätigung entlassene KollegInnen wieder eingestellt wurden - und sie erhalten die Streikzeit bezahlt, dazu der Bericht "Walmart Warehouse Strikers Return to Work with Full Back Pay" von Alexandra Bradbury am 09. Oktober 2012 bei Labornotes. Siehe dazu auch:
- "Walmart strikes spread to more states" von Josh Eidelson am 09. Oktober 2012 bei salon.com - der Streik ist zu einer regelrechten betrieblichen Streikbewegung in mindestens fünf Bundesstaaten geworden - so etwas gab es in den 50 Unternehmensjahren noch nie...
- "En Masse and Without Precedent, Walmart Workers Rise Up" von David Moberg am 11. Oktober 2012 bei In These Times - wie "es" sich weiter ausbreitet...und warum
- "Walmart Warehouse Strike Bolstered by Big Rally" ein Bericht vom 03. Oktober 2012 bei der (keiner Föderation angeschlossenen) Vereinigten Elektrozotätsgewerlschaft UE - sowohl über die Aktionen in Illinois, als auch über den Einsatz des Riot Squads im Dienste Walmarts, der unter anderem zur Festnahme mehrerer UE-Aktivisten führte, aber dennoch nichts genutzt hat...
- "Strikes at Walmart Stores, Warehouses Spread to 12 States: Is the Retail Giant in Trouble?" - Text einer Sendung (Gespräche mit Streikenden) von Amy Godman (Democracy now!) dokumentiert am 10. Oktober 2012 im AlterNet - 28 Zentren in 12 Bundestaaten erlebten am Mittwoch Streiaktionen diverser Gewerkschaftsgruppierungen...
Die Gewerkschaft – Davids Schleuder gegen Goliath. Gonzalo Cornejo, Gewerkschafter bei Walmart Chile, erzählt
Interview von Eduard Fritsch in der ila 351 vom Dezember 2011/Januar 2012 – wir danken den Verlag!
Störende Sozialauflagen - US-Einzelhandelskonzern Walmart verschärft die Ausbeutung im südlichen Afrika
"Es war ein anschauliches Beispiel für die Doppelzüngigkeit eines globalen Konzerns auf dem Vormarsch nach Afrika, das die US-Einzelhandelskette Walmart am vergangenen Freitag im namibischen Windhuk lieferte. Bis zuletzt hatten die Anwälte des Konzerns versucht, den Obersten Gerichtshof Namibias zur Rücknahme von Sozialauflagen zu bewegen. Das Gericht untermauerte schließlich die Bedingungen und wies sie zur Überprüfung ins Industrie- und Handelsministerium zurück - ein Schritt, gegen den Walmart sich wegen angeblicher Befangenheit des zuständigen Ministers Hage Geingob heftig gewehrt hatte." Artikel von Christian Selz, Port Elizabeth, in der jungen Welt vom 11.11.2011
Auf Expansionskurs
Wal-Mart hat Mehrheit bei größtem südafrikanischen Handelskonzern übernommen. Gewerkschaften fürchten Jobverluste und kündigen Proteste an. Artikel von Christian Selz in der jungen Welt vom 24.01.2011 . Aus dem Text: "(...) Die meisten Massmart-Angestellten dürften allerdings auch in Zukunft nicht zum erlauchten Kreis dieser glücklichen Konsumenten zählen. Wal-Mart eilt auch in Südafrika der Ruf des Lohndrückers und Gewerkschaftsfeinds voraus. Der südafrikanische Gewerkschaftsbund COSATU will die Übernahme daher mit allen Mitteln bekämpfen. »Wir werden Boykotte organisieren«, kündigte COSATU-Vizepräsident Tyotyo James an. Die Gewerkschafter, die sich bereits international gegen Wal-Mart vernetzt haben, befürchten vor allem Arbeitsplatzverluste in der Zulieferkette und durch steigenden Preisdruck auch schlechtere Arbeitsbedingungen bei den Produzenten sowie einen Wettbewerb über die Produktqualität. Ein mahnendes Beispiel lieferte bereits vor Monatsfrist der Geflügellieferant Supreme Poultry, der nach entsprechenden Berichten zugeben mußte, Hühnerfleisch mit abgelaufenem Verfallsdatum aufbereitet und an Billigketten und Township-Geschäfte weiterverkauft zu haben..."
Imagekosmetik: Wal-Mart nach Massenklagen zu Vergleich und Zahlung von bis zu 640 Millionen Dollar gezwungen
".Der jetzige Vergleich hängt Beobachtern zufolge eng mit dem bevorstehenden Regierungswechsel in Washington zusammen. »Wal-Mart hat Angst vor dem, was ihm unter einer Obama-Administration blüht«, so David Nassar von Wal-Mart-Watch, einem von den Gewerkschaften finanzierten Anwaltsteam der New York Times. »Du machst zu Hause Klarschiff, bevor das auf gesetzlichem Wege passiert. Und genau das versuchen sie derzeit.« Im Umfeld des von den beiden großen Dachverbänden AFL-CIO und Change-to-win unterstützten Bush-Nachfolgers werden Gesetze diskutiert, die die gewerkschaftliche Organisierung erleichtern sollen." Artikel von Raoul Rigault in der jungen Welt vom 16.01.2009
Helden der Arbeit essen Salat
Der US-Konzern Wal-Mart greift in das Privatleben seiner Beschäftigten ein und lässt sie überwachen. Nun sollen sie abnehmen und mehr Sport treiben. Artikel von Jörn Schulz in der Jungle-World vom 11.04.2007
Walmart führt Arbeit auf Abruf ein
Der Walmart-Konzern will "flexible Arbeitszeiten" für die rund 1,3 Millionen Angestellten einführen. Für die Betroffenen könnte dies bedeuten, dass sie allzeit bereit sein müssen und dennoch weniger verdienen. Artikel von Lucian Caspar in der Frankfurter Rundschau vom 06.01.2007
Discount-Kolonisierung und ihre Grenzen - Der US-Handelskonzern Wal-Mart in China
Die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken Südchinas und anderer Unternehmen im Reich der Mitte stehen weltweit in der Kritik. Was hierzulande wenig bekannt ist: Eine der Ursachen dieser Arbeitsbedingungen ist das Preisdiktat westlicher Discounthändler und die Abhängigkeit chinesischer Produzenten von deren Aufträgen. Allein 4.800 der weltweit 6.000 für den Discounter Wal*Mart arbeitenden Fabriken stehen in China. Der Autor - China-Experte und Arbeitsrechtler - untersucht in seinem auf dem Kongress "Bildung, Wissenschaft, Arbeit" in englischer Sprache gehaltenen Referat die Verantwortung westlicher Discounter für die in China bestehenden Arbeitsbedingungen und die Untätigkeit der dortigen Gewerkschaften, geht aber auch auf die jüngsten Rückschläge des Wal-Mart Konzerns in China, Deutschland und Südkorea ein. Aktualisierte deutschsprachige Fassung "Chinese unions and the limits of Wal-Mart's anti-unionism" von Dr. Rolf Geffken vom 26.10.2006
- Chinese unions and the limits of Wal-Mart's anti-unionism
(Englischer) Beitrag von Dr. Rolf Geffken auf dem Kongreß "Bildung, Wissenschaft, Arbeit" an der Uni Osnabrück vom 21.-24.10.2006
Gesinnungswandel bei Wal-Mart?
Arbeitsrechtler Rolf Geffken hofft auf einen Auftrieb für Gewerkschafter. Interview von Peter Nowak im Neuen Deutschland vom 09.09.2006
Entschädigung: Wal-Mart-Konzern muss 78,5 Millionen Dollar zahlen
Der amerikanische Einzelhandelskonzern Wal-Mart Stores Inc. muss an 187 000 Mitarbeiter im US-Bundesstaat Pennsylvania 78,5 Millionen Dollar (63 Mio Euro) Entschädigung für unbezahlte Mehrarbeit leisten. Artikel im Handelsblatt vom 14.10.2006
Als Kassierer allzeit bereit
Schon heute steht der Handelsriese Wal-Mart wegen seiner Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhne in der Kritik. Nun fordert er von seinen US-Mitarbeitern noch mehr Einsatz - will aber gleichzeitig die Personalkosten senken. Artikel im Spiegel vom 02.20.2006.Siehe dazu:
- "Facility Manager Toolkit - Field Hourly Pay Programm"
Das Dokument ist nun bei den KollegInnen von WakeUp Wal-Mart, einer Kampagne der "United Food and Commercial Workers International Union" online und kann dort eingesehen werden. Das Dokument "Facility Manager Toolkit - Field Hourly Pay Programm" von August 2006
Who is the most corrupt person in America ?
Das kleine aber feine Video zur Kampagne von WakeUp Wal-Mart zu der schwer zu beantwortenden Frage!
Mit Wal-Mart sinkt der Wohlstand
"In den USA tobt eine Debatte um den "Wal-Mart-Effekt". Nach einer neuen Studie hält der größte Arbeitgeber in den USA nicht nur die Preise niedrig - auch der Lebensstandard der Bevölkerung wächst in der Umgebung von Wal-Mart-Märkten langsamer als in Gegenden, in denen die Kette nicht vertreten ist." Artikel von Stephan Zimprich in der FTD vom 26.09.2006
Wal-Mart in Defensive - Einzelhandelsriese verliert in Europa an Boden und ist in China mit der Gründung von Betriebsgewerkschaften konfrontiert
".Die Position Wal-Marts, auch in China keine Gewerkschaften zuzulassen, war angesichts der engen Verbindung von KP und quasistaatlicher Gewerkschaft eine Provokation. Sie stellte die Glaubwürdigkeit der politischen Führung in Frage. Deshalb war die rasche Konstituierung von Gewerkschaften bei Wal-Mart wichtiger als etwa die Mobilisierung der Beschäftigten für eine aktive Interessenvertretung."Artikel von Rolf Geffken in der jungen Welt vom 29.08.2006
Discount-Diktat im Osten - Wal-Marts Einfluß in China
Auszüge aus einem Referat von Rolf Geffken , Fachanwalt für Arbeitsrecht in Hamburg, gehalten auf der internationalen Konferenz "Billig ohne Wert und Würde" von ver.di im Juni 2006, veröffentlicht in der jungen Welt vom 28.07.2006. Siehe dazu auch:
Wal-Mart establishes first trade union in China
Am Samstagmorgen wurde in der Stadt Quanzhou erstmals in einem Wal-Mart-Store in China ein Betriebsrat gebildet. Siehe dazu die Meldung der Nachrichtenagentur Xinhua, veröffentlicht bei People's Daily Online vom 29.07.2006
Großbritannien: Streik bei ASDA-Wal-Mart abgesagt - Vereinbarung mit Gewerkschaften erreicht
1999 kaufte Wal-Mart die Supermarkt/Bekleidungs-Kette ASDA in Großbritannien. Wie man unschwer erahnt, hat ASDA bzw. Wal-Mart seitdem alles getan, um eine gewerkschaftliche Organisierung zu unterbinden. Nun gelang es der Gewerkschaft GMB in Zusammenarbeit mit der TUC - Trades Union Congress, erstmals, eine Vereinbarung mit dem Konzern abzuschließen. GMB als Abkürzung ist übrigens der Historie geschuldet. (G steht für General, M für Municipal und B für Boilermakers) Sie nennt sich jetzt 'GMB - Britain's General Union. Die Vereinbarung umfasst das Einverständnis von ASDA, dass die Arbeiter und Angestellten sich überhaupt organisieren bzw. ihre Gewerkschaftsvertreter selbst bestimmen dürfen. Bei Einstellungsgesprächen darf die Gewerkschaft für sich selbst werben und es werden regelmäßig Gespräche stattfinden, wo über Sicherheit und Gesundheit, Fehlzeiten und Disziplinierungsmaßnahmen, neue Technologien usw. geredet werden soll. Ach so, nur zur Sicherheit sei an dieser Stelle erwähnt, das es sich nicht um eine neue Werbestrategie von Wal-Mart handelt. Es wurden massive Streiks nicht nur angedroht, sondern bereits vorbereitet. Siehe dazu erheblich ausführlicher (aber in Englisch):
- GMB Members Win The Right To Collective Bargaining In The UK ASDA Wal-Mart Distribution Depots
Die offizielle Vereinbarung zwischen GMB und ASDA/Wal-Mart
- Wal-Mart ASDA strike has been cancelled - agreement reached with TUC help
Die Sonderseite der UNI - Union Network International zu Wal-Mart
WARNing WalMart. Organisierung auch ohne Mehrheitsgewerkschaft
"»Süßer Sieg« titelte »The Nation«, als sie am 6. Januar meldete, dass WalMart 172 Mio. Dollar Schadensersatz an ehemalige und noch Beschäftigte zahlen müsse, weil der Konzern ihnen obligatorische Mittagspausen nicht gewährt habe. Fast zeitgleich gab es weitere Sweeties für die wachsende Zahl der WalMart-KritikerInnen - und Saures für den größten Einzelhandelskonzern der Welt: Im Bundesstaat Maryland wurde ein Gesetz verabschiedet, dass WalMart dazu zwingt, mindestens acht Prozent der Lohnsumme für die Krankenversicherung seiner Beschäftigten aufzubringen - oder entsprechend höhere Beiträge an den öffentlichen Fonds für Nichtversicherte abzuführen. Und während den Gewerkschaften der Zugang zu dem für seine anti-gewerkschaftliche Politik berüchtigten Konzern weiterhin verschlossen bleibt, gerät dieser nun auch noch von anderer Seite unter Druck." Artikel von Nick Robinson aus Labor Notes vom Januar 2006 in der Übersetzung von Anne Scheidhauer,
erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 1/06.
Wal-Marts Ehrlich-Verbindung gescheitert - Gesetzgeber in Maryland stürzen das Veto des Gouverneurs gegen Gesundheitsfürsorge
"Wal-Mart wird im US-Staat Maryland für die Gesundheitsfürsorge zahlen müssen. Dies wurde gestern klar, als die Gesetzgeber das Veto des Gouverneurs gegen eine frühere Entscheidung stürzten. Diese hatte vorgesehen, dass sich der Einzelhandelsriese aus Bentonville an den Gesundheitskosten für seine Arbeitnehmer und deren Kinder durch einen Steuerbeitrag beteiligen müsse, statt durch eine subventionierte Krankenversicherung - ganz so wie es die Mitwerber normalerweise auch tun." Artikel auf der Seite der Union Network International - UNI vom 17.01.2006 Harte Strafe für Wal-Mart. "US-Konzern muss 172 Millionen Dollar wegen Verstöße gegen Arbeitsrecht zahlen
"Ein Geschworenen-Gericht in Kalifornien hat Wal-Mart zu einem Bußgeld und zu Entschädigungszahlungen verdonnert. Der Grund: Der US-Konzern verweigerte Angestellten die Mittagspause.." Artikel von Luzian Caspar in Frankfurter Rundschau vom 24.12.2005
Wal-Mart - Die hohen Kosten von zu tiefen Preisen
Ein Konzern bekommt es mit der Angst zu tun. Leider nicht vor den Gewerkschaften, da macht man sich keine Sorgen, notfalls schließt man eben einen Laden, wenn ein Betriebsrat gegründet werden soll. Nein. Es sind die ständigen Störungen von so kleinen Gruppen wie "Wal-Mart Watch" oder "Wake Up Wal-Mart", die langsam Wirkung zeigen. Jetzt kommt auch noch ein Film mit dem Titel "Wal-Mart: The High Cost of Low Price" heraus und jetzt ist Schluß mit lustig. Der Konzern rüstet sich mit einem Krisenzentrum. Er will expandieren, neue Käuferstrukturen gewinnen und ist es leid, permanent in den Schmutz gezogen zu werden. Eine kurze Zusammenfassung über die Strategieänderung eines Weltkonzerns von Ralf Pandorf vom 01.11.2005
US-Wal-Mart gegen Kranke
- Zu hoher Preis der kleinen Preise
Nur Gesunde sollen künftig bei Wal-Mart arbeiten. Die Veröffentlichung eines unternehmensinternen Memorandums setzt den Konzern unter Druck. Artikel von Sebastian Gerhardt in der jungen Welt vom 29.10.2005
- Wal-Mart Memo Suggests Ways to Cut Employee Benefit Costs
"An internal memo sent to Wal-Mart's board of directors proposes numerous ways to hold down spending on health care and other benefits while seeking to minimize damage to the retailer's reputation. Among the recommendations are hiring more part-time workers and discouraging unhealthy people from working at Wal-Mart." Artikel von Steven Greenhouse und Michael Barbaro in der New York Times vom 26. Oktober 2005
- Reviewing and Revising Wal-Mart's Benefits Strategy
Das Original-Memo von Susan Chambers auf der Seite von Wal-Mart Watch
Streik in britischem Depot
Die Belegschaft des ASDA Washington SAC2 Verteilzentrums hat mit 74% für einen dreitägigen Streik vom 27. - 29. Juli gestimmt. Organisiert von der GMB geht die Auseinandersetzung um Lohnerhöhungen. Siehe dazu:
- "Wal-Mart workers in the UK will go on strike".
Ein kurzer (englischer) Bericht vom 26. Juli 2005 bei UNI
- "ASDA distribution depot pay strike starts".
Die (englische) Notiz zu Streikbeginn im LabourNet UK vom 27.7.05:
Kein Wal-Mart
in New-York
Wal-Marts gibt es überall in Amerika. Nur ein
kleiner Ort an der Ostküste bleibt weiterhin standhaft. In
NY wird es auch weiterhin keinen Wal-Mart geben. Pläne des
Unternehmens, einen Markt in einem riesigen Einkaufzentrum im Stadtteil
Queens zu integrieren, scheiterten. Grund: Einzelhändler, die
Gewerkschaften, die Anwohner und Umweltschutzinitiativen haben sich
erfolgreich dagegen gewehrt. Siehe dazu den englischen Artikel
von Steven Greenhouse in der Ney York Times
vom 24. Februar 2005. Um den Artikel zu lesen muß man sich
allerdings kostenlos bei der NYT anmelden.
Wal-Mart uses children for hazardous jobs
in U.S-Stores
Der größte Arbeitgeber der USA wird beschuldigt
erhebliche Verletzungen der arbeitsrechtlichen Bestimmungen bei
der Arbeit an gefährlichen Maschinen geduldet zu haben. Dies
betrifft auch Kinder, die im Unternehmen arbeiten und die für
Hilfstätigkeiten an gefählichen Maschinen eingesetzt werden.
Eine
Presserklärung der "United Food and Commercial Workers International
Union (UFCW)"
vom 14. Februar 2005
Harte Reaktion: Wal-Mart schließt Filiale
wegen Gewerkschaft
Die amerikanische Einzelhandelskette Wal-Mart macht
in Kanada einen Supermarkt dicht. Grund: Die Belegschaft will sich
gewerkschaftlich vertreten lassen. Das Management begründet
die Aktion mit drohenden Verlusten in der Filiale. Artikel
in Spiegel-online
vom 10. Februar 2005. Siehe auch den ausführlicheren Artikel
auf der (englischen) Seite der AFL-CIO ( American Federation of
Labor - Congress of Industrial Organizations):
Workers Challenge Wal-Mart Canada Store Closure
Article
from American Federation of Labor
- Congress of Industrial Organizations AFL-CIO from February 11,
2005
Weitere Informationen über Wal-Mart (auf
Englisch) auf der Sonderseite von AFL-CIO:
- "Find out how consumers pay the price at
Wal-Mart."
Die spott-billigen Preise bei Wal-Mart kommen dem Verbraucher
im Endeffekt teuer zu stehen. Jeder Wal-Mart-Store, der durchschnittlich
200 Menschen beschäftigt, kostet den Steuerzahler am Jahresende
420.750$. Grund: der geringe Verdienst der Beschäftigten
und die fehlende Krankenversicherung. Weitere Fakten auf der Wal-Mart
Sonderseite der " American Federation of Labor - Congress of Industrial
Organizations" (AFL-CIO): Paying
the price at Wal-Mart
- Auf der Seite 8 dieser Sonderseite "Get the facts on Wal-Mart"
finden sich viele interessante Links, darunter auch auf einen
sehr lesenswerten Artikel von Charles Fishman erschienen in der
Zeitschrift "Fast Company - Issue 77" im Dezember 2003:
"The
Wal-Mart you don't know".
Fishman schildert hier unter anderem, was es bedeutet, wenn sich
eine Firma wie Wal-Mart in den Kopf gesetzt hat ein Glas voller
Gurken, groß wie ein kleines Aquarium, für 2,97$ zu
verkaufen.
Attacking Wal-Mart's Supply Chain (Die Zulieferwege
von Walmart angreifen)
Ein (englischer) Diskussionsbeitrag
von "Yoshie" im Blog "montages" vom 14. Dezember
2004
über die Möglichkeiten, die gewerkschaftliche Kraft bei
Walmart durch den Einsatz der im Zulieferbereich vorhandenen Potentiale
zu stärken. Dabei geht Yoshie auf diverse Aktionen - etwa der
Truckerstreik im Frühjahr, aber auch die Kampagne der Teamsters
- ein, um konkret zu machen, wie die Aktivität aussehen könnte:
"Down and Out in Discount America"
Ein (englischer)
Artikel von Liza Featherstone in "The Nation" vom 16.Dezember
2004
in dem, anknüpfend an die Erklärung Walmarts, das Weihnachtsgeschäft
2004 sei "enttäuschend" gewesen gezeigt wird, dass
die Geschäftsstrategie Walmarts Armut voraussetzt - eine Armut
zu deren Verbreiterung das Unternehmen selbst durch Hungerlöhne
beiträgt
"Inside the Leviathan"
Eine (englische) Sammelbesprechung diverser sehr interessanter
neuer Bücher und Studien über Walmart (unter anderem:
"Walmart : A Template for 21st Century Capitalism?" dh
"Walmart - ein Muster für den Kapitalismus des 21.Jahrhunderts?")
von
Simon Head in der Ausgabe 51 vom 16.Dezember 2004
der "New York Review of Books"
7 neue Initiativen zur Bildung von Gewerkschaftsorganisationen
bei Walmart
Canada
Nachdem die Belegschaft der Walmart - Filiale in Jonquière
(Ost-Quebec) die erste in ganz Nordamerika war, die per (in USA
und Kanada per Gesetz vorgeschriebener) Urwahl ihre gewerkschaftliche
Organisierung (in der UFCW - United Food and Commercial Workers)
durchsetzten, werden jetzt, sowohl in Quebec, als auch in British
Columbia und Saskatchewan weitere Versuche gewerkschaftlicher Organisierung
unternommen - wobei die Gewerkschaft ihre
Taktik jetzt darauf ausrichtet, Mehrheiten zunächst in bestimmten
Abteilungen zu gewinnen, konkret in diversen Reifenabteilungen.
Unterdessen hat in Jonquière die erste Vortarifverhandlung
zwischen Gewerkschaft und Geschäftsleitung stattgefunden. Etwa
zur selben Zeit verurteilte ein kanadisches Gericht Walmart dazu,
ein internes antigewerkschaftliches Memorandum für Führungskräfte,
das an die Firmenleitungen in Quebec gesandt wurde, der Öffentlichkeit
(dem Gericht) zu übergeben. Siehe dazu:
- "Wal-Mart tire & lube employees apply to join union
at seven B.C. Wal-Mart stores". Der (englische) Bericht
der UFCW
über die neuen Versuche gewerkschaftlicher Organisation
- First union meeting with Wal-Mart management. Der (englische)
Bericht
von "Local 503" der UFCW
über die erste Verhandlung mit Walmart in Jonquière
- "Court tells Wal-Mart to obey the law and hand over evidence"
Der (englische) Bericht
der UFCW
über das Gerichtsurteil gegen Walmart zwecks Herausgabe des
internen Antigewerkschaft-Memorandum
- "Syndicalisation chez Wal-Mart: la FTQ en renfort".
Die Walmart-GewerkschafterInnen waren auf dem regionalen Kongress
der FTQ - die Delegierten des Gewerkschaftsbundes versicherten
ihre volle Unterstützung. Ein redaktioneller (französischer)
Bericht
von Radio Canada vom 3.12.04
über die Aktion auf dem Gewerkschaftskongress
Entwicklungshilfe. Chinesische Gewerkschaften
trotzen Wal-Mart Anerkennung ab. Anderswo bleibt der Einzelhandelskonzern
stur. In den USA möchte man von der Volksrepublik lernen
Artikel
von Wolfgang Pomrehn in junge Welt vom 02.12.2004
Aus dem Text: „Wal-Mart, das größte Einzelhandelsunternehmen
der Welt, mag keine Gewerkschaften und ist recht einfallsreich,
wenn es darum geht, Gewerkschaftsaktivisten aufzuspüren und
zu feuern. Darin dürfte auch der »Erfolg« des Unternehmens
liegen: Unorganisierte Arbeiter können keine Tarifverträge
abschließen und bekommen daher weniger Lohn. Wegen der Größe
des Konzerns wirkt sich die Lohndrückerei auf die ganze Branche
aus, und das nicht nur im Stammland USA, sondern zum Beispiel auch
in China. Dort beklagt sich der All-Chinesische Gewerkschaftsbund
(ACGB) seit kurzem, daß viele ausländische Unternehmen
die Gründung von Gewerkschaftsgruppen in ihren Betrieben verhindern…“
Wal-Mart, Other
Big Retailers Driving Down Working Conditions Worldwide
Eine (englische) Bestandsaufnahme des Einflusses,
den (vor allem) Walmart auf Arbeitsbedingungen weltweit nimmt. Der
Artikel von Jim Lobe für OneWorld US vom 10.Februar 2004
ist auf der homepage von "Yahoo-News" .
Over 100 Czechs set to sue Wal-Mart over
employee rights Der US-amerikanische Rechtsanwalt
John Linsay (Mr 20 Prozent) erhebt nun auch im Namen von über einhundert
Bürgern Tschechiens Klage gegen Walmart USA: Seine Mandanten reihen
sich in den weltweiten Chor jener Menschen ein, denen die versprochenen
Löhne und Sozialabgaben nicht bezahlt wurden. Walmart schiebt auch
dieses Mal jede Schuld auf Subunternehmen. Die (englische) Meldung
im tschechischen
Nachrichtenportal "Czech Happenings".
100.000 messages to Mr. Scott Zwei
gewerkschaftliche Solidaritätsgruppen in USA und Kanada haben eine
Kampagne organisiert, dem Chef von Walmart 100.000 Protestmails
zu schicken, in denen die Einhaltung grundlegender Belegschaftsrechte
gefordert wird und ein Kaufboykott angekündigt bis zur Erfüllung
dieser Forderung. Bisher ist knapp die Hälfte zusammengekommen -
aus aller Welt. Aus Deutschland könnten es noch viel mehr sein.
Näheres inklusive aller nötigen Infos und Formulare (auf englisch)
bei
"Working for Change".
Und, um die Petition abzuschicken dann zu
Sendcoal .
"Illegal Immigrant Workers Sue Wal-Mart"(Illegale
Migranten verklagen Walmart) Am 23.Oktober
2003 hatten Agenten des FBI in 60 der 3.500 Märkte des grössten
Unternehmens der USA bei Razzien 250 Illegale festgenommen. 9 davon
verklagen jetzt Walmart - unter anderem wegen unbezahlter Überstunden
und fragwürdiger Sozialbeiträge. Ein redaktioneller (englischer)
Bericht vom 9.November 2003 von AP-Business
auf der Seite "Yahoo-News".
"Scandal: Wal-Mart, P&G Involved in Secret
RFID Testing" (Walmart und Procter&Gamble an heimlichen Tests
von RFID Chips beteiligt) Eine (englische)
Stellungnahme der Initiative "CASPIAN" (Consumers Against Supermarket
Privacy Invasion and Numbering) zu einem (illegalen) Test mit Registrierungschips
an Lippenstiften von P&G in diversen Walmart-Märkten der USA - mit
Verweis auf die Tatsache, dass beide Unternehmen dem US-Komitee
angehören, das die Normen für Barcodes setzt.
"Wer ist die Nummer Eins?"
Marktstrategien, Personalpolitik und Interessenvertretung bei Wal-Mart
- "Be a good neighbor. Use your consumer dollars to promote
good jobs with living wages and family health benefits for your
community" Wal-Mart
Watch
- Der Einzelhandelsriese macht nicht nur durch Erfolge, sondern
auch durch schlechte Behandlung seiner Angestellten von sich reden.
Viele Klagen "Willkommen
bei Wal-Mart"
(NicolaIa Liebert, taz, 13.08.01)
- Um so erfreulicher: die (englische) Meldung über erste Organisierung
in den USA: Texas Workers Unionize First Wal-Mart in U.S.. Artikel
von Eric Hayes Patkowski in The Working Stiff Journal
Vol. 3 #2, March 2000
- "We are family" Wie bleiben wir gewerkschaftsfrei? Auszüge aus
dem Wal-Mart-Handbuch für das Management, erschienen in: Express
- Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit
- Ausgabe 1/2001 - siehe unter Diskussion:
Gewerkschaftsstrategien
- Artikel von
Heiner Köhnen, Teil II, erschienen in: express - Zeitung für
sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit Nr. 8/2000
- Artikel von
Heiner Köhnen, Teil I, erschienen in der Doppelausgabe 6-7/2000
von express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit
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