Arbeitsmarkt: Ungewöhnliche Allianz für Langzeitarbeitslose
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Spindler: "Ein gigantischer Niedriglohnsektor"
Zweiter Arbeitsmarkt: Sozialrechtlerin Helga Spindler über die Pläne des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes für Langzeitarbeitslose. Interview von Martin Reeh in der taz online vom 03.11.2012 . Aus dem Text: „… [Spindler] Meiner Beobachtung nach gibt es derzeit zwei getrennte Debatten. Die eine ist die offizielle, wonach Arbeitslosen Chancen angeboten werden, die sie aber oft nicht wollen. Und dann ist da die Sicht von Erwerbslosen. Sie sagen, wir werden in Jobs auf dem zweiten Arbeitsmarkt gezwungen, die uns nichts nutzen und nur dazu dienen, Beschäftigungsfirmen am Leben zu erhalten. [Frage] Dringt diese Sicht noch zu den Beschäftigungsträgern vor? [Spindler] Nicht mehr. Die Beschäftigungsfirmen haben sich ganz auf ihre Auftraggeber von der Bundesagentur für Arbeit eingestellt. Die will kurzfristige Erfolge und schickt gnadenlos in Kurse und geförderte Jobs, auch wenn die Leute nicht zu der Beschäftigungsfirma passen. Die Erwerbslosen selbst haben keine Möglichkeit, wirklich gehört zu werden…“
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Paritätischer Gesamtverband zur Initiative "Menschen teilhaben lassen - Neue Perspektiven für Langzeitarbeitslose schaffen!"
„um die notwendige Diskussion um die Förderung der Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosigkeit betroffener Menschen weiter voranzutreiben und dabei neue Bündnispartner zu gewinnen, hat der Paritätische gemeinsam mit dem sozialpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Herrn Pascal Kober MdB, die gemeinsame Initiative "Menschen teilhaben lassen - Neue Perspektiven für Langzeitarbeitslose schaffen" gestartet. Teil der Initiative ist die Forderung nach langfristig finanzierten Beschäftigungsmöglichkeiten für langzeitarbeitslose Menschen in möglichst realitätsnahen Beschäftigungsverhältnissen…“ Rundschreiben des Paritätischen Gesamtverbands vom 25. Oktober 2012 . Dort auch der Download des Konzeptes "Initiative: "Menschen teilhaben lassen - neue Perspektiven für Langzeitarbeitslose schaffen“ vom 22.10. 2012 (pdf)
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Entwurf eines Gesetzes zur Einrichtung eines Sozialen Arbeitsmarktes
BT- Drucksache 11/11076 vom 17.10.2012
- Arbeitsmarkt: Ungewöhnliche Allianz für Langzeitarbeitslose
FDP und Paritätischer Wohlfahrtsverband erarbeiten gemeinsam ein Konzept. Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt soll öffentlich gefördert werden. Artikel von Maike Rademaker in der FTD online vom 23.10.2012 . Aus dem Text: „… Nach dem neuen Modell sollen Langzeitarbeitslose je nach Grad des Vermittlungsproblems entweder bei einem sozialen Beschäftigungsunternehmen arbeiten, das ihnen Aufgaben auf dem ersten Arbeitsmarkt sucht, oder eine "assistierte Beschäftigung" bei einem regulären Unternehmen aufnehmen, bei der ein Betreuer sie begleitet, falls notwendig. Die Jobaufnahme wäre freiwillig. Der Lohn soll aus der Grundsicherung (Hartz IV), dem Zuschuss für Miete vom Jobcenter und zu 25 Prozent vom Arbeitgeber finanziert werden. Die Betreuung würde aus dem Geld für Arbeitsmarktmaßnahmen bezahlt. Die öffentliche Förderung soll, im Gegensatz zu existierenden Lohnkostenzuschussmodellen, nicht befristet sein. (…) Der Wohlfahrtsverband würde von dem Modell profitieren: "Für die rund 1000 Sozialunternehmen wäre das eine wichtige finanzielle Hilfe. Die Kürzungsprogramme haben dazu geführt, dass 20 Prozent dieser Unternehmen ihre Arbeit auf diesem Feld eingestellt haben und 44 Prozent des Stammpersonals abgebaut wurden", sagte Schneider…“
- Siehe deshalb dazu auch unser Special „Erwerbslosenindustrie“
Krise kostete mindestens 30 Millionen Jobs
ILO-Generaldirektor Guy Ryder ruft Industrie- und Schwellenländer zu gemeinsamen Maßnahmen gegen die Beschäftigungskrise auf. Meldung der ILO Berlin vom 12. Oktober 2012
"Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial" im Jahr 2011 bei 7,4 Millionen Menschen
„Im Jahr 2011 wünschten sich nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung rund 7,4 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 74 Jahren Arbeit oder mehr Arbeitsstunden. Neben 2,5 Millionen Erwerbslosen setzte sich das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial im Jahr 2011 aus knapp 2,0 Millionen Unterbeschäftigten in Teilzeit, 1,7 Millionen Unterbeschäftigten in Vollzeit und 1,2 Millionen Personen in der Stillen Reserve zusammen…“ Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 15.08.2012 . Siehe dazu die Anmerkung von JB in den Hinweisen des Tages der Nachdenkseiten vom 16. August 2012 : „Der Begriff „ungenutztes Arbeitskräftepotential“ hört sich menschenverachtend an. Wir haben es hier vielmehr mit 7,4 Millionen Menschen zu tun, die gerne mehr arbeiten würden, es aber nicht können oder dürfen. Und da man davon ausgehen kann, dass der größte Teil dieser Menschen nicht aus „Spaß an der Freud“ mehr arbeiten will, sondern schlicht mit dem momentanen Einkommen nicht über die Runden kommt, ist dies kein Allokationsproblem, wie die Überschrift des Statistischen Bundesamtes suggeriert, sondern ein soziales Problem. Ein wenig mehr Empathie könnte auch den Verantwortlichen des Statistischen Bundesamtes nicht schaden. Nebenbei ist diese Zahl auch ein klarer Hinweis, dass es mit dem angeblichen Fachkräftemangel nicht so weit her sein kann…“
Sinkt mit weniger Erwerbstätigen die Arbeitslosigkeit?
„Nach einer aktuellen Studie hat der demografische Wandel kaum Einfluss auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Die deutsche Bevölkerung gehört zu den ältesten weltweit, und der demografische Wandel ist noch längst nicht abgeschlossen. Der Arbeitsmarkt wird sich unter diesen Umständen kontinuierlich verändern, doch ob die geburtenschwachen Jahrgänge bessere Rahmenbedingungen vorfinden als die viel zitierten Baby-Boomer, lässt sich noch nicht abschätzen…“ Artikel von Thorsten Stegemann in telepolis vom 09.08.2012
Die Mär vom Vorbild Deutschland. Haben die Arbeitsmarktreformen für "mehr Wettbewerbsfähigkeit" gesorgt? Es gibt ernsthafte Gründe, daran zu zweifeln
„Deutschland gehe es gut, so heißt es unisono, weil hier vor einigen Jahren Arbeitsmarktreformen durchgeführt wurden, die Arbeitnehmerrechte einschränkten ("Flexibilisierung") und das Lohnniveau niedrig hielten, ja real sogar gesenkt haben. Außerdem wurden "ineffizient" wirtschaftende staatliche Bereiche privatisiert und für Konkurrenz geöffnet und Steuern gesenkt. All dies soll Arbeitslosigkeit abgebaut und Arbeitsplätze geschaffen sowie den Erfolg Deutschlands als Exportnation verbessert und zugleich den Schuldenstatus positiv beeinflusst haben…“ Artikel von Ruth Berger in telepolis vom 14.02.2012 . Aus dem Text: „… Die Zahl der Arbeitslosen hat sich also nur verringert, weil die vorhandene Arbeit auf mehr Schultern verteilt wurde, unter Inkaufnahme dessen, dass viele "Erwerbstätige" nun nicht mehr von ihrer Arbeit leben können. Dieser Prozess war, auch das erkennt man an den Zeitreihen im Statistischen Jahrbuch, schon vor den Hartz-Reformen im Gange und hängt möglicherweise weit weniger mit diesen zusammen als mit geändertem weiblichem Erwerbsverhalten (kontiniuierlicher Anstieg der Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben) und der Integration von Erwerbspersonen, die aus den zusammengebrochenen Teilen der DDR-Wirtschaft freigesetzt waren. Für die neuen Teilnehmer am bundesrepublikanischen Arbeitsmarkt wurde in Deutschland keine zusätzliche Arbeit geschaffen, von keiner Regierung. (…) Es wurden also seit 1995 auch in der Exportindustrie keine neuen Arbeitslätze geschaffen, sondern es gingen sogar sehr viele verloren. Trotz Lohnzurückhaltung. (…) Kommen wir jetzt ganz allgemein zu der These, Deutschland stehe dank der Arbeitsmarktreformen und Privatisierungen im Vergleich besser da als andere Euroländer. Wie eigentlich kommt man darauf? Was den prozentualen Schuldenstand betrifft, steht Deutschland mit um die 80 % des BIP ja eben nicht merklich besser da als Frankreich oder Großbritannien, ja sogar schlechter als ein Krisenland wie Spanien. Ein Land mit einer weit geringeren Schuldenquote als alle genannten, nämlich Dänemark, hat diese niedrigen Schulden trotz eines extrem hohen Anteils von Beschäftigten im Staatssektor und kombiniert seinen in der Tat flexiblen Arbeitsmarkt mit hohem Arbeitslosengeld, hohem Lohnniveau und sehr hohen Steuern auf alle Einkommen. (…) Die Anzeichen dafür, dass die Arbeitsmarktreformen, die Lohnzurückhaltung und die Privatisierungen Deutschland erfolgreicher und wettbewerbsfähiger als EU-Konkurrenten gemacht haben, die sind nicht nur dünn gesät, es spricht sogar vieles dagegen, dass diese Reformen einen merklichen Einfluss auf Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit oder seinen Schuldenstand hatten…“
Falsche Weichenstellungen in der Arbeitsmarktpolitik
„Jahrelange Flexibilisierung und doch kaum Mobilität – Eine aktuelle Studie diagnostiziert strukturelle Fehler der deutschen Reformpolitik.
Die guten Meldungen reißen nicht ab: Die Arbeitslosenquote ist in Deutschland auf das Niveau der frühen 1990er Jahre gesunken, während die Zahl der Erwerbstätigen bei mehr als 41 Millionen liegt und seit knapp einem Jahr immer neue Spitzenwerte erreicht. Trotz tiefgreifender Probleme im Euroraum und nachwirkender Wirtschafts- und Finanzkrise scheint das "deutsche Jobwunder", das sich dutzendfach durch die Gazetten schlängelt, nicht gefährdet zu sein…“ Artikel von Thorsten Stegemann in telepolis vom 23.01.2012 . Siehe dazu:
- Widersprüchliche Dynamiken am deutschen Arbeitsmarkt
„Vom „kranken Mann Europas“ zum Beschäftigungswunder? Zunehmende Prekarisierung oder Stabilisierung von Beschäftigungsverhältnissen selbst in Krisenzeiten? Polarisierte Parallelwelten in einem grundlegend „dualisierten“ Erwerbssystem oder zwei Seiten derselben Medaille? Der Beitrag versucht, die widersprüchlichen Erscheinungen am deutschen Arbeitsmarkt in einen Zusammenhang zu bringen und so Forschungen anzuregen, die die Grenzen von Disziplinen und eingefahrenen Betrachtungsweisen überschreiten…“ Analyse von Matthias Knuth in den WSI Mitteilungen 11/2011
Arbeit, Arbeit, Arbeit - "Danke, Deutschland"?
- Rekord auf dem Arbeitsmarkt: Erwerbstätigkeit erreicht neuen Höchststand
„Der wirtschaftliche Aufschwung hat den deutschen Jobmarkt beflügelt. In Deutschland arbeiten so viele Menschen wie noch nie. Und sie konsumieren kräftig: Der Handel meldet Rekordumsätze…“ Redaktionelle Meldung in Süddeutsche Zeitung online vom 02.01.2012
Für die Redaktion des LabourNet Germany eher ein Horrorszenario! Siehe daher dazu auch:
- Mehr malochen. So viel Arbeit war noch nie
„Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland steigt auf ein Rekordniveau. Damit einher geht ein Strukturwandel hin zu mehr Leih- und Teilzeitarbeit…“ Artikel von Barbara Dribbusch in der taz vom 02.01.2012
- Die Lüge von der Arbeit. Es ist übertrieben, dafür zu "danken", dass das Arbeitsvolumen geschrumpft ist
„Dieses Plakat hängt an allen großen Bahnhöfen: "Danke, Deutschland", heißt es darauf in großen Lettern. Wer da dankt, steht gleich darüber: "So viele Menschen in Arbeit wie nie zuvor". Dann folgt noch die Alliteration: "Wirtschaft. Wachstum. Wohlstand." Die Botschaft soll also nach Hause gehämmert werden…“ Kommentar von Ulrike Herrmann in der taz vom 03.01.2012
- Kommt eine "große Erzählung" an ihr Ende?
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 4.1.2012
- ''Das Jobwunder ist nicht gerecht''. Arbeitsmarktzahlen: Gespräch mit Wissenschaftler Gerhard Bosch
„Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Beschäftigten auf einen Rekordwert gestiegen. Sie lag im Jahresdurchschnitt bei mehr als 41 Millionen Menschen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Doch was ist der Preis des sogenannten "Jobwunders"? Fünf Fragen an Professor Gerhard Bosch, Arbeitssoziologe und Direktor des Instituts Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg-Essen.“ Interview vom 03.01.2012 bei der IG Metall
- Soziale Heldenoper. Hartz ist super, sagt die Obrigkeit
„Nie sei die Beschäftigung in Deutschland derart hoch gewesen wie im vergangenen Jahr, freuen sich zu Jahresbeginn die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) und deren Dienstherren in Berlin. Ein Rekord sei das, die Situation für Jobsuchende exzellent, so der Tenor. Das kommt bekannt vor. Sozial ist, was Arbeit schafft, tönte einst der Lobbyistenverein der BRD-Metallindustrie. Kaum eine andere Formel der Meinungsmache hat sich seitdem hartnäckiger gehalten, wurde unermüdlicher wiederholt als dieses Wortkonstrukt. Weder der aktuell amtierende Bundeswirtschaftsminister noch die Bundesagentur kommen sich zu Beginn des Jahres 2012 blöd vor, wenn sie erneut versuchen, aus der Geschichte um Lohndrückerei, Sozialabbau und Förderung der Kapitalrenditen eine Heldenoper zu stricken – die Mär von den Wohltaten des Kapitals für die Gesellschaft…“ Kommentar von Klaus Fischer in junge Welt vom 04.01.2012
Wandel gestalten. Wirtschaft und Arbeit im Umbruch
"Drei Viertel aller Beschäftigten arbeiten in Deutschland mittlerweile im Dienstleistungssektor. Viele Dienstleistungen werden im Vergleich zu Tätigkeiten in der Industrie geringer bewertet und schlechter bezahlt. Mehr als ein Drittel aller Erwerbstätigen ist mittlerweile prekär beschäftigt. Betroffen sind überwiegend Dienstleistungsbereiche und überproportional Frauen. Welche ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Prozesse und Interessen stecken hinter dieser Entwicklung? Welche Alternativen gibt es zur Gestaltung einer Dienstleistungsgesellschaft, die ökonomischen und sozialen Fortschritt, gute Arbeit und Ökologie verbindet? Das sind die Themen der neuen Broschüre des Bereichs Wirtschaftspolitik bei ver.di." Infos zur neuen ver.di-Broschüre , dort auch diese zum Download
Ob jung, ob alt.
- Jugendarbeitslosigkeit in Europa Jung, gut ausgebildet, schnell kündbar
"Die Wirtschaftskrise in Europa trifft vor allem die Jugend: Selbst Akademiker werden nur noch befristet angestellt, stecken in Praktika fest oder finden erst gar keinen Job. In Deutschland ist die Jugendarbeitslosigkeit noch relativ gering. Aber wie lange noch?..." Artikel von Sibylle Haas in Süddeutsche Zeitung online vom 25.08.2011
- Nur geringe Jobchancen für die Generation 50+. Die sogenannten "Best Ager" sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt
"Auch wenn Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen bereits mehrfach verkündete, Ältere seien derzeit die Gewinner auf dem Arbeitsmarkt, so sieht die Wirklichkeit doch oft anders aus. Ab 40 sinkt die Chance einen Job zu finden. Wer älter als 50 Jahre ist hat noch weniger Vermittlungschancen. Das weiß man scheinbar auch in den entsprechenden Ministerien, denn für keine andere Gruppe von Arbeitslosen gibt es mehr Beschäftigungsprogramme und Zuschüsse. Mit dem Millionen Euro teuren Programm "Perspektive 50plus" und anderen Initiativen, sollen "Best-Ager" wieder fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden." Artikel von Manfred Podzkiewitz vom 26.08.2011
Arbeitsmarktpolitik mit der Abrissbirne
"Die Bundesregierung hat im Juni 2011 einen Gesetzentwurf mit dem schönen und vielversprechenden Titel: "Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt" auf den Weg gebracht. Das Gesetz soll zum 01.04.2012 in Kraft treten. Zutreffend ist allerdings das Gegenteil dessen, was die Überschrift verspricht. Denn dieses Gesetz dient vor allem der Umsetzung des Kürzungspakets der Bundesregierung vom letzten Jahr." Artikel von Daniel Kreutz vom 22. Juli 2011 , dokumentiert bei den Nachdenkseiten
Deutschland wirbt Fachkräfte ab
Artikel von Sebastian Carlens in junge Welt vom 19.07.2011 . Aus dem Text: ". Deutliche Kritik an der Anwerbung ausländischer Fachkräfte übt der Deutsche Pflegerat, der dieses Vorgehen als moralisch bedenklich einstuft. Verbandspräsident Andreas Westerfellhaus sagte den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Dienstagausgaben), grundsätzlich sei zwar jede Pflegekraft aus dem Ausland in Deutschland willkommen, wenn sie qualifiziert sei und die Sprache beherrsche. »Ich finde es aber zutiefst unethisch und unmoralisch, wenn wir die Pflegekräfte dort abwerben«, fügte er hinzu. Auf diese Weise würden Lücken in die Versorgung der anderen Länder gerissen. Es sei vielmehr Aufgabe der Politik, für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, sagte Westerfellhaus." Siehe dazu auch:
- Lohndruck erwünscht. Braindrain aus Krisenstaaten?
"Die Vitalität des kapitalistischen Systems ist atemberaubend. Aus jeder Krise wird neues Kapital geschlagen, koste es, was es wolle. Da werden über Jahre hinweg Strategien verfolgt, mit denen man ganze Volkswirtschaften gezielt gegen die Wand fährt. Aber wenn dann nach zwei Jahrzehnten internationalen Wettlaufs um die weitgehendsten Steuersenkungen für die begüterten Klassen, um maximale Umstellung der Staatsfinanzierung auf Pump und forcierte Betuttelung der Finanzmärkte praktisch die komplette Südflanke der Europäischen Union vor dem Staatsbankrott steht, bedeutet das für Big Business keine Katastrophe, sondern nur einen Schwung neuer Geschäftsmodelle. Eines davon erklärte uns am Montag die Bundesagentur für Arbeit: Im Kampf gegen den seit Jahren beschworenen »Fachkräftemangel« - ein zu einem Viertel reales und zu drei Vierteln herbeihalluziniertes Phänomen - werde man ab sofort verstärkt auf die Anwerbung qualifizierter Jobsuchender aus den Krisenstaaten Spanien, Griechenland und Portugal setzen. Alten- und Krankenpfleger, Ärzte, IT-Spezialisten, Ingenieure, Facharbeiter - sie alle kann man in der Bundesrepublik mit ihren - je nach Berechnungsmethode - vier (Arbeitsagentur) bis neun Millionen (Statistisches Bundesamt) Erwerbslosen und Unterbeschäftigten offenbar nicht finden. Tatsächlich findet man sie, aber eben nicht für einen »Appel und 'n Ei«." Kommentar von Jörn Boewe in junge Welt vom 19.07.2011
Arbeitsmarkt: Behinderte Menschen Draußen vor der Tür
"Der deutsche Arbeitsmarkt boomt. Doch manche profitieren davon überhaupt nicht - zum Beispiel Behinderte. Viele Unternehmen kaufen sich von der Verpflichtung, behinderte Menschen zu beschäftigen, einfach frei." Artikel von Thomas Öchsner in Süddeutsche Zeitung vom 21.05.2011
Die gewollte Reservearmee an Arbeitslosen - Oder: Wie einige Linke das Geschäft der Monetaristen und Rechten betreiben, indem sie die Verantwortung der Krise des Kapitalismus zuschieben.
"Es gibt ein Zitat des ehemaligen britischen Notenbankers Sir Alan Budd, das Gold wert ist für die Argumentation jener, die den Anstieg der Arbeitslosigkeit in den siebziger, in den achtziger Jahren und auch heute für gewollt und damit für vermeidbar halten und - spiegelbildlich - den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit für möglich und für aussichtsreich halten, wenn man nur will und die richtigen Entscheidungen trifft. Sir Alan Budd beschreibt, dass unter Thatcher die Arbeitslosigkeit bewusst erzeugt worden ist, um die Arbeiterklasse zu schwächen und hohe Profite zu realisieren. Das gleiche Spiel begann bei uns schon in den siebziger Jahren und währt bis heute..." Artikel von Albrecht Müller in den Nachdenkseiten vom 3. Mai 2011
Jobwunder 2010?
- Aufschwung: Flexible Arbeitszeiten sorgen für Jobwunder
"Da können sich Politiker auf die Schultern klopfen, bis es weh tut: Laut Experten hat vor allem der flexiblere Umgang mit den Arbeitszeiten zu mehr Beschäftigung geführt. .." Artikel von Mathias Ohanian und Hubert Beyerle in der FTD vom 03.11.2010
- Das "Jobwunder": In der Krise 3,1 Millionen Jobs gerettet. Arbeitsmarktreformen leisteten kaum Beitrag
Meldung der HBS vom 02.11.2010 . Siehe dazu:
- Hauptsache flexibel
"DGB-nahe Wirtschaftsinstitute loben Bundesregierung und Unternehmen für Krisenmanagement. »Jobwunder« durch Kurzarbeit, Arbeitszeitkonten und Konjunkturprogramme.
Es ist eine anscheinend verkehrte Welt: Während wirtschaftsliberale Institute und Medien die Bundesregierung wegen ihrer »zu sozialdemokratischen« Politik massiv attackieren, kommt von einem DGB-nahen Think tank nahezu uneingeschränktes Lob für die Strategien zur Krisenbewältigung, wie sie von der CDU/CSU/FDP-Koalition entwickelt und umgesetzt wurden." Artikel von Rainer Balcerowiak in junge Welt vom 04.11.2010 . Aus dem Text: . Die auch von gewerkschaftlicher Seite vielfach bemängelte Qualität des Arbeitsmarktaufschwungs durch die rasante Zunahme prekärer Beschäftigung und die Ausweitung von Niedriglohnsektoren ist für Forscher des IMK und des ebenfalls beteiligten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung kein Grund, Wasser in den Wein der Euphorie zu schütten. Schließlich, so Alexander Herzog-Stein vom WSI, sei »auch atypische Beschäftigung eine Form von Beschäftigung«.."
Stabile Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt?
"Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer in Deutschland liegt bei knapp elf Jahren. Von einem Erfolg der Arbeitsmarktpolitik kann trotzdem nicht ernsthaft die Rede sein." Artikel von Thorsten Stegemann in telepolis vom 15.10.2010
Arbeitsmarkt 2020: Alles wird gut! Neue Verklärungsstudie der Bertelsmann-Stiftung
"Während der Sozialstaat unter den Folgen verantwortungsloser politischer Fehlentscheidungen zusammenbricht und den Menschen jede auch nur halbwegs glaubwürdige Zukunftsperspektive verloren geht, lassen die Krisen-Verursacher ihre Berater zur allgemeinen Erbauung auch gerne mal aus dem Kaffeesatz oder aus der Kristallkugel lesen. Die pietistisch durchseuchte Bertelsmann-Stiftung aus Gütersloh, der das Land soziale Wunderwerke wie die Hartz-Reform oder die "Einführung" von Schutzgeld Studiengebühren dankt, bedient sich dazu offenbar einer Schneekugel aus der Kitsch-Sammlung von Liz Mohn, in der beim Schütteln kleine Hartz-IV Männchen, alleinerziehende Mütter, kranke Kinder und zugewanderte Billig-Akademiker/innen aus der dritten Welt lustig durcheinander wirbeln. Dann lachen sie, die menschenfreundlichen Reformer, und erzählen spaßige Geschichten, die von propagandasüchtigen Sozial-Paparazzis sogleich verbreitet werden." Kommentar von Joachim Weiss vom 28. Juli 2010
Prekär statt Vollzeit. Flexibler Arbeitsmarkt benachteiligt Frauen
"Obwohl immer weniger Frauen in Deutschland eine Vollzeitstelle finden, bewertet die Bundesregierung die Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse positiv: "Die Partizipation von Frauen wurde vergrößert", heißt es in der Antwort zu einer Anfrage, die die Linken zum Frauentag gestellt hatten. Insgesamt habe die Flexibilisierung die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes verbessert, bilanziert die Regierung." Artikel von Franziska Schubert in der FR vom 08.03.2010
Die politische Klasse im unproduktiven Eiertanz - Verwaltung der Arbeitslosigkeit statt Kampf gegen die Arbeitslosigkeit
"Normalerweise erscheinen vermutlich Beiträge zu Hartz IV verglichen mit Beiträgen zur Beschäftigungspolitik im Verhältnis 20:1; in diesen Tagen im Verhältnis 100:1. Das ist der helle Wahnsinn. Angesichts der einbrechenden Auftragslage, angesichts des Auslaufens von Kurzarbeitergeld und angesichts der absehbaren Steigerung der Arbeitslosigkeit vieler Menschen wäre es an der Zeit, sich endlich der Frage zuzuwenden, was beschäftigungspolitisch getan werden muss." Artikel von Albrecht Müller vom 12. Februar 2010 bei den Nachdenkseiten
Wenig Licht, viel Schatten - der Dritte Sektor als arbeitsmarktpolitisches Experimentierfeld
"Der Dritte Sektor schafft demnach heute zwar keine nennenswerte Zahl an neuen Arbeitsplätzen, ist aber auch nicht durch Arbeitsplatzverluste geprägt. Doch die hier beschriebenen strukturellen und qualitativen Entwicklungstendenzen werfen kritische Fragen auf - hinsichtlich der Fürsorgepflicht gegenüber den Beschäftigten und der "Anwaltsfunktion" gegenüber den Betreuten. Es besteht die Gefahr einer Transformation des Dritten Sektors in einen Niedriglohnsektor. Nicht auszuschließen ist, dass Ein-Euro-Jobs das freiwillige Engagement oder die reguläre Beschäftigung negativ beeinflussen und sich die Qualität der sozialen Dienstleistungen verschlechtert. Hauptursache dieser Entwicklungen ist, dass der Staat seine Beziehungen zum Dritten Sektor in den vergangenen Jahren extrem verändert hat. Dazu gehört eine stärkere Leistungsvergabe unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten bei gleichzeitiger Öffnung des sozialen Dienstleistungsmarktes für private Anbieter. Der daraus resultierende Kostendruck schlägt sich mehr und mehr in atypischen Arbeitsverhältnissen nieder." Artikel von Dietmar Dathe, Christian Hohendanner und Eckhard Priller in WZBrief Arbeit vom Oktober 2009 beim Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
OECD: Dramatische Prophezeiungen. Der Arbeitsplatz als Luxusgut
"Es ist ein Mini-Aufschwung, der nicht wirkt - schon gar nicht auf den Arbeitsmarkt. Die OECD prophezeit ihren Mitgliedsländern den Mega-Crash. Besonders gefährdet: Deutschland." Artikel in Süddeutsche Zeitung vom 16.09.2009
Arbeitsmarkt: Elf Millionen Jobs droht Auslagerung
"In Deutschland sind 11,3 Millionen Arbeitsplätze akut von der Verlagerung ins Ausland bedroht. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Gefährdet sind nicht nur Industriearbeitsplätze. "Eine potenzielle Verlagerbarkeit ist auf allen Qualifikationsstufen der Beschäftigung gegeben", so die Kieler Volkswirte Klaus Schrader und Claus-Friedrich Laaser. Galten bislang vor allem einfachere Industriearbeitsplätze als von der Globalisierung bedroht, müssen in Zukunft wohl auch immer mehr Beschäftigte im Dienstleistungssektor um ihren Job bangen. Gerade in der gegenwärtigen globalen Wirtschaftskrise nutzten die Unternehmen jede Gelegenheit, ihre Stückkosten zu senken und dabei die inländischen Produktionsstandorte auf den Prüfstand zu stellen. (..) Nur noch bei 38 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Jobs sei die physische Nähe erforderlich; sie seien "gegenwärtig globalisierungsfern" und vor Verlagerung sicher. Zum Vergleich: In den USA und der Schweiz gelten mehr als drei Viertel der Jobs als ortsgebunden." Artikel von Axel Schrinner im Handelsblatt vom 04.06.2009 . Siehe dazu
- "Globalisierung in der Wirtschaftskrise: Wie sicher sind die Jobs in Deutschland?
Pressemitteilung des IfW vom 3. Juni 2009
Fordern und Fördern - zur Eingliederung arbeitsuchender Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt
Artikel von Helga Spindler aus dem Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit ,Heft 1/2008, dokumentiert bei den Nachdenkseiten
Unser Zitat der Woche: Wirtschaft für Erhalt von Jobs "moralisch verantwortlich"
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer sieht die Wirtschaft für den Erhalt von Arbeitsplätzen "in der moralischen Verantwortung", so habe sich Michael Sommer lt. DGB-Homepage am 28.12.2008 gegenüber der Nachrichtenagentur dpa geäußert.
".die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!" Kritik der arbeitsmarktpolitischen Vernunft oder Ein Märchen aus Nürnberg
Artikel von Stephan Idel (ohne Datum)
Jahresgutachten 2008/2009 des Sachverständigenrates Wirtschaft - Kapitel 5 Arbeitsmarkt: Arbeitsmarkt: Anhaltende Belebung - Ungleiche Verteilung der Chancen
Die Sachverständigen schlagen als Strategien für einen weiteren Beschäftigungsaufbau vor: Flexibilisierung und zielgenauere Absicherung des Übergangs zwischen Beschäftigungsverhältnissen, ein zielführendes Kombilohnmodell, Beseitigung der Privilegierung bestimmter Formen atypischer Beschäftigung, Flexibilisierung des Tarifvertragsrechts. Siehe das Jahresgutachten 2008, Kapitel 5
Hartz IV wirkt. Das Wunder am deutschen Arbeitsmarkt
Artikel von Carsten Germis in der FAZ vom 25.8.08 . Aus dem Text: ".Vor allem qualifizierte Arbeiter und Angestellte aus der Mittelschicht nehmen jetzt auch Jobs an, die sie vor den Hartz-Reformen noch abgelehnt hätten. Das erklärt die neue Dynamik am Arbeitsmarkt: Es ist für viele Menschen nicht mehr so attraktiv, vom Arbeitslosengeld zu leben. Wenn nach einem Jahr der Absturz auf Hartz-IV-Niveau droht, suchen sich viele doch einen neuen Job - und nehmen ihn auch dann an, wenn sie sich eigentlich für bessere Aufgaben qualifiziert fühlen und weniger verdienen als vorher. (..) Die Menschen sind heute viel schneller bereit, auch niedrigere Löhne zu akzeptieren, die sie vor der Reform noch als inakzeptabel zurückgewiesen hätten. Dieser Effekt war gewollt.."
Deutsche Arbeitsmarktpolitik: Geschenkt zu teuer
"Der § 16a des Zweiten Sozialgesetzbuches macht es Unternehmen möglich, 75% der Lohnkosten auf die Allgemeinheit ab zu wälzen. In Hamburg gibt's im "Job-Aktiv-Programm" sogar noch 25% dazu. Arbeitskräfte für ganz umsonst! Der Wirtschaft sind die Langzeitarbeitslosen jedoch geschenkt zu teuer - sie bevorzugt frisches Blut aus dem europäischen Osten." Ein Ideologie-kritisches Lehrstück von Thomas Meese auf Forced Labour vom 09.07.2008
Langzeitarbeitslose: Auf Dauer ohne Chance
"Kommunal- und Arbeitsmarktpolitiker streiten, wer künftig die 50 Milliarden Euro verwalten soll, die jährlich für die sieben Millionen Langzeitarbeitslosen ausgegeben werden. Jetzt ist erstmals durch Zahlen belegt, dass die Hilfebedürftigen kaum etwas von der enormen Summe haben. Im Durchschnitt konnten im ersten Halbjahr 2007 nur drei bis vier Prozent der Menschen, die auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind, einen sozialversicherungspflichtigen Job ergattern. Das ergibt eine Studie, die die Bundesagentur für Arbeit (BA) am heutigen Mittwoch vorlegen wird und die der Frankfurter Rundschau vorliegt." Artikel von Katharina Sperber in der FR vom 18.06.2008 . Siehe dazu:
- Systemvergleich in der Grundsicherung: Arbeitsgemeinschaften und Arbeitsagenturen schneiden gut ab
"Die Bundesagentur für Arbeit (BA) stellt heute eine aktuelle Broschüre vor, in der eine zentrale Frage zur Arbeit der Grundsicherungssicherungsstellen beantwortet wird: In welchem Umfang gelingt es, Bezieher von Arbeitslosengeld II in Beschäftigung zu bringen?.." Presse-BA-Info vom 18.06.2008
- Übergänge aus Grundsicherung in Beschäftigung
Die Studie der BA
- "Ich bin unzufrieden". Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit, über die Versuche, Langzeitarbeitslose in Jobs zu vermitteln.
Interview von Katharina Sperber in der FR vom 18.06.2008
Reformen am Arbeitsmarkt bringen keine Arbeitsplätze. Wirtschaftsministerium verschweigt eigene Studie
"Die Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos hat es in sich: Deregulierungen am Arbeitsmarkt zeigen im internationalen Vergleich von 20 OECD-Ländern keinen Effekt hinsichtlich der Beschäftigung. Ein hoher gewerkschaftlicher Organisationsgrad dagegen schon. Und eine antizyklische Fiskalpolitik haben Großbritannien und den USA geholfen, ihre Wirtschaftsprobleme zu meistern. Kurz: Diese Ergebnisse der Studie widersprechen massiv der Wirtschaftspolitik der deutschen Bundesregierungen in den vergangenen zehn Jahren. Vielleicht mit ein Grund, warum das Bundeswirtschaftsministerium als Auftraggeber der Studie diese bislang nicht an die Öffentlichkeit gebracht hat. Dort heißt es, eine Veröffentlichung durch das Ministerium hänge von der politischen Aktualität der Studie ab. Was aber könnte aktueller sein, als Hinweise, dass Hartz IV und die Agenda 2010 beschäftigungspolitisch nur Humbug sind?.." Artikel von Rudolf Stumberger in telepolis vom 04.12.2007
"Alles wird gut": Wie Norbert Walter und Klaus Martini von der Deutschen Bank ihre Welt schön reden
Artikel von Guenther Sandleben, Berlin, vom 28.06.2007
Aufschwung für Männer
Von Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt kann in Deutschland keine Rede sein. Auch vom Wirtschaftsboom profitieren Frauen weniger als Männer. Artikel von Martin Kröger in der Jungle World vom 23. Mai 2007
Für eine Hand voll Euro
"Der »Aufschwung« bringt in erster Linie mehr Zeitarbeit und mehr schlecht bezahlte Jobs mit sich. Wer nicht für den »Standort Deutschland« arbeitet, gerät unter Druck." Artikel von Lutz Getzschmann in der Jungle World vom 16. Mai 2007
Deutschlands Ehrgeiz am Arbeitsmarkt
"Deutschland registriert im europäischen Vergleich viele Arbeitslose. Nachbarn stehen besser da. Dort gibt es aber mehr Menschen, die Rente oder Sozialhilfe beziehen." Artikel von Heinrich Alt , Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, in Frankfurter Rundschau vom 05.02.2007
Massenarbeitslosigkeit - Wenn Arbeitgeber keine Arbeit mehr geben. Ein patriarchalisch gefärbter Sprachgebrauch rechtfertigt falsche Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt
Artikel von Wolf von Fabeck beim Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV)
Geschichte: BA-Überschüsse bei Massenarbeitslosigkeit nicht neu
"Arbeitsmarktpolitik" in der Depression. Sanierungsstrategien in der Arbeitslosenversicherung 1927-1933. Artikel von Wilhelm Adamy und Johannes Steffen bei der Arbeitnehmerkammer
Krise ohne Widerstand? Gehören Arbeitslose
noch zur Arbeiterklasse?
Über Konsequenzen der sozialen Spaltungen für
die Klassentheorie. Artikel
von Werner Seppmann in junge Welt vom 10.10.2003
Arbeit unter Druck. Qualitätsstandards
von Arbeit im Arbeitsraum Europa - Feministische Einsprüche
und Anstöße
Call for
Papers
für 2. Marburger Arbeitsgespräche vom 25. bis 27. Februar
2004 in Marburg
Hamburger Arbeitsmarktpolitik - Ein Vorblick
auf das Hartz-Land
Wir dokumentieren, da wirklich sehr erhellend, zwei
Beiträge zur Hamburger Arbeitsmarktpolitik aus der aktuellen quer
vom August 2002:
- Hamburg: Armutslöhne und Zwangsdienste. Die Arbeitsmarktpolitik
des neuen Rechts-Mitte-Senats. Artikel
von Stefanie Katz
- Der Modellversuch "Job-Plan" in Hamburg. Artikel von Stefanie
Katz
"Harald S., Herr der 1.000 Projekte:
`Das Arbeitsamt und die Arbeitslosen sind Schuld an der Arbeitslosigkeit!`"
Flugblatt
der Erwerbsloseninitiative "Neue Wege" und des ÖTV-Erwerbslosenausschusses
in Essen
Erwerbsloser contra Stoiber
- Ulrich Achenbach, Langzeit-Arbeitsloser und in der Arbeitsloseninitiative
Werkschlag in Bochum tätig, schrieb eine Stellungnahme zur Rede des
Ministerpräsidenten Stoiber und dessen Vorstellungen über die
Arbeitnehmer-Entlastung
- Rede des Bayerischen
Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber am 08.02.2002
vor der Bundespressekonferenz in Berlin zum Konzept "Arbeitnehmer
entlasten - Vorfahrt für Beschäftigung"
Top of the Jobs. Um Gerhard Schröders arbeitsmarktpolitische
Ziele zu unterstützen, setzen die Gewerkschaften weiter auf Lohnverzicht
Artikel von Günter Frech in Jungle World
Nr. 25/2001 vom 13. Juni 2001
Bilanz rot-grüner Arbeitsmarktpolitik für
Erwerbslose: Kein Richtungswechsel in Sicht - im Gegenteil!
Bilanz
rot-grüner Politik für Erwerbslose, die die Arbeitsloseninitiative
Mannheim am 1. Mai auf der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes
auf dem Mannheimer Marktplatz bereit hielt
EU: Vorschlag für eine Entscheidung des Rates
über die Leitlinien für beschäftigungspolitische Maßnahmen der Mitgliedstaaten
im Jahr 2001
Text
des Kommissionsvorschlags, Dokument 500PC0548
Wer ist denn nun erwerbslos? Technokratische
"Lösungen" der Beschäftigungskrise in Asien
In den ILO-Berichten zur Lage auf dem internationalen
Arbeitsmarkt für die Jahre 1998 und 1999 wird festgestellt, dass
von den insgesamt 3 Milliarden Erwerbstätigen 25 bis 30 Prozent
unterbeschäftigt sowie knapp 5 Prozent beschäftigungslos seien.
Die ILO rechnet angesichts der immer tiefer greifenden Wirtschaftskrise
in Ost- und Südostasien mit einer Zunahme der Zahl der Erwerbslosen
um weitere 10 Millionen. Doch was sagen diese Zahlen aus? Artikel
von Gerard Greenfield, Übersetzung: Ulla Silundika und Kirsten
Huckenbeck, erschienen in express 2/2000
Weltbank und OECD contra Welt der Arbeit
Angesichts neu aufgenommener Verhandlungen über das
Multilaterale Abkommen über Investitionsschutz (MAI) ist es nützlich,
sich die Entwürfe vor Augen zu führen, die die Weltbank (WB) und
die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) in den vergangenen Jahren in Bezug auf die Arbeitswelt entwickelt
haben. Ein regelrechter "Leitfaden zur Durchsetzung von Sparpolitik"
ist hier entstanden. Artikel
aus Inprecor, Nr. 433 (März 1999) |