Private Kitas melden Konkurs an
"Die größte Kitakette, der Konzern ABC Learning in Down Under, hat Konkurs angemeldet. Die Regierung muss mit Millionen die Betreuung von 120 000 Kindern sicherstellen - und steht nun in der Kritik. Der Schuldenberg beläuft sich auf 1,2 Mrd. australische Dollar (627 Mio. Euro). Um den Betrieb der Kindertagesstätten - zumindest bis Ende des Jahres - aufrechtzuerhalten, hat die australische Regierung am 7. November 22 Mio. Dollar Unterstützung zugesichert. Die Regierung muss sich nun der Kritik stellen, sich zu sehr auf einen kommerziellen Anbieter verlassen zu haben. Jedes dritte australische Kind ist in einer ABC-Kita untergebracht..." Artikel von Carina Kamp in der FTD vom 13.11.2008
Melbourne 1990: Direkte Aktion im Nahverkehr - Ein Einblick in den australischen Straßenbahner-Streik
"Seit März wird bei der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) gestreikt. Der Grund ist, dass die Gewerkschaft ver.di höhere Löhne für die rund 12.000 Beschäftigten der BVG und deren Tochtergesellschaft Berlin Transport (BT) fordert. Anfangs wurde die BVG voll bestreikt, um mit ausfallenden U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Problematisch war nur, dass die BVG eine Gesellschaft öffentlichen Rechts ist und von staatlicher Seite stark subventioniert wird. Und da stillstehende Züge für die BVG keine Kosten bedeuten, sie selbst die Löhne und der Senat die Subventionen spart, kann solch ein Streik in aller Ruhe ausgesessen werden. Ver.di befindet sich deswegen in einem Dilemma, was die Frage nach einer effektiven Strategie betrifft. Eine ähnliche Situation erlebten die Straßenbahner in Melbourne 1990. Die Regierung wollte den Nahverkehrsbetrieb an die Metropolitan Melbourne Puplic Transport Authority (MET) verkaufen. Im Zuge der Privatisierung sollten Arbeitsplätze abgebaut werden. Ein neues Fahrkartensystem mit Ticket-Automaten und öffentlichen Ticketverkaufsstellen (MET-Shops) sollte für Stellenabbau sorgen. Aber anstatt die Züge zu blockieren ließen die ArbeiterInnen sie rollen. Unentgeltlich für die Fahrgäste. Somit produzierten die Bahnen Kosten, nahmen aber nichts ein - und der Druck auf die Stadtverwaltung wuchs." Artikel von Benjamin Simmon, erschienen in Direkte Aktion 187, Mai/Juni 2008. Wir danken dem Verlag und dem Autor für die Freigabe! |