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Updated: 18.12.2012 16:09

Bürgerarbeit - »Jeder bekommt eine Chance«

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Bundesregierung: Leiharbeit erleichtert Einrichtung von Bürgerarbeitsplätzen new

"Die Bundesregierung sieht kein Problem darin, auch im Rahmen des Modellprojektes Bürgerarbeit die Arbeitnehmerüberlassung, das heißt den Einsatz von Leiharbeit, zuzulassen. In ihrer Antwort (17/6999) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (17/6756) schreibt sie, dass die Arbeitnehmerüberlassung die Einrichtung von Bürgerarbeitsplätzen in den Fällen erleichtere, in denen vor Ort zwischen den Tarifvertragsparteien Uneinigkeit über die Anwendbarkeit des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst besteht. Die Entwicklung der Antragszahlen zeige, dass die Fördermöglichkeiten in diesem Modellprojekt gut angenommen werden. In welchem Umfang dies allerdings auf die Zulassung der Leiharbeit zurückzuführen sei, könne nicht festgestellt werden, so die Regierung." Arbeit und Soziales/Antwort vom 12.10.2011 externer Link beim Deutschen Bundestag

Bürgerverleih und Armutslöhne: Bürgerarbeit hat Schwierigkeiten, sich gegenüber Ein-Euro-Jobs zu behaupten

"Der erhoffte große Andrang auf die Bürgerarbeit ist ausgeblieben. Die Bundesregierung verlängerte daraufhin jüngst die Frist zur Einreichung neuer Maßnahmen bis zum Jahresende 2011. Bis zu 34.000 Personen sollten eingesetzt werden, rund 7.000 sind bislang untergebracht, 18.000 könnten vielleicht noch hinzukommen - so die Zwischenbilanz zum Halbjahresende 2011." Artikel von Bernhard Jirku externer Link, ver.di-Bereichsleiter Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, vom 20.07.2011 bei ver.di

Bürgerarbeit: Handwerkliche Fehler mit System

"Das vor einem Jahr gestartete Modellprojekt "Bürgerarbeit" gilt als staatlich geförderter Flop, entspricht aber wohl der politischen Absicht." Artikel von Thorsten Stegemann in telepolis vom 04.07.2011 externer Link

Bürgerarbeit statt Ein-Euro-Jobs. Carijob und Goab nutzen neues Modell der Arbeitsförderung

Artikel von Wiebke Rannenberg in der FR vom 2.7.2011 externer Link. Aus dem Text: ". Für Alexandre da Silva, der für den DGB im Beirat der Mainarbeit sitzt, ist Bürgerarbeit besser als ein Ein-Euro-Job . Für Offenbach habe er noch keine konkreten Anhaltspunkte, sagt er. Doch gebe es in anderen Kommunen Anzeichen, dass Bürgerarbeiter als Leiharbeiter eingesetzt werden."

Bürgerarbeit in Kiel-Gaarden: Arbeitslose als Werkzeuge der Stadtentwicklung

""Bürgerarbeit" wird in Zukunft wohl die bisherigen Ein-Euro­-Jobs ersetzen. Das Programm BIWAQ (www.biwaq.de) versucht eine "Verzahnung von Stadtentwicklungs­- und Arbeitsmarktpolitik". Es richtet sich gegen Langzeitarbeitslose und gibt vor, ihnen eine langfristige Perspektive bieten zu wollen. Man folgt dabei dem sogenannten "Integrierten Handlungsansatz" oder ganz platt ausgedrückt: Zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen Langzeitarbeitslose für drei Jahre beschäftigen und zum anderen Ziele der Stadt­ und Stadtteilentwicklung ("Quartiersarbeit") voranzutreiben." Meldung der FAU Kiel vom 05.05.11 externer Link

BIAJ-Materialien: Öffentlich geförderte Beschäftigung im Rechtskreis SGB II und „Bürgerarbeit“ – Bestand der geförderten Beschäftigten im Bund und in den Ländern: Januar 2009 bis April 2011

„Diese Materialien ergänzen und aktualisieren die BIAJ-Materialien vom 12. Januar 2011. Die monatlichen Bestandsdaten weichen in Folge einer zwischenzeitlich erfolgten Datenrevision durch die Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) geringfügig von den in den BIAJ-Materialien vom 12. Januar 2011 berichteten Bestandsdaten ab. Die Erläuterungen zur Finanzierung der „Ein-Euro-Jobs“ in den BIAJ-Materialien vom 12. Januar 2011 („Finanzierung aus einer Hand“ und die im Vergleich zu anderen Beschäftung schaffenden SGB II-Instrumenten geringe Belastung des SGB II-Eingliederungstitels) werden an dieser Stelle nicht wiederholt.“ Vorbemerkung zum Text bei dem Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e.V. vom 03.05.2011 externer Link pdf-Datei.

Bürgerarbeit. Eine Scheinlösung

"Seit Mitte Juli läuft in der Bundesrepublik ein groß angelegter »Feldversuch« mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union: Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen will »Bürgerarbeit« erproben. Was ist das? Welche Überlegungen, welche Interessen stehen dahinter?..." Artikel von Gisela Notz, erschienen in Ossietzky 18/2010 externer Link

Hartz IV: Unklare Rechtslage und massive Probleme mit der Bürgerarbeit

"Ver.di weist in der Ausgabe Nr. 054/2010 von "TS berichtet" darauf hin, dass Bürgerarbeit aufgrund fehlender gesetzlicher Festlegungen nicht vom Geltungsbereich des Tarifvertrages für den Öffentlichen Dienst (TVöD) ausgenommen ist. Gegensätzliche Aussagen des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Bundesagentur für Arbeit (BA) entsprächen nicht der Wahrheit und wären nicht von ver.di autorisiert. Für den Bürgerarbeiter bedeutet dies, dass er auf Zahlung eines Tariflohnes nach TVöD klagen kann..." Artikel bei gegen-hartzIV vom 31.01.2011 externer Link

Reform Hartz IV - die Krux mit dem Ehrenamt

"Politik im Jahr des Ehrenamtes: Ein vom Arbeitsministerium vorgelegte Gesetz sieht vor, Übungsleiter und Bürgermeister, die von Hartz IV leben müssen, schlechter zu stellen. Die Rechnung: Entschädigung gleich Einkommen." Artikel von Thomas Öchsner in Süddeutsche Zeitung vom 21.01.2011 externer Link

Zitat zum Thema

"Sehr geehrter Hartz IV-Empfänger,
wir freuen uns, daß wir Ihnen mitteilen können, daß Sie ab sofort zur ehrenamtlichen Bürgerarbeit herangezogen werden. Wie Sie wissen, umfaßt diese Ehre vor allem die Betreuung von sozial Bedürftigen. Wir geben Ihnen daher die Arbeitsanweisung, dass Sie sich bis auf Weiteres selbst betreuen.
Die Bundesagentur.
"
Aus: Deutscher Einheit(z)-Textdienst von Werner Lutz 1/11

Einschätzung des DGB Bundsvorstandes zur Bürgerarbeit

"Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, es hat sich wahrscheinlich inzwischen herumgesprochen, dass das BMAS die Zusage, Bürgerarbeiter sollen nach Tarif bezahlt werden, für den TVöD wieder zurückgenommen hat. Dies ist vor allem auch deswegen ärgerlich, weil in der FAQ Liste vom 21.5. ausdrücklich darauf verwiesen wurde, dass Eingeschränkte Öffnungsklauseln für ABM/AGH nicht gelten. Das Ministerium hat also in voller Kenntnis dieser Klausel im TVöD den Tarifvertrag für anwendbar erklärt. Da die Kommunen oder von ihr beauftrage Dritte in der Regel die Projektpartner sind, wäre überwiegend der TVöD als einschlägiger Tarifvertrag zur Anwendung gekommen." Stellungnahme von Johannes Jakob (DGB Bundesvorstand, Bereich Arbeitsmarktpolitik) vom 4.11.2010 externer Link bei ver.di Mittelhessen

"Bürgerarbeit" nicht vom Geltungsbereich des TVöD ausgenommen

"Arbeitsverhältnisse, die im Rahmen der sogenannten Bürgerarbeit von Kommunen abgeschlossen werden, sind nicht vom Geltungsbereich des TVöD ausgenommen. Die gegenteiligen Auskünfte des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung sowie der Bundesagentur für Arbeit an Kommunen sind unbefugt und inhaltlich falsch." Info von der Bundesverwaltung ver.di Berlin vom 11.11.2010 pdf-Datei

Schwarze Schafe: Bürgerarbeit in den Bundesländern

Liste der teilnehmenden Institutionen nach Ländern bem Erwerbslosenforum externer Link

Wie Ehrenamt zum Billig-Job wird

Freiwillige Arbeit in gemeinnützigen Initiativen oder Nachbarschaftsvereinen heißt bald »Nationales Engagement«. Artikel von Heidrun Dittrich in junge Welt vom 27.07.2010 externer Link

MainArbeit GmbH / Arge Offenbach am Main: Interessenbekundung zur Teilnahme am Programm "Bürgerarbeit" gem. Bekanntmachung des BMAS vom 19. April 2010

Bürgerarbeit-Konzept der MainArbeit Offenbach externer Link pdf-Datei, dokumentiert beim Harald Thomé

Mit Fördern, Fordern und Zwang in den Niedriglohnjob. Mit dem Projekt "Bürgerarbeit" will Ursula von der Leyen Arbeitslose wieder in die Berufstätigkeit bringen - zu fragwürdigen Konditionen

"Das Modell der Bürgerarbeit, welches die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, derzeit als großen Fortschritt preist, ist eine Fortführung der 1-Euro-Jobs - wobei es ein paar Unterschiede gibt: Zum einen waren 1-Euro-Jobs befristet (im Mittel betrug die Einsatzzeit 6 Monate), zum anderen wird bei der Bürgerarbeit ein Arbeitsvertrag zwischen dem bisher Arbeitssuchenden und dem neuen Arbeitgeber geschlossen. Zu diesen Arbeitgebern sollen laut den offiziellen FAQs des Bundesarbeitsministeriums auch Gemeinden, Städte und Kreise sowie Wohlfahrtsverbände und Vereine zählen. Doch wie auch bei den 1-Euro-Jobs stellt sich die Frage, wer hier inwiefern überhaupt gefördert wird." Artikel von Twister (Bettina Winsemann) in telepolis vom 16.07.2010 externer Link

Laborversuche der Bundesagentur. Die Experimente von Rainer Bomba in Sachsen-Anhalt und anderswo zerstören das Vertrauen in eine soziale Arbeitsbehörde

Die sozialstaatliche Zielsetzung, ein menschenwürdiges Dasein zu sichern, einen ausgeglichenen Arbeitsmarkt und auskömmliche Arbeitsbedingungen zu fördern, den Erwerb des Lebensunterhalts durch eine frei gewählte Tätigkeit zu ermöglichen - das war gestern. In persönlichen Krisensituationen fachkundige Ansprechpartner zu haben, sich an eine Behörde wenden zu können, die unmittelbar notwendige Bedarfe deckt, wie in der ehemaligen Sozialhilfe - auch das ist von gestern. Heute wird das Gegenteil angestrebt, wie Helga Spindler beispielhaft in einem kritischen Überblick zu den Projekten von Rainer Bomba zusammengestellt hat. Es wird Zeit, dass die Akteure der Arbeitsmarktpolitik Stellung beziehen, welches Rechtsverständnis und Sozialmodell sie vertreten. Studie von Helga Spindler vom August 2007 bei der Arbeitnehmerkammer externer Link pdf-Datei. Wir erinnern an dieser Stelle an diese Studie, weil sie bereits 2007 die Geschichte und Konstruktionsprinzipen der Bürgerarbeit analysiert und ihren "Erfinder" (er ist jetzt Staatssekretär bei Ramsauer) genauer vorgestellt. Typisch für das Modell ist, dass nirgendwo der Stundenlohn für die Betroffenen offen ausgewiesen wird. Es werden immer nur die Beträge genannt,
die vom Bund an Arbeitgeber gezahlt werden. Wie viel davon für welche Arbeitsleistung weitergeleitet wird, bleibt aus gutem Grund im Dunkeln. Warum jemand bei dreijähriger Arbeit nicht arbeitslosenversichert wird auch. Ein Geschäft zwischen Bund, ausgehungerten kommunalen Trägern, Argen und der Beschäftigungsindustrie. Der Bürger ist da nur noch Objekt...

"Bürgerarbeit ist konsequentes Fördern und Fordern"

"Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales startet am 15. Juli 2010 mit dem neuen Modellprojekt Bürgerarbeit. Mit 197 Jobcentern aus allen 16 Bundesländern wird sich fast die Hälfte aller Grundsicherungsstellen bundesweit an dem Modellprojekt für eine bessere Integration von Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt beteiligen..." Pressemitteilung vom 9.7.2010 externer Link

2010/13 - Projekt "Bürgerarbeit" - für die Erwerbslosen und 'Überflüssigen' der Lohnarbeit

"Die BDI-BDA-CDU-BA-Leyens "Bürgerarbeit" bedeutet, dass jeder Erwerbslose erpresst werden kann, gegen seinen Willen in jedweder Tätigkeit, in Unterbezahlung, unabhängig von der Qualifikation, für seine elementare Existenz zu schuften." Kommentar von Reinhold Schramm vom 10.07.10 bei scharf links externer Link. Anmerkung von KR in den Hinweisen des Tages 12. Juli 2010 bei den Nachdenkseiten externer Link: "George Orwell hätte sicher viel für die Idee gegeben, Zwangsarbeit in Bürgerarbeit umzubenennen. Und die meisten Medien werden das sicher wie gewohnt unkommentiert übernehmen." Nicht desto trotz mag der DGB offenbar immer noch schöne Begriffe:
Buntenbach: Bürgerarbeit birgt auch Gefahren

"Anlässlich der Vorstellung der Bürgerarbeit-Projekte durch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Freitag in Berlin: "Bis jetzt steht von dem Konzept ,Bürgerarbeit' nicht mehr als der schöne Begriff als Fassade." DGB-Pressemitteilung vom 09.07.2010 externer Link

Bürgerarbeit: Endstation (Sehnsucht) für ALG-II-Bezieher

"Die Bürgerarbeit - neuester Lösungsvorschlag zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit, folgt den üblichen Vorschlägen: Wie bei den 1-Euro-Jobs wird erneut die dadurch entstehende Chance auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt angepriesen. In Bezug auf Konzepte gegen die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich längst ein Gefühl des Angeödetseins eingestellt. Da niemand in Deutschland vom Prinzip der Vollbeschäftigung als wünschenswerter Situation abrückt, beschränken sich die Ideen größtenteils auf Symptombekämpfung, meist verbunden mit neuen Überlegungen, wie diejenigen, die als arbeitssuchend gemeldet sind, in möglichst gering bezahlte Tätigkeiten vermittelt werden können - nicht zuletzt deshalb, um die Statistik zu schönen." Artikel von Twister (Bettina Winsemann) vom 14.06.2010 bei telepolis externer Link

Dumpingstrategie. »Bürgerarbeit« heißt die schwarz-gelbe Imagekampage für Hartz IV. Auch Linke-Politiker sind ­begeistert. Gewerkschaftlich organisierte Erwerbslose weniger

"Der Erwerbslosenausschuß der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Sachsen-Anhalt hat ein bemerkenswertes Thesenpapier zum Modell der sogenannten Bürgerarbeit veröffentlicht. Nach Ansicht der Autoren häufen sich derzeit Anzeichen für eine bundesweite Umsetzung entsprechender Pläne. Das Konzept, das in Anlehnung an US-amerkanische »Workfare«-Programme in der zweiten Hälfte der 90er Jahre von diversen »Zukunftskommissionen« konservativ regierter Bundesländer (Bayern, Sachsen, Baden-Württemberg) entwickelt wurde, erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit bis weit hinein ins linke Lager. So preist nicht nur der sachsen-anhaltinische Arbeitsminister Reiner Haseloff in seinem Bundesland realisierte Pilotprojekte als »vollen Erfolg«. Auch Politiker der Linkspartei sind - abgesehen von gelegentlicher Kritik in Detailfragen - grundsätzlich begeistert." Artikel von Jörn Boewe in junge Welt vom 1.6.2010 externer Link

Hartz IV und Bürgergeld. Billige Besenmänner

"Müll sammeln, Wege kehren, Rasen mähen: In einem neuen Programm für "Bürgerarbeit" will die Bundesregierung öffentlich geförderte Jobs für Arbeitslose schaffen - und 230 Millionen Euro investieren." Artikel von Thomas Öchsner in der SZ vom 29.05.2010 externer Link. Aus dem Text: ".Die Modellprojekte zeigen aber auch, dass sich etwa 20 Prozent der Bürgerarbeiter lieber vom Hartz-IV-System abmelden als gemeinnützig tätig zu sein. Insofern hat Roland Koch recht, wenn er in diesen Jobs auch "ein Element der Abschreckung" sieht."

»Jeder bekommt eine Chance«. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen will schwer vermittelbare Arbeitslose in Parks schicken

"Bürgerarbeit für Hartz-IV-Bezieher - so heißt das neue Lieblingsprojekt von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Schwer vermittelbare Arbeitslose sollen so wieder in den Job zurückfinden. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich der Vorstoß als Luftnummer." Artikel von Fabian Lambeck im ND vom 01.06.2010 externer Link. Aus dem Text: ". Denn die flächendeckende Einführung dieser Bürgerarbeit für Menschen mit »Vermittlungshemmnissen« sei gar nicht geplant, erklärte eine Sprecherin der Arbeitsministerin am Montag. Lediglich eine »breitere Erprobung« in strukturschwachen Regionen werde es wohl ab 1. Juli geben, so die Sprecherin. Sollte dann doch irgendwann der Startschuss fallen, dann müssten die »Bürgerarbeiter« 30 Wochenstunden gemeinnützig tätig werden und erhielten dafür einen Monatslohn von knapp 900 Euro. Dabei beschränken sich ihre Einsatzmöglichkeiten auf wenig bürgerliche Tätigkeiten wie Straßen- oder Spielplatzreinigung. Nach den Vorstellungen der Ministerin sollen so maximal 33 000 Langzeitarbeitslose in einen Job gepresst werden. Die Betroffenen wären zwar sozialversicherungspflichtig beschäftigt, doch ein Ausweg aus Hartz IV ist die Bürgerarbeit nicht. Auch weil die Beschäftigten nach Auslaufen der Maßnahme sofort wieder Hartz-IV-Anträge ausfüllen müssten, da sie als Niedriglöhner keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hätten.."

Vorschlag der Kommunen: Bürgerarbeit soll Langzeitarbeitslose aktivieren

"Der Deutsche Städte- und Gemeindebund setzt sich für bundesweit bezahlte Bürgerarbeit ein. Die Kommunen zielen damit auf einen Sozialen oder Dritten Arbeitsmarkt. In der Praxis hat sich die Politik bisher schwergetan, für chancenlose Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung zu organisieren.." Artikel von Stefan von Borstel in Die Welt vom 9. März 2010 externer Link. Siehe dazu:

  • Opfer oder Störfaktor. Selbstbewusste Erwerbslose kommen in der aktuellen Hartz-IV-Debatte kaum vor
    "Mit dem jüngsten Vorstoß der NRW-Kandidatin Hannelore Kraft hat die Hartz-IV-Debatte eine neue Wendung genommen. Mit symbolisch entlohnten gemeinnützigen Tätigkeiten will Kraft Erwerbslose von der Straße holen. Der Vorstoß bleibt in der Logik der Agenda 2010 und macht nur noch einmal deutlich, dass sich die SPD davon nicht verabschiedet hat. Trotz des verbalen Schlagabtausches mit FDP-Chef Westerwelle sind sich führende Sozialdemokraten mit ihm einig, dass Erwerbslose unter fast allen Bedingungen Arbeitsverhältnisse annehmen sollen." Artikel von Peter Nowak in telepolis vom 10.03.2010 externer Link

BMWi und IZA stellen Studie zu Workfare und Bürgerarbeit vor

"Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft hat das IZA eine Studie zur "Umsetzung des Workfare-Ansatzes im BMWi-Modell für eine existenzsichernde Beschäftigung" erarbeitet. Diese Studie wurde am 13. Mai von IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann und BMWi-Staatssekretär Walter Otremba in Berlin vorgestellt und ist ab sofort kostenlos verfügbar. Das BMWi-Modell sieht vor, von Empfängern staatlicher Lohnersatzleistung eine Gegenleistung in Form von Bürgerarbeit zu verlangen. Dadurch soll der Anreiz gestärkt werden, die eigene Existenz durch eine Vollzeit-Tätigkeit selbst zu sichern. Das IZA hatte im letzten Jahr errechnet, dass durch die Umsetzung dieses Modells ein Beschäftigungseffekt von bis zu 1,4 Millionen Arbeitsplätzen ausgelöst werden kann. Hierdurch könnten die öffentlichen Haushalte jährlich um rd. 25 Milliarden Euro entlastet werden. Den aktuellen IZA-Untersuchungen zufolge kann das BMWi-Modell ohne größeren organisatorischen Aufwand umgesetzt werden." Aus der IZA-Pressemitteilung. Siehe dazu:

  • Die BMWi-Pressemitteilung vom 13. Mai 2008 externer Link
  • Die IZA-Studie zur Umsetzung des BMWi-Modells als IZA Research Report No. 18 externer Link pdf-Datei
  • Die IZA-Studie zu den beschäftigungs- und finanzpolitischen Auswirkungen des BMWi-Konzepts als IZA Research Report No. 12 externer Link pdf-Datei
  • "Aktivierungsstrategie" für Arbeitslose. Das Wirtschaftsministerium macht sich für "Bürgerarbeit" stark, um Arbeitslose zur Aufnahme regulärer Arbeit zu zwingen
    "Das Wirtschaftsministerium propagiert neue Maßnahmen, wie Arbeitslose dazu genötigt werden können, Arbeit aufzunehmen. Das Institut für die Zukunft der Arbeit (IZA) hat dazu im Auftrag des Ministeriums eine Studie mit dem Titel "Umsetzung des Workfare-Ansatzes im BMWi-Modell für eine existenzsichernde Beschäftigung" ausgearbeitet, die allerdings sehr spekulativ und wenig belastbar zu sein scheint." Artikel von Florian Rötzer in telepolis vom 14.05.2008 externer Link
  • Bürgerarbeit: 39 Stunden schuften für die Stütze
    "Fordern und Fördern in Reinkultur: Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hält an seinem Konzept der Bürgerarbeit im Kampf für Vollbeschäftigung fest. Demnach sollen Langzeitarbeitslose für ihre Grundsicherung prinzipiell eine Gegenleistung in Form von Arbeit erbringen. Nach einem am Dienstag in Berlin vorgestellten Gutachten des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) kann das Modell funktionieren, wenn es Teil einer verbindlichen und abgestuften Vermittlungs- und Aktivierungsstrategie ist." Artikel in Frankfurter Rundschau vom 14.05.2008 externer Link. Aus dem Text: ".Und so soll das Workfare-Konzept funktionieren: "Es sieht eine Arbeits- oder Ausbildungspflicht von 39 Wochenstunden vor. Als Gegenleistung gibt es unbefristet eine staatliche Grundsicherung in Höhe des ALG II-Satzes", erklärt Hilmar Schneider, Direktor für Arbeitsmarktpolitik des Instituts und Mitverfasser der Studie. Dagegen seien die Ein-Euro-Jobs in der Regel zeitlich befristet und würden hauptsächlich als Test auf die Verfügbarkeit eingesetzt. "Workfare hilft zu erkennen, wer wirklich bedürftig ist", sagte Schneider. Denn es motiviere Arbeitslose zum Handeln: "Wenn sie sowieso arbeiten müssen für die Grundsicherung, lohnt sich der Aufwand, einen Job zu suchen."."
Bürgerarbeit
Siehe auch

Hartz IV und Niedrigstlohn: 1-Euro-Jobs

"Lohnwucher" auf dem Arbeitsamt

Kostenlose PraktikantInnen bei Plus-Mühlheim unter Branchen > Dienstleistungen > Einzelhandel > Plus

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Minijob

Schwarzarbeit

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