Streik wegen Gaspreisen im Süden Chiles
"Regionale Bürgerverbände haben im äußersten Süden Chiles, in der Region Magallanes, zu einem Generalstreik aufgerufen. Lanciert wurde der Aufruf von der "Bürgerversammlung von Magallanes", nachdem die rechtsgerichtete Regierung von Präsident Sebastian Piñera eine Erhöhung der Gaspreise angekündigt hatte. Das staatliche Gasunternehmen ENAP will die Kosten demnach um 16,8 Prozent anheben. In der kältesten bewohnten Region Chiles ist der Gasverbrauch um ein Vielfaches höher als im Rest des Landes. Seit Dienstag ist der Verkehr in den wichtigsten Städten der Region - Puenta Arenas und Puerto Natales - wegen der Proteste komplett lahmgelegt. Alle Hauptverkehrsadern sind blockiert, ebenso die Häfen und Flughäfen. Die Straßen zum beliebtesten Touristenziel Chiles, dem Nationalpark Torres del Paine, sind ebenfalls nicht befahrbar. Touristen steckten in der Nacht im Park und am regionalen Flughafen fest..." Artikel von Kristin Schwierz auf amerika21.de vom 13.01.2011 Siehe dazu:
- Chiles Regierung droht im Gasstreit Repression an
"Chiles Innenminister Rodrigo Hinzpeter hat angekündigt, mit dem "Gesetz zur inneren Sicherheit des Staates" gegen die Proteste in der südlichen Provinz Magallanes vorzugehen. Ziel sei es, die "öffentliche Ordnung wieder herzustellen", hieß es unter anderem in der Tageszeitung La Tercera. Das Gesetz, das noch aus der Pinochet-Diktatur stammt, wird zur Verfolgung und Kriminalisierung politischer Aktivitäten und zur Aufstandsbekämpfung angewandt. Der Innenminister rechtfertigt die Verstärkung der Repression unter anderem mit dem Unfalltod zweier Demonstrantinnen in der ersten Protestnacht und der Verletzung zweier Polizisten..." Meldung auf amerika21.de vom 18.01.2011
Dokumentarfilmerin wurde freigelassen
Am 13. August 2008 wurde die Dokumentarfilmerin Elena Varela López nach über drei Monaten Haft freigelassen. Über sie wurde ein nächtlicher Hausarrest (zwischen 22 Uhr und 8 Uhr morgens) und ein Ausreiseverbot verhängt. Die Anklagepunkte im Zusammenhang mit zwei Banküberfällen im Jahr 2004 und 2005, an deren Organisation sie beteiligt gewesen sein sollte, sind immer noch aufrecht." Meldung vom 22. August 2008 des "Netzwerk GewerkschafterInnen - Arbeitsgruppe für verfolgte GewerkschafterInnen" bei amnesty.
Gefährliche Recherchen über Praktiken von Holzfirmen: Dokumentarfilmemacherin wurde verhaftet
"Die Dokumentarfilmemacherin Elena Varela López wurde am 7. Mai 2008 bei sich zuhause in der Region Novena, etwa 620 km südlich ihres jetzigen Haftortes, von der Polizei festgenommen. Unter der Anklage, "sich gesetzwidrig mit anderen zusammengeschlossen zu haben, mit der Absicht, eine Straftat zu begehen", wird sie im Gefängnis von Rancagua im Zentrum von Chile festgehalten. Elena Varela López arbeitete zur Zeit ihrer Verhaftung an einem Dokumentarfilm über den Landnutzungskonflikt zwischen Holzfirmen und den indigenen Mapuches in Chile, für den sie bereits seit vier Jahren recherchiert. Amnesty International sieht ihre Festnahme als einen Versuch der Behörden, ihre Recherchen zu dem Konflikt zu unterbinden und sie und die Mapuches einzuschüchtern. Seit März 2008 haben die Behörden drei DokumentarfilmemacherInnen festgenommen, die zu dem Konflikt zwischen Holzfirmen und Mapuches kritisch Stellung bezogen haben. Die Polizei beschlagnahmte die Ausrüstung der Filmemacherin sowie ihre gesamten Unterlagen mit den Ergebnissen der Recherche. Amnesty International befürchtet, dass diese Informationen von den chilenischen Sicherheitskräften dazu benutzt werden könnten, die Mapuche-AktivistInnen und ZeugInnen des Konfliktes einzuschüchtern und zu schikanieren." Weiteres zur Kampagne bei dem Netzwerk GewerkschafterInnen - Arbeitsgruppe für verfolgte GewerkschafterInnen bei amnesty vom 15.06.2008
"Es gibt in Chile keine Mitte-Links-Regierung"
Exklusivinterview mit der Generalsekretärin der Bewegung der Revolutionären Linken (MIR) Chile, Mónica Quilodrán , zur Lage in Chile nach den sozialen Massenprotesten von Rosso Vincenzo. Vorbemerkung: "Der 1965 gegründete Movimiento de Izquierda Revolucionaria (Bewegung der Revolutionären Linken - MIR) war zusammen mit der Kommunistischen Partei Chiles und der aus dieser hervorgegangenen Guerillaorganisation FPMR eine der Säulen des Widerstandes gegen die Pinochet-Diktatur von 1973 bis 1990 und bekämpft heute kompromisslos die neoliberale Politik und die zahlreichen, antidemokratischen Relikte der Junta-Herrschaft. Ziel des MIR ist weiterhin eine sozialistische Gesellschaftsordnung. Im Folgenden die vollständige Fassung (gut 9.200 Zeichen) eines Exklusivinterview mit der Generalsekretärin des MIR, Monica Quilodran, zur Lage in Chile, das in einer stark "umgearbeiteten" Kurzform (4.810 Zeichen) in der "jungen Welt" vom 1.10.2007 erschien."
Kämpfen um die Wohnung
Auch Santiago gehört zu jenen Städten überall
auf der Welt, in denen für die Vertreibung der armen Bevölkerung
aus Gebieten, die (nicht nur Bau-) Profit versprechen die Bezeichung
"Urbanisierung" gewählt wird. In dem Stadtteil Peñalolén,
mit rund 50.000 EinwohnerInnen, haben sich in diesen Tagen Hunderte
von wohnungslosen, Mietschuldnern und andere Menschen, die im heutigen
Kapitalismus ihre Existenz rechtfertigen müssen, zur Wehr gesetzt.
Dabei kam es zu einem Schusswechsel mit der Polizei, die besetzte
Häuser räumen sollte. Die beiden (spanischen, mit deutscher
Zusammenfassung) Presseerklärungen "COMUNICADOS
A LA OPINIÓN PÚBLICA" der Pobladores sin
Casa vom 12. und 14. März 2006
"Protest, wie in Zeiten der Diktatur".
Chile: Sozialen Bewegungen schlagen härtere Gangart ein
Interview mit Ivan Saldias zum Thema Soziale Bewegungen in Chile - 30 Jahre nach dem Militärputsch. Im Juli war Iván Saldias von TIE Chile in Europa zu Besuch, wo er auch von 1978 - 1994 im Exil lebte. Seit seiner Rückkehr nach dem Ende der Diktatur wirkte er am Wideraufbau der sozialen Bewegungen des Landes mit. Heute ist er als Gewerkschaftsaktivist und in der Organisation der ehemaligen politischen Gefangenen tätig. Das Interview mit Iván Saldias führte Knut Rauchfuss. Das Interview ist erschienen in in ak - analyse + kritik - Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 475 vom 15.08.2003
Suche nach der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft
(Buscando una alianza con la sociedad civil). Die Mapuche stellen rund 10% der Bevölkerung Chiles dar - ihr "Marsch auf Concepcion" hat endgültig deutlich gemacht, dass sie, wie in den Nachbarländern auch, sich in die politische Auseinandersetzung einmischen - gegen den neoliberalen Regierungskurs der Sozialdemokraten Chiles. Ein (spanischer) Bericht von Alejandro Baño Oyarce für die Zeitschrift "Punto Final" vom 16.März auf deren Seite 700 Busfahrer in Santiago festgenommen
Weil sie im Widerstand gegen die Pläne des (sozialdemokratischen) Präsidenten Lagos zur Restrukturierung des Transportwesens die Strassen Santiagos gesperrt hatten, wurden mindestens 700 chilenische Busfahrer von der Polizei festgenommen. Lagos äusserte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, wer sich mit der Regierung anlege, werde die volle Kraft des Gesetzes spüren... (Englischer) Bericht des BBC-World-Service vom 12 August 02
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