Nur Arbeitsplatzsicherheit schafft Betriebsfrieden!
"Fünf Wochen nach den Protesten der Weinheimer Belegschaften gegen den beabsichtigten Verkauf der Bausysteme am 19. Januar veröffentlichte die Unternehmensleitung gestern einen Brief an die "lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter". Dabei unternehmen die Herren Manager den Versuch, sich selbst von aller Verantwortung für die Eskalation der Situation freizusprechen und die berechtigten Proteste der Freudenberg-Beschäftigten gegen den geplanten Verkauf der FBS KG zu diskreditieren. Da werden Vokabeln wie "Pflichtverletzung", "Nötigung" oder "existenzbedrohende Langzeitschäden" benutzt, wo Kolleginnen und Kollegen aus einem Gefühl der Notwehr heraus Aktionen zur Rettung dieses Standortes durchführten. Wer das Wort Nötigung im Munde führt, sollte nicht auf der anderen Seite ganze Belegschaften durch Verlagerungs- oder Schließungsdrohungen zur Hinnahme schlechterer Arbeitsbedingungen oder unbezahlter Mehrarbeit erpressen." Standort-Info - Informationen der Freudenberg-Betriebsräte am Standort Weinheim vom 27.02.2007 . Siehe dazu:
Standortsicherung und Betriebsfrieden bleiben oberste Ziele!
"Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! (.) Wir müssen nun alles tun, um solche existenzbedrohenden Langzeitschäden durch die gesetzeswidrige Blockadeaktion vom 19. Januar abzuwehren. Illegal war diese Aktion sowohl strafrechtlich (Nötigung ist immer ein Straftatbestand und wird in schweren Fällen mit bis zu drei Jahren Freiheitsentzug bestraft) wie arbeitsrechtlich (Pflichtverletzung, die eine Abmahnung oder sogar fristlose Kündigung zur Folge haben kann). Dennoch und trotz erdrückender Beweislage haben wir uns entschlossen, dieses Mal noch von arbeits- und strafrechtlichen Maßnahmen abzusehen. Dabei setzen wir auf die Besonnenheit und das Verantwortungsbewusstsein aller in der Zukunft." Brief der Unternehmensleitung an die Mitarbeiter vom 26.02.2007
Mit Blockade den Verkauf gestoppt
"Mit einer spektakulären Aktion haben die Beschäftigten der Freudenberg Bausysteme KG (FBS KG) am Freitag, den 19.1.07, den geplanten Verkauf ihres Unternehmens vorerst verhindert. Nach einer zehnstündigen Blockade aller 4 Tore des Industrieparks Freudenberg im nordbadischen Weinheim, machte das Management am Montag, den 22.1.07, einen Rückzieher und sicherte schriftlich zu, die Verkaufsgespräche auszusetzen." Bericht von der Blockade von Helmut Schmitt, Vorsitzender der Ortsgruppe Weinheim der IG BCE mit Bildern Beschäftigte nehmen Arbeit auf - Freudenberg setzt Gespräche mit Käufern aus
"Die Gespräche mit potenziellen Käufern der Freudenberg Bausysteme KG (FBS) in Weinheim werden vorläufig ausgesetzt. Darauf haben sich gestern Mittag die Unternehmensleitung und die Belegschaft geeinigt. Im Gegenzug wurde die seit dem vergangenen Donnerstag laufende Betriebsversammlung beendet. Die Beschäftigten kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück." Artikel von Carsten Propp im Mannheimer Morgen vom 23.01.2007
Betriebsversammlung der Freudenberg Bausysteme KG beendet: Beschäftige erreichen Teilerfolg!
"Nach der 10 Stunden dauernden Blockade des Freudenberg Industrieparks in Weinheim am vergangenen Freitag und der seit Tagen andauernden Betriebsversammlung, haben Betriebsrat und Beschäftigte der Freudenberg Bausysteme KG einen ersten Teilerfolg erzielt. In einem um die Mittagszeit des 22. Januar 2007 veröffentlichten Kommunique der Unternehmensleitung Freudenberg wurde den Betroffenen mitgeteilt, dass die Verhandlungen mit potentiellen Partnern jetzt nicht fortgesetzt werden. Als Begründung wurde u.a. angegeben, dass der Betriebsfrieden am Standort wiederhergestellt werden solle." Presseerklärung des Betriebsrates vom 22.01.2007
Freudenberg Geschäftsleitung appelliert zur Besonnenheit: Standortsicherung im Mittelpunkt aller Bemühungen
".Durch die Aussetzung der Gespräche wird Zeit gewonnen. Diese soll unter anderem dazu genutzt werden, auch den Arbeitnehmervertretern Informationen aus erster Hand zu ermöglichen und an einem Dialog mit potentiellen strategischen Partnern teilzunehmen. Auf diese Weise können Sie sich sowohl von deren Seriosität, Leistungsfähigkeit und Unternehmenskultur sowie deren Plänen, Strategien und Marktsteilung überzeugen." Brief der Unternehmensleitung Freudenberg an den Betriebsrat vom 22.01.2007
Blockade mit System errichtet
"Freitagmittag, Zwölf Uhr, Industriepark Freudenberg: Die komplette Produktion der Bausysteme KG (FBS) steht still, sowie ein Großteil der Dichtungs- und Schwingungstechnik, Teile der Faservlies und der Service KG, ist vom Eurobetriebsratvorsitzenden Bernd Schneider zu erfahren. Rund 1000 Mitarbeiter verschiedener KGs hätten ihre Arbeit niedergelegt und blockieren sämtliche Tore. "In 150 Jahren Freudenberg passiert ein Protest in diesem Ausmaß zum ersten Mal", sagt Schneider." Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 20.01.2007
BR-Info des Alstom-Betriebsrates mit der Bitte um Solidarität
"Bei Freudenberg in Weinheim sollen massiv Arbeitsplätze abgebaut, Produktionsstandorte verlagert sowie ganze Bereiche verkauft bzw. geschlossen werden. Obwohl das Planergebnis für das abgelaufene Jahr 2006 durch die Belegschaft mehr als erfüllt wurde, hält der Freudenberg-Konzern an den geplanten Restrukturierungsmaßnahmen fest. Seit gestern Nachmittag läuft daher eine Betriebsversammlung rund um die Uhr. Um Ihren Protest zu verstärken, werden von den Beschäftigten heute alle Werkstore blockiert, damit keine Zulieferanten mehr das Werk betreten sowie gefertigte Teile das Werk nicht mehr verlassen können. Fast alle Beschäftigten der verschiedenen Bereiche von Freudenberg haben ihre Arbeit niedergelegt. Der Betriebsrat von ALSTOM Power und der Vertrauenskörper der IGM erklären sich mit den Kolleginnen und Kollegen von Freudenberg solidarisch im Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze." Das aktuelles BR-Info des Alstom-Betriebsrates mit der Bitte um Solidarität mit den KollegInnen von Freudenberg vom 19.01.2007
Wild West bei Freudenberg-Vliesstoffe KG - Belegschaft als Spielball der Geschäftsleitung
"Am Freitag, den 30. Juni 2006, wurde den Beschäftigten der Vliesstoffe KG schriftlich mitgeteilt, dass ab dem 1.7.2006 der Flächentarifvertrag Chemie Anwendung findet und demzufolge das persönliche Entgelt, mit Wirkung ab dem 1.7.06, dieser neuen Entgeltstruktur angepasst wird. Aufgrund einer willkürlich herunter gestuften Eingruppierung durch die Geschäftsleitung bedeutet dies, dass der Großteil der Vliesstoffe Belegschaft, inkl. der Tarifangestellten massive Lohn-, bzw. Gehaltseinbußen (im Durchschnitt ca. 300 Euro/Monat) hinnehmen soll. In Einzelfällen sogar bis zu weit über 1000 Euro im Monat. Der Betriebsrat musste in der letzten Woche fast 1000 Einzelwidersprüche formulieren, um entsprechend den gesetzlichen Vorschriften, die falschen Einstufungen zu stoppen und gleichzeitig, für alle Betroffenen, den Rechtsweg in Form einer Klage zu ermöglichen." Flugblatt der IG Bergbau-Chemie-Energie, Ortsgruppe Weinheim vom 13.06.2006 auf der Seite des Chemiekreises
40-Stundenwoche soll in Wild-West-Manier erzwungen werden!
".Dadurch wurde eine regelrechte Hexenjagd auf den BR-Vorsitzenden losgetreten, die in absurden, persönlich beleidigenden Emails von aufgehetzten Angestellten und sogar in einem tätlichen Übergriff auf der Betriebsversammlung am Mittwoch, den 14.6.06 gemündet hat. Dem BR-Vorsitzenden wurde auf dieser Betriebsversammlung, im Beisein der Geschäftsleitung, das Mikrofon tätlich streitig gemacht. Bei diesem Gerangel wurden auch andere Personen in Mitleidenschaft gezogen. Der Betriebsrat hat wegen dieser tätlichen Behinderung des Betriebsrats, als Betriebsverfassungsorgan, Strafanzeige gestellt." Beitrag des Betriebsrates der Vliesstoffe KG vom 2.7.06
Personalabbau und Arbeitszeitverlängerung, Betriebsaufspaltung und Hexenjagd auf den Betriebsrat
".Für den Betriebsrat ist klar: Die Einführung der 40-Stundenwoche soll durchgesetzt werden, um den Personalabbau von ca. 350 Beschäftigten überhaupt erst durchführen zu können. Angesichts der sehr guten Auftragslage ist ein so einschneidender Personalabbau nur möglich, wenn er gleichzeitig über die Ausweitung der Arbeitszeit für das Restpersonal kompensiert wird. Die Verlängerung der Arbeitszeit schafft also unmittelbar erst den Spielraum für den Personalabbau. (.) Besonders problematisch ist nun aber auch, dass in zwei anderen Werken der Vliesstoffe KG in Deutschland, in Kaiserslautern und im badischen Neuenburg, die über den Gesamtbetriebsrat verbunden sind, nun die Weichen für eine Akzeptanz der Forderung nach Arbeitszeitverlängerung gestellt worden sind. In Kaiserslautern hat der Betriebsrat mit Zustimmung der IG BCE Rheinland-Pfalz der Einführung der 40-Stundenwoche schon zugestimmt. In Neuenburg ist dies zwar noch nicht von der Gewerkschaft unterschrieben worden. Der Wunsch des dortigen Betriebsrates ist aber offenkundig. (.) Schreibt Solidaritätsadressen an den Betriebsrat der Vliesstoffe KG. Adresse: Betriebsrat Vliesstoffe KG, Postfach 100104 , 69441 Weinheim oder über Email: np@freudenberg-nw.com". Bericht vom 30.06.2006, der Autor ist der Redaktion bekannt |