Selbstorganisation und Solidarität der Taxifahrer .nicht nur in Bremen!
"Die Arbeit unsere Gemeinschaft, die sich seit April diesen Jahres erfolgreich für die Rechte der Taxifahrer einsetzt, hat nicht nur weiterhin Zulauf aus dem eigenen Pflichtfahrgebiet. Bei derzeit ca. 225 Mitgliedern haben wir nicht nur doppelt so viele Mitglieder in 4 Monaten gewonnen, wie der Taxi-Ruf in 120 Jahren. Es gibt auch Anfragen und Hilferufe aus dem Bremer Umland. Zudem sind sogar bereits mehrere Kontakte zu ähnlichen Organisationen von Taxifahrern und anderen Arbeitnehmerverbänden entstanden, die uns solidarische Grüße übermittelt und zu einer Zusammenarbeit eingeladen haben. An mehreren Orten im ganzen Land, so scheint es, stehen erstmals Taxifahrer auf, organisieren sich und treten für ihre Rechte ein. In Zukunft werden wir daher unsere Aktivitäten auch auf die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen richten, und gemeinsame Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit anstreben." Aus dem Mitglieder-Info der IG Bremer Taxifahrer auf Bremen macht Feierabend vom 14.09.2012 . Siehe dazu:
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Taxi-Ruf Bremen verzichtet auf Knebelverträge / Vollversammlung der Taxi KollegInnen
"Der monopolistische Taxiunternehmerverein Taxi-Ruf Bremen e.V. (TR) verzichtet nach beharrlichem Drängen der Interessen-gemeinschaft Bremer Taxifahrer und mehreren Klagen aus der Fahrerschaft vor Gerichten nicht nur auf Zwangsmaßnahmen, sondern auch auf Knebelverträge (so genannte "Gestattungsverträge") für Bremer Taxifahrer. Auch diese waren letzten Endes rechtlich nicht mehr zu halten. Das ist ein wichtiger Sieg für alle Bremer Taxifahrer und Kleinunternehmer in ihrem Bestreben, das Gewerbe voranzubringen, und es ist eine weitere Pleite der TR-Führungsspitze." Auszug aus der Pressemitteilung der IG Bremer Taxifahrer auf Bremen macht Feierabend vom 02.11.2012
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Miese Arbeitsbedingungen: Der lange Weg zur Taxigewerkschaft
Kein Urlaubsgeld, kein Krankengeld, Wartezeiten werden nicht bezahlt: Angestellte Taxifahrer beginnen sich zu wehren. Artikel von Kristiana Ludwig in der TAZ vom 25.10.2012 . Aus dem Text: "Eine Demonstration für bessere Bezahlung? Die will der Hamburger Taxifahrer Jörn Napp unbedingt verhindern. Er hat Flugblätter gedruckt,und wenn er jetzt mit seinem Wagen am Bahnhof steht und auf Fahrgäste wartet, spricht er Kollegen an, die neben ihm parken. "Bitte geht nicht zu dieser Demo!", steht auf seinen Zetteln. Denn er glaubt, es sind die Falschen, die da versuchen, Hamburgs Taxifahrer zu mobilisieren.."
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Die Fahrer haben keine Lobby: Fünfzig Jahre weggeschaut
"Das Taxigewerbe wuchert weitgehend unkontrolliert. Nicht nur in Hamburg, sondern deutschlandweit. Davon profitieren die Fahrgäste. Sie zahlen wenig, die Politik bestimmt schließlich die Tarife, denn eine Taxifahrt soll nicht zu teuer sein. So machen es sich die Kommunen einfach. Dass Fahrer dafür prekär bezahlt werden, interessiert sie nicht." Kommentar von Kristiana Ludwig in der TAZ vom 25.10.2012
- Interessengemeinschaft (IG) Bremer Taxifahrer
Die Homepage
- Taxifahrer streiten mit Zentrale: Bremens Taxen vereinigen sich
Bremer TaxifahrerInnen wollen sich mit einer Interessengemeinschaft gegen den Unternehmerverband "Taxi-Ruf Bremen" zur Wehr setzen. Artikel von Simone Schnase in der TAZ Bremen vom 15.05.2012
ver.di-Aktionstage in der Speditions-, Logistik- sowie Kurier-, Express- und Paketdienstebranche
"Unter dem Motto "Gute Arbeit in der Logistik" ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten des Straßengüterverkehrs bei den Kurier-, Express-, Paketdiensten (KEP) und in der Logistik in der Zeit vom 1. Oktober bis 12. Oktober 2012 bundesweit zu Aktionen auf. Außerdem finden in der Branche weltweit Anfang Oktober vergleichbare Aktivitäten statt, die über den Dachverband ITF/ETF (Internationale/Europäische Transportarbeiter Föderation) koordiniert werden." Pressemitteilung von ver.di vom 30.09.2012
«Lkw-Fahrer, lasst uns streiken!» Schwierige Gehversuche in der Selbstorganisation der Fernfahrer
„Die Wirtschaft hat ihre Arbeitsweise auf Just-in-time-Produktion ausgerichtet. Die Autobahn wird zum Lager. Mag dies betriebswirtschaftlich auch als die kostengünstigste Arbeitsweise erscheinen, so birgt es doch ein gewaltiges Risiko. Wenn nämlich Fernfahrer aufhören, in diesem System zu funktionieren, hat das nicht nur Folgen für die Speditionsbranche, sondern für große Teile der Wirtschaft. Das fahrende Personal verfügt über eine unglaublich große Macht, ist jedoch im Moment nicht in der Lage diese zu nutzen…“ Artikel von Karsten Weber in der SoZ 09/2012
Brummis machen mobil: Trucker wehren sich gegen miese Arbeitsbedingungen. Zwei Interviews
"Die Arbeitsbedingungen in der Speditionsbranche gelten als besonders schwierig. Gerade Arbeitszeiten stellen hier, wo Ermattung zu dramatischen Folgen führen kann, ein wichtiges Thema dar. Die DA sprach mit den KraftfahrerInnen Simone Hoyer und Ingo Schulze. Hoyer fährt einen Autotransporter und engagiert sich für die Rechte der Berufskraftfahrer. Auf ihrer Homepage Truckerlady.net befragt sie Fahrer zu ihren Arbeitsbedingungen und verlinkt zu verschiedenen Initiativen, u.a. zur FAU. Schulze ist Berufskraftfahrer und Erster Vorsitzender der Kraftfahrerclubs Deutschland (KCD). Die KCD organisieren den internationalen Truckerprotest am 7. Juli auf dem Autohof Lehre bei Braunschweig. Es kommen Sprecher aus ganz Europa zur Kundgebung, u.a. von der CNT Spanien." Interview von Karsten Weber in Direkte Aktion 212 - Juli/August 2012
Ausbeutung als Konzept
Der Einkauf im Internet hat im Paketgeschäft für einen enormen Aufschwung gesorgt. Die rund 200.000 Beschäftigten der Branche erreicht dieser Erfolg jedoch kaum. Artikel von Daniel Baumann in der Frankfurter Rundschau vom 01.06.2012
Armee der Unsichtbaren
Pakete ausliefern ist ein Knochenjob und pro Stunde gibt es oft weniger als fünf Euro. Günter Wallraff hat erlebt, wie Fahrer ausgebeutet werden. Artikel von Günter Wallraff in Die Zeit vom 31.05.2012 Aus dem Text: "(...) GLS ist einer der großen zehn Dienstleister in der Paketauslieferung. Der Konzern wirbt mit dem Spruch: »Egal, was du tust, ein unterstützendes Team trägt dich. Zusammen lassen wir Träume wahr werden. Ein Europa, eine Kraft, ein Erfolg. Lasst uns die Zukunft gestalten. G - L - S«. Er soll neben Hermes und trans-o-flex einer der schlimmsten sein, was die Arbeitsbedingungen für die Fahrer angeht. Doch auf das, was ich dann erlebt habe und was mir anhand von Zeugenaussagen und Dokumenten glaubhaft gemacht wurde, war ich nicht gefasst. Um es gleich vorwegzunehmen: Selbst bei GLS gibt es Fahrer und Subunternehmer, die einigermaßen zufrieden sind. Sie haben das Glück, auf der kleinen Zahl lukrativer Auslieferungstouren eingesetzt zu werden. Aber ich habe bei meinen Recherchen keine guten Touren kennengelernt. Keine einzige..."
Bofrost gibt in Rechtsstreit um Bespitzelung von Mitarbeitern nicht nach
"Nach Kündigung eines Betriebsratsmitglieds: Die Geschäftsführung des Tiefkühl-Lieferdienstes besteht im Streit mit dem Betriebsrat auf eine juristische Klärung. "Den Wirbel braucht kein Unternehmen. Es ist bedauerlich, dass die Diskussion solche Ausmaße annimmt," kommentiert Dirk Zantow, Geschäftsführer von Bofrost, die Aktion des Betriebsrates vor dem Firmengelände in Straelen. Bundestagsabgeordnete Barbara Hendricks hatte dort dem Betriebsrat ihre Solidarität bekundet im Rechtsstreit um die Kündigung eines Betriebsratsmitglieds (die NRZ berichtete). Der Mitarbeiter soll während der Arbeitszeit ein Betriebsratsschreiben aufgesetzt haben und damit Arbeitszeitbetrug begangen haben. Eine Klage vor dem Arbeitsgericht in Wesel hat das Unternehmen allerdings bereits verloren. Am 16. März geht's in die nächste Instanz vor dem Landesarbeitsgericht in Düsseldorf..." Artikel von Rosali Kurtzbach auf DerWesten vom 09.03.2012
Der Kampf der Rhenus AG & Co. KG gegen seinen Betriebsrat
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ver.di stellt Strafanzeige gegen die Geschäftsführung der Rhenus & Hellmann GmbH & Co. KG
"Alle Gesprächsangebote von ver.di-Seite haben nicht gefruchtet. Die Geschäftsführung der Rhenus & Hellmann GmbH & Co. KG in Großschirma versucht weiter den Betriebsrat mit allen Mitteln aufzulösen. Jetzt hat ver.di Strafanzeige nach § 119 Betriebsverfassungsgesetz gegen die Geschäftsführung gestellt." Meldung auf der Seite vom Landesbezirksfachbereich PSL Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen vom 13.12.2011
- 29.11.11: Landesarbeitsgerichtstermin Sebastian Cano-Otero ./. Rhenus
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte kommt zum Landesarbeitsgerichtstermin des BR-Kollegen Sebastian Cano-Otero am kommenden Dienstag, 29.11.11, 15.00 Uhr, Arbeitsgericht Mannheim, E 7, 21. Rhenus ist einer der größten deutschen Logistik-Konzerne. Unter anderem in Mannheim versucht das Management mit allen Mitteln, Betriebsratstätigkeit zu unterbinden. Konsequenterweise hatte die Firma dem Kollegen Cano-Otero wegen seiner aktiven BR-Arbeit unter fadenscheinigen Vorwänden gekündigt. Vor einem halben Jahr konnte Sebastian jedoch in der ersten Instanz mit seiner Kündigungsschutzklage gegen Rhenus einen Erfolg verbuchen. Rhenus ist gegen dieses Urteil beim Landesarbeitsgericht in die Berufung gegangen, um Sebastian endgültig ausschalten zu können. Es ist an der Zeit, ein weiteres Zeichen der Solidarität gegen das zunehmende Mobbing von Betriebsratsmitgliedern (nicht nur) in der Region setzen. Mit der Bitte um Unterstützung und Weiterleitung! Danke und solidarische Grüße..." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 23.11.2011
- Aktuelle Situation bei der Rhenus & Hellmann GmbH & Co. KG in Großschirma: Betriebsrat hat Hausverbot - ver.di über die Zustände bei Rhenus & Hellmann empört
"Am 19.09.2011 wurde dem Betriebsratsvorsitzenden der Rhenus & Hellmann GmbH & Co. KG Hausverbot erteilt und er wurde von der Arbeit freigestellt. Das mittelständische Unternehmen mit ca. 240 Beschäftigten war bereits mehrfach wegen des rüden Umgangs mit dem Betriebsrat und den Mitarbeitern Thema in diversen Gremien. Zu den "Disziplinarmaßnahmen" gehörten u. a. die Toilettenreinigung, der Vortrag des "Zauberlehrlings" durch Auszubildende vor Vorgesetzten und ständige Eingriffe in die Amtsführung des Betriebsrates..." Pressemitteilung von ver.di vom 23.09.2011
- Solidarität mit Sebastian Cano-Otero! Rhenus AG & Co. KG bekämpft aktiven Betriebsrat
"Mit Abmahnungen und Kündigung will die Firma Rhenus Contract Logistics (RCL) GmbH in Mannheim (Firma gehört zum Konzern Rhenus AG & Co. KG) ein aktives Betriebsratsmitglied zermürben und seine Existenz vernichten. Am 14. Dezember 2010 kündigte die Geschäftsleitung Sebastian Cano-Otero, ver.di-Mitglied und Betriebsrat, fristlos. (...) Sebastian ist seit August 2001 bei Rhenus als Lagerarbeiter/Kommissionierer beschäftigt. Im Jahr 2006 wurde er in den Betriebsrat gewählt. Dieser war bislang "gewerkschaftsfrei". Mitbestimmungsrechte wurden praktisch ignoriert und dem Unternehmen großzügige Zugeständnisse bei der weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeiten gewährt. Offenkundige Willkürmaßnahmen von Geschäftsleitung und Vorgesetzten wurden von den meisten anderen Betriebsräten nicht nur geduldet, sondern zum Teil sogar unterstützt. Sebastian engagierte sich von Anfang an konsequent für die Interessen der Rhenus-Beschäftigten. Wiederholt forderte er die Einhaltung gesetzlicher Regelungen, bessere Bezahlung und geregelte Arbeitszeiten ein. Er kritisierte zunehmende Arbeitszeitflexibilisierung, ungeschützte Arbeitsverhältnisse und Niedriglöhne. Damit zog sich Sebastian nicht nur den Zorn der Geschäftsleitung, sondern auch der Betriebsratsmehrheit zu. Am 13.12.10 hat die Betriebsratsmehrheit in einer außerordentlichen Betriebsratssitzung, ohne Sebastian anzuhören, dem Antrag der Geschäftsleitung zur fristlosen Kündigung wegen angeblicher Arbeitsverweigerung zugestimmt. Am nächsten Tag, dem 14.12.10, erhielt Sebastian die fristlose Kündigung. Im Kündigungsschutzverfahren brachte der Gütetermin am 17.01.11 keine Einigung. Am Donnerstag, den 26.05.11, um 9.00 Uhr, findet der 1. Kammertermin am Mannheimer Arbeitsgericht (E 7,21) statt. Sebastian braucht jetzt unsere Solidarität! - Kommt am 26.05.2011 zur Gerichtsverhandlung! Schluss mit der Hetzkampagne gegen Sebastian, unseren aktiven Betriebsrats- und Gewerkschaftskollegen!..." Die vollständige Meldung findet sich bei ver.di Rhein-Neckar
Das Hermes-Prinzip - Ein Milliardär und seine Götterboten
ver.di-Kampagne: "Finger weg vom Bodenverkehrsdienst"
"Die Europäische Kommission plant, den Markt für Bodenverkehrsdienste (BVD) zu deregulieren. An mehr Flughäfen sollen noch mehr Billiglohnunternehmen ihre Dienste anbieten können. Wenn sich die Kommission damit diesen Sommer durchsetzt, droht eine weitere Verschlechterung der Arbeits- und Entgeltsituation der Beschäftigten. Statt Qualitätswettbewerb findet Lohndumping statt. ver.di hat dagegen eine Kampagne gestartet: Gemeinsam so viel Druck entfalten, dass die Kommission ihre Vorschläge zur Änderung der BVD-Richtlinie gar nicht erst vorstellt! Viele Aktionen in Europa sind in Vorbereitung. ver.di fordert: keine weitere zwangsweise Zulassung von Abfertigungsunternehmen; nur jene Unternehmen dürfen sich um Aufträge bewerben, die einen repräsentativen Tarifvertrag anwenden; eine gesetzliche Regelung der Übernahme des Personals beim Wechsel des Abfertigungsunternehmens zu mindestens den bisherigen Arbeitsbedingungen und Einkommen." Weitere Infos auf der Kampagnen-Seite
Doppelte Botschaften aus der Chefetage
"Arbeitsrecht-Wild-West bei der Med-Trans GmbH (MTG): Das insolvente Familien-Unternehmen für Krankentransporte versucht offenkundig, die Wahl eines Betriebsrates und die dafür notwendige Wahl eines Wahlvorstandes am morgigen Dienstag zu verhindern. Vermutliche Kandidaten haben ihre "betriebsbedingte Kündigung" erhalten und sind ab sofort von der Arbeit freigestellt worden." Artikel von Kai von Appen in der TAZ vom 11.10.2010
86 Stunden hinterm Steuer
"Die Europäische Transportarbeiterföderation (ETF), in der europäische Gewerkschaften, darunter auch ver.di, zusammengeschlossen sind, schlägt Alarm. Sie befürchtet, dass das Europäische Parlament die Arbeitssituation für selbstständige Lkw-Fahrer massiv verschlechtern könnte..." Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 27.04.2010
Rote Karte für Zeitungsverleger - Zusteller macht unzumutbare Arbeitsbedingungen in der Branche sichtbar
"Ihre Zeitung finden Sie in ihrem Briefkasten". Mit dieser schriftlichen Mitteilung an die Abonnenten protestierte der Berliner Zeitungszusteller Gerhard Auth gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen in der Branche. Dazu gehört beispielsweise die Verpflichtung, die Zeitungen auf Wunsch bis an die Wohnungstür der Abonnenten zu bringen. "Das Treppensteigen macht mir wenig aus, aber nicht für 7 Euro pro Stunde" betont Auth gegenüber ND. Zunächst wurde er von der Zustellagentur Wedding fristlos entlassen, weil er den Arbeitsvertrag verletzt habe, in dem er die Zeitungen in den Briefkasten statt an die Wohnungstür brachte..." Artikel von Peter Nowak, zuerst erschienen im Neues Deutschland vom 20.11.2009
Aktiv Transport GmbH Hamburg: Aktive Belegschaft informiert über ihren Arbeitskampf um bessere Arbeitsbedingungen
"Seit dem Stadt-Marathon vor 14 Tagen eskaliert die Auseinandersetzung um erträgliche Arbeitsbedingungen bei der Abschleppfirma Aktiv Transport GmbH in Bahrenfeld. Nicht einmal die Höchstgrenzen für Arbeitszeiten werden eingehalten, alle Arbeiterrechte mit Füßen getreten! Weil ein Kollege sein freies Wochenende nicht mit Bereitschaftsdienst kaputtmachen lassen wollte, wurde ihm die fristlose Kündigung angedroht. Unsere Forderungen: Rücknahme der Kündigungen; Zahlung des ausstehenden Lohns; Klärung der Weisungsbefugnisse; Anpassung der Dienstplanstruktur; Leistungsgerechte Bezahlung; Ausgleichstage für Sonn- und Feiertagsarbeit; Antrittsgeld für die Bereitschaft; Einhaltung der Lenk- & Ruhezeiten - Einhaltung des Arbeitsvertrages (40 Std./Woche); Bezahlung der Überstunden und entgangenen Pausen; Keine Auslagerung der "Scouter" in die neue Firma; Die Kraftfahrer werden diese erniedrigenden Arbeitsbedingungen nicht länger kampflos hinnehmen und wehren sich gegen die Schikanen und Erpressungen der Aktiv Transport GmbH-Geschäftsführung." Der Betriebsrat der Firma Aktiv Transport GmbH in einer Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 07.05.2009. Siehe dazu auch:
- Picketing vor der Aktiv Transport GmbH Hamburg
".Als sich der der Konflikt in der Firma anbahnte, hatten die aktiven Kollegen einen Wahlausschuß und Ende April einen Betriebsrat gewählt. Wahlausschuß und Betriebsrat wurden am 29. April fristlos gekündigt, ein Kollege wurde suspendiert. Der Gütetermin beim Arbeitsgericht findet Mitte Juni statt. Die Arbeitsbedingungen in der Abschleppbranche sind bundesweit mehr als skandalös und wohl überall gleich: Keinerlei Einhaltung der Lenkzeiten für Kraftfahrer, Ausbeutung ohne Bezahlung von Überstunden und Nachtarbeit, keine Entlohnung der Bereitschaftsdienste - es müssen in zugeteilten Stadtgebieten rund um die Uhr von der Polizei gemeldete Fahrzeuge/Falschparker abgeschleppt werden." Bericht der FAU vom 09.05.2009
Hungerlöhne: Tief im Westen
"Sie haben einen verantwortungsvollen Job: Sie fahren Bus, transportieren Schulkinder und Behinderte. Deshalb stellt ihr Arbeitgeber, die Firma Schulbusse Sonnenschein, auch besondere Anforderungen an sie, wie die Internetseite der Firma preis gibt. Was die Firma verschweigt, sind die Löhne, die sie ihren "qualifizierten Mitarbeitern" zahlt: Maximal 3,87 Euro pro Stunde. Das geht aus zwei Arbeitsverträgen hervor, die der Frankfurter Rundschau vorliegen. Das Unternehmen bestreitet in einer schriftlichen Stellungnahme diese Zahlen. Effektiv liegt der Stundenlohn laut Gewerkschaft Verdi sogar unter zwei Euro, da die langen An- und Abfahrtzeiten nicht vergütet würden..." Artikel von Frank Lübberding in der Frankfurter Rundschau vom 12.12.2008 . Siehe dazu:
- »Ein so krasser Fall ist mir noch nicht begegnet«
Ein Busunternehmen im Münsterland zahlt Stundenlöhne unter zwei Euro. Ein Interview von Ralf Wurzbacher mit Werner Linnemann , Geschäftsführer des Bezirks Herford-Minden-Lippe der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, in der jungen Welt vom 15.12.2008
Lkw-Fahrer: Miete statt Lohn
"Immer mehr Lkw-Fahrer in Deutschland fühlen sich wegen Niedriglöhnen in die Selbstständigkeit gedrängt - und bewegen sich dabei zwischen Schwarzarbeit und Existenzverlust. Wie Befragungen von Lkw-Fahrern und Spediteuren ergaben, bieten sich die Fahrer vermehrt als Tagelöhner oder sogenannte Mietfahrer an und sind dabei zeitweise bis zu 20 Stunden pro Tag im Einsatz. "Selbstständige Lkw-Fahrer bieten Ihre Künste für sieben bis acht Euro pro Stunde an, und wenn man sie nicht braucht, werden sie nach Hause geschickt", kritisiert Rolf Scholz, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Container-Trucking Norddeutschland, die Billigkonkurrenz gegenüber plusminus." Pressemitteilung des WDR vom 18.03.2007 zur Plusminus-Sendung am heutigen Tag um 21:30 Uhr
Autotransporte Altmann: Angriff auf Betriebsrat und Gewerkschaft
"Die Geschäftsleitung der Firma ARS Altmann hat offenbar schon länger ein gespanntes Verhältnis zu gewerkschaftlicher Vertretung und gesetzlicher Mitbestimmung im Betrieb. Jetzt hat sie einem engagierten Betriebsratsmitglied wegen "Arbeitsverweigerung" gekündigt - der Kollege hatte sich geweigert, gegen die betriebliche Regelung der Lenk- und Ruhezeiten bzw. Arbeitszeiten zu verstoßen. (.) Wir bitten nun die Betriebsräte, Gewerkschafter und Vertrauensleute darum, Solidaritätserklärungen für den Kollegen abzugeben und die Geschäftsleitung aufzufordern, die Kündigung des Betriebsratsmitglieds zurückzunehmen." Bericht von Pedro auf Netzwerk-IT vom 30.01.2008 . Weitere Informationen und eine Soli-Erklärung zum ausdrucken finden sich auf der Seite des Fachbereichs der Postdienste, Speditionen und Logistik bei ver.di Bayern
Betriebsrat unerwünscht?
"Ver.di wirft Brandenburger Speditionsfirma vor, Wahl einer Beschäftigtenvertretung »mit zum Teil rechtswidrigen Methoden« sabotiert zu haben. (.) »Der Arbeitgeber hat den Kollegen bei der Betriebsratsgründung von Anfang an jede Menge Steine in den Weg gelegt«, berichtet Benita Unger, Fachbereichsleiterin im ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg, gegenüber junge Welt. So seien die gewählten Mitglieder des Wahlvorstands mehrfach just zum Zeitpunkt einer angekündigten Sitzung als Fahrer auf Tour geschickt worden. Immer wieder seien sie Einschüchterungsversuchen ausgesetzt gewesen. Mehrfach habe man den Protagonisten eines Betriebsrats ihren Lohn vorübergehend vorenthalten, so Unger." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 30.01.2008
Streik. find` ich gut! Hermes Warehousing Solutions (HWS), Otto-Tochterfirma an den Standorten Hamburg und Haldensleben, im Streik
"Hermes Warehousing Solutions wird von uns bestreikt weil wir nicht in Armut leben wollen. Wir erwarten Arbeitsbedingungen, die uns nicht krank machen und Respekt gegenüber der Arbeit, die wir leisten. Wir, das sind Arbeiterinnen und Arbeiter aus Haldensleben und Hamburg, ver.di- Mitglieder, Unorganisierte und Aktivisten, die diesen Arbeitskampf mit uns gemeinsam führen. (.) Seit heute morgen [Freitag, 28.9.07] um 5.15 Uhr befinden sich die Arbeiterinnen und Arbeiter von Hermes Warehousing Solutions (HWS), der Otto-Tochterfirma an den Standorten Hamburg und Haldensleben im Streik. Dieser Streik ist unbefristet und braucht dringend Eure Unterstützung. Ziel des Arbeitskampfes ist eine gravierende Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen in Logistikzentren des Otto-Konzerns. Dieser Streik kann als ein Paradebeispiel für neue Formen von Organisierung begriffen werden und ist von daher dringend auf breite politische Unterstützung angewiesen." Für weitere Informationen siehe die Streikseite und dort v.a.:
- Wer und was ist HWS?
- Flugblätter und Tarifinfos
- Breite Unterstützung erwünscht!
"Dieser Streik sollte erfolgreich sein. Denn wenn in deregulierten Branchen, wie wir sie im Einzelhandel vorfinden, Organisierungsansätze entwickelt werden, dann müssen diese auch auf soziale Bewegungen ausstrahlen und von diesen unterstützt werden, um eine gewisse
politische Relevanz und Breite zu erlangen und zu signalisieren. Das macht schließlich die Erfolgsaussichten eines Streiks aus. (..) Um den Streik zu unterstützen, muss der Druck auf HWS und Otto erhöht werden. Dabei ist jede Form der Unterstützung willkommen, zum Beispiel auch durch eigene Aktionen, die an vielen verschiedenen Orten stattfinden können." Dafür gibt es Materialien zum Herunterladen für Flugblatt - und Faxaktionen an die Firma sowie Kundinnen und Kunden und an die Verkäuferinnen und Verkäufer
- Die möglichen Aktionsorte sind: (Sportscheck (100% Otto z.B. Hamburg Magdeburg Köln Hannover), Zara (Joint Venture mit Otto, z.B. Berlin, Köln, Dortmund, Hamburg), Reiseland (75% zur Otto Freizeit und Touristik Gruppe, z.B. in Berlin und Göttingen), My Toys (mehrheitlich Otto, Kassel: Citypoint und Firmensitz in Berlin, Schönhauser Allee 36-39), Manufactum (100% Otto-Group; Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Bonn, Stuttgart und München).
Das stille Werk einer deutsch-christlichen Heuschrecke - In aller Ruhe florierende mittelständische Unternehmen filetieren - der Fall des Spediteurs "Trans-o-flex"
"Die Arbeitsgerichte haben gegenwärtig viel zu tun, auch wenn die Öffentlichkeit in der Regel davon wenig bemerkt. So klagen zum Beispiel zwei Dutzend Beschäftigte des Speditionsunternehmens trans-o-flex gegen ihre betriebsbedingte Kündigung." Artikel von Werner Rügemer in Freitag vom 06.02.2007
Beschäftigte von Logistikkonzernen machen mobil
"Am heutigen Donnerstag [9.11.06; Red.] beteiligen sich erstmals die Beschäftigten der Logistik-Unternehmen UPS, DHL, TNT und FedEx weltweit an Protesten unter dem Motto "Global organisieren - Wir kämpfen für unsere Rechte". In Deutschland ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) als Mitglied der Internationalen Transportarbeiter Föderation (ITF) und des Union Network International (UNI) zu den Aktionen auf." Presseerklärung von ver.di vom 09.11.2006. Siehe dazu auch:
- Organising day in logistics "Big Four"
Artikel bei UNI global union vom 08.11.2006
Aus der Tiefe des Raums: Jung, sportlich und ohne soziale Absicherung unterwegs: In Köln trafen sich Fahrradkuriere aus allen Teilen Deutschlands
"Fahrräder lehnen an den Wänden, sie liegen überall auf dem Boden herum oder hängen an Treppengeländern und Absperrgittern. Es sind zumeist Rennräder, die den mehr als hundert Fahrradkurieren gehören, die sich am Wochenende in Köln bei den Deutschen Fahrradkuriermeisterschaften trafen. In den Innenstädten meist als Einzelkämpfer auf den Straßen unterwegs, sieht man sie hier mit ihren riesigen Taschen auf dem Rücken in Pulks um die Industriehallen von Köln-Kalk rasen." Artikel von Stefan Kindler in Jungle-World vom 07.06.2006
Vom Termindruck zum Lohndumping - Kriminelle Energie im Speditionsgewerbe Im Speditionsgewerbe sind Lohndumping, Schmuggel und Steuerhinterziehung an der Tagesordnung. Dies enthüllt eine neue Publikation. Buchbesprechung von Anette Hauschild in Neues Deutschland vom 22.02.2006
Rückkehr
zum Manchester-Kapitalismus. Engagierter Betriebsrat auf Abschußliste
der Geis-Gruppe: Kündigung mit fadenscheiniger Begründung
- „Der knochenharte Verdrängungswettbewerb im Logistik-
und Transportbereich wird zunehmend auf dem Rücken der Beschäftigten
ausgetragen. Stehen dabei engagierte Betriebsräte einer grenzenlosen
Ausbeutung der Arbeitskraft im Wege, so ist den Firmen häufig
jedes Mittel recht, um diese abzuservieren. So möchte die
Geis-Gruppe den Betriebsratsvorsitzenden ihrer örtlichen
Niederlassung im hessischen Heusenstamm (Kreis Offenbach), Fernando
Luna Conde, loswerden und versucht dies nun über das Arbeitsgericht
zu erreichen…“ Artikel
von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 11.04.2005
- Geis Industrie-Service GmbH will ihren Betriebsratsvorsitzenden
los werden / Arbeitsgericht Offenbach: Heute keine Entscheidung
/ Verfahren wird am 23. September fortgesetzt. Meldung
von ver.di Südhessen, Fachbereich Postdienste, Speditionen
und Logistik ,
vom 08.04.2005
- ver.di-Flugblatt
an die Geis-Beschäftigten
(Word-Datei ohne Datum)
- „Sehr geehrte Geschäftsleitung der Geis Industrie-Service
GmbH, Sehr geehrte Geschäftsleitung der Geis-Gruppe, mit
unserer Unterschrift protestieren wir gegen Ihre Vorgehensweise
gegen das von den Beschäftigten der Geis Industrie-Service
GmbH in Heusenstamm gewählte Betriebsratsmitglied Fernando
Luna Conte und gegen seine geplante Kündigung…“
Protest-Unterschriftenliste
von ver.di
(Word-Datei)
Fahrsklaven in Europa
Die Brummi-Branche ist äußerst beunruhigt
- im Saarland erhebt die Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe
gegen Spediteure
„Wegen Steuerhinterziehung, Sozialabgabenbetrug, Urkundenfälschung
und Bestechung hat die Staatsanwaltschaft Saarbrücken Anklage
gegen zwei ehemalige Geschäftsführer der Spedition Fixemer
erhoben. Das Unternehmen gehört zu den Großen der europäischen
Transportbranche….“ Artikel
von Wilfried Voigt in FR vom 29.01.2005
Den gelben Wagen selber kaufen
"Die Logistikbranche boomt, doch Arbeitnehmer geraten
unter Druck. Ein Fallbeispiel. Die deutschen Logistiker expandieren
in alle Welt und fahren Umsatzsteigerungen ein. Gleichzeitig werden
harte Kostensenkungsrunden verordnet. Dachser, eins der führenden
Branchenunternehmen, zum Beispiel hat seine Fahrer in die »Selbstständigkeit«
genötigt..." Artikel
von Dana Bernstein in ND vom 17.09.04
Streit um bezahlte Pausen bei der Eisenbahn
und Häfen GmbH Duisburg
- Der Streit um bezahlte Pausen bei der Eisenbahn und Häfen
GmbH Duisburg - wir berichteten - geht weiter. Siehe Information
für die Presse vom 17.01.2002
- Aktuelle Information
über den Streit um bezahlte Pausen bei Dreischichtigkeit
der IG Metall-Vertrauenskörperleitung bei der Eisenbahn
und Häfen GmbH samt dem Flugblatttext an die Öffentlichkeit
TarifNepp im Erfurter GVZ/Ikea-Logistik
Im Rahmen der Aktion gegen TarifNepp der HBV Thüringen
fanden Aktionen gegen das PaulGünther Cargo/IKEA-Logistikzentrum
in Erfurt Vieselbach, das Tarifflucht betreibt, statt.
- erneuter, dringender
Aufruf um Unterstützung mit Soli-Adressen
- Solidaritätsruf
der hbv Thüringen : die Beschäftigten im IKEA/PaulGünther-Logistikzentrum
Erfurt brauchen Ihre Solidarität. Seit Monaten wird Ihnen
der Tariflohn vorenthalten und sie werden dadurch monatlich um
mehr als 800 Lohn betrogen.
- Informationen hierzu sind zu finden unter: http://www.gewerkschaft-hbv-thr.de/
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