Erfolgreicher Oppositionskongress
Am 10. November fand in Santiago der (vom LabourNet bereits angekündigte) Kongress jener Gewerkschaften statt, die sich (vor dem Ergebnis) geweigert hatten, an den Wahlen des Gewerkschaftsbundes CUT teilzunehmen. 8 Einzelgewerkschaften und drei Föderationen bildeten einen vorläufigen Gemeinsamen Ausschuss, der es ermöglichen soll, eine politische Tendenz zu festigen und entwickeln, die für demokratisches Klassengewerkschaftertum eintritt. Dazu der Bericht "Síntesis y acuerdos del Congreso por un Nuevo Sindicalismo efectuado en Santiago el 10 nov. de 2012" am 10. November 2012 im Correo de los Trabajadores.
Gewerkschaftsbund: Nichtwähler-Konferenz
Die jüngsten Gewerkschaftswahlen in der chilenischen CUT, die einen Wahlerfolg der kommunistisch geführten Liste erbrachte, waren schon im vorhinein - wie auch die letzten, bei denen die sozialdemokratische Liste nochmals gewonnen hatte - von vielen Einzelgewerkschaften angezweifelt worden: Mangelnde Transparenz wurde ebenso kritisiert, wie die Beitiligung von Gewerkschaften, die laut Kritikern nur auf dem Papier Bestand haben. Jetzt rufen eine ganze Reihe eben dieser Gewerkschaften, die sich nicht an der Wahl beteiligt haben, zu einem landesweiten Treffen auf, um zu diskutieren, wie die klassenkämpferische Gewerkschaftsbewegung in Chile wieder mehr Resonanz und Respekt finden kann: Die Einladung "Invitación Congreso por un Nuevo Sindicalismo" ist vom 03. November 2012, der Kongress soll am 10. November stattfinden. Zusammen mit dem SINDICATO TRABAJADORES MINERA COLLAHUASI laden noch 10 weitere Einzelgewerkschaften ein.
Siehe dazu auch: "Cristian Cuevas y elecciones CUT: “Tenemos que dejar que el hedor salga y entre lo nuevo, lo fresco”" ein Interview von Radio Chile mit dem (KP) Vorsitzenden der Föderation der Gewerkschaften im Kupferbergbau am Vorabend der Gewerkschaftswahlen (22. August 2012) - in dem Cuevas zur Beteiligung an der Wahl aufruft, gleichzeitig aber deutlich macht, dass seine Föderation bei erneuter Wahlmanipulation eine Neugründung überlegt...
Sowie: "El tongo de las elecciones de la CUT" von Celso Calfullan am 24. September 2012 bei rebelion.org - ein Beitrag, in dem der (trotzkistisch orientierte) Autor die Frage stellt, warum eigentlich nicht der landesweit populäre Cuevas selbst Listenführer der KP-Liste war, und darauf antwortet, dass die Spitzenkandidatur Figueroas bereits Ergebnis der partiepolitischen Pakte in Sicht auf eine möglicherweise (zurück)kommende sozialdemokratische regierung gewesen sei...
Streik nach gescheiterten Tarifverhandlungen in der Cencosud-Supermarktkette Jumbo
Ca 1600 Arbeiter_innen der Cencosud-Supermarktkette Jumbo sind am 08.Okotober 2012 nach gescheiterten Tarifverhandlungen in einen legalen Streik getreten. Die Arbeiter_innen protestierten am Montag im Eingang des Constanera Center sowie in verschiedenen Supermärkten. Die zentralen Forderungen sind eine Gehaltserhöhung von 20% sowie Regulierungen zur Staffelung des Gehaltes entsprechend der Seniorität der Beschäftigten. Siehe dazu:
- Hundreds of Chilean supermarket workers strike - Union workers of Jumbo supermarket fight for a raise in wages and appreciation of seniority
Die Nachricht über die Proteste auf SantiagoTimes am 08.12.2012 (auf englisch)
- Trabajadores de Jumbo inician huelga en Santiago, Rancagua y Viña del Mar
die Nachricht zum Streik in der chilenischen Presse (Radio BioBio, Nachricht vom 08.12.2012) (auf spanisch)
- En huelga 1.600 trabajadores de Jumbo Costanera Center, Bilbao y Rancagua - Empleados movilizados denuncian el rechazo de aumento de sueldos por parte de la empresa, por lo que han paralizado actividades
die Nachricht zum Streik in der chilenischen Presse La Nacion vom 08.10.2012 (auf spanisch)
- Solidaritätsbekundung von Raúl Morales auf facebook
- Youtube-Video von Manuel Riesco
Neuer CUT Vorstand: KP gewinnt Listenwahl
"Es wird schwierig, Verbesserungen zu erreichen, wenn wir unsere Kräfte nicht bündeln"
Ein schriftliches Interview mit John Eytan vom Sindicato Nacional Jumbo über die aktuellen Tarifverhandlungen in den Cencosud-Supermärkten Jumbo und Santa Isabel. Das Interview (deutsche und spanische Version) von Lisa Carstensen vom März 2012 . Aus dem Text: "Die strategische Union beider Einzelhandelsgewerkschaften ist historisch einzigartig. Die Unternehmen tun ja alles, um die Belegschaften zu spalten, sodass sie getrennt und nicht branchen- oder sektorenübergreifend verhandeln. So sollte aber es aber im Rahmen einer starken Gewerkschaftspolitik sein. Deswegen ist die strategische Einheit zwischen Sindicato Nacional Jumbo und Sindicato Cencosud Santa Isabel ein wichtiges Ereignis und darf nicht untergehen. Beides sind ehrliche Projekte die sich ausschließlich den Arbeitern verbunden fühlen und gemeinsam ungefähr 3000 Beschäftigte repräsentieren." Weitere Informationen:
- Blog der Jumbo-Gewerkschaft
- Blog der Gewerkschaft Santa Isabel
- Ankündigung der Tarifverhandlungen: "Sindicatos de Cencosud se enfrentan unidos al imperio Paulmann" veröffentlicht am 22.02.2012 in "El ciudadano"
- Kommentar von Raúl Morales , stellvertretender Vorsitzender der Federación de Sindicatos Cencosud veröffentlicht in "El quinto poder" am 21.03.2012
Die Gewerkschaft – Davids Schleuder gegen Goliath. Gonzalo Cornejo, Gewerkschafter bei Walmart Chile, erzählt Interview von Eduard Fritsch in der ila 351 vom Dezember 2011/Januar 2012 – wir danken den Verlag!
- Siehe die Website der chilenischen Walmart-Gewerkschaft
- Siehe dazu auch: Branchen > Einzelhandel > Walmart > International
- Und wir erinnern in diesem Zusammenhang an:
- Sandkörner im neoliberalen Getriebe? Gewerkschaftliche Mobilisierung und neue Formen der Basisorganisation in Chile
„Santiago de Chile in der Vorweihnachtszeit: Bibliotheken, Museen, Ämter und andere öffentliche Einrichtungen bleiben über Tage geschlossen, die Consultorios (Gesundheitszentren) bieten keine Dienste an, eine Metrolinie fährt nicht und an einem Tag ist der Metro-Verkehr komplett stillgelegt, Schilder verkünden "Paro!" - Streik. Fast jeden Tag gibt es Streikkundgebungen und Demos irgendwo in Santiago und in anderen Städten. Es hat den Anschein, als bekäme die schwache Gewerkschaftsbewegung Chiles neuen Auftrieb. Und tatsächlich gibt es momentan eine gewisse Dynamik - angesichts der enormen Prekarisierung und stärker werdenden Verarmung wäre diese auch dringend notwendig. Gleichzeitig braucht es Strategien, um die Basis für politischen Druck von unten dauerhaft zu stärken…“ Artikel von Iván Saldías, Kristin Schwierz in ak - zeitung für linke debatte und praxis vom 21.1.2011
- Die Funktionäre besitzen die Gewerkschaft nicht
Interview von Knut Rauchfuss mit Ivan Saldias über Gewerkschaftspolitik und die Wirtschaftskrise in Chile im ak 535 vom 16.1.2009
Aktionswoche gegen Starbucks
"Am Montag sind Mitarbeiter der US-amerikanischen Cafeteria-Kette Starbucks in Chile in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Seit 19 Tagen streikte bereits rund ein Drittel der Starbucks-Belegschaft aus gut 200 Mitarbeitern für eine Lohnerhöhung sowie grundlegende Verbesserungen. Vor dem Sitz der Firma im reichen Stadtteil Las Condes der Hauptstadt Santiago hat die Gewerkschaft ein Zelt aufgebaut. Gewerkschaftspräsident Andrés Giordano erklärt gegenüber Radio Bio Bio, dass die 200 Mitarbeiter die Entscheidung getroffen hätten, weil das Unternehmen bisher jegliche auf Einigung zielende Verhandlungen abgelehnt habe. Trotz Gewinnsteigerungen von rund 145 Prozent gab es bei dem chilenischen Starbucks-Ableger seit acht Jahren keine Anhebung des niedrigen Lohns. In seiner öffentlichen Erklärung redet Starbucks den Streik klein und betont die Löhne seien für die Branche überdurchschnittlich, zudem gäbe das Unternehmen genug Ausgleichsleistungen. Die 31 Filialen würden auch während des Streiks regulären Service anbieten." Die Meldung "Starbucks-Mitarbeiter in Chile im Hungerstreik" auf amerika21.de vom 26. Juli 2011. Siehe dazu auch: "IWW Starbucks Workers Union Declares Global Week of Action against Starbucks" - Meldung bei der IWW vom 23. Juli 2011
Kupferbergwerke - wieder verstaatlichen?
"Etwa 17.000 Arbeiter des staatlichen chilenischen Kupferkonzerns Codelco sind am Montag in einen Streik getreten, um gegen eine mögliche Privatisierung des weltweit größten Branchenunternehmens zu protestieren. Vorgesehen ist eine zentrale Kundgebung gegenüber dem Regierungspalast La Moneda. Dabei wollen sich die Kupferarbeiter gemeinsam mit der Lehrervereinigung und den Studentenverbänden für die Renationalisierung des Erzes einsetzen…" - so beginnt die Meldung "Kupferarbeiter in Chile beginnen mit Streik" bei amerika21.de vom 12. Juli 2011
Ein Traumland der Unternehmerwillkür...
33 Tage lang haben die Beschäftigten der privaten Kupfermine Collahuasi Ende 2010 gestreikt. Jetzt geht die Unternehmensleitung vor Gericht: Die sieben Mitglieder des betrieblichen Gewerkschaftsvorstandes sollen laut Anklage bis zu drei Jahren ins Gefängnis gehen. unter ihnen auch Cristian Arancibia, der Vorsitzende der Federación Minera de Chile, die alle 22 Betriebsgewerkschaften in Privatunternehmen des Kupferbergbaus umfasst. In der Solidaritätserklärung "Somos uno con los dirigentes del Sindicato de Minera Collahuasi" vom 12. April 2011 (hier bei rebelion.org) erklären sich die Vertreter von 16 Alternativgewerkschaften solidarisch: Wer streikt, kommt ins Gefängnis - so sähe das Traumland der Unternehmer aus...
Konferenz unabhängiger Gewerkschaften
Am letzten Märzwochenende trafen sich in Valparaiso Vertreter mehrerer Dutzend Betriebsgewerkschaften aus ganz Chile zur ersten Konferenz unabhängiger Gewerkschaften. Call Center und Bankengewerkschaften waren dabei ebenso vertreten, wie öffentlicher Nahverkehr und Einzelhandel, und auch einige Oppositionelle aus den großen Gewerkschaftsföderationen. Unabhängig soll bedeuten unabhängig von Kapital, Staat und entsprechenden politischen Parteien, wie es eben die nationalen Verbände nicht seien, wird in dem Abschlusskommuniqué unterstrichen. Die kontinuierliche gegenseitige Unterstützung bei aktuellen auseinandersetzungen soll der erste Schritt dazu sein, eine unabhängige Strömung in der chilenischen Gewerkschaftsbewegung herauszubilden und zu stärken, wird in dem Bericht "Unidad, lucha, solidaridad y educación" am 31. März 2011 bei rebelion.org unterstrichen.
Sandkörner im neoliberalen Getriebe? Gewerkschaftliche Mobilisierung und neue Formen der Basisorganisation in Chile
"Santiago de Chile in der Vorweihnachtszeit: Bibliotheken, Museen, Ämter und andere öffentliche Einrichtungen bleiben über Tage geschlossen, die Consultorios (Gesundheitszentren) bieten keine Dienste an, eine Metrolinie fährt nicht und an einem Tag ist der Metro-Verkehr komplett stillgelegt, Schilder verkünden "Paro!" - Streik. Fast jeden Tag gibt es Streikkundgebungen und Demos irgendwo in Santiago und in anderen Städten. Es hat den Anschein, als bekäme die schwache Gewerkschaftsbewegung Chiles neuen Auftrieb. Und tatsächlich gibt es momentan eine gewisse Dynamik - angesichts der enormen Prekarisierung und stärker werdenden Verarmung wäre diese auch dringend notwendig. Gleichzeitig braucht es Strategien, um die Basis für politischen Druck von unten dauerhaft zu stärken." Artikel von Iván Saldías, Kristin Schwierz in ak - zeitung für linke debatte und praxis / Nr. 557 / 21.1.2011. Wir danken der Redaktion und den Autoren für die Freigabe!
Keine Angst mehr, zu kämpfen
Ein ausführliches Interview mit Cristian Arancibia, Vorsitzender der Federación Minera de Chile über die Vereinigung der Betriebsgewerkschaften im privaten Kupferbergbau und insbesondere über den Streik der Belegschaft der drittgrößten privaten Zeche Collahuasi. Dass die Arbeiter die Angst zu kämpfen verloren hätten, sei die Voraussetzung für eine Einheit auch mit den Beschäftigten der staatlichen Kupferminen. Und zur Frage der Gemeinsamkeiten geht es um zwei Bereiche: Konkret um die Organisierung der Subunternehmen in beiden Zweigen - und strategisch um die Wiederverstaatlichung der privatisierten Minen. Arancibia begründet dies knapp: Die staatliche Codelco stehe für 28% der Kupferförderung Chiles - aber für über 80% der Steuereinnahmen aus dem Sektor, sagt er in "La pérdida del miedo, la unidad de los trabajadores y la renacionalización del cobre" einem Interview mit Andrés Figueroa Cornejo am 27. November 2010 bei apporea.org.
Lautstarker Streik
"Seit fünf Tagen streiken rund 1.500 Arbeiter in der Kupfermine Collahuasi in Chile für höhere Löhne und Bonuszahlungen. Collahuasi gehört zum Bergbaukonzern Xstrata und ist die drittgrößte Kupfermine der Welt. Das Unternehmen versucht, die Produktion mit 200 Streikbrechern aufrecht zu erhalten. Am Montag zogen Hunderte von streikenden Bergarbeitern mit Vuvuzelas durch Iquique" - aus dem Bericht "Streik in Kupfermine" bei der Randzone am 10. November 2010.
Kupfer-Streik in Chile erfolgreich beendet
"Einer der kürzesten Streiks in der Geschichte des Bergbaus in Chile ist beendet. Nach nur zweitägiger Aussetzung der Tätigkeit einigten sich die Arbeiter von zwei Kupferminen im Norden des Landes mit dem staatlichen Konzern Codelco. Betroffen waren die Abbaustätten Chuquicamata und Mina Sur. Nach Berichten internationaler Presseagenturen erhalten die Minenarbeiter vier Prozent mehr Lohn. Zudem einigten sich die Tarifparteien auf die Möglichkeit zinsfreier Kredite und Bonuszahlungen..." Artikel von Harald Neuber auf amerika21.de vom 07.01.2010
Die Funktionäre besitzen die Gewerkschaft nicht
Interview von Knut Rauchfuss mit Ivan Saldias über Gewerkschaftspolitik und die Wirtschaftskrise in Chile im ak 535 vom 16.1.2009 - wir danken!
Ivan Saldias ist Mitglied der politisch-gewerkschaftlichen Strömung CPS [Corriente Político-Sindical, politisch-gewerkschaftliche Strömung], einem Netzwerk unabhängiger gewerkschaftlicher Organisationen in Chile, das er in den letzten Jahren mit aufgebaut hat. Die Zeit der Militärdiktatur verbrachte er in Haft, bevor er sechzehn Jahre im Exil in Deutschland lebte. Seit seiner Rückkehr nach Chile arbeitet er an der Reorganisation der unter der Diktatur zerschlagenen Gewerkschaften. Er engagiert sich außerdem bei der Vereinigung der ehemaligen politischen Gefangenen und ist im Vorstand der Ethischen Kommission gegen Folter aktiv.
Aus dem Text: ".Innerhalb der CPS haben wir vier Prinzipien für Gewerkschaftsarbeit entwickelt. Das erste Prinzip ist die Autonomie der Entscheidung, unabhängig von Staat, Unternehmen, Kirche oder NGOs. Das bedeutet nicht, dass wir keine Mitgliedschaften in Parteien, Kirchen oder NGOs erlauben. Aber mitdiskutieren und mitentscheiden dürfen die Leute nur als GewerkschafterInnen bzw. ArbeitnehmerInnen. (.) Das zweite Prinzip ist das der Demokratie. Die FunktionärInnen besitzen die Gewerkschaft nicht, sondern sind lediglich ihre SprecherInnen. Entscheiden muss die Basis; an deren Entscheidungen auf Gewerkschaftsversammlungen sind die FunktionärInnen gebunden. Das dritte Prinzip ist das Klassenbewusstsein. (.) Viertens ist es wichtig, dass die Gewerkschaften vom Arbeitsplatz aus gegründet, aufgebaut und entwickelt werden. Warum? Weil es eine Schwäche der chilenischen Arbeiterbewegung ist, dass sich die FunktionärInnen sehr weit von der Basis entfernt haben. (.) Ein fünftes Prinzip, das wir diskutieren, ist, dass Gewerkschaften politisch sein müssen, dass sie ihren Blick nicht allein auf die betrieblichen Verhältnisse einengen dürfen. Gewerkschaften müssen auch die allgemeine gesellschaftliche Situation sehen, die Lebensverhältnisse in den Vierteln, Bildungs- und Gesundheitsfragen usw. Nach diesen Prinzipien arbeiten wir. Die CPS funktioniert horizontal. Wir haben keine hierarchische Vertretung. Die Mitgliedsorganisationen der CPS behalten ihre Autonomie, veröffentlichen ihre eigenen Erklärungen und führen eigenständig Aktionen durch. Sie können anderen Dachverbänden angehören, agieren jedoch nach den vier Prinzipien der CPS. (.) Eine Reihe von Gewerkschaften arbeitet bereits so. Sie lernen, den Produktionsprozess zu kontrollieren. Und dann ist es auch nicht mehr erforderlich zu streiken, wir spielen mit der Produktivität. Wenn Leute entlassen werden, arbeiten die anderen weniger; die ArbeiterInnen haben jetzt die Kontrolle über die Produktivität."
Kontakt zu CPS unter lacorrientesindical@yahoo.es
Massenstreik und politische Lage in Chile
18 Jahre nach ihrem formellen Ende lastet das Erbe der blutigen Pinochet-Diktatur noch immer auf dem politischen Leben Chiles, doch in letzter Zeit häufen sich die sozialen Proteste gegen die von der sozialdemokratischen Staatspräsidentin Bachelet im wesentlichen fortgesetzte neoliberale Politik. Jüngstes Beispiel dafür war der von zahlreichen Demonstrationen begleitete sechstägige Streik im Öffentlichen Dienst. Die italienische Tageszeitung "il manifesto" berichtete am 21.11.2008 darüber und brachte am selben Tag auch ein Interview mit dem international bekannten, linken Schriftsteller Luis Sepulveda (59) zur Lage in dem lateinamerikanischen Land , zusammengestellt mit einer Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügungen in doppelten Klammern vom Gewerkschaftsforum Hannover auf Indymedia vom 02.12.2008
Streik in der Provinz: Welcher Unterschied zwischen Sozialdemokraten und Pinochet?
Calbuco, Südchile: Streik in einer (umpfg) Lachsverarbeitungsfabrik. Folter auf dem Werksgelände, Tränengas in die Häuser, Prügel für Jugendliche, willkürliche Verhaftungen. In dem kurzen Bericht "Salmon workers attacked" von Earl Gilman vom 5. Februar 2008 ist die einzige Frage: Wo ist der Unterschied?
Die Schule von Iquique: Vor genau hundert Jahren schlugen Soldaten den ersten großen Streik in Chile nieder
"Am 21. Dezember 1907 töteten chilenische Soldaten in Iquique, einer Hafenstadt ganz im Norden Chiles, hunderte chilenischer, peruanischer und bolivianischer Arbeiter. Mit dem Massaker wurde der große Streik in der Provinz Tarapacá niedergeschlagen. Entstanden war er aus einer spontanen Bewegung und wurde von Arbeiterorganisationen getragen, die es seit einigen Jahren dort gab. In den Salpeter-, Silber-, Kohle- und Kupferminen, in den Häfen und in den Fabriken von Santiago, Valparaíso, Viña del Mar, Concepción und anderen Städten bildete sich in jener Zeit eine Arbeiterklasse heraus, die sich die Ideologie der sozialen Erlösung, die Sozialismus und Anarchismus versprachen, zu eigen machten. Angesichts der Ausweitung von Streiks und Protesten hatte der Staat seit 1903 auf die Forderungen der Arbeiter immer wieder mit Massakern geantwortet." Artikel von Sergio Grez Toso in Le Monde diplomatique vom 14.12.2007 Über Zustand und Perspektiven der Gewerkschaftsbewegung in Chile
Vom Höhepunkt der chilenischen Gewerkschaftsbewegung - der nicht zufällig 1973 war - als ein Drittel aller Werktätigen gewerkschaftlich organisiert waren bis heute, da es offiziell noch 12 Prozent sind (und dem Gespräch auf das wir hier verweisen zufolge real erheblich weniger) ist ein Prozeß des Niedergangs vor allem in der Privatwirtschaft zu verzeichnen, heute sind es im wesentlichen Staatsbeschäftigte (und die neue Gewerkschaftsbewegung der ZeitarbeiterInnen usw) die organisiert sind. Der neue gewerkschaftliche Ansatz Movimiento Sindical por los Cambios (MOSICAM), der nach dem Verlassen der CUT zur Gründung der CGT führte, die heute etwa 17.000 Mitglieder hat war eine Rebellion gegen die Gewerkschaftsbürokratie vor allem der Sozialistischen Partei - einer Rebellion, der der jetzige Vorsitzende der CGT, Manuel Ahumada angehörte, wie er schon gegen die Dominanz der KP rebelliert hatte, obwohl er selbst der Partei angehörte. Das (spanische) Interview "El principio debe ser: defender los derechos irrenunciables de la clase" von Andrés Figueroa Cornejo mit Ahumada vom 20. September 2007 bei "Rebelion.org"
5 Wochen Streik
der "Contratistas": ein Bilanzversuch
Anfang August waren die Abstimmungen in vier der fünf
Regionen der staatlichen Codelco-Kupfermine abgeschlossen: Überall
war eine Mehrheit für die Annahme des ausgehandelten Vertrages
zustandegekommen. Dieser sieht eine Jahresbonuszahlung von grob
700 Euros pro Beschäftigten in Subunternehmen vor, sowie die
Bezahlung zumindest einiger der Streiktage. Neben der öffentlichen
(publizierten) Meinung hat dieser wochenlange Kampf aber auch die
innergewerkschaftlichen Entwicklungen und Auseinandersetzungen beschleunigt
und deutlicher gemacht. Die aktuelle Materialsammlung "Bilanz
des Codelco-Streiks" vom 2. August 2007 versucht, diese
Entwicklungen nachzuzeichnen.
Chile: Streiks in Kupferminen
"In Chile sind die Leiharbeiter der Staatlichen Kupfergesellschaft COLDELCO seit 32 Tagen im Ausstand. Am Donnerstag kam es in mehreren Orten in Chile zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen streikenden Arbeitern und der Polizei. Südlich von Santiago blockierten Arbeiter eine wichtige Zufahrtsstraße. Eine Gruppe von Vermummten brachte einen Zug, der Kupferkonzentrat zur Küste transportierte, zum Entgleisen. Die Leiharbeiter der COLDELCO fordern eine Gleichstellung mit den festangestellten Arbeitern. Die Gewerkschaft der Kupferarbeiter (CTC) kündigte am Donnerstag »massive Mobilisierungen« und die Fortsetzung der Streiks an." Meldung in der jungen Welt vom 28.07.2007
Jetzt Streik
in den Krankenhäusern
Nach dem Ende des Kupferstreiks, den die Gewerkschaft
als Erfolg betrachtet, nun nach dem Scheitern der Verhandlungen
mit der Regierung um Gehaltserhöhungen und Verbesserung der
Arbeitsbedingungen - die von der Regierung faktisch abgebrochen
wurden - Streik im Gesundheitswesen. Die Confederación Nacional
de Trabajadores de la Salud (Confenats) hat ab dem 9. September
einen landesweiten Streik ausgerufen - um die Fortsetzung der Verhandlungen
mit verbessertem Angebot zu erreichen. Der (spanische) Bericht "Trabajadores
de la salud inician paro indefinido en Chile"
vom 9. September 2006 von der Redaktion Telesur, gespiegelt bei
"Kaosenlared".
Streik in der Kupfermine "La Escondida"
2006
-
Fünf Prozent und 13000 Euro - Streik in weltgrößter
Kupfermine in Chile nach 25 Tagen erfolgreich beendet
"Der mit 25 Tagen längste Arbeitskampf in der jüngeren Geschichte Chiles ist beendet. Am Donnerstag abend (Ortszeit) stimmten die Beschäftigten der weltgrößten Kupfermine »Escondida« mehrheitlich für einen neuen Tarifvertrag mit den internationalen Betreibern. Das australische Konsortium BHP Billiton und der internationale Konzern Rio Tinto werden den Beschäftigten demnach fünf Prozent mehr Lohn zahlen. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 13000 Euro. Nach Angaben des Gewerkschaftssprechers Francisco Aeda wurde das mehrfach erhöhte Angebot von 1607 der 2052 Arbeiter angenommen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 40 Monaten." Artikel von Harald Neuber in junge Welt vom 02.09.2006
-
Strassenblockaden und Solidaritätsaktionen
für streikende Kupferminenarbeiter
Der Bergwerkmulti BHP Biliton weigert sich bisher rundweg,
ernsthaft mit den Gewerkschaften der Kupfermine La Escondida
zu verhandeln. Deswegen werden jetzt nicht nur die Streikaktionen
ausgeweitet, sondern auch zunehmend Solidaritätsaktionen
in der Region um Antofagasta organisiert. Die rund 2050 streikenden
Gewerkschaftsmitglieder stellen 97% der Belegschaft dar. Das
Unternehmen droht jetzt mit der einstellung von Zeitarbeitern.
Der (spanische) Bericht "Mineros
de Escondida se declaran en pie de guerra"
vom 23. August 2006 bei Clajadep-LaHaine.
- Streik in chilenischer Kupfermine wird fortgesetzt -
BHP Angebot abgelehnt
"Die streikenden Minenarbeiter der chilenischen Kupfermine
Escondida haben gestern die von dem australischen Unternehmen
BHP Billiton angebotene Gehaltserhöhung und Einmalzahlung
abgelehnt. BHP, welche 60 % an der weltweit größten
Kupfermine hält, hatte eine Gehaltserhöhung von 4 %
und einen Bonus von 18.000 USD angeboten. Laut Pedro Marin, von
der unterstützenden Gewerkschaft, kann das Angebot nicht
angenommen werden. Man sei bereits von der ursprünglichen
Forderung von 13 % Gehaltserhöhung auf 10 % zurückgegangen
plus einem Bonus von 30.000 USD. Der bereits seit dem 07. August
begonnene Streik, wird weiter fortgesetzt, heißt es aus
Gewerkschaftkreisen. BHP Billiton und den beiden weiteren Betreibern
Rio Tinto und der japanischen Mitsubishi, gehen damit täglich
16 Mio. USD Gewinn "durch die Lappen". Meldung
auf emfis.com
vom 21.08.2006
- Streik in weltgrößter Kupfermine treibt
Preise
"Bergarbeiter in der chilenischen Atacama-Wüste
verlangen 10 Prozent mehr Lohn und Einmalzahlung von 23.400
Euro, um an den Gewinnen teilzuhaben. Neue Verhandlungen sind
geplant. Gewerkschaft will Industrie nationalisieren." Artikel
von Gerhard Dilger in der taz
vom 21.8.2006
- 2.000 streiken bei "La Escondida" - der grössten
Kupfermine der Welt
Seit montag wird die grösste Kupfermine der
Welt - in Besitz des angloaustralischen Multis BHP-Biliton - bestreikt,
und rund zwei Drittel der Produktion (die 8% der weltweiten Kupferförderung
ausmacht) sind ausgefallen. Die (trotzkistisch orientierte) Strömung
"Clase contra clase" berichtet in dem (spanischen) Beitrag
"Huelga
en la Minera La Escondida: Es necesario paralizar el 100% de la
producción"
vom 9. August 2006 von den Hintergründen des Streiks und
argumentiert, warum es nötig ist, die Produktion völlig
lahmzulegen.
Gewerkschaftsoppositionelle aus Arica erklären
ihre Solidarität mit streikenden Zeitarbeitern
Das "Kampfkomitee (der Stadt) Arica", das
aus Eisenbahnern, Hafenarbeitern, Studenten und Schülern besteht
hat den streikenden Zeitarbeitern der Kupfermine CODELCO seine Solidarität
übermittelt und die Notwendigkeit der Unterstützung dieses
Kampfes zum einen mit den eigenen Kämpfen, zum anderen mit
der (mehr als) zögerlichen Haltung des Gewerkschaftsbundes
CUT gegenüber der Regierung und ihrem Zeitarbeitsgesetz. Die
Hafenarbeiter von Arica haben nach der Privatisierung des Hafens
durch die Regierung Lagos (Vorgänger und Ziehvater der frischgewählten
Präsidentin Bachelet) mit dem Subunternehmen ULTRAPORT zu tun,
das unter anderem 16-Stunden Schichten einführen will (und
"natürlich" soziale Errungenschaften streichen).
Die Eisenbahnarbeiter stehen nach der Privatisierung durch Lagos
der Linie Arica - La Paz und ihrem Verkauf an eine bolivianische
Unternehmensgruppe (deren Chef der Neffe von Exdikator Banzer ist)
vor dem aus: eine private Eisenbahn mehr, die trotz aller Einsparungen
(auch bei der Sicherheit) vor dem Bankkrott steht - und womit die
staatliche chilenische Eisenbahngesellschaft EFE "nichts zu
tun haben will". Schüler und Studenten schliesslich beklagen
und bekämpfen die Situation, dass nach der weiteren Privatisierung
des Bildungsbereichs durch die Lagos-Regierung bis zu 3.500 Dollars
für eine Ausbildung bezahlt werden müssen, was den Zugang
für ärmere Schichten unmöglich macht. Deswegen fordert
das Komitee von Arica einen ausserordentlichen Kongress der CUT,
um der Politik der Unterstützung eines angeblich kleineren
Übels ein Ende zu machen und die Strategie Kämpfe zu "domestizieren"
sein zu lassen. Die (spanische, hiermit kurz zusammengefasste) Erklärung
"Comunicado
de solidaridad obrera del Comité de Lucha de Arica a los
aguerridos mineros" des Arica-Komitees vom 13. Januar 2006.
Die Barrikaden von Rancagua und die Gewerkschaftsbewegung
Der Streik der Zeitarbeiter der chilenischen Kupferminen
entwickelt sich nicht nur in die Breite - immer mehr der insgesamt
28.000 Betroffenen beteiligen sich am Kampf um eine Bonuszahlung
(im Prinzip geht die Forderung dahin, sie den 14.000 Festangestellten
gleichzustellen), sondern auch zusehends zu einer Konfrontation
mit der Staatsmacht. In Rancagua wurden aus Strassensperren - die
es in verschiedenen Städten gab - Barrikaden. Zum selben Zeitpunkt,
da das Bürgertum Chiles für den zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahl
einmal mehr die Debatte um das sogenannte "kleinere Übel"
anbietet, unterstreichen die Streikführer ihren Weg: "Kampf
und Organisation" und weisen daraufhin, dass von den bestehenden
Gewerkschaftszentralen keine ohne staatliche Finanzierungshilfen
bestehen könne. Saúl Vargas, Vorsitzender der Gewerkschaftsföderation
Confesima kritisiert den Gesetzesentwurf der noch amtierenden Regierung
zur Zeitarbeit als in Wirklichkeit weitere Befestigung der Kontraktarbeit.
Manuel Enrique, Vorsitzender der Unión Minera unterstreicht,
dass die Regierung in Chile in Wirklichkeit eine Vorreiterrolle
bei Outsourcing, Privatisierung und Prekarisierung habe. Das ganze
(spanische, hiermit sehr kurz zusammengefasste) Interview mit Vargas
und Enrique "EL
LLAMADO A CONSTRUIR UN SINDICALISMO CLASISTA Y LA CONVOCATORIA A
PARO DE LOS OBREROS CONTRATISTA DE CODELCO"
von "Disobediencia Informativa" vom 6. Januar 2006 bei
"Clajadep-LaHaine".
Jetzt landesweiter Streik der Zeitarbeiter in Kupferminen
Gab es im Juni bereits erste grössere Streiks
in einzelnen Minen, so sind ab Anfang Januar 2006 alle Zeitarbeiter
in Chiles Kupferminen in den Streik getreten, mit Forderungen, die
im wesentlichen darauf abzielen mit den (wenigen) Festangestellten
gleich gestellt zu werden, sowie einen Bonus auf die Löhne,
nachdem die Geselsschaft Codelco im letzten Jahr Rekordgewinne einfuhr.
Die (spanische) Pressemitteilung "Contratistas
de Codelco en lucha" der "Sindicato Unión Minera"
vom 4. Januar 2006.
5.000 Zeitarbeiter bestreiken Kupfermine
"La Escondida" im Norden Chiles, in der Nähe der Hafenstadt Antofagasta fördert (im Tagebau) rund 1 Million Tonnen Kupfer im Jahr - etwa 8% der weltweiten Förderung. Seit dem 6. Juni haben 5.000 Arbeiter von fast 20 Leiharbeitsfirmen mit einem Streik den Bau von 2 Projekten auf Werksgelände gestoppt. Sie folgen dem Aufruf des "Sindicato de interempresas nacionales de trabajadores contratistas y subcontratistas" (SINTRAC) - nachdem zwei Gewerkschaftsfunktionäre entlassen wurden und weiteren der Zugang zur Mine verwehrt wurde. La Escondida - im Besitz der australischen BHP - hat sich bisher zu den Vorgängen nicht geäussert, wohl aber aus Anlass eines Protestmarsches die Polizei gerufen. Der Streik wird von der CUT Antofagasta und den dortigen Studentenvereinigungen unterstützt. Der (spanische) Bericht "Conflicto en Minera Escondida" der SINTRAC vom 7. Juni 2005 bei "Indymedia Santiago"
Erster Streik in der IT Branche
PROCESAC ist eine der ältesten Informatikfirmen Südamerikas - gegründet 1978. Aus ihr sind, trotz ihrer geringen Grösse (rund 30 Beschäftigte) zahlreiche andere Firmen dieser und anderer Branchen entstanden. Deswegen rief der am 20.Dezember 2004 begonnene erste Streik der Branche in Chile grosse Aufmerksamkeit in Medien und Öffentlichkeit hervor. Etwa die Hälfte der kleinen Belegschaft ist Gewerkschaftsmitglied - und für sie war der "Kaffee aus" als der Unternehmer statt Gehaltserhöhungen Gehaltskürzungen "anbot" - gemeinsam müssten Opfer gebracht werden. Der (spanische) Bericht "Huelga en PROCESAC" von Arnaldo Pérez Guerra vom 22.Dezember 2004 im alternativen Internetportal "Medios en la Calle"
ITF takes ist protest to Chilenean President - Internationaler Protest über Angriffe auf streikende Hafenarbeiter.
Am 6. Oktober wurden Streikposten im Hafen Iquique von Truppen der chilenischen Navy überfallen, der Generalsekretär der Gewerkschaft FETRAPI, Jorge Silva Beron wurde lebensbedrohlich verletzt. Siehe Pressemitteilung der ITF (Global trade union federation) vom 7. Oktober 2004 . Aus dem Text: “… David Cockroft states that the incident may “have consequences for Chile’s international trade, especially in ports where ITF trade unions are monitoring anti-trade union measures perpetrated by governments and employers…”
Reprimen brutalmente manifestacion en Codelco (Protest in der Codelcomine brutal unterdrückt)
Ein kurzer (spanischer) Bericht der Zeitarbeitergewerkschaft SINTRAC vom 7. Juni 2004 , veröffentlicht beim spanischen Portal "Rebelion.org", über eine Protest - Besetzungsaktion in der Kupfermine Codelco, die von der Werkspolizei mit Schüssen aufgelöst wurde. Ursache der Proteste sind die Reallohnsenkung um 35% binnen eines Jahres, bei gleichzeitiger Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.
"Ein Versuch zu modernisieren, ohne die Tradition des Kampfes aufzugeben"
Ein kurzes Telefoninterview mit Rafael Sanchis über die Ergebnisse des ausserordentlichen Kongresses des Gewerkschaftsbundes CUT vom 8.Januar 2004, in dem der langjährige Aktivist unterstreicht, dass der Ausgangspunkt aller Modernisierungsbestrebungen die politische Niederlage der pro-neoliberalen Kräfte auf diesem Kongress ist.
Zeitarbeiter im Widerstand
Bei "El Teniente" - immer noch eine der oder gar die grösste Kupfermine der Welt - arbeiten 500 fest angestellte Arbeiter. Die sind gewerkschaftlich organisiert und haben Tarife. Es arbeiten dort aber auch 7.000 Zeitarbeiter. Und die haben jetzt begonnen, sich selbstständig zu organisieren. Ein (spanischer) Beitrag der Redaktion "El contratista" vom 2.August 2003 auf der Seite "Rebelion.org".
»Die Jugend entdeckt alte Traditionen«
jW-Wochenendgespräch mit Jürgen Hinzer über gewerkschaftliche Arbeit in Chile und den langen Schatten Pinochets, über harte Arbeitskämpfe und mangelnde Einheit. Jürgen Hinzer ist in Frankfurt am Main Sekretär der Gewerkschaft NGG (Nahrung, Genuß, Gaststätten) und bereiste im Frühjahr auf Einladung der chilenischen Gewerkschaft COTIACH das südamerikanische Land. Sein Besuch war Teil der Bemühungen, die gewerkschaftliche Zusammenarbeit auf internationaler Ebene auszubauen und Erfahrungen auszutauschen. Interview von Thomas Klein in junge Welt vom 03.08.2002
Gewerkschaften in Chile: "Sagt dem Arbeiter, dass er kämpfen kann!"
Bericht über den Besuch chilenischer Gewerkschafter in Wiesbaden von Horst Gobrecht in SoZ - Sozialistische Zeitung Nr.03 vom 31.01.2001
Wenn der Gewerkschaftskampf mit weiblicher Hand geführt wird... Frauen in der Gewerkschaftsführung
Ein Interview von Julia Ramirez, Vorabdruck aus SOLIDARIDAD - Berichte und Analysen aus Chile, Übersetzung aus Punto Final von Franz Kaiser |