Home > News > Montag, 30. November 2009
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Montag, 30. November 2009:

I. Branchen > Medien u. IT > Medien als Beruf: Journalistentag 2009

Journalistentag 2009

  • Wert der journalistischen Arbeit - Nutzen für die Demokratie
    "Der Wert der journalistischen Arbeit war Thema des 23. Journalistentages der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di, der am 28. November 150 Teilnehmer in Berlin zusammenführte. "Die Bedingungen für Unabhängigkeit und Qualität der Medien haben sich massiv verschlechtert", erklärte ver.di-Vize Frank Werneke. Der Arbeitsalltag sei durch Leistungsverdichtung, Stellenverluste, Knebelverträge und schlechte Honorierung für Freie, die Filetierung von Zeitungshäusern, Ausgründungen, den massiven Einsatz von Leiharbeit und wachsende Tarifflucht gekennzeichnet..." Pressemitteilung der dju in ver.di vom 28.11.2009 externer Link
  • »Sparwut der Verleger bedroht Meinungsvielfalt«
    Journalistentag der dju befaßt sich in Berlin mit Dumpinghonoraren und Ausdünnung der Redaktionen. Ein Interview von Gitta Düperthal mit Ulrich Janßen externer Link, Vorsitzender der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und freigestellter Betriebsratsvorsitzender bei der Nordwest-Zeitung in Oldenburg, in der jungen Welt vom 28.11.2009
  • Vierte Gewalt in der Krise: Journalistentag 2009 warnt vor Qualitätsverlust durch Honorardumping und Medienkonzentration
    "Vom Wert unserer Arbeit« war das Motto des 23. Journalistentages der Deutschen Journalisten Union (dju) in der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, zu dem sich am Samstag in Berlin über 150 Teilnehmer getroffen hatten. Die Zeiten, in denen der Rotstift im Zeitungsgewerbe nur bei den Druckern angesetzt wurde, sind vorbei. Längst hat die Existenzangst auch die Redaktionen erreicht. Freie Journalisten haben ohnehin täglich damit zu kämpfen, das wurde in mehreren Redebeiträgen deutlich. Arbeitsverdichtung und Stellenverluste, »Outsourcing«, massiver Einsatz von Leiharbeit und schlechte Honorierung freier Mitarbeiter belasten nicht nur die Zunft, sondern auch den qualitätsbewußten Teil der Leser. »Die Bedingungen für Unabhängigkeit und Qualität der Medien haben sich massiv verschlechtert«, sagte ver.di-Vize Frank Werneke gleich zu Beginn..." Artikel von Claudia Wangerin in der jungen Welt vom 30.11.2009 externer Link

II. Branchen > Sonstige Industrie > Spielzeugindustrie

Märklin-Mitarbeiter machen gegen Betriebsrat mobil

"Während Insolvenzverwalter Michael Pluta nach einem Käufer von Märklin sucht, ist im Stammwerk des Modellbahnbauers Feuer unterm Dach. Jetzt machen die Mitarbeiter gegen den Betriebsrat mobil. (.) Hintergrund des Zwists ist eine Betriebsvereinbarung, die jeden Mitarbeiter verpflichtet, im Interesse einer Sanierung des Unternehmens in diesem Jahr 105 Stunden unbezahlte Mehrarbeit zu leisten. Dafür erklärt sich Märklin bereit, auf einen weiteren Abbau von 20 Stellen zu verzichten. Eine Umfrage des Betriebsrates unter den Mitarbeitern hatte ergeben, dass viele Beschäftigte die unbezahlte Mehrarbeit auch an Samstagen als Belastung empfinden. Nach Meinung des Betriebsratsvorsitzenden Dieter Weißhaar sorgt die Vereinbarung für "Unruhe und Angst" vor allem unter den Mitarbeitern, die die geforderte Anzahl der Sanierungsstunden zum Jahresende nicht erreichen. Dies teilt er dem Geschäftsführer am 12. November per E-Mail mit. Weißhaars Bitte, den säumigen Mitarbeitern Sorgen und Ängste zu nehmen, indem er ihnen garantiert, dass deswegen kein Personalabbau zu befürchten sei, quittiert Seitzinger unmissverständlich: "Den Teufel werde ich tun, mein hochverehrter Betriebsrats-Vorsitzender!" Im Gegenteil werde man sich demnächst mit den Arbeitszeitkonten all derjenigen sehr genau beschäftigen, "die glauben, sich zu Lasten ihrer Kolleginnen und Kollegen die Mehrarbeit ersparen zu können", poltert Seizinger in dem Brief, der der SÜDWEST PRESSE vorliegt. Auch das Arbeitszeitkonto des Betriebsratsvorsitzenden und seiner Sekretärin sei davon nicht ausgenommen, schreibt Seitzinger und unterstellt Weißhaar, bei Märklin "seinen Traum vom sozialistischen Arbeiterparadies" zu verwirklichen." Artikel von Joa Schmid in der Südwest Presse vom 28.11.2009 externer Link

III. Branchen > Sonstige > Elektrogeräte allgemein: Bremer Transformatoren-Herstellers mdexx

Bremer Transformatoren-Herstellers mdexx

  • Mdexx: Investor bricht Absprache zum Vergleich [UPDATE]
    "Bei mdexx entschied das Bremer Arbeitsgericht am Dienstag über Anträge des Betriebsrates auf einstweilige Verfügungen gegen die Aussprechung von Kündigungen. Ein Vergleich sah vor, keine Kündigungen vor Prüfung von Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung auszusprechen - der Schweizer Mehrheitseigner CGS allerdings blockierte postwendend." Artikel auf Siemens-Dialog vom 26.11.2009. Dort auch weitere Infos zum Ablauf des Konfliktes externer Link
  • Kündigung nachts um vier: Käufer von mdexx Bremen setzt sich über Vergleich vor Arbeitsgericht hinweg
    "Der Kampf der Belegschaft des Bremer Transformatoren-Herstellers mdexx geht weiter. Der Warnstreik werde zunächst bis zum heutigen Freitag, 9 Uhr, fortgesetzt, teilte die IG Metall am Donnerstag nach einer Betriebsversammlung mit. Die Unternehmensführung müsse die rechtswidrigen Kündigungen »aus der Welt schaffen« und sich an die im Vergleich vor dem Arbeitsgericht vereinbarten Maßnahmen halten, erklärte die Gewerkschaft. Mdexx hatte den Mitabeitern in der Nacht zum Mittwoch überraschend den blauen Brief geschickt. Die wirtschaftliche Lage erlaube keine Verzögerung bei der Umsetzung der Kündigungen. Das war die Anweisung des Finanzinvestors und 80prozentigen Eigentümers CGS aus der Schweiz an die hiesige Geschäftsleitung von mdexx. Noch am Dienstag hatte die Geschäftsleitung vor dem Arbeitsgericht Bremen-Bremerhaven mit dem Betriebsrat einen Vergleich geschlossen, nämlich bis zwei Tage vor Weihnachten keine Kündigungen auszusprechen und Verhandlungen über Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung aufzunehmen." Artikel von Sönke Hundt in der jungen Welt vom 27.11.2009 externer Link

IV. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Arbeitsbedingungen im Groß- und Einzelhandel allgemein

Mitarbeiterüberwachung: Edeka-Simmel spioniert Angestellte seit Jahren aus

"Die Supermarktkette Edeka-Simmel lässt Beschäftige nach FOCUS-Informationen seit Jahren durch Detekteien bespitzeln und die Autos von Mitarbeitern durchsuchen. Ver.di kündigt Strafanzeige an. Im Zentrum der Affäre steht die Supermarktkette Edeka-Simmel, die Peter Simmel, Aufsichtsrats-Chef von Edeka, betreibt. Wie FOCUS aus internen Geschäftspapieren erfuhr, spionierten Privatdetektive Supermarkt-Angestellten der bundesweit 32 Edeka-Simmel-Filialen systematisch hinterher. So führten Detektive nicht nur heimlich Hausvisiten bei krank gemeldeten Mitarbeitern durch, sondern filzten nach Schichtende die Privatautos der Angestellten..." Artikel im Focus vom 29.11.2009 externer Link

Supermärkte setzen Null-Euro-Jobber ein

"Ein-Euro-Jobber? Ach was, es geht noch billiger. In einigen Supermärkten stehen inzwischen an den Kassen Einpackhilfen, die am besten sehr freundlich zu den Kunden sein sollten. Denn: Außer Trinkgeld gibt's nichts. Nach Deutschland schwappt jetzt eine neue Variante der Niedriglohn-Beschäftigung aus den USA herüber. Wie das Wirtschaftsmagazin «Impulse» berichtet, packen Schüler und Studenten bereits an einer ganzen Reihe von Supermarkt-Kassen die Einkaufstüten und bekommen dafür nichts außer Trinkgeld von den Kunden. Vermittler der Einpackhilfen sei das Ingolstädter Unternehmen Friendly Service, das dafür pro Person und Stunde drei bis fünf Euro von Läden kassiere. Die Helfer sind laut «Impulse» selbstständig und haben einen Vertrag mit Firmenchef Martin Lettenmeier. Zu den Kunden von Lettenmeier zählten bislang 32 Läden der Edeka-Gruppe - vor allem in Bayern, zwei in Berlin und einer in Dresden. In Hamburg laufe gerade ein Test bei der Drogeriekette Budnikowsky..." Artikel in der Netzeitung vom 26.11.2009 externer Link Siehe dazu:

  • Einpackhilfen: Die Geburt der Null-Euro-Jobber
    Artikel von Christian Litz in Impulse vom 26.11.2009 externer Link. Aus dem Text: ". "Ja, das ist ein brutal kapitalistisches System", beschreibt Martin Lettenmeier seine Firma Friendly Service, die hierzulande Supermärkten Einpackhilfen vermittelt. Die Helfer sind selbstständig, haben einen Vertrag mit Lettenmeier, und der hat einen mit den Märkten. "Innerhalb des gesetzlichen Rahmens ist das eine geniale Idee", sagt er. Der Deal: Ladenbesitzer bezahlen pro Person und Stunde drei bis fünf Euro für die Einpackhilfe. Dafür organisiert Friendly Service die Schüler und Studenten. Die bekommen Schichten zugeteilt, erhalten ein Regelhandbuch und behalten das Trinkgeld. Ihnen werden so wenige Schichten zugeteilt, dass keine Sozialabgaben und Steuern anfallen. Lettenmeier ist Theologe, lebte zeitweise in den USA, machte PR, war Hausmann mit drei Kindern und stellte mit denen im Supermarkt fest: Einkaufshilfen wären gut. Damals startete Hartz IV, er präsentierte sein Konzept der Diakonie. Mit der heuerte er Schulabbrecher an, lernte schnell: Trinkgeld bekommen nur kommunikative Gymnasiasten. Er schaltete um, nahm nur solche und Studenten, führte ein Ranking ein: Wer mehr Trinkgeld bekommt, kann sich bessere Schichten aussuchen. Wer einmal wegbleibt, wird nicht mehr vermittelt. Heute kann Lettenmeier vom Umsatz leben, "sehr gut sogar"."

Für Adventssonntage ohne Shopping!

"Advent - Zeit der Besinnlichkeit und der Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Oder? Oft dominieren Kommerz und Einkaufsstress. Selbst die Adventssonntage sind vielerorts keine Tage der Stille mehr. Helfen Sie mit, dem Verkaufspersonal und uns allen die Ruhe zu bewahren. Fordern Sie Ihre Stadt oder Gemeinde auf, keine verkaufsoffenen Sonntage zu genehmigen. Kaufen Sie Ihre Geschenke zwischen Montag und Samstag und genießen Sie einen schönen Advent!..." Die Homepage der Initiative "Allianz für den freien Sonntag - Die Ruhe bewahren"externer Link u.a. von Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Fachbereich Handel, KAB Deutschlands e. V., Katholische Betriebsseelsorge und Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt /EKD

V. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Kirche > Diakonie: »Kann Gewerkschaft Sünde sein?«: Tarifrunde Diakonie 2009

ver.di-Streik zeigt Wirkung: Diakonische Arbeitgeber zahlen mehr

"Am 19.11.2009 beschloss die Arbeitsrechtliche Kommission des Diakonischen Werkes der EKD (ARK DW EKD) eine Lohnerhöhung. Dabei handelt es sich um den Abschluss der Lohnrunde 2008. Es ist die erste Erhöhung der Lohntabellen seit 2004. Nach dem misslungenen Schlichtungsvorschlag im Sommer 2008, der von vielen Mitarbeitervertretungen abgelehnt wurde, gab es Stillstand. Um auch für Beschäftigte der Diakonie Arbeitsbedingungen auf Branchenniveau zu erreichen, hat ver.di daraufhin die diakonischen Arbeitgeber zum Abschluss eines Tarifvertrags aufgefordert. Weil andere Maßnahmen nicht mehr geholfen haben, setzte ver.di das Mittel des Arbeitskampfs ein - im Oktober 2008, dann stärker im Mai 2009 und September 2009. Dadurch sind die Lohnerhöhungen bei den Arbeitgebern zum TOP-Thema aufgerückt. Die Lohnerhöhung besteht aus drei Komponenten: einem Sockelbetrag nach dem Vorbild des ver.di-Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst 2008, der vor allem die unteren Lohngruppen begünstigt, sowie zwei Lohnsteigerungen von 4 % (1.7.2009) und 1,5 % (1.3.2010, in Krankenhäusern schon am 1.12.2009)." Weitere Informationen und ein erster Tarifvergleich sind dem Flugblatt zu entnehmen externer Link pdf-Datei

VI. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Kirche

Integrationskurse für Christen! Die antidemokratischen Umtriebe der Kirchen müssen zurückgedrängt werden

"Ursprünglich verdanken wir den ganzen Schlamassel der Schlange. Wegen dieser Sache mit dem Apfel seinerzeit im Garten Eden verdonnerte Gott die Schlange dazu, von nun an auf dem Bauch zu kriechen und Erde zu fressen (was sie aus irgendeinem Grunde jedoch nicht zu tun gedenkt), Eva und alle ihre künftigen Geschlechtsgenossinnen strafte ER mit Geburtswehen. Auch den Acker verfluchte Gott, und Adam und die Männer sollten künftig nur noch »mit Kummer« und im Schweiße ihres Angesichts ihre Ernährung sichern können. Arbeit als Strafe. Das ist demnach der Grundgedanke des Christentums. Später wurde der Gedanke reformiert: Arbeit als Buße und als Bedingung dafür, eines Tages, nach dem Ableben wohlgemerkt, den himmlischen Lohn zu empfangen (im Himmel ist dann endlich jeden Tag Sonntag).Bereits im Diesseits und zwar am besten zum Monatsanfang, Geld für seine Plackerei zu erhalten, dies ist ein Gedanke, der dem Christentum völlig fern ist..." Kommentar von Ivo Bozic in der Jungle-World vom 26. November 2009 externer Link

VII. Internationales > Iran: Für die Freiheit und das Leben von Zeynab Jalaliyan!

Iranischer oberster Gerichtshof bestätigt Todesurteil gegen Zeinab Jalalian - Ermordung droht unmittelbar

"Der oberste Gerichtshof des Irans bestätigte kürzlich das im Januar verhängte Todesurteil gegen die kurdische Aktivistin und Journalistin Zeinab Jalalian, ihr wurde "Feindschaft gegen Gott" und Mitgliedschaft in der PKK vorgeworfen. Die Journalistin schreibt am 26.11.2009: Dear Human right organisations, My name is Ms Zeinab Jalalian, I am 27 years old Kurdish female, political prisoner, in Iran prison. My death sentenced was confirmed by Iranian Supreme Court. I am currently ill, because of torture and I don't have any lawyer to defend me. iI want to tell you that trial took only few minute. Court told me: "You are a God's enemies. Have to be hanged very soon" That was all my court process. I asked judge to give me permission to say good bye, to my mother and family, Before execution, he told me "shut up" and rejected.Zeinab Jalalian, 26/11/2009" Meldung bei Entdinglichung vom 29.11.2009 externer Link

VIII. Internationales > Irak > Gewerkschaften

Iraqi trade union leader murdered

"The Executive Committee of the General Federation of Iraqi Workers mourns the murder of Majiid Karim an executive member of the GFIW: As a continuation of human and trade union right violations in Iraq , terrorists have committed another heinous crime on Thursday, 26 / 11 / 2009. Brother Majid Karim, member of the Executive Committee and the head of the internal relations died when his car exploded. The enemies of democracy have attached improvised explosives to his car that led to his death." Meldung des Executive Committee of the General Federation of Iraqi Workers vom 27.11.2009 externer Link

IX. Internationales > Schweiz

Grosses Bedauern über Annahme der Minarett-Initiative

Mit grossem Bedauern haben die Gewerkschaft Unia und das FIMM von der Annahme der Minarett-Initiative Kenntnis genommen. Leider ist es den fremdenfeindlichen Kräften gelungen, eine knappe Mehrheit der StimmbürgerInnen mit ihrer Angstkampagne zu überzeugen..." Pressemitteilung der Unia vom 29.11.2009 externer Link

  • Applaus vom rechten Rand Europas: Rechtsgerichtete Parteien feiern Ja zur Anti-Minarett-Initiative
    "Das Ja der Schweizer Stimmberechtigten zur Anti-Minarett-Initiative hat in vielen europäischen Ländern Reaktionen ausgelöst. Von vielen rechtsgerichteten Parteien gab es Beifall zum Entscheid der Schweiz. In einigen Ländern Europas planen diese Parteien ähnliche Vorstösse..." Artikel in der Neue Zürcher Zeitung vom 30.11.2009 externer Link

X. Diskussion > EU > Die EU-Grundrechte-Charta und die Verfassungsdebatte > Informationen

Rechtverlust

Zentralisierung der EU, Straffung ihrer Gremien und Einschränkung der Staatensouveränität: Ab Dienstag ist der Lissabon-Vertrag in Kraft. Artikel von Andreas Wehr in junge Welt vom 30.11.2009 externer Link

Europäische Union Was der Vertrag von Lissabon an EU-Neuerungen bringt

Am 1. Dezember tritt der Vertrag von Lissabon in Kraft. wiwo.de zeigt die wichtigsten Veränderungen auf einen Blick. Artikel von Silke Wettach in der Wirtschaftswoche vom 30.11.2009 externer Link

XI. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitsbedingungen allgemein

Ende der Solidarität: Wirtschaftskrise macht Arbeitnehmer einsam

"Wenn der Arbeitsplatz in Gefahr ist, wird das Betriebsklima schnell eisig. Dann werden aus Kollegen Konkurrenten, in den Büros herrscht der Stress - und an den Arbeitsgerichten stapeln sich die Klagen." Artikel von Gero Brandenburg im Handelsblatt vom 27.11.2009 externer Link

XII. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitsbedingungen allgemein > Arbeitsrecht

Abmahnungen nötig auch bei Störungen im Vertrauensbereich

"Maultaschen, Brotaufstrich oder Frikadellen - außerordentliche Kündigungen wegen eines angeblich völlig zerstörten Vertrauensverhältnisses aufgrund Diebstahls geringwertiger Sachen haben Hochkonjunktur. Natürlich hat das auch mit der derzeitigen Wirtschaftskrise zu tun: wenn Personalreduzierungen anstehen, sind außerordentliche Kündigungen einfach billiger als betriebsbedingte oder sogar solche mit einem Anspruch auf Sozialplanabfindungen. Auch vor den Arbeitsgerichten scheint die Diskussion jedoch oft ziemlich verkürzt: ein Diebstahl auch geringwertiger Sachen stellt nach Auffassung der Arbeitgeber anscheinend immer eine irreparable Störung im Vertrauensbereich dar und berechtigt deshalb grundsätzlich zur außerordentlichen Kündigung. Das ist jedoch aus mehreren Gründen nicht richtig (vgl. auch unser Mandanteninfo zum Bienenstichfall April 2009). Übersehen wird häufig, dass auch beim Diebstahl geringwertiger Sachen oft eine Abmahnung erteilt werden muss, bevor zur Kündigung geschritten werden darf. Diese Entscheidung des BAG aus dem Jahre 1997 ist nicht die Neueste, aber aktuell und soll deshalb mit vorliegendem Mandanteninfo besprochen werden." Bell & Windirsch Mandanteninfo vom Dezember 2009 externer Link pdf-Datei

XIII. Diskussion > Arbeitsalltag: Gesundheit trotz(t) Arbeit > Krankenstand und Anwesenheit im Krankheitsfall

Hohes Defizit: Krise verschärft Finanznot der Krankenkassen

"Krankenkassen und Versicherer leiden unter mehr Langzeitpatienten aus der Wirtschaft. Viele Arbeitnehmer kurieren Krankheiten nicht aus, sondern arbeiten bis zur Erschöpfung und werden dann lange krank. Die Ausgaben für Krankengeld treibt das in die Höhe..." Artikel von Thomas Schmitt und Peter Thelen im Handelsblatt vom 30.11.2009 externer Link. Siehe dazu:

  • Angst vor Arbeitslosigkeit: Die Krise macht krank
    "Die Finanz- und Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu einem Anstieg der Langzeiterkrankungen. Krankenkassen und private Versicherer müssen mehr für Langzeitpatienten zahlen." Artikel im Tagesspiegel vom 30.11.2009 externer Link. Aus dem Text: ". Arbeiten trotz Krankheit ist inzwischen so weit verbreitet, dass Gesundheitsforscher ein eigenes Wort dafür gefunden haben: "Präsentismus". Seit Jahren sänken die Krankenstände, sagt Katrin Macco, Expertin für betriebliche Gesundheitsvorsorge beim Wissenschaftlichen Institut der Ortskrankenkassen (WidO). Auch der 2008 leicht angestiegene Krankenstand habe noch deutlich unter dem ersten gemessenen gesamtdeutschen Krankenstand im Jahr 1991 von 4,9 Prozent gelegen. In einer Studie befragte Macco unlängst Arbeitnehmer am Arbeitsplatz nach ihrem wirklichen Befinden. Das Ergebnis war erschreckend: Über 70 Prozent gaben an, dass sie im zurückliegenden Jahr auch krank zur Arbeit gegangen seien. Fast ein Drittel tat dies gegen den ausdrücklichen Rat des Arztes."

XIV. Diskussion > Arbeitsalltag: Gesundheit trotz(t) Arbeit > Arbeit macht krank - arbeitsbedingte Erkrankungen

Arbeitsfähigkeit bis zur Rente: Jeder Dritte glaubt, nicht durchzuhalten

"Durchhalten bis zur Rente - damit rechnen viele Arbeitnehmer nicht. Nach dem aktuellen DGB-Index 2009 geht jeder dritte Beschäftigte in der Branche Metallerzeugung und -bearbeitung davon aus, unter den gegenwärtigen Arbeitsbedingungen nicht bis zur Rente durchzuhalten." PM der IG Metall vom 26.11.2009 externer Link

XV. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitszeit

Immer mehr Vollzeit-Jobs werden abgebaut

"Bei den Vollzeitbeschäftigten war im dritten Quartal 2009 ein Rückgang von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Im zweiten Quartal lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr erst bei 0,8 Prozent." Presseinformation des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vom 24.11.2009 externer Link

XVI. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitszeit > Arbeitszeitverkürzung

13 Thesen für eine Erfolg versprechende Neuaufnahme des Kampfes um eine generelle Arbeitszeitverkürzung (AZV)

Thesen von Jakob Schäfer vom 29.11.09 pdf-Datei

XVII. Diskussion > Arbeitsalltag: Aus-Um-Weiter-BILDUNG > (Aus)bildung > Schul- und Bildungsstreiks: "Global Week of Action - Education is NOT for $A£€"

  • Immer mehr streiken
    "StudentInnen unterstützen warnstreikende Studentengewerkschaftsarbeiter ++ Nun haben sich auch StudentInnen der Berliner Charité dem Streik angeschlossen ++ Ein gemeinsamer Forderungskatalog Potsdamer und Berliner Hochschulen wurde der Presse vorgestellt.." Meldung von Umbruch vom 30.11.2009 bei indymedia externer Link

  • Zur Ausbildung im Kapitalismus, zur "Bildungsreform" und zum Bildungsstreik im Wintersemester 2009/10
    Interview mit Theo Wentzke externer Link, Redaktionsmitglied der Zeitschrift GegenStandpunkt, in Kein Kommentar im Freien Radio für Stuttgart vom 25. November 2009

  • Studentenproteste: Von der Besetzung zur Bewegung
    "In ganz Europa okkupieren protestierende Studenten Hörsäle. Im Audimax der LMU treffen sie sich, um den Kampf für bessere Bildung international zu vernetzen." Artikel von Wolfgang Görl in Süddeutsche Zeitung vom 30.11.2009 externer Link

  • Uni- und Bildungsstreik 2009
    Bildergalerien im Umbruch-Bildarchiv externer Link

XVIII. Diskussion > Arbeitsalltag: Aus-Um-Weiter-BILDUNG > Studium

Hochschulreform: Nieder mit Bologna!

"Eine sogenannte Reform hat die deutschen Universitäten zerstört. Sie können nur gerettet werden, wenn der kontrollierte Student wieder Bummelstudent werden darf." Artikel von Adam Soboczynski in Die Zeit vom 27.11.2009 externer Link

XIX. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitsorganisation

Zwischen Kooperation und alten Hierarchien. Der Einsatz von Web 2.0 in Unternehmen führt zu neuen Konfliktlinien

"Web 2.0 meint den Durchbruch neuer kooperativer Technologien und Verfahren in allen gesellschaftlichen Sphären. (vgl. Schwerpunkt in ak 541) Unter dem programmatischen Schlagwort "Enterprise 2.0" halten Wikis, Blogs und Social Networks Einzug in die Intranets privater Unternehmen: Über 25% setzen diese Technologien bereits produktiv ein. Aus Sicht der Beschäftigten ist das oft eine kleine Revolution, denn die neuen Technologien können ihre Wirkung nur entfalten, wenn die Unternehmen Arbeitsweisen und interne Kommunikationspolitiken radikal ändern." Artikel von Richard Heigl in ak externer Link - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis vom 20.11.2009

XX. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb? > ELENA - die Chipkarte für Lohnsklaven

Datenbank Elena: Wer streikt, wird erfasst

"In Deutschland wird künftig zentral erfasst, wer an einem Streik teilgenommen hat. Auch ob rechtmäßig oder wild gestreikt wurde oder Beschäftigte vom Arbeitgeber ausgesperrt wurden, steht vom 1. Januar 2010 an in einer bundesweiten Datenbank. Was Gewerkschafter und Datenschützer in Alarmstimmung versetzt, hört offiziell auf den Namen Elena - die Abkürzung für "Elektronischer Einkommensnachweis"." Artikel von Joachhim F. Tornau in der FR vom 30.11.2009 externer Link. Aus dem Text: ". Was Elena im Detail enthält, wurde dagegen bislang lieber nicht an die große Glocke gehängt - obwohl es schon seit September feststeht. Die Liste der Angaben, die Unternehmen über ihre Arbeitnehmer zu machen haben, ist mehr als 40 Seiten lang. Und darin wird nicht nur nach Namen, Geburtsdatum, Anschrift oder Bezügen gefragt, sondern in der Rubrik "Fehlzeiten" auch nach einer Teilnahme an Streiks. Oder nach Abmahnungen und möglichem Fehlverhalten. (..) Und ebenso bedenklich sei es, dass Arbeitgeber über Abmahnungen und Kündigungsgründe Auskunft geben sollen - ohne dass der Betroffene sich dazu äußern könne."

XXI. Diskussion > Grundrechte > Kommunikationsfreiheit und Datenschutz > Datenschutz > indiskrete Datenautobahn zur CIA

Gibt Bundesinnenminister US-Druck nach? Mit einem Veto könnte Thomas de Maizière das SWIFT-Abkommen blockieren

"Heute wird sich zeigen, daß die Versprechungen der Bundesregierung für mehr Datenschutz keinen Pfifferling wert sind. In Brüssel entscheiden die EU-Innenminister über das »SWIFT-Abkommen« mit den USA. Es ist zu befürchten, daß Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) dem Druck Washingtons nachgibt und kein Veto einlegt. SWIFT ist ein Finanzdienstleister, der täglich 15 Millionen Bank-Transaktionen weltweit abwickelt. Der Hauptsitz wurde nach Belgien verlegt, um dem Zugriff der USA zu entgehen. Mit dem Abkommen erhalten aber die US-Behörden erneut Einblick in Bankverbindungsdaten, so daß jeder europäische Bürger unter dem Vorwand der »Terrorismusbekämpfung« ins Visier der US-Fahnder geraten könnte." Artikel von und bei Ulla Jelpke, erschienen in junge Welt 30.11.2009 externer Link

XXII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: arbeitsmarkt- und sozialpolitische Aktionen und Proteste 2009: Aktion bei Schlecker XL in Bremen am 28.11.

Bremen: Flashmob bei Schlecker XL

"Am Samstag fand in Bremen-Gröpelingen ein Flashmob mit etwa 100 Beteiligten in einem vor kurzem neueröffneten Schlecker XL-Markt statt. Zu der Aktion hatten das Bremer Bündnis "Wir zahlen nicht für Eure Krise" und das Mayday-Bündnis aufgerufen." Ausführlicher Bericht samt Pressespiegel von Aktiver im Mayday-Bündnis vom 29.11.2009 externer Link bei indymedia. Aus dem Text: ". Wichtig war uns von Anfang an, dass es sich um einen Ausdruck der Solidarität mit den MitarbeiterInnen von Schlecker handeln sollte. Es ging also nicht darum, den Laden zu blockieren, mit Aufklebern zu 'verzieren' oder Sachen mitgehen zu lassen. Im Vordergrund stand vielmehr das Ziel, unserer Ablehnung der Arbeitsbedingungen bei Schlecker Ausdruck zu verleihen, und zwar dort, wo sie sich tagtäglich abspielen, nämlich in einer Schlecker-Filiale selbst. Vor diesem Hintergrund wurde bereits im Aufruf ein expliziter Brückenschlag zwischen Schlecker-Beschäftigten und KundInnen vorgenommen. Gleichzeitig wurden die Schlecker-MitarbeiterInnen gezielt angesprochen und darüber informiert, dass es sich um eine mit ihnen solidarische Aktion handelte und es uns nicht darum ginge, den Ladenbetrieb aufzuhalten oder den Beschäftigten Unannehmlichkeiten zu bereiten. Die Reaktion war leider sehr verhalten, was aber auch verständlich war, immerhin haben sich VertreterInnen der Geschäftsleitung im Laden aufgehalten. Um so erfreulicher war, dass sich unter die AktivistInnen auch eine Schlecker-Betriebsratsvorsitzende gemischt hatte - natürlich als Privatperson, aber nicht inkognito."

  • Siehe dazu auch das Video externer Link: 28. November: flashmob bei Schlecker XL in Bremen

Zu den Hintergründen siehe im LabourNet Germany: Branchen > Dienstleistungen: Einzelhandel > Schlecker

XXIII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: arbeitsmarkt- und sozialpolitische Aktionen und Proteste > Agenturschluss > Zahltag: ZAHLTAG in Köln geht weiter: Picknick und Umsonst-Flohmarkt in der ARGE am 30.11.2009

»Es ist ein rechtsfreier Raum entstanden«

Schikanen gegen Erwerbslose. Kölner Bündnis protestiert gegen ARGE und Hartz-IV-Gesetze. Ein Gespräch von Gitta Düperthal in junge Welt vom 30.11.2009 mit Nelli Kemper externer Link, Aktivistin der Initiative Zahltag/­Agenturschluß

XXIV. Diskussion > (Lohn)Arbeit: arbeitsmarkt- und sozialpolitische Aktionen und Proteste > Perspektiven der Proteste

Seattle, Heiligendamm, überall! - Die Bewegung lebt!

"Entgegen der Behauptung der ak-Redaktion: Die Bewegung steht! im Artikel "Eine andere Welt war möglich" (ak 541) lebt die Bewegung weiter. Dass Proteste gegen die G8 in Italien 2009 faktisch nicht stattfanden, muss u.a. italienspezifisch gedacht werden: Die italienische Linke hat sich von Genua 2001 noch nicht erholt, die diesbezügliche Repressionswelle rollt noch immer. Gerade erst gab es Verurteilungen von GipfelgegnerInnen mit bis zu 15 Jahren Haft wegen Steine schmeißen und Bildung einer vermeintlichen terroristischen Vereinigung "Internationaler Schwarzer Block". Demgegenüber wurden die PolizistInnen, die damals GipfelgegnerInnen gefoltert und fast tot geprügelt haben, frei gesprochen. Überdies ist die italienische Linke stark fragmentiert und geschwächt." Replik von Sabine Beck, six hills berlin, in ak externer Link - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis vom 20.11.2009

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf


LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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