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Updated: 18.12.2012 16:09

Fiat Italien

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Abkehr vom Heimatmarkt: Fiat erzürnt Italiennew

Vor zweieinhalb Jahren hatte Fiat Milliardeninvestitionen in der Heimat angekündigt. Von dem Plan rückte Chef Sergio Marchionne schrittweise ab. Nachdem er ihn nun ganz für hinfällig erklärt hat, fühlen sich Gewerkschaften und die Politik hintergangen. Artikel von Tobias Bayer in der FTD vom 14.09.2012 externer Link. Aus dem Text: "(.) Die italienischen Gewerkschaften bleibt das alles nicht verborgen. Sie gewinnen den Eindruck, dass "Fabbrica Italia" Marchionne nur dazu diente, die Arbeitskosten in der Heimat zu drücken. Schließlich stimmte die Belegschaft in Pomigliano und Mirafiori im März 2011 einem neuen Tarifvertrag zu. Entsprechend verschaukelt fühlen sich die Mitarbeiter. "Wir haben damals mit Ja gestimmt", sagt ein Fiat-Arbeiter vor den Toren des Pomigliano-Werks. "Und jetzt ändert Fiat einfach die Spielregeln." Nicht nur er fragt sich: "Hatten doch die Recht, die damals gegen den neuen Tarifvertrag waren?"

Umbau bei Fiat - erste Folgen der Schuldenkrise

Mitarbeiter und Zulieferer des Autobauers fürchten sich vor einer ungewissen Zukunft in Italien. Artikel von Stacy Meichtry im Wall Street Journal vom 06.07.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Arbeitsplätze will Fiat nach eigenen Angaben nicht abbauen. Allerdings hat sich das Unternehmen noch nicht eindeutig darüber geäußert, was mit dem Viertel der Belegschaft passieren soll, das nach Gewerkschaftsauskunft beurlaubt ist. Die Arbeiter der Fabriken, die umgebaut werden, werden zurückbeordert, wenn die Veränderungen abgeschlossen sind und sich die Nachfrage nach Autos erholt hat, versprechen Fiat-Vertreter. Viele Fiat-Werke hängen in der Luft - wie etwa die Fabrik in Pomigliano d'Arco, in der Roberta Ruocco arbeitet. Fiat will sich nicht dazu äußern, wann oder ob der Betrieb dort und an den anderen Standorten wieder in Gang kommt. Angesichts dieser unklaren Lage werden die Gewerkschaften und Regionalregierungen nervös. Die mögliche Entlassungswelle in den ärmeren Gegenden im Süden Italiens wie etwa in der Region Kampanien, in der Pomigliano liegt, könnte die Menschen in die Schwarzarbeit und damit möglicherweise in die Fänge des organisierten Verbrechens treiben. Das befürchten Gewerkschaftsvertreter…“

Fiat will umziehen

Gewerkschaften bangen um Hauptquartier des Autobauers in Turin. Konzernchef Marchionne erwägt offenbar Verlegung nach Detroit. Artikel von Micaela Taroni, Rom, in der jungen Welt vom 22.03.2012 externer Link. Aus dem Text: "Während Sergio Marchionne in den USA als Chrysler-Chef Erfolge feiert, brennt es im heimischen Fiat-Stammwerk Mirafiori zu Turin. Seit Wochen kursieren Gerüchte, der Automobilbauer könnte infolge des starken Nachfragenrückgangs auf dem Heimmarkt Italien und in Europa zwei Produktionswerke schließen. Jetzt kommt eine weitere Hiobsbotschaft für die Turiner Mitarbeiter des größten italienischen Privatunternehmens hinzu. Marchionne überlegt offenbar eine Verlegung des Hauptquartiers von Turin nach Detroit, dem Sitz des US-Partners Chrysler. »Chrysler ist bereit, jederzeit Fiats Hauptquartier zu übernehmen. Wenn ich keine Hindernisse hätte, wäre das schon geschehen. Der einzige Weg, um mit den Italienern zu verhandeln, ist, den Hauptsitz zu verlegen und sagen: >Ok, jetzt bin ich ein ausländischer Investor<. So etwas würden sie begreifen«, sagte der Topmanager, der zu den italienischen Gewerkschaften ständig auf Konfrontationskurs ist..."

Turiner Tarifflucht

  • FIAT kündigt Tarifvertrag - Aufruf der italienischen Metallgewerkschaft FIOM
    "Die FIOM hat zur Unterstützung ihres Kampfes gegen die Kündigung des Tarifvertrags (contratto nazionale) beim italienischen größten Konzern FIAT eine internationale Kampagne initiiert. Die Maßnahme betrifft ca. 80.000 ArbeitnehmerInnen, gilt ab dem 1. Januar und verletzt massiv Arbeitsnehmerrechte wie Streikrecht, Arbeitspausen, Krankheitslohnfortzahlung und gewerkschaftliche Vertretung im Betrieb, usw.Die neue Regelung soll "vorbildlich" werden für die zukünftigen Arbeitsverhältnisse in Italien. Es ist kein Zufall, dass der neue Ministerpräsident Monti die so genannten "Reformen" von FIAT-Chef Marchionne gelobt hat. Anders als die moderaten Gewerkschaften hat die FIOM die Vereinbarung nicht unterschrieben und wird laut der neuen Regelung im Betrieb nicht präsent sein dürfen. Die FIOM wünscht sich internationale Solidarität und ruft zu einer Online-Unterschriftsammlung auf. Dazu ein Link und ein PDF-Text am Ende - beide auch in deutscher Sprache..." Alles weitere auf Scharf-Links vom 04.01.2012 externer Link

  • Einigung über Fiat-Werk in Sizilien: Erster Erfolg der neuen italienischen Regierung
    Der seit Monaten schwelende Streit über die Schließung eines Werks in Sizilien ist mit einer gütlichen Einigung beigelegt worden. Artikel von Wolf H. Wagner im ND vom 29.11.2011 externer Link. Aus dem Text: ".Für die 640 Mitarbeiter des Fiat-Standortes Termini Imerese (Palermo) mit Vollzeitstellen bedeutet der Verhandlungsabschluss, dass sie einigermaßen sorgenfrei in Pension gehen können. Fiat wird für Abfindungen eine Summe von 21,5 Millionen Euro bereitstellen. (.) Die Zukunft der etwas mehr als 800 aktuell in Teilzeit Beschäftigten ist indes noch ungeklärt. Sie sollen vom aufstrebenden Autohersteller Dr Motor S.p.A. übernommen werden. Die Übernahmekonditionen werden derzeit in Turin ausgehandelt. Alle im Fiat-Werk vertretenden Gewerkschaften würdigten den geschlossenen Vertrag als Erfolg für die Mitarbeiter. Auch die linksorientierte CGIL, die bei den übrigen Standortverträgen von Marchionne einfach ausgeschlossen wurde, stimmte zu."

  • Turiner Tarifflucht
    "In Italien bahnt sich ein gravierender Umbruch für die 170000 Mitarbeiter des Autobauers Fiat an. Der Turiner Konzern wird ab 1. Januar 2012 alle Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen auflösen, die in den Fabriken auf der Appeninhalbinsel gelten. Ziel des Vorhaben ist es, neue Arbeitsverträge einzuführen, die sich nicht mehr an den nationalen Flächentarifen für Metallarbeiter orientieren. Italiens größter Privatkonzern hat ab Jahresbeginn freie Hand in den Lohnverhandlungen..." Artikel von Micaela Taroni, Rom, in der jungen Welt vom 25.11.2011 externer Link
  • Sparpläne beim Autobauer: Fiats Chef rebelliert
    Mit Chrysler ist Fiat amerikanischer geworden. Das dämmert auch Mitarbeitern in Italien. Konzernchef Marchionne bricht mit teuren Tabus - und kündigt sämtliche Tarifvereinbarungen. Artikel von Tobias Bayer Mailand in der FTD vom 23.11.2011 externer Link. Aus dem Text: "(.) Seit rund einem Jahr macht Fiat-Vorstandschef Sergio Marchionne Front gegen den aus seiner Sicht verkrusteten Arbeitsmarkt des Landes. Am 29. Dezember 2010 handelte er für das Werk Pomigliano einen neuen Tarifvertrag aus, der für die Beschäftigten mit erheblichen Einbußen verbunden ist. Längere Pausen und weniger Krankengeld sind unter anderem vorgesehen. Diese Vereinbarung will er auf alle 70.000 Beschäftigten in Italien übertragen. Am 3. Oktober trat Fiat deshalb aus dem Arbeitgeberverband Confindustria aus, um mit den Gewerkschaften direkt verhandeln zu können. Anfang dieser Woche folgte dann der nächste Schlag: Sämtliche Tarifvereinbarungen werden ab Januar 2012 nicht mehr gelten, teilte der Autohersteller den Gewerkschaften mit. Wer den neuen Vertrag nicht unterzeichne, werde künftig nicht mehr als Partner akzeptiert.."

«Wir ziehen alle Register» Giorgio Airaudo beschreibt die Strategie der FIOM gegen das Diktat von Fiat

"Am 14.Januar waren die Arbeiter im Fiat-Stammwerk Mirafiori, Turin, aufgerufen, einem Ultimatum zuzustimmen: Sie sollten Ja zu einem Vertrag sagen, der sie zu individuellen Arbeitsverträgen zwingt, ihnen verbietet, ihre gewerkschaftliche Vertretung im Betrieb zu wählen, und der Geschäftsleitung die Möglichkeit gibt, jeden Verstoß gegen den Vertrag mit sofortiger Kündigung zu beantworten. Außerdem wurden die Arbeitszeiten deutlich verlängert, die Pausen verkürzt, die Taktzeiten heraufgesetzt. Die Mehrheitsgewerkschaft bei Mirafiori, die zum Gewerkschaftsverband CGIL gehörende Metallgewerkschaft FIOM, hat den Vertrag auch als einen Versuch interpretiert, sie als kämpferische Interssenvertretung loszuwerden. Die SoZ sprach nun mit Giorgio Airaudo, dem Sprecher der FIOM bei Mirafiori, darüber, was die FIOM gegen diesen Knebelvertrag, den sie als einzige Gewerkschaft abgelehnt hat, tun kann." Interview von Angela Klein, 24.1.2011, zuerst erschienen in der SoZ vom 03/2011

Fiat in Polen und Italien: Kämpferische Gewerkschaften im Visier - Die Gewerkschaften FIOM und August '80 sind der Geschäftsleitung ein Dorn im Auge

Die Übernahme von Chrysler 2009 hat die Fiat-Leitung zu einer grundlegenden Umstrukturierung des Konzerns veranlasst, in deren Gefolge sie auch die kämpferischen Gewerkschaften loswerden will. Artikel von Angela Klein, 24.1.2011, zuerst erschienen in der SoZ vom 03/2011

Italien - Flächentarif auf der Kippe

Während die Berichterstattung der hiesigen bürgerliche Presse über die italienische Politik hauptsächlich die sexuellen Eskapaden des alternden Ministerpräsidenten Berlusconi zum Gegenstand hat, vollzieht sich dort eine sehr viel bedeutendere Entwicklung, die zum Ziel hat, die Stellung der Gewerkschaften in Betrieb und Gesellschaft entscheidend zu schwächen. Artikel aus der Arbeiterpolitik vom Februar 2011 pdf-Datei

Bulldozer mit Ziel USA

Dank willfähriger Gewerkschaften setzt der Fiat-Konzern seinen Frontalangriff auf die Beschäftigten fort und plant gleichzeitig den Absprung nach Detroit. Artikel von Raoul Rigault in der jungen Welt vom 22.02.2011 externer Link

Streik gegen Fiat-Diktat

Investitionen nur bei Wohlverhalten: In Italien protestierten Metallarbeiter gegen neuen Tarifvertrag im Stammwerk des Automobilkonzerns. Artikel von Micaela Taroni in der jungen Welt vom 29.01.2011 externer Link. Aus dem Text: „Mit einem achtstündigen Streik und Massendemonstrationen in allen italienischen Großstädten hat Italiens Metallgewerkschaft FIOM gegen den unter massivem Druck zustande gekommenen neuen Tarifvertrag des Autobauers Fiat protestiert. Tausende Menschen gingen in Turin, Mailand, Rom und anderen italienischen Städten auf die Straße, um gegen das Abkommen zu demonstrieren. Der Deal war vom Automobilkonzern mit einigen Gewerkschaftsverbänden abgeschlossen worden. Konkret geht es um künftige Investitionen im Turiner Produktionswerk Mirafiori. Fiat-Chef Sergio Marchionne hatte die Bereitstellung dieser Mittel vom Wohlverhalten der Beschäftigten abhängig gemacht und so von der Belegschaft Zugeständnisse erpresst…“

107" - Arbeiter des Südens

„Drei entlassene FIAT-Arbeiter, Giovanno, Antonio und Marco, besuchen verschiedenen FIAT-Fabriken in Süditalien. Sie wurden entlassen, weil sie gegen eine weitere Anhebung eines bereits unerträglichen Arbeitstempos gestreikt hatten. Die Reise zu den ehemaligen KollegInnen macht deutlich, dass ihre damalige Situation von tausenden Arbeiterinnen und Arbeitern geteilt wird: Auf der einen Seite die Erpressung immer weiterer Zugeständnisse durch den FIAT-Manager Marchionne, andereseits die lähmende Angst vor der Arbeitslosigkeit. Ausgerechnet die Fabrik in Pomigliano, wo die Erpressung begonnen hatte, zeigt den Ausweg an: den Klassenkampf und die Einheit aller UnterdrücktenDas Video (italienisch | 60 min | 2010) bei labournet.tv externer Link Video-Datei

Turin, Fiat-Mirafiori: "Entweder ihr unterschreibt, oder wir schließen" - Ein Diktat schafft die Rechte der Arbeiter ab

Artikel von Angela Klein, 24.1.2011, zuerst erschienen in der SoZ vom 02/2011 Aus dem Text: "..Im Stammwerk Mirafiori in Turin haben die Gewerkschaften am 28.Dezember ein Diktat unterzeichnet, das ihre Rechte im Betrieb auf Null fährt. Ein ähnlicher Vertrag (noch ohne die Abschaffung der gewerkschaftichen Rechte) wurde im Mai 2010 Werk Pomigliano unterzeichnet, weitere sind für die Werke Cassino und Termoli vorgesehen. Diktat deshalb, weil die Verträge nicht mit den Gewerkschaften ausgehandelt, sondern von ihnen erpresst wurden mit der Bemerkung: "Entweder das, oder wir machen das Werk zu." Die Gewerkschaften FIM, UILM sowie die Vertretungen der Angestellten und Außertariflichen haben unterschrieben - die Fiom, die Metallarbeitergewerkschaft in der CGIL und Mehrheitsgewerkschaft bei Mirafiori - nicht. Deren Vorstandsmitglied Giorgio Cremaschi hat das Diktat als "Rückkehr zu einer faschistischen Unternehmensverfassung" bezeichnet. Es bedeutet auch eine Kampfansage an landesweite Tarifabschlüsse und wird deshalb Folgen für die industriellen Beziehungen insgesamt in Italien haben..."

Ja, Marchionne führt eine faschistische Betriebsverfassung ein

Artikel von Giorgio Cremaschi, Vorstandsmitglied der Fiom, vom 11.Januar 2011 auf der Webseite http://temi.repubblica.it/micromega-online/ externer Link in einer Übersetzung für das LabourNet Germany von Angela Klein. Wir danken! Aus dem Text: "(.) Die Fiom und alle, die den Vertrag ablehnen, werden also aus der gewerkschaftlichen Vertretung ausgeschlossen sein; hinzu kommt, dass diese nicht mehr gewählt wird, sondern ernannt. Die Nähe dieses Vertrags zum Abkommen vom 2.Oktober 1925 im Palazzo Vidoni (Rom) hat für einen Skandal gesorgt. Damals haben der Ministerpräsident Mussolini, der Unternehmerverband Confindustria und die faschistischen nationalistischen und korporatistischen Gewerkschaften ihre Unterschrift darunter gesetzt, dass die von den Arbeitern gewählten betrieblichen Gewerkschaftsvertretungen abgeschafft und "Vertrauensleute" eingeführt würden, die von den Gewerkschaften ernannt würden, die das Abkommen unterzeichnet hatten. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Das ist der einzige Präzedenzfall, auf den man sich beziehen kann, wenn man den Vertrag von Mirafiori schon "historisch" nennen will. Die Opposition wird ausgeschaltet und jede reale Gewerkschaftsfreiheit unterbunden. Nicht nur wird es keine Wahlen mehr geben, die Arbeiter werden auch nicht mehr Mitglied der Fiom oder einer anderen Gewerkschaft sein können, die nicht unterzeichnet hat, und es wird keine freien Betriebsversammlungen mehr geben..."

Mit Schließung von Stammwerk gedroht: Fiat-Arbeiter erpresst

Weniger Pause, flexiblere Arbeit, eine große Gewerkschaft ganz raus. Belegschaft beschließt Verschlechterungen, nachdem Fiat-Boss mit Werksschließung gedroht hatte. Artikel von Michael Braun in der TAZ vom 16.01.2011 externer Link. Aus dem Text: "(...) Der am 23. Dezember unterzeichnete Tarifvertrag sieht vor, dass die Pausen während der Achtstundenschicht nicht mehr 40, sondern nur noch 30 Minuten dauern. Außerdem werden die Arbeitszeiten wesentlich flexibler gestaltet: Wenn die Firma will, kann sie die Beschäftigten an vier Tagen hintereinander bis zu zehn Stunden arbeiten lassen und sie kann Überstunden und Samstagsarbeit anordnen. Wird der Krankenstand zu hoch, werden die ersten beiden Krankheitstage nicht mehr bezahlt, sofern sie auf Tage nach den Ferien oder andere Ruhetage folgen. Weiterhin wird das Streikrecht drastisch eingeschränkt: Den Arbeitnehmern droht Kündigung, den Gewerkschaften der Entzug der Freistellungskontingente für ihre Betriebsdelegierten. Noch wichtiger aber ist ein weiterer Punkt: Jene Gewerkschaften, die den Vertrag nicht unterzeichnen, sind raus aus dem Unternehmen. Ihre Kandidaten dürfen sich nicht mehr als Arbeitnehmervertreter zur Wahl stellen - aber Wahlen sind sowieso abgeschafft : In Zukunft werden jene Gewerkschaften, die Ja zum Vertrag gesagt haben, ihre Vertreter im Betrieb direkt von oben nominieren..."

Knapper Sieg: Turiner Autobauer stimmten Fiat-Werkvertrag zu

"Beim Referendum über den neuen Werksvertrag im Turiner FIAT-Werk Mirafiori haben die Befürworter mit 54 Prozent knapp gesiegt. Der Vertrag sieht flexiblere Verträge, längere Arbeitsschichten und kürzere Pausen vor. Wären nicht die Angestellten gewesen, wäre er abgelehnt worden. Zumindest die Arbeiter an den Montagelinien und in den Lackierereien haben sich dem »Diktat« der Konzernspitze nicht gebeugt und mit »Nein« gestimmt..." Artikel von Anna Maldini im Neues Deutschland vom 17.01.2011 externer Link

Fiat-Vertrag gefährdet Tarifsystem: Nach Sondervertrag beim Autobauer streiten Italiens Gewerkschaften

Der Ende 2010 abgeschlossene Fiat-Vertrag sorgt für Panik in der zerklüfteten italienischen Gewerkschaftslandschaft. Kritiker des Abkommens, über das die Beschäftigten im Februar abstimmen sollen, fürchten ein Ende des Flächentarifs in Italien. Artikel von Wolf H. Wagner im Neues Deutschland vom 07.01.2011 externer Link Aus dem Text: "(...) Nach wie vor weigert sich die Metallgewerkkschaft FIOM, dem von Fiat-Chef Sergio Marchionne diktierten Spezialvertrag für die beiden Produktionsstätten zuzustimmen. Die Begründung des FIOM -Chefs Maurizio Landini: »Diese Verträge bedeuten das Ende der gewerkschaftlichen Souveränität. Und es kann nicht angehen, dass die größte Vertretung der Metallarbeiter davon ausgeschlossen werden kann.« Landini wiederholte seine Streikankündigung für den 28. Januar. (...)

FIOM gegen Fiat

"Zwischen der linken italienischen Metallarbeitergewerkschaft FIOM (Federazione Impiegati Operai Metallurgici) und dem Autobauer Fiat ist eine Art kalter Krieg ausgebrochen. Die Metaller wollen am 28. Januar acht Stunden lang die Arbeit niederlegen. Mit dem Streik protestiert FIOM gegen ein Abkommen, das Fiat vor Weihnachten mit einigen anderen Gewerkschaften abgeschlossen hatte. Bei diesem Deal ging es um Zusagen der Unternehmensführung für Investitionen in das Turiner Fiat-Produktionswerk Mirafiori und die von den Beschäftigten erwarteten »Gegenleistungen« (jW berichtete). Sollte Konzernchef Sergio Marchionne seinen Plan durchsetzen, würden sich die Arbeitsbedingungen für die Belegschaft wesentlich verschlechtern, bemängelte die FIOM..." Artikel von Micaela Taroni in der jungen Welt vom 04.01.2011 externer Link

Rundreise der Entlassenen von FIAT

"Im Juli 2010 waren drei Fiat-Arbeiter in Melfi wegen Beteiligung an einem Streik entlassen worden. Sie machen sich auf zu einer Rundreise durch Italien, um ihre KollegInnen in den anderen Fiat-Werken über ihre Situation zu informieren. Nach der großes Aufsehen erregenden Erpressung der Belegschaft von FIAT in Pomigliano, wurde die Auseinandersetzung um die drei Entlassenen von Melfi zu einem symbolischen Konflikt zwischen Kapital und Arbeit in Italien. Auf der Reise fassen sie zusammen, wie sich die Lage der ArbeiterInnen in Italien verschlechtert hat. Die Abschaffung der automatischen Anpassung der Löhne an die Inflationsrate (scala mobile), die (immer kürzere) Befristung der Arbeitsverträge und die Ausweitung der Ausbildungsverträge sind nur einige Beispiele. "Nach 25 Jahren Verhandlungen mit dem Kapital haben wir nur verloren"." Das Video bei kanalB vom 27.09.2010 externer Link Video-Datei

FIAT-Konzern agiert global und sucht die Konfrontation

"Fiat ist im Bewusstsein der italienischen Bevölkerung ein italienisches Unternehmen. Mit der Realität hat dies jedoch immer weniger zu tun. Nicht erst mit der Beteiligung an Chrysler wurde Fiat zu einem multinationalen Unternehmen. Auch Fiat selbst hat mittlerweile Standorte in Polen, der Türkei und in Serbien. Durch die geringe Auslastung der italienischen Werke werden in den ausländischen Betrieben mittlerweile mehr Fahrzeuge produziert als in Italien selbst. (...) Mit folgenden Forderungen erpresste Marchionne die Belegschaft: Längere Arbeitszeit durch Verkürzung der Pausen, Wegfall der Wochenendzuschläge bei Samstagsarheit (statt bisher 15 Schichten sollen dann 18 Schichten in der Woche gearbeitet werden), Keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, wenn in einer Abteilung die Fehlquote über dem Durchschnitt des gesamten Betriebs liegt, Überwachung der Bewegungen im Betrieb durch ein elektronisches Überwachungssystem, Individuelle Arbeitsverträge statt der jetzigen Kolektivverträge, Verzicht der Gewerkschaften, diese Vereinbarungen künftig durch Streiks ändern zu wollen..." Artikel in Arbeiterpolitik Nr. 4 vom Oktober 2010 pdf-Datei

Pomigliano gehört und allen!

"25. Juni 2010, Neapel - Die ArbeiterInnen des Fiat Werkes in Pomigliano demonstrieren gegen die geplante massive Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen. Die Unternehmensleitung hatte mit der Schließung des Werkes und Verlagerung der Produktion gedroht, um die ArbeiterInnen dazu zu bewegen, massiven Verschlechterungen zuzustimmen. Es handelt sich um Forderungen, die teilweise gegen die italienische Verfassung (Einschränkung des Streikrechtes) und das Arbeitsrecht verstoßen. In einer Abstimmung hatten 36% der Belegschaft gegen das Maßnahmenpaket gestimmt, 4% hatten sich enthalten..." Das Video, italienisch mit deutschen Untertiteln bei KanalB vom 30.06.2010 externer Link Video-Datei

Fiat-Mitarbeiter stimmen harten Einschnitten zu

"Im symbolträchtigen Streit um den Fiat-Standort im italienischen Pomigliano d'Arco haben die Beschäftigten zur Rettung ihres Werks harten Einschnitten zugestimmt. Bei der Abstimmung am Dienstag votierten knapp zwei Drittel der rund 4800 Arbeitnehmer für ein von Gewerkschaften und Unternehmensführung ausgehandeltes Abkommen, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete. Fiat will in das Werk Pomigliano bei Neapel 700 Millionen Euro investieren und die Produktion des Fiat Panda von Polen dorthin verlegen. Im Gegenzug verlangt der Autobauer von den Beschäftigten aber längere Arbeitszeiten und kürzere Pausen." AFP-Meldung bei Yahoo-News vom 23.06.2010 externer Link

Offener Brief polnischer KollegInnen an die ArbeiterInnen des Fiatkonzerns

"...Die ArbeiterInnen in Italien sollen weitere Verschlechterungen hinnehmen. Es ist immer wieder dasselbe: Fiat macht den ArbeiterInnen immer wieder deutlich, dass ein Nichtakzeptieren zum Verlust des Arbeitsplatzes führen wird. Wenn sie nicht wie die Sklaven schuften, wird es jemand anders machen. Es ist uns klar, dass für Fiat die Schufterei unserer italienischen KollegInnen genauso selbstverständlich ist, wie es unsere war. Wir hofften, dass die Gewerkschaften bei Fiat in Italien kämpfen würden. Nicht weil wir uns davon erhofften, vielleicht unsere Arbeitsplätze in Tychy zu behalten, sondern um diesen Arbeitsbedingungen Widerstand entgegen zu setzen. Unsere Gewerkschaften, unsere ArbeiterInnen sind schwach geblieben. Wie sahen uns nicht in der Position zu kämpfen. Wir fühlten uns schwach und bettelten bei Fiat um jeden Arbeitsplatz. Wir ließen italienische ArbeiterInnen im Stich, deren Arbeitsplätze wir bekamen. Nun passiert dasselbe mit uns. Es liegt auf der Hand, dass dies für jeden Arbeiter, jede Arbeiterin eine unhaltbare Situation ist. Wir können das nicht weiter zulassen und unter uns um jeden Arbeitsplatz konkurrieren. Wir müssen uns international zusammenschließen und für unsere Interessen kämpfen..." Der offene Brief dokumentiert bei der Gruppe Internationaler SozialistInnen vom 19.06.2010 externer Link

"Das Abkommen ist Selbstmord. Die lahme Linke ist nicht in der Lage, die Arbeiter zu verteidigen"

"Liebe Labournets! Hier ein ganz aktuelles Interview zu den derben Umstrukturierungsplänen im FIAT-Werk Pomigliano d'Arco nahe Neapel (ex-Alfa Romeo Sud-Werk), über das die 5.200köpfige Belegschaft heute abstimmt und das für die weitere Ausgestaltung der "industriellen Beziehungen" in Italien wegweisend sein könnte, um nicht zu sagen: sein wird. Die Tatsache, dass in dem Gespräch der ehemalige rechte CGIL-Generalsekretär (1994 -Ende 2002) und heutige Europaabgeordnete der Demokratischen Partei (PD) Sergio Cofferati das Abkommen als "Selbstmord" der Gewerkschaften bezeichnet und teilweise Fundamentalkritik leistet, macht die Sache noch spannender und wirkungsvoller - zumal vieles davon auch hierzulande bestens bekannte Probleme betrifft. Mehr zu dem Geschehen bei FIAT nach der Abstimmung. Ciao", so das Gewerkschaftsforum Hannover im Anschreiben zum Interview von Roberto Mania mit Sergio Cofferati pdf-Datei, zuerst erschienen in der großen linksliberalen Tageszeitung "la Repubblica" vom 18.6.2010. Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügungen in eckigen Klammern vom Gewerkschaftsforum Hannover.

Fiat diktiert Bedingungen

Arbeitsverdichtung, Kontrollen, Überstunden: Italiens Industriegigant setzt Gewerkschafter mit Forderungen zum Montagewerk Neapel unter Druck. Artikel von Micaela Taroni in der jungen Welt vom 22.06.2010 externer Link. Aus dem Text: "Zwischen der italienischen Gewerkschaft FIOM und dem Autobauer Fiat ist eine Art kalter Krieg ausgebrochen. Italiens stärkste Metallerorganisation hat die Bedingungen des Konzernmanagements für die Weiterführung des Produktionswerks von Pomigliano d'Arco bei Neapel abgelehnt, in dem 5200 Menschen beschäftigt sind. Damit bleibt die Zukunft der Fabrik ungewiß, in der ab 2011 das neue Modell des Kleinwagens »Panda« hergestellt werden soll. Fiat-Chef Sergio Marchionne besteht darauf, daß alle fünf Gewerkschaften die Forderungen des Konzernleitung akzeptieren, bevor das Turiner Unternehmen 700 Millionen Euro in die Anlage investiert. Die Zustimmung der Gewerkschaften gilt als Bedingung dafür, daß der Autobauer die Produktion des neuen Modells aus der bisherigen Fertigungsstätte in Polen nach Italien zurückholt. Dafür verlangt Fiat beträchtliche Änderungen im Produktionssystem. Vier kleinere Gewerkschaften haben den Plänen des mächtigsten italienischen Industriekonzerns bereits zugestimmt. Am heutigen Dienstag sind die Mitarbeiter des neapolitanischen Werkes zu einer Abstimmung aufgerufen. Sie müssen entscheiden, ob sie die Bedingungen der Unternehmensleitung akzeptieren wollen..."

Fiat droht mit Produktionsverlegung

"Fiat-Chef Sergio Marchionne droht den italienischen Gewerkschaften mit der Verlegung der Produktion des neuen Panda-Modells von Neapel nach Polen, sollten sie die neuen Vertragsforderungen des Turiner Autobauers nicht akzeptieren. "Es ist der letzte Appell: Entweder kommen wir zu einer Einigung, oder wir werden den Panda anderswo produzieren", sagte Marchionne. Dies würde das Ende für das Produktionswerk in Pomigliano d'Arco bei Neapel bedeuten, in dem 5000 Arbeitnehmer beschäftigt sind. Die Fiat-Manager drängen die Gewerkschaften zu stärkerer Flexibilität in puncto Arbeitsschichten, Pausen und Überstunden. Sie verlangen weiters Garantien gegen die in Italien üblichen Streikaktionen. So soll die Belegschaft bereit sein, bei Bedarf eine Arbeitsschicht samstags in der Nacht einzuführen. "Wir müssen in der Lage sein, effizient auf die Nachfrage-Änderungen zu reagieren", erklärte Marchionne. "Die Forderungen Fiats enthalten zu viele Abweichungen vom Kollektivvertrag und den Gesetzen", erwiderte Gewerkschaftschef Maurizio Landini..." Artikel von Micaela Taroni im österreicherischen Wirtschaftsblatt vom 08.06.2010 externer Link

»Wenn das Werk schließt, wird Sizilien veröden«

Arbeitskampf bei Fiat in Italien. Februar beginnt mit Ausstand von 80000 Beschäftigten. Interview von Raoul Rigault mit Giovanna Marano externer Link, Regionalsekretärin der größten Metallarbeitergewerkschaft in Italien, FIOM-CGIL, in der jungen Welt vom 23.01.2010. Aus dem Text: ".Zunächst einmal gibt es am 3. Februar einen vierstündigen Ausstand der 80000 Beschäftigten des gesamten Fiat-Konzerns gegen die Umstrukturierungspläne. Das haben die Vorstände der wichtigsten Branchengewerkschaften FIOM-CGIL, FIM-CISL, UILM und FISMIC Mitte Januar in seltener Einheit beschlossen. Dieser Streik muß so stark und so breit wie möglich sein. Er ist der Auftakt zu einer allgemeineren Mobilisierung. Die angedrohte Schließung ist inakzeptabel und würde die gesamte Region in die Knie zwingen. Ein so fragiles Gebilde wie Sizilien gerät immer als erstes in die Krise und kommt als letztes heraus."

Fiat investiert Milliarden und gibt Werk auf

"Fiat-Chef Sergio Marchionne will in den nächsten beiden Jahren mehr als acht Milliarden Euro überwiegend in Italien investieren, um Produktivität und Entwicklung zu stärken. "Wir haben einen ehrgeizigen Plan für Fiat, vor allem in Italien". Dies sagte Marchionne in Rom bei der Vorstellung seines Umstrukturierungsplans. Gleichzeitig bekräftigte er, dass Fiat 2011 den Bau von Autos in dem sizilianischen Werk Termini Imerese mit etwa 1700 Mitarbeitern einstellen wird. Während Marchionne in Rom war, demonstrierten Fiat-Arbeiter, die um ihre Arbeitsplätze bangen." dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 23.12.2009 externer Link

Fiat-Chef: Werkschließungen in Italien notwendig

"Fiat-Chef Sergio Marchionne hält Werkschließungen in Italien für unabdingbar. Alle sechs Produktionsstätten im Land zu erhalten, sei wegen der Absatzkrise der Autobranche "nicht machbar und fernab jeder industriellen Logik", sagte Marchionne am Freitag. Er nahm damit vor allem die Hoffnungen für das Werk auf Sizilien. Dieses will Fiat schließen, obwohl die Regionalregierung einen Rettungsplan von 400 Millionen Euro aufgelegt hat, um die Fabrikation in Termini Imerese zu erhalten und Fiat zum Bleiben zu bewegen..." dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 22.11.2009 externer Link

“FIAT ist arrogant. Die Streiks werden weitergehen”

Der FIAT-Konzern befindet sich im Umbruch. Vorstandschef Sergio Marchionne und die Familie Agnelli als Haupteigentümer wollen mit der Übernahme von Chrysler und weiteren Operationen einen „Weltkonzern“ aus der Taufe heben, der in der anstehenden Marktbereinigung zu den „Siegern“ zählt. Ob das gelingt, ist höchst fraglich. Sicher ist allein, dass mehrere italienische Werke der Umstrukturierung zum Opfer fallen sollen (ganz oben auf der Liste die Auto-Fabrik im sizilianischen Termini Imerese und das CNH-Werk in Imola) und die Belegschaft „Opfer bringen muss“. Das sehen allerdings längst nicht alle Beschäftigten ein, wie die aktuelle Auseinandersetzung um die Jahresprämien zeigt, die angesichts der niedrigen Grundlöhne eine fürs Einkommen wesentliche Zusatzleistung sind. Zu diesem betrieblichen Tarifkampf brachte die von Rifondazione Comunista herausgegebene Tageszeitung „Liberazione“ am 16.7.2009 das folgende Interview mit Dino Miniscalchi, seines Zeichens RSU-Delegierter („Betriebsrat“ / Vertrauensmann) der größten und kämpferischsten, italienischen Metallarbeitergewerkschaft FIOM-CGIL im wichtigen süditalienischen FIAT / SATA-Werk in Melfi. Wie die andere linke Tageszeitung „il manifesto“ am 18.Juli meldete, ruht aufgrund der Streiks die Produktion des „Grande Punto“ in Melfi bereits den vierten Tag in Folge. Das Interview mit Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügung in eckigen Klammern vom Gewerkschaftsforum Hannover pdf-Datei

»Politiker sollten begreifen, daß sie Demokratie gefährden«

Autokonzern Fiat droht mit Werksschließungen. Widerstand soll durch Spaltung der Gewerkschaften gebrochen werden. Interview von Raoul Rigault mit Gianni Rinaldini externer Link, Generalsekretär der größten italienischen Metallarbeitergewerkschaft FIOM-CGIL, in der jungen Welt vom 10.07.2009

Großdemonstration in Turin: Demonstranten forderten Garantien gegen Schließung italienischer Produktionswerke

"Zehntausende Fiat-Mitarbeiter aus ganz Italien haben sich am Samstag an einer Großdemonstration in Turin beteiligt. Die Fiat-Belegschaft verlangt von der Konzernführung Garantien, dass die süditalienischen Werke des Autokonzerns im Fall einer Übernahme von Opel nicht gesperrt werden. "Ohne uns hat Fiat keine Zukunft", hieß es auf einem Spruchband der Demonstranten..." Agenturmeldung im Standard vom 16.05.2009 externer Link

Angst bei Fiat-Arbeitern new

"Die Fiat-Belegschaft ist besorgt wegen der internationalen Expansionspläne des Turiner Autokolosses. Die Mitarbeiter in der süditalienischen Produktionsstätte Termini Imerese legten am Donnerstag zum zweiten Mal in dieser Woche die Arbeit nieder und verlangten vom Management des Autobauers Garantien für den Erhalt des nahe Palermo gelegenen Werks. Sie befürchten, daß die Pläne von Vorstandschef Sergio Marchionne zur Opel-Übernahme mit der Schließung mehrerer italienischer Werke enden könnte. In den zurückliegenden acht Monaten waren die 2200 Beschäftigten des sizilianischen Werks fünf Monate lang auf Kurzarbeit gesetzt worden. Das Unternehmen begründetet diese Maßnahme mit der globalen Absatzkrise in der Autoindustrie, die Gewerkschaften befürchten jedoch, daß Turin die komplette Schließung des Werks plane, in dem das Modell Lancia Y gebaut wird." Artikel von Micaela Taroni in der jungen Welt vom 15.05.2009 externer Link

Streik in von Schließung bedrohter Fiat-Fabrik auf Sizilien

"Die Beschäftigten eines Werks des italienischen Autobauers Fiat haben am Montag gegen die drohende Schließung im Fall einer Übernahme von Opel durch Fiat protestiert. Etwa die Hälfte der Arbeiter und Angestellten des Standorts im sizilianischen Termini Imerese habe sich an einem anderthalbstündigen Streik beteiligt, sagte ein Gewerkschaftsvertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Am Samstag will demnach eine Delegation des Werkes an einer Demonstration am Fiat-Sitz in Turin gegen die Schließungspläne teilnehmen. Nach mehreren Medienberichten will Fiat, wenn es den deutschen Autobauer Opel übernehmen sollte, europaweit sechs Autofabriken oder Motorenwerke schließen..." AFP-Meldung in der Hannover Zeitung vom 13.05.2009 externer Link

Hinter dem FIAT-Chrysler-Abkommen

"...In genauem Kontrast zur durchweg skeptischen deutschen Presse bejubelten in Italien mit Ausnahme der beiden kleinen linken Blätter "Liberazione" und "il manifesto", alle Zeitungen die mehr als riskante Übernahmestrategie mit kaum verhohlenem Nationalismus. In einem Leitartikel für die von Rifondazione Comunista herausgegebene Tageszeitung "Liberazione" widmete sich deshalb am 3.5.2009 Emiliano Brancaccio den Hintergründen der Hasardeursaktion..." Der Artikel von Emiliano Brancaccio mit Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügungen in eckigen Klammern vom Gewerkschaftsforum Hannover pdf-Datei

Zukunft von Opel: Gewerkschaften fürchten Fiat-Expansion

"Dem Autokonzern Fiat bläst bei seinem Plan zu einer Übernahme von Opel in der italienischen Heimat der Wind ins Gesicht. Während die italienischen Gewerkschaften ihren Chef Sergio Marchionne bei der Chrysler-Übernahme noch voll unterstützen, fürchten sie bei der Übernahme der Tochter von General Motors (GM) um die Arbeitsplätze in der Heimat. Für den kommenden Donnerstag ist eine Großdemonstration in Turin angekündigt. Und am Mittwoch ist ein Treffen zwischen den Italienern und den Vertretern der Opel-Belegschaft geplant. Drei der vier bei Fiat vertretenen Gewerkschaften werden am Mittwoch in Frankfurt mit ihren Opel-Kollegen zusammentreffen..." Artikel von Carsten Herz, Katharina Kort und Peter Müller im Handelsblatt vom 11.05.2009 externer Link

iat-Mitarbeiter protestieren in Italien gegen Entlassungen

Solidarität mit den Arbeitern von Fiat Pomigliano, die in Neapel von der Polizei niedergeknüppelt wurden!„In Italien ist es bei Protesten von rund 100 Fiat-Mitarbeitern gegen Entlassungen zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Sieben Demonstranten wurden zur Feststellung ihrer Identität vorübergehend festgenommen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Arbeiter des Fiat-Werks in Pomigliano bei Neapel hatten versucht, die wichtigste Nord-Süd-Autobahn Italiens zu blockieren. Demonstranten klagten, sie sie von der Polizei geschlagen worden. Diese sprach lediglich davon, die Teilnehmer von der Straße gedrängt zu haben. Berichte über Verletzte gab es nicht. Angesichts einer schwächeren Nachfrage fährt Fiat seine Produktion zurück. Am Mittwoch hatte Europas sechstgrößter Autohersteller angekündigt, die Produktion in einem Werk bei Turin im März für weitere zwei Wochen ruhen zu lassen.Reuters-Meldung vom 05.02.2009 externer Link. Siehe dazu:

  • Solidarität mit den Arbeitern von Fiat Pomigliano, die in Neapel von der Polizei niedergeknüppelt wurden!
    „Wir drücken unsere zutiefst gefühlte Solidarität aus mit den Arbeitern von “Fiat Auto di Pomigliano d'Arco”, die während einer friedlichen Kundgebung zur Verteidigung ihrer Arbeitsplätze und für die Zukunft des Werkes von Fiat Pomigliano d'Arco von den Polizeikräften brutal angegriffen worden sind. Wir verlangen, dass die sechs Arbeiter, die verhaftet und nachher wieder freigelassen wurden, von jeglicher Anklage freigesprochen werden…“ Solierklärung der Arbeiter von Fiat new-holland Modena Betriebsrat Fiom Ferrari Modena mit weiteren Links und Fotos.

FIAT verstaatlichen?

Beim angeschlagenen italienischen Autobauer drohen Massenentlassungen und Werksschließungen. Beschäftigte fordern öffentliche Intervention. Großdemonstration am 11. März. Artikel von Damiano Valgolio externer Link in junge Welt vom 01.03.2005

FIAT-Management im IVECO-Werk in Brescia gegen die linke italienische Metallarbeitergewerkschaft FIOM

Zu den Repressionen und dem Widerstand siehe die Gewerkschaftliche Mitteilung der FIOM-CGIL Brescia vom 20. Dezember 2004 pdf-Datei in der Übersetzung durch Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover

Vorbild Volkswagen?

Auch italienische Gewerkschaften sind mit Lohnsenkung und Erpressung konfrontiert. Fiat-Beschäftigte kämpfen mit Streiks gegen Sparpläne. Besorgnis über VW-Abschluß. Artikel von Damiano Valgolio in junge Welt vom 16.11.2004 externer Link

Landesweite Arbeitsniederlegungen bei Fiat in Italien am 20. November 2000

Wie "il manifesto" vom 21.11.00 meldete, kam es am Montag. 20.11.00, erstmalig seit 1989 zu gemeinsamen Streikaktionen in allen Fiat-Werken in Italien. Sie dauerten zwischen 2 und 8 Stunden und beinhalteten auch Umzüge im Werk, in einem Fall auch den Marsch durch die Innenstadt. Die Proteste sollen einen neuen Tarifvertrag fordern und sich zugleich gegen einerseits die Entlassung von zwei Kollegen in Süditalien richten, die einen Streik für gleiche Arbeitsbedingungen wie im Norden organisiert haben sowie andererseits gegen die Ankündigung von Fiat, in Kürze 1000 Angestellte "abzubauen". Es ist noch ungewiss, ob dieser Personalabbau über Vorruhestand oder Entlassungen abgewickelt werden soll. In der italienischen Presse wird dies als eine Vorgabe aus Detroit (GM-Vorstand, 20%iger Eigner von Fiat Auto) interpretiert, die schlechte Gewinnsituation von Fiat (trotz guter Absatzlage) zu korrigieren. Die Gewerkschaften sollen einen neuen Aktionstag bereits planen.

Streik bei FIAT Turin 1996

Die beispielhaften Kämpfe bei FIAT in Turin. Aus Anlas der Allianz zwischen GM und Fiat und der damit verbundenen Auseinandersetzungen kann es u.E. nicht schaden, einen Blick in die Fiat-Vergangenheit zu werfen. Artikel in Rote Presse Korrespondenz, Nr. 30 v. 12. September 1969 externer Link

Weitere Informationen zu Fiat Italien:

  • Harte und Flexible. Gestern die Demonstration der Zeitarbeiter, die von FIAT zum Abschuß freigegeben wurden. Zum Verlauf und zur Beteiligung an der Demonstration gegen die Entlassung der 500 jungen FIAT-Zeitarbeiter schreibt "Il manifesto" am 17.6.2000
  • Arbeiter-Vertreibung. Zeitarbeiter, FIOM, NIDIL und CGIL vor dem Auto-Salon und der FIAT-Zentrale in Turin-Lingotto gegen das von FIAT praktizierte Benutzen und Wegwerfen. Artikel von Carla Casalini, erschienen in "il manifesto" 16.6.2000. Übersetzung und erläuternde Fußnoten: Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover
  • Die Tarifverträge auflösen. FIAT gibt bei den padroni den Ton an. Antonio D'Amato bestätigt. Artikel von Carla Casalini, erschienen in "il manifesto" vom 14.6.2000. Übersetzung und erläuternde Fußnoten: Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover
  • Die Gekündigten von Mirafiori. Nachdem 500 gemietete Jugendliche alles gegeben haben, sollen sie FIAT verlassen. Artikel von Gabriele Polo, erschienen in "il manifesto" vom 4.6.2000. Übersetzung und erläuternde Fußnoten: Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover

Streik bei Melfi

Fiat vor dem Aus?

Arbeitskämpfe und Gewerkschaften unter Internationales > Italien

FIAT-GM-Allianz
labournet.tv

107" - Arbeiter des Südens
Drei entlassene FIAT-Arbeiter, Giovanno, Antonio und Marco, besuchen verschiedenen FIAT-Fabriken in Süditalien.
italienisch | 60 min | 2010 externer Link Video-Datei


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