Starbucks - Steuersatz: Etwa 0,3%
"Am Sonnabend bekommen in Britannien zahlreiche Starbucks-Filialen unerwünschten Besuch: Die Flashmob-Initiative UK Uncut ist wieder unterwegs. Und ramponiert womöglich das Image des US-Konzerns. Der ist wegen seiner Steuervermeidungspraktiken auch beim britischen Finanzministerium in Ungnade gefallen" - so beginnt der Vorbericht "Mit dem Schlafsack ins Starbucks" am 06. Dezember 2012 in Neues Deutschland. Siehe dazu auch: "Tax justice, austerity and class struggle" von Phil am 05. Dezember 2012 bei libcom.
- Steuervermeidung in Britannien: Mit dem Schlafsack ins Starbucks
Am Samstag bekommen in Britannien zahlreiche Starbucks- Filialen unerwünschten Besuch: Die Flashmob-Initiative UK Uncut ist wieder unterwegs. Und ramponiert womöglich das Image des US-Konzerns. Artikel von Pit Wuhrer, London, in der WOZ vom 06.12.2012 . Am Schluß des Artikels aber auch folgendes: "(..) Harte Auflagen: Wer sich ohne Bewilligung Zutritt zu einem Kraftwerk, einer Startbahn oder einem Geschäft verschafft, kann in Britannien wegen Hausfriedensbruch belangt werden. Allerdings kommt es nur selten zu einer Verurteilung. Nach der umstrittensten UK-Uncut-Aktion, der Besetzung des Edelkaufhauses Fortnum & Mason im März 2011, wurden nur 8 von 145 Verhafteten zu Gemeinwesenarbeit verknurrt. Aber alle 145 sassen 24 Stunden in Einzelhaft, auch Molly Solomons. Folgenschwerer sind die Polizeiauflagen nach der Freilassung. Die Verdächtigen dürfen sich während der ein bis zwei Monate dauernden Ermittlungen nicht mehr treffen und nicht mehr in die Nähe des besetzten Objekts kommen. Gegen neunzehn BesetzerInnen des Gaskraftwerks West Burton (Oktober 2012) wurde sogar eine Ausgangssperre verhängt: Sie müssen von 19 bis 9 Uhr zu Hause bleiben. «Die Auflagen und der langwierige Prozess zermürben die Aktivisten viel mehr als die Urteile», sagt Alistair Alexander." Siehe dazu:
- UK Uncut is a grassroots movement taking action to highlight alternatives to the government's spending cuts
Eine schöne Bildershow gleich auf der Startseite. Die Pressemitteilungen und weitere Infos sind dort ebenfalls verlinkt.
N14 - Generalstreik in (Süd)Europa!
Am 14. November wird in Portugal, Spanien, Zypern, Malta - und vielleicht auch in Italien gestreikt: Ein eintägiger (süd)europäischer Generalstreik aus Protest gegen die Austeritätspolitik der EU. Der Vorschlag dazu kam von der portugiesischen CGTP, der zypriotische Gewerkschaftsbund hatte als erster ebenfalls zum 14. November aufgerufen, nun haben sich auch die beiden grössten Verbände Spaniens, CCOO und UGT dafür ausgesprochen - der CCOO-Vorsitzende Toxo ist gegenwärtig auch turnusgemäß Vorsitzender des EGB. Die Gewerkschaften Griechenlands haben bereits für den 18. November zum Generalstreik aufgerufen, sollen aber jetzt bewegt werden, diese Aktion ebenfalls auf den 14. November vorzuziehen. In verschiedenen Föderationen Italiens wird dies ebenfalls diskutiert. Siehe "ETUC day of action and solidarity for a Social Compact for Europe" - der offizielle Aufruf des EGB zu einem Kampf- und Aktionstag in Europa am 14. November, verabschiedet am 17. Oktober 2012, auch in deutscher Übersetzung: Für einen europäischen Sozialpakt: Aktions- und Solidaritätstag des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) am 14. November 2012. Erklärung des EGB-Exekutivausschusses vom 17. Oktober 2012, übersetzt von Werner Horch .
Siehe dazu International > Europa und für Großbritannien:
- Shop Steward Konferenz für massive Aktionen am 14. November
Die regionale Konferenz Nordwest des landesweiten Netzwerks der Shop Stewards tagte am Samstag in Manchester - erstmals, nachdem das Netzwerk - zusammen mit den eher linkeren Gewerkschaften - beim TUC Kongress erfolgreich für einen Beschluss zu einem 24 stündigen Generalstreik mobilisiert hatte. Dieser Beschluss ist, aufgrund des Wirkens einer noch nicht unbekannten Oppositionspartei, durchaus umstritten: Wie es zu seiner Realisierung kommt, war Hauptthema. Und: Dass eigentlich der 14. November der richtige Termin wäre. So aber soll dieser Tag mit massiven Aktionen dazu benutzt werden, für den beschlossenen Generalstreik zu mobilisieren, um ihn dadurch auch in den europaweiten Widerstand einzubringen, wird in dem Bericht "NW NSSN report & agrees to support ETUC day of action" vom 29. Oktober 2012 hervorgehoben.
Zehntausende Briten protestieren gegen Sparkurs
"Zehntausende Menschen sind in London auf die Straße gegangen, um gegen die Sparpolitik ihrer Regierung zu protestieren: Sie will die massiven Schulden vor allem mit Kürzungen im Gesundheitssystem und bei den Renten abbauen. Auch in Belfast, Glasgow und Rom gab es Demonstrationen." Meldung Auf Spiegel-Online vom 20.10.2012 . Siehe dazu auch:
- Britain's Unions Bring London to a Standstill
100 thousand workers march on the capital as unions warn austerity isn't working and threaten a general strike for the first time since 1926. Ein Video bei RealNewsNetwork.com vom 21.10.2012
- Anti-austerity marches take place
Ein Bericht auf der Seite der BBC vom 20.10.2012
Proteste trotz Streikverbot: Viele Aktionen gegen den harten Sparkurs der Regierung
In Großbritannien drohen im Zuge der extremen Sparmaßnahmen der Regierung weitere Einschnitte im öffentlichen Dienst. Am Donnerstag streikten Hunderttausende dagegen. Artikel von Christian Bunke, London, im Neues Deutschland vom 11.05.2012 . Aus dem Text: "(...) Auch wenn die Rente der Stein des Anstoßes ist, sind die Streiks zugleich Ausdruck des Protests gegen das gesamte Sparpaket: 310 000 Jobs sind im öffentlichen Sektor bereits verloren gegangen, 410 000 sollen noch folgen. Über die richtige Kampfstrategie gegen das Sparprogramm hatte es in den vergangenen Monaten allerdings bittere Auseinandersetzungen innerhalb der britischen Gewerkschaftsbewegung gegeben. So akzeptiert die Führung der größten Gewerkschaft im öffentlichen Sektor, UNISON, die Renteneinschnitte. Deshalb war sie am Donnerstag auch nicht am Streik beteiligt. Zuletzt hatte UNISON am 30. November 2011 an einer gemeinsamen Kampfaktion mit anderen Gewerkschaften teilgenommen..."
Occupy London vor der Räumung - Die Bewegung ist in Bewegung
Die Occupy-Protestler vor der St-Pauls-Kathedrale in London müssen die Zelte abbrechen. Nun verlagern sie ihre Aktivitäten in andere Stadtteile. Auch ohne Zelte. Artikel von Johannes Himmelreich in der TAZ vom 24.02.2012
Großbritannien - Against Occupy
In Großbritannien attackieren Sympathisanten der English Defense League Mitglieder von Gewerkschaften und Aktivisten der »Occupy«-Bewegung. Letzter Teil einer Serie über rechten Populismus und Extremismus in der Euro-Krise. Artikel von Fabian Frenzel in der Jungle-World vom 26.01.2012 , Teil 7 einer Serie über Rechtextremismus in der Eurokrise
Widerstand in Britannien: Eine Krabbelstube in der Bankfiliale
Was unternimmt man gegen eine Regierung, die partout den Sozialstaat gegen die Wand klatschen will? Man lässt sich was Neues einfallen. Und vergisst die Vergangenheit nicht. Artikel von Pit Wuhrer, London, in der WOZ vom 17.11.2011
Occupy LSE und das merkwürdige Gebilde der City of London Corporation
"Die City of London ist ein merkwürdiges Gebilde. In direkter Nachbarschaft zu einigen von Londons ärmsten Stadtteilen befindet sich hier die größte Kapitalkonzentration Großbritanniens. Hier, und im aufgrund immer größer werdenden Platzmangel in der City entstandenen Canary Warf, befindet sich das Herz der britischen Finanzwelt. Hier sind die Börse, die Bank of England und die Hauptquartiere der meisten Großbanken einträchtig nebeneinander versammelt. Der City schenken die Camper vor der St. Pauls Kathedrale besondere Aufmerksamkeit. In ihrem Antwortschreiben auf die Räumungsaufforderung stellen sie folgendes fest: "Wir haben die Corporation aufgefordert, drei Dinge zu tun, die alle anderen kommunalen Körperschaften normalerweise machen. Wir haben die Corporation aufgefordert, sich dem Informationsfreiheitsgesetz zu unterwerfen. Wir haben die Korporation aufgefordert, ihr City-Geldkonto offenzulegen. Außerdem haben wir die Corporation aufgefordert, ihre Lobbyaktivitäten seit der Finanzkrise 2008 offenzulegen." Seitdem Occupy LSX solche Forderungen an das britische Finanzzentrum richtet, spitzt die britische Öffentlichkeit vermehrt die Ohren. Den Allermeisten war bislang überhaupt nicht klar, dass es sich hierbei um eine eigene Entität handelt, an die man überhaupt Forderungen richten könnte. Für die meisten war die "Square Mile", wie die City auch genannt wird, nur eine Ansammlung von Hochhäusern und Bankinstituten..." Artikel von Christian Bunke auf Telepolis vom 19.11.2011
Occupy Lndn
Ein Livestream aus London - wir sind hier, um zu bleiben: "Occupy London" seit dem 15. Oktober 2011.
Lehrer gehen voran: Britische Gewerkschaften proben Aufstand gegen Kürzungspaket
"Am Donnerstag soll es in Großbritannien knallen: Für den 30. Juni rufen die Gewerkschaft für Staatsangestellte PCS, die Gewerkschaft für Lehrende an Universitäten und Colleges UCU, die Lehrergewerkschaft NUT und die Gewerkschaft für Lehrende und Lehrer ATL ihre Mitglieder zu einem gemeinsamen Streik auf. Damit soll gegen Pläne der britischen Regierung protestiert werden, die Renten im öffentlichen Dienst zu beschneiden. Die gemäßigte ATL mobilisiert zum ersten Mal in ihrer Geschichte zu einem Arbeitskampf. Es wird mit rund 800000 Streikenden gerechnet..." Artikel von Christian Bunke, Manchester, in der jungen Welt vom 28.06.2011
Gewerkschaften drohen mit Jahrhundert-Streik: Streit um Sparkurs der Regierung - Scharfe Kritik an geplanter Reform des öffentlichen Dienstes
"Im Streit um den Sparkurs der britischen Regierung droht dem Land eine Streikwelle. Sollte die Regierung ihre Pläne zur Reform des öffentlichen Dienstes nicht anpassen, werde Großbritannien den größten Arbeitskampf seit dem Generalstreik 1926 erleben, drohte der Generalsekretär der Gewerkschaft Unison, Dave Prentis, am Samstag in einem Interview mit der Zeitung "Guardian". Er vertritt rund 1,4 Millionen Angestellte des Staates. Die Gewerkschaften würden nach und nach sämtliche Sektoren der öffentlichen Verwaltung lahmlegen, warnte Prentis. "Und wir werden gewinnen." Die Aktionen sollen am 30. Juni mit einem Streik der 750.000 Lehrer und Behördenmitarbeiter beginnen." Artikel in Der Standard vom 18. Juni 2011 . Siehe dazu "Biggest strike for 100 years - union chief", Artikel im Guardian vom 18.06.2011
Durch Privatisierung aus der Krise? Mit dem Slogan von der "starken Gesellschaft" soll der Staat in allen Bereichen geschrumpft werden
"Die britische Regierung macht ernst. Um das Staatsdefizit zu senken und auf dem Finanzmarkt zu bestehen, werden öffentliche Dienste reihenweise privatisiert - radikaler, als Margaret Thatcher es in den 1980er Jahren wagte. Ist das der Weg aus der Schuldenkrise - oder führt es im Gegenteil noch tiefer in sie hinein?.." Artikel von Matthias Becker auf Telepolis vom 20.05.2011
Proteste gegen das Sparpaket der britischen Regierung
Die untenstehende Meldung in der Neuen Züricher war einer der Gründe, warum es vor 35 Filialen der Barclays-Bank im Großraum London und in vielen anderen Städten in GB am Wochenende zu allerlei lustigen Aktionen kam. Dieses Wochenende traf es Barclays, nächstes Wochenende wird man sich auf die Royal Bank of Scotland (RBS) konzentrieren und in Analogie zum „Bail-Out“ zum „Bail-In“ aufrufen. Aufgerufen dazu hat die Gruppe „UK UNCUT“ – Link siehe unten – die in einem kleinen Video „What is the Big Society Bail-In?“ – Link siehe unten – zeigt, wie man sich all das, was die Banken den Menschen genommen haben, wieder aneignet: „A Bail-In means marching into our broken banks and building something better. Make your silent, sterile Barclays branch sing, dance, explode with life! Reclaim the space and make it into something thrilling, something that shows how much creativity the anti-cuts movement has. Let’s smash austerity with a smile on our faces. We are Cameron’s nightmare, a real big society with the vision and bravery to transform the institutions at the rotten heart of our system…” Siehe dazu:
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26. März 2011 Proteste in London - Was wirklich geschah
"Am 26. März 2011 sind in London sind 400.000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Kürzungspolitik der Regierung zu protestieren. Auf dem Trafalgar Square wurden sie von der Polizei eingekesselt und zusammengeschlagen. Eine Demonstrantin erzählt..." Der Film bei labournet.tv (englisch | 13 min | 2011 | untertitel: deutsch)
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Die grösste Gewerkschaftsdemonstration der letzten Jahrzehnte
Über 400.000 Menschen sollen es gewesen sein, die sich am letzten Märzwochenende in London versammelten, um gegen die sogenannte Sparpolitik der konservativ-liberalen Regierung zu protestieren. Insbesondere Beschäftigte des öffentlichen dienstes beteiligten sich, keineswegs zufällig: Allein bei den Gemeinden sollen 170.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, im nationalen Gesundheitsdienst rund 50.000. Der Bericht "Anti-Cuts March Swells to 400,000" am 26. März 2011 im Guardian macht deutlich, wie kraftvoll die Wirkung dieser Proteste war.
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Siehe dazu auch: "Photoreport: TUC anti-cuts march" - Fotosammlung vom 29. März 2011 bei unseren Kollegen vom englischen Labournet. Sowie: Die eigene Seite des Bündnisses gegen Streichungen "UK Uncut" mit zahlreichen Materialien und Aufrufe für weitere Proteste...
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Hunderttausende protestieren in London gegen Sparpläne
"Am Samstag gingen in London Hunderttausende auf die Straße, um gegen den Sozialabbau der konservativ/liberaldemokratischen britischen Koalitionsregierung zu demonstrieren Protestwelle in Großbritannien). Schätzungen variieren zwischen 250.000 und über 500.000 Teilnehmenden. Die Teilnehmer kamen aus allen Teilen Großbritanniens mit fast 1000 Bussen und 21 Sonderzügen. Die Demonstration wurde vom britischen Gewerkschaftsbund TUC organisiert, allein die Gewerkschaft für Staatsangestellte PCS schätzt, dass 25.000 ihrer Mitglieder zu dem Ereignis gekommen waren..." Artikel von Christian Bunke auf Telepolis vom 28.03.2011
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London: Massendemo und Kaufhausbesetzung
"Nachdem über 400 000 Menschen in der Stadt demonstriert haben, ist es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Dabei kam es zu einer Besetzung des Luxus-Kaufhaus Fortnum & Mason im Viertel Picadilly. Die Proteste richten sich gegen die Kürzungen und die Schließung vieler öffentlicher Einrichtungen. Das Motto der Demo lautete unter anderem: "Demo für den anderen Weg!"..." Beitrag von "Streets of London" auf Indymedia vom 27.03.2011
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Protestwelle in Großbritannien: Ende März werden Massendemonstrationen gegen das Sparpaket stattfinden
"Am 26. März werden Hunderttausende in London gegen das Sparpaket der britischen Koalitionsregierung demonstrieren. Es könnte die größte Demonstration in Großbritannien seit der Antikriegsdemonstration am 15. Februar 2003 werden. Damals demonstrierten eine Million Menschen gegen die Beteiligung der britischen Regierung am Irakkrieg. Die Menschen forderten von ihrer Regierung, dass sie ihnen zuhört. Eine ganze Generation wurde durch die Erfahrung politisiert, dass die Labour-Regierung unter Blair eben nicht zuhörte, sondern ihren Kurs unbeeindruckt fortsetzte, politisiert und radikalisiert..." Artikel von Christian Bunke auf Telepolis vom 10.03.2011 . Siehe dazu:
- We support the British trade union demonstrationand we will take part in London on Saturday, 26 March.
Das gemeinsame Flugblatt des europäischen Netzwerks der Basisgewerkschaften . Delegationen aus den verschiedenen Ländern beteiligen sich an der Demo in London am 26, März und verteilen das beiliegende Flugblatt auf Englisch. Aus dem Text: "...A wave of strikes and demonstrations are needed at European level. For the trade union movement, the priority must be to build such a Europe-wide mobilisation, not to take part in negotiations with management to accept agreements or pacts applying austerity plans on the orders of the European Central Bank, the World Bank and International Monetary Fund. Lets build this trade union movement and this social mobilisation together across Europe , without sectarianism! Our support for this demonstration by British trade unions is one milestone on this road."
- March for the Alternative March 26, 2011
- Barclays steht als Steuerflüchtling in der Kritik: Britische Grossbank zahlt Traum-Steuersatz von 1 Prozent
Die britische Grossbank Barclays steht in ihrem Heimatland als Steuerflüchtling in der Kritik. Die Bank musste zugeben, 2009 lediglich 113 Millionen Pfund (rund 174 Millionen Franken) an Unternehmenssteuern an das britische Finanzamt abgeführt zu haben. Artikel in der NZZ vom 19.02.2011 . Aus dem Text: „Die Bank erzielte einen Bruttogewinn von 11,6 Milliarden Pfund (17,8 Mrd. Franken). Das geht aus einem Brief von Barclays-Chef Bob Diamond an den Labour-Abgeordneten Chuka Umunna hervor. Dieser bezeichnete die Zahlen laut Berichten in britischen Medien vom Samstag als «anstössig». Der normale Satz für Unternehmenssteuern liegt in Grossbritannien derzeit bei 28 Prozent. Barclays generiert seine Gewinne jedoch nicht ausschliesslich im Heimatland, sondern auch im Ausland, unter anderem in Steueroasen. 30 Barclays-Töchter sitzen auf der Isle of Man, 38 im Steuerparadies Jersey, 181 weitere auf den Cayman Inseln in der Karibik. Nach Berechnungen von Experten hat die Bank nur zehn Prozent ihrer Gewinne aus dem Jahr 2009 in Grossbritannien versteuert. Es sei aber zu bezweifeln, dass nur jedes zehnte Pfund in Grossbritannien verdient worden sei. Inklusive Steuern der Angestellten…“
- Banken zu Kindergärten
Großbritannien: Besetzungsaktion gegen 35 Filialen der Barclays Bank. Wachsender Protest gegen immer dreistere Sozialkürzungen des Staates. Artikel von Christian Bunke, Manchester, in der jungen Welt vom 21.02.2011 . Aus dem Text: „ Am Samstag mußten in Großbritannien 35 Filialen der Barclays Bank vorübergehend schließen. Sie wurden zum Ziel eines symbolischen »bail in«. Der Begriff bezeichnet die Beteiligung der Gläubigerseite, also z.B. Kreditinstitute und Investmentfonds, an den Kosten eines Krisenmanagements bei Schuldnern in einer Unternehmenskrise. Bekanntlich erhielten britische Banken ja Milliardensummen staatlicher Gelder, um diese vor dem Ruin zu retten. Nun muß die Bevölkerung dafür zahlen, etwa indem beispielsweise in Manchester alle öffentlichen Toiletten und fast alle öffentlichen Bäder geschlossen werden…“
- A Saturday Against the Cuts
“It is still a few weeks until the big demonstration of 26 March, but this Saturday 19th February will see protest against the cuts all over London. The Lewisham Carnival Against Cuts sees local demonstrations meeting for a parade from Catford Town Hall to Lewisham Library. The Big Society Bail-In will target Barclays banks in Central London, and marches are called for in Hackney and Waltham Forest while the Chorus of disapproval will protest at Peckham Library. In the evening, after all the protest, people can either relax at a this benefit party or this one, or discuss how to overthrow the government…” Der Bericht mit vielen Links bei Indymedia-London vom 17.02.2011
- UK Uncut Direct Action against the cuts
- What is the Big Society Bail-In?
- Carnival Against Cuts
- Southwark SOS
- Sonderseite bei Indymedia-London
Mit oder gegen Labour: Landesweite Konferenz gewerkschaftlicher Vertrauensleute beschließt Kampagne gegen das Sparpaket der Regierung
"In Großbritannien diskutiert der linke Flügel der Gewerkschaftsbewegung wieder die Rolle der Labour Party. Aktueller Anlaß ist die Aufteilung der Kürzungen des Staatshaushalts auf die Städte und Gemeinden. Arbeiterstädte sind von den Sparplänen der konservativ-liberalen Regierung unter Premierminister David Cameron besonders hart betroffen. Wohlhabendere Kommunen mit konservativer Stammwählerschaft werden dagegen vergleichsweise geschont..." Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 25.01.2011
Sogar am Rüstungsetat wird gespart - ein bisschen...
"Die britische Regierung legt am Mittwoch dem Parlament die härtesten Haushaltskürzungen der Nachkriegsgeschichte vor. Der konservative Premierminister David Cameron will in den nächsten vier Jahren 83 Milliarden Pfund (94 Milliarden Euro) einsparen. So soll das massive Haushaltsdefizit von mehr als zehn Prozent bekämpft werden. Der Rüstungsetat kommt mit Einschnitten von acht Prozent vergleichsweise glimpflich davon. Im Sozialhaushalt, bei Polizei, Justiz und Kultur werden weitaus drastischere Einbußen erwartet. Im Durchschnitt erwarten die Ministerien Budgetkürzungen in Höhe von 25 bis 40 Prozent. Schatzkanzler George Osborne stellt die kompletten Sparpläne für den Gesamthaushalt am Mittwoch vor" - so beginnt "Cameron streicht radikal Jobs und Leistungen" von David Moir in der Zeit vom 20. Oktober 2010.
- Siehe dazu auch: "Unter der Oberfläche brodelt es im Land. Doch bisher halten die Führungen der großen Gewerkschaften den Widerstand zurück. Der Gewerkschaftsbund TUC will erst im März kommenden Jahres eine Großdemonstration organisieren. Kämpferische Gewerkschaftsführer wie Bob Crow von der Transportarbeitergewerkschaft RMT fordern dagegen die Organisation koordinierter Streiks" - aus dem Artikel "Widerstand auf Sparflamme" von Christian Bunke am 22. Oktober 2010 in der jungen welt.
Der Haushaltsentwurf: Eine Kriegserklärung
Die neue britische Regierung hat in dieser Woche ihren Nothaushalt verabschiedet. Er ist genau geworden, was zu erwarten war - eine Kriegserklärung "nach unten". Dass der Regierung etwas neues einfiele, kann wohl niemand erwarten - die Phantasielosigkeit bürgerlichen Krisendenkens ist notorisch und global. Dieser Entwurf aber ist von Eindeutigkeit und reaktionären Ideen dermaßen geprägt, dass es bereits wieder auffällt - so jedenfalls ist die Bewertung durch die Gewerkschaften.
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Vorbereitung auf soziale Unruhe
In Manchester endete am gestrigen Donnerstag der viertägige Kongress des britischen Gewerkschaftsbundes TUC. Er stand im Zeichen des Sparprogrammes der konservativ-liberalen Regierungskoalition. Zeitgleich tagten hohe Polizeioffiziere und warnten angesichts der Sparmaßnahmen vor sozialen Unruhen. Artikel von Christian Bunke im Neues Deutschland vom 17.09.2010
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Britische Gewerkschaften beschließen massive Streiks gegen Sparpläne
„Der britische Gewerkschaftsdachverband TUC hat massive Streiks gegen die Sparpläne der Regierung beschlossen. Eine überwältigende Mehrheit der Delegierten des TUC-Jahrestreffens sprach sich am Montag in Manchester für den Arbeitskampf aus. "Wenn es einen konzentrierten Angriff auf uns gibt, müssen wir vereint zurückschlagen", sagte Arbeitnehmerführer Bob Crow von der Verkehrsgewerkschaft RMT und erntete donnernden Applaus. Bereits am Sonntag hatte TUC-Generalsekretär Brendan Barber angekündigt, der Gewerkschaftsverband wolle "sehr mächtige und sehr effiziente Kampagne gegen die Haushaltskürzungen" organisieren.“ AFP-Meldung bei Yahoo-Nachrichten vom 13.09.2010
- Der konservativ-liberale Spar-Haushalt: Klassenpolitik
In dem Beitrag "Britain's Austerity Budget: A Class Act" in The Bullet vom 07. Juli 2010 unterzieht Hugo Radice, Professor an der Universität Leeds den jetzt verabschiedeten Sparhaushalt der neuen konservativ-liberalen Regierung einer ausführlichen Analyse - inklusive der durchaus verbreiteten bürgerlichen Kritiken daran. Und weist darauf hin, dass angesichts des gewaltigen Kürzungsprogramms die schon jetzt in Regierungskreisen aufkommenden Diskussionen über weitergehende Streikverbote als jene aus der Thatcherzeit, die unter Blair alle gültig blieben, keineswegs zufällig sind.
"Government declares war on public services" ist die Stellungnahme des UNISON General Sekretärs Dave Prentis vom 22. Juni 2010 überschrieben, die sich vor allem mit den desasströsen auswirkungen einer generellen 25% Ausgabenkürzung befasst.
- "We will resist attack on public sector pay and pensions" heisst die Verlautbarung des PCS General Sekretärs Mark Serwotka vom 21. Juni 2010, hier bei unseren Kollegen von LabourNet UK gespiegelt.
- "Retirement age rise plan attacked by charities and unions" heisst der Artikel von Allegra Stratton am 24. Juni 2010 im Guardian, in dem die gesamten Reaktionen von Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbänden zusammengefasst werden.
Zeit zu kämpfen im Königreich. Britische Gewerkschaften sollen sich gegen Krisenfolgen wehren / Widerstand gegen Lissabon-Vertrag
Artikel von Christian Bunke im ND vom 11.09.2009
Berichte zur Krise
Wildcat hat Leute in verschiedenen Ländern gebeten, ihre Beobachtungen zu den Auswirkungen der Krise aufzuschreiben.
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England: »Anti-soziale Solidarität«
Bericht aus England vom Januar 2009 mit einem update vom Februar 2009
- England: »Die Arbeitsplatzverluste haben noch nicht einmal richtig angefangen.«
Bericht aus London von November 2008 mit einem Update am Schluss
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