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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 07. März 2007: I. Branchen > Sonstige > Fahrzeugbau > Airbus Airbus - die Stunde des gewerkschaftlichen Nationalismus? "Heiliger Sankt Florian, verschone unseren Standort, mach' lieber den des Nachbarn platt: Nach diesem Prinzip verfahren nicht alle, wohl aber einige bedeutende Gewerkschaften. Dazu gehören namentlich der französische populistische Gewerkschaftsbund Force Ouvrière (FO) und die deutsche IG Metall. Force Ouvrière ist zwar nur der drittstärkste Gewerkschaftsverband im Lande, aber bei dem Flugzeugbauer Airbus die stärkste Organisation. In der vergangenen Woche wurden bei dem seit 1970 bestehenden Kooperationsunternehmen, an dem mehrere EU-Länder beteiligt sind und das in Toulouse seinen zentralen Sitz hat, die seit längerem befürchteten Entlassungspläne bekannt gegeben. Bei FO wie bei der IG Metall schlug daraufhin die Stunde des gewerkschaftlichen Nationalismus. In Frankreich gaben die FO-Betriebsratsmitglieder etwa Studien in Auftrag, mit denen belegt werden sollte, dass die Produktivität an den inländischen Standorten höher sei und deshalb lieber Niederlassungen jenseits der französische Grenze geopfert werden sollten." Artikel von Bernard Schmid, Paris, vom 06.03.2007 Frankreich wehrt sich "Der Widerstand gegen die geplante Vernichtung von mindestens 10000 Arbeitsplätzen beim Flugzeugbauer Airbus setzt sich fort. Für den heutigen Dienstag rufen fünf französische Gewerkschaften die Beschäftigten von Airbus und der Zulieferindustrie zu Arbeitsniederlegungen auf. Am 16. März wollen die Belegschaften der EADS-Tochter europaweit auf die Straße gehen. Allerdings mehren sich in dem Konflikt auch nationalistische Töne - auch von Gewerkschaftsfunktionären." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 06.03.2007 II. Branchen > Auto international Peugeot/Citroën in Aulnay bei Paris: Größter Streik bei PSA seit 25 Jahren "Im Automobilwerk Peugeot/Citroën in Aulnay bei Paris stehen seit Mittwoch, 28. Februar, die Montagebänder. Zunächst zeitweise, dann dehnte sich der Streik auf alle Schichten aus, auch auf die Lackiererei. Mittlerweile läuft kein Auto mehr aus der Fabrik." Eine Korrespondentin aus Paris berichtet bei den Rote-Fahne-News vom 05.03.2007 III. Branchen > Chemische Industrie > Freudenberg Vliesstoffe KG in Weinheim Nur Arbeitsplatzsicherheit schafft Betriebsfrieden! "Fünf Wochen nach den Protesten der Weinheimer Belegschaften gegen den beabsichtigten Verkauf der Bausysteme am 19. Januar veröffentlichte die Unternehmensleitung gestern einen Brief an die "lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter". Dabei unternehmen die Herren Manager den Versuch, sich selbst von aller Verantwortung für die Eskalation der Situation freizusprechen und die berechtigten Proteste der Freudenberg-Beschäftigten gegen den geplanten Verkauf der FBS KG zu diskreditieren. Da werden Vokabeln wie "Pflichtverletzung", "Nötigung" oder "existenzbedrohende Langzeitschäden" benutzt, wo Kolleginnen und Kollegen aus einem Gefühl der Notwehr heraus Aktionen zur Rettung dieses Standortes durchführten. Wer das Wort Nötigung im Munde führt, sollte nicht auf der anderen Seite ganze Belegschaften durch Verlagerungs- oder Schließungsdrohungen zur Hinnahme schlechterer Arbeitsbedingungen oder unbezahlter Mehrarbeit erpressen." Standort-Info - Informationen der Freudenberg-Betriebsräte am Standort Weinheim vom 27.02.2007 . Siehe dazu: IV. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Selbstverständnis der Gewerkschaften - die Zukunftsdebatte > Internationalismus Internationalismus am Beispiel VW und Airbus
V. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Mitbestimmung - Erfolgs- und Exportschlager? > "Novellierung" des Landespersonalvertretungsgesetzes NRW Revolte der Bleistiftspitzer "Gewerkschaften planen Demo gegen Entmachtung der Personalräte in NRW-Landesbehörden. Die schwarz-gelbe Koalition will an ihrem Entwurf festhalten - auch wenn die CDA murrt." Artikel von Klaus Jansen und Martin Teigler in der Taz-NRW vom 02.03.2007 VI. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > (Internationale) Erfahrungen der Gewerkschaftsbewegung > (US-amerikanische) Organisierungsdebatte Gewerkschaften auf neuen Wegen: Wenn der Kollege zum Kunden wird "Militante Untersuchung, Selbstinterviews, Workers Center, Campaigning und Organizing: ein Teil der Linken begeistert sich momentan für »undogmatische« Ansätze, um die Frage nach Widerstand in der Lohnarbeit aufzunehmen. Studienaufenthalte in den USA, Besuche bei Workers Center und bei organizing-Kampagnen lassen den Eindruck entstehen, dass es diese gewerkschaftlichen Instrumente sind, die frischen Wind in die verkrustete, weiß dominierte Gewerkschaftslandschaft in der BRD bringen. Denn junge, eingewanderte ArbeiterInnen, Frauen und Beschäftigte im Dienstleistungsbereich sind die hauptsächlichen Zielgruppen dieser Ansätze. Entsteht hier eine ganz neue, andere Gewerkschaft? Oder, die Frage anders ausgedrückt: Öffnet die Krise der Institution »Gewerkschaft« Raum für neue Formen von Organisierung? Hilft der Apparat dabei, Türen aufzustoßen, oder lassen sich linke Aktivisten benutzen, um dem Apparat einen neuen zeitgemäßen Anzug zu schneidern?..." Artikel aus Wildcat Nr. 78 vom Winter 2006/2007 VII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > (Internationale) Erfahrungen der Gewerkschaftsbewegung > Organisationsformen > Workerscenter Weltweite Workers Center? "Neben »Organizing und Campaigning« (siehe Gewerkschaften auf neuen Wegen: wenn der Kollege zum Kunden wird in diesem Heft) sind es die Workers Center in den USA, die als vielversprechender Ansatz einer Organisierung von unten diskutiert werden. Dabei werden diese Workers Center als mögliche Brücke thematisiert: zwischen den theoretischen Debatten und praktischen Kampagnen um migrantische Arbeit und Prekarisierung, zu Hartz IV und Ein-Euro-Realitäten, von Euro-Mayday Mobilisierungen zur Gate-Gourmet-Streik-Unterstützung. In den USA organisieren sich in und um diese Workers Center in erster Linie MigrantInnen: gegen die Arbeitsbedingungen und Niedriglöhne in den Sweatshops der Textilindustrie; nicht bezahlte Löhne werden »eingetrieben«; »illegale« MigrantInnen unterstützt. Die folgenden Anmerkungen können keine ausführliche Darstellung der Workers Center in den USA sein. Der kurze Blick in die USA soll helfen, die Frage zu beantworten, was wir davon lernen könnten." Artikel aus Wildcat 78 vom Winter 2006/2007 VIII. Diskussion > EU > EU - Militärpolitik Weiter aufrüsten, weiter »Ordnung« schaffen Nach Treffen der EU-Kriegsminister in Wiesbaden: Rüstungsindustrie soll stärker gesponsort werden. Artikel von Frank Brendle in Junge Welt vom 06.03.2007 IX. Diskussion > EU > Gipfel und Gegengipfel Demo gegen den EU-Gipfel in Berlin geplant "Seit Mitte Januar trifft sich ein Bündnis der Berliner Linken zur Vorbereitung von Aktivitäten gegen den EU-Gipfel am 25.3. in Berlin. Dieser Gipfel dient dem Abfeiern des 50. Jahrestags der Gründung der damaligen EWG durch die Unterzeichnung der sog. Römischen Verträge. Hier ein Einblick in die Vorbereitung." Artikel von NLOler vom 24.02.2007 bei indymedia . Siehe dazu:
X. Diskussion > Geschichte > Zwangsarbeit "Die Beschäftigung von Zwangsarbeitern sowie von Kriegs- und Strafgefangenen in einem Rüstungsbetrieb führt nicht zum Ausschluss von einer Ausgleichsleistung, wenn sie im Unternehmen anständig behandelt wurden" "Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute entschieden, dass in der Beschäftigung von Zwangsarbeitern sowie von Kriegs- und Strafgefangenen während des Zweiten Weltkriegs bei anständiger Behandlung noch kein Verstoß gegen die Grundsätze der Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit liegt und dass darin auch kein schwerwiegender Missbrauch der Stellung oder ein erhebliches Vorschubleisten zugunsten des nationalsozialistischen Systems zu sehen ist. (.) Soweit im Unternehmen Kriegsgefangene zu Arbeiten eingesetzt waren, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Kriegshandlungen standen, stellt eine darin liegende Verletzung von Völkerrecht nicht zugleich einen Verstoß gegen die Grundsätze der Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit dar. Anhaltspunkte hierfür geben die Art. 129 und 130 des Genfer Abkommens über die Behandlung von Kriegsgefangenen vom 12. August 1949.." Pressemitteilung des Bundesverwaltungsgericht vom 28.02.2007 zu BVerwG 3 C 38.05 - Urteil vom 28. Februar 2007 XI. Diskussion > Geschichte > Zwangsarbeit > Stand der Entschädigungszahlungen Falsche Schublade. Die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter bleibt eine Farce - bis zuletzt Artikel von Rolf Surmann in Konkret 2/2007 XII. Diskussion > Gewerkschaften und die neuen alten Rechten > (gewerkschaftliche) antirassistische Initiativen Bochum: "Schöner Leben ohne Naziläden" Am 17.03.07 findet in Bochum unter dem Motto "Schöner Leben ohne Naziläden" eine Demonstration gegen den Neonazi-Bekleidungsladen "Goaliat!" statt. Die Demonstration beginnt um 14:00 Uhr am Husemannplatz und wird die Bochumer Innenstadt und den Stadtteil Ehrenfeld lautstark auf die Existenz dieses "Modelädchens" aufmerksam machen. Die Demo wird von verschiedenen Antifa-Gruppen aus Bochum und Nachbarschaft getragen. Siehe den Aufruf Bochum gegen rechts Eine Veranstaltungsreihe gegen Ausländerfeindlichkeit, Rechtsradikalismus und Neonazis. Für Eigeninitiative und Gegenwehr. Siehe die Aktionshomepage bei bo-alternativ und dort aktuell: Ausstellung "Opfer rechter Gewalt" vom 22.3. bis 22.4. im "Jahrhunderthaus" der IG Metall, Alleestr. 80, danach in Kooperation der VHS mit der VVN-BdA Bochum im Forum des BVZ. Pro Köln die Stirn zeigen. DEMO am 03. März für eine Stadt ohne Rassismus und Faschismus
XIII. Gewerkschaften und die neuen alten Rechten > (gewerkschaftliche) antirassistische Initiativen > Zusammenstellung von Flugblaettern der "GewerkschafterInnen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion" Gewantifa - Ein Überblick, Januar 2007 Flugblatt vom Januar 07 mit einem Überblick aller bisherigen Veröffentlichungen XIV. Kosovo und andere Kriege > USA > Irakkrieg > sonstige Aktionen/Proteste: Der in Deutschland stationierte Agustín Aguayo entzieht sich Einsatz im Irak Aguayo vor Gericht Am 6. und 7. März steht der Kriegsdienstverweigerer Augustín Aguayo in der US-Kaserne »Leighton Barracks« in Würzburg vor dem Kriegsgericht. Auf verschiedenen Veranstaltungen wollen Hilfsorganisationen und Aguayos Angehörige gegen den Prozeß protestieren und die Öffentlichkeit informieren. Wir erinnern an Aktionen zum Prozess gegen US-Verweigerer in Würzburg XV. Kosovo und andere Kriege > USA > Irakkrieg Die besten Amerikaner? In San Antonio werden verletzte Irak-Veteranen wieder zusammengeflickt. Fotoreportage von Eric Gay (AP) zusammen mit einem Artikel von Rüdiger Göbel in der jungen Welt vom 03.03.2007 XVI. Kosovo und andere Kriege > Militarisierung und die Bundeswehr Einmal Hindukusch und zurück. Bundeswehreinsatz außen und innen "Akteure der aktuellen politischen Diskussion in Deutschland erfinden freudig zusätzliche Einsatzmöglichkeiten für die Bundeswehr. Seitdem die Verteidigung Deutschlands auch am Hindukusch stattfindet, steht nun auch der erweiterte Einsatz im Inland auf der Tagesordnung. Michael Berndt beleuchtet artikulierte und hintergründige Motive bisheriger und anvisierter Erweiterungen.." Artikel von Michael Berndt , AG Friedensforschung, vom 4. März 2007 beim Friedenspolitischen Ratschlag "Krieg im Staat - Staat im Krieg - Wie der neue Kolonialismus den Krieg nach Hause bringt" Dokumentation des 9. IMI-Kongresses - Analyse des Zusammenspiels zwischen der Militarisierung nach Außen und nach Innen XVII. Kosovo und andere Kriege > Militarisierung und die Bundeswehr > Bundeswehr: Armee der Arbeitslosen
XVIII. Internationales > Großbritannien > Privatisierung Profit statt Gesundheit - Protestaktionen gegen Kürzungen und Privatisierungen im britischen Gesundheitssystem "Tausende demonstrierten in ganz Großbritannien am vergangenen Wochenende gegen Kürzungen im Gesundheitssystem. In fast jeder größeren Stadt gab es Proteste, Kundgebungen und Demonstrationen. Zu den Protesten hatte die »NHS Together«-Kampagne aufgerufen, eine vom britischen Gewerkschaftsdachverband TUC gegründete Organisation." Artikel von Christian Bunke , Manchester, in der jungen Welt vom 06.03.2007. Siehe dazu auch:
XIX. Internationales > China > Arbeitsbedingungen Wanderarbeiter: Die Verlierer des Wirtschaftswunders in China Millionen chinesischer Wanderarbeiter sind rechtlich und sozial ausgegrenzt, leben und arbeiten unter menschenunwürdigen Bedingungen. Das zeigt ein neuer (englischer) Bericht von amnesty international (ai ) vom 01.03.2007. Siehe dazu "People's Republic of China : Internal migrants: Discrimination and abuse. The human cost of an economic 'miracle' XX. Internationales > Schweiz > Arbeitsbedingungen Zahlreiche Verschlechterungen bei Migros nachgewiesen "Vergleich zwischen neuem und altem Migros-GAV [Gesamtarbeitsvertrag] jetzt verfügbar: Im August 2006 hat die Migros-Leitung der Öffentlichkeit und ihren Mitarbeitenden kommuniziert, dass im neuen GAV wesentliche Verbesserungen enthalten sind, so zum Beispiel zwei Wochen bezahlter Vaterschaftsurlaub oder 18 Wochen Mutterschaftsurlaub. Im November 2006 machte die Gewerkschaft Unia an einer Medienkonferenz dann öffentlich: Dem einen Fortschritt (Vaterschaftsurlaub) stehen zahlreiche konkrete Verschlechterungen im Vertrag gegenüber." Artikel auf der Seite der Unia. Dort auch der Link zur Sonderseite Migros XXI. Internationales > USA > Leben > Migration Billigarbeit: Strafgefangene statt Immigranten "Nachdem in Colorado das schärfste Immigrationsgesetz in den USA in Kraft getreten ist, fehlen die "illegalen Immigranten" als billige Arbeitskräfte in der Landwirtschaft: Die USA wollen den Strom von Migranten aus Mexiko mit dem Bau von weiteren Sicherheitszäunen, elektronischer Überwachung, Drohnen, der Nationalgarde und mehr Grenzschutzpersonal reduzieren. Umstritten ist noch, wie mit den bis zu 15 Millionen illegalen Migranten verfahren werden soll, die bereit ins Land gekommen sind. Die Bush-Regierung vertritt unter dem Druck der Wirtschaft, die sich die billigen Arbeitskräfte sichern will, die Politik, Einwanderer, die Arbeit haben, sich melden und eine Strafe zahlen, eine befristete Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu gewähren und nach einigen Jahren auch eine Einbürgerung in Aussicht zu stellen. Die Kontrollen im Inland sollen gleichzeitig verstärkt und die Abschiebungen beschleunigt werden. Es soll also ein Kompromiss zwischen einer (unrealistischen) Massenabschiebung und einer (politisch nicht durchsetzbaren) Amnestie für alle gefunden werden." Artikel von Florian Rötzer auf telepolis vom 03.03.2007 Lieber Gruss, Ralf und Mag LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |