Ein Jahr Oktober-Streik

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Information an Belegschaften und Öffentlichkeit/Presse

Am 19. Oktober jährte sich zum ersten Mal der 7-tägige Streik der Bochumer Opel-Belegschaft und der europaweite Aktionstag aller GM-Belegschaften im Jahr 2004.

Auf Initiative von IG-Metall-Vertrauensleuten und aktiven Kollegen wurden dazu Pausenversammlungen aller drei Schichten im Bochumer Werk I durchgeführt. Den Anfang machte die Nachtschicht mit 60 Teilnehmern vor Tor 4, es folgten Versammlungen von B (45 Leute) und A (25 Leute) vor der Kantine. Mitgemacht haben Kolleginnen und Kollegen aus Endmontage, Fertigmontage, Rohbau und Komponenten sowie Azubis, Betriebsräte und Mitglieder der Vertrauenskörperleitung.

15 Kolleginnen und Kollegen hielten Beiträge am offenen Mikrofon . Die Versammlung der Nachtschicht verabschiedete eine Erklärung, der sich auch die Tagschichten per Abstimmung anschlossen:

"Wir, die Versammlung der Nachtschicht am 19.10.2005 im Opel-Werk I feiern heute den ersten Geburtstag vom Oktober-Streik 2004. Auf diesen Kampf können wir stolz sein!

Wir sollten auch nach vorne schauen. Was hat uns der Zukunftsvertrag gebracht? Hunderte von Kolleginnen und Kollegen wandern über die BAQ in die Arbeitslosigkeit und die übrigen malochen bis der Arzt kommt: Pausenkürzung, Wochenendarbeit, gleichzeitig werden Leiharbeiter eingesetzt um die Produktion zu gewährleisten. Das kann es nicht sein!

Deshalb unterstützen wir die Forderung des Betriebsrats nach dem Stopp des Arbeitsplatzabbaus. Und wir brauchen die unbefristete Übernahme aller Azubis bei Opel und die Einheit der Belegschaft. "

Die Versammlungen diskutierten weiter, wie sie in den nächsten Wochen und Monaten vorgehen wollen. Zum Beispiel legte die B-Schicht eine nächste Versammlung für den 16. November fest. Hier muss beraten und der weitere Protest aufgebaut werden.

Mit diesem "Geburtstag" hat die Belegschaft nach einem Jahr wieder öffentlich Flagge gezeigt und rückt wieder zusammen . "Nicht der Streik ist gescheitert, sondern der Weg des Abbruch und der Verhandlungen." meinte ein Kollege der Frühschicht.

Wir grüßen die Belegschaften der anderen Werke und fordern jeden Kollegen und jede Schicht auf, selbst aktiv zu werden für unsere Zukunft und die der Jugend.

Im Auftrag: Steffen Reichelt, Uli Schreyer, IG-Metall Vertrauensleute

Wir dokumentieren dazu nachträglich den Aufruf für die Tagschichten und für die Dauernachtschicht