Sick? Organize! FAU Freiburg unterstützte selbstorganisierten Arbeitskampf bei der Sick AG in Waldkirch
"Die Sick AG ist ein Vorzeigeunternehmen, dotiert mit mehreren Preisen und Auszeichnungen und einer der weltweit führenden Hersteller von Sensoren für die Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation mit über 5.000 Beschäftigten, davon über 1.000 am Hauptsitz in Waldkirch. Seit Jahren rumort es bei den Transportbeschäftigten des Logistik-Zentrums. Der innerbetriebliche Transportbereich hat eine hohe Verantwortung und spielt eine wichtige Rolle im gesamten Produktionsablauf des Unternehmens. Eine der Hauptaufgaben der Transporteure ist es, die kommissionierten Materialien und Waren, die bereitgestellt werden, innerhalb des Betriebes in die Produktionsbereiche zu liefern. Sie legen im Schnitt täglich zwischen zehn und 15 Kilometern pro Mitarbeiter zu Fuß zurückgelegt. Das betrifft aktuell neun Transporteure. Aufgrund des in den letzten Jahren erhöhten Leistungsdrucks, ständig steigender Arbeitsdichte und einer damit verstärkten Arbeitsbelastung, begannen die ArbeiterInnen im Jahr 2010, die Forderung auf eine Anhebung der Löhne von Entgeltgruppe 2 auf Gruppe 3 des Entgeltrahmentarifvertrags der IG Metall zu stellen. Im September 2011 konnten die Forderungen durchgesetzt werden." Artikel von Stephan Waldberg in Direkte Aktion 212 - Juli/August 2012 . Siehe dazu:
- Stempel zum Streik: IG Metall wollte MitarbeiterInnen bei Warnstreiks zum "Abmelden" bewegen
"Bei einer betrieblichen Auseinandersetzung bei der Sick AG in Waldkirch bei Freiburg zeigte sich die IGM zuletzt nicht von ihrer kämpferischsten Seite. Schon die Jahre zuvor versuchte die IGM unrechtmäßig Warnstreiks zugunsten der Arbeitgeber zu disziplinieren. Einem Mitglied der FAU Freiburg ist es gelungen, etwas Grundlegendes bezüglich "Warnstreiks" zu erwirken. Dabei kam die IGM deutlich ins Schwitzen. Der Grund: Zusammen mit einigen KollegInnen der Sick AG haben diese sich über die Haltung der IGM im Betrieb beschwert, da in den letzten Jahren während der Tarifverhandlungen dazu aufgerufen wurde, beim Warnstreik vorher auszustempeln und danach wieder einzustempeln. Das erzeugte einigen Unmut bei Teilen der Belegschaft." Artikel von Stephan Waldberg Waldberg in Direkte Aktion 212 - Juli/August 2012
Samsung - Eines der skrupellosesten Unternehmen der Welt
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China Labor Watch: Neue Vorwürfe zu Arbeit von Minderjährigen bei Samsung
"Ein neuer Bericht von China Labor Watch behauptet, dass Schulen in China unter 16-jährige Schüler zwingen, in Fabriken von Samsung Electronics zu arbeiten. Die US-Nichtregierungsorganisation China Labor Watch hat erneut Vorwürfe zu Arbeit von Minderjährigen bei Samsung Electronics erhoben. Diesmal geht es nicht um einen Auftragshersteller, sondern um Samsungs eigene Fabriken. Laut einem noch nicht veröffentlichten Bericht von China Labor Watch, der dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel vorliegt, seien in drei der untersuchten Fabriken teils unter 16 Jahre alte Schüler beschäftigt." Artikel von Achim Sawall auf golem.de vom 02.09.2012
- Arbeitsbedingungen: Neue Vorwürfe gegen Samsung
"Die Vorwürfe gegen den südkoreanischen Konzern Samsung wegen gesundheitsgefährdender Arbeitsbedingungen reißen nicht ab. Nachdem Samsung im Januar 2012 eines der Unternehmen war, denen der Schmähpreis "Public Eye People's Award 2012" verliehen wurde, hat sich jetzt das ZDF-Magazin Frontal 21 der Geschichte angenommen. Das Magazin wiederholt in seiner aktuellen Ausgabe die massiven Vorwürfe der südkoreanischen Organisation Supporters for the Health and Right of People in Semiconductor Industry (SHARPS). SHARPS zufolge zufolge sind insgesamt rund 140 ehemalige Mitarbeiter von Samsung nach ihrer Tätigkeit schwer erkrankt, unter anderem an Krebs. Nach dem Tod der 31-jährigen Yoon, einer ehemaligen Arbeiterin in einer Fabrik für LC-Displays, zählt die südkoreanische Tageszeitung The Hankyoreh darüber hinaus inzwischen 56 Todesopfer." Artikel auf heise online vom 14.08.2012 . Siehe dazu:
- Tod nach Arbeit für Samsung: Südkoreanischer Konzern lehnt Verantwortung ab
Die südkoreanische Samsung-Gruppe sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. So sollen ehemalige Mitarbeiter gestorben sein, weil sie die Arbeit bei Samsung krank machte. Ursache seien krebserregende Chemikalien, denen die Opfer während ihrer Arbeit in Samsung-Fabriken ausgesetzt waren. Die Sendung Frontal21 beim ZDF vom 14.08.2012
- Krebstote und Unterdrückung: Samsung mit Schmähpreis ausgezeichnet
"Samsung ist zu einem der skrupellosesten Unternehmen der Welt gekürt worden. Die schweren Vorwürfe lauten auf Vergiftung der Arbeiter durch teils verbotene Chemikalien und massive Unterdrückung der Gewerkschaften." Artikel von Achim Sawall vom 31.1.2012 bei golem Siehe dazu die Nominierung von Samsung bei Public Eye
Natus: Kampf für Betriebsrat bringt viel Ärger
Protestplakate, die plötzlich verschwinden, Mitarbeiter, die gehen müssen, eine Unternehmensleitung, die schweigt, und dann schaltet sich auch noch Günter Wallraff ein. Der Industriegewerkschaft (IG) Metall zufolge liegt bei dem Trierer Unternehmen Natus einiges im Argen. Sie kämpft dafür, dass die 600 Mitarbeiter einen Betriebsrat bekommen. Artikel von Katharina Hammermann im Volksfreund vom 24.06.2012 . Aus dem Text: "(...) Unangenehm sein dürfte Natus auch eine Internetseite, die die Gewerkschaft frisch freigeschaltet hat: Auf igm-natus.de meldet sich nun sogar der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff zu Wort und prangert die Arbeitsbedingungen bei dem international tätigen Unternehmen an. "Natus in Trier ist leider nicht mal vierte Liga - jedenfalls, wenn es darum geht, die Mitarbeiter mit dem eigentlich üblichen Respekt zu behandeln", schreibt Wallraff auf Grundlage dessen, was er von Kollegen über Natus gehört habe. Umso mehr wünsche er allen, die einen "Arbeitsalltag ohne Willkür" fordern, Erfolg bei der Einrichtung eines Betriebsrats. Und genau darum geht es der IG Metall. Sie bemängelt, dass das Unternehmen trotz seiner Größe kein Gremium hat, das die Belange der Angestellten vertritt..."
- Kolleginnen und Kollegen bei Natus
Die Homepage der IG Metall
Ora et labora: Arbeitskampf bei der Firma Rittal
"Die Welt des Friedhelm Loh könnte aus den Fugen geraten. Der Unternehmer und Milliardär aus dem mittelhessischen Haiger sieht sich derzeit mit einem Arbeitskampf konfrontiert, der möglicherweise die Kräfteverhältnisse in seinem Betrieb verändern wird. Denn sollte sich die IG Metall Herborn mit ihrer Forderung nach einem Haustarifvertrag durchsetzen, wäre die Firma Rittal tarifgebunden und damit erstmals in der 51jährigen Geschichte des Betriebs eine Gewerkschaft institutionell verankert. Mit dem Tarifvertrag möchte die IG Metall die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen. Einfach wird dies nicht, denn für den Firmenpatriarchen geht es hier nicht nur um einen Konflikt um Arbeitszeiten zwischen ihm und den Lohnabhängigen. Er spricht einiges dafür, dass er sich in einen Kulturkampf verstrickt sieht..." Artikel von Florian Wagener in der Jungle World vom 14. Juni 2012
Klage gegen Änderungskündigung - Solidaritätsaktionen mit Mitarbeitern von Bally Wulff
"Bei der Bally Wulff Entertainment GmbH, einem führenden Hersteller von Spielautomaten, sind seit mehr als drei Jahren Umstrukturierungsmaßnahmen im Gang. Die Belegschaft im Stammwerk Berlin-Neukölln ist in dieser Zeit von über 300 auf knapp 220 Beschäftigte geschrumpft. Bis Juni 2012 soll die Siebdruckerei geschlossen werden. Die Abteilung könne »nicht mehr gewinnbringend betrieben werden«, so das Management..." Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 28.11.2011 . Siehe dazu:
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FAU Berlin beendet Konflikt mit Bally Wulff
"Wie die FAU Berlin am 9. April bekannt gab, wurde im März 2012 der Konflikt mit dem Spielgerätehersteller Bally Wulff durch einen gerichtlichen Vergleich beendet. Der gekündigte und von der FAU unterstützte Siebdrucker erhielt von seiner Firma einen Ausgleich. Dieser orientiert sich, aufgrund der 23jährigen Betriebszugehörigkeit, an der üblichen Höhe. Zur Zeit befindet sich der Gekündigte, bis zu seiner Entlassung im Juni 2012, in einer Weiterbildungsmaßnahme, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Ein weiterer gekündigter, aber nicht in der FAU organisierter Kollege bekam ebenfalls ein Angebot vorgelegt..." Beitrag auf Direkte Aktion vom 08.05.12
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Kritik an Bally Wulff stimmt: FAU darf Automatenfirma »Abzocke« vorwerfen
„Einen Erfolg hat die anarchosyndikalistische Freie Arbeiter Union (FAU) diesen Mittwoch vor dem Berliner Arbeitsgericht erzielt. Die Gewerkschaft darf die Behauptungen aufrecht erhalten, die sie in einem Arbeitskonflikt beim Spielautomatenhersteller Ball Wulff in Flugblättern verbreitet hatte.. Hintergrund sind betriebliche Umstrukturierungsmaßnahmen, die bei Bally Wulff seit mehr als 3 Jahren im Gange sind. Die Belegschaft ist in dieser Zeit von über 300 auf knapp 220 Beschäftigte gesunken. Bis Juni 2012 soll die Siebdruckerei geschlossen werden. Ein seit 23 Jahren im Berliner Bally Wulff-Stammwerk Beschäftigter hatte sich mit Unterstützung der FAU gegen eine mit Lohnkürzungen verbundene Änderungskündigung gewehrt. In der Auseinandersetzung hatte die FAU unter dem Motto „Abgezockt Bally Wulff“ einen Aktionstag an den 12 Betriebsstandorten organisiert. Im Anschluss versuchte die Geschäftsführung gegen die FAU eine einstweilige Verfügung zu erwirken. Danach hätte die Gewerkschaft insgesamt 12 Punkten Aussagen über das Unternehmen nicht mehr verbreiten dürfen. Auch die Behauptung, dass es im Jahr 2008 bei Bally Wulff Verschlechterungen für die Beschäftigten gegeben habe und Produktionslinien geschlossen worden seien, wäre unter das Verdikt gefallen.. Auch mit einen Outsourcing von Arbeitsplätzen wollte das Unternehmen nicht in Verbindung gebracht werden…“ Artikel von Peter Nowak auf der Webseite des Autors vom 20.01.2012, zuerst erschienen im Neues Deutschland .
- Bally Wulff: Aktionstag in über acht Städten
"Der Tag war noch nicht alt in den Berliner Montagehallen von Bally Wulff, als die ersten Außenstellen des Spielautomatenherstellers von aktiven GewerkschafterInnen aufgesucht wurden. Angekündigt waren Aktionen vor zehn von zwölf Niederlassungen im gesamten Bundesgebiet. Den Anfang machte die FAU Dortmund um kurz vor 8 Uhr. "Bis auf zwei Ausnahmen", heißt es in einem Bericht von vor Ort, "hatten die ArbeiterInnen aus dem Gewerbegebiet, mit denen wir gesprochen haben, Interesse und Verständnis für die Sache, da die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und die zunehmende Prekarisierung für viele von uns eine reale Erfahrung bzw. Bedrohung darstellen."..." Der Bericht bei der FAU vom 19.11.2011
Bremer Transformatoren-Hersteller mdexx
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Mdexx: Einigungsstelle gescheitert
"Mitte Februar kam der Konflikt um eine Betriebsspaltung der ehemaligen Siemens-Tochter in Bremen vor die Einigungsstelle. Unternehmen und Arbeitnehmerseite hatten zuvor zu keiner Einigung in der Frage des geplanten Umzugs an zwei neue Standorte gefunden, in dessen Kielwasser der Verlust weiterer Arbeitsplätze zu befürchten steht. Nun ist auch dieser Versuch gescheitert, einen Kompromiss zu finden." Meldung im Siemens-Dialog vom 07.03.2011
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Mdexx - "spalten und zerschlagen"
"Auch im neuen Jahr ist im Konflikt bei der ehemaligen Siemens-Tochter mdexx in Bremen kein Ende abzusehen. Im Gegenteil: Nach Einschätzung der Bremer IG Metall wird sich das "Beispiel für große globale Unternehmensstrategie" (taz) in den nächsten Wochen weiter zuspitzen. "Siemens spielt weiter mit Mdexx" titelt die "undefinedtaz" einen aktuellen Bericht zu der anscheinend unendlichen Geschichte um den früheren Siemens-Bereich, der erst ausgegliedert und dann an die schweizer Invetoren "CGS Private Equity Partnership"verkauft wurde. Ein erster Konflikt um den Abbau von Arbeitsplätzen und Verlagerungen ins tschechische Trutnov wurde nach harten Kämpfen im Jahr 2009 per Interessenausgleich und Sozialplan beendet. Seitdem allerdings ist nicht wirklich Frieden eingekehrt, die Geschäftsführung setzte ihre Strategie überraschender Wendungen und verdeckter Karten konsequent weiter fort..." Artikel im Siemens-Dialog vom 11.01.11
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Keine Ruhe bei mdexx
"Vor einem Jahr, am 25. November 2009, verteilte die Geschäftsführung der früheren Bremer Siemens-Tochter mdexx in einer Nacht- und Nebelaktion knapp 200 Kündigungen - entgegen einem zuvor vor einem Arbeitsgericht gegebenen Versprechen. Die Beschäftigten erinnern mit einer Aktion an den Jahrestag, zumal im Betrieb immer noch keine Ruhe eingekehrt ist..." Meldung vom 25.11.2010 im Siemens-Dialog . Aus dem Text: "(...) Am 23. November fand eine Besprechung zwischen Betriebsrat und Arbeitgeberseite statt. Die mdexx Geschäftsführung will im kommenden Jahr in zwei getrennte Standorte umziehen; dem Betriebsrat liegt dafür kein betriebswirtschaftliches Konzept vor, obendrein bestehen noch keine Mietverträge. Der Betriebsrat hat mehrfach angeboten, gemeinsam mit der Arbeitgeberseite ein Zukunftskonzept zu erarbeiten - und wird konsequent ignoriert. Betriebsrat und IG Metall befürchten, nicht zuletzt aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen von früher, dass damit die Zerschlagung von mdexx und der Verlust der Arbeitsplätze drohen könnten. Das Management bestreitet dies erwartungsgemäß, verweigert aber andererseits strikt Garantien für die noch bestehenden Arbeitsplätze." Siehe dazu:
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Mdexx-Info
Die KollegInnen haben eine eigene Homepage
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Atlas und mdexx
Zum Zusammenhang der Kämpfe bei Atlas und mdexx siehe den Kommentar von Erich Kassel und zum Hintergrund
Branchen > Sonstige > Maschinen-/Anlagebau > Streik für Tarifvertrag bei Atlas
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Der Arbeitskampf bei mdexx - Interview mit dem Betriebsratsvorsitzenden Herbert Strosetzky
"Am 9. Dezember 2009 ist bei mdexx in der Bremer Neustadt nach einem langen und heftigen Arbeitskampf, nachdem die Verhandlungen über einen Interessenausgleich gescheitert waren, ein Sozialplan zwischen den Beteiligten unterschrieben worden. Der Unterschrift vorausgegangen waren lange Auseinandersetzungen in der "großen" Einigungsstelle, die mit je fünf Verhandlungsführern besetzt war. Auf der Arbeitgeberseite nahmen teil: die beiden Geschäftsführer von mdexx Bremen, zwei Rechtsanwälte und der Personalchef ("Direktor Human Relations"), der zwar für mdexx tätig aber bei der Siemens AG angestellt ist. Die Arbeitnehmerseite in der Einigungsstelle wurde vertreten vom ersten und zweiten Betriebsratsvorsitzenden (Herbert Strosetzky und Dieter Zapf), dem Gewerkschaftssekretär Peter Stutz von der IG-Metall, Rechtsanwalt Michael Nacken und einem betriebswirtschaftlicher Sachverständigen. Den Vorsitz hatte Michael Grauvogel, vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht Bremen, auf den sich beide Parteien geeinigt hatten. In diesem Interview kommt Herbert Strosetzky, Betriebsratsvorsitzender bei mdexx, ausführlich zu Wort. Er ist von Sönke Hundt vor allem nach seinen Einschätzungen des Konflikts, nach dem Scheitern des Interessenausgleichs und dem Abschluss des Sozialplanes befragt worden. Das Interview fand am 21. Januar 2009 statt und ist autorisiert..." Das Interview von Sönke Hundt auf Scharf-Links vom 29.01.2010
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Arbeitskampf bei mdexx beendet
Bremer Transformatorenhersteller produziert künftig in Tschechien. Sozialfonds soll Beschäftigte auffangen. Artikel von Sönke Hundt in der jungen Welt vom 05.12.2009 . Aus dem Text: ".Der Kompromiß sieht vor, daß erstens 200 Beschäftigte betriebsbedingte Kündigungen erhalten und ein Teil der Produktion nach Tschechien verlagert wird. Es wird zweitens eine Bestandsgarantie für 200 Vollzeitbeschäftigte bis zum 30. Juni 2012 augesprochen. Drittens soll ein Fonds für einen Sozialplan in Höhe von 17,2 Millionen Euro eingerichtet werden, über den ausschließlich der Betriebsrat verfügen kann. Das Geld kommt nicht von mdexx, sondern zum größten Teil von der Siemens AG. Die Summe sei, so der Betriebsrat, ausreichend, um für alle derzeit 460 Beschäftigten sowohl »vernünftige Abfindungen« als auch den Übergang in eine einjährige Transfergesellschaft zu finanzieren, in der die Arbeiter 85 Prozent ihres letzten Nettolohns erhalten und für neue Arbeitsplätze qualifiziert werden könnten."
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Mdexx: Geschäftsführer kneift vor Betriebsversammlung
"Bei mdexx in Bremen herrscht seit Tagen eine Art Ausnahmezustand. Die überwältigende Mehrheit der Belegschaft ist im Warnstreik, eine Mahnwache sorgt rund um die Uhr dafür, dass nicht bei Nacht und Nebel Maschinen abgebaut und weggeschafft werden. Für Montag hatte sich erstmals Geschäftsführer Dietrich Tienken zu einer Betriebsversammlung angekündigt. Geschäftsführer Dietrich Tienken, auf dessen ausdrücklichen Wunsch die Betriebsversammlung am Montag extra früher begonnen hat, bekam offenbar in letzter Minute Angst vor der eigenen Courage und sagte kurzfristig wieder ab - ein Kommentar erübrigt sich. Das mittlere Management hingegen entschuldigte sich für seine Beteiligung an der Verteilung der Kündigungen in der Nacht- und Nebelaktion; die Abteilungsleiter kamen dazu persönlich und kritisierten gleichzeitig heftig die Rechtsanwälte der Arbeitgeberseite und die Geschäftsführung für deren Vorgehen und Falschinformationen im Zusammenhang mit den Kündigungen..." Artikel im Siemens Dialog vom 30.11.2009
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Frühkapitalismus: "Turn around" vor dem Richter
Bei "mdexx" in der Neustadt geht der Arbeitskampf seinen gewohnten Gang: Die Geschäftsführung mauert, die Mitarbeiter streiken, Herr Grauvogel kommt. Artikel von Henning Bleyl in der Taz-Bremen vom 30.11.2009
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Mdexx-Info
Die KollegInnen haben eine eigene Homepage
- Mdexx: Investor bricht Absprache zum Vergleich [UPDATE]
"Bei mdexx entschied das Bremer Arbeitsgericht am Dienstag über Anträge des Betriebsrates auf einstweilige Verfügungen gegen die Aussprechung von Kündigungen. Ein Vergleich sah vor, keine Kündigungen vor Prüfung von Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung auszusprechen - der Schweizer Mehrheitseigner CGS allerdings blockierte postwendend." Artikel auf Siemens-Dialog vom 26.11.2009. Dort auch weitere Infos zum Ablauf des Konfliktes
- Kündigung nachts um vier: Käufer von mdexx Bremen setzt sich über Vergleich vor Arbeitsgericht hinweg
"Der Kampf der Belegschaft des Bremer Transformatoren-Herstellers mdexx geht weiter. Der Warnstreik werde zunächst bis zum heutigen Freitag, 9 Uhr, fortgesetzt, teilte die IG Metall am Donnerstag nach einer Betriebsversammlung mit. Die Unternehmensführung müsse die rechtswidrigen Kündigungen »aus der Welt schaffen« und sich an die im Vergleich vor dem Arbeitsgericht vereinbarten Maßnahmen halten, erklärte die Gewerkschaft. Mdexx hatte den Mitabeitern in der Nacht zum Mittwoch überraschend den blauen Brief geschickt. Die wirtschaftliche Lage erlaube keine Verzögerung bei der Umsetzung der Kündigungen. Das war die Anweisung des Finanzinvestors und 80prozentigen Eigentümers CGS aus der Schweiz an die hiesige Geschäftsleitung von mdexx. Noch am Dienstag hatte die Geschäftsleitung vor dem Arbeitsgericht Bremen-Bremerhaven mit dem Betriebsrat einen Vergleich geschlossen, nämlich bis zwei Tage vor Weihnachten keine Kündigungen auszusprechen und Verhandlungen über Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung aufzunehmen." Artikel von Sönke Hundt in der jungen Welt vom 27.11.2009
ESW in Wetzlar: Kampf mit harten Bandagen
"Innovative Mitarbeiter nennt der Elektronik-Dienstleister Katek aus Rosenheim auf seiner Webseite an erster Stelle unter den Erfolgsfaktoren. Katek produziert Bauteile für verschiedene Branchen und stellt sich selbst als modern, kreativ und mit kompromisslos hoher Qualität dar. Ob auch die Mitarbeiterführung diese positiven Zuschreibungen verdient, darüber dürften viele in Wetzlar ihre eigene Meinung haben. Die Situation im Werk der dortigen Katek-Tochter ESW ist derartig eskaliert, dass sich Geschäftsführung und Gewerkschaft IG Metall (IGM) vor Gericht auseinandersetzen. Jetzt hat Ferdinand Hareter von der IGM per einstweiliger Verfügung vom Arbeitsgericht Wetzlar das Recht erstritten, den Betrieb wieder zu betreten. ESW hatte Hareter am 17. Dezember 2009 schriftlich ein Hausverbot erteilt." Artikel von Martin Brust in der Frankfurter Rundschau vom 08.04.20110
Lohnverzicht statt Kurzarbeit
"Bei der Firma R. Stahl im Baden-Württembergischen Waldenburg haben sich laut Eigendarstellung "Vorstand und Belegschaft jüngst auf einen deutschlandweiten Gehaltsverzicht der Beschäftigten von fünf Prozent bei gleicher Arbeitszeit geeinigt". Mit im Boot saß offenbar der Betriebsrat, dessen Mehrheit - wen wundert's - der AUB angehört. Das Unternehmen, das 2008 rund 1.300 Mitarbeiter weltweit zählte, ist als Mitglied im Arbeitgeberverband Südwestmetall eigentlich tarifgebunden. Nicht nur nach Überzeugung der zuständigen IG Metall-Verwaltungsstelle Schwäbisch Hall hätte man daher auf die üblichen Instrumente zurückgreifen müssen, um derzeit krisenbedingt rückläufige Auftragseingänge abzufedern - also auf Kurzarbeit beziehungsweise den Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung..."
Meldung im Siemens-Dialog vom 30.10.2009
"Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!"... aber nicht für die Mitarbeiter bei Küppersbusch, hier sollen 74 Kolleginnen und Kollegen entlassen werden!
"...Wir freuen uns über Jede/n, der uns bei der Mahnwache besucht und unterstützt. Die Mahnwache findet statt von Montag, den 22. Dezember 2008 bis zunächst Freitag, den 26. Dezember jeweils von 8:00 bis 18.00 Uhr vor dem Werkstor der Firma Küppersbusch, Fürstinnenstraße, Gelsenkirchen..." Siehe dazu das Flugblatt der IG-Metall Gelsenkirchen vom 11.12.2008
Streik in Medizintechnik-Werk Möller in Wedel
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Wieder im Tarif
Der Streik beim Mikroskop- und Medizintechnik-Unternehmen Möller-Wedel ist zu Ende. In einer Urabstimmung nahmen die IG Metall-Mitglieder mit 98,7 Prozent das in einem dreiwöchigen Streik erkämpfte Ergebnis an. Siehe dazu MölleranerInnen -aktuell vom 16.12.2008 bei der IG Metall Unterelbe
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Streik in Medizintechnik-Werk Möller in Wedel beendet
"Ihr habt gewonnen", mit diesen Worten gab Ludwig Dieckmann, BR-Vorsitzender und Mitglied der örtlichen Streikleitung das Ergebnis der Verhandlungen bekannt. Der Streik war seit dem 1. Dezember geführt worden, um die Firmenleitung wieder in die Tarifbindung zu zwingen. Diese hatte im Januar 2006 den Arbeitgeberverband verlassen..." Artikel von Dieter Wegner, 17.12.2008 (Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg)
- Bei Möller in Wedel geht der Streik weiter
"Das Städtchen Wedel schließt sich gleich nördlich an Hamburg an, die S-Bahn endet dort. Es liegt an der Elbe. Die Firma Möller gibt es seit 40 Jahren, ist aber längst nicht mehr in Familienbesitz sondern gehört einer Schweizer Holding. Es werden optische Geräte hergestellt für die Medizin. Dort wird seit zwei Wochen gestreikt, weil der Arbeitgeber vor fast drei Jahren aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist und damit nicht mehr der Tarifbindung unterliegt. Die tariflichen Gehaltserhöhungen hat er zwar seitdem gezahlt, aber als freiwillige Leistung. Nach Ansicht der Streikenden bereitet die Firma mit dem Ausstieg aus dem Arbeitgeberverband künftige Lohnkürzungen vor und die Lieferung von Produktion aus China. Nicht ganz verständlich ist das Verhalten von Betriebsrat und Gewerkschaft (IGM): Der Geschäftsleitung wurden zehn Prozent Produktionserhöhung angeboten, falls die Firma wieder in die Tarifbindung eintritt. Das Widersprüchliche ist, daß die Firmenleitung dann ja zehn Prozent weniger Arbeitskräfte bräuchte, die KollegInnen sich selbst überflüssig machten. Die Geschäftsführung lehnte dies Angebot aber ab..." Artikel von Dieter Wegner vom 14.12.2008.
- Geschlossenheit! 12 Tage Streik bringen Möller-Geschäftsführung an den Verhandlungstisch - Durchbruch am 11. Streiktag
"Heute Abend beginnen zum ersten Mal ernsthafte Tarifverhandlungen über den von der IG Metall geforderten Anerkennungstarifvertrag. Das ist einerseits der Geschlossenheit der MölleranerInnen im Streik der letzten 11 Streiktage geschuldet. Anderseits basiert dies auf der dadurch hervorgerufenen - wenn auch späten -Einsicht auf der Arbeitgeberseite, das es eine Lösung des Konfliktes nur durch ein Ergebnis am Tarifverhandlungstisch geben kann. Die "kleine Lösung" wäre aus Sicht der IG Metall die volle Anerkennung der IG Metall-Tarifverträge an der Küste. Besser wäre es für die Möller-Wedel GmbH, wieder in den Arbeitgeberverband Nordmetall einzutreten und die Verhandlungen über die Zukunftssicherung vernünftig nach den Regelungen des "Pforzheimer Abkommens" zu führen. Eine solche "große Lösung" "Besser statt billiger" zu vereinbaren, wäre mehr als wünschenswert und zielführend. Auf jeden Fall geht der Streik jetzt geschlossen weiter, zur Not auch im neuen Jahr, falls es diese Woche kein Verhandlungsergebnis gibt,das die Mitglieder der IG Metall in der geheimen Urabstimmung akzeptieren..." Auszug aus MölleranerInnen -aktuell vom 16.12.2008 bei der IG Metall Unterelbe
- Der Streik geht weiter! Sondierung in Bern ohne Ergebnis - MölleranerInnen in der 3. Streikwoche
"Auch wenn das Sondierungsgespräch in Bern am letzten Freitag ohne Ergebnis war. Es war doch nützlich. Dabei wurde die grundsätzlichen Positionen zu den unterschiedlichen Sozialsystemen in der Schweiz und in Deutschland austauscht. Klar ist: Der Streik konnte durch die Geschäftsführung nicht gebrochen werden; und er ist nicht zu brechen. Er ist sofort zu Ende, sobald ein Verhandlungsergebnis von Haag-Streit/Möller-Wedel unten links unterschrieben ist. Für die IG Metall steht nach dem Gespräch weiterhin fest, dass wir auch kurzfristig in Tarifverhandlungen über einen Anerkennungstarifvertrag eintreten können. Parallel dazu - oder später - wollen wir eine verbindliche tarifvertragliche Lösung "Besser statt billiger" zur Sicherung des Unternehmens und der Arbeitsplätze finden. Wir können den Konflikt also umgehend beenden. (...) Die Streikleitung hat die Fahrt nach Bern und die Demonstration vor der Konzernzentrale kurzfristig in das nächste Jahr vertagt, damit wir vor Ort für Tarifverhandlungen und für die notwendige Urabstimmung über ein Ergebnis zur Verfügung stehen..." Auszug aus MölleranerInnen -aktuell vom 15.12.2008 bei der IG Metall Unterelbe
- Solidarität mit den streikenden Beschäftigten bei Möller in Wedel
Soli-Homepage der IG-Metall zum Konflikt
Küppersbusch: Angst geht um
"Küppersbusch will die Produktion des letzten Hausgeräts einstellen. Betriebsrat und IG Metall kritisieren den Entschluss und fürchten eine Lawine. Unternehmen sieht zu dem Schritt keine Alternative. Der Küchengeräte-Hersteller Küppersbusch will am Stammsitz Gelsenkirchen die Produktion von Hausgeräten einstellen. Entsprechende Informationen der WAZ bestätigt Unternehmens-Anwalt Axel Reeg. In der Belegschaft, sagt der Betriebsratsvorsitzende Kurt Retthofer, gehe nun "die nackte Angst um". Unter einem Dach sind an der Küppersbuschstraße die Sparten Hausgeräte (210 Mitarbeiter) und Großküchentechnik (177 Mitarbeiter) zu Hause." Artikel von Michael Muscheid in der WAZ-Gelsenkirchen vom 22.01.2008
Bildröhrenwerk Samsung in Berlin steht vor der Schließung
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"Wir sind traurig und fertig"
"Nach monatelangem Kampf der Belegschaft schließt das Samsung-Bildröhrenwerk in Berlin-Oberschöneweide. In den Neujahrsansprachen verschiedener Politiker wurde viel von neuer Zuversicht, von Aufschwung und neuen Chancen geredet. Doch für mehr als 700 Beschäftigte des Samsung-Bildröhrenwerkes im Berliner Stadtteil Oberschöneweide begann das Jahr 2006 mit Wut und Enttäuschung." Artikel von Peter Nowak in der Frankfurter Rundschau vom 02.01.2006
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Jobkiller erfolgreich
"Berlin verliert mehr als 600 Industriearbeitsplätze. Die Beschäftigten des Samsung-Werkes in der Bundeshauptstadt stimmten mehrheitlich für einen Kompromiß. Der seit Monaten andauernde Protest gegen die Schließung der Samsung Bildröhren GmbH in der Hauptstadt wurde am Freitag offiziell beendet. Zwei Drittel der Beschäftigten des Werkes im Berliner Stadtteil Oberschöneweide stimmten auf einer Betriebsversammlung dem von der IG Metall vorgelegten Verhandlungsergebnis zum Abschluß eines Sanierungstarifvertrages zu."Artikel von Gerd Bedszent in junge Welt vom 31.12.2005
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Bei Samsung geht der Kampf weiter. Während die Produktion stillsteht, glauben die Beschäftigten an eine Zukunft für ihr Werk
"Auch nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der IG Metall will die Samsung-Belegschaft weiter für den Erhalt des Werkes in Berlin-Oberschöneweide kämpfen." Artikel von Peter Nowak in ND vom 22.12.05
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»Wir haben ein Konzept zur Rettung des Werks«
Interview von Peter Wolter mit Wolfgang Kibbel , Betriebsratsvorsitzender des Samsung-Bildröhrenwerks in Berlin-Oberschöneweide, in junge Welt vom 22.11.2005
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Samsung Betriebsrat Berlin: Internationale Solidaritaet - No thank you!
Kommentar zum oben verlinkten Interview von der Anti-Samsung Soli-Gruppe vom 22.11.2005.
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Feilscherei bei Samsung
"Betriebsrat kündigt neues Konzept zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei Samsung an. Die Produktion steht inzwischen wegen Betriebsversammlungen still. Mitarbeiter protestieren mit Autokorso. Samsung hat die Produktion der Bildröhren in Oberschöneweide gestern gestoppt. Der Grund laut der Betriebsführung: die seit Donnerstag vergangener Woche andauernden Betriebsversammlungen wegen der geplanten Schließung des Werks zum Jahresende. Dadurch hätte an vier Tagen die Produktion stillgestanden, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Da auch in den kommenden Tagen Versammlungen anstünden und das An- und Abfahren der Maschinen 26 Stunden dauere, lohne die weitere Produktion nicht mehr. .." Artikel in der taz-Berlin vom 17.11.2005
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Die offizielle Homepage des Samsung-Betriebsrats mit aktuellen Informationen und weiteren Links.
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Samsung-Proteste: Wir bleiben standhaft - Gewerkschaft und Geschäftsführung wollen auch Vorschläge des Betriebsrates verhandeln
"Zum Jahresende soll das Samsung-Werk in Oberschöneweide schließen und die Produktion nach Ungarn verlagert werden. Zwischen 700 und 800 Arbeitsplätze würden nach Gewerkschaftsangaben dann wegfallen. Doch die Kollegen des Bildröhrenwerkes denken noch längst nicht ans Aufgeben. Das wurde in den letzten Tagen deutlich. Auf einer zweitägigen Betriebsversammlung wurden neue Protestaktionen beschlossen. Am Freitagmittag bekundeten Gewerkschaftler aus anderen Berliner." Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 12.11.05
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Protest gegen Samsung
"Einen anderen Zeitgeist gestalten", ruft Gysi in die Menge und bekommt ein zustimmendes Trillerpfeifenkonzert als Antwort. Von einem Zeitgeist, in dem die Arbeiter gemeinsam gegen die Willkür der globalisierten Unternehmen ankämpfen, redet er. Das hört sich zwar nach Klassenkampf des vergangenen Jahrhunderts an. Doch der Zuspruch, den Gysi für solche Sätze bekommt, ist sehr aktuell. Um die 500 Mitarbeiter des Samsung-Werkes Oberschöneweide jubelten ihm gestern zu. Die IG Metall hatte zu einem Autokorso und einer Kundgebung vor dem Charlottenburger Tor in Charlottenburg aufgerufen." Artikel von Benjamin Hertz in taz-Berlin vom 08.10.2005
- Flexibel gewesen, trotzdem droht Aus - Beschäftigte des Bildröhrenwerks in Oberschöneweide protestierten gegen Samsung-Pläne
"Wieder eine Protestkundgebung vor dem Roten Rathaus. Am Donnerstagabend versammelten sich rund 200 Mitarbeiter des Samsung-Werkes in Oberschöneweide. Dem Betrieb für Fernsehbildröhren droht zum 31. 12. das Aus. Sie seien flexibel noch und nöcher gewesen, warfen die Mitarbeiter der koreanischen Konzernleitung vor. Selbst auf Lohnanteile verzichteten sie. Der Konzern habe Fördergelder eingestrichen und schleiche sich nun aus der Stadt." Artikel von Wolfgang Rex in Neues Deutschland vom 23.09.05
IG Metall befürchtet Zerschlagung von Gossen Metrawatt und kritisiert die Rolle der Frankfurter Beteiligungsholding AG (FBH)
Wie dpa unter Hinweis einer Presseerklärung der IG Metall am 24. August meldete, befürchtet die IG Metall die Zerschlagung des insolventen Nürnberger Messinstrumente-Herstellers Gossen Metrawatt. Die geplante Übernahme durch die Frankfurter Beteiligungsholding AG (FBH) gefährde den Standort Nürnberg mit 250 Beschäftigten, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Die FBH wolle Produkte aus der Industriesparte in die Schweiz verlagern und die Vorfertigung auslagern. Zudem fordere sie eine unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit, ohne Garantien für die Arbeitsplätze abzugeben. Siehe dazu:
- Protest gegen den Investor - Gossen Metrawatt: Betriebsrat befürchtet Zerschlagung
Die Sorgen der Beschäftigten bei der Firma Gossen Metrawatt wegen der Übernahme durch die Frankfurter Beteiligungsholding AG (FBH) wachsen. Betriebsrat des Messinstrumente-Herstellers und IG Metall befürchten die Zerschlagung des Unternehmens und den Abbau von 80 Arbeitsplätzen. Artikel in den Nürnberger Nachrichten vom 25.08.2005.
siehe zur Rolle der Frankfurter Beteiligungsholding AG (FBH) als Hintergrundinfo:
- Fröling meldet erneut Insolvenz an
"Die Fröling Heiz- und Trinkswassersysteme GmbH ist nach der Insolvenz im Jahr 2003 erneut zahlungsunfähig und hat am 13. Mai 2005 zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet. Rund 150 Arbeitsplätze sind dadurch akut gefährdet." Artikel auf Baulinks vom 20.5.2005.
- Fröling ist endgültig gescheitert
"Sofern es sich wirtschaftlich rechnet, wird noch bis Ende Oktober produziert", sagte Insolvenzverwalter Andreas Ringstmeier auf Anfrage. Das sei auf der Gläubigerversammlung am vergangenen Freitag beschlossen worden. Derzeit werden die letzten Aufträge abgearbeitet. Von den einst 130 Mitarbeitern sind nur noch 40 in dem Unternehmen für Heiz- und Trinkwasseranlagen beschäftigt." Artikel von Tobias Christ im Kölner Stadtanzeiger vom 23.08.05
KaVo-Kollegen
und Leutkircher Bürger kämpfen gegen Werksschließung
von KaVo
Nachdem im April 2004 der Dentaltechnik-Hersteller
Kaltenbach & Voigt GmbH & Co.KG (KaVo) von der amerikanischen
Danaher Corporation übernommen wurde. Hieß es in einer
Presseerklärung der KaVo im Juni 2004, dass die Unternehmensabläufe
und organisatorischen Strukturen aufeinander abgestimmt würden.
Im November 2004 wurde klar, was die Übernahme durch den US-Konzern
für die KaVo-Mitarbeiter an den 3 Standorten Biberach, Warthausen
und Leutkirch bedeuten würde. Insgesamt sollen in den nächsten
Monaten 334 Vollzeitstellen abgebaut werden, 275 im Bereich der
Fertigung, 59 im Bereich der internen Dienstleistungen. Das Werk
in Leutkirch mit 470 Beschäftigten soll ganz geschlossen werden,
die Standorte Biberach und Warthausen sollen nach derzeitigen Angaben
erhalten bleiben, wobei ein Teil der Leutkircher Arbeitsplätze
dorthin verlagert werden soll. Begründet wird dies mit dem
internationalen Konkurrenzdruck und der schlechten Auslastung der
3 Werke. Kritische Stimmen sehen den eigentlichen Grund jedoch darin,
dass dem US-Konzern Danaher die bisherige Umsatzrendite von 10%
zu gering ist und nicht der Konzern“- philosophie“ von
30% entsprechen. Gegen die geplante Werks- schließung hat
sich in Leutkirch eine breite Initiative „KaVo darf nicht
sterben“ gebildet, an der Ärzte, Zahnärzte, Wirte,
Metzger, Bäcker usw. beteiligt sind. Siehe deren Solidaritätsseite
mit einem Musterbrief
Krups Moulinex in Solingen soll geschlossen
werden
Dies wurde der Belegschaft am Donnerstag, dem 27.01.2000
um 10.00 Uhr auf einer Betriebsversammlung verkündet. Das Werk in
Solingen, welches nagelneu ist und schwarze Zahlen schreibt, passe
nicht mehr in die strategische Neuausrichtung des Konzerns. Die
Belegschaft von Krups Moulinex in Solingen hat am Donnerstag, den
27.01.2000, spontan die Kreuzung der dort verlaufenden Hauptstrasse
besetzt, um die Solinger auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen.
Mehr dazu unter: http://www.solidarisch.de/krups/
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