TUC-Kongress: Entschliessung zum Generalstreik...
"Am vorletzen Wochenende demonstrierten 900 Gewerkschafter durch ein sonniges Brighton. Lautstark brachten sie ihre Forderung zu Gehör: Einen Generalstreik, so schnell wie möglich. Adressat dieser vom Betriebsrätenetzwerk »National Shop Stewards Network« (NSSN) organisierten Botschaft waren die Delegierten des jährlichen Kongresses des britischen Gewerkschaftsbundes TUC, welcher vom 9. bis zum 12. September in dem südenglischen Badeort. Für die Demonstranten drehte sich alles um den Antrag Nr. 5, eingebracht von der Gefängniswärtergewerkschaft POA. Dort heißt es: »Der Kongreß begrüßt die ›future that works‹-Demonstration, die für den 20. Oktober 2012 geplant ist. Der Kongreß erkennt weiter an, daß nach der Demonstration alle TUC-Gewerkschaften ihre Stimme erheben müssen, um die Beschäftigten im öffentlichen und privaten Sektor, die Erwerbslosen, unsere Kinder, alte Menschen und alle verwundbaren Teile unserer Gesellschaft zu schützen. Der Kongreß akzeptiert, daß die Gewerkschaften den Kampf gegen diese Regierung von der Front mit einer Koalition des Widerstandes führen müssen. Wir brauchen koordinierte Streiks, wo möglich zusammen mit weit reichenden Kampagnen, die die Möglichkeit und Praktikabilität eines Generalstreiks mit einschließen" - so beginnt der Artikel "Es fängt an, weh zu tun" von Christian Bunke am 18. September 2012 in der jungen welt.
Siehe dazu auch: "Video of NSSN lobby of the TUC" vom 17. September 2012 bei National Shopstewards Network
Tschüss, Labour
"Die britische Gewerkschaft für Staatsangestellte (PCS) hat sich in einer Urabstimmung ihrer Mitglieder dafür entschieden, zukünftig eigene Kandidaten zu Parlamentswahlen aufzustellen. 78,9 Prozent aller PCS-Mitglieder stimmten dafür. Die PCS hat 292000 Mitglieder, ist die sechstgrößte Gewerkschaft im Land und nun die erste große, die diesen politischen Schritt geht. PCS-Generalsekretär Mark Servotka nannte es »eine historische Entscheidung«" - aus dem Bericht "Historische Entscheidung - Britische Gewerkschaft will bei Wahlen eigene Kandidaten aufstellen" von Christian Bunke am 04. Juli 2012 in der jungen welt.
Schwarze Listen – Berufsverbot für Gewerkschafter
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Police are linked to blacklist of construction workers
Security services 'gave data to clandestine organisation funded by major names in building industry'. Artikel von Daniel Boffey im Guardian vom 03.03.2012
- Faktisch ein Berufsverbot: Schwarze Liste mit Daten von 3000 Gewerkschaftern kursierte jahrelang in britischer Bauindustrie
Über Jahre »abonnierten« britische Bauunternehmer eine von einer Privatdetektei zusammengestellte schwarze Liste, die Namen von engagierten Gewerkschaftern enthielt. Wer drauf stand, stand bei seinem Arbeitgeber oft auch schnell wieder vor der Tür. Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 28.08.2009
- Schwarze Listen in UK: Britische Privatdetektei legte im Auftrag der Bauunternehmer Dossier über 3000 aktive Gewerkschafter an
„Mein Telefon macht immer so komische Geräusche, ich bin mir ziemlich sicher, daß ich abgehört werde. Kein Wunder, daß der Staat keine echten Kriminellen fängt.« Steve Acheson, langjähriger Aktivist der Elektrikergewerkschaft EPIU, hat allen Grund für gesundes Mißtrauen. Seit Jahren beschuldigt er die britische Bauindustrie, kämpferische Gewerkschafter effektiv mit einem Berufsverbot zu belegen. Nun konnte die Existenz einer schwarzen Liste bewiesen werden...“ Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 31.03.2009
- Gewerkschafter gefeuert: Britische Bauunternehmen führen offenbar »schwarze Listen« organisierter Arbeiter. Drei Elektriker in Manchester entlassen
„…Gewerkschaftliche Organisierung gibt es nur bedingt. Die auf der Baustelle vertretenen Firmen zahlen ihren Belegschaften die Mitgliedsbeitrage für die Gewerkschaft AMICUS. Diese toleriert im Gegenzug Arbeitszeiten von 50 Stunden in der Woche und unternimmt nichts, um die Festanstellung der dort beschäftigten Bauarbeiter zu erreichen. Arbeiter, die im vergangenen Jahr Urlaubsgeld forderten, wurden entlassen. AMICUS tat nichts…“ Artikel von Christian Bunke, Manchester, in der jungen Welt vom 23.01.2007
Das Pendel schlägt zurück: Der »neue Realismus« der britischen Gewerkschaften ist unter Druck - Linke Strömungen werden wieder stärker
Großbritannien steckt im Wandel. Nach über 30 Jahren Neoliberalismus und der Zerschlagung der mächtigen Bergarbeitervertretungen 1985 durch Maggie Thatcher gewinnen die Linken in den Gewerkschaften wieder an Macht. Für den Januar sind große Streiks angekündigt. Artikel von Christian Bunke im Neues Deutschland vom 16.12.2011
Bauarbeiter wehren sich. Großbritannien: Gewerkschaftliche Basisinitiative will massiven Angriff auf Tarifstandards zurückschlagen
"Die britische Gewerkschaft UNITE hat angekündigt, eine Urabstimmung beim britischen Bauunternehmen Balfour Beatty einzuleiten. Dieser Konzern ist einer von sieben, die versuchen, ein neues Tarifsystem in der Baubranche durchzusetzen. Unter anderem sollen Löhne um bis zu 35 Prozent gekürzt und gewerkschaftliche Rechte eingeschränkt werden." Artikel von Christian Bunke, Manchester, in junge Welt vom 25.10.2011
"Wir haben keine Angst vor den Arbeitern"
Parteitage in Großbritannien: Die Tories gaben sich klassenkämpferisch, die Gewerkschaften rufen zu einem Massenstreik auf. Artikel von Christian Bunke auf Telepolis vom 10.10.2011 . Aus dem Text: "Ausgerechnet Manchester. Seit Jahrzehnten hat es in dieser nordwestenglischen Arbeiterstadt keinen Abgeordneten der Tories mehr gegeben. Keiner will sie dort sehen. 35.000 Gewerkschafter demonstrierten gegen die Anwesenheit der begüterten Damen und Herren aus südenglischen Herrschaftshäusern. Die Tories brachten die kranke Gesellschaft mit, von der Parteichef und Premierminister Cameron immer redet. Delegierte tranken in Weinlokalen und prellten Zechen im Wert von über 100 Pfund. Sie simulierten die Erschießung von Gewerkschaftern, die gegen Sozialabbau protestierten. Sie wedelten mit Geldnoten, um Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu verhöhnen, die um ihren Arbeitsplatz fürchten. Auf dem Gelände des Parteitages gab es rassistische Devotionalien zu bewundern. Bereits auf der Anreise im Zug von London Euston aus sorgten sie für Ärger, als sie im Speisewagen alles mit 50 Pfund Noten kauften..."
Elektriker - selbstorganisiert
"Wenn Funken fliegen, dann gibt es bald Feuer. Sparks, Funken, so werden in der britischen Bauindustrie die Elektriker genannt. Bei Arbeitskämpfen auf Baustellen waren die Sparks immer vorne mit dabei. Jetzt haben sich Widerstandskomitees gegründet, die auch den etablierten Gewerkschaften auf die Füße treten sollen" so beginnt der Artikel "Funkenflug gegen Gewerkschaften: Elektriker auf britischen Großbaustellen organisieren sich zunehmend autonom" von Christian Bunke in Neues Deutschland vom 05. Oktober 2011. Siehe dazu auch: "Electricians Against The World" - der Blog der Selbstorganisation...
Nach dem sick bag (Kotztüte)...
"Die königliche Hochzeit in Großbritannien ist gelaufen, nun herrscht wieder Business as usual. Um es mit den Worten von Dave Prentis, dem Generalsekretär der UNISON-Gewerkschaft zu sagen: »Der Feel-Good-Faktor der Feiertage rund um die königliche Hochzeit wird schon bald wieder vorbei sein. Morgen werden die Menschen wieder in demselben, von brutalem Sozialabbau betroffenen Land aufwachen wie zuvor.«…" so beginnt "Rotstift nach Hochzeit: Großbritannien vor Gemeinderatswahlen und Streik" ein Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 04. Mai 2011
Höchste Eisenbahn!
"Es ist ein Verdienst der britischen Verkehrsgewerkschaft RMT, dass sie im Kampf gegen Bahnprivatisierung und Lohndumping im öffentlichen Verkehrswesen Anfang dieser Woche erstmals Gewerkschaften zusammengeführt hat, die in unterschiedlichen Dachverbänden angesiedelt sind und sich aufgrund unterschiedlicher Traditionen bisher absolut nicht grün waren. (.) Nun sind die deutschen Gewerkschaften am Zuge, die in London offiziell nicht vertreten waren. Ohne sie ist erfolgreicher europäischer Widerstand unvorstellbar. Die neue Bahngewerkschaft EVG muss sich endgültig von alten sozialpartnerschaftlichen Träumen lossagen. Dass sie sich jetzt gegen eine Privatisierung der Güterverkehrssparte DB Schenker stellt, ist ein Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen müssen. Und die GDL muss sich von der Beschränktheit eines Berufsverbands und der Illusion verabschieden, dass Liberalisierung und Privatisierung ihren Mitgliedern angeblich nichts antun." Kommentar von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 04.02.2011
Mit oder gegen Labour: Landesweite Konferenz gewerkschaftlicher Vertrauensleute beschließt Kampagne gegen das Sparpaket der Regierung
"In Großbritannien diskutiert der linke Flügel der Gewerkschaftsbewegung wieder die Rolle der Labour Party. Aktueller Anlaß ist die Aufteilung der Kürzungen des Staatshaushalts auf die Städte und Gemeinden. Arbeiterstädte sind von den Sparplänen der konservativ-liberalen Regierung unter Premierminister David Cameron besonders hart betroffen. Wohlhabendere Kommunen mit konservativer Stammwählerschaft werden dagegen vergleichsweise geschont..." Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 25.01.2011
Ein verrückter Rowdy
Der Gewerkschafter Bob Crow hat mit der National Union of Rail, Maritime and Transport Workers (RMT) den Streik wiederentdeckt, was ihn nicht überall beliebt macht. Artikel von Decca Aitkenhead in Freitag vom 02.01.2010 . Aus dem Text: "Wäre er ein Wirtschaftsführer, würde man ihn wahrscheinlich als große britische Erfolgsgeschichte feiern. Seit Bob Crow 2002 das Ruder übernommen hat, ist es ihm gelungen, die Profite seiner Shareholder selbst in wirtschaftlich schwierigsten Zeiten Jahr um Jahr zu erhöhen und sein Unternehmen um 50 Prozent zu vergrößern. Beinahe egal, welchen Maßstab man ansetzt - Crow ist bei weitem der erfolgreichste Vorsitzende in seiner Branche. Und dennoch wird er weithin als nationale Katastrophe betrachtet..."
Bauarbeiter demonstrieren gegen Gewerkschaftskorruption - Richtungsentscheidung steht an
"UNITE ist mit 1,5 Millionen Mitgliedern Großbritanniens größte Gewerkschaft. Vergangene Woche hielt sie ihre erste Konferenz in Manchester ab. UNITE ging 2007 aus einem langwierigen Vereinigungsprozeß der beiden sektorübergreifenden Großgewerkschaften TGWU und AMICUS hervor....Innerhalb von UNITE prallen zwei Welten aufeinander. Einerseits gibt es Traditionen gewerkschaftlicher Militanz. Jüngstes Beispiel ist British Airways. Aber auch die wilden Streiks bei den Autozulieferern Visteon und Linamar in den vergangenen Jahren sowie die Revolte der Bauarbeiter auf der Total-Raffinerie Lindsey Anfang 2009 zählen dazu. Auf der anderen Seite gibt es einen korrupten Hauptamtlichenapparat, der auf der Insel seinesgleichen sucht. Vor allem in der Bauindustrie herrschen mafiöse Strukturen. Vor allem von der AMICUS-Seite der Gewerkschaft wird viel Ballast mitgebracht. In den 1980er Jahren herrschte hier Ken Jackson, Margaret Thatchers beliebtester Gewerkschafter. Er unterzeichnete jeden unternehmerfreundlichen Deal, seine Leute sorgten dafür, daß kämpferische Aktivisten von Arbeitsplätzen ferngehalten wurden. Diese Zeit hat bis heute Spuren hinterlassen. Während der gesamten Woche protestierten vor den Eingangstoren der Konferenz Bauarbeiter, die bis heute auf einer schwarzen Liste stehen. 3000 sind betroffen - das sind fast alle Vertrauensleute der Baubranche in UNITE. Sie können bis heute keine Arbeit finden. Einer davon, Steve Acheson, kann Dokumente vorlegen, die beweisen, daß mindestens ein AMICUS-Hauptamtlicher bei der Erstellung der schwarzen Liste mitgeholfen hat. Der Funktionär arbeitet bis heute für UNITE, er wird von Ken Jacksons alten Strukturen beschützt..." so beginnt "Unklare Perspektiven: Größte britische Gewerkschaft UNITE vor Richtungsentscheidung" ein Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 08. Juni 2010
Rollenwechsel: Erst Held der Arbeit, dann ..?
Die Geschichte ist lang und leider nicht unbedingt einzigartig: LAWAS und Unite. Die Vereinigung lateinamerikanischer Arbeiter organisierte vor allem im Putzbereich - die Gewerkschaft stellte ihr 2004 ein Büro zur Verfügung und übernahm auch Auslagen für freiwillige Aktivisten. Und propagierte diese Arbeit dann als ihre eigene Kampagne Justice for Cleaners (J4C). Jetzt, im September 2009, wurde LAWAS aus dem Büro geworfen. In dem "Statement from the Latin American Workers Association" von Ende November 2009 dokumentiert die Vereinigung den allmählichen Prozeß von der strukturellen Fremdheit zur Konfrontation - geschehen im wesentlichen anhand der Auseinandersetzungen bei Willis und der Debatte um die verschiedenen Ansätze im Kampf um die Rechte der "Papierlosen", bei der LAWAS die Position Papiere für Alle vertrat, während die Gewerkschaft sich auf die Forderung nach einer Amnestie beschränken will.
Zeit zu kämpfen im Königreich. Britische Gewerkschaften sollen sich gegen Krisenfolgen wehren / Widerstand gegen Lissabon-Vertrag
Artikel von Christian Bunke im ND vom 11.09.2009
Widerstand gegen Subunternehmersystem
"...Die Demonstration am Mittwoch in London war nicht offiziell von der Gewerkschaftsführung, sondern von einem kämpferischen Netzwerk von Vertrauensleuten in der Bauindustrie organisiert worden. Die Auftaktkundgebung fand vor den Eingangstoren der Olympiagroßbaustelle in Stratford statt. Sie wurde von einem polizeilichen Großaufgebot begleitet. Die Olympiabaustelle ist momentan das größte Bauprojekt in Großbritannien. Auftraggeber ist die Regierung - dennoch werden bestehende Tarifverträge von den beauftragten Bauunternehmen systematisch unterlaufen..." - aus dem Beitrag "Vertrauensleute unter sich" von Christian Bunke in der jungen Welt vom 12. Mai 2009
Gewerkschaftsopposition: In sechs Minuten arbeitslos
Betriebsbesetzung in Nordirland, Streiks in nordenglischen Verlagen, Arbeitskämpfe bei der Bahn: Im Vereinigten Königreich weigern sich viele Belegschaften, die Zeche für die Krise zu zahlen. Doch die meisten Gewerkschaften halten sich zurück. Artikel von Pit Wuhrer in der WOZ vom 30.04.2009
Sozialistischer Gewerkschafter entlassen: Wegen Solidarität mit Visteon-Besetzungen
"Die Geschäftsleitung der Linamar Autokomponenten-Fabrik im walisischen Swansea hat den Vorsitzenden der UNITE-Gewerkschaftsgruppe Rob Williams entlassen. Rob ist ein landesweit bekannter Gewerkschafter, der in seiner Fabrik, die ehemals zum Visteon-Konzern gehörte, in den letzten Jahren wichtige Kämpfe geführt hat. Er hat in den letzten Wochen die Betriebsbesetzungen von Visteon-KollegInnen in Belfast, Basildon und Enfield aktiv unterstützt" so beginnt der Bericht und Solidaritätsaufruf "Sozialistischer Gewerkschafter Opfer von Unternehmerwillkür" vom 28. April 2009 beim sozialismus-info.
- Erfolg für Rob Williams: Geschäftsleitung verhandelt Entlassung
"Dank der entschlossenen Reaktion seiner KollegInnen, die spontan die Arbeit nieder legten, als sie von seiner Entlassung erfuhren, hat der walisische Gewerkschafter Rob Williams einen ersten erfolg erzielt. Die Geschäftsleitung musste die Kündigung erst einmal zurück nehmen und Verhandlungen zustimmen. Doch die Gefahr eines Rausschmisses ist damit nicht vorbei und Solidaritätsaktionen weiterhin dringend nötig." Meldung bei sozialismus.info vom 29.04.2009
NUJ in Alarmbereitschaft: Britische Journalistengewerkschaft bereitet ihre Vertrauensleute auf Streiks gegen drohende Massenentlassungen vor
„Die britische Medienbranche steckt in der Krise. Bei Rundfunk, Fernsehen, regionalen und überregionalen Tageszeitungen stehen Massenentlassungen an. Die Mediengewerkschaft National Union of Journalists (NUJ) hatte deshalb für das vergangenene Wochenende zum Kriegsrat gerufen, und über 150 Vertrauensleute und Aktivisten aus Großbritannien und der Republik Irland kamen. Für die Veranstaltung mußte kurzfristig ein neuer Raum gefunden werden, so groß war der Andrang…“ Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 27.01.2009
Nationale Konferenz der Shopstewards
Zu ihrer bereits zweiten nationalen Konferenz versammelten sich die Mitglieder des National Shop Stewards Network im Juni 2008, jetzt gibt es auf der Netzwerkeseite die Berichte über dieses Treffen von etwa 300 Shopstewards aus einer ganzen Reihe von Gewerkschaften. Der "Secretary's Report" von Linda Taaffe gibt einen Überblick über den Verlauf und verlinkt zu Dokumenten.
Hungerstreik auf Gewerkschaftsdach: Von der eigenen Gewerkschaft verraten und betrogen!
Am 15. Mai 2008 um 13:30 Uhr beschließt Gordon NcNeill das Dach des "Transport House" zu besteigen und einen Hunger- und Durst-Streik zu beginnen. Es ist das Dach der Hauptzentrale seiner Gewerkschaft »Transport and General Workers Union« (T&G) in der High Street in Belfast/Nordirland. Dass er sich ausgerechnet das Dach seiner Gewerkschaft ausgesucht hat, das wiederum hat seinen Grund. Er, Vertrauensmann und Ex-Flughafenarbeiter, fühlt sich von der Gewerkschaft T&G und der Dachgewerkschaft UNITE verraten und betrogen und sieht nun, mit Schulden beladen, krank und seiner Familie in Armut keinen anderen Weg mehr.
Was ist geschehen?
6 Jahre zuvor wurde er zusammen mit 21 anderen Mitgliedern seiner Gewerkschaft von seinem Arbeitgeber, der Flughafensicherheitsfirma ICTS am Belfaster Flughafen, entlassen, weil sie 50 Pence mehr Stundenlohn wollten und gestreikt hatten. Und obwohl es ein offizieller Streik war, wurden die Entlassungen durchgezogen. Möglich war dies, weil offizielle Gewerkschaftsvertreter den Kündigungen zustimmten und mit der Betriebsleitung kollaborierten.
Es begann ein Prozeßmarathon, ein Kampf um Gerechtigkeit und zwar gegen den Arbeitgeber und gegen die eigene Gewerkschaft.
Im September letzten Jahres konnte dann endlich ein Sieg errungen werden. Ein Belfaster Arbeitsgericht entschied, dass die Entlassungen unrechtmäßig seien und verurteilte den Arbeitgeber, die ICTS, zur Zahlung von über 200.000 Pfund. Viel Geld, das aber auch dringend gebraucht wird, um die Gerichtskosten und die Verteidiger zu bezahlen. Natürlich hat der Arbeitgeber gegen diese Entscheidung sofort Einspruch eingelegt und so floß bisher nicht ein Pence an die Kollegen. Und so sitzen sie nun auf einem Schuldenberg von über 200.000 Pfund, die Gesundheit hin, die Wohnungen und Häuser kurz vor der Zwangsräumung und hochverschuldet. Die Anwälte arbeiten auch nicht mehr weiter, und wenn kein Geld fließt, dann sieht es ohne juristische Vertretung im Berufungsverfahren sehr übel aus. Und was ist mit der Gewerkschaft, wird der geneigte Leser nun fragen? Nun, genau da liegt die Schweinerei. Diese lässt die Kollegen komplett im Stich. Die eigene Gewerkschaft, deren Offizielle den Kündigungen damals zugestimmt haben, weigert sich Prozeßkostenübernahme, auch in Nordirland übrigens ein wesentlicher Grundpfeiler gewerkschaftlicher Solidarität, zu gewähren. Offen werden die Kollegen angelogen. Seit Monaten sollen Zahlungen erfolgen, verspricht Tony Woodley, Generalsekretär von UNITE, nur passiert ist bisher nichts. Passiert ist allerdings, dass nach 5 Tagen Hunger- und Durst-Streik der Kollege Gordon NcNeill völlig entkräftigt und der Bewußlosigkeit nahe, von Feuerwehrleuten vom Dach geholt wurde. Er liegt nun im Krankenhaus. Seinen Platz hat jetzt der Kollege Chris Bowyer, ebenfalls Vertrauensmann, übernommen, er hungert seit Montag. Sollte es ihm in Kürze ähnlich schlecht ergehen, wird wohl Madan Gupta, ebenfalls Vertrauensmann und von ICTS gekündigt, seinen Kampf auf dem Dach der eigenen Gewerkschaftszentrale beginnen müssen. Fakt ist auch: Die Kollegen brauchen dringend Solidarität. Weitere Informationen finden sich unter
-
Hungerstreik vor Gewerkschaftssitz nach Drohung mit Zwangsernähung abgebrochen
Am vierzehnten Tag seines Protest-Hungerstreiks gegen die Gewerkschaft Unite an deren Belfaster Sitz wurde Gordon McNeill von der Polizei zwangsweise ins Krankenhaus geschafft - wo er nach der Androhung (und dem Antrag bei der Justiz) der Ärzte, zur Zwangsernährung zu greifen, seinen Streik abbrach. Währenddessen zerstörten die Gewerkschaftsbeschäftigten sein Zelt und seine zurückgelassene Habe darin. Die protestierenden Shopstewards wollen sich jetzt auch juristisch zur Wehr setzen gegen die Versuche der Gewerkschaft, ihren Protest zu unterbrinden. Der aktualisierte Bericht "Sacked airport shop steward, Gordon McNeill, calls off hunger strike after doctors threaten court action to have him force fed" vom 29. Mai 2008 beim Blog Sacked Belfast Airport Workers.
- Hungerstreik in Belfast: Entlassene Gewerkschafter verweigern Nahrungsaufnahme, um Unterstützung durch ihre Organisation zu erzwingen. Bedrohung durch paramilitärische Gruppen
"Am Montag begann Gordon McNeill seinen zwölften Tag im Hunger- und Durststreik. Er ist einer von drei Beschäftigten der Sicherheitsfirma ICTS, die vor sechs Jahren als Vertrauensleute der Transportarbeitergewerkschaft TGWU die Interessen ihrer Kollegen am Belfaster Flughafen vertraten. Alle drei sind abwechselnd im Hunger- und Durststreik, der sich gegen die Führung ihrer eigenen Gewerkschaft richtet."Artikel von Christian Bunke, zuerst erschienen in der jungen Welt vom 27.05.2008
- Justice for the sacked Belfast airport workers!
Die Homepage der Unterstützergruppe mit den Presseerklärungen, aktuellen Informationen etc.
Die KollegInnen können wie folgt erreicht werden
e-mail: belfastairportworkers (at) gmail.com
- Protestmails können an
Unite General Secretary Tony Woodley: tony.woodley@unitetheunion.com
Unite Irish Regional Secretary Jimmy Kelly: jimmykelly@tgwu.org.uk
geschickt werden.
- Indymedia Irland
Die KollegInnen von Indymedia Irland berichten in mehreren Artikeln über den Fall . Bitte die Seite runterscrollen oder Suchfunktion nutzen
Britische Gewerkschaften:
Die StreikexpertInnen
Am (TUC-)Gewerkschaftskongress, der bis Donnerstag
andauert, wurde viel von einer neuen Militanz geredet. Aber nur
eine Gewerkschaft zeigt, wie man kämpfen kann - und Mitglieder
gewinnt. "Dieser basisorientierte Ansatz und die Zersplitterung
nach der Privatisierung haben dazu geführt, dass kaum eine
Woche vergeht, in der nicht irgendwo eine Urabstimmung oder ein
Streik stattfindet. Allein im Juli und August dieses Jahres streikten
RMT-Gleisarbeiter in einem Stahlwerk in Südwales gegen Arbeitsplatzabbau,
drohten Leitstellenbeschäftigte in Schottland mit einer Arbeitsniederlegung
(um höhere Löhne durchzusetzen), wurde die Londoner U-Bahn-Linie
Bakerloo zweimal stillgelegt, um einen Personalabbau in den Bahnhöfen
zu verhindern. Ausserdem traten die Cateringbeschäftigten im
Manchester-Depot des privaten Bahnbetreibers Virgin dreimal in den
Ausstand, um die Entlassung einer Kollegin zu verhindern. Und das
private Zugunternehmen Silverlink in London konnte einen Dreitage-Streik
von RMT-Mitgliedern nur vermeiden, indem es ihnen ein besseres Lohnangebot
unterbreitete.«Wir sind eine kämpfende Gewerkschaft»,
sagt Donaghey. Dass er nach drei Jahren Präsidentschaft in
seinen Beruf zurückwechseln musste, hält er für eine
vernünftige Massnahme. Keine andere britische Gewerkschaft
kennt diese Rotation: Der Vorstand der RMT besteht aus AktivistInnen,
die - von der Basis gewählt - drei Jahre lang hauptamtlich
tätig sind und alle wesentlichen Entscheidungen treffen. Danach
nehmen sie wieder ihre vorherige Arbeit auf, kehren also an die
Basis zurück, und können frühestens nach drei Jahren
wieder für einen Vorstandsposten kandidieren. «Wir vergessen
nicht, woher wir kommen, weil wir bald wieder dort sind.»"
- so zu lesen in "Die
StreikexpertInnen"
ein Artikel von Pit Wuhrer, London, in der WoZ vom 13. September
2007.
Solidarität' für Rassisten - die britische
BNP gründet eigene Gewerkschaft
"Die bedeutendste Kraft in der britischen extremen Rechten ist die British National Party (BNP), die Kontakte zur deutschen NPD pflegt. Gegen die BNP führt seit einigen Jahren ein breites Bündnis aus Gewerkschaften zusammen mit der antifaschistischen Zeitschrift Searchlight eine lang angelegte Kampagne. Nun hat die BNP eine eigene Gewerkschaft ins Leben gerufen. Die soll gegen Arbeitsmigranten und echte Gewerkschafter mobilisieren und zugleich Geld für die Partei einspielen." Artikel von David Williams (von der englischen Antifa-Zeitschrift "Searchlight") in der deutschen Übersetzung bei der Arbeitsgruppe "Rechtsextremismus" in ver.di Berlin Brandenburg
Shop Stewards vernetzen sich - Britische Gewerkschafter fordern Recht auf politischen Streik
"Die britische National Union of Rail, Maritime and Transport Workers (RMT) lud am vergangenen Samstag zu einer landesweiten Konferenz der Vertrauensleute (Shop Stewards) ein. Es waren allerdings hauptsächlich Aktivisten aus London und Umgebung, die ihren Weg zum Bürgerhaus in Camden fanden. Bob Crow, der Generalsekretär der RMT, stellte einen Beschluß zur Gründung eines Netzwerkes von Vertrauensleuten und Aktivisten auf betrieblicher Ebene vor. Es soll gewerkschaftliche und betriebliche Kämpfe unterstützen und Solidarität mit gewerkschaftlichen Basiskomitees zu leisten." Artikel von Christian Bunke, London in der jungen Welt vom 02.11.2006
Langer Abschied von New Labour? Linksgewerkschafter McDonnell will Gordon Brown herausfordern
"Großbritanniens Premier Tony Blair hat angekündigt, im nächsten Jahr abzutreten. Der linke Labour-Parlamentarier John McDonnell hat jetzt angekündigt, gegen Blairs Kronprinzen Gordon Brown antreten und die Gelegenheit zu einer generellen Kursrevision nutzen zu wollen." Artikel von Hans-Gerd Öfinger in Neues Deutschland vom 04.08.2006
GewerkschaftsaktivistInnen
fordern Fortsetzung des Kampfes um die Renten
Der Streik gegen die Renten"reform" im öffentlichen
Dienst Ende März bedeutete eine Mobilisierung wie seit langem
nicht mehr. Danach haben die Gewerkschaften sich darauf orientiert,
den juristischen Weg zu gehen. Diese Haltung wird von GewerkschaftsaktivistInnen
kritisiert, da sie Demobiliserung bedeute und die organisatorischen
Erfolge der Gewerkschaften vom März wieder zunichte mache.
So wird es im "UNISON
Activists Bulletin"
der Strömung Workers Liberty vom Juni 2006 ausgeführt.
Gewerkschaftsprotest in London: 10 000 demonstrierten
für Recht auf Solidaritätsstreiks
"Etwa 10 000 Menschen beteiligten sich in London gestern an einer Demonstration zum 1. Mai. Dazu aufgerufen hatte der Gewerkschaftsdachverband TUC, um eine Rückname der britischen Antigewerkschaftsgesetze zu erreichen. Diese Gesetze verbieten Solidaritätsstreiks. Gewerkschaften wird es dadurch unmöglich gemacht, legal streikenden Kollegen zu Hilfe zu kommen. Deshalb wird hier zu Lande die Einführung eines »Freiheitsgesetzes« gefordert, um antigewerkschaftliche Regelungen abzuschaffen." Artikel von Christian Bunke, London, in Neues Deutschland vom 02.05.06
Pup Where We Belong
Ein neuer kleiner Werbefilm der Gewerkschaft TUC - Trade Union Congress zur Mitgliederwerbung ist erschienen.
Why the long face?
Eine etwas andere, ganz nett gemachte, Werbekampagne der englischen Gewerkschaft Community als Flash-Animation.
Schlag gegen britische Gewerkschaftslinke - "Säuberungen" in der Metallergewerkschaft Amicus
"Vom Medieninteresse am Jahreskongress der britischen Gewerkschaftsbundes TUC überschattet, hat die Führung der britischen Metallergewerkschaft Amicus in den letzten Tagen zum Schlag gegen bekannte Gewerkschaftslinke ausgeholt. Drei hauptamtliche Gewerkschaftsangestellte wurden fristlos und ohne Angabe von Gründen entlassen..." Informationen samt Protestvorschlag von Hans-Gerd Öfinger vom 23.09.2005
Gedenken an Tolpuddle Tolpuddle ist ein kleines Städtchen in der Grafschaft Dorset im Südwesten Englands. Von dort aus wurden im Jahre 1834 sechs Landarbeiter nach Australien (damals "Verbrecherkolonie") zwangsverschickt. Ihr unglaubliches Vergehen im viktorianischen England, Verzeihung, im Empire: sie hatten doch tatsächlich eine Gewerkschaft gegründet! Seit langem wird jedes Jahr in Tolpuddle eine Gedenkdemonstration organisiert: Gedenken an die erste Gewerkschaft Englands. Dieses Jahr nahmen mehr als 10.000 Menschen teil. Der (natürlich englische) Bericht "Unions celebrate birth of UK trade union movement in Tolpuddle" vom 18. Juli 2005 bei "UNI".
Konferenz trotz Tolpuddle
Ob die Linke in der Labour-Party genauso eine Chimäre ist, wie die in der SPD, mögen die britischen Linken beurteilen. Das Labour Representation Committee (LRC), Dach der verschiedenen Strömungen der (meist gewerkschaftlichen) Labourlinken jedenfalls führte seine alljährliche Konferenz zum selben Termin durch, da die Tolpuddle Gedenkdemonstration stattfand. FBU (Feuerwehr) und RMT (Eisenbahn) Gewerkschaftsvorständler sprachen zum Sicherheitsthema, bzw ihrer Reduzierung durch Sparmaßnahmen und Privatisierung. Jeremy Dear (NUJ), Journalistengewerkschaft, Mark Serwotka (PCS) öffentlicher Dienst and Paul Mackney (NATFHE) kritisierten die Blairsche Politik der Zerstörung des öffentlichen Dienstes. Der (englische) Kongressbericht "Labour Left Rally in London" von Steve Jones vom 18. Juli 2005 bei "In Defence of Marxism"
Bericht vom Amicus-Kongress
Die zweitgrösste Gewerkschaft im TUC (auch wenn bei genauerer Zählung ein Drittel der einst angegeben Mitgliedschaft "verschwunden" ist" und noch 850.000 verblieben) hat mit ihren Kongressbeschlüssen (14. - 18.Mai 2005, ca 800 Delegierte) niemand so recht vom Hocker gerissen. Die einst als links gewählte Führung sieht jetzt sogar in Blairs Wahlsieg eine "Chance"...Fast 90% der Delegierten stimmten für die Fortsetzung der Union mit der Blair-Riege. Immerhin: alle Hauptamtlichen werden von nun an gewählt ("Weiche, Satanas!" - der unbekannte deutsche Gewerkschaftsbeamte). Und auch die Entschliessung gegen den Irak-Krieg und für einen britischen Truppenabzug bis Dezember (?) fand eine Mehrheit. Der Gewerkschaftsvorsitzende Derek Simpson (der für die Wahl der Sekretäre eintrat, aber seine Bereitschaft äusserte, dies künftigen Fusionen wieder zu "opfern") sprach sich für weitere Gewerkschaftsfusionen aus und meinte damit neben den britischen "grossen" TGWU und GMB auch die IG Metall (vom Vorsitzenden vertreten), denn internationale Gewerkschaften täten not. Der (englische) Bericht "Report on Amicus conference" vom 27.Mai 2005 bei "Workers Liberty".
Von Maggie erholt? »Amicus«: Erfolge und Rückschläge der britischen Gewerkschaftslinken
“Während sich die deutsche Gewerkschaftslinke für 2005 eine Schärfung des politischen Profils und organisatorische Straffung ihrer Arbeit vorgenommen hat, hat die britische Gewerkschaftslinke die Zirkel-Situation überwunden, Erfolge gehabt – aber auch Rückschläge erlitten…“ Artikel von Hans-Gerd Öfinger in ND vom 03.02.05.
"FBU witch-hunt bans Grassroots FBU"
"Die britische Gewerkschaft der Feuerwehr hat die Basisströmung "Grassroots FBU" für "illegal, nicht vereinbar mit den gewerkschaftlichen Zielen" erklärt. Eine (englische) Meldung über die "Hexenjagd bei der FBU" vom 15.Oktober 2004 im LabourNet UK
Bus Workers March on Company Offices in UK and US - Coordinated actions denounce FirstGroups global "race to the bottom"
Am 14.Oktober 2004 organisierte die britische Transportarbeitergewerkschaft TGWU vor dem Bahnhof Paddington in London eine Protestaktion gegen den britischen Transportmulti "First Bus", wobei auf Flugblättern und in einem offenen Brief gefordert wurde, First Bus solle seine Firmenpolitik, weltweit an der Abwärtsspirale zu drehen aufgeben. Am selben Tag organisierte in vier US-Bundesstaaten die Dienstleistungsgewerkschaft SEIU Proteste gegen das Busunternehmen "First Student" - Tochter der britischen First Bus und in kurzer Zeit US-weit zweitgrösstes Schulbusunternehmen geworden, mit notorisch schlechten Arbeitsbedingungen. An beiden Aktionen nahmen jeweils mehrere Hunert KollegInnen teil und Vertreter der je anderen Gewerkschaft. Ein (englischer) Bericht auf der gemeinsamen Internetseite "Driving up standards together"
FBU Dumps Labour
- LET BATTLE COMMENCE!
(FBU klatscht Labour ... - der Kampf soll beginnen) - Die Ausgabe Nummer 12 des Bulletins der "Grassroots" innerhalb der Feuerwehrgewerkschaft FBU befasst sich unter anderem mit der Frage "Wie weiter" nach der Trennung der FBU von der Labour Partei
Union Grows after Cutting Labour Ties
(Gewerkschaft wächst nach Trennung von der Labour Party) - ein (englischer) Bericht von Alan Jones in der Tageszeitung "Scotsman" vom 28.Juni 2004 über die positive Mitgliederentwicklung der Transportgewerkschaft RMT nach der Trennung von Blair und Co - lesenswert speziell für alle, die mit Kugelschreiber verschenken zwecks Mitgliederwerbung befasst sind...
Gewerkschaft der Feuerwehrleute kappt Verbindung zur Labour Partei
Auf ihrer Jahresversammlung in Southport stimmten die Delegierten des FBU Kongresses mit 35.105 zu 14.611 Stimmen dafür, keine Beiträge mehr an die Labour-Partei abzuführen. Die FBU ist damit nach der RMT (Rail, Maritime and Transport Union) bereits die zweite britische Gewerkschaft in diesem Jahr, deren traditionelle Bindung an Labour endet (im Falle der RMT war diese "ausgeschlossen" worden) - gegen den erklärten Willen des geschäftsführenden Vorstands, der als Alternative ein Beitrags-Moratorium vorgeschlagen hatte.
- "Firefighters' union severs Labour ties" - ein (englischer) Bericht von Matthew Tempest beim "Guardian Unlimited" vom 17. Juni 2004
- "Austritt aus Labour" - "Nach 86 Jahren Mitgliedschaft: Feuerwehrgewerkschaft stimmt gegen Führung": so der Untertitel des Berichts von Christian Bunke in der "Jungen Welt" vom 21. Juni 2004
Labour bricht mit Gewerkschaft: Ist neue Arbeiterpartei geplant?
jW sprach mit Jared Wood, Mitglied des Exekutivkomitees der britischen Transportgewerkschaft RMT (Railworkers, Maritime and Transport). Interview von Christian Bunke in junge Welt vom 13.04.2004
Gewerkschaftsboykott kontra Labour-Kurs
Blairs Partei tagt ab Freitag in Manchester. Krise soll kaschiert werden. Großdemonstration für Samstag angekündigt. Artikel von Christian Bunke, Manchester, in junge Welt vom 11.03.2004
Britische Gewerkschaften: Linke auf dem Vormarsch?
jW sprach mit Roger Bannister, Mitglied des Nationalen Exekutivrats der britischen Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes UNISON. Interview von Daniel Behruzi in junge Welt vom 23.10.2003
"Wir müssen unser Verhältnis zur Labour-Party neu klären"
Sagt Kevin Curran, der neue Vorsitzende der GMB - Gewerkschaft (im öffentlichen Dienst) und macht damit deutlich, dass die Diskussionen in England etwas anders laufen als hierzulande... BBC-Bericht "New GMB boss to review Labour links"
Britische Gewerkschaften: Kein Streik gegen Krieg?
jW sprach mit Derek Simpson, Vorsitzender der Metallarbeitergewerkschaft Amicos-MSF. Derek Simpson löste im Sommer den als besonders regierungsfreundlich geltenden Sir Ken Jackson als Vorsitzenden einer der wichtigsten Gewerkschaften Britanniens, der Amicos-MSF ab, in der vor allem die Metallarbeiter organisiert sind. Die britische Gewerkschaftslinke setzt in das ehemalige KP-Mitglied große Hoffnungen. Interview von Hannes Kleber in junge Welt vom 02.12.2002
Linksruck auf der Insel? Hoffen bei britischen Gewerkschaftern nach dem »Sommer der Unzufriedenheit«
"Was haben einer der längsten Arbeitskämpfe in der englischen Geschichte, ein Gewerkschaftsführer mit denkbar schlechtem Ruf und die Hoffnung auf einen Linksruck in den britischen Unions gemeinsam? Eine ganze Menge...." Artikel von Tom Strohschneider in ND vom 27.11.02
Former NUM chief was police informer / Der frühere NUM Vorsitzende war Polizeispitzel
Die neue Serie "True Spies" (etwa: Wahre Agenten) der BBC machte bereits vor der Sendung des ersten der drei Teile am 27.Oktober 2002 Furore: BBC Redakteur Peter Taylor hatte recherchiert, dass der frühere langjährige Vorsitzende der Bergarbeitergewerkschaft National Union of Mineworkers (NUM) Joe Gormley (gestorben 1993) zu Beginn der 70er Jahre lange Zeit informeller Mitarbeiter des Geheimdiensts MI 5 war. Insgesamt sollen rund 20 führende Gewerkschaftsfunktionäre zur Zeit der konservativen Regierung von Edward Heath IMs gewesen sein. Kommentar von Gormleys Nachfolger Arthur Scargill bei BBC : "Es überrascht mich, dass es so wenige gewesen sein sollen.."
Die Niederlagen des Premiers. Trendwende bei den britischen Gewerkschaften: Die Linke gewinnt
"An der Führungsspitze wichtiger Trade Unions steht ein Generationenwechsel an. Die sozialdemokratische Garde steht unter dem Druck von unten - und kämpft mit Haken und Ösen. Artikel von Pit Wuhrer in der WoZ vom 13.6.2002
Der Union-Man. Britannien: Ein alter Gewerkschafter blickt zurück
"Wenn es seine Gesundheit erlaubt, wird er auch an diesem 1. Mai irgendwo in Britannien eine flammende Rede halten. Für viele ist Jack Jones, 89, der grösste britische Gewerkschafter des 20. Jahrhunderts. Einer der wichtigsten war er allemal...." Interview von Pit Wuhrer in WoZ-Online vom 25.4.2002
Großbritanniens Linke: Wird »Old Labour« wiederbelebt?
jW sprach mit Mary Davis, Hochschullehrerin an der University of North London für Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, Publizistin und Mitglied im Exekutivkomitee des Frauenplenums des britischen Gewerkschaftsdachverbandes TUC (Trade Union Congress). Interview von Manfred Sohn in Junge Welt vom 15.04.2002
Sexarbeiterinnen stimmen für Beitritt zur GMB
Die Prostituierten, die in der Internationalen Vereinigung der Sexarbeiterinnen zusammengeschlossen sind, haben sich für den Beitritt zur GMB (General Municipal Boilmakers Union - Gewerkschaft der Kesselschmiede, die viertgrößte in GB) entschieden. Sie erhoffen sich von diesem Anschluß bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft wird die Beschäftigten der Sexindustrie vertreten, einschließlich Prostituierte, Tänzerinnen und Beschäftigte in Massagesalons. Vollständigen Bericht (englisch)
Rechtsruck der britischen Gewerkschaften
Bericht von der TUC-Konferenz von Dirk Eckert, in der Soz 21 vom 14.10.99 |