Bochumer Opel-Werk schließt spätestens 2016
-
»Es gibt keine Patentlösungen für Opel« - Gewerkschaftsaktivist fordert neue Auseinandersetzung mit dem Kapital statt abstrakter Rettungspläne
GM will das Bochumer Opel-Werk 2016 schließen. Der richtig große Aufschrei bleibt aber bisher aus, kritisiert der ehemalige Betriebsrat Wolfgang Schaumberg, der in der gewerkschaftlichen Gruppe »Gegenwehr ohne Grenzen« (GoG) mitarbeitet. Das Interview von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 17.112.2012
-
Bochum ist überall
"Philipp Rösler ist "sauer" auf das Management von General Motors und auch der deutsche Blätterwald schießt scharf in Richtung Detroit, während die Kanzlerin beharrlich schweigt und die Tagesschau sich über die Berichterstattung der amerikanischen Medien echauffiert. Die öffentliche Diskussion hierzulande erinnert immer mehr an die berühmten drei Affen - nichts sehen, nichts hören und nichts Unbequemes sagen. Dabei ist die angekündigte Schließung des Opel-Werks in Bochum nur ein weiterer Mosaikstein in der tiefgreifenden Wirtschaftskrise, in die nicht zuletzt die deutsche Regierung den Euroraum manövriert hat." Artikel von Jens Berger auf den Nachdenkseiten vom 12.12.2012
-
Der Bochumer Opel-Betriebsrat zur Absage des Festes am Samstag: Jetzt erst recht!
"Der Bochumer Betriebsrat kritisiert die Absage der für den 15. Dezember 2012 geplanten Jubiläumsveranstaltung '150 Jahre Opel' und '50 Jahre Opel-Werk Bochum' und schreibt in einem Flugblatt: »Nach den Erklärungen des Opel-Vorstandes zur Schließung von Werk II ab 2013 und Auslauf der Fahrzeugproduktion 2016 war vielen Beschäftigten und Ihren Familien nicht zum Feiern zumute. Dennoch war sich die Opel-Belegschaft einig, an diesem Tag erst recht zu zeigen, wie wichtig das Bochumer Werk für die Region ist." Die gesamte Meldung inklusive des Flugblattes bei Bo-Alternativ vom 12.12.2012
-
Kein Sturm in Bochum
"Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Oder bereits Friedhofsruhe? Am Dienstag liefen die Bänder im Bochumer Opel-Werk nach dem am Vortag verkündeten Auslaufen der Autoproduktion im Sommer 2016 weitgehend normal. Einige hundert Beschäftigte der Fertig- und Endmontage legten am Morgen allerdings spontan die Arbeit nieder. Betriebsrat und IG Metall beschränkten sich zunächst auf verbalen Protest. Für Freitag wird eine erste offizielle Aktion vorbereitet. Im Gesamtkonzern sollen die Verhandlungen über Lohnverzicht derweil fortgesetzt werden." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 12.12.2012
- Aus für Bochum
"Opel Bochum wird im August 2016 dichtgemacht. Das verkündete Unternehmenschef Thomas Sedran am Montag auf einer Belegschaftsversammlung des Ruhrgebietswerks. Kurz darauf flüchtete er mit seinem Stab durch den Hinterausgang. Zurück blieben empörte Arbeiter, deren Zukunft nun auf dem Spiel steht. Ob und in welcher Form sie sich zur Wehr setzen, war zu Redaktionsschluß noch unklar. Am Nachmittag wollte der Betriebsrat auf einer außerordentlichen Sitzung über das weitere Vorgehen beraten. Zuvor hatte dessen Vorsitzender Rainer Einenkel auf einer Pressekonferenz vor »blindem Aktionismus« gewarnt." Artikel von Daniel Behruzi , zuerst erschienen in der jungen Welt vom 10.12.2012.
- Die letzte Rate - Bochumer Opel-Werk wird geschlossen
"(.) Das einzige, was jetzt noch helfen kann, ist die Ankündigung Einenkels wahr zu machen, die geplante Stillegung zur »teuersten Werksschließung aller Zeiten zu machen - und sie so vielleicht noch zu verhindern. Das geht nicht, wenn man brav weiter produziert, bis der letzte Zafira vom Band gelaufen ist. So hat es vor zwei Jahren schon die Belegschaft im belgischen Antwerpen auf Geheiß ihrer Gewerkschaftsvertreter gemacht. Als sie sich gegen die endgültige Schließung zur Wehr setzen wollte, war es zu spät. Sollten sich die Bochumer Opelaner für den Weg des Widerstands entscheiden, wird das kein leichter Kampf." Kommentar von Daniel Behruzi , zuerst erschienen in der jungen Welt vom 10.12.2012.
- Betriebsrat: Wir geben niemals auf - Zafira und Mokka nach Bochum!
"Vize-Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Sedran hatte 10 Minuten Zeit für die Bochumer Opel-Belegschaft. Dann verlies er durch die Hintertür fluchtartig die Bochumer Belegschaftsversammlung. Mehr Zeit brauchte der Opel-Vorstand nicht, um der Bochumer Belegschaft mitzuteilen, dass sie nach 50 Jahren erfolgreicher Fahrzeugproduktion nicht mehr gebraucht werden. Zitat Dr. Sedran: "Ich hoffe, ihr baut die restlichen 4 Jahre weiterhin Autos in höchster Qualität!" Die Pläne von Opel: + Der neue Zafira könnte ab 2017 in Rüsselsheim gebaut werden. Dann wird Bochum nicht mehr gebraucht. + Der Mokka soll nach Spanien. Dort ist man bereit auf 30% Lohnverzicht. + Für Bochum soll nur der Komponentenbau und das Ersatzteilgeschäft bleiben. Betriebsrat fordert klare Perspektive für Bochum: + Werk I: Fahrzeugproduktion; + Werk II: Komponenten, z.B. Getriebe, Motoren, neue Antriebe; + Werk III: Ausbau des Ersatzteillagers; Mittwoch und Donnerstag finden weitere Verhandlungen statt. Betriebsrat und Vertrauenskörperleitung werden die Belegschaft am Freitag über den Stand der Gespräche informieren." Meldung auf der Seite von Rainer Einenkel vom 10.12.2012
- Allem Frust in Bochum zum Trotz: Opelaner stehen wieder am Band
"Für die Opelaner in Bochum beginnt eine schwere Zeit. Mit dem Wissen, dass hier in vier Jahren Schluss ist, muss der Alltag weitergehen. Im ersten Zorn kündigen einige Streiks an. Doch dazu wird es wahrscheinlich nicht kommen. Seit 6 Uhr steht die Frühschicht wieder am Band." Meldung bei N-TV vom 11.12.2012
- Opel plant, die Produktion kompletter Fahrzeuge in Bochum 2016 zu beenden
"Der Vorstand der Adam Opel AG hat heute die Beschäftigten des Unternehmens darüber informiert, dass im Werk Bochum mit Auslauf des aktuellen Zafira - voraussichtlich im Jahr 2016 - keine Produktion von kompletten Fahrzeugen mehr geplant ist. Bereits im Juni hatte Opel angekündigt, dass kein Nachfolge-Modell für den Zafira Tourer in Bochum angesiedelt werden kann. Trotz intensiver Anstrengungen ist es nicht gelungen, diese Situation zu ändern. Die Hauptgründe dafür sind der dramatisch rückläufige europäische Automobilmarkt und die enormen Überkapazitäten in der gesamten europäischen Automobilindustrie." Pressemitteilung von General Motors vom 10.12.2012 .
Warnung aus Bochum
Opel-Belegschaft wehrt sich gegen Schließung der Getriebefertigung. 1000 Arbeiter im Pausenprotest. Entlassungen trotz "Beschäftigungssicherung" möglich. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 03.12.2012 . Aus dem Text: "(.) Eigentlich gilt für die rund 22000 Opelaner bis Ende 2016 ein Ausschluß von Entlassungen. So steht es in einem kürzlich zwischen IG Metall und Unternehmensleitung ausgehandelten Vertrag, der im Gegenzug die Stundung der Tariferhöhung von 4,3 Prozent seit Anfang November vorsieht. Die Vereinbarung schreibt die im 2010 geschlossenen "Master Agreement" enthaltene Beschäftigungssicherung fort, die ursprünglich bis Ende 2014 gelten sollte - wofür die Belegschaften der vier deutschen Werke auf jährlich insgesamt 176,8 Millionen Euro verzichteten. Die Crux an der Sache: Erst nach dem Abschluß der seinerzeit geplanten "Personalreduzierungen" sollte der Ausschluß von Kündigungen wirksam werden.." Siehe dazu:
-
Opel Bochum: Die erste Warnung der Belegschaft
Artikel von Thomas Aschwer in der Hertener Allgemeinen vom 30. November 2012 . Aus dem Text: "(.) Eine Schließung von Opel Bochum sei aber mit den Mitarbeitern nicht zu machen. Deshalb sei die Info-Veranstaltung nur eine erste Warnung. "Wir können auch anders." Wie die Reaktion aussehen könnte, sagte Einenkel zwar nicht. Musste er auch nicht. Schließlich haben die Opelaner im Kampf um "ihr Werk" ganz viel Erfahrung. "Wir müssen nach außen zeigen, die Belegschaft lebt noch. Wir können und werden das wiederholen, wenn die Entscheidung nicht korrigiert wird", meldete sich spontan ein Opelaner unter dem Beifall der immer noch kampfbereiten Beschäftigten zu Wort. Ein Signal, das offensichtlich bereits beim Vorstand angekommen ist."
- Der Abbau war klar
"Um die neue Chaos-Debatte zu erklären: Die Opel-Geschäftsleitung beruft sich auf die "Betriebsvereinbarung zu Standortmaßnahmen Bochum 2011... §2.2 Ein aufgrund der derzeit geplanten Schließung der Getriebefertigung zum 31.12.2013 entstehender Personalüberhang wird entsprechend der Regelungen in dieser Betr.vereinbarung zum 31.12.2013 abgebaut (freiwillige Aufhebungsverträge, Änderungs- bzw. Beendigungskündigungen)." So, damit war "Abbau" klar. Anscheinend haben sich nicht genug freiwillig gemeldet, daher rufen sie die Einigungsstelle an." Kommentar aus der GoG
- Geschäftsleitung will Fakten schaffen: 300 Arbeitsplätze in Bochum bedroht
"Am Dienstag, 27. November 2012, hat die Unternehmensleitung schriftlich mitgeteilt, dass sie die Einigungsstelle wegen des Abbaus eines Beschäftigungsüberhangs anrufen wird. Begründet wird der Personalabbau mit dem Auslauf der Getriebefertigung Ende 2013. Betroffen sind 300 Beschäftigte im Werk Bochum (Werk I und Werk II). Die Einigungsstelle tritt innerhalb von 14 Tagen zusammen, wenn ein beabsichtigter Personalabbau mindestens 20 Mitarbeiter betrifft und eine der Betriebsparteien die Einigungsstelle anruft. Der Betriebsrat hat sofort und deutlich diesem Vorhaben widersprochen. Hier will das Unternehmen Fakten schaffen, um Werk II abzuwickeln. (.) Will das Unternehmen das Werk Bochum abwickeln statt entwickeln? Das werden wir nicht zulassen. Wir verlangen vom Unternehmen, dass alle Vereinbarungen eingehalten und begonnene Verhandlungen und Gespräche, egal ob mit Landesregierung, Stadt Bochum, IG Metall oder Betriebsrat, unverzüglich weitergeführt werden. Rainer Einenkel (Betriebsratsvorsitzender) Murat Yaman (stellv. BR-Vorsitzender)" Meldung auf der Seite von Rainer Einenkel vom 27.11.2012
Opel-Perspektiven?
"Der Betriebsratsvorsitzende der Bochumer Opelwerke schreibt: »In einer gemeinsamen Erklärung haben Steve Girsky, Vizepräsident von GM und Opel-Aufsichtsratsvorsitzender und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin am Dienstag, 30. Oktober, mitgeteilt, dass sie eine gemeinsame Arbeitsgruppe gründen wollen. Diese Arbeitsgruppe mit dem Namen "Bochum Perspektive 2022? wurde bereits am Montag von Lee Godown, GM-Vizepräsident für internationale Regierungskontakte, den Betriebsratsvorsitzenden und der IG Metall vorgestellt und mit uns ausführlich diskutiert. Diese Arbeitsgruppe, an der neben General Motors und der Landesregierung viele weitere Repräsentanten unterschiedlicher Organisationen beteiligt sind, wird an gemeinsamen Projekten zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region und Stärkung des Opel-Standortes Bochum arbeiten." Beitrag auf Bo-Alternativ vom 31.10.2012
GM plant die Zukunft ohne das Opelwerk Bochum
"Die US-Mutter General Motors erwartet Milliardenverlust bei Opel und beharrt auf Werksschließung. Der Standort Bochum spielt bei den Zukunftsplänen des Konzerns offenbar keine Rolle mehr. Arbeitsgruppe der Landesregierung arbeitet an Konzepten für die Zeit nach Opel." Artikel von Stefan Schulte und Rolf Obertreis auf DerWesten vom 31.10.2012
NRW und GM arbeiten an Plan B für Bochumer Opel-Werk
"Die NRW-Landesregierung gründet mit dem Opel-Mutterkonzern General Motors eine Arbeitsgruppe "Bochum Perspektive 2022". Es geht um Themen wie "Flächenentwicklung, innovative Technologien und die Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze"... Artikel von Tobias Blasius und Ulf Meinke auf DerWesten vom 30.10.2012
Verhandlungsergebnis zwischen der Adam Opel AG und der IG Metall
Wir reichen hier den abgeschlossenen Tarifvertrag nach
Mitgliederversammlung in Bochum: Neuer Tarifvertrag liegt vor - Jetzt weitere Verhandlungen!
"In monatelangen Verhandlungen wurde ein neuer Tarifvertrag zwischen der Adam Opel AG und der IG Metall ausgehandelt. Am Freitag, 26. Oktober 2012 haben die Mitglieder der Tarifkommission einstimmig diesem Tarifvertrag zugestimmt. In Mitgliederversammlungen in Rüsselsheim, Kaiserslautern und jetzt am 28. Oktober in Bochum wurde mit hunderten IG Metall-Mitgliedern dieser Tarifvertrag ausführlich vorgestellt und diskutiert. Er fand an allen Standorten und bei allen Beteiligten eine breite Zustimmung. Als Fazit bleibt: Das Ziel eines abschließenden Ergebnisses mit Perspektive für alle Werke wurde noch nicht erreicht. Aber zur Stundung der 4,3% Tariferhöhung wurde eine akzeptable Lösung gefunden. Wichtig ist, dass die Unternehmensleitung sich zu weiteren Verhandlungen über ein Zukunftskonzept für alle Standorte verpflichtet hat. Die drohende Ford-Lösung - Schließung von Werken - wurde ebenfalls verhindert. Wir haben Zeit gewonnen - und die muss jetzt im Sinne einer langfristigen Perspektive schnell genutzt werden. Nachfolgend einige Eckpunkte des neuen Tarifvertrages. Die IG Metall wird den neuen Vertrag zur Verteilung bringen.
Einmalzahlung:
Die gestundete tabellenwirksame Entgelterhöhung von 4,3 % wird für die Monate Mai bis einschließlich Oktober 2012 als Einmalzahlung fällig und wird mit der Entgeltabrechnung für November ausgezahlt.
Weitere Stundung:
Ab 01.11.12 erfolgt eine Stundung der tabellenwirksamen Entgelterhöhung. Jede der Parteien kann diese Stundung jedoch mit einer Frist von 2 Monaten widerrufen.
Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen:
Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 31.12.2016 ausgeschlossen. Beim Scheitern der Verhandlungen entfällt dieser zusätzliche Kündigungsschutz.
Verhandlungsverpflichtung:
Die Parteien verpflichten sich, die Verhandlungen mit folgenden Zielen fortzusetzen: Zukunftskonzept für alle deutschen Standorte; Beschäftigungssicherung über 2016 hinaus; Langfristige Komponentenstrategie; Abfindungsprogramme auf freiwilliger Basis sowie Altersteilzeitregelungen; Eckpunkte eines Wachstumkonzepts Opel 2022; Finanzierungskonzept für Opel; Sanierungsbeiträge der Beschäftigten" Vollständige Meldung von Rainer Einenkel auf seiner Webseite vom 28.10.2012 . Siehe dazu:
- Opel-Vertrag löst in Bochum nicht nur Freude aus
Aus dem Text: "(.) Eine Abstimmung der Opel-Belegschaften zu diesem neuen Tarifvertrag wird es nicht gegeben, er ist bereits am letzten Freitag von Geschäftsleitung, Betriebsräten und IG Metall unterschrieben und damit besiegelt worden." Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 28.10.2012
Verhandlungen ohne Ergebnis: Opel-Betriebsrat beklagt fehlende Perspektiven für deutsche Werke
Alles wieder auf Null bei Opel. Gab es vor einer Woche noch Anzeichen für eine Perspektive aller deutschen Standorte, so war die jüngste Verhandlungsrunde aus Sicht von Bochums Betriebsratschef Rainer Einenkel ein enormer Rückschritt. Artikel von Thomas Aschwer in den Ruhrnachrichten vom 19.10.2012 . Aus dem Text: "Wie laufen die Verhandlungen ab? Weil die Beschäftigten der deutschen Standorte aktuell die Lohnerhöhung dem Konzern stunden, verhandeln die Werke gemeinsam mit dem Konzern. Der Bochumer Betriebsrat hat die Sorge, dass mit dem Ende dieser Regelung Ende Oktober der Konzern den Versuch wiederholen könnte, Werke untereinander auszuspielen. Bereits Anfang des Jahres hatte GM den Rüsselsheimern unter bestimmten Voraussetzungen angeboten, die Bochumer Produktion zu übernehmen. (.) Wie geht es jetzt weiter? Spätestens Freitag nächster Woche sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden. Die Betriebsräte betonen zugleich, dass sie "zu jeder Tag- und Nachtzeit" zu Gesprächen bereit sind. Terminiert sind Info-Veranstaltungen für die Gewerkschaftsmitglieder von Opel. In Rüsselsheim ist sie für Samstag, 27. Oktober, geplant. In Bochum findet sie am Sonntag, 28. Oktober, im Haus der IGM statt."
Wird Opel Bochum das Bauernopfer der Kooperation mit Peugeot?
Die monatelangen Verhandlungen bei Opel um einen Zukunftsplan für die deutschen Werke bis zum Jahr 2022 werden offenbar ohne Einigung enden. Darauf deutet vieles hin. Keiner der Opel-Vorstände traue sich, eine Entscheidung zu treffen, sagte Rainer Einenkel, Betriebsratschef der Bochumer Werke, der WAZ. Artikel auf DerWesten vom 19.10.2012
IG-Metall zu den Verhandlungen bei Opel: Ohne Wachstumskonzept keine Zugeständnisse
"Die Bevollmächtigte der IG Metall Bochum-Herne Ulrike Kleinebrahm und der Betriebsratsvorsitzende von Opel Bochum Rainer Einenkel informieren in einem Flugblatt über die aktuellen Verhandlungen bei Opel: »Gestern haben die IG Metall und die Betriebsratsvorsitzenden der deutschen Standorte mit dem Vorstand der Adam Opel AG über ihre Forderung nach einem langfristigen Wachstumskonzept für Opel verhandelt. Ziel ist es, die Zukunft der Kolleginnen und Kollegen und ihrer Familien zu sichern. Das Konzept muss Folgendes enthalten: Ein Wachstumskonzept für Opel bis 2022 - mit konkreten Eckpunkten wie ein erweitertes Produkt Portfolio, die Öffnung von Exportmärkten, eine Neupositionierung der Marken Opel und Chevrolet; Zusagen für die langfristige Zukunft der Standorte und Beschäftigung nach 2016; Eine Beschäftigungsbrücke mit Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen, die über 2016 hinaus reicht." Der Text des Flugblattes bei bo-alternativ vom 12.10.2012
Teile fehlen: Opel-Produktion in Bochum steht
Nicht etwa geplante Kurzarbeit sondern stockender Nachschub von Bauteilen zwingt Opel in Bochum die Bänder zu stoppen. Bis kommenden Montag haben die Mitarbeiter frei. Meldung im Handelsblatt vom 26.09.2012
Betriebsruhe in der 39. KW?
"Es ist geplant, dass in der 39. KW europaweit in allen Opel-Werken nicht produziert wird. Teilweise soll dafür Kurzarbeit genutzt werden. Der Bochumer Betriebsrat hat es abgelehnt, dass für die vom Unternehmen geforderte Betriebsruhe Kurzarbeit eingesetzt wird. Bochum hat als einziges Werk eine hohe Auslastung und braucht diese Betriebsruhe nicht. Welche Auswirkungen die Produktionsruhe in den anderen Werken auf Bochum hat, muss sorgfältig geprüft werden. Wir werden gemeinsam an Lösungen arbeiten, damit die vom Konzern verordnete Betriebsruhe keinen finanziellen Nachteil für die Bochumer Belegschaft bringt." Meldung auf der Seite von Rainer Einenkel vom 21. August 2012
Auch zweite Verhandlungsrunde um Zukunft von Opel Bochum ohne Ergebnisse
"Keine konkreten Ergebnisse brachte die zweite Gesprächsrunde zwischen Vertretern des Opel-Vorstands und Betriebsratsvorsitzendem Rainer Einenkel über Überlebensmöglichkeiten für das Bochumer Werks nach 2016. Einenkel sagte gegenüber der WAZ Mediengruppe: "Ich hatte mehr erhofft."." Artikel von Gerd Heidecke auf DerWesten vom 24.08.2012
Kurzarbeit nach den Werksferien?
"Bochum ist sehr gut ausgelastet. Darum gibt es in Bochum derzeit keinen Antrag auf Kurzarbeit. In diesem Zusammenhang darf man natürlich nicht verschweigen, dass sich der Automarkt in Europa nicht erholt sondern sogar weiter einbricht. Auch das Bochumer Werk könnte wie die anderen Opel-Werke bald vor großen Auslastungsproblemen stehen. Ob es dann Kurzarbeit geben wird oder wir über andere Massnahmen die Belegschaft und die Schichten absichern, werden wir rechtzeitig mit der Belegschaft diskutieren." Meldung auf der Seite von Rainer Einenkel vom 12. August 2012
Vereinbarung zur Kurzarbeit gekündigt?
"Der Opel-Vorstand hat am 30. Juli 2012 dem Betriebsrat die außerordentliche Kündigung der GBR-Vereinbarung zur Arbeitszeitverkürzung mitgeteilt. Damit wäre auch die zusätzliche Zahlung von 12.5% zum Kurzarbeitergeld betroffen. Diese Zahlung würde entfallen oder müßte neu verhandelt werden. Der Bochumer Betriebsrat hat unverzüglich die IG Metall und unseren Rechtsanwalt Dr. Frakn Lorenz zur Prüfung dieser Kündigung und über mögliche Auswirkungen für die Bochumer Belegschaft eingeschaltet. Über alle weiteren Schritte werden wir sofort informieren. (1. August 2012) Am 3. August hat die Bochumer Werksleitung die Bochumer Vereinbarung zur Kurzarbeit gekündigt. Damit würde auch für Bochum der Zuschuss zum Kurzarbeitergeld entfallen. Als Begründung wurde auf die Kündigung der GBR-Vereinbarung verwiesen. Außerdem ist Bochum der einzige Standort mit einer zusätzlichen Kurzarbeiterregelung und nur Bochum würde sich gegen die Kündigung wehren, heißt es. Das ist natürlich Unsinn. Auch die anderen Standorte haben die Kündigung nicht akzeptiert und werden entsprechende Schritte klären. Zusätzlich wurde erklärt, dass bald in Rüsselsheim und Eisenach Kurzarbeit notwendig sei und aufgrund der prekären finanziellen Lage bei Opel der Zuschuss nicht mehr finanziert werden kann." Meldung auf der Seite von Rainer Einenkel vom 12. August 2012 Opel-Krise und Gegenwehr
"Landesweit und sogar international hat die Bochumer Opel-Belegschaft durch ihre selbständigen, von der Betriebsratsmehrheit wie der IG Metall weder gewollten noch unterstützten Streiks im Jahr 2000 (5 Schichten) und besonders 2004 (11 Schichten) Aufsehen erregt. Aktuell steht wieder eine harte Auseinandersetzung an, unter schwierigen Bedingungen." Artikel von Wolfgang Schaumberg vom 8. August 2012 Aus dem Text: "(.) Die aktuelle Krisenentwicklung wird auch bei der Masse der Beschäftigten in der Automobilindustrie die grundsätzlichen Debatten über unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem anheizen. "Vergesellschaftung von Banken und Schlüsselindustrien" - die meisten Kolleginnen und Kollegen verbinden derzeit mit derartigen Forderungen nicht nur deswegen keine Hoffnung, weil sie die Macht fest in den Händen der 1% sehen. Zurecht wird nämlich gefragt: was käme denn danach auf uns zu? Wer immer von "Enteignung" redet, muss die Aneignung mitdiskutieren."
Vollauslastung bei Opel Bochum auch dank der Classics
"Nicht zuletzt den "Classics", den Vorläufern früherer Astra-Modelle, verdankt das Bochumer Opelwerk in diesem Jahr die Vollauslastung. Bis zum Jahresende laufen 140.000 Wagen vom Band, darunter vor allem die Zafira-Modelle Family und Tourer." Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 03.08.2012
Stellungnahme von Rainer Einenkel
Zum Rücktritt von K.-F. Stracke erklärt der Betriebsratsvorsitzende von Opel in Bochum Rainer Einenkel: »Zusagen und Verträge müssen eingehalten werden (…) In allen Werken gibt es derzeit Gespräche über die Zukunft der Werke und der Marke. In diesen Verhandlungen, die am 11. Juli in Bochum begonnen haben, hat der Bochumer Betriebsrat viele konstruktive Vorschläge zur Sicherung des Bochumer Opel- Werkes vorgelegt. Wir erwarten, dass der neue Opel-Vorstand die begonnenen Gespräche weiterführt und die Vorschläge sachlich prüft. Wir werden darauf achten, dass bestehende Zusagen und Verträge eingehalten werden. Opel ist ein wichtiger Bestandteil für GM und Opel-Bochum ist ein wichtiger und unverzichtbarer Teil von Opel. Opel-Bochum ist nachweisbar das produktivste, effektivste und flexibelste Werk in Europa. Die Belegschaften in den Opel-Standorten brauchen endlich eine Perspektive über 2016 hinaus. Wir brauchen Ruhe und Sicherheit, damit die Kunden über unsere hervorragenden Fahrzeuge sprechen. Daran wollen wir mit dem neuen Vorstand arbeiten.« Stellungnahme von Rainer Einenkel auf Bo-Alternativ vom 13.07.12
Opel-Vorstand muss verhandeln!
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, monatelang hat sich die Konzernleitung geweigert, mit dem Bochumer Betriebsrat und der IG Metall über die Zukunft des Bochumer Werkes zu verhandeln. Stattdessen wurden Belegschaft und Autokunden immer wieder mit Schließungsdrohungen verunsichert. (.) Durch die Vereinbarung zur Stundung der Tariferhöhung musste die Konzernleitung ihre Blockadehaltung gegenüber Bochum aufgeben und sich verpflichten, auch über die Zukunft von Bochum zu verhandeln. Diese Verhandlungen werden noch vor den Werksferien beginnen." Flugblatt des Betriebsrates bei Opel-Bochum bei Bo-Alternativ vom 05.07.2012
Solidaritätsveranstaltung für die Beschäftigten bei Opel: Die Arbeit bleibt hier - keine Werkschließung in Bochum!
Am Dienstag, den 26. 6. findet ab 19.30 Uhr vor dem Schauspielhaus eine Solidaritätsveranstaltung für die Beschäftigten bei Opel statt unter dem Motto: Die Arbeit bleibt hier - keine Werkschließung in Bochum. In der Einladung wird die Bedeutung der mit dem Opelwerk verbundenen Arbeitsplätze für Bochum betont. Zum Ablauf der Veranstaltung heißt es: »Um 19.30 Uhr beginnt das Programm mit Musik, Lesungen und Beiträgen von Ensemblemitgliedern des Schauspielhauses und vielen Künstlern wie Frank Goosen, den Bochumer Symphonikern, Armin Rohde, X-Vision, Hennes Bender, dem Bahnhof Langendreer, der Fidena, dem Prinz Regent Theater, Rottstr 5 Theater, Ensemblemitglieder von Starlight Express und dem VfL Bochum, sowie dem Museum Bochum, dem Kulturhaus Bochum e.V. Thealozzi und dem Theater Total.« Der Einladungsflyer bei Bo-Alternativ
Opel will bei Werksschließung 500 Mio Euro für Personalabbau zahlen
"Der angeschlagene Autobauer Opel will sich die Schließung des Bochumer Werks 500 Millionen Euro allein für den Personalbabau kosten lassen, sagte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel der WAZ gegenüber. Eine weitere halbe Milliarde Euro müsse die Firma für sonstige Schließungskosten einkalkulieren. Am Samstag verließen rund 2000 Opelaner vorzeitig die Belegschaftsversammlung im Bochumer RuhrCongress, weil der anwesende Opel-Chef Stracke keine Zusage für eine weitere Produktionsplanung mit dem Bochumer Werk über 2016 hinaus machte." Artikel von Rolf Hartmann auf Der Westen vom 16.06.2012
Belegschaftsversammlung am 16.06.2012: Belegschaft geht ...
"Es war eine aufregende Belegschaftsversammlung. Vorstandvorsitzender K-F Stracke war als Redner bei der Belegschaftsversammlung der Bochumer Opelaner. Die Erwartungen waren hoch, schließlich liegen inzwischen konkrete Pläne der Geschäftsleitung vor, das Bochumer Werk spätestens 2016 zu schließen. Zur Überraschung wurde kurz vor der Versammlung verkündet, dass K-F Stracke nicht sprechen wird sondern der Personaldirektor und Opelvorstand H. Kimmes den Bericht der Geschäftsleitung halten sollte. Am Saalmikrophon kritisierten Redner die zwischen Opel-Vorstand und IG Metall vereinbarte ,Stundung' der 4,3% Tariferhöhung bis 31.10.2012 und forderten die sofortige Auszahlung. Rainer Einenkel wies darauf hin, dass die ,Stundung' nicht Verzicht bedeutet. Zwischen IG Metall und Opel/GM ist vereinbart, dass bis zum 31.10.2012 über die Verhinderung betriebsbedingter Kündigungen und eine langfristige Perspektive für die deutschen Opel-Werke verhandelt werden muss. Langfristig heißt nach den Worten von Rainer Einenkel für Bochum eine neue Produktion. Über das Verhandlungsergebnis wird in Bochum abgestimmt. Kommt es nicht zu einem Ergebnis oder zu einer Ablehnung bei der Abstimmung, müssen die 4,3% sofort rückwirkend ab Mai ausgezahlt werden. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass bei einer sofortigen Auszahlung der Tariferhöhung der Opel-Vorstand keine Verhandlungen über die Zukunft von Bochum führen will. Die Betriebsräte in Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern werden dann ohne Bochum verhandeln. Zentrales Thema war die drohende Schließung von Opel-Bochum. Die Schließung des Bochumer Werkes wird nach Berechnungen von Opel mindestens 700 Millionen Euro kosten. Andere Rechnungen gehen sogar von über eine Milliarde Euro an Schließungskosten aus. Weitere Kosten wie Haftung für Umweltschäden sind bis heute nicht ermittelt. Im Rechenschaftsbericht des Betriebsrates informierte der Betriebsratsvorsitzende erneut darüber, dass nachweislich mit falschen Zahlen zum Nachteil von Bochum gerechnet wird. Es besteht der Verdacht, dass Bochum absichtlich teurer gerechnet wird, um dann bei GM eine Schließung von Bochum zu rechtfertigen. Nachweisbar ist Opel-Bochum derzeit das produktivste Werk mit großen Entwicklungsmöglichkeiten. Rainer Einenkel und weitere Redner forderten eine sofortige Rücknahme der Schließungspläne und eine langfristige Perspektive für die Bochumer Werke. Die Unternehmensleitung wurde aufgefordert, in ihrem Bericht diese Zusage abzugeben. Da erkennbar war, dass weder H. Kimmes noch K-F Stracke dazu bereit waren, verließen die anwesenden 2.000 Opelaner und die Betriebsräte aus Protest die Versammlung. Die Versammlung dauerte somit genau 1,5 Stunden." Bericht von der Betriebsversammlung auf der Seite von Rainer Einenkel vom 16.06.2012
Galgenfrist: Standortverhandlungen bei Opel
"Der vom Opel-Management am Mittwoch abend gemeinsam mit dem Konzernbetriebsrat und der IG Metall präsentierte »Deutschland-Plan zur Stärkung von Opel« bedeutet für die Beschäftigten des Bochumer Werks keine Entwarnung. Im Gegenteil: Dessen Schließung ist nun auch offiziell vorgesehen. Wenn Ende 2016 die letzten Autos des aktuellen Zafira-Modells vom Band laufen und sich »die gegenwärtigen ökonomischen Rahmenbedingungen und zukünftigen Marktaussichten« nicht verbessern, soll Schluß sein. Von der für seine kämpferische Belegschaft bekannten Fabrik würde nach 54 Jahren nur eine weitere Industrieruine des Ruhrgebiets bleiben. Die aktuell rund 5000 Arbeitsplätze - und Tausende weitere bei Zulieferern und Dienstleistern - wären verloren. Mit der bisherigen Gewerkschaftsstrategie einer »sozialverträglichen« Gestaltung des Abbaus ist das nicht zu verhindern. Mit einer Mobilisierung der Belegschaft, der Region und der ebenfalls von Kürzungen bedrohten Opelaner anderer Werke vielleicht. (.)Denn die nun offerierte »Verlängerung« um zwei Jahre erscheint so als Zugeständnis, für das man Gegenleistungen verlangen kann. Zudem dürfte der bei einer Schließung zu erwartende Aufruhr eine Rolle in den Überlegungen der GM-Spitze gespielt haben. Zu Recht meinte die Frankfurter Allgemeine Zeitung kürzlich, eine Stillegung werde »nicht ohne Lärm abgehen«. Das hätte das ohnehin miese Image des Autobauers weiter beschädigt. Die Kalkulation, das mit der langfristigen Ankündigung, weiterem »sozialverträglichem« Abbau und vom Betriebsrat geschürten wagen Hoffnungen zu umgehen, könnte aufgehen. Andererseits waren die Bochumer Opelaner in der Vergangenheit immer wieder mal für Überraschungen gut." Kommentar von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 15.06.2012
Opel-Chef Bochum lässt Zukunft offen - "Keine Entscheidung"
„Der Bochumer Opel-Chef Stracke hat betont, dass eine Entscheidung über die Zukunft des Bochumer Werks noch offen sei. Der Betriebsratschef Einenkel fühlt sich angesichts der drohenden Schließung "verarscht und belogen". Auch Ministerpräsidentin Kraft hat kein gutes Gefühl. 3200 Opelaner in Bochum bangen - und fordern klare Ansagen. Die gab es aber nicht…“ Artikel in Der Westen online vom 21.05.2012 . Aus dem Text: „… Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel hat die Opel-Spitze zuvor wegen einer möglichen Schließung des Bochumer Werks heftig kritisiert. Mit der angekündigten Verlagerung der Astra-Produktion nach England und Polen werde "der Boden für eine Schließung bereitet. Wir haben es satt, verarscht und belogen zu werden", wetterte Einenkel. Das Vertrauen in den Vorstand sei bei "null Komma null" angekommen. "Diejenigen, die die Scheißqualität liefern, dürfen die Autos bauen", äußerte Einkel sein Unverständnis. Die Entscheidung sei "unsinnig", "nicht plausibel" und "fragwürdig", zumal, so Einenkel, die Astra-Produktion in Bochum rund 500 Euro günstiger als etwa in Ellesmere Port sei…“
"Diejenigen, die die Scheißqualität liefern, dürfen die Autos bauen" – so sieht es aus, wenn sich die Betriebsräte nicht spalten lassen wollen. Wir sind entsetzt. Aber wer stolz ist, billiger zu sein… Siehe dazu:
- IG Metall empört über Produktionsverlagerung
Nach Zuschlag für Astra-Fertigung an britisches Werk in Ellesmere Port wirft Gewerkschaft Opel »Erpressung« vor. Artikel in junge Welt vom 19.05.2012 . Aus dem Text: „... Diese Botschaft habe ihn »sehr überrascht«, sagte Schild. Die separaten Verhandlungen der britischen Beschäftigten seien das Ergebnis der »nackten Erpressung, daß ihr Werk ansonsten unmittelbar geschlossen würde«. Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) versuche, »die Belegschaften gegeneinander auszuspielen«, so Schild…“
Einige Richtigstellungen zum Opel-Werk Bochum
"Immer wieder werden Gerüchte und Unwahrheiten über die Werke verbreitet. Das Ziel ist offensichtlich: Belegschaften, Öffentlichkeit und Medien sollen verunsichert werden. Gleichzeitig will man die Standorte gegeneinander ausspielen und eventuell tiefgreifende Einschnitte vorbereiten. Nachfolgend einige Klarstellungen zu den dümmsten Unterstellungen und Behauptungen über das Bochumer Opel-Werk..." Die Richtigstellung von Rainer Einenkel, April 2012
Es geht um viel, viel mehr als Opel Bochum
Schon vergessen? Bereits heute ist das Ruhrgebiet das neue Armenhaus Deutschlands. Doch die Politiker sollten sich vor Schuldzuweisungen hüten. Artikel von Günther Lachmann in Die Welt vom 07.04.2012 . Aus dem Text: „(…) Die Politik ist entmachtet. Und sie hat diese Macht nicht nur freiwillig hergegeben, sondern hat sich dazu missbrauchen lassen, die Gesellschaft für die Renditeerwartungen der Konzerne und Investoren massiv zu destabilisieren. Denn zu nichts anderem haben die vielen Minijobs, Ein-Euro-Jobs und Aufstocker-Beschäftigungsverhältnisse geführt. (…) Nicht nur durch den Niedergang von Bergbau und Stahlindustrie, auch und gerade wegen dieser gegen den Wohlstand und die soziale Sicherheit ihrer Bürger gerichteten Politik ist das Ruhrgebiet zur Hartz-IV-Region geworden. Wenn General Motors das Bochumer Werk tatsächlich schließt und bis zu 40.000 Menschen in ihrer Existenz bedroht, wäre die einstige Herzkammer des Nachkriegswirtschaftswunders wohl endgültig das Armenhaus Deutschlands…“
Kampfansage bei Opel ?
„(…) Fazit: wenn man so um „Gemeinsamkeit“ mit dem Management ringt und sowohl die Belegschaften wie den Unternehmensprofit retten will, kommt man aus der erpresserischen Konkurrenzmühle wohl nicht raus und wird trotz aller Beschwörungen weiteren Verzicht schlucken müssen. Im Opel-Werk Eisenach wurde ja kürzlich schon die Arbeitszeit-Reduzierung auf 33 bzw nachts 30 Stunden akzeptiert: „Für die Beschäftigten bedeutet das bis zu 19% Gehaltseinbußen“ (der Eisenacher BR-Vors. lt Bild 20.3.12) Was nun? Es gibt in den Belegschaften ja zumindest eine Minderheit von kampfbereiten Kolleginnen und Kollegen. Sie wissen auch, dass ein erfolgreicher Abwehrkampf gegen solche Konzern-Angriffe von einer einzelnen Belegschaft allein kaum zu gewinnen ist. Dass in der IG Metall große Mehrheiten der Opel-Beschäftigten und der AutomobilarbeiterInnen organisiert sind, wird ihnen kaum Mut machen… Ebensowenig werden sie Hoffnung auf „die Politik“ haben…“ Artikel von Wolfgang Schaumberg, als Vorabdruck aus: express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, welche Ende April/Anfang Mai erscheinen wird
Kein Opel in Bochum?
Interview von Marcus Meier mit Michael Hermund , Regionsvorsitzender der DGB-Region Ruhr-Mark, über Drohungen der General-Motors-Führung, in Neues Deutschland vom 09.02.2012. Aus dem Text: "(.) Die Gewerkschaften machten in der Vergangenheit durchaus drastische Zugeständnisse, um noch größeren Arbeitsplatzabbau zu verhindern. Lohnt es sich eigentlich noch, brav zu sein?
Die Opelaner waren brav und sind es noch, aber nur, weil sie darauf vertrauen, dass Vereinbarungen eingehalten werden. Doch der Vertrags- ist ein Vertrauensbruch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Belegschaft sich diesen Angriff gefallen lassen wird. Das wird Konsequenzen haben! Was genau zu tun ist, müssen aber die IG Metall, der Betriebsrat und die Vertrauensleute klären."
Alltäglicher Arbeitskampf bei Opel
„In den Bochumer Opelwerken sind in den letzten Monaten 1500 Arbeitsplätze vernichtet worden. Jetzt werden 90 Arbeitskräfte aus dem polnischen Opel-Werk in Gliwice für drei Monate in Bochum beschäftigt. (…) Auf der Webseite http://www.wir-gemeinsam.eu, die der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel verantwortet, wird das Dilemma, in dem sich der Betriebsrat befindet, folgendermaßen beschrieben: »Am 20. Januar 2012 hat der Betriebsrat ohne Gegenstimmen der Betriebsvereinbarung “Stabilisierung der Produktion” (BV 2/2012) zugestimmt. Geregelt sind damit Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung, zur Stabilisierung der Produktion und zur Behebung von Personalproblemen, die insbesondere durch krankheitsbedingte Abwesenheit verursacht werden. Ferner sollen die Regelungen helfen, um folgende Ziele zu erreichen: - Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen - Freistellung von Gruppensprechern - Beseitigung unzumutbarer Belastungen. Folgendes wurde vereinbart: (…) Bis Ende März werden rund 90 Kolleginnen und Kollegen aus dem polnischen Schwesterwerk in Gliwice die Produktion in Bochum unterstützen. Ohne diese Beschäftigungsmöglichkeit wären diese Kollegen laut Aussage des dortigen EEF-Mitgliedes akut von einer Kündigung bedroht…“ Meldung auf Bo-Alternativ vom 24.01.2012 . Siehe dazu:
- Opel erpresst wieder mal die Belegschaft und ihre Betriebsräte
„Im Opel-Werk Bochum sind zur Zeit 90 Kollegen aus dem polnischen Opel-Werk in Gliwice für 3 Monate. Vergangene Woche hat der Betriebsrat zugestimmt, dass sie nur nach ihren polnischen Löhnen (brutto ca.770,- €, plus 42 € Aufwandsentschädigung pro Tag) bezahlt werden, nicht mal nach den Bochumer Einstiegslöhnen, die vor nicht langer Zeit noch an Studenten bezahlt wurden (15,52 € plus Schichtzulage, also ca 2.500 € monatlich). Erpressung der Geschäftsleitung: nur bei Zustimmung des Betriebsrats würden die jetzt fertigen 21 Azubis fest übernommen (plus ähnliche Anzahl im Juli). Über 1500 Arbeitsplätze hat Opel in Bochum in den letzten Monaten abgebaut. Jetzt wird Personalmangel zu billigeren Löhnen durchgesetzt... Die Forderung nach Übernahme der Azubis ist eigentlich neben Lohnerhöhung die zentrale IGM-Forderung bei der anstehenden Metall-Tarifrunde.“ Kommentar aus dem Betrieb vom 24.01.2012
Druck aus Detroit
General Motors fordert zügige Kostensenkung bei Opel. Management will Entlassungen in Bochum womöglich per Einigungsstelle durchsetzen. Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 03.02.2011 . Aus dem Text: "Nach erfolgreichem Börsengang erhöht General Motors (GM) den Druck auf seine europäische Tochter Opel. Möglichst noch in diesem Jahr soll der angeschlagene Autobauer wieder profitabel werden. Leidtragende dieses Vorhabens könnte insbesondere die Bochumer Belegschaft werden. Da sich die Verhandlungen über Personalabbau und Kostenreduktion in die Länge ziehen, droht das Management mit der Einberufung einer Einigungsstelle beim Arbeitsgericht. Das würde betriebsbedingte Kündigungen auf die Tagesordnung setzen. Trotz eines Lohnverzichts von europaweit 265 Millionen Euro im Jahr sind diese während der Restrukturierung nicht ausgeschlossen. (...) In einigen Fragen haben sich beide Seiten bereits geeinigt. So können Beschäftigte unter bestimmten Umständen zeitweise ins Rüsselsheimer Stammwerk versetzt werden - auch gegen ihren Willen. Damit habe man dauerhafte Zwangsversetzungen verhindert, heißt es in Stellungnahmen der Betriebsratsspitze. Andere Forderungen aus dem Elf-Punkte-Plan finden sich in dem nun von der Geschäftsleitung vorgelegten Katalog, allerdings in unverbindlicher Form. So sollen Maßnahmen zur Verringerung der Abhängigkeit von Zulieferern und der Wiedereingliederung ausgelagerter Arbeitsprozesse (Insourcing) geprüft und Ansiedlungsinitiativen unterstützt werden. Zudem habe Bochum ein »Bewerbungsrecht« bei der Vergabe der Produktion des M1X-Getriebes, das der Betriebsrat ins Ruhrgebiet holen will. Bei anderen Themen scheint eine Einigung ausgeschlossen. So fordert das Opel-Management die Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden - ohne Lohnausgleich..." Siehe dazu:
-
Opel-Werk in Bochum holt Kurzarbeiter zurück ans Band
"Nach einem drastischen Personalabbau muss das Bochumer Opel-Werk eine Rückholaktion besonderer Art starten: Es ruft 160 Beschäftigte aus der Kurzarbeit an die Bänder zurück. Grund: die hohe Nachfrage nach dem Modell Zafira. Nach einem starken Personalabbau leidet das Opel-Werk Bochum unter Personalmangel und muss bis zu 160 Mitarbeiter aus der "Kurzarbeit null" herausholen. Hintergrund sei die derzeit anlaufende Produktion des neuen Zafira, bestätigte der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel dieser Zeitung..." Artikel von Thomas Wels auf DerWesten vom 11.10.2011
-
Opel lenkt ein - Mitarbeiter dürfen in Bochum bleiben
"Die Automobilfirma Opel hat am Dienstag alle Änderungskündigungen für Bochumer Opelaner zurückgezogen. Den Schritt begründete die Firma mit der großen Nachfrage nach dem neuen Zafira Tourer." Artikel von Rolf Hartmann in der WAZ vom 20.09.2011 . Siehe dazu:
-
Opel hebt Verkaufsprognose für den Zafira an
Sehr positive Resonanz auf der IAA für den in Bochum gebauten Zafira Tourer. Weitere Versetzungen nach Rüsselsheim nicht mehr notwendig. Gemeinsame Erklärung des Betriebsrates und der Geschäftsleitung von Opel Bochum vom 20.9.2011 dokumentiert bei Bo alternativ
-
Opel droht juristische Schlacht um Kündigungen
Opel schickte 86 Änderungskündigungen an Bochumer Mitarbeiter. Doch der Betriebsratschef Rainer Einenkel ist überzeugt: Viele der Betroffenen werden vor das Arbeitsgericht ziehen. Denn Opel habe Fehler gemacht. Artikel von Ulf Meinke auf DerWesten vom 31.08.2011 Aus dem Text: "(...) Wie Einenkel mitteilte, hat Opel Änderungskündigungen an 86 Mitarbeiter verschickt. Unter ihnen seien 75 Beschäftigte, die künftig im Werk Rüsselsheim eingesetzt werden sollen. Wer die Änderungskündigung nicht akzeptiere, müsse Opel verlassen. Es sind wohl die ersten Kündigungen der Firma überhaupt. "In den fast 50 Jahren Opel in Bochum wurde jedenfalls noch nicht gekündigt", sagte Einenkel."
Anmerkung der Redaktion des LabourNet Germany: "Keine Kündigungen, naja, Einenkel meint wohl nur "betriebsbedingte Kündigungen", von Schweinereien wie "krankheitsbedingten Kündigungen", wollen wir jedenfalls nicht absehen..."
-
Der DGB zu den von Opel angedrohten Kündigungen: Ohne Rücksicht auf Verlust vor die Wand?
"Mit einem dringenden Appell hat sich DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund an die Opel Spitze gewandt: "Statt nach Perspektiven für das Werk zu suchen, scheint Opel sich nur mit Abbauplänen zu beschäftigen. Der Schaden für das Image ist groß, wenn es zu betriebsbedingten Kündigungen kommt. Das hat noch kein Automobilkonzern nötig gehabt." Es gäbe Alternativen wie Arbeitszeitverkürzung und Kurzarbeit. Seit Beginn des Jahres hätten bereits 1.400 Opelaner ihren Austritt bzw. ihre Eigenkündigung aus dem Bochumer Opel-Werk erklärt. Davon sind 150 bereits nach Rüsselsheim gewechselt. "Damit hat die Belegschaft erneut ihre große Bereitschaft zur Flexibilität bewiesen. Jetzt ist Opel am Zug", so Hermund. Die Sozialauswahl für die jetzt vorliegenden 89 Kündigungen sei nicht plausibel, willkürlich und fehlerhaft. Diese Sozialauswahl hat die Unternehmensleitung einseitig vorgenommen. Die Zuordnung in 50 Vergleichsgruppen sei weder den Beschäftigten noch dem Betriebsrat bekannt und nicht überprüfbar. "Die Produktionszahlen steigen, Sonderschichten sollen geplant sein. Wer ein gutes Produkt hat und qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sollte dieses Kapital nicht verplempern. Jetzt muss Opel für Perspektiven sorgen, statt ohne Rücksicht auf Verluste vor die Wand zu fahren. Man sägt nicht den Ast ab, auf dem man sitzt. Wo bleibt das neue Modell zur Auslastung des Werkes?" mahnt Hermund." Meldung bei Bo-Alternativ vom 23.08.2011
-
Der Opelbetriebsrat zu den geplanten Kündigungen: unverantwortlich und unsozial
"Der Bochumer Opel-Betriebsrat erklärt in einer Stellungnahme: »Die Unternehmensleitung hat heute um 15.30 Uhr beim Bochumer Betriebsrat einen Antrag auf 89 betriebsbedingte Kündigungen eingereicht. Diesen 89 Bochumer Opelbeschäftigten wird im Rahmen einer betriebsbedingten Änderungskündigung ein neuer Arbeitsplatz im Opel-Werk Rüsselsheim angeboten. Sollte ein Wechsel nach Rüsselsheim nicht möglich sein, erhalten die Mitarbeiter eine betriebsbedingte Beendigungskündigung. Gemeinsam mit unserer Rechtsvertretung werden wir alles tun, um diese jetzt vorliegenden betriebsbedingten Kündigungen zu verhindern. Es bleibt dabei, was wir immer erklärt haben: "Wir werden jeder einzelnen dieser betriebsbedingten Kündigungen widersprechen." Wir können uns dabei auf die volle Unterstützung der IG Metall verlassen. Der Bochumer Opel-Betriebsrat hat diesen Personalabbau niemals akzeptiert. Nach wie vor halten wir diesen vom Unternehmen geforderten Personalabbau für unsinnig und unsozial." Meldung bei bo-alternativ vom 19.08.11 . Dazu ein Kommentar aus der GOG: "Das BR-Info braucht den kleinen Kommentar: Der Satz "Der Opel-Betriebsrat hat diesen Personalabbau niemals akzeptiert." verlangt die Ergänzung: aber in der "Betriebsvereinbarung zu Standortmaßnahmen Bochum 2011wegen des Abbaus des Beschäftigungsüberhangs" den Satz: " Die Betriebsparteien erfolgen gemeinsam den Wunsch, den arbeitgeberseitig für erforderlich gehaltenen Personalabbau, soweit dies realisierbar ist, auf freiwilliger Basis durchzuführen und auch weiterhin soweit wie möglich keine betriebsbedingten Beendigungskündigungen auszusprechen." Damit ist - wie auch beim Master-Agreement 2010 - der Abbau von insgesamt 8.000 Opel-Arbeitsplätzen durch den Gesamtbetriebsrat, unterstützt von der IG Metall, zum erstenmal auch per betriebsbedingte Kündigungen ermöglicht worden."
-
Wird Opel Bochum über hundert Leute feuern?
"Was macht Opel Bochum mit den rund hundert Mitarbeitern, die nicht nach Opel Rüsselsheim wechseln und auch keine Abfindung angenommen haben? Schon in den nächsten Tagen wird klar, ob das Werk erstmalig betriebsbedingte Kündigungen ausspricht. Die Entscheidung, ob bei Opel Bochum tatsächlich erstmalig seit 50 Jahren betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden, sei schon in den nächsten Tagen zu erwarten. Das erfuhr die WAZ aus Kreisen der Unternehmensleitung..." Artikel von Rolf Hartmann aud DerWesten vom 16.08.2011
-
Betriebsbedingte Kündigungen drohen: Bei Opel endet heute das Ultimatum
"Bis heute Abend haben 155 Mitarbeiter noch Zeit, entweder ins Werk nach Rüsselsheim zu wechseln oder freiwillig aus dem Unternehmen auszuscheiden. Sonst drohen bei Opel in Bochum die ersten betriebsbedingten Kündigungen in der Geschichte des Standortes..." Meldung bei den Ruhrnachrichten vom 15.08.2011
-
Der Opel-Betriebsrat informiert: Fragen und Antworten zum Personalabbau
„Der Bochumer Opel-Betriebsrat hat heute ein Flugblatt veröffentlicht zu “Aktuelle Fragen und Antworten zum Personalabbau”. Am Schluss des Flugblattes heißt es: “Betriebsrat und IG Metall werden weiterhin alles tun, um betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern! Der Betriebsrat wird keiner Kündigung zustimmen. Sollte jemand im August eine Kündigung erhalten (vorher wird es keine Kündigungen geben können), kann er beim Arbeitsgericht eine Kündigungsschutzklage einreichen. Jeder, der diesen Weg geht, wird die Unterstützung des Betriebsrates und der IG Metall und unserer Juristen erhalten.” Das Flugblatt „Aktuelle Fragen und Antworten zum Personalabbau“ bei bo-alternativ vom 14.07.11
-
300 Mitarbeiter auf der Abschussliste
Die Situation im Opel-Werk spitzt sich weiter zu: Wenn sich bis Freitag dieser Woche nicht weitere 250 bis 300 Mitarbeiter finden, die freiwillig ausscheiden, will nach Betriebsratsangaben das Unternehmen den nächsten Schritt gehen. Artikel von Thomas Aschwer in den Ruhrnachrichten vom 11.07.2011
-
Opel will Belegschaft spalten
In Bochum werden Entlassungen immer konkreter. Werkleitung veröffentlicht Auswahlkriterien. Betriebsrat sieht »keine Chance, Kündigungen zu verhindern«Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 30.06.2011 . Aus dem Text: "Die Vorbereitung betriebsbedingter Kündigungen im Bochumer Opel-Werk nimmt immer konkretere Formen an. Über die Meister läßt die Personalabteilung dieser Tage ein Informationsschreiben in der Belegschaft verteilen, das Kriterien für eine sogenannte Sozialauswahl nennt. Damit sollen Beschäftigte bestimmt werden, denen im Fall der Fälle die Entlassung droht. Der Betriebsrat erklärte in einem am Dienstag herausgegebenen Flugblatt erneut, er lehne den Personalabbau ab. Allerdings gäben »die gegenwärtigen Machtverhältnisse und Gesetze dem Betriebsrat keine Chance, Kündigungen zu verhindern«. (...) Unmittelbar sollen dem jW vorliegenden Managementpapier zufolge 548 Bochumer Opelaner auf die Straße gesetzt werden. Finden sich bis zum Stichtag 15 Juli nicht genug »Freiwillige«, könnten betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden. In den vergangenen Wochen haben sich offenbar lediglich 60 Mitarbeiter dazu entschieden, einer dauerhaften Versetzung ins Rüsselsheimer Werk oder einer Ausscheidungsvereinbarung zuzustimmen. (...) Der Betriebsrat werde sich nicht an der Sozialauswahl beteiligen und Beschäftigte in eventuellen Kündigungsschutzverfahren unterstützen, heißt es in dem Flugblatt der Interessenvertretung. Gegen die Entlassungsplänen selbst könne man aber rechtlich nichts machen. Annegret Gärtner-Leymann, Betriebsrätin der oppositionellen Gruppe »Offensiv«, kritisiert Letzteres: »Auf rechtlichem Weg allein gibt es natürlich keine Chance, das zu verhindern. Es gibt aber die Möglichkeit, die Belegschaft zu mobilisieren - das zieht die Betriebsratsspitze offenbar gar nicht mehr in Betracht.«..."
-
Opel-Betriebsrat entscheidet über Ergebnis der Einigungsstelle
„Am Mittwoch entscheidet der Opel-Betriebsrat, ob er das Verhandlungsergebnis der Einigungsstelle akzeptiert und damit das Pensionspaket, die Abfindungen und den Erhalt des Getriebewerks bis 2013 annimmt - oder ob er mehrheitlich mit Nein stimmt und damit für einen wesentlich vom Konzern bestimmten Sozialplan..." Artikel von Thomas Aschwer in den Ruhrnachrichten vom 06.06.2011
-
Opel sieht keine Alternative zu Stellenabbau in Bochum
Eine Alternative zum geplanten Abbau von 1800 Stellen im Bochumer Opel-Werk gibt es nicht. Das stellten Vertreter des Unternehmens am Montag auf einer Belegschaftsversammlung im Ruhr-Congress klar. Rund 600 Opelaner müssen noch gehen. Artikel von Thomas Schmitt auf DerWesten vom 06.06.2011
-
Opel-Krise: Stellenabbau: 1800 Arbeiter müssen das Werk verlassen
"Der Automobilkonzern Opel baut wie geplant 1800 Arbeitsplätze in Bochum ab. Allerdings langsamer als zunächst geplant. Dazu gibt es zusätzliche Anreize für Mitarbeiter, die das Werk freiwillig verlassen. Darauf haben sich Werksleitung und Betriebsrat jetzt geeinigt..." Artikel von Thomas Aschwer in den Ruhrnachrichten vom 31.05.2011 . Siehe dazu:
-
Ergebnis der Einigungsstelle bei Opel
Der Bochumer Opel-Betriebsrat hat heute in einem Flugblatt die Beschäftigten über das Ergebnis der Beratungen der Einigungsstelle informiert. Danach wurden bessere Konditionen für den Personalabbau ausgehandelt und erreicht, dass der Getriebebau bis mindestens Ende 2013 bleibt. Neuer Stichtag, bis zu dem genügend Freiwillige ausscheiden müssen, ist der 15. August 2011. Das Flugblatt bei bo-alternativ vom 31.05.2011
-
Bochum bangt
Opel: Konzern beharrt auf Streichung weiterer 1200 Jobs bis Jahresende und droht erneut mit betriebsbedingten Kündigungen. Betriebsrat plädiert für Alternativen. Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 12.05.2011 . Aus dem Text: "Trotz einer verbesserten wirtschaftlichen Lage des Unternehmens drohen im Bochumer Opel-Werk weiterhin Entlassungen. Nick Reilly, Aufsichtsratschef des zum General-Motors-Konzern gehörenden Autobauers, bekräftigte am Mittwoch gegenüber dem Manager Magazin den Plan, bis zum Jahresende weitere 1200 Arbeitsplätze im Ruhrgebiet zu vernichten. »Als letzte Maßnahme« seien auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Bochums Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel plädierte im jW-Gespräch hingegen für Alternativen zum Stellenabbau. Beispielsweise müsse die Getriebeproduktion mit ihren etwa 400 Arbeitsplätzen im Werk verbleiben, forderte er..."
-
Der Ton wird härter bei Opel Bochum
1200 Stellen sollen bei Opel in Bochum abgebaut werden, doch per Abfindung will keiner mehr gehen. Am Montag trifft sich die Einigungsstelle. Als gutes Omen für die Gespräche deutet der Betriebsrat, dass Opel zuletzt Gewinne einfuhr. Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 06.05.2011
-
Zwangsversetzung von Opelanern ist zumutbar
Ein Bochumer Opelaner (36) hat sich jetzt vor dem Arbeitsgericht zum zweiten Mal binnen weniger Tage erfolglos gegen eine befristete Zwangsversetzung ins Werk Rüsselsheim gewehrt. Das Arbeitsgericht entschied, dass ein Wechsel für ihn zumutbar sei. Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 06.05.2011
-
Die Betriebsräte aller Opel-Standorte fordern für Bochum: “Keine betriebsbedingten Kündigungen!”
„Bei einem Treffen des Opel-Gesamtbetriebsrates mit VertreterInnen aller Opel-Standorte und den zuständigen IG-Metall-Verantwortlichen in Bochum ist vereinbart worden, gemeinsam entschlossen gegen betriebsbedingte Kündigungen vorzugehen. In einem Aufruf “Gemeinsam Arbeitsplätze in Bochum sichern!” heißt es u. a.: Betriebsrat und IG Metall fordern darum die Unternehmensleitung auf, ihre Blockadepolitik aufzugeben und die vereinbarten Verhandlungen zur Verhinderung betriebsbedingter Kündigungen fortzuführen. Betriebsrat und IG Metall haben dazu konstruktive Vorschläge zur Sicherung der Arbeitsplätze vorgelegt. Dazu gehören: Verkürzung der Wochenarbeitszeit bis zur 30-Std-Woche, weitere Nutzung von Kurzarbeit, Verhandlungen über Altersteilzeitmodelle, Insourcing ausgelagerter Bereiche, Fortführung der Getriebeproduktion, weitere Ansiedlungs- und Beschäftigungsinitiativen, Nutzung interner Beschäftigungsmöglichkeiten zwischen den Standorten.“ Meldung bei Bo-Alternativ vom 13.04.2011
-
Kündigungen bei Opel Bochum bis Anfang Juni blockiert
„Der Personalabbau durch Kündigungen bei Opel Bochum ist bis Anfang Juni blockiert. Davon geht Betriebsratschef Rainer Einenkel aus, nachdem die Einigungsstelle Termine bis Ende Mai festgelegt hat. Dies sei ein wichtiger Schritt zur Rettung der Arbeitsplätze, sagte er. Opel hatte zuvor erklärt, ab Ende April sei mit betriebsbedingten Kündigungen zu rechnen, falls bis dahin 1200 Mitarbeiter nicht bereit wären, per Abfindung auszuscheiden oder nach Rüsselsheim zu wechseln, wo rund 300 Stellen frei wären…“ Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 05.04.2011
-
Betriebsbedingte Kündigungen müssen nicht zwangsläufig kommen - 1.200 Arbeitsplätze müssen nicht vernichtet werden
"Die Forderung "Keine betriebsbedingten Kündigungen" wird von allen unterstützt, auch vom Betriebsrat, obwohl der ja mehrheitlich das "Master Agreement" im letzten Jahr mit unterschrieben hat, wo ausdrücklich dem Arbeitsplatzabbau zugestimmt worden ist. Betriebsbedingte Kündigungen waren nur nach der " Restrukturierung" ausdrücklich ausgeschlossen! Und dieser Vereinbarung hat auch die Mehrheit der Bochumer Belegschaft nicht widersprochen! Die BR-Mehrheit hat mit ihrer Zustimmung zu der neuen Vereinbarung "Standortsicherung" die Tür für die Einigungsstelle geöffnet. "Mit der BV wird die Einigungsstelle nicht zu verhindern sein, aber unsere Position bei der Reduzierung der Personalabbauzahlen wird erheblich verbessert." Das behauptet R. Einenkel im BR-Info vom 24.2.11. Ergebnis: Die Geschäftsleitung lässt die Verhandlungen scheitern und der Erpressungsdruck wird immer härter. Auf keinen Fall darf der Betriebsrat jetzt einer Vereinbarung "Interessenausgleich" zustimmen, wo Namenslisten oder eine Altersgrupenauswahl festgelegt werden. Dabei geht es nämlich nur um die Spaltung der Belegschaft in Jüngere, Ältere, mit oder ohne Kinder usw. Keine einzige Kündigung ist zu rechfertigen!..." Ein Vorabdruck aus der nächste Woche erscheinenden GOG-Info 64, 31.03.2011 Siehe dazu:
-
Widerstand gegen Entlassungen bei Opel
"Der Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel schreibt über den heutigen Auftakttermin bei der Einigungsstelle, die zur Vermittlung bei der geplanten Entlassungswelle bei Opel angerufen wurde: »Am Mittwoch, 30. März 2011, fand ein erster Auftakttermin der Einigungsstelle statt. Dieser Termin war notwendig geworden, nachdem die Arbeitgeberseite am 16. März 2011 überraschend einseitig die internen Verhandlungen abgebrochen hatte. Dieses erste Gespräch der Einigungsstelle wurde von Herrn Martin Bertzbach, Präsident des Landesarbeitsgerichts Bremen, a.D. geleitet. In diesem ersten Gespräch wurden die unterschiedlichen Positionen ausgetauscht. Schnell wurde deutlich, dass der Arbeitgeber bisher nicht in der Lage war, den von ihm geforderten Personalabbau von 1.255 Mitarbeitern bis Ende 2011 plausibel und schlüssig zu begründen. Der Einigungsstellenvorsitzende forderte darum die Arbeitgeberseite auf, spätestens bis zum nächsten Gesprächstermin am 15. April die notwendigen Unterlagen vorzulegen. Seitens des Betriebsrates und unseres Rechtsanwaltes Dr. Frank Lorenz wurde die Notwendigkeit des vom Unternehmen geforderten Personalabbaus bestritten. Gleichzeitig haben wir die Unternehmensleitung erneut aufgefordert, die in der Betriebsvereinbarung Nr. 2/2011 "Standortmaßnahmen Bochum" vereinbarten Schritte zur Reduzierung des geplanten Personalabbaus und zur Beschäftigungs- und Standortsicherung weiter zu verhandeln und umzusetzen. Wir werden gemeinsam alles tun, die von der Unternehmensleitung angedrohten betriebsbedingten Kündigungen zu verhindern.« Meldung bei Bo-alternativ vom 30.03.2011
-
Treffen in der Einigungsstelle bei Opel in Bochum bisher ohne Erfolg
Am Mittwoch tagte bei Opel Bochum zum ersten Mal die Einigungstelle. Dort erläuterte die Geschäftsführung ihren Plan, am Standort Bochum noch in diesem Jahr 1200 Stellen zu streichen. Konkrete Einigungen gab es bisher nicht. Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 30.03.2011
-
Opel besteht auf Stellenabbau in Bochum
"Opel bleibt bei seinem Plan, kurzfristig im Werk Bochum 1200 Stellen zu streichen. "Wir müssen im großen Maßstab denken und alle Opfer bringen", sagte Opel/Vauxhall-Personalvorstand Holger Kimmes auf einer Belegschaftsversammlung am Montag im Bochumer Veranstaltungshalle RuhrCongress. Vor mehreren tausend Opel-Mitarbeitern hatte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel zuvor dargestellt, dass Opel ab 30. April Kündigungen aussprechen will, wenn bis dahin nicht 1200 Mitarbeiter sich auf eine Abfindung oder auf eine Versetzung nach Rüsselsheim einlassen, wo über 300 Stellen frei sind. Die Kündigungsabsicht, die Einenkel schriftlich vom Vorstand vorliegen hat, wurde von Kimmes nicht bestätigt. "Die Unternehmensleitung ist darauf nicht eingegangen,", sagte der Betriebsratschef nach der Versammlung. "Sie hat aber auch nicht widersprochen."..." Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 21.03.2011
-
Bonuszahlungen für Opel-Chefs
"Bis zu 145 Prozent des Jahresgehaltes bekämen Vorstandsmitglieder und Werksführung zusätzlich, sagt Bochums Betriebsratschef Rainer Einenkel im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Opel bestätigt die Zahlungen. "Das ist eine Maßnahme die bei GM weltweit so gilt", erklärt Opel-Sprecher Andreas Kroemer. Die Gehälter der Führungsetage würden sich aus fixen und variablen Zahlungen zusammensetzen. Die Boni - also der variable Teil des Gehalts - sei in den vergangenen Jahren nicht ausgeschüttet worden. Dies habe GM nun geändert..." Artikel von Benedikt Reichel auf den Ruhrnachrichten vom 21.03.2011
- Einigungsstelle angerufen: Opel treibt Job-Abbau voran
"Die Situation für die Opelaner im Bochumer Werk spitzt sich weiter zu. Die Werksleitung hat am Mittwoch die sogenannte Einigungsstelle angerufen, um den vertraglich vereinbarten Stellenabbau umzusetzen..." Artikel von Thomas Aschwer bei den Ruhrnachrichten vom 16.03.2011
- Arbeitsgericht: Opelaner aus Bochum wehrt sich gegen Zwangsversetzung nach Rüsselsheim
Bei Opel Bochum hat es erste Zwangsversetzungen nach Rüsselsheim gegeben. Ein Monteur (36) aus Bochum hat am Mittwoch vor dem Bochumer Arbeitsgericht eine einstweilige Verfügung dagegen erwirken wollen. Teilweise war er erfolgreich. Artikel von Bernd Kiesewetter auf DerWesten vom 16.03.2011
. Aus dem Text: "... Am 22. Februar hatte der Monteur erfahren, dass er ab 14. März in Rüsselsheim Autos bauen soll, längstens bis 10. Juni. Er stand auf einer Liste mit Kollegen, die ebenfalls dafür ausgewählt wurden. Er protestierte, aber ohne Erfolg. Aus Angst vor einer Abmahnung oder Kündigung fuhr er dann am Montag zu seiner neuen Arbeitsstelle - 252 Kilometer weit. 2,5 Stunden war er unterwegs. Er wohne im 5-Sterne-Hotel in Wiesbaden, weil kein anderes frei sei, sagt er. Opel zahle das alles, plus 20 Euro Spesen am Tag. Am Dienstagabend kehrte der ledige Monteur nach Bochum zurück, um tags darauf gegen die Abkommandierung zu klagen. Er habe hier kranke Eltern, um die er sich kümmern müsse. Deshalb sei ihm Rüsselsheim nicht zuzumuten. Der Opel-Anwalt sagte jedoch: Bei Opel Bochum bestehe "eine brenzlige Situation". Es gebe "erheblichen Personalüberhang". Am Ende einigten sich beide Seiten auf einen Vergleich: Der Monteur bleibt nur bis 22. April in Rüsselsheim und arbeitet danach wieder im Bochumer Werk. Kläger-Anwalt Michael Dornieden glaubt: Opel wolle mit der Versetzung die Mitarbeiter mürbe machen, damit sie eine Abfindung unterschreiben..."
- Warnung aus Bochum
Betriebsrat und Gewerkschafter in der Ruhrgebietsfabrik machen sich Sorgen um die Marke Opel, falls es bei dem Autobauer zu Kündigungen oder Werksschließungen kommt. Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 04.03.2011 . Aus dem Text: "In einem ungewöhnlichen Appell haben sich der Betriebsrat des Bochumer Opel-Werks und die IG Metall öffentlich an die Beschäftigtenvertretungen der anderen Standorte gewandt. Man müsse gemeinsam handeln, um betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen zu verhindern, heißt es in dem von Betriebsratschef Rainer Einenkel, IG-Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard und dem Leiter des gewerkschaftlichen Vertrauenskörpers, Dirk Grützner, unterzeichneten Papier. Hintergrund ist ein wachsender Druck vom US-Mutterkonzern General Motors (GM), der aus seiner europäischen Tochter Opel/Vauxhall möglichst schnell wieder Profite ziehen will..." Siehe dazu:
- Perspektiven statt Kündigungen
Der Betriebsrat der Bochumer Opelwerke schreibt in einem Flugblatt: "Mit der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2010 und dem Hinweis auf hohe Verluste in Europa hat General Motors den Druck auf die europäischen und besonders die deutschen Belegschaften weiter verstärkt. Verlangt werden jetzt weitere Kostenreduzierungen, ein drastischer Arbeitsplatzabbau und zusätzlich zur Schließung von Antwerpen weitere Reduzierungen von Kapazitäten. Eine langfristige Standortgarantie für Eisenach und Bochum will General Motors nicht geben. In Bochum sollen bis Ende 2011 weitere 1.200 Arbeitsplätze gestrichen werden. In Kaiserslautern sind 300 Arbeitsplätze betroffen. Der Arbeitsplatzabbau soll notfalls auch über betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Das widerspricht den bisherigen Zusagen an die Belegschaften!" Das ganze Flugblatt bei Bo-Alternativ vom 28.02.2011
- Betriebsvereinbarung Nr. 2/2011 ,,Standortmaßnahmen Bochum"
Als zwangsläufige Konsequenz aus der Zustimmung zum Master Agreement im letzten Jahr besteht Opel jetzt auf der Erfüllung des Vertrages. Siehe dazu den Entwurf vom 31.01.2011 inklusive der Protokollnotiz zum Verhandlungsstand betreffend Ziffer Xlll der Betriebsvereinbarung Nr. 2/2011,"Standortmaßnahmen Bochum"
- Master Agreement
Der Vertrag zwischen Opel, den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften vom 01.06.2010 wurde bereits im LabourNet Germany veröffentlicht
Bochum baut ab
Im Opel-Ruhrgebietswerk wurden bislang 550 Aufhebungsverträge unterschrieben. 1800 sollen es werden. Streit um Zwangsversetzungen nach Rüsselsheim. Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 18.12.2010 . Aus dem Text: "(...) Vor diesem Hintergrund wurden die Bochumer Arbeiter zu einem dauerhaften oder vorübergehenden Wechsel nach Hessen aufgefordert. Da sich nur wenige Freiwillige fanden, kombinierte das Management dies mit der Drohung von Zwangsversetzungen. Das ist zwar zustimmungspflichtig, der Betriebsrat kann die Versetzungen aber nur unter bestimmten Bedingungen unterbinden. Um dauerhafte Zwangsversetzungen zu verhindern, sei die Bochumer Belegschaftsvertretung bereit, vorübergehenden Versetzungen - auch gegen den Willen der Betroffenen - zuzustimmen, erläutert Einenkel. Der Entwurf für eine entsprechende Betriebsvereinbarung schreibt u. a. fest, daß die Versetzungen maximal drei Monate dauern und keine Einbußen für die Beschäftigten zur Folge haben dürfen. Solche vorübergehenden Versetzungen habe es auch in der Vergangenheit des öfteren gegeben, meint Einenkel..."
Opel setzt beim Zafira auf billige Leiharbeiter
„Mitarbeiter des Bochumer Opel-Zulieferers Söllner sollen über Umwege in die Leiharbeit gedrängt werden, um die Lohnkosten zu senken. Die Beschäftigten drängen auf Weiterbeschäftigung, da es sich schlicht um eine betriebliche Übernahme handele…“ Artikel von Andreas Bartel auf DerWesten vom 10.11.2010
Opel verschiebt wohl Personalabbau in Bochum
„Bis jetzt haben sich erst 145 Bochumer Opelaner dafür entschieden, die Firma bis Ende 2010 mit einer Abfindung zu verlassen. Weil das Werk aktuell die Getriebe-Produktion erhöhen muss, wird es wohl Verschiebungen beim Personalabbau geben. Bis Jahresende 2010 sollen im Bochumer Opelwerk 650 Mitarbeiter gegen Abfindung gehen. So will es die Firma. Doch bis zum 4. Oktober lag die Zahl jener, die gehen wollen, erst bei 145 Leuten. „Die Zahl der Freiwilligen ist überschaubar“, bezeichnete der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel denn auch diese Personalentwicklung. „Wir sind in einer schwierigen Situation. In allen europäischen Standorten soll der Personalabbau jetzt konsequent durchgezogen werden. Da tun wir uns in Bochum naturgemäß schwer. Wir werden alles tun, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.“…“ Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 04.10.2010
Bochum soll bluten
Opel-Gesamtbetriebsratschef begrüßt Zustimmung des General-Motors-Verwaltungsrats zu europäischen Verträgen. Drastischer Abbau im Ruhrgebietswerk. Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 10.09.2010 . Aus dem Text: „…Besonders betroffen von der Arbeitsplatzvernichtung ist das Bochumer Werk, wo 1800 der knapp 5000 Mitarbeiter gehen sollen. Der örtliche Betriebsrat hat eine Sozialauswahl, die laut Betriebsverfassungsgesetz Voraussetzung für Kündigungen wäre, bislang verweigert und dringt auf eine Reduzierung der Abbauzahlen. Das Management verstärkt derweil offenbar den Druck. In einer auf einer »Pausenversammlung« am Mittwoch im Werk verabschiedeten Resolution heißt es: »Mit massivem Druck in Einzelgesprächen und der Androhung betriebsbedingter Kündigungen wird derzeit versucht, die Kollegen mit Abfindungen loszuwerden.« Das werde die Belegschaft »nicht kampflos hinnehmen«“
70 Opel-Mitarbeiter zieht es nach Rüsselsheim
„Weil bis Ende 2011 rund 1800 Stellen im Bochumer Opelwerk gestrichen werden sollen, denken etliche Mitarbeiter an einen Werkswechsel innerhalb der Firma. So haben sich jetzt 70 Beschäftigte des Bochumer Opelwerks im Opel-Stammwerk Rüsselsheim um freie Arbeitsplätze im Getriebebau beworben. Dies sagte der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel der WAZ gegenüber. „Die Kollegen werden im Rahmen eines Arbeitsversuchs eingeladen. Da wird geschaut, ob die Qualifikation passt...“ Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 10.09.2010
Nur 20 Opelaner wollen per Abfindung gehen
Rund 650 Mitarbeiter sollen Opel bis Jahresende verlassen. In Bochum sind es wenige, die per Abfindung gehen wollen. Betriebsratsvorsitzender Einenkel dementiert, dass es kein Interesse gebe, nach Eisennach zu wechseln. Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 31.08.2010 . Aus dem Text: „…Fast schon einer Intrige gleiche die laut Einenkel falsche Nachricht vom 29. August aus Thüringen, die Bochumer Opel-Arbeiter hätten kein Interesse am Wechsel zum Opel-Standort Eisenach. Der Betriebsratschef verärgert: „Es gab überhaupt keine Anfrage aus Eisenach, also gab es auch kein Interesse daran.“ Auch wenn die Thüringer Bratwurst und die Wartburg sicherlich sehr reizvoll seien...“
Mageres Angebot
"Die neue Runde der Arbeitsplatzvernichtung im Bochumer Opel-Werk läuft an. In dieser Woche werden die noch knapp 5000 Beschäftigten über Angebote informiert, mit denen der Konzern bis Ende 2011 insgesamt 1800 Mitarbeiter dazu bewegen will, freiwillig ihren Job aufzugeben. Beschäftigtenvertreter beklagen allerdings, daß die Offerten weit unter dem Niveau vergangener Jahre liegen. Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 18.08.2010 . Aus dem Text: "...Daß diese Zahl erreicht werde, sei »völlig unvorstellbar«, so ein Vertreter der Betriebsgruppe »Gegenwehr ohne Grenzen« (GoG) bei Opel Bochum am Dienstag gegenüber junge Welt. Schließlich liege das Angebot um etwa ein Drittel unter den in den vergangenen Jahren gezahlten Abfindungen. 2005 hatte die Opel-Spitze im Rahmen des »Zukunftsvertrags 2010« - und unter dem Eindruck der sechstägigen Arbeitsniederlegung in Bochum im Oktober 2004 - abfindungswilligen Beschäftigten noch durchschnittlich 90000 Euro zugestanden. »Das haben die Leute im Kopf, deshalb werden das jetzige Angebot höchstens ein paar hundert Leute annehmen«, glaubt der GoG-Aktivist. Das Management könne dann nachbessern oder versuchen, die Beschäftigten in Einzelgesprächen unter Druck zu setzen. Auch Entlassungen sind rein rechtlich nicht ausgeschlossen..."
Stellenabbau : Opel bietet Mitarbeitern Wechsel nach Eisenach an
Haben Bochumer Opelaner eine Zukunft in Eisenach? Der Autobauer bietet Mitarbeiter in von Stellenstreichungen bedrohten Werken neben Abfindungen auch einen Standortwechsel in das Thüringer Werk an. Meldung in DerWesten vom 17.08.2010
1800 Bochumer Opelaner sollen freiwillig gehen
"Ab sofort wird es wieder ernst für die Bochumer Opelaner. 1800 von ihnen sollen bis Ende 2011 freiwillig gehen, 654 davon möglichst noch in diesem Jahr. Der Betriebsratschef Einenkel will betriebsbedingte Kündigungen um jeden Preis verhindern. Wer bewegt sich zuerst? Opel oder Opelaner? Während der Konzern nach 654 Freiwilligen sucht, die noch in diesem Jahr ihren Job kündigen, kann sich Betriebsratschef Rainer Einenkel nicht vorstellen, dass Opel sein ohnehin angekratztes Image mit betriebsbedingten Kündigungen ab 2012 vollends ramponieren werde. Seit heute werden die 4830 Mitarbeiter auf dem Werksgelände über das neue Abfindungsprogramm, das mit einer Turboprämie lockt, informiert. Dieses sieht vor, dass ab September jeden Monat 100 bis 150 Opelaner freiwillig kündigen. 1800 sollen es insgesamt bis Ende des kommenden Jahres sein. Sie werden für maximal ein Jahr in der neu gegründeten Transfergesellschaft der RAG Bildungs-Transfer GmbH aufgefangen, um so schnell wie möglich weitervermittelt zu werden. Für jeden Monat, den sie eher aus der Gesellschaft wieder ausscheiden, erhalten sie zudem eine Turboprämie in Höhe von 1000 Euro. Maximal also 12 000 Euro zusätzlich zur Abfindung von Opel, die sich stark nach der Länge der Betriebszugehörigkeit richtet..." Artikel von Andreas Bartel auf DerWesten vom 16.08.2010
Opel-Schicksal soll sich am Mittwoch entscheiden
"Am Mittwoch will der Lenkungsausschuss über mögliche Staatshilfen für Opel entscheiden. Die Belegschaft der Bochumer Opelwerke hat am Montag mit großer Mehrheit zugestimmt, auf die Hälfte des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes zu verzichten..." Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 07.06.2010
Hoffen und Bangen: Opelaner in Bochum stimmen Einschnitten zu
"20 Mio. Euro wollen die Bochumer Opelaner in diesem und im nächsten Jahr in das Sanierungspaket von General Motors einbringen. Dass sie mit den tiefgreifende Einschnitten ihre eigene Zukunft retten, scheint derzeit eher unwahrscheinlich..." Artikel von Thomas Aschwer in den Ruhrnachrichten vom 07.06.2010
Master Agreement
Die Beschäftigten des Bochumer Opel-Werks entscheiden heute Morgen (07.06.2010) auf einer Betriebsversammlung über ihren Beitrag zum Sparpaket. Durch den Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Lohnerhöhungen sollen sie 20 Millionen Euro einsparen. Die Mitarbeiter aller anderen Werke haben den Einschnitten bereits zugestimmt. Der Vertrag zwischen Opel, den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften , wie er den Belegschaften heute [07.06.2010] zur Abstimmung vorliegt. Aktuell: Auf der heutigen Versammlung in Bochum wurde per Akklamation abgestimmt. Von den ca 2.200 Anwesenden MitarbeiterInnen stimmten geschätzte 70 %, so ein Augenzeuge gegenüber der Redaktion des LabourNet, dem Vertrag zu. Auf der morgen stattfindenden Betriebsratssitzung wird dann endgültig entschieden. Die Nachrichtenagentur dpa meldet ebenfalls aktuell: "Die Bundesregierung will voraussichtlich am Mittwoch über Staatshilfen für den Autobauer Opel entscheiden. Nach derzeitiger Planung solle der Lenkungsausschuss des staatlichen Deutschlandfonds dann zusammenkommen, sagte eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) am Montag der Nachrichtenagentur dpa am 07.06.2010..."
Betriebsratswahl 2010
-
Krisenzeiten für Betriebslinke
»Gegenwehr, das müssen wir schon selber tun«, lautete ein zentrales Motto, mit dem die linksgewerkschaftliche Gruppe Gegenwehr ohne Grenzen (GoG) bei Opel-Bochum zu den Betriebsratswahlen antrat. Sie erhielt allerdings nur 90 Stimmen und ist damit nicht mehr im Betriebsrat vertreten. Dabei scheuten die Linksgewerkschafter seit mehr als 30 Jahren bei Opel-Bochum mit ihrem kämpferischen Kurs keinen Konflikt mit dem Management und der Gewerkschaftsbürokratie." Artikel von Peter Nowak in Neues Deutschland vom 09.04.2010 . Anmerkung der LabourNet-Redaktion: Auch die MLPD, die einen Sitz im BR verteidigen konnte, scheint uns mit ihrer Forderung nach "gerechter" Produktionsverteilung von "M", nämlich Marxismus, nicht beeinflusst...
- Mehrheit bleibt Mehrheit: Wahlerfolg für Betriebsratsspitzen bei Opel in Rüsselsheim und Bochum - Linke Opposition im Ruhrgebietswerk deutlich geschwächt
"Die bisherigen Betriebsratsspitzen bei Opel in Rüsselsheim und Bochum sind bei Wahlen deutlich bestätigt worden. Die Liste »IG Metall: Wir sind Opel« von Klaus Franz, Chef des Rüsselsheimer und des Gesamtbetriebsrats, erhielt 86,6 Prozent der Stimmen. In Bochum erreichte die Liste »WIR Gemeinsam« des Vorsitzenden Rainer Einenkel ebenfalls eine klare Mehrheit. Die traditionsreiche Oppositionsgruppe »Gegenwehr ohne Grenzen« (GoG) ist erstmals in ihrer 38jährigen Geschichte nicht mehr im Betriebsrat vertreten." Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 12.03.2010
- Bochum hat die Wahl
Im Ruhrgebietswerk des Autobauers Opel treten zwölf Listen zur Betriebsratswahl an. Von Gewerkschaftsausschlüssen ist dennoch keine Rede. Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 02.03.2010 . Aus dem Text: "Wie überall in diesem Frühjahr wird auch in der Metallbranche gewählt. Mitte März entscheiden die Beschäftigten über die Zusammensetzung ihrer betrieblichen Interessenvertretungen. In manchen Fällen treten dabei linke Kritiker der aktuellen Betriebsratsmehrheiten auf eigenen Listen an. Die IG-Metall-Spitze reagiert darauf zum Teil mit der Drohung, diese Kandidaten aus der Gewerkschaft auszuschließen. So im Sindelfinger Daimler-Werk, wo der zuständige Ortsvorstand den Ausschluß von elf ihrer Mitglieder beantragt hat, die auf der oppositionellen »Alternative«-Liste kandidieren. Völlig anders ist die Situation bei Opel in Bochum: Dort stehen gleich zwölf verschiedene Listen zur Wahl, auf denen fast ausschließlich IG-Metall-Mitglieder kandidieren. Von Gewerkschaftsausschlüssen ist hier dennoch keine Rede..." Siehe dazu
- gegenwehr - das alte geht nicht von selbst, es muss gegangen werden. das müssen wir schon SELBER TUN
GoG-Programm für die BR-Wahl 2010
Opel Bochum und Antwerpen
"Der Betriebsrat der Bochumer Opelwerke hat heute ein Flugblatt verteilt. Hierin heißt es: "Bochumer Belegschaft und Betriebsrat haben sich ohne Einschränkung für den Erhalt des Werkes Antwerpen ausgesprochen. Gleichzeitig lehnen wir es ab, dass die Werke Bochum und Antwerpen gegeneinander ausgespielt werden sollen. Viele Beschäftigte in Bochum sind besorgt über aktuelle Meldungen und Planspiele zur Auslastung der Werke. Im Zusammenhang mit Verkaufsabsichten für das Werk Antwerpen soll zugesagte Produktion nicht nach Bochum kommen. Die Produktion des Astra-3-türer, Astra-5-türer und Astra-Caravan soll in Antwerpen bleiben. Zur besseren Auslastung des Werkes Antwerpen und um "die Braut für den Verkauf hübscher" zu machen, könnte weitere Produktion aus Bochum abgezogen werden. Vertreter der belgischen Regierung behaupten weiterhin den Unsinn, Antwerpen sei wirtschaftlicher als Bochum. Genau das Gegenteil ist der Fall." Das Flugblatt Im Wortlaut bei Bo-Alternativ vom 05.03.2010
Der Opel-Betriebsrat zum Sanierungsplan des Unternehmens: Jetzt muss verhandelt werden
"Der Opel-Betriebsrat hat heute die Belegschaft informiert. Das Flugblatt beginnt mit der Festellung: "Am Dienstag hat das Unternehmen seinen Zukunftsplan vorgestellt. Gleichzeitig hat das Unternehmen bei der deutschen Bundesregierung einen formellen Antrag auf einen Kredit bzw. eine Bürgschaft über 1,5 Milliarden Euro eingereicht. Nach Aussage des Unternehmens soll dieser Plan die Grundlage für einen nachhaltigen erfolgreichen Weg sein. Die Betriebsräte der einzelnen Standorte und die IG Metall haben diesen Plan einer kritischen Prüfung unterzogen. Der Plan baut auf bereits seit Monaten bekannten Plänen (Viability Plan VI) auf. Wir begrüßen die Entscheidung, dass im Bochumer Werk der neue Zafira gebaut werden soll. Damit hat Bochum ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Gleichzeitig bleiben wir dabei, das seine zweite neue Modellreihe nach Bochum kommen muss. Die Option auf die Produktion des neuen Astra-Caravan (Sports-Tourer) muss für Bochum verbindlich zugesagt bzw. bestätigt werden." So Bo-Alternativ in seinem Einleitungstext. Das Flugblatt der IG-Metall bei Bo-Alternativ
Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel: Streik als allerletztes Mittel
"Streik," sagte der Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel, "Streik ist für uns das allerletzte Mittel." Um die Sanierung der Firma mit dem Blitz in erträglichen Grenzen zu halten, setzen die Betriebsräte lieber auf Verhandlungen. Der kommende Montag ist so ein Tag: "Da treffen wir uns im kleinen Kreis mit Nick Reilly." Das ist kein anderer als der neue starke Mann bei Opel. Der Brite, mit profunder GM-Erfahrung in Nordamerika und Asien, hatte erst vor knapp zwei Wochen den bisherigen Opel-Chef Hans Demant abgelöst. Erst am letzten Dienstag hatten auch Opelaner aus Bochum dem neuen Opel-Boss demonstriert, dass es Grenzen gibt. Etwa in Antwerpen, wo das Astra-Werk geschlossen werden soll und wo weit über 2 000 Mitarbeiter um eine Perspektive kämpfen..." Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 28.01.2010
Bochumer Opel-Betriebsrat kündigt Widerstand gegen Stellenabbau an
"Der Bochumer Opel-Betriebsrat hat Widerstand gegen die geplante Streichung von 2300 Stellen angekündigt. "Wir werden die Information nur zur Kenntnis nehmen, aber nicht akzeptieren", sagte Betriebsratschef Rainer Einenkel in Bochum. "GM muss die Zahl begründen. Dann wird es Verhandlungen darüber geben. Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen." Betriebsbedingte Kündigungen hält Einenkel für ausgeschlossen. In Bochum war nach dem Konzept von Magna die Streichung von 2.045 der 6.000 Stellen vorgesehen. Diese Zahl wurde dann nach weiteren Plänen auf 2.200 korrigiert. Hinzugekommen waren rund 50 Stellen in der Verwaltung und 100 Stellen von Ex-Opelanern in Partnerbetrieben, die ein Rückkehrrecht haben. "Ob jetzt 2.220 oder 2.300 Stellen, das muss weniger werden", sagte Einenkel der Deutschen Presse-Agentur." Agenturmeldung bei Finanznachrichten,de vom 25.11.2009
Opel zahlt Weihnachtsgeld und Tariferhöhung - 3:0 für die Belegschaft!
"Heute erklärte Opel-Arbeitsdirektor Kimmes, dass am 1. Dezember das Weihnachtsgeld und mit der Lohnabrechnung am 10. Dezember die ausstehende Tariferhöhung für die Belegschaft überweisen wird! Das ist ein ganz wichtiger Erfolg und nach der Auszahlung des Urlaubsgeldes vor sechs Wochen eine erneute schwere Niederlage für GM/Opel! Der neue Spielstand ist 3:0 für die Opel-Kollegen! (...) Arbeitsdirektor Kimmes bedauert in seiner Mitteilung die "harte Haltung der IGM" - wobei er weiß, dass einige führende Betriebsräte und Funktionäre in der IG Metall schon bereit waren, Tariferhöhung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld kampflos herzugeben. Sie konnten sich nicht durchsetzen gegen die Kollegen von der Gewerkschaftsbasis, die genau diesen Kurs nicht mehr akzeptieren!" Meldung auf Rote-Fahne News vom 20.11.09
Streit der Opel-Betriebsräte
„Durch eine im Internet platzierte Indiskretion ist ein scharf formulierter Brief des Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel an Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Klaus Franz bekanntgeworden. Die beiden hatten in diesem Jahr in der Opel-Krise auf öffentliche Angriffe verzichtet. (…) „Opelaner.eu” ist das Forum eines ehemaligen Werksangehörigen, der diese Zeitung über den brisanten Eintrag informierte. Laut dem Ex-Opelaner Norbert Spittka wurde der Beitrag der Netzadresse zufolge direkt aus dem Bochumer Werk ins Forum gestellt. Im Wortlaut findet sich ein Brief an Franz, den Einenkel nach eigener Angabe am 16. Oktober per Mail verschickte, im Verteiler an alle Betriebsräte...“ Artikel von Gerd Heidecke in DerWesten vom 29.10.2009 . Siehe dazu:
- Brief von Rainer Einenkel
Der zitierte Brief des Betriebsratsvorsitzenden des Opel-Bochum-Werkes findet sich im Forum Opelaner.eu in der Rubrik „Unser Rainer“
Opelbetriebsrat: "Keine Panik"
"Der Betriebesratsvorsitzende der Bochumer Opelwerke Rainer Einenkel schreibt in einem Flugblatt an die Belegschaft: "Vor wenigen Tagen wurde gemeldet, dass vom Opel-Mutterkonzern General Motors die Schließung der Werke Bochum und Eisenach geplant sei. Dazu wurde auf ein angebliches "Geheimpapier" verwiesen. Hier wird unverantwortliche Panikmache auf Kosten der Opel-Belegschaften betrieben. Dieses "Geheimpapier" ist seit Anfang 2009 in der Öffentlichkeit und in der Belegschaft bekannt. Es wurde im März 2009 der damaligen Bundesregierung als Viability-Plan 1 vorgelegt. Im Viability-Plan 2 wurden die Schließungspläne wieder zurückgenommen. Opel-Bochum hat eine Zukunft und daran lassen wir nicht rütteln!..." Meldung bei Bo-Alternativ vom 26.10.09 mit dem Link zum zitierten Flugblatt
Der Kampf ums Urlaubsgeld
-
Bonbon für Opelaner
"Die Proteste vor allem der Bochumer Opel-Belegschaft haben gewirkt: In den kommenden Tagen wird das Urlaubsgeld überwiesen. Mit Pausenaktionen und schriftlicher Geltendmachung des tariflichen Anspruchs hatten Beschäftigte in Bochum in den vergangenen Wochen für die Auszahlung des vom Konzern einseitig einbehaltenen Betrags demonstriert. 2009 könnte allerdings das letzte Jahr sein, in dem das Urlaubsgeld in der bisherigen Form gezahlt wird. Denn in den Verhandlungen zwischen Unternehmensleitung und Betriebsräten, die am Montag nachmittag im hessischen Rüsselsheim fortgesetzt wurden, gelten das Urlaubsgeld ebenso wie das Weihnachtsgeld, die diesjährigen Lohnerhöhungen und die Zahlungen zur betrieblichen Altersversorgung als »Sanierungsbeiträge« der Beschäftigten..." Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 06.10.2009
-
Erste Urlaubsgeld-Klagen werden Ende September verhandelt werden
„Ende September sollen die ersten Klagen von Mitarbeitern des Bochumer Opel-Werks auf Auszahlung des Urlaubsgeldes vor Gericht verhandelt werden. Man wolle über Musterklagen eine grundsätzliche Entscheidung des Arbeitsgerichts für die Belegschaft herbeiführen, sagte die Bevollmächtigte der Bochumer IG Metall, Ulrike Kleinebrahm…“ Ddp-Meldung in DerWesten vom 30. August 2009
-
Rainer Einenkel pocht auf Einblick in die Produktionspläne von Magna und RHJ: Opel-Betriebsrat lehnt halbes Urlaubsgeld für Bochumer Beschäftigte ab
"Bei Opel in Bochum sind seit Montag Werksferien, doch ausgerechnet in diesen Tagen scheint eine wichtige Entscheidung zu fallen. Nämlich, wer bei Opel übernimmt – der kanadisch-österreichische Autozulieferer Magna oder der Finanzinvestor RHJ. Nach den Nachrichten der letzten Tage will der Vorstand von General Motors erst den Aufsichtsrat unterrichten, am Mittwoch soll die entscheidung dem amerikanischen Finanz- und Wirtschaftsministerium vorgelegt werden, schilderte Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender der Bochumer Opelwerke, der WAZ. Dabei machte er deutlich, dass er mit dem Verfahren keineswegs einverstanden ist. Wie berichtet, drängt der Opel-Gesamtbetriebsrat auf das Recht, bei der Auswahl des künftigen Investors mitreden zu dürfen…“ Artikel von Rolf Hartmann in der WAZ vom 28.07.2009
-
Werksführung bietet Teilauszahlung des Urlaubsgeldes an
„Kompromissvorschlag im Bochumer Opel-Werk: Wie der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel bestätigte, hat die Werksdirektion den Beschäftigten angeboten, 50 Prozent des Urlaubsgeldes auszuzahlen. Die Bochumer Belegschaft hatte sich dagegen gewehrt, mit den übrigen Opel-Werken mitzuziehen und im Zuge des Finanzierungskonzeptes auf das Urlaubsgeld zu verzichten…“ Artikel von Nina Vogt in den Ruhrnachrichten vom 20. Juli 2009
- "Verzicht ist für' n Arsch"
"Die Bochumer Opelaner wollen ihr Urlaubsgeld nicht hergeben. Weil die einstweilige Verfügung des Betriebsrates heute vor dem Bochumer Arbeitsgericht scheiterte, werden sie nun einzeln klagen. Die gesamte "Mitarbeiterbeteiligung" zur Rettung des ruinierten Autobauers könnte zu unzähligen Prozessen führen. (…) Arbeitsrechtler Michael Dornieden, der den Betriebsrat vor dem Bochumer Gericht vertreten hat, wird nun Opel wegen „sittenwidriger Schädigung“ in tausenden von Fällen verklagen. „Denn Arbeitnehmer müssen nun aufwändig und kostspielig das Geld einklagen, was ihnen vertraglich zugesichert ohnehin zusteht“, so Dornieden. Zusätzlich sollten die Opelaner nun einzeln vor Gericht ziehen. Es ist Dorniedens inzwischen zwanzigste Begegnung vor Gericht mit der Geschäftsführung von Opel..." Artikel von Annika Joeres auf Ruhrbarone vom 10.07.2009
- Urlaubsgeld muss individuell eingeklagt werden
"Das Arbeitsgericht Bochum hat eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für sich beschlossen. Es wies die Klage des Opelbetriebsrates gegen die Weigerung von Opel, das den Beschäftigten zustehende Urlaubsgeld zu zahlen, ab. Der Betriebsrat habe in diesem Fall kein Vetretungsrecht. JedeR Betroffene müsse individuell klagen. Die IG-Metall hat angekündigt, dass sie “ihre Mitglieder bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche selbstverständlich unterstützen” wird.“ Meldung bei Bo-Alternativ vom 10.07.2009
- Bochum macht nicht mit
Anders als an anderen Opel-Standorten wehrt sich Belegschaft des Ruhrgebietswerks gegen Einbehaltung des Urlaubsgeldes. IG Metall kritisiert Maßnahme des Unternehmens. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 10.07.2009
- Kurz und knapp: Belegschaftsinfo zum Urlaubsgeld Bochum
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Opel-Geschäftsleitung hat angekündigt bzw. bereits teilweise angewiesen, den Beschäftigten die Auszahlung des Urlaubsgeldes und die vereinbarte Abschlagszahlung auf das Urlaubsgeld zu verweigern bzw. nachträglich wieder einzuziehen. Diese Verweigerung trifft nicht nur die Beschäftigten bei Opel und Powertrain sondern gleichermaßen die Beschäftigten in den Partnerbetrieben SCB, AFG und RAG-Bildung-Opel. Die IG Metall-NRW und der Opel-Betriebsrat werden selbstverständlich die Beschäftigten bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche notfalls auch juristisch unterstützen. Aus anderen Standorten wird behauptet, mit unserer Klage wäre die Staatshilfe für Opel gefährdet. Angeblich sollen Betriebsratsvertreter aus anderen Standorten „gereizt“ auf das Vorgehen von mir und der IG Metall NRW reagiert haben. Zur Sache einige Antworten zu diesem Thema. Rainer Einenkel Betriebsratsvorsitzender…“ Das Flugblatt vom 08.07.2009 bei Bo-Alternativ
- Opel gegen Opel
„Ganz Deutschland versucht, Opel zu retten. Ganz Deutschland? Die Opelaner in Bochum möchten auch in diesem Jahr in Urlaub fahren - und verlangen wie vereinbart ihr Urlaubsgeld. Bei Kollegen in Rüsselsheim und anderen Standorten stoßen sie damit auf Unverständnis. Ein Gericht entscheidet am Freitag, wer recht hat…“ Artikel von Christoph Rottwilm im Manager Magazin vom 09.07.2009
- Belegschaftsversammlung: Opelaner sollen auch ihr Urlaubsgeld "parken"
"Nicht sonderlich begeistert wirkten Opel-Mitarbeiter, als sie am Montagmittag die Belegschaftsversammlung im RuhrCongress verließen. Kein Wunder, denn dort hatte ihnen Arbeitsdirektor Holger Kimmes nahegelegt, ihr Urlaubsgeld bei Opel zu „parken”, als Anlage für eine Mitarbeiterbeteiligung.Insgesamt 1,2 Milliarden Euro sollen die Beschäftigten aller europäischen Werke des Autobauers auch auf diese Weise anlegen. Das gehört zumindest zu den Erwartungen des kanadisch-österreichischen Autozulieferers Magna, der sich an Opel als Investor beteiligen will. Doch schon im Februar hatte die Bochumer Belegschaft sich per Abstimmung mehrheitlich dafür ausgesprochen, ihre diesjährige Lohnerhöhung von 2,1 Prozent sich nicht auszahlen, sondern sie gutschreiben zu lassen. „Rüsselsheim hat das Geld eingefroren,” bemerkte der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel dazu...“ Artikel von Rolf Hartmann auf DerWesten vom 23.06.2009
Opel-Belegschaft wartet auf Verkaufsentscheidung
„Immer noch lastet Spannung auf den Mitarbeitern, weil die Entscheidung über den Verkauf von Opel noch nicht gefallen ist. „Wir hoffen, dass es bald eine gibt,” sagte Betriebsrats-Chef Einenkel am Montag. Denn sonst drohe dem Standort die Insolvenz. Als Montag vergangener Woche die Werksferien bei Opel Bochum zu Ende waren, ging es für viele Beschäftigte übergangslos in die Kurzarbeit. Eine Woche später, am Montag, 17. August, herrschte immer noch Kurzarbeit – in der Früh- und auch in der Mittagsschicht. Erst am Abend, ab 22 Uhr, war Neustart angesagt: Die Nachtschicht wurde bestellt – Anlauf der Produktion. Kurzarbeit: Das bedeutete, dass täglich 1270 Autos nicht gebaut wurden. Bis zu 70 Prozent der Belegschaft blieben zu Hause. Nur die Instandhalter etwa im Presswerk traten an, dazu Teile der Verwaltung…“ Artikel von Rolf Hartmann in Der Westen vom 18.08.2009 .
»Wir sagen nicht, Opel muss bleiben«
Wolfgang Schaumberg war 30 Jahre Lagerarbeiter bei Opel Bochum und 25 Jahre Mitglied des Opel-Betriebsrats. Heute ist er in Rente und engagiert sich weiterhin in der gewerkschaftsoppositionellen Betriebsgruppe »Gegenwehr ohne Grenzen«. Interview von Gaston Kirsche in der Jungle-World vom 25.06.2009
"Das größte Widerstandspotenzial liegt in der Weigerung zum Verzicht"
Roland Müller-Heidenreich über die Stimmung in der Belegschaft und die Kampfperspektiven. Roland ist Maschinenschlosser und arbeitet seit 28 Jahren bei Opel in Bochum. Seit 26 Jahren ist er Mitglied der Gruppe "Gegenwehr ohne Grenzen" (GoG). Artikel in der SoZ - Sozialistische Zeitung vom Mai 2009
Dramatische Lage
"Vor dem Hintergrund erneut katastrophaler Quartalsergebnisse drückt General Motors (GM) bei der Restrukturierung seines Europageschäfts aufs Tempo. Noch im Mai will der US-Autobauer für seine deutschen Tochterunternehmen inklusive Opel einen Partner finden." Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 09.05.2009 : Aus dem Text: ".Die im Mai fällige Lohnerhöhung von 2,1 Prozent wurde bereits nicht ausgezahlt, was allerdings auch in anderen Unternehmen der Fall ist. Kritik daran kommt von der oppositionellen Gruppe »Gegenwehr ohne Grenzen« (GoG) in Bochum. Deren Betriebsratsmitglied Jürgen Schwartz betonte im jW-Gespräch, er sei »strikt dagegen, auf Lohn zu verzichten. Das wird keinen einzigen Arbeitsplatz sichern.« Auch ein Investor - egal ob Fiat, der kanadisch-österreichische Konzern Magna oder ein anderes Unternehmen - werde die bestehenden Überkapazitäten durch Arbeitsplatzabbau beseitigen wollen. Schwartz verwies darauf, daß die Einkommen der Bochumer Opel-Belegschaft, die einst etwa 30 Prozent über dem Flächentarif gelegen hatten, mittlerweile auf dieses Niveau abgeschmolzen seien. In den vergangenen Jahren waren die Tariferhöhungen im Rahmen diverser »Beschäftigungssicherungstarifverträge« auf übertarifliche Bestandteile angerechnet worden. »Es wäre Wahnsinn, jetzt in einem gewerkschaftlich gut organisierten Unternehmen wie Opel unter den Flächentarif zu gehen - das würde viele andere mitreißen«, argumentierte Schwartz."Siehe dazu:
- Opel Betriebesrat: Gesicherte Zukunft statt Kahlschlag.
"Der Opel Betriebsrat hat heute ein Flugblatt veröffentlicht, in dem es heißt: Liebe Kolleginnen und Kollegen, General Motors ist pleite. Es droht die Insolvenz. Bis Ende Mai verlangt die amerikanische Regierung ein Überlebenskonzept von GM. Davon wird auch die Zukunft von Opel und der anderen Automarken abhängen. Jetzt geht es darum, dass wir nicht in den Strudel gerissen werden. Es gibt nichts schönzureden. Die Lage ist dramatisch. Verschärft wird die Situation durch einen gewaltigen Absatzeinbruch in der gesamten Automobilindustrie. Das trifft auch die deutschen Werke in voller Härte. Die Auslastung beträgt. 50 bis 60%. Es drohen Schichtstreichungen. Mehr als 4.000 Arbeitsplätze sollen in den deutschen Opel-Werken vernichtet werden. Nach den Plänen von GM könnten Antwerpen und Bochum geschlossen, Eisenach verkauft werden. Alle Powertrain-Werke sind bedroht." Das Flugblatt bei Bo-Alternativ vom 07.05.2009
IGM-Abstimmung bei Opel in Bochum: Verzicht JA/NEIN ?
Die Opel-Belegschaftsversammlung in Bochum am vergangenen Montag, den 30.3.09, wird Oliver Burkhard, der Bezirksleiter der IG Metall NRW so schnell nicht vergessen: "Hast Du einen in der Pfanne?", rief ihm einer der rund 20 empörten Diskussionsteilnehmer am Saalmikrofon zu, was hier soviel bedeutet wie "Bist Du blöd?" Verzicht auf die bisher nicht gezahlte Tariferhöhung von 2,1% hatte der IGM-Chef den rund 3.000 Kolleginnen und Kollegen empfohlen und heiße Debatten ausgelöst. Burkhard kündigte an: Alle Bochumer IGM-Mitglieder bei Opel werden noch diese Woche zur schriftlichen Abstimmung aufgefordert! Das Labournet veröffentlicht : 1. das Anschreiben an die IGM-Mitglieder zur Abstimmung (mit der Zusage auch alle weiteren Verzichtsleistungen ggf. zur Abstimmung zu stellen!) 2. den Stimmzettel und 3. den Text des GoG-Info Extra vom 1.4.09 mit der Aufforderung zum NEIN .
- Mitglieder haben entschieden! Knappe Mehrheit der IG Metall Mitglieder stimmt für die Verschiebung der Einkommenserhöhung von 2,1 Prozent bei Opel Bochum
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, die IG Metall Mitglieder bei Opel Bochum haben sich mehrheitlich für einen Tarifvertrag ausgesprochen, durch den die zum 01. Februar 2009 fällige Einkommenserhöhung zunächst verschoben wird. Von den insgesamt 2133 abgegebenen Stimmen votierten 1191 für eine solche Regelung, 911 stimmten dagegen, 31 Stimmen waren ungültig. IG Metall Bezirksleiter Oliver Burkhard: „Die Beschäftigten haben sich mehrheitlich für diesen Tarifvertrag entschieden. Viele hatten dabei sicher die Faust in der Tasche und das knappe Ergebnis zeigt mir: Die Geduld vieler Beschäftigten ist zu Ende. Die Unternehmensführung ist jetzt in der Pflicht, aus diesem Vertrauensvorschuss etwas zu machen. Wir brauchen einen klaren Kurs für Zukunft und Beschäftigung am Standort Bochum.“…“ Flugblatt der IG-Metall Bochum vom 22.04.2009
Das Abstimmungsergebnis soll am Freitag, 3.4. vorliegen.
"...Wie wir nun feststellen müssen, hat es bei der Zustellung der Stimmzettel
Probleme gegeben, die wir nicht zu verantworten haben. Deshalb konnte
sich eine erhebliche Anzahl unserer Mitglieder noch nicht an der
Abstimmung zu beteiligen.
Aus diesem Grunde verschieben wir die Auszählung der Abstimmung auf
die Zeit nach der bevorstehenden Kurzarbeitsphase auf den 21. April 2009.
Am 21. April 2009 werden dann noch einmal Abstimmungsurnen an den
Torhäusern zu den Schichtwechseln Nacht-/Frühschicht sowie Früh-
/Mittagschicht aufgestellt, um jedem Mitglied die Möglichkeit zur Beteiligung
an der Abstimmung zu geben.
Die bis heute eingesammelten Stimmzettel werden unter Aufsicht in einer
zu versiegelnden Urne bis zur Auszählung sicher gestellt..." Auszug aus einem Schreiben der IG-Metall Bochum vom 02.04.2009, welches der Redaktion des LabourNet vorliegt.
Opel vor Kurzarbeit
"Nach Daimler sollen auch die Beschäftigten des Autobauers Opel in Kurzarbeit geschickt werden. Ab Februar werde etwa die Hälfte der 6000köpfigen Belegschaft im Bochumer Werk von Kurzarbeit betroffen sein, erklärte der örtliche Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel am Mittwoch gegenüber junge Welt. Bis Ende Januar sollen die Produktionsreduzierungen wie bisher über Minusstunden auf den Arbeitszeitkonten ausgeglichen werden..." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 08.01.2009
Opel vor Arbeitsplatzabbau und Lohnsenkungen
"Angesichts der Krise des Mutterkonzerns General Motors in den USA und dem Absatzeinbruch in Europa rechnen Opel-Arbeiter in Bochum mit allem, selbst mit der Werksschließung. Die Gewerkschaften und Betriebsräte reagieren auf die Bedrohung, indem sie Lohnverzicht anbieten, die Belegschaften gegeneinander ausspielen und nationalistische Stimmungen gegen "die Amerikaner" schüren." Artikel von Dietmar Henning in der LinkeZeitung vom 01.12.2008
Weihnachtsgeld bleibt Opelanern erhalten
"Die Belegschaft des Bochumer Opelwerkes lehnt Nullrunden zur Senkungen der Arbeitskosten ab. 3500 Opelaner versammelten sich zu einer nicht-öffentlichen Betriebsversammlung im Ruhr Congress (.) "Die Geschäftsführung hat verkündet, dass definitiv Weihnachtsgeld an die Opelaner gezahlt wird", berichtet Vertrauensmann Paul Fröhlich. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass man sowohl eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich als auch massive Kurzarbeit plane: "Das haben wir heute zum ersten Mal gehört. Bisher hatte eine entweder-oder-Entscheidung im Raum gestanden", erklärt Vertrauensmann Steffen Reichelt.." Artikel von Lena Kücük in Der Westen vom 01.12.2008
Stellenabbau auch bei Opel Bochum?
General Motors kämpft ums Überleben. Auch die deutsche Tochter Opel hat sich auf einen harten Sparkurs eingestellt. Wieviel davon spüren die Opel-Mitarbeiter in Bochum? Franco Biaggiotti vom Betriebsrat in Bochum spricht über die Krise. Ein Interview im WDR 5 - Morgenecho vom 12.11.2008 (4'06 Minuten)
Stillstand am Band
Die Autoindustrie steckt bereits in einer Krise. Zahlreiche Werke stehen still. Vorübergehend, wie es heißt. Ein Werksbesuch bei Opel in Bochum von David Schraven in der Welt vom 12. Oktober 2008
Zukunftsvertrag 2016 in Bochum verabschiedet
Der Zukunftsvertrag 2016 wurde am 24.09.2008 mit 15 Nein und 1 Enthaltung von insgesamt 35 Stimmen vom Betriebsrat angenommen. Wir dokumentieren:
- Die Betriebsvereinbarung Nr. 12/2008 inklusive der 1., 2. und 3. Ergänzungsvereinbarung zur Betriebsvereinbarung mit Stand vom 16.09.2008. Die endgültig verabschiedete Fassung enthält wenige, unbedeutende Änderungen:
- SO LONG! Bis dann!
Kommentar der GOG als Vorabdruck aus der nächsten GOG-Info (Gegenwehr ohne Grenzen; parteiunabhängige Gruppe bei GM/Opel-Bochum). Aus dem Text: ". Mal aufwachen! Der Weg war gepflastert mit Verzicht, Zugeständnissen und Arbeitsplatzvernichtung. Weiter so? Der BR-Vorsitzende muss sich jetzt schon damit rühmen, dass es mit dem Zukunftsvertrag 2016 gelungen sei, eine "Ausdehnung der tariflichen Arbeitszeit und Absenkung der Tariflöhne" zu verhindern. Verschwiegen wird, dass ja gerade die Absenkung der Löhne auf Tarifniveau Bestandteil jedes Verzichtsvertrags war. Die Abwehr derartiger Angriffe (sollten sie überhaupt bestehen) kann er getrost der Belegschaft überlassen. Auf uns ist Verlass! Den Verzichtsbefürwortern fällt letzten Endes nicht mehr ein als zu behaupten: ohne diese ganzen Verzichtsvereinbarungen wäre der Laden schon lange zu. Schade: Beweisen kann man ihnen das Gegenteil nicht! Aber Fakt ist: Jeder Verzichtsvertrag seit 1993 hat im Schnitt mehr als 3500 Arbeitsplätze gekostet."
-
Daniel Behruzi zur Genese des Zukunftsvertrages
Daniel Behruzi, Autor bei der jungen Welt, hat uns freundlicherweise mehrere seiner Artikel zur Verfügung gestellt, die wir nachfolgend dokumentieren. Alle Artikel erschienen zuerst in der jungen Welt.
"Verzicht ohne Ende: Nächster »Zukunftsvertrag« bei Opel-Bochum: Lohnsenkung, Schlechterstellung von Leiharbeitern und Arbeitsintensivierung sollen Investitionen sichern"
»Wir werden gegeneinander ausgespielt« Linke Beschäftigtenvertreter lehnen »Zukunftsvertrag« ab. Ein Gespräch mit Annegret Gärtner-Leymann (Betriebsrätin für die Gruppe »Offensiv« im Bochumer Opel-Werk);
Hintergrund: Opel/General Motors
"Schnell durchgezogen: Betriebsrat im Bochumer Opel-Werk soll schon heute über neuen »Zukunftsvertrag« abstimmen. Kritik an mangelnder Diskussion in der Belegschaft"
Die o.a. Artikel fassen wir in einer Datei zusammen
-
Zukunftsvertrag 2016 und Leiharbeit
Kommentar der Redaktion des LabourNet Germany
- Der neue Astra kommt als Jobkiller daher
"Das Modell für die neue Astra-Linie ist perfekt, nur die passenden Arbeitsplätze werden noch verhandelt: Das Bochumer Opel-Werk steht kurz vor der Unterzeichnung seines Zukunftsvertrages. "Wir beraten in den kommenden beiden Wochen das Papier", sagte Betriebsratschef Reiner Einenkel der Frankfurter Rundschau. Einenkel ist zuversichtlich, dass der Mutterkonzern General Motors auch bis zum Jahr 2015 keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen dürfe." Artikel von Annika Joeres in der Frankfurter Rundschau vom 13.09.2008
- Wir erinnern in diesem Zusammenhang an einen Artikel von Mag Wompel im Express Nr. 10/98, also exakt vor 10 Jahren
- Ein Anfang vom Ende der Auspreßbarkeit? Zu den Hintergründen der jüngsten Arbeitsniederlegungen nicht nur bei Opel
"Am 7. Oktober haben bei Opel Bochum, Werk 1, ca. 1.800 KollegInnen die Arbeit für ca. 40 Minuten niedergelegt. Über Vertrauensleute wurde der Werksleitung ein Ultimatum überbracht, bis zum Freitag, dem 9. Oktober, 11.00 Uhr, 300 Neueinstellungen zuzusagen. Die Äußerung des Opel-Personalchefs, es sei genug Personal an Bord und niemand sei überlastet, wurde mit großem Gelächter quittiert. Gleiche Reaktion rief seine Erklärung hervor, der Vergleich zwischen den Werken (Benchmarking) zwinge "uns in Bochum", die Produktivität noch weiter zu steigern, die Qualität (gemeint ist nur die der Produkte) habe aber nach wie vor oberste Priorität. Der Grund für die spontane Aktion ist ein seit längerer Zeit wachsender Unmut über die drastische Personalsituation, nicht nur in diesem Teil des Werks Bochum." Zum Artikel von Mag Wompel
Angriff 2007
- Opel-Werk Bochum muss bluten
"Vor zwei Jahren hatte das Bochumer Opel-Werk unter den massiven Stellenstreichungen zu leiden, die der US-Mutterkonzern General Motors verordnet hatte. Es drohte sogar die Schließung. Die ist jetzt endlich vom Tisch: Die Fabrik hat den Zuschlag für den Bau der kommenden Generation des Kompaktwagens Astra bekommen. Die Arbeitsplätze sind dennoch alles andere als sicher." Artikel im Handelsblatt vom 18.04.2007
- Von Entwarnung kann keine Rede sein - dieser Horrorkatalog muss weg!
"Heute versammelten sich gut 80 Kolleginnen und Kollegen während der Pause vor der Kantine des Bochumer Opel-Werks. Aufgerufen zu dieser Versammlung hatten Kollegen, Vertrauensleute und Betriebsräte. In mehreren Redebeiträgen wurde aufgedeckt, dass es weder Entwarnung für Bochum noch für die anderen GM-Werke gibt. Ein Vertrauensmann informierte darüber, dass insgesamt 4.500 Arbeitsplätze vernichtet und große Teile der Produktion ausgelagert werden sollen. Dazu kommen noch 288 Mio. €, aus der Belegschaften direkt über Lohnkürzungen, längere Arbeitszeiten usw. Allein in Bochum kostet dieser Plan 1.700 Stellen. Künftig sollen nur noch 2.200 Leute bei Opel Bochum direkt sein. Da in Schweden die Belegschaft auf 600 Leute geschrumpft werden soll, ist eine Werksschließung absehbar. Ein anderer Vertrauensmann berichtete, dass im Werk Bochum Teile aus Antwerpen eingelagert worden sind. Das heißt doch, dass GM mit Kämpfen auch in Antwerpen rechnet. (.) Kurz nach der Pausenversammlung wurde bekannt, dass in Antwerpen die Nachtschicht mit 1.400 Arbeitsplätzen gestrichen wird und mit der Schließung des Werkes nach Auslauf des aktuellen Modells (2009/2010) zu rechnen ist." Pressemitteilung der IG-Metall-Vertrauensleute bei Opel Bochum vom 17.04.2007
2 Jahre danach - Halbierung der Belegschaft droht! Kundgebung zum Jahrestag des Oktober-Kampfs 2004
Am Dienstag, dem 17.10.2006, findet zum Schichtwechsel am Tor 4 eine Kundgebung anlässlich des zweiten Streikgeburtstages statt. Näheres findet sich auf dem Flugblatt
»Historische Chance für europaweite Aktionen«
Bochumer Opel-Werker skeptisch, ob es die Gewerkschaftsspitzen mit Widerstand ernst ist. Ein Interview von Daniel Behruzi mit Jürgen Schwartz , Betriebsrat bei Opel in Bochum und aktiv in der oppositionellen Gruppe »Gegenwehr ohne Grenzen«.
Solidaritätserklärung
"Wir, die Studierenden der Freien Universität Bochum, erklären uns solidarisch mit der streikenden Bochumer Belegschaft der Adam Opel GmbH. Wir unterstützen Euer Streikziel, Werkschließungen an den einzelnen Opel/GM-Standorten in Europa zu verhindern. Darüber hinaus hoffen wir, die gegenwärtigen sozialen Abwehrkämpfe künftig verstärkt gemeinsam führen zu können. Arbeitsplatz- sowie Bildungs- und Sozialabbau sind Symptome derselben Krankheit: Die weltweite Tendenz einer schrankenlosen Ökonomisierung aller Lebensbereiche erfordert neue Bündnisse und eine solidarische Vertretung gemeinsamer Interessen der Betroffenen. Wie das Beispiel Frankreich in den vergangenen Monaten gezeigt hat, ist hierbei eine enge Zusammenarbeit zwischen Beschäftigten und Studierenden besonders wirkungsvoll." Die Soli-Erklärung der Freien Universität Bochum
Am Dienstag ruht bei Opel die Arbeit - Der Betriebsrat informiert
Der Bochumer Opel-Betriebsrat schreibt: "Die Politik von General Motors erreicht in Europa eine neue Qualität. Ganze Standorte stehen vor dem Aus. Eine Politik, die wir bisher nur von GM aus den USA kannten. Dort werden in den nächsten Monaten 12 GM-Werke geschlossen. 30.000 Kumpels verlieren ihren Arbeitsplatz. Vor einer Woche wurde mitgeteilt, das GM das Werk in Azambuja / Portugal schließen will. Die Kolleginnen und Kollegen in Portugal haben angekündigt, dass sie für ihre Arbeitsplätze und für ihr Werk kämpfen werden. Wir Gewerkschafter und Arbeitnehmer der anderen europäischen GMWerke werden sie nicht alleinlassen. Als erstes Signal haben wir uns an der europaweiten Unterschriftenaktion beteiligt. Weitere Aktionen müssen folgen. Heute ist es Azambuja, morgen kann es Rüsselsheim, Eisenach, Antwerpen oder Bochum treffen. Im englischen Astra-Werk in Ellesmere Port wird nach den Werksferien die Nachtschicht eingestellt. 1000 englische Kumpels verlieren auf einen Schlag ihren Arbeitsplatz. Die Streichung der Nachtschicht konnte in Bochum bislang verhindert werden. Trotzdem droht das Unternehmen mit 400 Kündigungen in Bochum. Am 27. Juni werden wir die Bochumer Belegschaft über die aktuelle Lage informieren." Die Betriebsratsinformation im Wortlaut bei bo-alternativ vom 24.06.2006
An die Belegschaften von GM und Opel in Europa - Für einen neuen europaweiten Aktionstag aller GM-Werke!
"Am heutigen Mittwoch fand bei Opel Bochum die 6. Pausenversammlungen auf Früh- und Spätschicht mit 30 Kollegen statt. Vor dem Hintergrund der Drohung von GM Europe und Opel, weitere Massenentlassungen bis hin zu Werkschließungen durchführen zu wollen, forderten die Kollegen in einer einstimmig verabschiedeten Erklärung einen neuen europaweiten Aktionstag aller GM-Werke. Die Erklärung richtet sich direkt an die Belegschaften der anderen Werke in Europa und soll beitragen gemeinsame Protest- und Kampfaktionen vorzubereiten. Noch auf den Pausenversammlungen wurde damit begonnen, die Übersetzung des Briefes zu organisieren. Geplant ist mit Delegationen aus Bochum zu den Belegschaften in Antwerpen (Belgien), Ellesmere Port (England) und Gliwice (Polen) zu fahren um die Solidarität direkt aufzubauen. Der vollständige Text der Erklärung in der Presseerklärung der IG-Metall Vertrauensleute bei Opel Bochum vom 15.03.2006
Opel: Linke kandidieren
"Im Bochumer Werk treten verschiedene oppositionelle Gruppen zur Betriebsratswahl gemeinsam an. Kritik an bisherigem Kurs der Interessenvertretung bestätigt. Wie in vielen anderen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie steht auch im Bochumer Opel-Werk die Betriebsratswahl ins Haus. Am kommenden Donnerstag wird die traditionell kämpferische Belegschaft, die mit einer einwöchigen Arbeitsniederlegung im Oktober 2004 bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte, über die Zusammensetzung der betrieblichen Interessenvertretung abstimmen. Zur Wahl stellt sich dabei auch die Liste »Offensiv«, auf der neben Aktivisten der seit Jahrzehnten im Werk vertretenen Gruppe »Gegenwehr ohne Grenzen (GoG)« auch Mitglieder der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) kandidieren." Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 06.03.2006
Sechs Tage der Selbstermächtigung. Der Streik bei Opel in Bochum Oktober 2004
"Im Oktober 2004 kam es in Bochum zu einem ungewöhnlichen Streik. Die Belegschaft des Opelwerkes verweigerte sich der angeblich alternativlosen Entwicklung des Arbeitsplatzabbaus und nahm die Vertretung der eigenen Interessen selbst in die Hand. Belegschaftsakteure und sympathisierende Autoren berichten über Vorgeschichte, Motive, Verlauf und Schwierigkeiten dieses sechstägigen >Ausbruchsversuchs<, der von vielen mit Sympathie und Hoffnung verfolgt wurde." So der Covertext des druckfrischen Buches, herausgegeben von Jochen Gester und Willi Hajek. Das Buch (ISBN 3-00-017269-6) ist erschienen im Verlag Die Buchmacherei und kann dort für 10,00 € bestellt werden: Per Telefon: (030) 81 85 77 59, per Fax: 01212-5-968 42 710 oder per e-Mail. Siehe hierzu:
- Das Cover und Inhaltsverzeichnis
- »Die machen jeden Tag ihre Hausaufgaben, was die Malocher nicht machen«. Gespräch mit Wolfgang H., Dietmar G. und Manfred Strobel. Kapitel 5 des Buches exklusiv im LabourNet
Ein Jahr Oktober-Streik: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Eine kurze Information von Vertrauensleuten über die Versammlungen im Bochumer Opel Werk anlässlich des ersten Geburtstages des Oktober-Streiks 2004. Wir dokumentieren dazu nachträglich den Aufruf für die Tagschichten und für die Dauernachtschicht
Stellenabbau auf Kosten der Allgemeinheit
"Stellenabbau bei Opel, mehrere tausend Mitarbeiter müssen gehen. Vor genau einem Jahr sorgte diese Nachricht für Schlagzeilen. Doch das Unternehmen versprach: Niemand landet auf der Straße. So genannte Transfergesellschaften würden die ehemaligen Mitarbeiter beim Neustart ins Berufsleben optimal unterstützen. Ein Jahr später sieht die Wirklichkeit vielfach anders aus. Notwendige Weiterqualifizierungen werden verweigert. Die Vermittlungszahlen sind enttäuschend." Manuskript des Beitrages von M. Zeidler und K. Rüsberg in der Sendung Monitor vom 13.10.2005.
Opel-Standort Bochum: Astra bauen, auf Lohn
verzichten
„Die Führung des angeschlagenen Autobauers
Opel fordert von den Beschäftigten im Bochumer Werk weitere
massive Einschnitte, um den Produktionsstandort zu erhalten. Wenn
die Belegschaft dazu bereit sei, könnte dort künftig auch
die fünftürige Astra-Limousine gebaut werden…“
Artikel
in der FAZ online
vom 28. Januar 2005. Aus dem Text: „…Werner Günther,
Vertrauensmann der Belegschaft im Bochumer Opel-Werk, sagte, Forster
habe auf der Betriebsversammlung gefordert, die Löhne auf das
Niveau des Opel-Werks im ostdeutschen Eisenach abzusenken. Das entspreche
einer Absenkung um rund 20 Prozent. Das nehme die Belegschaft so
aber nicht hin: „Wegnehmen und nichts anbieten, das geht nicht”,
sagte Günther. Es gebe bereits wieder erste Streikforderungen.
(…) Der örtliche IG-Metall-Chef Hinse äußerte
sich positiv zu Forsters Angebot. „Ich denke, das ist eine
Basis, über die verhandelt werden muß.” Er rechne
damit, daß die Gespräche in der kommenden Woche beginnen
werden. „Wir werden nicht unter den Tarifvertrag der IG Metall
kommen”, betonte er…“
Opel gleicht nach Osten an
Pfiffe für GM-Europa-Chef: Autobauer fordert
Lohnkürzung für Bochum auf das Niveau von Eisenach. Fertigung
eines zusätzlichen Astra-Modells in Aussicht gestellt. Bericht
von Daniel Behruzi in junge Welt vom
29.01.2005
Bei Opel drohen betriebsbedingte Kündigungen
- Opel verweigert Beschäftigten die Abfindung
„Arbeiter, die freiwillig ausscheiden wollen, werden
abgewiesen. Kündigungen befürchtet Beim Autobauer Opel
entwickelt sich ein handfester Skandal um die Frage der Abfindungen,
mit denen 6500 Beschäftigte zum Verlassen des Unternehmens
bewegt werden sollen. Wie junge Welt aus Betriebsratskreisen des
Bochumer Werks erfuhr, wird ausscheidungswilligen Beschäftigten
von der dortigen Personalstelle die Freigabe verweigert….“
Artikel
von Daniel Behruzi in junge Welt vom 14.01.2005
- Bei Opel drohen betriebsbedingte Kündigungen. „Die
Frist läuft ab: Bis Ende Januar müssen sich 6500 Opel-Mitarbeiter
für eine Abfindung und den Wechsel in eine Beschäftigungsgesellschaft
entschieden haben - sonst kommt es zu betriebsbedingten Kündigungen.
Aber kaum ein Opel-Mitarbeiter will freiwillig aussteigen….“
Artikel
von Tanja Busch in FTD
vom 10.1.04 Aus dem Text: „… Allein im Bochumer
Werk müssen 2900 Mitarbeiter Opel auf diesem Weg verlassen.
Nach Informationen der Financial Times Deutschland haben jedoch
noch nicht einmal 100 Mitarbeiter Auflösungsverträge
unterschrieben. Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel
bezweifelt, dass sich in der verbleibenden Zeit noch genügend
Mitarbeiter freiwillig abfinden lassen. Dann käme Opel nicht
umhin, nach dem 31. Januar betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen.
Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter müssten darüber
in einer Einigungsstelle entscheiden. Einenkel hatte dieser Lösung
auf Druck der Unternehmensführung und des Gesamtbetriebsrats
zugestimmt, was ihm heute noch viele Mitarbeiter ankreiden….“
Zur Opel-Betriebsvereinbarung „Restrukturierung“
Auch der Bochumer Betriebsrat stimmt heute (13.12.04)
über das
Verhandlungsergebnis
(unter Protesten der Belegschaft?) ab. Hierzu liegt eine Erklärung
von Andreas Felder, Mitglied der Vertrauenskörperleitung und
Jürgen Schwartz, Mitglied des Betriebsrats bei Opel- Bochum
vor. Aus dem Text: „…melden sich nicht genug Freiwillige,
dann bedeutet ein JA des Betriebsrats zu dieser Vereinbarung gleichzeitig
auch ein JA zu betriebsbedingten Kündigungen.
Diesen Sachverhalt der zur Abstimmung vorliegenden Vereinbarung
kennen bisher die wenigsten Belegschaftsmitglieder bei Opel in Bochum.
Wer behauptet, dass „in der Vereinbarung keine betriebsbedingten
Kündigungen vorgesehen sind“ (IG
Metall extra Nr.6, Dezember 2004 ),
der lügt…“ Siehe dazu auch die Erklärung
des Bochumer Betriebsrats zu den Standortverhandlungen vom 8./9.12.04
Opel Bochum verliert 3500 Jobs
Durch das Sanierungskonzept von General Motors sollen
bei Opel im Werk Bochum rund 3500 Arbeitsplätze wegfallen.
„Dies erfuhr die WAZ am Donnerstag aus Verhandlungskreisen.
Betroffen ist unter anderem die Produktion von Getrieben und Achsen.
Von der Achsenfertigung will sich Opel schon seit längerem
trennen, doch die Verkaufsverhandlungen scheiterten. Interessiert
waren Thyssen-Krupp und Benteler. Insgesamt will General Motors
dem Vernehmen nach in Europa in den kommenden zwei Jahren 1,3 bis
1,5 Milliarden Euro einsparen….“ Artikel
von von Jürgen Frech waz online vom 14.10.04
Opel Bochum: IG Metall-Vertrauenskörperleiter
sollen abgeschossen werden!
Zu dem Konflikt um eine nicht
genehme Wahl der Vertrauensleute zur Kandidatur für den Aufsichtsrat
und die angedrohte Funktionssperre für zwei Vertreter der Vertrauenskörperleitung
dokumentieren wir:
- "Dirk Bresser muss VK-Leiter bleiben! Diese Riesensauerei
dürfen wir uns nicht gefallen lassen!" Darstellung
des Falls im Vorabdruck aus GoG-Info Nr. 26
- An den Vorstand der IG-Metall Klaus Zwickel. Protest
und Unterschriftenliste von Vertrauensleuten und Belegschaft bei
Opel Bochum
zur Verteidigung ihrer VKL
Offener Brief an die Ortsverwaltung Bochum
der IG Metall
Protestbrief
an die IG Metall Bochum, geschrieben von den Teilnehmern der
Fahrt aus Bochum zur Demo nach Luton, denen die Bochumer IG Metall
die Kostenübernahme verweigert (wir berichteten darüber unter GM
UK / Luton (s.o.))
Opel erhöht die Drehzahl - und läuft heiß
Die Konzernleitung will 700 Stellen streichen und
dabei die Produktivität steigern. Aber das Personal geht schon jetzt
auf dem Zahnfleisch. Häufig müssen Arbeiter aus anderen Werken geholt
werden. Artikel
von Holger Pauler
in der taz ruhr vom 25.01.2001
"... eigentlich könnte es egal sein, wer "den
Opel-Blitz" draufklebt".... gleicher Lohn für alle!
eine erste Reise
durch die Presse von Mag Wompel/LabourNet Germany
Was zuviel ist, ist zuviel
Opel-Belegschaft in Bochum kämpft weiter gegen Arbeitsstreß.
Artikel von Mag
Wompel erschienen im ak - Analyse & Kritik Nr. 425 vom 15.
April 1999 |