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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 18. November 2008:

I. Branchen > Automobilindustrie international / Herstellerübergreifend

Stürzende Giganten

"US-Experten warnen vor einer Übernahme der amerikanischen Automobilindustrie durch deutsche und japanische Konzerne. Sollte es nicht gelingen, General Motors (GM) vor dem Bankrott zu retten, dann drohten Kettenreaktionen, die den gesamten Kraftfahrzeugsektor in den Ruin treiben könnten, erklären Branchenbeobachter in den Vereinigten Staaten. US-Traditionsunternehmen wie GM oder Chrysler würden danach durch Firmen wie Volkswagen, BMW oder Toyota ersetzt, die erheblichen Einfluss auf die amerikanische Wirtschaft gewännen. Die Herauslösung der GM-Tochtergesellschaft Opel aus dem Mutterkonzern und ihre Unterstellung unter deutsche Kontrolle ist zur Zeit Gegenstand von Gesprächen zwischen Konzernrepräsentanten und der Bundesregierung. Sie wäre ein weiterer Schlag für GM, da sich das US-Unternehmen zuletzt beträchtlich über Opel finanziert hat. Zudem stärkte sie die deutsche Position in der globalen Wirtschaftskonkurrenz mit den Vereinigten Staaten. Die Bundeskanzlerin will in einem ersten Schritt eine Milliardenbürgschaft für den Autoproduzenten prüfen - auf Kosten der Steuerzahler..." Artikel auf german-foreign-policy.com - Informationen zur Deutschen Außenpolitik vom 18.11.2008 externer Link

EU-Staaten eilen der Autobranche zu Hilfe

"In Europa ist eine Debatte über die Notwendigkeit von Stützungsprogrammen für die Autoindustrie entbrannt. Derzeit arbeiten die Regierungen - wie zunächst bei den Banken - an nationalen Lösungen. Indes wird der Ruf lauter, dass die Wirtschaftskrise nur mit einem EU-weit abgestimmten Vorgehen bekämpft werden kann..." Artikel im Handelsblatt vom 18.11.2008 externer Link

II. Branchen > Auto: DC > Allgemein

Autobauer Daimler: Streit um Arbeitszeit-Reduzierung

"Beim Autobauer Daimler wird über die Form der Arbeitszeit-Reduzierung wegen der einbrechenden Nachfrage gestritten. Während der Vorstand offenbar eine Arbeitszeitverkürzung favorisiert, setzt sich der Betriebsrat für die Anmeldung von Kurzarbeit ein. Dies wäre bei den Beschäftigten mit deutlich weniger Einbußen verbunden. In den nächsten Tagen solle es Verhandlungen zwischen Management und Betriebsrat geben. Dies wurde am Montag von beiden Seiten bestätigt..." Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 17.11.2008 externer Link

III. Branchen > Auto: GM/Opel > GM/Opel Europa allgemein: GM-Konzern vor dem Zusammenbruch?

Negative Bilanz: Opel-Betriebsrat bietet Verzicht

"Die Beschäftigten seien bereit, ihren »Beitrag« zur Sanierung des strauchelnden Autobauers Opel zu tragen. Das erklärte der Opel-Gesamtbetriebsratschef und »heimliche Manager« (Süddeutsche Zeitung) Klaus Franz am Sonntag abend bei »AnneWill«, als sei es eine Selbstverständlichkeit. Gefragt hat er die Belegschaften allerdings ebensowenig wie beim letzten, erst vor wenigen Wochen abgesegneten Kürzungspaket. (...) Die jetzt anstehende Kürzungsrunde dürfte allerdings die bisherigen Maßnahmen bei weitem in den Schatten stellen. Denn das übertarifliche Polster ist abgeschmolzen. Jetzt bedeutet jeder weitere Lohnklau ein Unterlaufen des Flächentarifs - und das in den Hochburgen der einst mächtigen IG Metall. Schon die Übertragung des in der vergangenen Woche erzielten, ohnehin mickrigen Tarifabschlusses wird in vielen Betrieben ein Problem..." Kommentar von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 18.11.2008 externer Link

IV. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Luftverkehr allgemein

Warnstreiks bei LTU und dba

"Die Flugzeuge von LTU und dba bleiben am Dienstagmorgen [18.11.2008; Red.] am Boden: Die Pilotenvereinigung "Cockpit" hat ihre Mitglieder zum Warnstreik aufgerufen. Der befristete Ausstand soll bis 8 Uhr andauern. Die Gewerkschaft will angesichts anstehender Stilllegungen einen Sozialplan durchsetzen..." Bericht bei Spiegel-Online vom 18.11.2008 externer Link

V. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn > Gewerkschaften, Tarifverhandlungen und Konflikte

Zeiten ändern sich - der Auftrag bleibt: 18. Ordentliche Gewerkschaftstag der TRANSNET 2008

Am Sonntag, dem 23. November, wird der 18. Ordentliche Gewerkschaftstag der TRANSNET, in Berlin eröffnet. Der fünftägige Kongress steht unter dem Motto "Zeiten ändern sich - der Auftrag bleibt". Dazu gibt's bei Transnet eine Sonderseite externer Link

VI. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn > Gewerkschaften, Tarifverhandlungen und Konflikte > 2008: Versuch der Umgehung des Lokführertarifvertrages durch die Deutsche Bahn

Bahn AG schränkt Zeitarbeit ein: Neue Lokführer erhalten Anstellung bei Transporttöchtern

"Die bei der Bahn AG im Rahmen des »Projekt 1000 Tf« zur Ausbildung eingestellten Lokführer werden nach erfolgter Qualifizierung bei den Transporttöchtern des Konzerns eingestellt. Das wurde am Freitag bekannt. Bislang war geplant, diese Lokführer in einer Zeitarbeitsfirma zu »parken«, was gegenüber dem im Konzern geltenden Lokführertarifvertrag Gehaltseinbußen von bis zu 10000 Euro im Jahr bedeutet hätte. Bereits per Zeitarbeit beschäftigte Mitarbeiter haben künftig nach 18 Monaten einen Anspruch auf Festanstellung im Konzern. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sieht das Einlenken der Konzernspitze als Ergebnis ihrer »beharrlichen Überzeugungsarbeit« und der Tatsache, daß man mittlerweile 90 Prozent aller Zeitarbeitslokführer organisiert habe. Die Tarifgemeinschaft (TG) der Bahngewerkschaften Transnet und GDBA reklamiert den Erfolg wiederum für sich. Schließlich sei die GDL an den entscheidenden Verhandlungen überhaupt nicht beteiligt gewesen, hieß es am Freitag in einer Erklärung." Artikel von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 15.11.2008 externer Link

  • Projekt 1000 Tf: GDL lügt!
    "Allein die Tarifgemeinschaft TRANSNET/GDBA (TG) und der Konzernbetriebsrat haben verhandelt und mit dem Agv MoVe vereinbart, dass alle im "Projekt 1000 Tf" qualifizierten Mitarbeiter im Rahmen eines gemeinsamen Vermittlungsprojektes ein Arbeitsvertragsangebot in einer der Transportgesellschaften des DB Konzerns erhalten." Pressemitteilung von Transnet vom 14.11.2008 externer Link

VII. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein

Bahn in der Kritik: Wenn der Schaffner plötzlich ausrastet

Nach dem jüngsten Hinauswurf einer Minderjährigen klagen Gewerkschafter über den Druck auf viele Kollegen. Artikel von Moritz Drung in der Taz-Berlin vom 13.11.2008 externer Link. Aus dem Text: "."Die Kollegen stehen unter einer ungeheuren Belastung. Der Frust über die schlechten Arbeitsbedingungen ist hoch", versucht sich Uwe Reitz, Sprecher der Bahngewerkschaft GDBA, an einer Erklärung. Die Schaffner fühlten sich mit Problemen wie pöbelnden und mitunter gefährlichen Reisenden allein gelassen. "Die bekommen von ihren Vorgesetzten oft nur zu hören: Wenn du damit nicht klarkommst, dann such dir einen anderen Job." Vielen Zugbegleitern macht auch der zunehmende Wettbewerb auf der Schiene Angst, meint Hans-Gerd Öfinger von der Initiative "Deine Bahn": "Die Angst um Arbeitsplätze geht um. Wegen den Ausschreibungen haben alle Angst vor Dumpinglöhnen." Der Hintergrund: Immer mehr Regionalstrecken werden von den Bundesländern ausgeschrieben. Im Wettbewerb mit privaten Anbietern hat die DB-Regio angekündigt, selbst Tochtergesellschaften zu gründen. In diesen würden niedrigere Löhne als bisher üblich gezahlt werden. Schon jetzt sind in den Regionalzügen sogenannte Revisoren unterwegs - intern "Mystery-Customer" gennant. Deren Job ist es, im Auftrag der Bahn die Arbeit der Schaffner zu kontrollieren. Dabei gehe es nicht nur um den korrekten Umgang mit den Fahrgästen, sondern auch "um eine anständige Rasur oder den Körpergeruch der Kollegen", weiß Joseph-Karl Hazod, Sprecher des Bundesarbeitskreises Zugbegleiter der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)."

VIII. Branchen: Dienstleistungen > Transportwesen > Bahn > International

Gegen Privatisierung und Abbau: Eisenbahngewerkschafter aus ganz Europa protestieren in Paris

Gegen die zunehmende Liberalisierung und Privatisierung im Eisenbahnsektor gingen am Donnerstag in Paris 20 000 Gewerkschafter aus ganz Europa auf die Straße. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 15.11.2008 externer Link. Siehe dazu:

  • 13. November 2008: 20.000 EisenbahnerInnen demonstrieren in Paris: Europaweit gegen Privatisierung
    Das Extrablatt vom 14.11.2008 externer Link pdf-Datei
  • Zehntausende demonstrierten in Paris gegen Bahnprivatisierung in Europa
    "Gegen Bahnprivatisierung, Deregulierung im Bahnsektor und zunehmende Fragmentierung der europäischen Bahnsysteme haben am Donnerstag in Paris zehntausende Gewerkschafter und Privatisierungsgegner aus ganz Europa demonstriert. Auf Transparenten forderten sie "Stop à la libéralisation", "No to EU rail privatisation" und "Wir lassen uns nicht an der Börse verkaufen"..." Pressemitteilung Bündnis "Bahn für Alle" vom 13. November 2008 externer Link pdf-Datei

IX. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn > Gewerkschaften, Tarifverhandlungen und Konflikte > Standpunkt - von Eisenbahnern für Eisenbahner herausgegeben von aktiven Eisenbahnern der GDL u. Transnet

Standpunkt Extra: Basis-Forderungskatalog - Tarifrunde 2009 vom 13.11.2008 ist erschienen

"Unser Forderungskatalog ist keine Einzelmeinung, sondern durch Meinungsäußerungen von Kollegen entstanden. Viele Kollegen nutzten die Möglichkeit ihre Forderungen einzubringen. Wir haben nun Ideen und Vorschläge gesammelt und zusammengestellt. Folgende Forderungen werden nun der GDL-Tarifkommission vorgelegt:..." Zum Extra-Standpunkt bei Netzwerk-IT externer Link pdf-Datei

X. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Speditionen und Logistik > Post AG

Unpünktliche Zustellungen: Postchef sucht Rat der Gewerkschaft

"Postchef Frank Appel will den Streit über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die 80.000 Briefträger keinesfalls eskalieren lassen. "Es wird keine Konfrontation mit der Gewerkschaft Verdi geben. Deshalb haben wir bis zur Lösung des Problems 1000 Teilzeitkräfte eingestellt", sagte Appel der Frankfurter Rundschau in Istanbul. Da zusätzliche Kontingent an Servicepersonal der Deutschen Post bleibe wenigstens so lange im Einsatz, bis alle Schwierigkeiten beseitigt sind. Sollte sich nach genauer Prüfung der Kritikpunkte herausstellen, dass tatsächlich mehr Stellen besetzt werden müssen, wolle sich der Konzern nicht dagegen sperren. Die von der Gewerkschaft geforderte Zahl von rund 10.000 neuen Zustellern hält Appel jedoch für deutlich überzogen." Artikel von Wolf Goldschmitt in der Frankfurter Rundschau vom 14.11.2008 externer Link

XI. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Speditionen und Logistik > Post AG: DHL in den USA

Aussortiert: DHL baut über 10.000 Stellen ab

2004 kaufte die Deutsche Post das amerikanische Expressunternehmen DHL, nun verabschiedet sie sich von ihrem defizitären US-Geschäft. Rund 10.000 Arbeitsplätze sollen allein in Wilmington wegfallen. Artikel von Adrienne Woltersdorf über die Situation in der amerikanischen Kleinstadt Wilmington in der Taz vom11.11.2008 externer Link

XII. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Speditionen und Logistik > Post AG

ver.di kündigt Warnstreiks bei zwei DHL-Töchtern an

"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der beiden Unternehmen DHL Vertriebs GmbH und Co. OHG sowie DHL Verwaltungs GmbH am Dienstag (18. November 2008) zu zeitlich befristeten Streikmaßnahmen im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde am 20. November auf. "Die Beschäftigten erwarten endlich ein ernsthaftes Angebot für mehr Entgelt. Sie sind es leid, von ihrem Arbeitgeber über Monate hingehalten zu werden", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Durch die Warnstreikmaßnahmen bei der Vertriebstochter der Paketpost kann es in den nächsten Tagen bundesweit zu Verzögerungen bei der Auftragsbearbeitung und Kundenberatung kommen..." Pressemitteilung von ver.di vom 17.11.2008 externer Link

XIII. Branchen > Medien u. IT > Telek(c)om: Überwachungsskandal

Telekom-Spitzelaffäre: Offenbar auch Betriebsräte betroffen

"Die neue Linie der Deutschen Telekom beim Umgang mit fahrlässigen und vorsätzlichen Datenschutzverletzungen in der Vergangenheit überrascht noch ein wenig: Am heutigen Dienstag veröffentlichte die PR-Abteilung des Unternehmens unter dem Titel "Bespitzelungsaffäre" eine Meldung, wonach dem Unternehmen Informationen vorlägen, dass außer Aufsichtsräten der Arbeitnehmerseite und Journalisten offenbar auch Betriebsräte und weitere Mitarbeiter des Konzerns von illegalen Auswertungen ihrer Telefondaten betroffen waren." Meldung bei Heise-Online vom 11.11.2008 externer Link.

XIV. Branchen > Medien und IT > Verschiedenes aus den Medien

"SZ"-Redakteure bangen um ihren Job

"Herbe Einschnitte bei der "Süddeutschen Zeitung": Die Verlagsleitung hat einen "deutlichen Stellenabbau" angekündigt. Mitarbeiter fürchten jetzt einen ähnlichen Job-Kahlschlag wie nach dem Platzen der Dotcom-Blase. Damals mussten fast hundert Redakteure gehen..." Artikel von Stefan Schultz auf Spiegel-Online vom 14.11.2008 externer Link. Siehe dazu auch

  • Neue Lebensplanung für "SZ"-Redakteure
    Nun wird auch bei der "Süddeutschen Zeitung" Personal gekürzt. Neu ist: Ressortleiter setzen sich an die Spitze der Sparbewegung. Artikel von Kai-Hinrich Renner in der Welt vom 16.11.2008 externer Link. Aus dem Text: "Eindringlich werden "alle festen Mitarbeiter, die ohnehin über eine andere Lebensplanung nachdenken", gebeten, "einen freiwilligen Abschied" ins Auge zu fassen, der mit einer "entsprechenden Abfindung" entgolten werden solle. Ein Verlagssprecher hätte es nicht eleganter formuliert."

XV. Branchen > Medien u. IT > Siemens > Infineon: Tarifflucht 2008: Austritt aus dem Arbeitgeberverband

Geisterfahrer mit Vollgas unterwegs

"Selbst den ärgsten Skeptiker, was die Kompetenz des Infineon-Vorstandes angeht, hat die Nachricht kalt erwischt: Infineon ist aus dem bayerischen Arbeitgeberverband ausgetreten, weil man sich außer Stande sieht, die Tariferhöhung von zunächst ab Februar 2,1% und späterhin noch einmal 2,1% mehr Gehalt zu zahlen." Meldung auf dem Infineon Dialog der IG Metall vom 13.11.2008 externer Link. Dort auch weitere Links. Siehe dazu auch:

  • Beschäftigte kämpfen für Haustarif
    "Die Pappschachtel mit der Aufschrift "Tarifvertrag" schlägt Wellen. Hunderte erboster Beschäftigte des Münchner Halbleiterkonzerns Infineon stehen um einen Firmenteich in der Konzernzentrale, wo das Vertragswerk symbolisch versenkt wird. "Was man euch zumutet, wird das Unternehmen nicht von seinen Problemen befreien," ruft IG Metaller Martin Kimmich ins Megafon. Ihm applaudieren mehrere hundert umstehende Infineon- Beschäftigte." Artikel von Thomas Magenheim in der Frankfurter Rundschau vom 14.11.2008 externer Link

XVI. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > IGM 2008 > Proteste

Protestresolution der Kolleginnen und Kollegen der Siemens-Turbinenfabrik Berlin

Unter die Protest-Resolution vom 13.11.2008 externer Link gegen das in Sindelfingen vorgelegte Verhandlungsergebnis läuft seit Freitag, 14.11. in der Siemens-Turbinenfabrik Berlin-Moabit eine Unterschriftensammlung in mehreren Produktions-Abteilungen, als Initiative von IGM-Vertrauensleuten. Sie soll am heutigen Dienstag an die Tarifkommissionen in Stuttgart und Berlin sowie an den IGM-Vorstand gefaxt werden. Aus dem Text: ".Wir erwarten die Ablehnung dieses Ergebnisses durch die Große Tarifkommission, und die sofortige Einleitung der Urabstimmung über Streik in allen Tarifgebieten! Es muss endlich einmal richtig gekämpft werden! Kein Lohn-Verzicht für Spekulanten! Gewerkschaften müssen Kampforganisationen sein, sonst sind sie nutzlos!"

Protest der IG Metall-Vertrauensleuteversammlung bei Mercedes in Bremen

"Die IG Metall-Vertrauensleuteversammlung am 13.11.08 bei Mercedes in Bremen stellt fest:
1. Das Verhandlungsergebnis in Baden-Württemberg von 12.11.08 ist für uns nicht akzeptabel
2. Wir standen und wir stehen für 8% mehr Lohn, das haben wir bewiesen
3. Wir fordern Vorstand und Bezirksleitung auf, dieses Ergebnis, das für uns ein Schlag ins Gesicht ist, abzulehnen
4. andernfalls fordern wir den Rücktritt der Verantwortlichen.
"
Diese Erklärung haben weit über 1.000 Kollegen unterschrieben. In einer außerordentlichen Vertrauensleuteversammlung am 13.11. haben nach unseren Informationen fast alle Kollegen betont, dass sie sich betrogen und verraten fühlen.

XVII. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb? > Arbeitnehmerdatenschutz

Überwachung

"Ein großer Teil des öffentlichen Raums wird bereits videoüberwacht. Für Beschäftigte, die etwa im Kassen- oder Schalterdienst arbeiten, ist die ständige Überwachung am Arbeitsplatz dadurch bereits flächendeckend Realität. Nach einem neueren Urteil des Bundesarbeitsgerichts ist eine Ausweitung der Videoüberwachung auch in nichtöffentlichen Arbeitsbereichen zu erwarten." Artikel von Martin Bechert in junge Welt vom 18.11.2008 externer Link. Siehe dazu:

  • Videoüberwachung im Betrieb - Beachtung des Persönlichkeitsrechts der Arbeitnehmer - Grundsatz der Verhältnismäßigkeit - Einigungsstellenspruch
    Beschluß vom 26.8.2008, 1 ABR 16/07 externer Link

XVIII. Diskussion > Grundrechte > Terrorismusbekämpfung und Grundrechte: BKA-Reform 2008

  • BKA-Gesetz: Aufrechte Sachsen
    Die sächsische SPD will das BKA-Gesetz im Bundesrat stoppen. Dafür verdient sie Dank und Unterstützung. Ein Kommentar von Ludwig Greven in Zeit online vom 17.11.2008 externer Link
  • BKA-Gesetz auf der Kippe: Einen Orden für den Bundesrat
    "Das BKA-Gesetz ist kein Segen. Im Gegenteil. Wer immer das Gesetz zum Scheitern bringt: Er macht sich verdient um den Rechtsstaat.
    Gegen das BKA-Gesetz ist viel zu sagen - so viel, dass es ein Segen ist, wenn es nicht zustande kommt. Es stimmt nicht, dass dieses Gesetz die Privat- und Intimsphäre schützt so gut es nur geht. Im Gegenteil: Noch nie gab es in der Bundesrepublik so weitreichende Möglichkeiten zur Rundum-Überwachung des Bürgers, wie sie auf der Basis dieses Gesetzes möglich werden.
    " Ein Kommentar von Heribert Prantl in der SZ vom 18.11.08 externer Link

Siehe dazu auch:

XIX. Diskussion > Grundrechte > Kommunikationsfreiheit und Datenschutz > Meinungs- und Pressefreiheit

Das BKA als Hüter der Pressefreiheit? Wenn der Bock zum Gärtner wird

"Das Bundesverfassungsgericht beschrieb 1966 in der so genannten Spiegel-Entscheidung die Bedeutung der Presse in der Demokratie so: "Eine freie, nicht von der öffentlichen Gewalt gelenkte, keiner Zensur unterworfene Presse ist ein Wesenselement des freiheitlichen Staates; insbesondere ist eine freie, regelmäßig erscheinende politische Presse für die moderne Demokratie unentbehrlich.". Der Bundestag hat jetzt das umstrittene Gesetz zur Abwehr von Gefahren des internationalen Terrorismus durch das Bundeskriminalamt (BKAG) durchgewunken und damit ein eindeutiges Zeichen gegen die Pressefreiheit gesetzt: Deren Schutz würde in das Ermessen des BKA gestellt." Artikel von Claudia Schröder in telepolis vom 17.11.2008 externer Link. Aus dem Text: ". Mit schwammigen Worten heißt es in § 20 u Absatz 2 des BKAG: "Soweit durch eine Maßnahme eine in § 53 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 bis 3b oder Nr. 5 der Strafprozessordnung genannte Person betroffen wäre und dadurch voraussichtlich Erkenntnisse erlangt würden, über die diese Person das Zeugnis verweigern dürfte, ist dies im Rahmen der Prüfung der Verhältnismäßigkeit unter Würdigung des öffentlichen Interesses an den von dieser Person wahrgenommenen Aufgaben und des Interesses an der Geheimhaltung der dieser Person anvertrauten oder bekannt gewordenen Tatsachen besonders zu berücksichtigen.".." Siehe dazu auch Diskussion > Grundrechte > Terrorismusbekämpfung und Grundrechte: BKA-Reform 2008

Zeugnisverweigerungsrecht: Weitere Chance vertan

"Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union, dju in ver.di, bedauert nachdrücklich die jetzt veröffentlichte Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dem Eilantrag zur Aussetzung der im Zuge der Vorratsdatenspeicherung geschaffenen neuen Vorschriften in TKG und StPO nicht nachzugeben, die das Zeugnisverweigerungsrecht bestimmter Berufsgruppen betreffen, darunter auch das der Journalisten (2 BvR 236/0, 2 BvR 237/08)." dju-Pressemitteilung vom 08.11.2008 externer Link

XX. Internationales > Portugal

Portugals Lehrer demonstrieren gegen Marktmodell

"In ihrer bislang größten Demonstration, zu der sämtliche Gewerkschaften aufgerufen hatten, protestierten etwa 110.000 der 143.000 Lehrer Portugals gegen neue, autoritäre Maßnahmen der Regierung Socrates im Bildungsbereich. Sie berühren die Berufschancen, die Arbeitszeit und die Solidarität der Lehrer und vermindern - im Namen höherer Effizienz - die Qualität des öffentlichen Erziehungssystems. Ein kompliziertes, bürokratisches Verfahren sieht vor, dass die Lehrer sich gegenseitig bewerten, wobei jedoch an jeder Schule nicht mehr als drei Lehrkräfte in die beste Kategorie eingestuft werden dürfen. Konkurrenzdenken, gegenseitiges Misstrauen, und ungewollte Hierarchisierung werden befürchtet. Maßstab ist die Schülerbenotung, deren Objektivität damit ebenfalls gefährdet ist. Alles deutet darauf hin, dass sich die herrschende Sozialistische Partei "Marktkriterien" zu eigen macht (Jornal do Fundão), und dass eine Aushöhlung des öffentlichen Schulsystems zugunsten der privaten Konkurrenz in Kauf genommen oder sogar beabsichtig wird. Eine Mathematiklehrerin merkt an, die Regierung verschliesse sich der Einsicht, dass mit einer unmotivierten und verbitterten Lehrerschaft nichts erreicht werden kann." Meldung in der NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung vom 14.11.2008 externer Link

XXI. Internationales > Australien > Privatisierung und Widerstand

Private Kitas melden Konkurs an

"Die größte Kitakette, der Konzern ABC Learning in Down Under, hat Konkurs angemeldet. Die Regierung muss mit Millionen die Betreuung von 120 000 Kindern sicherstellen - und steht nun in der Kritik. Der Schuldenberg beläuft sich auf 1,2 Mrd. australische Dollar (627 Mio. Euro). Um den Betrieb der Kindertagesstätten - zumindest bis Ende des Jahres - aufrechtzuerhalten, hat die australische Regierung am 7. November 22 Mio. Dollar Unterstützung zugesichert. Die Regierung muss sich nun der Kritik stellen, sich zu sehr auf einen kommerziellen Anbieter verlassen zu haben. Jedes dritte australische Kind ist in einer ABC-Kita untergebracht..." Artikel von Carina Kamp in der FTD vom 13.11.2008 externer Link

XXII. Internationales > Italien > Soziale Bewegungen in Italien > Nach dem ESF: Repression gegen Soziale Bewegung in Italien

G8 2001 Genua: Urteile im Diaz-Verfahren

"13 Personen wurden insgesamt zu 35 Jahren und 7 Monaten Haft verurteilt. Alle im Diaz-Verfahren angeklagten Polizisten aus den Abteilungen der Kriminalpolizei und Verbrechensbekämpfung, also die aus den hohen Rängen, wurden frei gesprochen, weil sie die Taten, die ihnen vorgeworfen wurden, nicht begangen haben sollen. Es hat, auch hier jedoch höchst glimpflich, die Bereitschaftspolizei getroffen, der Chef der 1. Abteilung der römischen Bereitschaftspolizei Vincenzo Canterini erhielt vier Jahre, von denen ihm drei gleich erlassen wurden, 7 Zugführer der Sondereinheit VII Celere erhielten drei Jahre und der Kommandant der Einheit Fournier kam mit zwei davon. Die Überbringer der Molotovs Pietro Troiani und Michele Burgio erhielten jeweils drei und zwei Jahre. Die meisten Strafen wurden auf Bewährung verhängt. Das Gericht beriet dafür 11 Stunden. BBC hat eine Bilderserie veröffentlicht, die die Anwesenheit und Verantwortung ranghoher Polizeiangehöriger belegt." Beitrag von Gipfelsoli auf Indymedia vom 14.11.2008 externer Link

XXIII. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe > Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano

INNSE: Überraschungsangriff der Polizei um 5 Uhr morgens

"Den Mannschaftswagen bleibt kaum Zeit um anzuhalten, als Dutzende von Polizisten in Kriegsausrüstung und im Sturmschritt sich in zwei Flügeln vor den Werkstoren aufstellen, die Reihen geschlossen, ausgerüstet mit Schild und Schlagstock. Genta persönlich sowie die Techniker des Gasversorgungs-Unternehmens SNAM betreten in Begleitung der Beamten der Staatsschutzpolizei DIGOS das Werk und schliessen die Gashahnen. Die gleiche Aktion, die eine Woche zuvor bei hellem Tage von den Arbeitern, die sich vor dem Werkstor aufgestellt hatten, verhindert worden war, hat nun das von Genta gewollte Ziel erreicht. Um es durchzusetzen, sind sie überraschend im Morgengrauen gekommen, wenn das Basislager weniger stark besetzt ist. Hätten sie es nochmals tagsüber versucht, es wäre ihnen wahrscheinlich nicht gelungen..." Ein Bericht, zusammengestellt und übersetzt aus einem Beitrag auf www.operaicontro.it. Wir danken!

XXIV. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe

Flughafen-Chaos: Wilde Streiks bei Alitalia fortgesetzt

"Wilde Proteste bei der insolventen Fluggesellschaft Alitalia haben auch am Montag zum Ausfall von rund 100 Flügen und Chaos auf den Flughäfen in Italien geführt. Betroffen waren vor allem Rom und Mailand. Die illegalen Proteste, die am Dienstag vergangener Woche begonnen hatten, werden von fünf kleineren der neun Alitalia- Gewerkschaften unterstützt, darunter die Organisationen der Piloten und Flugbegleiter. Sie richten sich vor allem gegen die neuen Arbeitsverträge und Entlassungen, die von der privaten Investorengruppe CAI angekündigt wurden." dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 17.11.08 externer Link

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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