VW-Arbeiter erstreiken Job-Garantie
Gewerkschaften und Werksleitung der Volkswagen-Fabrik in Brüssel haben sich auf eine Beschäftigungsgarantie geeinigt. Der wochenlange Streik soll am Montag zu Ende gehen. Artikel in der FTD vom 27.01.2007 . Siehe dazu auch:
- Presseschau aus Belgien für Samstag, den 27. Januar 2007
Das Wichtigste aus der belgischen Inlandspresse , zusammengestellt von Albert Schoenauen für den Belgischen Rundfunk. Darin u.a. viele Schmähungen gegen die Gewerkschafter, die die Frechheit besaßen, sich nicht auf die Verhandlungsergebnisse der "Sozialpartner" zu verlassen, unter anderem von der "Het Laatste Nieuws", die ".unterstreicht, eine kleine Zahl frankophoner Wirrköpfe der sozialistischen Gewerkschaft wollen weiter streiken. Ausgerechnet während des Besuchs einer deutschen Delegation machten sie Gewerkschaftsterror in der Fabrik. Viele Menschen haben sich eingesetzt, um VW zu retten. Jetzt, wo der Betrieb umstrukturiert wird und eine neue Führung erhält, setzen sie die Tradition politischer Streiks fort und riskieren das Todesurteil für das Unternehmen."
- Bei Volkswagen wird wieder gestreikt
"Die Frühschicht im VW-Werk im Brüsseler Stadtteil Vorst hat ihre Arbeit bei Schichtbeginn um 6 Uhr am Donnerstagmorgen [heute, 25.01.07; Red] nicht angetreten. Offenbar ist die Belegschaft verärgert, da es zu lange dauert, bis die Direktion die genauen Zukunftspläne für das Werk vorlegt. "Das Fließband steht still. Es herrscht Unruhe beim Personal. Es dauert alles zu lang!", sagte Jan Vanderpoorten, der Delegierte der sozialistischen Gewerkschaft ABVV im Werk Vorst. Sie verlangen unter anderem mehr Sicherheit für die Zukunft des Standortes Brüssel, der im Zuge der umfassenden Sparmaßnahmen beim Autobauer Volkswagen schwere Opfer bringen muss. Nach zähen Verhandlungen konnte die Zahl der wegfallenden Stellen von anfänglich 4.000 auf 1.700 heruntergedrückt werden. Die Belegschaft bei VW in Vorst verlangt schriftliche Garantien von der Direktion für die Zusage, dass ab 2009 dort der neue Audi A1 vom Band laufen soll - was das Volkswagenmanagement von Wolfsburg während des Arbeitskampfes vor einigen Wochen mündlich ankündigte." Nachricht bei flanderninfo vom 25.01.2007
Das Ende des Arbeitskampfs bei VW Brüssel-Forest
„Nach sieben Wochen Streik und Besetzung wird seit Montag dem 8. Januar im Volkswagenwerk Brüssel-Forest wieder gearbeitet. Eine Urabstimmung hatte am Freitag dem 5. Januar keine Mehrheit mehr für die Fortsetzung des Streiks ergeben. 54,6 Prozent der Arbeiter und 78,5 Prozent der Angestellten stimmten dafür, den Streik zu beenden und die Arbeit wiederaufzunehmen. Wer bereits einer Abfindung zugestimmt hatte, nahm an der Abstimmung nicht teil…“ Artikel von Marianne Arens auf der World Socialist Web Site vom 17. Januar 2007
Keinen Cent zuviel
Volkswagen vernichtet in Belgien Jobs und zahlt kaum Steuern. Staatlich sanktionierte Sparmodelle und Verrechnungsrichtlinien helfen dabei. Artikel von Gerold Schwarz in der jungen Welt vom 11.01.2007
Streik gegen Entlassungen
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VW-Arbeiter in Belgien votieren für Ende des Streiks
"Der Streik der Arbeiter im belgischen VW-Werk findet nach sechs Wochen ein Ende. Die Belegschaft votierte am Freitag in einer Abstimmung dafür, den Ausstand zu beenden. Die VW-Arbeiter hatten die Produktion im Werk Brüssel gestoppt, nachdem Volkswagen dessen Restrukturierung angekündigt und erklärt hatte, lediglich 1.500 der insgesamt 5.300 Stellen seien sicher." dpa-Meldung auf faz.net vom 05.01.2007. Siehe dazu auch:
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Volkswagen Brüssel-Forest: Stimmt gegen den Ausverkauf der Gewerkschaften und Betriebsräte!
Artikel auf der Seite der World Socialist Web Site vom 5. Januar 2007
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Volkswagen Brüssel-Forest: Stimmen aus der Belegschaft
Interview mit 2 Angestellten von VW-Brüssel , die das Ergebnis ablehnen, auf der Seite der World Socialist Web Site vom 5. Januar 2007
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Werk Brüssel vorerst gesichert
"Die Existenz des VW-Werks Brüssel ist bis Ende 2008 gesichert. Die Fabrik wird aber zunächst mehr als die Hälfte der 5400 Stellen verlieren. (.) Die Gewerkschaften nannten die Abmachungen der Nachrichtenagentur Belga zufolge zufriedenstellend. Ob die Arbeit am 8. Januar - wie von der Geschäftsleitung gewünscht - wieder aufgenommen werden kann, blieb zunächst unklar. Das Werk wird seit Wochen bestreikt". Dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 23.12.2006
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Anschlag auf VW-Vertretung in Zürich
"Auf eine VW-Vertretung in Zürich ist in der Nacht ein Anschlag mit Farbbeuteln und Steinen verübt worden. Dabei wurde erheblicher Sachschaden angerichtet. WEF-Gegner bekannten sich zum Anschlag." AP-Meldung vom 22.12.06 . Siehe dazu: Erklärung zum Angriff auf die VW-Vertretung AMAG vom 22.12.06 : ".Mit dieser Aktion wollen wir unsere Solidarität mit den 5300 Streikenden des VW-Werks in Forest/Brüssel (Belgien) bekunden. Sie kämpfen gegen die Schliessung des Werks und gegen den Abbau von 4000 Stellen. Die Schliessung in Brüssel ist das direkte Resultat der Anbiederung der deutschen Gewerkschaft IGM gegenüber den VW-Managern. Diese hat nämlich dem Management mit dem neuen Haustarifvertrag eine unbezahlte Arbeitszeitverlängerung von 28,8 auf 35 Stunden geschenkt. Dieser ganze Verkauf der deutschen ArbeiterInnen an die VW-Kapitalisten wurde dann auch noch - im chauvinistischen Chor mit den Unternehmern und der regierung - mit der Ideologie von Standortsicher, Unterbietungskonkurrenz und einer guten Portion Nationalismus gefüttert.."
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Der Ausverkauf bei VW Brüssel: Gewerkschaft stimmt dem Abbau der Arbeitsplätze zu
"..An keinem der sechs deutschen VW-Standorte wurden unterstützende Kampfmaßnahmen eingeleitet. Der VW-Europa-Betriebsrat tat alles, um die Solidarität auf hohle Phrasen zu beschränken und jeden gemeinsamen Kampf zur prinzipiellen Verteidigung aller Arbeitsplätze zu verhindern. (.)Wie berichtet wird, haben sich schon über 1.500 Arbeiter für eine Kündigung unter dieser Art Abfindung gemeldet. Das zeigt vor allem, wie wenig Vertrauen in die Gewerkschaften und den Betriebsrat noch existiert. Niemand erwartet mehr, dass sie die Arbeitsplätze prinzipiell und auf Dauer verteidigen." Artikel von Marianne Arens auf der Seite der World Socialist Web Site vom 19. Dezember 2006
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Bericht von der vordersten europäischen Globalisierungfront
"Im Zusammenhang mit meinen Artikeln zu den Massenentlassungen im belgischen Volkswagenwerk Forest erhielt ich zwei Dokumente, die mich seitdem nicht mehr losließen. Es handelt sich dabei um um das Protokoll einer Anhörung im belgischen Senat betreffend einer skandalös niedrigen Besteuerung von Volkswagen in Belgien sowie um den Geschäftsbericht der Volkswagen Service Group SCS in Brüssel, der diese Anhörung überhaupt erst auslöste. Bei meinen Recherchen zu diesen Dokumenten entblätterte sich vor mir ein europäischer Wirtschaftskrimi, wie er skandalöser nicht mehr sein könnte." Artikel von Zweckoptimist im Web-Blogg "Restless in Europe" vom 15.12.2006
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VW-Beschäftigte in Brüssel nehmen Abfindung
"Die Brüsseler VW-Arbeiter stehen offenbar Schlange, um das Werk freiwillig gegen eine Abfindung zu verlassen. Gearbeitet wird dort schon seit dreieinhalb Wochen nicht mehr - aus Ärger über den Abzug der Golf-Fertigung. Schon mehr als 1500 Beschäftigte im VW-Werk Brüssel haben sich bereit erklärt, gegen eine Prämie das Unternehmen zu verlassen." Artikel in der Netzeitung vom 13.12.2006
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Ausscheidende VW-Arbeiter in Belgien sollen Prämien erhalten
"VW-Angestellte in Belgien erhalten Prämien zwischen 25 000 und 144 000 Euro, wenn sie ihren Job freiwillig aufgeben. Darauf haben sich Unternehmensführung und Gewerkschaften nach langen Verhandlungen in der Nacht auf heute geeinigt." Meldung auf chash.ch vom 09.12 12:05
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VW Brüssel: in der besetzten Fabrik
".In den Medien ist es inzwischen um den Streik still geworden. Die Presse brachte nur noch die Ankündigung des Managements vom 4.12., dass das Werk teilweise erhalten bliebe, wenn der Streik beendet und einer Arbeitszeitverlängerung auf 38 Stunden zugestimmt würde. Mit ihrem konsequenten Kampf geraten die VW-Arbeiter in Brüssel in Gegensatz zum Kurs der deutschen IG Metall, die in einem neuen Tarifvertrag einer Arbeitszeitverlängerung von 28,8 auf 33 Stunden ohne Lohnausgleich zugestimmt hat, um die Auslastung der deutschen Werke zu verbessern. Dabei muss allen Beteiligten klar gewesen sein, dass dies zum Arbeitsplatzabbau in Werken außerhalb Deutschlands führen musste." Artikel von flying pickets auf Indymedia vom 07.12.2006
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VW-Betriebsratschef droht mit Protesten gegen Sparpläne in Brüssel
"VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh hat wegen der Sparpläne des Konzerns im Werk Brüssel mit einer Protestwelle an Volkswagen-Standorten gedroht. Osterloh setzte dem Vorstand eine Frist bis Ende nächster Woche. "Wenn sich dann nichts im Sinne unserer Kolleginnen und Kollegen bewegt, werden wir über konkrete Solidaritätsbekundungen nachdenken", sagte Osterloh am Freitag in Wolfsburg. "Und zwar nicht auf dem Papier, sondern mit der Hand am Arm und den Beinen auf der Straße." Osterloh forderte den Vorstand zudem auf, seine Restrukturierungspläne für andere Standorte in Westeuropa "endlich auf den Tisch zu legen"." Meldung bei autohaus-online vom 08.12.2006
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VW gibt Höhe der Abfindungsprämie bekannt
"Die Brüsseler VW-Direktion will morgen [am 8.12..06; Red.] die Höhe der Abfindungsprämie für die entlassenen Beschäftigten bekannt geben. Außerdem wird ein Register ausgelegt, in das sich die Mitarbeiter eintragen können, die bereit sind, den Betrieb freiwillig zu verlassen. Gestern hatten Direktion und Gewerkschaften mit den Verhandlungen über einen Sozialplan begonnen." Nachricht im belgischen Rundfunk vom 07.12.2006
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Streik im Brüssler VW-Werk geht weiter - VW macht Druck auf Brüsseler Belegschaft
"Volkswagen will in seinem Werk Brüssel längere Arbeitszeiten durchsetzen. Die Senkung der Lohnkosten pro Stunde sei die wichtigste Voraussetzung dafür, dass nach dem Abzug der Golf-Produktion der neue Audi-Kleinwagen ab 2009 in Brüssel gebaut werde. Das teilte VW am Montag nach Verhandlungen mit dem Betriebsrat mit." Artikel im Handelsblatt vom 04.12.2006
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»Wir lassen uns nicht spalten«
Zehntausende demonstrierten in Brüssel gegen Massenentlassungen bei VW. Solidaritätsdelegationen aus vielen Ländern Europas. Artikel von Nick Brauns in der jungen Welt vom 04.11.2006
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Tausende gehen gegen VW auf die Straße
"Der Gegenwind für VW ist beträchtlich: Mehrere Kilometer lang war der Protestzug, der am Samstagnachmittag durch die belgische Hauptstadt zog. Weit über 10 000 Menschen demonstrierten gegen die Verlagerung der Golf-Fertigung von Brüssel nach Wolfsburg. Auch ein von VW angebotener Deal konnte die Wogen nicht glätten." Artikel im Handelsblatt vom 02.11.2006
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Bilder vom der Demo in Brüssel
- Solidaritätserklärung von BR und VL Opel Eisenach für VW Brüssel
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir Arbeitnehmer in Europa dürfen uns nicht mehr gegeneinander ausspielen lassen und müssen zusammenhalten. Die Schließungspläne des VW Konzerns sind beispiellos. Allein in Europa stehen 20.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die Argumente der Konzernleitungen, ob bei Opel oder bei VW sind immer gleich: Wer die tiefsten Einschnitte bei den erkämpfte Rechten hinnimmt, darf "überleben" oder erhält Investitionen bzw. Aufträge zugeteilt. Das alles dient der Spaltung der Belegschaften, die dabei nur verlieren können. Gewinner sind die Konzerne, die unsere Einkommen verringern und unsere Arbeitsbedingungen verschlechtern. Wir bei Opel, im GM Konzern haben in den letzten 10 Jahren die europäische Zusammenarbeit gelernt und verstanden, dass wir nur erfolgreich sein können, wenn wir den solidarischen Zusammenhalt der Werke und Belegschaften des GM Konzerns organisieren. Nur gemeinsam und geschlossen können wir den Angriffen der Konzernspitze standhalten. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir versichern Euch unserer Solidarität und wünschen Euch von ganzen Herzen Erfolg in Eurem gerechten Kampf um Eure Arbeitsplätze; Betriebsrat und IGM Vertrauensleute der Opel Eisenach GmbH am 30.11.2006
- Soli-Erklärung der Aktions- und Strategiekonferenz der sozialen Bewegungen
"Die Aktions- und Strategiekonferenz der sozialen Bewegungen, die am 2. und 3. Dezember 2006 in Frankfurt/Main tagte, schickt den VW-Beschäftigten in Brüssel folgende Grüße: Wir solidarisieren uns mit eurem Streik und eurer Betriebsbesetzung; Wir unterstützen euren Kampf gegen Personalabbau und Standortschließung; Wir verurteilen, dass die Belegschaften der verschiedenen Standorte von VW gegenseitig ausgespielt werden sollen; Wir verurteilen den Verkauf von sozialen Errungenschaften, um mit "Standortvorteilen" Aufträge an Land zu ziehen. Insbesondere verurteilen wir die Verlängerung der Arbeitszeiten bei VW in Wolfsburg, weil dies für den VW-Vorstand entscheidend war, um die Standortreduzierung in Brüssel zu veranlassen; Wir verurteilen Standortlogik und Konkurrenzdenken. Dies hat in den Reihen der Gewerkschaften und der sozialen Bewegungen nichts zu suchen; Wir unterstützen alle Vorhaben, die Kämpfe von Belegschaften über Ländergrenzen hinweg zusammenführen. Denn nur durch gemeinsame Kämpfe können wir Spaltung verhindern, soziale Errungenschaften erhalten und weitere Fortschritte und Siege erringen." Die vollständige Soli-Erklärung vom 03.12.2006
- Neue Hoffnung für VW-Werk Brüssel nach Großdemonstration
"Nach einer internationalen Demonstration für den Erhalt des Brüsseler Volkswagen-Werkes hoffen die Beschäftigten auf eine Fortsetzung der dortigen Golf-Produktion." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 04.12.2006
- Jürgen Peters trifft belgischen Ministerpräsidenten Guy Verhofstadt - IG Metall setzt sich für gesicherte Perspektive für Brüsseler VW-Werk ein
"."Wir lassen unsere belgischen Kolleginnen und Kollegen nicht im Regen stehen,? sagte Peters am Donnerstag in Frankfurt im Vorfeld der für den 2. Dezember in Brüssel geplanten Demonstration." Presseerklärung der IG-Metall vom 30.11.2006
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Demo in Brüssel am 2. Dezember 2006
Ein Kollege aus Brüssel macht uns darauf aufmerksam, dass für die große Demo gegen die Streichungspläne bei VW eine weitere wichtige Seite gibt: Auf der "Website voor Syndikalisten" gibt's Infos zur Demo . Treffpunkt wird 10:00 am Brüsseler Bahnhoff Midi (Südbahnhof) sein. Start dann um 10:30 Uhr
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"Und selbst wenn" - Im Brüsseler VW-Werk lösen Pläne von Audi keinen Jubel aus
"Und von was träumen Sie sonst noch?" Der Mann mit der roten Gewerkschaftsmütze und der fast ebenso roten Nase schüttelt nur den Kopf. Ja, mag ja sein, dass sich Audi entschließt, in drei Jahren Kleinwagen im VW-Werk in Brüssel bauen zu lassen. Vielleicht 70 000 oder 80 000 pro Jahr. Aber das bedeute leider nicht, dass nun alles wieder gut sei am Boulevard de la Deuxième Armée Britannique zwischen den beiden Brüsseler Stadtteilen Forest und Anderlecht. Nein, vw - von wegen." Artikel von Detlef Fechtner in der Frankfurter Rundschau vom 28.11.2006
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Belgisches VW-Werk rund um die Uhr besetzt
"Das Volkswagenwerk Forest im Westen von Brüssel wird seit einer Woche rund um die Uhr besetzt. 4.000 der 5.800 Beschäftigten sind von Entlassung bedroht, da die Golf-Produktion aus dem Werk abgezogen und nach Deutschland verlagert werden soll." Artikel in der Linkezeitung vom 25.11.2006.
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Unterstützt den Kampf der VW-Arbeiter in Brüssel! Baut Verteidigungskomitees unabhängig von Betriebsrat und Gewerkschaft auf!
Erklärung der Redaktion der World Socialist Web Site vom 25. November 2006
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Belgisches VW-Werk rund um die Uhr besetzt
Korrespondentenbericht aus Brüssel-Forest bei World Socialist Web Site vom 25. November 2006
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Golf-Krieg II - VW Belgien, die IG Metall und die internationale Solidarität
Anlässlich der Bekanntgabe des VW-Konzerns, die Golfproduktion wieder nach Deutschland zurückzuverlagern, schlagen die Wellen in Belgien hoch. Die junge Welt schreibt von " Antideutsche Stimmung in Brüssel" während der Münchener Merkur jubelt: "VW holt Golfproduktion nach Deutschland zurück", währenddessen tut die IG-Metall unschuldig: " Es war nie die Absicht - und dies war auch mit dem Vorstand besprochen - zu Lasten anderer Standorte die Arbeitszeiten an den westdeutschen Standorten zu erhöhen".
Wir sehen das eher wie der Kommentator der Frankfurter Rundschau: "Die Arbeiter-Vertreter bei VW in Wolfsburg haben in der Vergangenheit oft so agiert, dass Gewerkschafter an anderen - auch deutschen - Standorten des Konzerns verständnislos reagierten. Das wurde den speziellen Verhältnissen im Stammwerk zugeschrieben, für die IG-Metall-Mitglieder wie Peter Hartz (Arbeitsdirektor) und Klaus Volkert (Betriebsratschef) sorgten."
Die belgischen Gewerkschaften haben sich allerdings anscheinend schon mit dem Ende abgefunden und möchten am liebsten nur noch über den Sozialplan verhandeln, kündigen aber, um dies nicht zu offensichtlich werden zu lassen, für den 2. Dezember eine Großkundgebung in Brüssel an. Und die Kollegen selbst: "Hoch die internationale Solidarität" können sie vergessen, sie werden den Kampf alleine austragen müssen und die belgischen KollegInnen sind für ihre Radikalität bekannt. Man wird sehen. Eine kleine Presseschau mit Links zum Thema vom 22./23.11.2006.
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VW verlagert Golf-Produktion nach Wolfsburg
"Volkswagen hat endgültig entschieden, die Produktion des Golf nach Wolfsburg und Mosel zu verlagern. Am Standort Brüssel könnten deshalb bis zu 4000 Arbeitsplätze wegfallen, fürchtet die Gewerkschaft. (.) Drei belgische Gewerkschaften haben deshalb das gesamte Personal im VW-Werk Brüssel zum Ausstand bis Mittwoch aufgerufen. Die Arbeitnehmervertreter luden die Beschäftigten zugleich zu einer Betriebsversammlung ein, auf der sie am Mittwochmorgen über den Umstrukturierungsplan für die Fabrik berichten wollen." Meldung in der Netzzeitung vom 21.11.2006
- VW-Werk in Brüssel wird nicht geschlossen - Gespräche über Zukunft der Golf-Fertigung
"Den Spekulationen über eine Schließung des Werks in Brüssel hat der VW-Konzern am Montag die Grundlage entzogen. "Eine Schließung des Werkes ist nicht beabsichtigt", teilte Europas größter Autohersteller mit. An diesem Dienstag werde die Unternehmensleitung "Konsultationen mit den Arbeitnehmervertretern über ein Restrukturierungsprogramm für das Werk Brüssel beginnen". Die belgischen VWler setzten derweil ihren am Freitag begonnenen Ausstand fort. Sie befürchten, die geplanten Einschnitte könnten 2000 Stellen überflüssig machen. In dem Werk bauen rund 5500 Beschäftige den Golf." Artikel im Tagesspiegel vom 21.11.2006
Tausende Jobs bedroht "Der Volkswagen-Konzern plant, an seinen westeuropäischen Standorten massiv Stellen abzubauen. Einer Zeitung zufolge ist rund ein Drittel aller Arbeitsplätze bedroht. Auch in Deutschland drohen weitere Job-Verluste - dabei wurden hier schon 20.000 Stellen gestrichen. (...)
Nach internen Planungen solle die derzeit in Brüssel angesiedelte Golf-Produktion zu einem großen Teil ins Stammwerk Wolfsburg verlagert werden. Im Gespräch sei derzeit, dabei etwa 80.000 der 130.000 in Brüssel gefertigten Einheiten abzuziehen. Dadurch würde die Golf-Produktion im Stammwerk auf rund 460.000 Stück steigen, was einer Vollauslastung entspreche. Offen sei, ob Brüssel für den Teilverlust des Golfs eine Ausgleich bekomme." Artikel im Spiegel vom 04.11.2006 |