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Updated: 18.12.2012 16:09

Bahn allgemein

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Schienennetz: EU bereitet Zerschlagung der Deutschen Bahn vornew

Verkehrskommissar Siim Kallas hilft dem Wettbewerb auf die Sprünge: Schienennetz und Betrieb in einer Hand soll es nicht mehr geben. Für die Deutsche Bahn bergen seine Pläne große Gefahren. Artikel von Florian Eder auf Die Welt vom 16.12.12 externer Link. Aus dem Text: "(.) Konkret sehen die Pläne neben der Trennung von Schiene und Betrieb auch eine Pflicht zur Ausschreibung für öffentliche Transportdienstleistungen vor. Die Möglichkeit für die öffentliche Hand, solche Verträge "direkt und nicht über ein Gebotsverfahren zu vergeben, wird abgeschafft", schreibt Kallas. Ziel ist es, "den Wettbewerbsdruck zu intensivieren, um die Quantität des Personentransports zu steigern und seine Qualität zu verbessern". Die Pflicht zur Ausschreibung soll mit einer vorausgehenden Übergangsfrist von vier Jahren ab Ende des Jahres 2023 gelten. Das sei lang genug, dass sich Unternehmen und Auftraggeber darauf einstellen könnten, heißt es in den Dokumenten aus Brüssel. Die Kommission will zudem auch die Gemeinheiten und fiesen Tricks verbieten, mit denen große Unternehmen kleine Wettbewerber draußen halten wollen. Der Strategieplan nennt zwei Beispiele: In Deutschland und Tschechien forderten die marktbeherrschenden Unternehmen Wettbewerbern hohe Provisionen "von bis zu 25 Prozent" dafür ab, Fahrscheine zu verkaufen."

Befristete Verträge gegen weniger Lohn

Die Deutsche Bahn versucht, die Mitarbeiter einer ihrer Busfirmen in niedrigere Lohngruppen zu drängen. Gewerkschafter sind alarmiert: "Das ist erst der Anfang"! Artikel von Daniela Kuhr in der Süddeutschen Zeitung, veröffentlicht auf Betriebsrat.de vom 16.10.2012 externer Link. Aus dem Text: "Man sollte meinen, Peter Fellmann könne sich nicht beklagen. Eigentlich lief es doch ganz gut für den Busfahrer, der in Wahrheit anders heißt. Zunächst hatte er als Leiharbeiter begonnen, dann bekam er einen Zeitvertrag, und schließlich sollte er unbefristet übernommen werden. Das klingt doch fast nach einer Bilderbuchkarriere. Oder nicht? "Ganz im Gegenteil", widerspricht Martin Burkert, Vorstandsmitglied bei der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG und SPD-Bundestagsabgeordneter. Fellmann sei regelrecht erpresst worden. "Den unbefristeten Vertrag bot man ihm nämlich nur für den Fall an, dass er für 20 Prozent weniger Lohn arbeitet." Für Burkert ist klar, worum es sich handelt: "ein unmoralisches Angebot". Was den Franken besonders empört: "Dahinter steckt nicht irgendeine Privatfirma, sondern ein Unternehmen, das sich zu 100 Prozent in Staatshand befindet - die Deutsche Bahn."." Siehe dazu:

  • Tarifdiebe? Nicht mit uns! EVG protestiert!
    "Der Wettbewerb im Busbereich ist hart. Die EVG wehrt sich aber dagegen, dass dieser Wettbewerb nur noch auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Die jüngsten Machenschaften bei den bayerischen Bus-Töchtern der DB AG werden wir nicht hinnehmen. Für den 3. November ruft die EVG zu einer Protestkundgebung nach Erlangen. Aktuell werden Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Bahnbusse unmoralische Angebote unterbreitet. Kurz vor dem Ende eines befristeten Arbeitsverhältnisses werden ihnen Arbeitsverträge einer DB Tochterfirma angeboten. Allerdings: Dort werden 20 Prozent weniger gezahlt. Unterschreiben die Kolleginnen und Kollegen nicht, werden die befristeten Arbeitsverträge nicht verlängert. Die EVG sagt dazu nur eines: NEIN! Deshalb rufen wir zu einer Demonstration auf: Am Samstag, den 3. November, um 10.30 am Bahnhof Erlangen. Die Demo steht unter dem Motto: Tarifdiebe stoppen. Übrigens: Das ist kein Thema nur für Busfahrer. Heute sind sie dran - und wer morgen?Nähere Informationen zum Ablauf und den Abfahrtszeiten bei bayerischen EVG-Geschäftsstellen." Meldung bei der EVG vom 23.10.2012 externer Link

Bündnis "Bahn für Alle" kritisiert Fahrpreiserhöhung - in 10 Jahren 35 Prozent verteuert

"(.) Weitaus mehr noch wirken sich aber die versteckten Preiserhöhungen aus, mit denen insbesondere die Vielfahrerinnen und Vielfahrer belastet werden: Die BahnCard 50 als Mobilitätskarte wird erneut um 2,9 Prozent teurer. Sie hat damit in den letzten zehn Jahren einen Preisanstieg von insgesamt 79,0 Prozent erfahren. Reservierungen haben sich im Preis gar mehr als verdoppelt. Dazu ist die Tarifstruktur der Bahn seit der Einführung des Preissystems "PEP" vor zehn Jahren immer unübersichtlicher geworden. "Mit ihrer Preispolitik schröpft die Bahn weiter diejenigen, die klima- und umweltfreundlich mobil sind", sagt Bernhard Knierim vom Bündnis Bahn für Alle. "Sie wird gegenüber den wesentlich schädlicheren Alternativen Auto- und Flugverkehr immer unattraktiver." Die Preiserhöhungen bei der Bahn gehen einher mit einem erheblichen Abbau von Leistungen: So wird die Zahl der Züge kontinuierlich abgebaut; Verbindungen werden verschlechtert. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember fallen beispielsweise sieben der acht transeuropäischen "DB AutoZug"-Verbindungen von Berlin weg. Jüngst hatte eine Zusammenstellung von "Report Mainz" erst ergeben, dass die Fernzugverbindungen für 368 Bahnhöfe jenseits der Metropolen seit 1999 um fast die Hälfte reduziert wurden (von 38.027 auf 20.506). Dazu sagte Horst Frank, der Vizepräsident des Deutschen Städtetages, dass Deutschland zunehmend zu einem "bahnmäßigen Entwicklungsland" werde. Außerdem werden Bahnhöfe geschlossen, die Zahl der Schalter und die Öffnungszeiten der Reisezentren reduziert. Auch kommt es nach wie vor zu zahlreichen Pannen und Verspätungen." Pressemitteilung von Bahn für Alle vom 26.09.2012 externer Link. Siehe dazu:

  • Um wie viel Prozent verteuern sich eigentlich Bahntickets wirklich?
    "Die Bahn behauptet, die Preise steigen ab Dezember um "durchschnittlich" 2,8 Prozent im Fernverkehr. Vermutlich fällt die Preiserhöhung in der Praxis erheblich höher aus, denn was genau "durchschnittlich" heißt, bleibt schleierhaft - ein genauer Blick auf die Verteuerung der Bahncards lässt Schlimmes erahnen." Artikel von Christian Kirchner auf Wirtschaftswunder der FTD vom 25.09.2012 externer Link

Veolia auf dem Rückzugsgleis?

Eisenbahner protestieren vor Pariser Konzernzentrale für ihre Arbeitsplätze. Beschäftigte der deutschen Ableger des Veolia-Konzerns fürchten einen Verkauf der Verkehrssparte. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 24.08.2012 externer Link. Aus dem Text: "(.) Die Beschäftigten sind alarmiert durch Meldungen über einen bevorstehenden Verkauf von Veolia Verkehr. Ende 2011 hatte die Konzernspitze die Trennung von der Verkehrssparte angekündigt und erklärt, man wolle sich auf die Bereiche Wasser, Energie und Entsorgung konzentrieren. Zudem wurde jüngst bekannt, dass sich die in Mecklenburg-Vorpommern agierende Veolia-Tochter Ostseeland Verkehr GmbH (OLA) auf Anordnung der Pariser Zentrale nicht mehr an der Ausschreibung um den regionalen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) beteiligen darf. Dies gilt auch für Strecken, die die OLA derzeit bedient, und kommt somit einem schrittweisen Rückzug aus dem Nordosten gleich. Im Juni hatte die Konzernspitze bereits die laufende Bewerbung für die Strecke Bützow-Ueckermünde zurückgezogen. Derzeit hat die OLA rund 180 Beschäftigte und bedient auch die Strecken Rostock-Güstrow, Stralsund-Neustrelitz sowie Rehna-Parchim. Die EVG spricht vom »Verrat der Unternehmensleitung an der eigenen Geschäftspolitik« und weist darauf hin, dass Veolia noch vor wenigen Monaten erklärt habe, man plane keine Änderungen am Geschäftsmodell."

Höchste Eisenbahn

"Dass Eisenbahner einen hohen Überstundenberg vor sich herschieben, der nicht kleiner wird, ist seit Jahren bekannt. Verbessert hat sich nichts. Jetzt schlägt die Bahngewerkschaft EVG erneut Krach. Ohne 6,4 Millionen Überstunden allein bei der Deutschen Bahn (DB) wäre der hochkomplexe Betrieb schon längst zum Erliegen gekommen, warnt EVG-Vizechef Klaus-Dieter Hommel. Immer häufiger blieben S-Bahnen und Regionalzüge wie auch Güterzüge einfach stehen, weil Lokführer oder Fahrdienstleiter im Stellwerk fehlten." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 04.05.2012 externer Link

Fährt die Deutsche Bahn auf Reserve oder auf Erfolgskurs? Die Deutsche Bahn und das Bündnis "Bahn für alle" ziehen eine völlig unterschiedliche Bilanz

DB-Vorsitzender Rüdiger Grube sieht sein Unternehmen auf Erfolgskurs. Bei der Bilanzpressekonferenz am vergangenen Donnerstag sprach er von "einem kräftigen Gewinn bei Umsatz Gewinn und Investition". "Wir bringen künftig Ökonomie, Soziales und Ökologie in Einklang", so Grubes vollmundiges Bekenntnis. Nach seinen Angaben sind die Umsätze im letzten Jahr kräftig gestiegen. Mit fast 2 Milliarden Fahrgästen im letzten Jahr hatte Grube hier auch einen Rekord zu vermelden…“ Beitrag von Peter Nowak auf Telepolis-pnews vom 30.03.2012 externer Link. Siehe dazu:

  • Buchungstricks
    Rentabel durch Staatsknete: DB AG präsentierte Bilanz für 2010. »Bündnis Bahn für Alle« ­kritisiert, Rekordergebnis basiert wesentlich auf Subventionen. Artikel von Johannes Schulten in der jungen Welt vom 30.03.2012 externer Link
  • Keine Beschönigung, keine Verfälschung: Die wahre Bilanz der Deutschen Bahn
    Ohne staatliche Zuschüsse 6 Milliarden Euro Verlust. Pressemitteilung des Bündnisses "Bahn für Alle" vom 29.03.2012 externer Link. Der Alternativen Geschäftsbericht ist dort verlinkt.
  • Grubes neue Bahn-Strategie
    „Rüdiger Grube hat angekündigt, die Bahn bis 2020 pünktlicher, umweltfreundlicher, proftitabler und bei Kunden und eigenen Mitarbeitern beliebter machen zu wollen. Danach möchte er im Lotto gewinnen, ewig leben, den Nahost-Konflikt lösen, die Weltformel errechnen, einen Pudding an die Wand nageln und Atlantis finden.Meldung im Titanic-Newsticker vom 30.03.2012 externer Link

Weniger Leistung für mehr Geld - Bündnis "Bahn für Alle" kritisiert Fahrpreiserhöhung - Seit 2003 mehr als 30 Prozent draufgeschlagen

"Gestern kündigt Bahnchef Grube einen Rekordgewinn der DB AG an, morgen erhöht die Bahn wieder kräftig die Fahrpreise. Dieses Jahr sind es wieder um 3,9 bzw. 2,7 Prozent mehr im Fern- bzw. Nahverkehr. Rechnet man die Preiserhöhungen der letzten Jahre zusammen, so belaufen sich diese seit 2003 auf 31,5 bzw. 31,1 Prozent. Über den gleichen Zeitraum betrug die Inflation gerade einmal 15,4 Prozent. Die Bahnpreise haben sich also mehr als doppelt so stark erhöht wie das generelle Preisniveau." Pressemitteilung vom Bündnis "Bahn für Alle" vom 09.12.2011 externer Link

Vodafone: EVG unterstützt Beschäftigte - "Es geht um maßlose Gier"

"Die EVG unterstützt weiterhin den Kampf der Vodafone-Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze. Die Delegierten des kleinen Gewerkschaftstages verabschiedeten einstimmig eine entsprechende Resolution. "Wir werden an eurer Seite stehen, so lange ihr uns braucht", sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. Er kündigte an, gemeinsam mit der IG Metall Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag aufzunehmen." Bericht bei der EVG vom 24.11.2011 externer Link. Siehe dazu:

  • Sozialtarif für Vodafone gefordert
    Ein Jahr nach ihrer Gründung hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG auf einem kleinen Gewerkschaftstag eine Zwischenbilanz des Vereinigungsprozesses gezogen und Arbeitsschwerpunkte für 2012 festgelegt. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 25.11.2011 externer Link
    Aus dem Text: "(.) Dass sich die neue Gewerkschaft indes nicht nur mit eigenen Strukturen, sondern auch mit den Folgen der Privatisierung und Ausgliederung etlicher ehemaliger Töchter der Deutschen Bahn herumschlagen muss, machte ein Auftritt von Vodafone-Betriebsräten aus den Standorten Eschborn bei Frankfurt und Essen deutlich. Hier zittern über 600 Beschäftigte der früheren bahneigenen Kommunikationssparte um ihre Jobs und befürchten die Abschiebung in tarifvertragsfreie Unternehmen mit Dumpinglöhnen nach dem Vorbild des Drogeriekonzerns Schlecker. Vodafone habe 2010 bundesweit 3,7 Milliarden Gewinne verbucht, erklärte eine Essener Betriebsrätin. Der Kongress stärkte den Vodafone-Beschäftigten den Rücken und forderte den EVG-Vorstand auf, gemeinsam mit der ebenfalls im Betrieb verankerten IG Metall »sofort einen Sozialtarifvertrag mit Vodafone zu verhandeln oder zu erzwingen«. Somit könnten hier die Signale bald auf Streik stehen."

Rollende Zeitbomben

Verein mobifair fordert Maßnahmen gegen illegalen Einsatz selbständiger Lokführer. Länderbehörden und Eisenbahnbundesamt bislang untätig. Artikel von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 26.11.2011 externer Link. Aus dem Text: "Derzeit fehlen in Deutschland mindestens 800 Lokführer. In den meisten Unternehmen schieben die Kollegen riesige Überstundenberge vor sich her, in einigen Fällen kam es im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bereits zu mehrtägigen Zugausfällen, die durch teuren Schienenersatzverkehr kompensiert werden mußten. Für Unternehmen des Schienengüterverkehrs ist die Situation noch dramatischer. Bei Nichterledigung von Transportaufträgen drohen sowohl hohe Konventionalstrafen als auch der dauerhafte Verlust der betroffenen Kunden. Lokführer werden mittlerweile regelrecht abgeworben, einmalige Antrittsprämien von 2000 Euro und individuelle übertarifliche Lohnzulagen sind keine Seltenheit."Siehe dazu:

Deutsche Bahn erhöht Ticketpreise: Nach der Großzügigkeit kommt die Gier

"Verspätete, manchmal überhitzte und fast immer überfüllte Züge: Angesichts dieser miserablen Leistung verzichtete die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr auf eine Erhöhung der Ticketpreise. Und wurde für ihre vermeintliche Einsicht gelobt. Doch die Großzügigkeit war nur vorgetäuscht - gierig holt sich das Unternehmen die entgangenen Gewinne nun mit einer saftigen Preissteigerung zurück..." Ein Kommentar von Daniela Kuhr in der Süddeutschen Zeitung vom 13.10.2011 externer Link

Deutsche Bahn: Der Winter kann kommen

Die Deutsche Bahn sieht sich für Herbstlaub, Schnee und Kälte gut gerüstet. Sollte der Fahrplan doch mal nicht zu halten sein, hat der Konzern mit einer Ausrede schon vorgesorgt. Artikel von Christian Schlesiger in der Wirtschaftswoche vom 05.10.2011 externer Link. Aus dem Text: "(.) Schon jetzt hat der Konzern aber eine Begründung parat gelegt, sollte der Fahrplan dann doch mal nicht zu halten sein: Die Verfügbarkeit der Fahrzeuge im Personenverkehr bleibe angespannt. Durch die verkürzten Ultraschalluntersuchungen - zehnmal häufiger als vom Hersteller vorgesehen - fehlen im täglichen Betrieb bis zu 18 ICE-Züge. Zusätzlich verspäte sich die Lieferung der 16 neuen ICE 3-Züge von Siemens, heißt es beid er Bahn. Zudem gebe es seit Längerem erhebliche Verzögerungen bei der Auslieferung von 178 Nahverkehrstriebwagen des Typs Talent 2 von Bombardier."

Mogelpackung Bahn-Bilanz

Womit die DB AG tatsächlich ihr Geld verdient und wer ihre Gewinne ­erwirtschaftet. Vorabdruck aus der Lunapark21 Extra 05 von Winfried Wolf und Bernhard Knierim in der jungen Welt vom 21.06.2011 externer Link. Aus dem Text: "Die offizielle Bilanz der Deutschen Bahn AG für das vergangene Jahr 2010 wurde am 31. März 2011 auf der traditionellen Bilanzpressekonferenz durch den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube, vorgestellt. Der folgende Text ist ein Auszug aus dem in dieser Woche erscheinenden Alternativen Geschäftsbericht Deutsche Bahn AG 2010, der unter anderem von dem Bündnis »Bahn für Alle« getragen wird. Der Alternative Geschäftsbericht erscheint als Lunapark21 Extra 05 im Format A4 mit einem Umfang von 64 Seiten. Das Heft kostet vier Euro und wird dieser Tage an allen größeren Bahnhofskiosken erhältlich sein..." Siehe dazu: "Deutsche Bahn - Alternativer Geschäftsbericht 2010" Bestellmöglichkeit bei Robin Wood externer Link

Stress im Zug: Bahnpersonal unter Druck

"Sie werden beschimpft, bedroht, sogar verprügelt - 70 Prozent der Bahn-Mitarbeiter an Bord sind einer aktuellen Studie zufolge schon mindestens einmal Opfer eines Übergriffs geworden. Vor allem Zugbegleiter bekommen täglich den Frust unzufriedener Bahnkunden zu spüren. Gleichzeitig stehen viele von ihnen massiv unter Druck. Denn sie werden permanent von der Bahn überwacht..." Beitrag von Christian Esser und Astrid Randerath in der Sendung Frontal 21 vom 16.11.2010 externer Link. Siehe dazu

Putzkräfte bei der Bahn: "Die Leute schuften sich kaputt"

"Menschenunwürdig", so nennen Mitarbeiter die Bedingungen bei der Bahn-Tochter DB Services. Das Unternehmen will davon nichts wissen. Doch bei den Reinigungskräften des Konzerns werden nach Recherchen von SPIEGEL ONLINE wichtige Arbeitsschutzmaßnahmen offenbar konsequent missachtet." Artikel von Anne Seith auf Spiegel-Online vom 25.10.2010 externer Link

Zugbegleiter: Beleidigt, bespuckt, angegriffen

Um sich vor Übergriffen zu wehren, dürfen Zugbegleiter der Bahn falsche Namen benutzen. Per Rundschreiben kam die Mitteilung, dass auf den Namensschildern an den Dienstuniformen Pseudonyme stehen dürfen. Artikel von Joachim Frank und Peter Kirnich in der Frankfurter Rundschau vom 17.10.2010 externer Link

Ausstieg in Fahrtrichtung: Durchsageterror bei der Deutschen Bahn

„Die Älteren werden sich vielleicht noch dunkel erinnern: Es gab einmal eine Zeit, da konnte man in einen Zug steigen und stundenlang fahren, ohne auch nur ein einziges Mal von einer Durchsage belästigt zu werden. Da in dieser glücklichen Ära die allermeisten Züge pünktlich waren, wusste der Reisende, wann er auszusteigen hatte. Mit welchen Anschlusszügen es weiterging, hatte er ohnehin schon vor der Fahrt ermittelt. Blieb nur noch die dramatische Frage: Auf welcher Seite steige ich aus? Dieses Problem ließ sich durch einen Blick aus dem Fenster lösen: Da, wo neben dem Zug der Bahnsteig auftauchte, sollte man tunlichst den Zug verlassen…Artikel von Egon Müller auf Telepolis vom 03.10.2010 externer Link

Bahn wird fairer

"Arbeiter, die für die Deutsche Bahn Baustellen sichern, Fahrzeuge reinigen oder Security-Arbeiten erledigen, sollen mehr Schutz bekommen. Deshalb unterzeichnen die Bahn, Gewerkschaften und Verbandsvertreter ein Fairness-Abkommen. Weniger als fünf Euro Stundenlohn, zwei Schichten durcharbeiten, keine Sicherheitswesten bei der lebensgefährlichen Arbeit auf Gleisen - Subunternehmen, die für die Deutsche Bahn Baustellen sichern, Fahrzeuge reinigen oder Security-Arbeiten erledigen, haben dem Unternehmen in den vergangenen Jahren keine guten Schlagzeilen gebracht. Damit Lohn- und Sozialdumping ein Ende haben, unterzeichneten am Montag in Frankfurt Bahn, Gewerkschaften und Vertreter der Verbände der Gleissicherungsunternehmen ein Fairnessabkommen. Initiiert hat dies der Verein Mobifair, der 2006 aus den Bahngewerkschaften hervorgegangen ist und der Bahn wie ihren Subunternehmen auf die Finger schaut..." Artikel von Johanna Ritter in der Frankfurter Rundschau vom 20.09.2010 externer Link. Siehe dazu:

In der Hitze der Bahn

  • Vorsätzliche Körperverletzung im Sauna-ICE - Oder: Wie das Sparen auf Kosten von Fahrgästen und Beschäftigten eine logische Einheit mit Milliarden-Investitionen für die Global Player-Politik und den Bahnbörsengang bildet
    Aus dem Text: "(...) Im neuen Bahn-Drama reagierte der Bahn-Chef und das Top-Management der Deutschen Bahn AG mit Rüdiger Grube an der Spitze ähnlich wie zunächst das vorausgegangene Führungsteam unter Hartmut Mehdorn im PEP-Skandal und in vergleichbaren Fällen (nicht dauerfeste ICE-Achsen und Bahnspitzelaffäre): Erstens gibt man sich angesichts der heftigen Reaktionen von Fahrgästen und Öffentlichkeit ?völlig überrascht? und ?zutiefst betroffen?. Zweitens werden Schuldige präsentiert, die sich außerhalb des Top-Managements befinden. Drittens wird abgestritten, dass die skandalösen Vorkommnissen in einem Zusammenhang mit der Orientierung auf Gewinnmaximierung und auf einen Bahnbörsengang stehen könnten. Der Skandal mit den Sauna-ICE und die verheerenden Reaktionen von Bahnvorstand und Bahnchef auf denselben haben eine enorme innere Sprengkraft. Es geht nicht um ?Komfortverluste?. Es geht um die körperliche Unversehrtheit der Fahrgäste. Es geht darum, dass die Bahn als Resultat einer brutalen Orientierung auf Sparen auf Teufel komm raus und auf eine Bahnprivatisierung ihre Fernreisezüge mit offenkundig unzureichend dimensionierten Klimaanlagen ausstattet oder diese unzureichend wartet. Denkbar ist auch, dass die immer wieder auftretenden Abfälle in der Stromversorgung zu Ausfällen oder auch zu einem bewussten Abschalten von Klimaanlagen führten. Spätestens seit den Ereignissen in den Sauna-ICE-Zügen vom Sommer 2010 wurde deutlich, dass man hier von fahrlässig, wenn nicht gar vorsätzlich begangener Körperverletzung ausgehen muss. Im diesem Sinn argumentierte auch die Aufsichtsbehörde, das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) in einem ersten Schreiben an die Deutsche Bahn AG vom 14. Juli 2010..." Langfassung eines Artikel von Winfried Wolf pdf-Datei, erstmals erschienen in: besser verkehren - Verkehrspolitisches Zirkular Heft 03,Juli 2010, herausgegeben vom MdB-Büro Sabine Leidig, zuletzt in einer erheblich gekürzten Fassung in der jungen Welt vom 31.07.2010

  • "Wo, Herr Grube, soll denn ein Ersatzzug herkommen?" Interview mit einem Zugbegleiter
    Das Interview führte Winfried Wolf am 18. Juli 2010. Die erste elektronische veröffentlichte Fassung löste intensive Debatten unter Zugbegleitern und anderen Bahnbeschäftigten aus. Es gab auch Kritik an Details. Auf Bitte des Interviewten wurde das Interview am 28.7. vor dem Hintergrund dieser Debatten und der Kritik an drei Stellen modifiziert. Langfassung des Interviews von Winfried Wolf pdf-Datei, zuerst erschienen in einer gekürzten Fassung in der jungen Welt vom 31.07.2010

  • Information P.T-0-B 62 - Zustand Flotte ICE2 - bundesweit
    "...Um einen Tag herauszugreifen: Am 5. August 2008 waren laut Protokoll der Instandhaltung der Deutschen Bahn AG morgens um 6 Uhr, also nach den nächtlichen Wartungsarbeiten, bei der gesamten ICE-2-Flotte, von der es 44 Garnituren gibt, der folgende ICE-2-Flottenzustand registriert: Es gab einen Ausfall der ?Traktion? - der ICE-2 blieb schlicht liegen. Es gab vier Defekte mit der Charakterisierung ?Bremse abgeschaltet?. Fünf mal lautete die Bilanz: ?gestörte Bugklappe?. Gemeldet wurden vierundzwanzig ?gestörte WC?. Schließlich gab es sieben Mal die Eintragung ?Klima(anlage) defekt?. Siehe dazu die ?Information P.T-0-B 62?. Es dürfte sich dabei um Defekte handeln, von denen auch mehrere auf eine an dem betreffenden Tag in Einsatz befindliche Garnitur zutreffen können (also z. B. ein ICE-2 mit zwei nicht funktionierenden Toiletten und einem Wagen mit nicht funktionierender Klimaanlage). Da festgehalten wird ?Stand 06.00 Uhr? sind Mehrfachzählungen - zwei Fahrten desgleichen ICE an einem Tag - ausgeschlossen. Es lässt sich grob geschätzt sagen, dass an einem heißen Tag sieben von 44 ICE-2-Einheiten oder gut 15 Prozent der verkehrenden ICE-2 einen Ausfall der Klimaanlage - zumindest bei einzelnen Reisezugwagen - zu verzeichnen hatten. Zumindest ein Teil dieser ICE-Garnituren wurde dann mit diesen Defekten eingesetzt..." So Winfried Wolf in seinem oben verlinkten Text "Vorsätzliche Körperverletzung im Sauna-ICE". Hier das belegende Dokument P.T-0-B 62 pdf-Datei

  • By the way
    Mag Wompel ist am Wochenende mit dem ICE nach Hamburg und wieder zurück gefahren. Die gute Nachricht: Sie hat überlebt! Die schlechte: Es war knapp! Auf dem Hinweg war die Klimaanlage und die Getränkekühlung ausgefallen. Das Zugpersonal sprach süffisant von "neuen technischen Herausforderungen". Die Rückfahrt begann in Hamburg bereits 40-Minuten verspätet, der Zug konnte wegen eines technischen Defektes nicht schneller als 120 km/h fahren und war gleichzeitig noch völlig überfüllt. In Münster hatte sich die Verspätung auf über eine Stunde angereichert und Mag hat den Zug verlassen, um sich in einem anderen, ebenfalls verspäteten IC nach Bochum zu retten. Immerhin angekommen...

  • An den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG
    "Sehr geehrter Herr Grube! Sie greifen, wie es in vielen Medien berichtet wurde, das Verhalten des Zugpersonals im Zusammenhang mit den Vorfällen um gestörte Klimaanlagen massiv an. Sie sagen, dass es klare Regeln in solchen Fällen gibt, an die sich Zugführer und Zugbegleiter nicht gehalten haben sollen. Es wäre schön, wenn Sie diese Regeln nicht nur den Medien, sondern auch uns Eisenbahnern mitteilen würden. Uns sind diese nämlich nicht bekannt. (...) Mit freundlichen Grüßen Ihre frustrierten Mitarbeiter" Beitrag von der Standpunkt-Redaktion bei Netzwerk-IT vom 20.07.2010 externer Link
  • 70 Grad im ICE - Das Elend mit der Pannen-Bahn
    Manuskript der Sendung vom 20.Juli 2010 von Christian Esser, Astrid Randerath und Katja Sodomann bei Frontal21 externer Link pdf-Datei. Aus dem Text: "Ein alter Eisenbahnerwitz geht so: Wir haben nur vier Probleme - Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Kälte und Hitze sind die Feinde der Deutschen Bahn. Was die dazu brachte, dieser Tage noch einen Witz zu reißen: Der Klimawandel sei schuld an den Pannen im ICE. Kann aber keiner drüber lachen. Erst recht nicht die, die beispielsweise schon in bis zu 70 Grad heißen Zügen gesessen haben.Mit Sinn für Humor kommen Bahnkunden längst nicht mehr über die Runden. Risikofreude ist gefragt. Denn das Sparen des Unternehmens hat inzwischen gefährliche Folgen, weil die Technik der Züge immer pannenanfälliger wird - zeigen Christian Esser und Astrid Randerath."
  • Schuldlos in die Schlagzeilen?
    "Nach dem Winter - Chaos, dem immer noch andauernden S-Bahn-Chaos sind es diesmal reihenweise ausgefallene Klimaanlagen. Die an die Öffentlichkeit getretenen Ereignisse mit den ICE - Zügen sind nur die Spitze des Eisbergs. Ausfälle treten im Prinzip an fast allen klimatisierten Zügen auf. Für uns Eisenbahner sind diese Situationen normaler Arbeitsalltag - seit Beginn der Privatisierung." Beitrag von der Standpunkt-Redaktion auf Netzwerk-IT vom 17.07.2010 externer Link

»Guten Morgen, du Arschloch!«

"Allein in Nordrhein-Westfalen registrierte die Polizei 2009 über 180 Körperverletzungen an Mitarbeitern der Deutschen Bahn. Die Dunkelziffer soll höher liegen. Die Bahn will nun bis Oktober rund 3000 ihrer 4800 Zugbegleiter zum »Deeskalationstraining« schicken." Artikel von Marc Lechtenfeld im Neues Deutschland vom 16.04.2010 externer Link

Wenn der Lokführer keine Blähungen hat und die Sonne scheint

Offener Brief an den Chef der Deutschen Bahn von Joachim Jakobs auf Telepolis vom 01.03.2010 externer Link. Aus dem Text: "Lieber Herr Grube, kennen Sie Friedrichsfeld? Vermutlich nicht. Gern helfe ich Ihnen aber auf die gedanklich richtige Schiene: Friedrichsfeld ist ein Stadtteil von Mannheim und Ihr Unternehmen bewältigt die Strecke bis zum Hauptbahnhof der Quadratestadt in zehn Minuten. Zumindest theoretisch. Wenn der Lokführer keine Blähungen hat und die Sonne scheint. Also wenn der Fahrplan eingehalten wird, dauert es gar nicht lang, und schon ist man im Zentrum. Oder die, die im Zentrum sind, können den Zug aus Friedrichsfeld erklimmen und von da aus weiterfahren.
Heute ist es in der Kurpfalz kalt, windig und regnerisch. Und vermutlich haben die Lokführer in Süddeutschland kollektive Darmbeschwerden: Ich sitze hier am Hauptbahnhof und warte auf den Zug. Er hat zehn Minuten Verspätung. Also genauso viel Verspätung wie die Fahrzeit ab Friedrichsfeld selbst. Eine reife Leistung.
Was im Nahverkehr nicht klappt, funktioniert auf großen Strecken noch viel weniger. In der letzten Februarwoche stempelten Sie den Winter zum Sündenbock. Ab Ende 2011 sollen die Achsen von 67 ICE ausgetauscht werden: (Warum eigentlich nicht gleich?). Das kann drei Jahre dauern. Bis dahin müsse - insbesondere im Winter! - mit Verspätungen gerechnet werden...
"

"Schwarzbuch" Bahn

  • Chaos mit System
    Immer neue Vorwürfe gegen die Bahn AG. Mitarbeiter berichten von katastrophalen Zuständen in den Werkstätten und Einsätzen defekter Züge. Artikel von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 19.01.2010 externer Link
  • Arbeitsbedingungen bei der Bahn: ICE-Lokführer pinkeln in Kaffeebecher
    "Bahn-Angestellte berichten von haarsträubenden Arbeitsbedingungen. Lokführer bemängeln 14-Stunden-Schichten. Und: "Man fährt schon mal mit einem ICE mit einzelnen ausgeschalteten Bremsen oder weniger Antrieben." Ein Gutachter rügt, die Bahn habe nicht aus Eschede gelernt..." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 18.01.2010 externer Link
  • "Schwarzbuch" Bahn: Bei der Bahn arbeiteten Billig-Löhner für 1,50 Euro
    "Nachdem die Deutsche Bahn die Beschäftigung von Billigarbeitern zum Schneeschippen eingeräumt hat, berichten die Autoren eines "Schwarzbuchs" zur Bahn: Im Gleisbau seien Arbeiter mit 1,50 Euro pro Stunde bezahlt worden. Das Buch dokumentiert Pleiten und Pannen. Doch am Ende bleiben Fragen offen..." Artikel von Nikolaus Doll in Die Welt vom 18. Januar 2010 externer Link

Schmutzige Winterdienste

Schneeschippen zu Dumping-Löhnen: Billigarbeiter aus Osteuropa reinigen Züge und Bahnhöfe der Bahn. Der Konzern spricht von "wenigen Einzelfällen", Kritiker von einer "weit größeren Dimension". Artikel von Uwe Ritzer in der Süddeutschen Zeitung vom 16.01.2010 externer LinkAus dem Text: ".Die Billigarbeiter waren die letzten und schwächsten Glieder eines Subunternehmersystems. Mehrere DB-Service- und Regionalgesellschaften vergeben nicht nur Winter- und Reinigungsdienste an Fremdfirmen. Im nunmehr aufgeflogenen Fall in Berlin/Brandenburg war die Firma Sitex Orbis Vertragspartner der Bahn. Sie wollte auf Nachfrage keine Stellungnahme abgeben. Auf ihrer Internetseite behauptet Sitex Orbis, "Europas führender Anbieter von integrierten Objektbetreuungs- und Sicherungslösungen" zu sein. Im konkreten Fall hat Sitex Orbis eine andere Firma als Subunternehmen beauftragt. Dieses soll die Bulgaren losgeschickt haben. Sitex Orbis hat gegen diese Firma inzwischen Strafanzeige erstattet und selbst von der Bahn eine Abmahnung kassiert."

Die Bahn baut ab: 1000 Stellen im Güterverkehr gekappt

"Von Die Deutsche Bahn hat im Schienengüterverkehr wegen der Wirtschaftskrise bereits 1000 Arbeitsplätze gestrichen. Insgesamt sollen 3900 Stellen wegfallen, so Logistikvorstand Karl-Friedrich Rausch. Die Gewerkschaft Transnet kritisiert den beabsichtigten Kahlschlag scharf. "Jetzt massiv Personal zu streichen und Güterbahnhöfe dicht zu machen, heißt, wenn die Krise vorbei ist, am Aufschwung nicht teilhaben zu können", sagte der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Zell der FR..." Artikel von Thomas Wüpper in der Frankfurter Rundschau vom 04.01.2010 externer Link

Der Knacks

1000 Menschen werfen sich jedes Jahr in Deutschland vor einen Zug oder eine Bahn. Wilhelm Kurz ist bis zum 7. Oktober 1999 Fahrer bei den Kölner Verkehrs-Betrieben. Artikel von Detlef Esslinger in der Süddeutsvchen Zeitung vom 04.12.2009 externer Link

Nach Enkes Tod: Warum die Bahn über Selbstmorde schweigt

"Es passiert durchschnittlich drei Mal am Tag: Ein verzweifelter Mensch nimmt sich das Leben, indem er sich vor einen fahrenden Zug wirft. Die Eisenbahner schweigen lieber zu den Vorfällen - sie fürchten den "Werther-Effekt". Artikel in der Financial Times Deutschland vom 11.11.2009 externer Link. Aus dem Text: "Je länger über Selbstmorde in den Medien berichtet wird, um so stärker ist der Anstieg an Suiziden in der Allgemeinbevölkerung - so die Theorie des "Werther-Effekts", der nach Goethes tragischem Helden benannt ist. Nimmt sich ein verzweifelter Mensch das Leben, indem er sich vor einen fahrenden Zug wirft, sind die Eisenbahnunternehmen extrem zurückhaltend mit Informationen darüber. Sie fürchten eine Welle von Nachahmungstaten. (...) Die Bahn äußerte sich am Mittwoch erschüttert über das "tragische Ereignis" und sicherte zu, der Lokführer werde intensiv psychologisch betreut. Statistisch erlebt es jeder Lokführer drei Mal in seiner Berufslaufbahn, dass sich jemand vor den Zug wirft. Wie sehr der Eisenbahner davon betroffen ist, hängt von den Umständen und von seiner psychischen Konstitution ab, aber zum Beispiel auch von dem Zugtyp. (...) Der betroffene Lokführer wird anschließend vom Dienst freigestellt und entsprechend seinen Bedürfnissen psychologisch betreut. Nach dieser Phase wird ebenfalls unter Berücksichtigung der Wünsche des Triebfahrzeugführers entschieden, ob er wieder im Führerstand arbeitet. Wenn nicht, stellt die Bahn eigenen Angaben zufolge sicher, dass er an einem anderen Arbeitsplatz tätig werden kann..."

Krieg der Bahnen

Auf dem Schienennetz Europas droht Verdrängungswettbewerb. Um gute Karten zu haben, setzen französische und deutsche Lobbyisten auf Privatisierung. Artikel von Hans-Gerd Öfinger in der jungen Welt vom 05.11.2009 externer Link. Aus dem Text: „Wenn die Deutsche Bahn (DB) in den kommenden Jahren von mehreren Seiten unter noch stärkeren Konkurrenzdruck gerät, dann ist dies nicht nur eine Folge geplanter Gesetzesänderungen durch die Regierung Merkel. Bei der zunehmenden Liberalisierung im Verkehrsbereich ist die DB Täter und Opfer zugleich. So kommt die Ankündigung der französischen Staatsbahn SNCF, ab 2011 im bundesdeutschen Inlandsverkehr über ihre deutsche Tochterfirma Keolis mit eigenen Schienenfernverbindungen von Frankfurt nach Hamburg und Berlin der DB Konkurrenz zu machen, für Insider nicht überraschend. Sie ist eine logische Folge der Expansionsbestrebungen bisheriger Staatsbahnen in Europa, die statt einer Weiterentwicklung der jahrzehntelang vorangetriebenen grenzüberschreitenden Kooperation sich nun gegenseitig Marktanteile abjagen wollen...

Kahlschlag bei der Güterbahn. DB-Vorstand will beim Güterverkehr sparen - Stellenabbau inklusive

"Der Konflikt um den befürchteten Kahlschlag bei der Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn (DB), DB Schenker Rail, wird heute den Aufsichtsrat beschäftigten. Die Arbeitnehmervertreter erwarten dabei Klarheit über Meldungen, wonach der Vorstand unter dem neuen Vorsitzenden Rüdiger Grube eine Schließung von Güterverkehrsstellen und den Abbau von bis zu 7000 Stellen plant." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im ND vom 09.09.2009 externer Link

Der neue Bahnchef

  • Bahngewerkschaften in der Grube
    "Die Führungs- und Vertrauenskrise bei der Deutschen Bahn (DB), die im vorzeitigen Abtritt des bisherigen Bahnchefs Hartmut Mehdorn ihren Höhepunkt fand, wurde zum Erstaunen vieler Beobachter reibungs- und lautloser überwunden als erwartet. Sein Nachfolger wird als »Glücksgriff« gepriesen." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 24.04.2009 externer Link

  • Neuer Bahnchef - bewußte Kontinuität im Negativen
    "Bleibt es bei der Entscheidung der Bundesregierung, den Auto-, Flugzeug- und Rüstungsmann Rüdiger Grube zum neuen Bahn-Chef zu küren, dann heißt dies: Bei der Bahn soll - verschärft - die Konkurrenz das Sagen haben. Gleichzeitig droht mit dem Daimler- und EADS-Manager die Fortsetzung der fatalen Orientierung auf Expansion und Privatisierung." Artikel von Winfried Wolf in der jungen Welt vom 03.04.2009 externer Link
  • Bahngewerkschaft TRANSNET muss Farbe bekennen: Nein zu Grube! Für einen Neuanfang der Bahn!
    "Die Initiative Bahn von unten in TRANSNET fordert den Hauptvorstand der Gewerkschaft auf, die Benennung des bisherigen Daimler-Managers Rüdiger Grube zum neuen Bahnchef abzulehnen und auf eine grundlegende Neuausrichtung der Bahn zu dringen. "Mit einem Mann der Auto-, Luftfahrt- und Rüstungsindustrie ist kein Neuanfang möglich", erklärt der Frankfurter Bahn-Betriebsrat Alfred Lange. Nach dem durch die Schnüffelaffäre erzwungenen vorzeitigen Rücktritt des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn sei nun zuallererst eine lückenlose Aufarbeitung der Bespitzelung und Überwachung notwendig. Möglicherweise seien nun auch noch weitere Rücktritte von Verantwortlichen nötig." Extrablatt von der Basisinitiative Bahn von unten in TRANSNET vom 05.04.2009 externer Link pdf-Datei

Begleiterscheinungen der Expansion

„Heftige Machtkämpfe im In- und Ausland begleiten die Expansion der Deutschen Bahn AG. Die Zukaufsstrategie des Konzernmanagements sei "aggressiv" und "anmaßend", beschwert sich der Vorsitzende der französischen Bahn. Britische Gewerkschafter werfen dem deutschen Unternehmen vor, die größte Güterbahn des Landes nur aus taktischen Gründen erworben zu haben und jetzt ihre Infrastruktur zu ruinieren. Während die Firmenspitze die deutsche Weltmarktposition mit Geschäften am Persischen Golf und in Ostasien stärkt, provoziert sie mit einem hartnäckigen Sparkurs gegenüber den Beschäftigten im Inland im zweiten Jahr in Folge Streiks. Neue Proteste ruft die Bespitzelung von 173.000 Mitarbeitern durch die Firma hervor. Kritiker sprechen von totalitären Praktiken. Das weithin als rücksichtslos empfundene Vorgehen des Managements gilt der Umsetzung des erklärten Ziels, zum "weltweit führenden Mobilitäts- und Logistikunternehmen zu werden"…“ Artikel bei den Informationen zur Deutschen Außenpolitik externer Link - german-foreign-policy vom 30.01.2009

Bahn kopiert Autofirmen

"Die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn, Railion, plant offenbar radikale Einschnitte. Es wird geprüft, zahlreiche Rangierbahnhöfe vorübergehend zu schließen. Statt der üblichen zwei- bis dreitägigen Weihnachtspause sollen die Anlagen nun zeitweise stillgelegt werden. Gedacht ist an vier Wochen von Mitte Dezember bis Mitte Januar. In dieser Zeit sollen dann Überstunden und Urlaub genommen bzw. Minusstunden geschrieben werden. Betroffen sind rund 10000 Beschäftigte in den bundesweit 37 Rangier- und Knotenbahnhöfen, vor allem Lokrangierführer, Rangierer und Wagenmeister..." Junge Welt Bericht vom 27.11.2008 externer Link

Bahn in der Kritik: Wenn der Schaffner plötzlich ausrastet

Nach dem jüngsten Hinauswurf einer Minderjährigen klagen Gewerkschafter über den Druck auf viele Kollegen. Artikel von Moritz Drung in der Taz-Berlin vom 13.11.2008 externer Link. Aus dem Text: "."Die Kollegen stehen unter einer ungeheuren Belastung. Der Frust über die schlechten Arbeitsbedingungen ist hoch", versucht sich Uwe Reitz, Sprecher der Bahngewerkschaft GDBA, an einer Erklärung. Die Schaffner fühlten sich mit Problemen wie pöbelnden und mitunter gefährlichen Reisenden allein gelassen. "Die bekommen von ihren Vorgesetzten oft nur zu hören: Wenn du damit nicht klarkommst, dann such dir einen anderen Job." Vielen Zugbegleitern macht auch der zunehmende Wettbewerb auf der Schiene Angst, meint Hans-Gerd Öfinger von der Initiative "Deine Bahn": "Die Angst um Arbeitsplätze geht um. Wegen den Ausschreibungen haben alle Angst vor Dumpinglöhnen." Der Hintergrund: Immer mehr Regionalstrecken werden von den Bundesländern ausgeschrieben. Im Wettbewerb mit privaten Anbietern hat die DB-Regio angekündigt, selbst Tochtergesellschaften zu gründen. In diesen würden niedrigere Löhne als bisher üblich gezahlt werden. Schon jetzt sind in den Regionalzügen sogenannte Revisoren unterwegs - intern "Mystery-Customer" gennant. Deren Job ist es, im Auftrag der Bahn die Arbeit der Schaffner zu kontrollieren. Dabei gehe es nicht nur um den korrekten Umgang mit den Fahrgästen, sondern auch "um eine anständige Rasur oder den Körpergeruch der Kollegen", weiß Joseph-Karl Hazod, Sprecher des Bundesarbeitskreises Zugbegleiter der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)."

Flexibilität, Arbeitsverdichtung und Verunsicherung - der Umbau der Deutschen Bahn aus der Sicht der Beschäftigten

"Der Umbau der Deutschen Bahn AG bringt große Belastungen für die Beschäftigten. Nach jahrelangem Stellenabbau hat sich die Arbeitsbelastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark verdichtet. Häufige, wenig transparente Umstrukturierungen und die Sorge um den Arbeitsplatz verunsichern viele Beschäftigte, obwohl die Identifikation mit dem Unternehmen nach wie vor groß ist. Das ergibt sich aus einer neuen, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Untersuchung unter der Leitung von Prof. Dr. Hildegard Maria Nickel." Pressemitteilung der Hans Böckler Stiftung vom 01.10.2008 externer Link

Arbeitsplatzgarantie bis 2023 oder Farce?

  • Ex-Gewerkschafter Hansen spricht von Jobabbau bei der Bahn
    "Kaum hat der Ex-Chef der Bahngewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, seine neue Aufgabe als Arbeitsdirektor der Deutschen Bahn angetreten, kündigte er einen Stellenabbau an. Zudem sollen Lokführer auch mal in den Zugabteilen sauber machen. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn widersprach." Artikel in der FTD vom 16.05.2008 externer Link. Siehe dazu auch:

    • Wendehals mit Statusvorteil
      "Frech und dreist - der einstige Gewerkschafter als Top-Manager und Topverdiener. Via "Bild" verkündet Norbert Hansen, wie er als Arbeitsdirektor Jobs einsparen will. Das ging selbst Bahn-Chef Hartmut Mehdorn zu schnell. Er dementiert." Ein Kommentar von Melanie Ahlemeierin der Süddeutschen Zeitung vom 16.05.2008 externer Link
    • "Ein Lokführer kann auch mal Abteile aufräumen"
      ".BILD: Was heißt das konkret? Norbert Hansen: Ein Beispiel: Es gibt mittlerweile viele regionale Bahngesellschaft, die zeigen, wie es gehen kann. Da ist dann z.B. ein Lokführer nicht nur dafür verantwortlich, den Zug zu steuern - sondern kann in den Zugabteilen auch mal aufräumen oder auf einem kleinen Bahnhof mit anpacken. So was ist in einem großen Konzern wie der Bahn AG natürlich schwieriger. Aber in diese Richtung müssen wir langfristig denken. (.) BILD: Apropos Tarif - als Bahnvorstand werden Sie doch sicher ein Vielfaches verdienen im Vergleich zu ihrem früheren Job...? Norbert Hansen: Wenige wird es sicher nicht sein - aber darüber muss ich erst noch verhandeln. Die Verträge sind noch nicht unterschrieben. Eines kann ich aber sagen: Verglichen mit anderen großen Konzernen zahlt die Bahn deutlich weniger." Interview von Rolf Kleine und Oliver Santen in Bild vom 16.05.2008 externer Link
  • Gewerkschaften stimmen Bahn-Privatisierung zu
    "Die Gewerkschaften Transnet und GBDA haben ihren Widerstand gegen die Teilprivatisierung der Bahn aufgegeben. Das Unternehmen einigte sich mit den Gewerkschaften auf einen Kündigungsschutz für die Mitarbeiter bis zum Jahr 2023." Meldung im Spiegel vom 15.05.2008 externer Link
  • Bahn: "Planen keine Tarifflucht"
    "Die Deutsche Bahn will nach ihrer Teilprivatisierung offenbar Bereiche ihres Regionalverkehrs in bis zu 30 Tochtergesellschaften mit 9000 Beschäftigten ausgliedern. Einem entsprechenden Beschluss habe der Vorstand des Konzerns bereits im Februar zugestimmt, berichtet die "Bild am Sonntag". Betroffen seien vor allem Lokführer. (.) Auch die größte deutsche Eisenbahngewerkschaft Transnet, warnte den Konzern vor Tarifflucht. "Das würde die Gewerkschaft nicht akzeptieren", sagte Transnet-Sprecher Michael Klein. Im Tarifvertrag sei geregelt, dass keine Ausgründungen mit dem Ziel der Tarifflucht erfolgen dürften. Transnet forderte die Deutsche Bahn AG auf, sich an die bestehenden Tarifregelungen zu halten. "Wir erwarten umgehend eine Klärung."."Artikel von Beate Kranz im Hamburger Abendblatt vom 13.05.2008 externer Link
  • Tarifvertrag verhindert Entlassungen nicht
    ". "Die Behauptung von Transnet und GDBA, ein Kündigungsschutz sei bis ins Jahr 2023 gesichert, ist falsch", sagte Öfinger. "Der vereinbarte konzernweite Arbeitsmarkt verhindert keine betriebsbedingten Kündigungen, die der laufende Tarifvertrag nur bis 2010 ausschließt." Die Gewerkschaften haben sich mit der Zusage der DB AG begnügt, dass über eine Verlängerung des Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrags ab 2010 verhandelt wird. "Dies ist keine Zusage auf Kündigungsverzicht", betonte Öfinger." Pressemitteilung Bündnis "Bahn für Alle", Frankfurt am Main, 6. Mai 2008 externer Link
  • Ein stumpfes Schwert
    Die von den Gewerkschaften und der Bahn AG vereinbarte »Beschäftigungssicherung« hat sich als Farce erwiesen. Deswegen will die GDL jetzt aussteigen. Artikel von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 09.05.2008 externer Link
  • Keine Entlassungen bis 2023
    "Kurz vor der Koalitionsentscheidung über einen Börsengang der Deutschen Bahn hat das Unternehmen nach Angaben von Gewerkschaften langfristige Arbeitsplatzgarantien zugesagt. Bis Ende 2023 solle es in Zusammenhang mit einer Teilprivatisierung keine betriebsbedingten Kündigungen geben, teilten Transnet und GDBA am Freitagabend nach einem fünfstündigen Treffen mit Konzernchef Hartmut Mehdorn in Berlin mit." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 26.04.2008 externer Link

BigBrotherAward 2007 in der Kategorie "Wirtschaft" für die Deutsche Bahn AG

Der BigBrotherAward 2007 in der Kategorie "Wirtschaft" geht an die Deutsche Bahn AG, da sie systematisch anonymes Reisen mit den Mitteln des faktischen Zwangs unmöglich macht: Auflösen von Fahrkartenschaltern, Automaten ohne Bargeldannahme, personalisierter Kauf im Internet, Abfrage des Geburtsdatums und Zwangsabgabe eines Bildes bei Bahncards, flächendeckende Videoüberwachung und ein RFID-Chip in der Bahncard 100 ohne Kunden zu informieren u.v.m. Siehe die Laudatio externer Link. Aus der Laudatio von padeluun: ".Ein Staatskonzern, der so viele Bewegungsdaten von Menschen sammelt, stellt ein hohes Risiko dar. Ein Konzern, der Profit abwerfen soll, ist kein guter Garant für vertraulichen Umgang mit personenbeziehbaren Daten.
10.000 Fahrkartenautomaten gibt es in ganz Deutschland, die keine Brötchen, aber Fahrkarten verkaufen. 10.000 Automaten, für die weder Sozialabgaben noch Lohnsteuer abgeführt werden. 10.000 Automaten, die alle gleichgeschaltet am großen Zentralrechenzentrum hängen. 10.000 Automaten, die zusammen mit ihren Spießgesellen, den am Internet angeschlossenen Heim-PCs, Daten saugen und ihren Herren ausliefern. 10.000 Automaten, die von Videokameras überwacht werden, damit sie nicht fortlaufen ... weil selbst sie die soziale Kälte nicht ertragen können.
"

Gehaltssprung: Maßhalten gilt nicht für den Bahn-Vorstand

"Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn (DB) könnten weiterhin Streiks anstehen. Die Forderung der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) nach einem eigenen Tarifvertrag und 31 Prozent mehr Geld lehnt das Unternehmen als nicht machbar ab. Für die Führungsmannschaft des Staatskonzerns gelten offenbar andere Regeln: Seit dem Amtsantritt von Bahnchef Hartmut Mehdorn haben sich die Bezüge des Vorstands mehr als verfünffacht." Artikel von Thomas Wüpper in der Frankfurter Rundschau externer Link vom 25.08.2007

Bahn gewährte Betriebsräten Vorteile

„Die Deutsche Bahn (DB) versucht seit Jahren, Missstände im Umgang mit Betriebsräten aufzudecken und abzustellen. Wie jetzt bekannt wurde, hat das Unternehmen Arbeitnehmervertretern in der Vergangenheit zahlreiche problematische Vergünstigungen gewährt. In einem internen Revisionsbericht aus dem Jahr 2002, der der FTD vorliegt, bemängelten Prüfer "unzulässige Zulagen und Zuschläge" für Betriebsratsmitglieder. Die Prüfer kritisierten die hohe Zahl von Freistellungen für Betriebsratstätigkeiten. Sie bemängelten erhebliche Missstände wie nicht ordnungsgemäße Abrechnungen bei Dienstreisen. Viele Arbeitnehmervertreter hätten zudem widerrechtlich Leistungen des Konzerns in Anspruch genommen…“ Artikel von Ulf Brychcy (Hamburg) und Maike Rademaker (Berlin) in der Financial Times Deutschland externer Link vom 28.06.2007

Ausgeplündert und jetzt arbeitslos - Wie ein Werk der Bahn nach der Privatisierung in die Pleite getrieben wurde

„Es soll nach oben gehen, während wir alle im selben Korb sitzen.” Das sagte Ronald K., damals Werkleiter des Bahn-Fernmeldewerks Aubing, im Jahr 2000. Er fand salbungsvolle Worte, als es um die Zukunft des Werkes ging, das damals mit 150 Mitarbeitern gute Gewinne machte. Später, nach der Privatisierung, wurde Ronald K. (50) „Managing Director”, heute ist er nur noch Gesellschafter des Unternehmens, das inzwischen RCF-Repair-Center heißt…“ Artikel im Münchener Merkur externer Linkvom 24.11.2006. Siehe dazu auch:

Wiederholt sich Geschichte? Kopiert Tiefensee den Dawes-Plan? Bahnprivatisierung als Eigentumssicherungs-Modell (2007) und Bahnausplünderung als Dawes-Plan (1924)

„Das "Eigentumssicherungsmodell", das dem Bahnprivatisierungsgesetz zugrunde liegt, arbeitet im Kern mit einer Trickkonstruktion: Ganz formal bleibt der Bund Eigentümer der Infrastruktur, real verfügt die teilprivatisierte Deutsche Bahn AG jedoch über dieselbe wie ein realer Eigentümer. Nun heißt es, es handle sich um eine "bisher nie da gewesene Struktur". Falsch, sagt der Verkehrsexperte und Sprecher des Bündnisses "Bahn für Alle", Winfried Wolf. Just dasselbe gab es bereits 1924 mit dem Dawes-Plan. Damals sollte die Deutsche Reichsbahn dazu herhalten, die Reparationszahlungen (Kriegsschuld) des deutschen Staates zu begleichen. Damals wurde eine ähnliche Konstruktion wie mit dem Eigentumssicherungsmodell geschaffen, das "unsichtbare Eigentum", um zu ermöglichen, dass bis zu 5 Milliarden Reichsmark aus der Substanz der Eisenbahn an die Siegermächte flossen…Langfassung eines Artikel von Winfried Wolf pdf-Datei, zuerst erschienen in der jungen Welt vom 25.05.2007

Das neue Preissystem PEP der Bahn: 12 Gründe, weshalb Fahrgäste künftig der Bahn den Rücken kehren, lieber Auto fahren oder in die Luft gehen

Offener Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG Hartmut Mehdorn externer Link von der Initiative "Bürgerbahn statt Börsenbahn"

Unsere Wahl im Wahljahr 2002: Privatisierung ist weder ein Naturereignis noch gottgewollt

Flugblatt der Initiative "Bahn von unten" zum 1. Mai externer Link pdf-Datei

Magnetschwebebahn überflüssig

  • Magnetschwebebahn überflüssig. Transrapid und Metrorapid sind nach Ansicht der Gewerkschaft. TRANSNET verkehrspolitisch überflüssig. Der Nutzen ist nicht absehbar, die Kosten sind nicht kalkulierbar ... Die TRANSNET legte heute ihr "Un-machbarkeitspapier" vor. Zugleich forderte die Gewerkschaft, die Gelder für den Ausbau der Schieneninfrastruktur zu verwenden. Pressemitteilung der Transrapid vom 25 Februar 2002 externer Link
  • Das Un-Machbarkeitspapier der TRANSNET externer Linkpdf-Datei zu den beiden Magnetschwebebahn-Projekten in Nordrhein-Westfalen und Bayern im Wortlaut

Nur Fliegen ist billiger

Die Umsatzrendite der Bahn AG muss steigen, wenn sie an die Börse gehen will. Hartmut Mehdorn weiß, wie das zu erreichen ist: weniger Personal, weniger Nahverkehr, weniger Rabatt. Artikel von Christoph Villinger in der Jungle World externer Link 29 vom 11. Juli 2001

Die Bahn: unter die Räder gekommen

Artikel von Hans-Gerd Öfinger, erschienen in Sozialismus 12/2000

Specials

Privatisierung der Bahn

Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21

gegen Stuttgart 21

Berliner S-Bahn

Bahn International

Gründungskongress der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
im LabourNet Germany unter Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > real existierende Gewerkschaften in Deutschland > Transnet-Fusion mit GDBA

Gewerkschaften, Tarifverhandlungen und Konflikte

Darin die Sonderseiten:

Aktuelle Tarifverhandlungen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG

Aktuelle Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
(GDL)

Tarifverhandlungen der Gewerkschaften Transnet und GDBA bis 2010

2008: Versuch der Umgehung des Lokführertarifvertrages durch die Deutsche Bahn

2008: Norbert Hansens Seitenwechsel - vom Gewerkschaftsführer zum Arbeitsdirektor der Deutschen Bahn

Datenaffäre bei der Deutschen Bahn

Aktuelle Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
(GDL)

Darin die Sonderseiten:
Bonuszahlungen an Bahnmanager - Affäre 2008

Die Geschichte der Privatisierung der Deutschen Bahn: Nachrichten und Infos aus dem Jahr 2008 bis zur Absage des Bahn-Börsengangs November 2008

Die Geschichte der Privatisierung der Deutschen Bahn:
Nachrichten und Infos aus den Jahren 2004 bis 2007

Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen!
siehe auch

Bahn von Unten

Bahn von unten externer Link

DeineBahn

Bahn für alle

Bahn für Alle externer Link

Homepage der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG externer Link

Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer

Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer - GDL externer Link

ITF ITF

Internationale Transportarbeiter-Föderation externer Link


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