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Updated: 18.12.2012 16:09

Spanische »Empörte« / Bewegung 15 M

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OcupaElCongresoOcupaElCongreso

Am 25. September sollen in einem landesweiten Aktionstag der 15M-Bewegung das Parlament umringt werden. Dazu wurde bereits im August die Koordination 25S gegründet, die am 26. August 2012 den Aufruf "Llamamiento de la Coordinadora 25 de Septiembre, #OcupaElCongreso" externer Link verabschiedete. Siehe dazu:

  • Trotz Polizeirepression gehen Proteste weiter new
    "Sábado #29s rodeamos de nuevo el Congreso" externer Link - Aufruf der 25S-Koordination zu einer weiteren Einkreisung am kommenden Samstag...
  • Einkreisung des Parlaments in Madrid endet in Gewalt
    „So friedlich wie am Wochenende in Portugal blieb es in der spanischen Hauptstadt am späten Dienstag nicht, wo ebenfalls friedlich das Parlament belagert werden sollte. Schon im Vorfeld hatte die konservative Regierung die Stimmung enorm angeheizt. Sie hatte so getan, als müsse das Parlament vor Putschisten verteidigt werden, weil Empörte dazu aufgerufen hatten, am 25. OcupaElCongresoSeptember den Kongress einzukreisen. Die Vizeministerpräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría hatte erklärt: "Das letzte Mal als der Kongress eingekreist und eingenommen wurde, war bei einem Staatsstreich."….“ Artikel von Ralf Streck auf Telepolis vom 26.09.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Letztlich bekamen die Verantwortlichen am Abend dann die Bilder, die angesichts der Panikmache erwartet wurden. Am Neptun-Platz kam es zu heftigen Prügeleien, bei denen mindestens 64 Menschen verletzt wurden. Ein Demonstrant wurde schwer verletzt und erlitt vermutlich eine Verletzung am Rückenmark. Offensichtlich begann die spanische Polizei wie gewohnt brutal auf die Menge einzuprügeln, nachdem einige Demonstranten versucht hatten, Absperrgitter niederzureißen. Das führte zu Prügelorgien. Bis spät in die Nacht hat die Polizei Demonstranten noch in Bahnhöfe verfolgt und verprügelt…“

  • Videos
    Verschiedene Videos finden sich auf Livestream externer Link

  • Rajoy läßt prügeln
    Tausende Menschen haben am Dienstag in Madrid mehrere Stunden lang das Gebäude des spanischen Kongresses umzingelt, um damit gegen die Kürzungspolitik der Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy zu protestieren. Dazu aufgerufen hatte die Bewegung der »Empörten«, die durch verschiedene Bündnisse und Organisationen, wie die »Koordination 25. September« und die Plattform »Aufrecht stehen« repräsentiert wurde…“ Artikel von Carles Solà und Mela Theurer in der jungen Welt vom 27.09.2012 externer Link

  • So kann die Krise in Spanien nicht beendet werden. Interview mit dem Generalsekretär der spanischen Metallgewerkschaft MCA-UGT
    Zehntausende Menschen demonstrierten am 15. September 2012 in Madrid. Mit einem "Marsch auf Madrid" protestierten sie gegen den Sparkurs der Regierung Rajoy. Aufgerufen hatten dazu auch die spanischen Gewerkschaften UGT und CCOO. Manuel Fernández López, Generalsekretär der spanischen Metallgewerkschaft MCA-UGT, erläuert die Situation in Spanien.“ Interview bei der IG Metall online am 26.09.2012 externer Link

  • Ocupa el Congreso - Occupy Congress - Besetzt den Kongress
    Der folgende Text ist eine Übersetzung des Aufrufs "Ocupa El Congreso" aus dem Spanischen ins Deutsche. Der Text auf Netzwerk 99 externer Link

  • Parlamentsumzingelung in Madrid
    Plattform "En pie" externer Link

Bewaffnet mit Würsten

Ein Senior/innen-Kollektiv rebelliert gegen den sozialen Kahlschlag in Spanien. Zu ihren überraschenden Aktionen zivilen Ungehorsams treibt sie die Sorge um die Zukunft ihrer Kinder und Enkel. Artikel von Lukas Grasberger in ver.di-Publik 05/2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Die Iaioflautas verschaffen sich wieder Gehör: Iaioflautas - das sind die "grauen Zellen" der Indignados, der spanischen Protestbewegung der "Empörten", die vor einem Jahr die spanischen Plätze und die Titelseiten der Zeitungen füllten. Etliche der Iaioflautas waren zu den Demos und Versammlungen der überwiegend jungen Empörten im Frühling 2011 gekommen, damals noch jeder für sich. "Wir sind Kinder der Indignado-Bewegung", sagt Celestino Sánchez, und lacht, auch ob des ungläubigen Blicks auf sein kahles Haupt und die grauen Resthaare. "Zum Herbstanfang drohte dieser Protest einzuschlafen", erinnert sich Sánchez, mit 62 einer der jüngeren der renitenten Rentner. Zu acht saßen sie in einem China-Restaurant zusammen und beschlossen: Es muss etwas passieren. "Wir müssen den Jungen ein wenig unter die Arme greifen."…“

Zusammen widerstehen...

"Jon Aguirre hat die Bewegung der „Empörten“ mitinitiiert. Er sagt: Ihr wichtigster Erfolg sei, dass die Menschen den Krisenfolgen nicht mehr allein gegenüber stünden" so wird das Interview "Proteste in Spanien: „Wir sind noch nicht ganz unten" externer Link von Reiner Wandler in der TAZ vom 03. Juni 2012 eingeleitet

Hunderttausende empören sich in Spanien: In 80 Städten wurde demonstriert und die Polizei löste friedliche Versammlungen auf

"Die "ohne Job, ohne Wohnung, ohne Pension und ohne Angst" haben zum Jahrestag der Empörten-Bewegung in Spanien ihre Proteste wieder massiv aufleben lassen. Auf der wohl größten Demonstration der "Indignados" am Samstag demonstrierten in der katalanischen Metropole Barcelona wohl mehr Menschen als vor einem Jahr im ganzen Land. Zwar gehen die Zahlen wie immer deutlich auseinander, doch auch die katalanische Polizei spricht von 45.000 Teilnehmern, während die Veranstalter von etwa 200.000 Menschen ausgehen. Das spanische Innenministerium setzt die Zahl dagegen abwegig auf 22.000 herunter..." Artikel von Ralf Streck auf Telepolis vom 13.05.2012 externer Link

Empören verboten

"An diesem Wochenende vor einem Jahr entstand die spanische Protestbewegung »15M«. Die Krise in Spanien hat sich seither verschärft. Mit neuen Gesetzen will die Regierung den friedlichen Protest nun kriminalisieren. »Es wird keine Zeltlager geben, weil das illegal ist.« Der spanische Innenminister Jorge Fernández Díaz ließ keinen Zweifel aufkommen, wie er zur geplanten Wiederbelebung des Aufstands der Indignados, der »Empörten«, in Madrid am kommenden Wochenende steht. Am Samstag will die spanische Protestbewegung »15M«, benannt nach ihrer Entstehung am 15. Mai vergangenen Jahres, mit Massendemonstrationen und Platzbesetzungen ihr einjähriges Jubiläum feiern." Artikel von Thorsten Mense in der Jungle World vom 10.05.2012 externer Link

Barcelona: RentnerInnen in Aktion

Die Bewegung 15-M, die Bewegung der Indignados / Empörten, die in Spanien am 15. Mai 2011 mit der Besetzung des Platzes Puerta del Sol in Madrid in Erscheinung trat, scheint etwas eingeschlafen zu sein. Jetzt hat eine Gruppe von RentnerInnen den Ball aufgenommen: die Iaioflautas. Ihre erste Aktion war die Besetzung der Banco Santander in Barcelona am 27. Oktober 2011, dem Aktionstag gegen Banken, zu dem die Bewegung aufgerufen hatte. „Der Jüngste von uns war über 70, da hat die Polizei sich nicht getraut, uns zu räumen“, sagt eine Frau mit verschmitztem Lächeln. Am nächsten Tag begannen sie mit der Dauerbesetzung der Ambulanz CAP Marina in Bellvitge, einem Stadtteil von Hospitalet de Llobregat im Großraum Barcelona, um gegen die Schließung von Ambulanzen zu protestieren. Ebenfalls gegen Kürzungen im Gesundheitsbereich besetzten sie am 4.11. das Gesundheitsministerium in Girona, und drei Tage später die Ratingagentur Fitch, gegen die Finanzoligarchie und in Solidarität mit der Bevölkerung Griechenlands. Am 1.12. war eine Filiale der Bank Caixa in Badalona Ziel der Aktion: Wir zahlen nicht für eure Krise. Am 22.12. ging es wieder um das Gesundheitswesen, und am 1. Februar besetzten sie einen Linienbus: Gegen Lohnkürzungen und Fahrpreiserhöhungen, für den öffentlichen Transport. Sie haben einiges gemeinsam: Sie sind RentnerInnen, die meisten von ihnen waren in linken Gruppen oder Parteien aktiv und haben in ihrer Jugend für die Freiheiten gekämpft, die sie jetzt durch die Krise bedroht sehen; sie haben nicht vor, aufzugeben, und selbstverständlich sind sie empört. Sie nennen sich selbst Iaioflautas (spanisch yayo: Opa) und setzen den Hashtag # vor ihren Namen, um klarzumachen, dass Twitter und andere soziale Netzwerke ihre Kanäle für Kommunikation und Ausweitung sind. Bei ihrer letzten Aktion am 1. Februar waren sie zu 70…“ Bericht von transgresora vom 15.02.2012 bei indymedia externer Link. Auf der Webseite der Iaioflautas externer Link sind außerdem ihr Manifest in mehreren Sprachen und ein Video zur Busbesetzung zu finden.

Demokratie? Nicht nur in Griechenland heisst es: Vergiss es!

"Am Montag um 20 Uhr haben sich Tausende in Madrid darüber empört, dass ein massives Polizeiaufgebot mehr als 100 Obdachlose in der spanischen Hauptstadt auf die Straße gesetzt hat. Auf der "Puerta del Sol", dem Wahrzeichen der "Indignados" (Empörte), hatten sie sich Menschen versammelt, um gegen die unsoziale Politik zu demonstrieren" - das ist der Anfang von "Empörung über Räumungen in Madrid" externer Link von Ralf Streck am 06. Dezember 2011 in telepolis. Aus dem Text: ". Die Empörten fordern, dass ihre Besetzungen nicht als Hausfriedensbruch gewertet werden. Sie fordern eine "Sozialmiete", wobei sie sich auf die Volksinitiative (ILP) stützen. Nachdem die nötigen 500.000 Unterschriften gesammelt worden waren, befindet sie sich auf dem parlamentarischen Weg. Die Gesetzesinitiative sieht die Sozialmiete vor, um hohe soziale und ökonomische Kosten zu vermeiden. Die Familien sollen in ihren Wohnung bleiben, auch wenn sie die Kredite nicht bezahlen können. Die Miete dürfe aber 30 Prozent des Familieneinkommens nicht überschreiten. Das Gesetz sieht auch vor, dass die Bankschulden mit der Rückgabe der Wohnung beglichen ist, wie zum Beispiel in den USA." Siehe dazu auch: HotelMadrid15O - oficina vivienda externer Link und dort eine Fotogalerie externer Link pdf-Datei

Spanische "Empörte" bereiten Generalstreik vor. Mit neuen Protesten soll in Erwartung harter Einschnitte seitens der neuen Regierung Druck aufgebaut werden

"Die spanischen Indignados (Empörte) bereiten sich nun auf einen Generalstreik vor. Das wurde auf einer Versammlung am Sonntag in der Hauptstadt Madrid beschlossen. Zuvor waren Hunderte aus den verschiedenen Stadtteilen ins Zentrum gezogen, um dort vor dem Parlament gegen die Sparpolitik der Regierung zu protestieren. Aufgerufen zu dem Sternmarsch hatte eine der vielen Arbeitsgruppen, in die sich Bewegung strukturiert, die seit Mai mit vielen Protesten eine "wahre Demokratie" fordert und die harte Sparpolitik angreift. "Marschieren wir gemeinsam gegen die Krise und das Kapital zum Generalstreik", lautete das Motto, mit dem die Vorbereitungen auf einen nun aktiv in die Öffentlichkeit getragen werden." Artikel von Ralf Streck auf telepolis vom 29.11.2011 externer Link

Massenaktionen in zahlreichen Städten

Die zahlenmäßig grössten Proteste weltweit verzeichnete nicht zufällig Spanien: Sowohl wegen der Tiefe der Krise, der nahezu Allparteienkoalition zugunsten des Finanzkapitals, als auch der bereits seit Mai gemachten Erfahrungen und erreichten Verbindungen: Die 300.000 TeilnehmerInnen in Barcelona waren die grösste einzelne Aktion, aber es gab auch zahlreiche kleinere Städte, in denen sich über 10.000 Menschen beteiligten, wird in der Youtube-Videosammlung "15 de Octubre: Cambio Global" externer Link vom 16. Oktober 2011 dokumentiert. In Barcelona hiess die Losung Zehntausender "vom Protest zur Tat", was sich nicht nur in Verschönerungsarbeiten an der Börse ausdrückte, sondern auch in zahlreichen Hausbesetzungen. Siehe dazu auch: "Seguimiento Kaosenlared de las movilizaciones globales del 15-0: nuevo éxito de convocatoria, esta vez internacional" externer Link am 15. Oktober 2011 eben bei kaosenlared, mit einem weitgehenden Überblick über die Aktionen in spanien, aber auch in zahlreichen Städten weltweit...

300.000 Zwangsräumungen?

"Eigentlich haben die Betroffenen nichts zu feiern, die am Sonntag in mehr als 40 spanischen Städten auf die Straße gegangen sind. Trotzdem protestierten viele tausende Menschen in festlicher Stimmung selbst bei der großen Hitze im Land. Sie fordern Gesetzesänderungen und wollen Familien vor der Zwangsräumung schützen, die sie tief in die Misere stürzen. Genaue Zahlen, wie viele Wohnungen in der Krise geräumt wurden, gibt es nicht. Die Plattform der Hypothekenbetroffenen (PAH) schätzt, dass seit 2007 schon mehr als 300.000 Zwangsräumungen vollstreckt wurden" - so beginnt "Spanien demonstriert gegen Räumungen" externer Link von Ralf Streck am 27. September 2011 bei telepolis

PPSOE - eine große Koalition ändert die Verfassung. Und nur ja kein Referendum nicht...

"Die Spanier" sind hinterher. Während hierzulande das Verfassungsgericht angerufen werden muss, um festzuhalten dasss, ja doch schon, das Parlament manches Mal mitreden darf, wenn es um den Haushalt geht, werden in Spanien doch tatsächlich noch Forderungen laut, das Volk selber, einst als Souverän der Verfassung gehandelt, müsse da mitreden dürfen. Und den beiden großen Gewerkschaftsverbänden mag man nicht so recht glauben, dass sie nach all den Jahren dann doch auch dagegen sind, jede EU-Anweisung als Befehl zu verstehen. "Schuldenbremse in Spanien sorgt für Empörung" externer Link von Ralf Streck am 09. September 2011 bei telepolis versucht auch die Widersprüche zwischen staatstragenden Gewerkschaften und Protestbewegung zu erläutern. Siehe dazu auch "La lucha está en la calle. Hacia la Huelga General" externer Link eine gemeinsame Erklärung von vier alternativen Gewerkschaftsföderationen: Confederación General del Trabajo (CGT) - Confederación Nacional del Trabajo (CNT) - Coordinadora Sindical de Clase (CSC) - Solidaridad Obrera (SO) für einen mit regionalen Verbänden zusammen zu organisierenden Generalstreik am 29. September 2011.

Spanische Jugend antiklerikal

  • Madrid im Ausnahmezustand
    "Die spanische Hauptstadt erlebt eine Art nicht erklärter Ausnahmezustand. Während die vielen Pilger, die aus der gesamten Welt nach Madrid gekarrt werden, Papst Benedikt XVI. feiern können, wird von der Polizei versucht, die Innenstadt von all denen zu säubern, die sich kritisch zu dem Besuch des reaktionären Oberhaupts der katholischen Kirche äußern. Nachdem schon am Mittwoch eine genehmigte Demonstration aufgelöst wurde, die zuvor immer wieder von den Gläubigen gestört worden ist, wurde auch am Freitag versucht, alle Gegenstimmen der Empörten zum Schweigen zu bringen." Artikel von Ralf Streck auf Telepolis vom 20.08.2011 externer Link

  • Spanische Polizei prügelt Papst-Gegner. Etwa 20.000 Menschen demonstrierten gegen den Besuch von Benedikt XVI. in Madrid
    antiklerikal"Gut 150 Organisationen, darunter auch basiskirchliche Gruppen, hatten zur Demonstration anlässlich des Besuchs von Papst Benedikt XVI. in der spanischen Hauptstadt aufgerufen. Bevor der Papst am Donnerstag in Madrid zum Weltjugendtag eintraf, folgten mehr als 20.000 Menschen am Mittwochabend ihrem Aufruf. "Keinen Cent meiner Steuern für den Papst - für einen laizistischen Staat", lautete das Motto. Vor allem richtete man sich dagegen, dass in einem konfessionslosen Land der katholische Weltjugendtag mit Millionen subventioniert wird. Geschätzt wird, dass die Hälfte der Kosten von mindestens 50 Millionen der Steuerzahler trägt, obwohl in der Krise überall gekürzt wird." Artikel von Ralf Streck in telepolis vom 18.08.2011 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Proteste zum Papstbesuch in Madrid: Wie Spaniens Jugend den Glauben verliert
    "Nach den Anti-Papst-Protesten springen Politiker und Kirchenvertreter dem Pontifex zu Hilfe und tun die Demonstranten als Schmarotzer und Vandalen ab. Das könnte gefährlich werden - denn die Wut der spanischen Jugend sitzt tief." Artikel von Lena Jakat in Süddeutsche Zeitung online vom 18.08.2011 externer Link

  • Die Empörten in Spanien trotzen dem Papst
    "Es ist heiß im spanischen Urlaubssommer, doch die Hitze hält die "Empörten" nicht von neuen massiven Protesten ab. Sie haben den zentralen Platz in der spanischen Hauptstadt Madrid nun wieder in Beschlag genommen. Die Polizei ist damit gescheitert, die "Indignados" vom "Puerta del Sol" fern zu halten. Dort werden auf den Massenversammlungen die Proteste für die kommende Woche vorbereitet, denn dann wird Papst Benedikt XVI. die spanische Hauptstadt zum katholischen Weltjugendtag besuchen." Artikel von Ralf Streck auf telepolis vom 08.08.2011 externer Link

Polizei prügelt

"In Madrid ist das Vorgehen der Polizei gegen die Proteste der »Empörten« in der Nacht zum Freitag eskaliert. Nachdem die Beamten den ganzen Tag über das Zentrum der spanischen Hauptstadt besetzt hatten, um Kundgebungen der Bewegung »15-M« zu verhindern (jW berichtete), prügelten sie am späten Abend auf die Demonstranten ein, mindestens 20 Menschen wurden verletzt. Aktivisten warfen den Sicherheitskräften vor, »bestialisch« gegen die Protestierenden vorgegangen zu sein. Im Internetportal publico.es berichtete Luis López, einer der Verletzten, die Polizisten hätte solange auf ihn eingeschlagen, bis er am Kopf eine große, blutende Wunde gehabt habe. Rettungskräfte, die die Opfer versorgten, berichteten von mehreren Menschen, deren Verletzungen genäht werden mußten..." Artikel von André Scheer in der jungen Welt vom 06.08.2011 externer Link

Spaniens "Empörte" gehen wieder auf die Straße

"Nachdem Sicherheitskräfte einen Platz in Madrid geräumt haben, gibt es viele Solidaritätskundgebungen.
Sie skandieren und singen wieder. "Die Revolution hat begonnen", "Sie nennen es Demokratie, doch es ist ein Polizeistaat" oder "Diese Krise bezahlen wir nicht" - Sätze wie diese hallen seit Tagen durch die Straßen und Gassen in Madrids Zentrum, das sich angesichts der massiven Präsenz von Sicherheitskräften mehr und mehr im Ausnahmezustand zu befinden scheint
." Artikel von Jan Marot in Die Welt online vom 5.8.2011 externer Link

Sol Geraeumt - Bericht aus Madrid

"Am Dienstag, den 1.8. wurde der zentrale Platz Sol des 15 in Madrid geraeumt, was eine blitzschnelle Mobilisierung tausender Menschen zur Folge hatte. Es folgt ein Bericht ueber die Demonstrationen am Dienstag und Mittwoch." Bericht von "Percepcionlibradora" vom 04.08.2011 bei indymedia externer Link

Spanien rebelliert und organisiert sich weiter(hin)

"Spanien rebelliert und organisiert sich weiter(hin) - die "Berichterstattung(en)" gleichen schon mehr Desinteresse denn Ignoranz - völlig aussen vor dabei verkommt, dass wirklich (vom Wort zur Tat ) mit langem Atem tragende Strukturen erarbeitet und aufgebaut werden. Während Spaniens Regierungschef Zapatero sich doch dem allgemeinen Druck beugt und die Parlamentswahlen von Frühjahr 2013 auf den 20.November diesen Jahres vorzieht, kocht in den Töpfen der caserolladas die VoKü-Suppe der Proteste weiter, wärmend und schäumend zugleich.." Bericht von tierr@ auf Indymedia vom 30.07.2011 externer Link

Nächste Station Brüssel: Spanische »Empörte« wollen europäischen Sternmarsch zur EU-Zentrale organisieren

Spanien steht vor einem heißen Herbst. Die Bewegung der »Empörten« will den Druck auf die beiden großen Parteien erhöhen. Gleichzeitig verschärft sich die Krise. Die hohe Arbeitslosigkeit bedeutet für immer mehr Spanier Zahlungsunfähigkeit. Artikel von Ralf Streck im Neues Deutschland vom 29.07.2011 externer Link

Betrachtung+Kritik der Bewegung 15 M Spanien

"A dónde vamos...? Bewegung 15. Mai - Wohin geht die Reise? Einige Betrachtungen und kritische Anmerkungen zur Bewegung des 15 M in Spanien." Artikel von Friends of Lucía Sánchez Saornil vom 01.08.2011 bei indymedia externer Link

"Es ist keine Krise - Es ist das System" - Die "Empörten" nehmen nach einem wochenlangen Sternmarsch Madrid ein

"An diesem Wochenende sind die "Empörten" (Jugend "ohne Job, ohne Wohnung, ohne Pension und ohne Angst") wieder auf den zentralen Platz in Madrid und damit auch in Kommunikationsmedien zurückgekehrt. In Sternmärschen hatten sich die Aktivisten in langen Märschen aus allen Landesteilen in die Hauptstadt aufgemacht. Dort haben am Sonntag erneut Zehntausende gegen die Sparpolitik, Arbeitslosigkeit, Korruption und für eine "echte Demokratie" demonstriert. Am Wochenende nahmen sie auch den zentralen Platz der Hauptstadt "Puerta del Sol" wieder ein und debattierten über die Strategie der Bewegung für die nächsten Monate..." Artikel von Ralf Streck auf Telepolis vom 25.07.2011 externer Link

Spaniens Aufruhr der "Empörten". Vom Sozialprotest zur Parteinahme für volksfreundliche und echt demokratische Herrschaft

"Aus Spanien wird eine Sorte ungewöhnlicher Aufruhr vermeldet, was in anderen europäischen Ländern in entsprechenden Kreisen Bewunderung und den Wunsch zur Nachahmung hervorruft: "Jugendproteste, denen sich allmählich Ältere aus allen Berufssparten oder den Reihen der Arbeitslosen anschlossen" (FAZ, 23.5.), münden in spontane Dauerversammlungen nicht nur in Madrid, sondern in nahezu allen großen Provinzstädten. (...) Spanien verelendet sein Volk, die Jugend steht auf (...) Vom Fehler der "Empörung" (...) über das Bekenntnis zur "friedlichen Bewegung" (...) zur Bettelei um eine untertänige Herrschaft (...) und zur Selbstauflösung." Artikel bei vonmarxlernen.de externer Link

Wir zahlen nicht für euere Krise ? Leider doch, täglich.

"In Anwar Khalils winziger Madrider Wohnung stapeln sich die gepackten Kisten bis unter die Decke. Der 55-jährige Libanese muss jeden Tag damit rechnen, gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter von der Bank vor die Tür gesetzt zu werden. Er ist einer von Tausenden im Land, die die Raten ihrer Hypothek nicht mehr bezahlen können" - so beginnt "Wenn die Wohnung zum Albtraum wird" externer Link von Cornelia Derichsweiler in der NZZ vom 06. Juli 2011. Siehe dazu unbedingt auch: Die Erklärung der Beschäftigten der Enteignungsjustiz der Provinz Valencia, sie weigern sich, weitere Menschen aus deren Wohnungen zu vertreiben, berichtet in "Los funcionarios de los juzgados de expropiación de Valencia se alían con los desahuciados" externer Link Lucas Marco in der Zeitung Publico vom 29. Juni 2011. Die alternative Gewerkschaftskoordination Intersindical Valenciana hatte diese Stellungnahme vorgeschlagen, die von den anderen präsenten Gewerkschaften entweder unterstützt oder qua Enthaltung toleriert wurde - "gute Arbeit" im kompletten Sinne der Bezeichnung...

Bei weitem nicht "nur" Jugendbewegung

"In der Zeltstadt von Barcelona gibt es eine ArbeiterInnenkommission, die große Betriebe besucht, die sich im Kampf befinden, wie etwa Alstrom, Derbi, Seat, Sharp oder die Krankenhäuser, die gegen die Privatisierung des Gesundheitssystems in Katalonien kämpfen. Auf der Plaça de Catalunya gab es schon ein erstes ArbeiterInnentreffen mit 300 TeilnehmerInnen, und in diesen Tagen soll es ein zweites geben" - eine der Antworten von Sara Povo in dem Interview "Empörte" und Arbeiter" externer Link am 30. Juni 2011 bei indymedia (ausführlichere Fassung).

400.000 Menschen auf den Straßen - democracia real!

Beeindruckend sind weniger die enormen Zahlen der TeilnehmerInnen an den Protesten des 19. Juni etwa in Madrid oder Barcelona, beeindruckend sind noch viel mehr solche Zahlen: 10.000 Menschen in Murcia, 6.000 in Huelva, 8.000 in Vigo - massenhafte Teilnahme quer durchs Land, in einer ganzen Reihe von Mittelstädten die größten Demonstrationen entweder seit jeher oder seit langem. Die Zahl der Menschen, die diesen Kapitalismus nicht mehr wollen, ist regelrecht explodiert. Eine ganz ausführliche Dokumentation über aufrufe, Ereignisse, Ablauf und weitere Aktivitäten in ganz Spanien bei kaosenlared unter "Decenas de miles de "Indignados" en las calles para defender la libertad y la democracia real frente al capital" externer Link wozu auch Videos etwa von Teneriffa und anderswo gehören und die chronologisch weiter geführt wird. Siehe dazu auch:

  • Krise der Repräsentation
    "Der spanische Soziologe César Rendueles versucht, die Krise der Repräsentation zu erklären. Und sagt, dass der ständige Verweis auf die sozialen Netzwerke, die politischen Inhalte schwächt" - Das Interview "Das hat es noch nie gegeben" externer Link von Raul Zelik in der TAZ vom 20. Juni 2011
  • "Asambleas abiertas, no-violencia, no-representación. La diferencia del 15 M" externer Link von Aurelio Sainz Pezonaga am 21. Juni 2011 bei rebelion.org, ein Versuch insbesondere eben die Vertretung durch große Organisationen und die grundlegende Kritik daran durch die Bewegung theoretisch zu erkunden.
  • Die andere Seite:
    "Span. Staat: Hexenjagd auf 15M-Bewegung" externer Link von Mark Turm am 20. Juni 2011 bei indymedia, über die systematischen Repressionsversuche gegen die Bewegung, ein Beitrag, in dem auch zu Veranstaltungen in Berlin und München aufgerufen wird.
  • Sowie: Forderung nach Generalstreik...
    "Die Empörten setzen nun als Perspektive einen Generalstreik auf die Tagesordnung, "der das Land stilllegen wird." Sie wollen sich damit dagegen wenden, dass die Kosten für Krise der einfachen Bevölkerung aufgebürdet würden, während man die Verursacher des Desasters, die Banken, mit Milliarden stütze. In einem Kommunique wurde auf der Abschlusskundgebung in Madrid nahe des Parlaments angekündigt, "dass die Kommissionen der Arbeiter und der Stadtteile schon damit begonnen haben, einen Generalstreik vorzubereiten, der einen gesellschaftlichen Wandel ermöglichen wird", der von der Bewegung angemahnt wird. In einer Nachricht "an die Mächtigen" wurde es abgelehnt, dass Löhne und Renten beschnitten werden. Gemeint ist dabei die Erhöhung des Rentenalters, das Einfrieren der Renten und zudem die Abkopplung der Lohnentwicklung von der Inflation, womit weiter fallende Reallöhne erwartet werden.Andererseits soll begleitend ein Referendum organisiert werden, um die Bevölkerung im Land über diverse Reformen abstimmen zu lassen. Geplant ist, die Menschen am 15. Oktober an die Urnen zu rufen..." Aus "Empörte bereiten Generalstreik in Spanien vor" externer Link von Ralf Streck auf Telepolis news vom 20. Juni 2011
  • Schliesslich: Zeit der Verhandlungen, des sozialen Dialogs...
    ...sagen die beiden großen Gewerkschaftszentralen als Antwort auf die Generalstreik - Bestrebungen der 15M Bewegung, was den Sakkoträgern der Arbeiterbewegung in Beiträgen wie "UGT y CCOO descartan convocar una huelga general y piden diálogo social" externer Link am 21. Juni 2011 bei kaosenlared heftige Kritik einbringt...

Jugendproteste in Spanien: "Ein Traum ist wahr geworden"

Aida Sánchez-Fuentes ist selbst überrascht von der Dimension der Proteste in Spanien. Die Aktivistin über die bisherigen Erfolge und künftigen Pläne der Bewegung. Artikel von Reiner Wandler in der TAZ vom 20.06.2011 externer Link

Die "Empörten" halten an Sonntagsdemonstrationen fest

Trotz massiver Versuche, die Bewegung in Spanien zu diskreditieren, soll am Sonntag gegen den Euro-Pakt demonstriert werden, auch in Deutschland. Beitrag von Ralf Streck auf Telepolis pnews vom 18.06.2011 externer Link

#spanishrevolution - gegen Zwangsräumung

"In Madrid ging die Bewegung 15M - so benannt nach den Demonstrationen unter dem Motto "Echte Demokratie jetzt!" am 15. Mai - am Mittwoch zur direkten Aktion über. Mehr als 1.000 Demonstranten verhinderten die Zwangsräumung einer Familie, die den Kredit für ihre Wohnung nicht mehr bezahlen kann. Gerufen hatte eine "Gemeinschaft der von Hypotheken Geschädigten" (PAH), die dem Bündnis "Echte Demokratie jetzt!" angehört. Die Zwangspfändung von Wohnungen ist ein wachsendes Problem in Zeiten, in denen jeder Fünfte in Spanien ohne Arbeit ist..." Beitrag auf dem Blog M-Impression vom 15.06.2011 externer Link

Katalanischer Regierungschef "empört" über Empörte

"Tausende Empörte haben in der katalanischen Metropole mit einer Blockade des Parlaments gegen die Sparpläne der Regionalregierung demonstriert. Nachdem die Protestcamps in Barcelona, der spanischen Hauptstadt Madrid und anderen Städten am Sonntag nach vier Wochen freiwillig aufgelöst wurden, sind die Proteste derer, die "ohne Job, ohne Wohnung, ohne Pension und ohne Angst" sind, aber nicht vorbei. Die Transformation zu einer politischeren Bewegung scheint zu gelingen und davon zeugen zahlreiche Proteste in diesen Tagen..." Artikel von Ralf Streck auf Telepolis vom 15.06.2011 externer Link

"Das Camp war nur ein Werkzeug und kein Selbstzweck" - Nach Barcelona hat man auch in Madrid entschieden, die Camps abzubauen, um die Proteste auszuweiten

"Nach vier Wochen werden die "Indignados" (Empörten) die Protestcamps auf den zentralen Plätzen spanischer Innenstädte auflösen. Nach einem Beschluss im katalanischen Barcelona hat am Mittwoch auch die offene Vollversammlung der "Puerta del Sol" in der Hauptstadt Madrid entschieden, das Camp am Sonntag zu räumen. Das wird, wie bei ihrer Entstehung der Camps, Signalwirkung auf andere Lager haben, die es in vielen Städten gibt. Die Proteste von Menschen "ohne Job, ohne Wohnung, ohne Pension und ohne Angst" hatten am 15. Mai überraschend mit Großdemonstrationen der Plattform Wahre Demokratie Jetzt begonnen." Beitrag von Ralf Streck auf Telepolis pnews vom 09.06.2011 externer Link

Die Spanier zeigen uns einen Ausweg - Aufbruch der Vielen

Die Massenproteste von Madrid und Barcelona haben viele überrascht. Die spanische Gesellschaft hatte mit der Transición, dem Ende der 1970er-Jahre zwischen Franquisten, Königshaus und Linksparteien ausgehandelten Kompromiss zur Modernisierung des Landes, eine rasante Entpolitisierung erlebt. Und ausgerechnet diese Gesellschaft bringt heute neue Formen politischer Bewegung hervor? Kommentar von Raul Zelik in der TAZ vom 05.06.2011 externer Link. Aus dem Text: „… Neu daran ist, dass der Widerstand gegen die Umverteilung von unten nach oben mit einer radikaldemokratischen Praxis im öffentlichen Raum verbunden wird. Man demonstriert gegen die Sparprogramme der spanischen Regierung, mit denen Spekulationsvermögen und - nicht zuletzt deutsche - Banken gerettet werden sollen. Man demonstriert aber auch gegen die real existierende Demokratie. "Wir lassen nicht länger zu, dass andere für uns sprechen. Wir wollen selber sprechen", lautet eine der zentralen Losungen der Revolte. (…) Und schließlich war, wie heute in Spanien, die politische Linke vor den lateinamerikanischen Revolten völlig marginalisiert gewesen. Das scheint kein Zufall zu sein: Gerade weil niemand beanspruchen konnte, die Ausgeschlossenen zu repräsentieren - weder Politik noch Gewerkschaften, Medien oder Intellektuelle -, fand die Gesellschaft, zumindest phasenweise, zum Kern der Demokratie zurück: zur Artikulation der Vielen. Die Krise der Repräsentation hat nun offensichtlich also auch Westeuropa erreicht. Aber woran liegt das?...“

Wohin mit der Wut?

Den Demonstranten auf der Plaça Catalunya in Barcelona ist klar, daß sich etwas ändern muß. Nur was, wissen sie nicht. Artikel von Tamara Keuer in der jungen Welt vom 04.06.2011 externer Link

"Die Empörten"

"Der spanische Staat erlebt seit Mitte Mai diesen Jahres massive soziale Proteste, die weltweit für Aufsehen sorgen. Spanische und internationale Medien zogen teilweise Parallelen zu den Revolten, Aufständen und Umstürzen in den arabischen Ländern, da auch in Madrid, Barcelona und anderenorts Protestcamps auf zentralen Plätzen errichtet wurden. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick zu den Protesten..." Ein Überblick vom Barcelona-Besucher auf Indymedia vom 04.06.2011 externer Link

Spaniens Rebellinnen: Wer Glück hat, kriegt 600 Euro

In Sevilla ist etwa die Hälfte aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeitslos. Wie schlagen sie sich durchs Leben? Die WOZ sprach mit BesetzerInnen der Plaza de la Encarnación. Artikel von Dorothea Wuhrer in der WOZ vom 02.06.2011 externer Link. Aus dem Text: "«No nos vamos!» Nein, sie gehen nicht, jetzt erst recht nicht. Seit die Polizei am Freitag versucht hat, zwei Protestlager in Barcelona und Lleida gewaltsam zu räumen (es gab weit über hundert Verletzte) ist die Zahl der In­dignados, der Empörten, in Spanien noch ein bisschen grösser geworden. Auch in Sevilla. Hier hatten sich am Freitagabend Hunderte auf der zentralen Plaza de la Encarnación versammelt und Blumen in die Höhe gestreckt. Es war eine friedliche Antwort auf die staatliche Gewalt und erinnerte an die Hippiezeit - zu der es ja wegen der Franco-Diktatur in Spanien nie gekommen war. Mit dem Pariser Mai 1968 hat die «Echte-Demokratie-Jetzt!»-Bewegung (siehe unten: «Für totalen Umbau») dagegen wenig gemein: Die Indignados wollen den bürgerlichen Staat nicht zerschlagen. Er soll nur endlich mal auch als Rechts- und Sozialstaat funktionieren. Sie stehen mit den Beinen «auf dem Boden», wie die Medien erleichtert feststellten. Statt zu randalieren, campieren die Empörten seit fast drei Wochen friedlich auf den Plätzen, halten die Plazas sauber und sind gut organisiert. Aber pflegeleicht sind sie deswegen nicht: Als Reaktion auf die polizeiliche Gewalt in Barcelona haben die Protestierenden von Sevilla und Madrid am Sonntag an ihren offenen Versammlungen beschlossen, ihre Camps bis auf weiteres aufrechtzuerhalten..."

»Das politische System hat sich professionalisiert« - Interview mit einem Platzbesetzer in Barcelona

Seit zwei Wochen sind in Spanien die zentralen Plätze der Städte von zehntausenden Protestierern besetzt. Am vergangenen Freitag scheiterte der Versuch, das Protestcamp in der katalanischen Metropole Barcelona mit Polizeigewalt zu räumen. In der Nacht zum Montag entschieden sich die Demonstranten im ganzen Land, zu bleiben; einige Flächen wie etwa in Madrid auf dem Platz Puerta del Sol sollen jedoch verkleinert werden. ND-Autor Ralf Streck sprach mit Milo Andersen, einem Besetzer der ersten Stunde in Barcelona. Das Interview in neues Deutschland vom 31.05.2011 externer Link

Brutale Räumung der Plaza C. in Barcelona

"Heute morgen wurde mit einem brutalen Polizeieinsatz versucht die Plaza Catalunya zu räumen. Der zentrale Platz in Barcelona, der im Zusammenhang mit der Bewegung "Wahre Demokratie Jetzt" seit dem 15. Mai besetzt ist wurde mit Schlagstöcken und Pfefferspray angegriffen. 14 Camper_innen wurden dabei verletzt. Auf einen am Boden liegenden blutenden Menschen wurde immer wieder eingeprügelt. Mehrere mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Aktuell dauern die Auseinandersetzungen auf dem Platz noch an. Darüber, ob es in anderen Städten in Spanien ebenfalls Versuche gab die besetzten Plätze zu räumen habe ich kein Informationen. Auch wenn einige Forderungen der "Demokratiebewegung" sicherlich verkürzt sind, gilt es jetzt sich solidarisch zu zeigen, gegen diese Repression. Die Chancen die diese Protestbewegungen bieten sollten nicht unterschätzt werden. Es gilt eine solidarische Kritik zu äußern. Organisiert Solidaritätsaktionen! In Griechenland wurden nun übrigens auch zentrale Plätze von zehntausenden besetzt." Beitrag von "Wahre Autonomie!" auf Indymedia vom 27.05.2011 externer Link

Die "Empörten" strömen zu Tausenden auf den Platz in Barcelona zurück

"Die Polizei hat die Räumung des zentralen Platzes in Barcelona nach Stunden beendet. Nachdem das gesamte Material der Demokratiebewegung beseitigt worden ist, sind inzwischen tausende Menschen wieder zurück auf den Platz geströmt. Nach Angaben von Augenzeugen sind die Polizisten regelrecht vor der immer größer werdenden Masse geflüchtet, die sich aus Protest gegen die Räumung zum Platz begeben hat. "Die Antwort der Bevölkerung war unglaublich", erklärte einer der Geräumten. Er teilt Telepolis mit, dass das Camp wieder aufgebaut wird, denn die gesamte Infrastruktur wurde den Protestierenden genommen. Sie verfügen nun weder über Zelte, noch über Computer oder Spruchbänder. El Periodico hat schon 66 Verletzte des brutalen und zweifelhaften Einsatzes gezählt. Der Widerstand gegen die Räumung hat sich nicht auf den Platz beschränkt. Etwa 500 Studenten haben eine zentrale Verkehrsader (Avinguda Diagonal) der Stadt blockiert..." Artikel von Ralf Streck auf Telepolis vom 27.05.2011externer Link

campieren in Compostela

Video über die M-15 Bewegung in Santiago de Compostela. Menschen besetzen die Praza Obradoiro und halten Versammlungen ab. Das Video bei labournet.tv externer Link (spanisch | 6 min | 2011 | untertitel: deutsch)

Was eigentlich ist Demokratie?

Das vornehmste demokratische Recht sei es, so die über die Beteiligung an der Bremer Landtagswahl enttäuschten Wahlforscher, sich für eine der für das Parlament kandidierenden Parteien zu entscheiden. Traurig genug - und in Spanien (beispielsweise) wächst die Zahl der Menschen, die eben dies weder glauben, noch praktizieren wollen. Die Wahlschlappe der PSOE beeindruckt sie wenig - zu sehr war das politische Profil dieser Partei dem neoliberalen Mainstream angeglichen. Auch die massive Polizeirepression hält sie nicht von der Fortführung der Proteste ab, auch der Knüppel (technologisch längst überholt) bleut die Wahlpflicht nicht mehr ein.

  • "Die Besetzer_innen der Plaza Puerta del Sol, Madrid" externer Link ist ein Video bei labournet.tv vom 21. Mai 2011 (mit deutschen Untertiteln) in dem die politischen Vorstellungen der AktivistInnen deutlicher werden.
  • Der Beitrag "Impressionen aus der "Spanischen Revolution"" externer Link von reisechaot am 23. Mai 2011 bei indymedia gibt dazu subjektive Eindrücke und Positionen wieder.
  • Auch im Süden Camps: "Die spanische Protestbewegung unter dem Motto »Wahre Demokratie jetzt!« wird auch im Süden des Landes immer stärker. Bereits am Mittwoch vergangener Woche hatten sich spontan rund 1000 Personen auf dem Platz der Encarnación in Sevilla versammelt. Etwa 200 Demonstranten errichteten im Anschluß ein Protescamp, um auf dem Platz zu übernachten. Inzwischen hat sich die Zahl der Teilnehmer sowohl der Versammlungen als auch des Protestcamps mehr als verdreifacht" - aus dem Artikel "Protestcamp in Sevilla" externer Link von Lena Töpler, Emilio Sánchez in der jungen welt vom 25. Mai 2011.
  • "Spanische Krankheit" externer Link von Raoul Rigault am 26. Mai 2011 in der jungen welt ist ein Hintergrundbericht zur Lage der spanischen Wirtschaft, in dem es zu den sozialen Auswirkungen unter anderem heisst: "Die spontane Bewegung der vor allem jugendlichen »Indignados« (Empörten), die seit dem 15. Mai zu Zehntausenden in diversen Städten zentrale Plätze besetzt halten, teilt diesen künstlichen Optimismus nicht. Fast fünf Millionen Menschen sind erwerbslos. Zwei Millionen Jobs wurden im Zuge der Krise vernichtet. Die Arbeitslosenquote stieg binnen dreier Jahre von 8,3 auf aktuell 21,3 Prozent. Bei den unter 25jährigen ist sie gar doppelt so hoch".
  • "El SAT exige respeto a los derechos y libertades y el fin del 'estado policial'" externer Link vom 25. Mai 2011 ist eine Erklärung der andalusischen Alternativgewerkschaft SAT aus Anlaß der Festnahme von David Benavides - ein Lehrender an der Universität Sevilla - der wegen der Organisation eines Protestes gegen prekäre Arbeitsbedingungen verfolgt wird. Insgesamt stehen in Andalusien 400 AktivistInnen der SAT vor Gericht, die ersten jetzt auch wegen Beteiligung an 15. Mai Camps...Sie sollen halt wählen gehen, statt selbst aktiv zu werden, dann passiert ihnen auch nichts...

"Yes, we camp "

Live-Schaltungen nicht nur von der Madrider Besetzung, sondern auch von zahlreichen anderen Orten im spanischen Fernsehen. Massenaufgebot an Repressionskräften, ganz traditionsbewusst im Stile der Guardia Civil agierend. Überraschung bei den Gewerkschaften. Das Volk geht auf die Straße - und läßt sich auch von den Ordnungskräften nicht davon abhalten. Insbesondere junge Menschen - nirgendwo in der EU sind die Jungen so sehr dem Diktat der Verfügbarkeit unterworfen - sammeln sich unter dem Slogan "Wir sind keine Ware" - und "Wirkliche Demokratie, jetzt!". Eine kommentierte Materialsammlung zu den Massenprotesten in Spanien im europäischen Kontext ist "Wir sind keine Ware" vom 19. Mai 2011.

Jugend "ohne Job, ohne Wohnung, ohne Pension und ohne Angst"

Wirkliche Demokratie Jetzt"Proteste in Spanien jenseits der Gewerkschaften und der Parteien: Tausende wollen keine "Ware von Politikern und Bankern" mehr sein. "Wählt sie nicht", war einer der zentralen Slogans, der am Sonntag auf spanischen Straßen skandiert wurde. Tausende Menschen haben auf Demonstrationen in mehr als 50 Städten die Bürger aufgefordert, den Parteien am kommenden Sonntag die Stimme zu verweigern, welche die Krise auf die einfache Bevölkerung abwälzen. Aufgerufen zu den Protesten hatte die Plattform Wirkliche Demokratie Jetzt." Artikel von Ralf Streck in telepolis vom 17.05.2011 externer Link

Wirkliche Demokratie Jetzt
Grundinfos

Spanien in der Krise

(General)Streiks gegen die Krise

Spanien: Generalstreik gegen Reformen

Sindicato Andaluz de Trabajadores (SAT): "Marcha Obrera" und andere Aktionen

"Marcha Obrera"

Die Überarbeitung dieser Seite wurde durch eine freundliche Spende der Roa-Luxemburg-Stiftung in Berlin ermöglicht. Wir danken!
Siehe auch

Occupy international

Deutschland

Occupy Wall Street

Widerstand und Streiks gegen die Krise in Griechenland

Empörung und Streiks gegen die Krise in Portugal

Krise, Sparprogramme und Widerstand in Italien

Krise, Folgen und Proteste in Grossbritannien

Krise und Proteste in Irland

Schweiz: Grüezi »Occupy«

Sozialproteste in Israel

Bildungsproteste in Chile

Initiativen der Linken zur Finanz- und Wirtschaftskrise

die Occupy-Bewegung und Aktionstage

Nord-Afrikanische und europäische Empörung

Gewerkschaftliche Mobilisierung in der Krise

Finanzmarktkrise 2008

EU in der Krise

In Spanien:

Spanien in der Krise

Arbeitskämpfe

Arbeits- und Lebensbedingungen

Gewerkschaften

Privatisierung und Widerstand

MigrantInnen


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