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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Montag, 28. November 2011: I. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Kaiser's / Emmely: Kassiererin streikt - Kaiser's kündigt Gestreikt. Gekündigt. Gekämpft. Gewonnen. Die Erfahrungen der "Emmely"-Kampagne Dies ist der Titel des vom Komitee Solidarität mit Emmely herausgegebenen Buches beim Verlag AG Spak Bücher (ISBN 978-3-940865-27-4, 140 Seiten, 9,50 Euro). Aus dem Klappentext: "Der "Fall Emmely" war ein Arbeitsrechtsstreit um die fristlose Kündigung einer langjährig beschäftigten Kassiererin der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann, der 2009 bundesweit ein kontroverses Medienecho erregte und eine gesellschaftliche Diskussion zu Bagatellkündigungen hervor rief. Der Kassiererin, die als Emmely bezeichnet wird, war vorgeworfen worden, zwei ihr nicht gehörende Flaschenpfandbons im Wert von 1,30 Euro eingelöst zu haben; ihr wurde fristlos gekündigt. Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt erklärte die Kündigung am 10. Juni 2010 für unverhältnismäßig und damit für rechtswidrig. Der juristische "Erfolg" ist auch ein Ergebnis der vielfältigen Solidaritätsarbeit für Emmely. Die verschiedenen Zugänge und Perspektiven der Auseinandersetzung mit (Kaufhaus-)Konzernen ist Thema dieses Sammelbandes." Siehe dazu:
II. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Nachrichten aus diversen Unternehmen im Groß- und Einzelhandel: Amazon: Angst und miese Arbeitsbedingungen Praktika für Saisonaushilfskräfte bei Amazon müssen endgültig gestoppt werden "Nach Vorwürfen des Erwerbslosen Forum Deutschland der vergangenen Woche, der Internetgigant Amazon greift mit seinen "kostenlosen Probearbeitern" systematisch staatliche Fördermittel ab , ist das Nachrichtenmagazin "DER SPIEGEL" den Praktiken des Online-Versandhändlers nachgegangen. Laut Vorabmeldung des Magazins nutzt der Konzern eine Gesetzeslücke des Sozialgesetzbuchs massenhaft aus und beschäftigt Tausende Arbeitslose als Saisonkräfte, die jedoch zuvor eine sogenannte "Maßnahme zur Aktivierung und berufliche Eingliederung" absolvieren müssen, in der sie zwei Wochen keinen Lohn erhalten. Amazon nutzt laut Informationen des "Spiegels" bei vielen der Aushilfen das Prozedere jedes Jahr erneut, obwohl sie im Jahr zuvor bereits eingestellt waren und eine Einarbeitungszeit damit unnötig ist..." Pressemitteilung des Erwerbslosenforums Deutschland vom 27.11.2011 III. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein > Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 Volksentscheid über "Stuttgart 21" - "S21"-Gegner verlieren Das Volk hat gesprochen. Die Mehrheit der Baden-Württemberger stimmt für das Großprojekt. Die Grünen zeigen sich zerknirscht, die SPD hält ihre Freude zurück. Artikel von Nadine Michel in der TAZ vom 27.11.2011 IV. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein Vodafone: EVG unterstützt Beschäftigte - "Es geht um maßlose Gier" "Die EVG unterstützt weiterhin den Kampf der Vodafone-Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze. Die Delegierten des kleinen Gewerkschaftstages verabschiedeten einstimmig eine entsprechende Resolution. "Wir werden an eurer Seite stehen, so lange ihr uns braucht", sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. Er kündigte an, gemeinsam mit der IG Metall Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag aufzunehmen." Bericht bei der EVG vom 24.11.2011 . Siehe dazu:
Rollende Zeitbomben Verein mobifair fordert Maßnahmen gegen illegalen Einsatz selbständiger Lokführer. Länderbehörden und Eisenbahnbundesamt bislang untätig. Artikel von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 26.11.2011 . Aus dem Text: "Derzeit fehlen in Deutschland mindestens 800 Lokführer. In den meisten Unternehmen schieben die Kollegen riesige Überstundenberge vor sich her, in einigen Fällen kam es im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bereits zu mehrtägigen Zugausfällen, die durch teuren Schienenersatzverkehr kompensiert werden mußten. Für Unternehmen des Schienengüterverkehrs ist die Situation noch dramatischer. Bei Nichterledigung von Transportaufträgen drohen sowohl hohe Konventionalstrafen als auch der dauerhafte Verlust der betroffenen Kunden. Lokführer werden mittlerweile regelrecht abgeworben, einmalige Antrittsprämien von 2000 Euro und individuelle übertarifliche Lohnzulagen sind keine Seltenheit."Siehe dazu:
V. Branchen > Dienstleistungen: Transport > Speditionen und Logistik - allgemein 29.11.11: Landesarbeitsgerichtstermin Sebastian Cano-Otero ./. Rhenus "Liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte kommt zum Landesarbeitsgerichtstermin des BR-Kollegen Sebastian Cano-Otero am kommenden Dienstag, 29.11.11, 15.00 Uhr, Arbeitsgericht Mannheim, E 7, 21. Rhenus ist einer der größten deutschen Logistik-Konzerne. Unter anderem in Mannheim versucht das Management mit allen Mitteln, Betriebsratstätigkeit zu unterbinden. Konsequenterweise hatte die Firma dem Kollegen Cano-Otero wegen seiner aktiven BR-Arbeit unter fadenscheinigen Vorwänden gekündigt. Vor einem halben Jahr konnte Sebastian jedoch in der ersten Instanz mit seiner Kündigungsschutzklage gegen Rhenus einen Erfolg verbuchen. Rhenus ist gegen dieses Urteil beim Landesarbeitsgericht in die Berufung gegangen, um Sebastian endgültig ausschalten zu können. Es ist an der Zeit, ein weiteres Zeichen der Solidarität gegen das zunehmende Mobbing von Betriebsratsmitgliedern (nicht nur) in der Region setzen. Mit der Bitte um Unterstützung und Weiterleitung! Danke und solidarische Grüße..." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 23.11.2011 VI. Branchen > Dienstleistung: Gesundheitswesen > Pflegedienste: Streik bei den Alpenland-Pflegeheimen in Hellersdorf-Marzahn Die gedrittelte Belegschaft Es ist der längste Streik von Pflegekräften in der Bundesrepublik. Nun wurde der Ausstand bei Alpenland in Berlin bis auf weiteres ausgesetzt. Artikel von Peter Nowak in der Jungle World vom 24. November 2011 VII. Branchen > Auto: Fiat > Italien Turiner Tarifflucht "In Italien bahnt sich ein gravierender Umbruch für die 170000 Mitarbeiter des Autobauers Fiat an. Der Turiner Konzern wird ab 1. Januar 2012 alle Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen auflösen, die in den Fabriken auf der Appeninhalbinsel gelten. Ziel des Vorhaben ist es, neue Arbeitsverträge einzuführen, die sich nicht mehr an den nationalen Flächentarifen für Metallarbeiter orientieren. Italiens größter Privatkonzern hat ab Jahresbeginn freie Hand in den Lohnverhandlungen..." Artikel von Micaela Taroni, Rom, in der jungen Welt vom 25.11.2011 Sparpläne beim Autobauer: Fiats Chef rebelliert Mit Chrysler ist Fiat amerikanischer geworden. Das dämmert auch Mitarbeitern in Italien. Konzernchef Marchionne bricht mit teuren Tabus - und kündigt sämtliche Tarifvereinbarungen. Artikel von Tobias Bayer Mailand in der FTD vom 23.11.2011 . Aus dem Text: "(.) Seit rund einem Jahr macht Fiat-Vorstandschef Sergio Marchionne Front gegen den aus seiner Sicht verkrusteten Arbeitsmarkt des Landes. Am 29. Dezember 2010 handelte er für das Werk Pomigliano einen neuen Tarifvertrag aus, der für die Beschäftigten mit erheblichen Einbußen verbunden ist. Längere Pausen und weniger Krankengeld sind unter anderem vorgesehen. Diese Vereinbarung will er auf alle 70.000 Beschäftigten in Italien übertragen. Am 3. Oktober trat Fiat deshalb aus dem Arbeitgeberverband Confindustria aus, um mit den Gewerkschaften direkt verhandeln zu können. Anfang dieser Woche folgte dann der nächste Schlag: Sämtliche Tarifvereinbarungen werden ab Januar 2012 nicht mehr gelten, teilte der Autohersteller den Gewerkschaften mit. Wer den neuen Vertrag nicht unterzeichne, werde künftig nicht mehr als Partner akzeptiert..:" VIII. Branchen > Auto: Daimler > Berlin > Alternative. Alternative Metaller bei DaimlerChrysler Berlin. Für die Kolleginnen und Kollegen im Daimler-Werk Berlin-Marienfelde Ausgabe Nr. 33 vom Oktober 2011 Darin u.a.: "Festeinstellungen statt Leiharbeit!"; "Unbefristete Übernahme aller Auszubildenden"; "Kurze Geschichte der Leiharbeit"; "Fairplay? Jedenfalls nicht in der Kantine"; "Verlängerung von "ZuSi" bis 2016 - warum?". Zur Ausgabe Nr. 33 IX. Branchen > Auto: Daimler > Berlin Gleicher Lohn für gleiche Arbeit X. Branchen > Auto: GM/Opel > Werke allgemein: Rechtswidrige Lohnzuschläge: Opel schmiert seine Betriebsräte Klaus Franz: Staatsanwalt ermittelt gegen Ex-Betriebsrat von Opel "Gegen den scheidenden Opel-Betriebsratschef Klaus Franz läuft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue. Einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" bestätigte am Montag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt. Hintergrund sind umstrittene Extrazahlungen von bis zu 1300 Euro monatlich an Betriebsratsmitglieder des Autoherstellers. Der zum Jahresende ausscheidende Betriebsratschef hatte wie auch das Unternehmen die Zahlungen als rechtmäßig verteidigt. Neben Franz stehen noch zwei weitere Personen unter Verdacht, sagte der Staatsanwalt." dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 28.11.2011 XI. Branchen > Auto: BMW BMW-Werkverträge sorgen für Wirbel Drei-Klassen-Gesellschaft im Werk Regensburg? Zeitarbeiter werden offenbar von externen Dienstleistern schlechter bezahlt. Eine Vereinbarung sieht vor, dass alle Leiharbeiter in den deutschen BMW-Werken den gleichen Grundlohn wie die fest angestellten Mitarbeiter bekommen. Artikel von Christine Hochreiter in der Mittelbayerischen Zeitung vom 22.11.2011 XII. Branchen > Sonstige > Elektrogeräte Klage gegen Änderungskündigung - Solidaritätsaktionen mit Mitarbeitern von Bally Wulff "Bei der Bally Wulff Entertainment GmbH, einem führenden Hersteller von Spielautomaten, sind seit mehr als drei Jahren Umstrukturierungsmaßnahmen im Gang. Die Belegschaft im Stammwerk Berlin-Neukölln ist in dieser Zeit von über 300 auf knapp 220 Beschäftigte geschrumpft. Bis Juni 2012 soll die Siebdruckerei geschlossen werden. Die Abteilung könne »nicht mehr gewinnbringend betrieben werden«, so das Management..." Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 28.11.2011 . Siehe dazu:
XIII. Branchen > Sonstige > Maschinen-/Anlagebau Insolvenzantrag von Manroland
XIV. Branchen > Medien und IT > Verschiedenes aus den Medien: Tarifkonflikt beim Schwarzwälder Bote Streiktag 82 "Thomas Ducks ist der Mann, der den längsten Streik im deutschen Mediengewerbe anführt. Die Beschäftigten des "Schwarzwälder Boten" in Oberndorf sind seit mehr als 80 Tagen im Ausstand, und das zehrt an den Nerven. Auch an denen des Betriebsratsvorsitzenden Ducks. Ein Ende ist nicht abzusehen, denn der Verleger will nach wie vor nicht mit seinen Beschäftigten sprechen. Doch Ducks gibt nicht auf..." Artikel von Sandro Mattioli und Martin Storz (Fotos) in der Kontext-Wochenzeitung 11/2011 XV. Branchen > Medien u. IT > Medien als Beruf: Missbrauch journalistischer Arbeit durch Verfassungsschutz skandalös
XVI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik (Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik) > neue und alte Armut (trotz Arbeit) Verteilungsbericht: Soziale Schieflage in Deutschland ist Armutszeugnis "Die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland ist in den vergangen 15 Jahren massiv auseinander gegangen, Deutschland rutscht immer mehr in eine soziale Schieflage. Zu diesem Ergebnis kommt der Verteilungsbericht 2011 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter dem Titel ,Aufschwung für alle sichern!' "Unser Wirtschaftssystem ist dabei, seine politische und soziale Legitimation zu verspielen, die auch auf einem für alle wachsenden Wohlstand fußt", warnte Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, am Mittwoch in Berlin." DGB-Pressemitteilung vom 23.11.2011 . Darin auch der Link zum Download des DGB-Verteilungsberichtes 2011 (PDF, 2 MB) XVII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik (Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik) > Hartz IV > Leistungen und Auswirkungen Hartz IV: Deutschland spart beherzt - bei den Arbeitslosen Die Schwarz-gelbe Koalition und die Bundesagentur kürzen die Förderung für Arbeitslose deutlich: Die Mittel sinken stärker als die Erwerbslosigkeit in Deutschland. Artikel von Markus Sievers in Frankfurter Rundschau online vom 24.11.2011 XVIII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik (Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik) > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Arbeitsbedingungen in der Leiharbeit/PSA Ausweichmanöver: Die neuen Tricks der Zeitarbeitsbranche "Arbeitsministerin Ursula von der Leyen war vor kurzem ziemlich kämpferisch. Schluss mit der Ausbeuterei in der Leiharbeiterbranche. Immerhin habe man jetzt einen Mindestlohn. Wird alles besser für die, die wie die Schmuddelkinder der Arbeitswelt behandelt werden? Oh nein, denn Unternehmen sind immer wieder aufs Neue kreativ beim Sparen von Lohnkosten. Achim Pollmeier, Georg Wellmann, Arndt Krieger, André Fahnemann untersuchen Absatzkonten - aus Plus wird Minus."." Bericht von Achim Pollmeier, Georg Wellmann, Arndt Krieger, André Fahnemann in der Monitor-Sendung vom 24.11.2011 (Text und Video) Immer mehr miese Jobs "Die »rekordverdächtigen Arbeitsmarktzahlen«, schrieb eine der großen Vermittlungsagenturen der Leiharbeitsbranche dieser Tage, wären »ohne Zeitarbeit nicht denkbar«. Die Lobbyisten haben recht. Dies geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Bundesarbeitsministerium jetzt auf Nachfrage der Abgeordneten Jutta Krellmann (Die Linke) vorlegte. Danach handelt es sich bei mehr als jeder dritten bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stelle mittlerweile um ein Angebot einer Leiharbeitsfirma." Artikel von Jörn Boewe in junge Welt vom 24.11.2011 XIX. Diskussion > Gewerkschaften > allgemeine tarifpolitische Debatte Lohnverhandlungen: Verdi-Chef droht Arbeitgebern mit "harten Maßnahmen" "Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erwartet bei der anstehenden Tarifrunde deutliche Lohnerhöhungen. Notfalls wolle die Gewerkschaft ihre Forderungen "mit harten Maßnahmen" durchsetzen." Bericht im Handelsblatt online vom 28.11.2011 . Aus dem Text: ".Auch die IG Metall will sich bei den kommenden Tarifverhandlungen nicht in Zurückhaltung üben. "Die Beschäftigten sehen, es brummt in der Mehrzahl der Unternehmen", sagte der baden-württembergische Bezirksleiter Jörg Hofmann der Zeitung. Das würden die Bilanzen der Unternehmen im Frühjahr belegen. Die Beschäftigten erwarteten einen "angemessenen Anteil am Erfolg in Form dauerhafter Entgelterhöhungen", sagte Hofmann, dessen Bezirk in der Vergangenheit häufig Pilotbezirk bei den Tarifverhandlungen war. Anfang kommenden Jahres stehen die Tarifrunden für die rund 3,2 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie und für die 1,2 Millionen Mitarbeiter im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen an. Für die 60.000 Angestellten bei der Deutschen Telekom will Verdi Mitte Dezember die Tarifforderung vorlegen." Siehe dazu auch: XX. Diskussion > Gewerkschaften > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > ver.di > Debatte um den aktuellen Zustand von ver.di Reform ohne Debatte Ver.di-Spitze forciert Umgestaltung der Entgeltstruktur im Einzelhandel. Gewerkschaftsbasis trotz weitreichender Folgen nicht einbezogen. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 25.11.2011 . Aus dem Text: "Schon mal vom Projekt »Innovative Tarifpolitik« oder neuerdings »Tarifstrukturreform« gehört? Nein? Auch den wenigsten ver.di-Mitgliedern unter den rund 2,9 Millionen Beschäftigten des Einzelhandels dürften diese sperrigen Begriffe bislang zu Ohren gekommen sein. Dabei könnte die von der Gewerkschaftsspitze betriebene Umgestaltung der Entgeltstruktur weitreichende Auswirkungen auf die Einkommensbedingungen in der Branche haben. Mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) sind die Gespräche schon sehr weit gediehen. Die ver.di-Basis wurde bislang hingegen so gut wie gar nicht informiert - geschweige denn nach ihrer Meinung gefragt. Nach dem »Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst« (TVöD) droht eine weitere »Reform«, die vielen Beschäftigten einschneidende Verschlechterungen beschert. (.) Diese Argumente ähneln stark denen, die bei den Verhandlungen zum 2005 in Kraft getretenen TVöD vorgebracht wurden. Doch die Erfahrung mit dem einst als »Jahrhundertreform« gepriesenen Tarifwerk ist eine gänzlich andere: Die Tarifflucht hat sich im öffentlichen Dienst und in einst an den alten Flächentarif BAT angelehnten Bereichen massiv verstärkt. Und für die meisten Beschäftigten war der TVöD schlicht ein »Absenkungstarifvertrag«, wie Riexinger betont. »Wie man vor dem Hintergrund dieser Erfahrung noch glauben kann, ein Systemwechsel könne am Verhandlungstisch - ohne Mobilisierung der Betroffenen - Verbesserungen bringen, ist mir schleierhaft.« Riexinger befürchtet, daß gerade die gewerkschaftliche Kernklientel der Kassiererinnen von Verschlechterungen betroffen sein könnte. So beinhalte das mit dem HDE ausgehandelte Modell eine »Lohnspreizung nach unten - zu Lasten wesentlicher Mitgliedergruppen und in der irrigen Hoffnung, so den Flächentarif zu erhalten«. Die Streikfähigkeit insbesondere in den SB-Warenhäusern werde dadurch massiv bedroht. »Das umzusetzen, wäre gewerkschaftspolitischer Selbstmord.«." XXI. Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken > Diskussionsbeiträge der Initiative > Netzwerk-Info Gewerkschaftslinke NWI extra zu den Gewerkschaftstagen NWI extra vom November 2011 . Darin:
Siehe dazu auch: XXII. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitsbedingungen allgemein Angestellte bei Fremdfirmen: Gewerkschaften geißeln Werkverträge als Lohndrückerei "Unternehmen vergeben immer mehr Aufgaben an Fremdfirmen. Deren Angestellte werden oft mit Werkverträgen beschäftigt - und verdienen deshalb weniger. Eigentlich sollte das Modell Arbeitsplätze sichern, aber jetzt geißeln Gewerkschaften es als Lohndrückerei.
XXIII. Am Ende "Stuttgart 21" wird doch gebaut "Der von der grünen Landesregierung vehement kritisierte Umbau des Stuttgarter Bahnhofs kann nach einem Volksentscheid nun doch stattfinden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann möchte den Bauprozeß allerdings "kritisch-konstruktiv" begleiten. Politologen sehen darin einen Hinweis auf eine mögliche grüne Regierungsbeteiligung im Bund: So würden die Grünen mit einem schwarzen Bündnispartner den Atomausstieg 2014 zwar rückgängig machen, allerdings "mit Bauchschmerzen". Die Vollüberwachung des Internets könnten sie dagegen nur "mit zwei zugedrückten Augen" dulden. Die totale finanzpolitische Unterwerfung Europas durch Merkel würden die Grünen "mit kritischer Sympathie" begegnen; die Annexion Griechenlands als 17. Bundesland behielte für viele aber "ein G'schmäckle". Einem Atomschlag auf den Iran schließlich würden die Grünen nach langer Debatte "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" zustimmen." Meldung im Titanic-Newsletter vom 28.11.2011 Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |