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Updated: 18.12.2012 16:09

Venezuela

Internationale, gewerkschaftspolitische Meldungen, die wir aus Newsgroups oder über Kontakte, KooperationspartnerInnen bzw KorrespondentInnen bekommen haben. Viele sind auf Englisch, manche in anderen Sprachen. Meist nicht woanders zu finden. Übrigens: Internationale Nachrichten aus speziellen Branchen sind auch auf den jeweiligen Branchen-Seiten zu finden!

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Die Arbeiter hatten so oft gewarnt... new

"Die venezolanische Staatsanwaltschaft hat am Dienstag Ermittlungen wegen der schweren Explosion in der Erdölraffinerie Amuay im Nordwesten des Landes aufgenommen. Bei dem Unglück sollen nach offiziellen Angaben 41 Menschen ums Leben gekommen sein. Das Justizministerium des Landes hat außerdem eine Sonderermittlungsgruppe mit technischen Experten, Wissenschaftlern und Beamten der Kriminalpolizei (CICPC) einberufen, erklärte der für die Strafverfolgung zuständige Vizeminister, Hugo Armando Carvajal Barrios" - so beginnt der Bericht "Ursachensuche nach Raffineriebrand in Venezuela" externer Link von Jan Ullrich am 30.August 2012 bei amerika21.de.

Siehe dazu auch: "Posible tragedia en Pdvsa fue advertida por sindicatos" externer Link von Luis Molina am 29. August 2012 bei kaosenlared - worin auch Stellungnahmen der Ölarbeiterföderation zitiert werden, die oft auf die Sicherheitsmängel hingewiesen hatten...

Diskussion um Cecosesola? Um Kooperativen?

"Die venezolanische Kooperative Cecosesola besteht seit 45 Jahren. Die Arbeit ohne Vorgesetzte und Hierarchien sorgt bei Linken für Bewunderung. Dabei hätten die Gewerkschaftsfeindlichkeit und die spirituelle Ideologie der Kooperative deutliche Kritik verdient" - das ist die Einleitung des Beitrags "Mit Faktor C nach Utopia" externer Link von Peter Nowak in der Jungle World vom 26. Juli 2012

Siehe dazu auch: "Der lange Weg zur „Harmonie“" externer Link von Anne Seeck in der Ausgabe 5/6 von 2012 bei trend online, wo auch noch andere Buchbesprechungen bzw Veranstaltungsberichte verlinkt sind.

Cecosesola: Auf dem Weg -- Gelebte Utopie einer Kooperative in Venezuela

Cecosesola: Auf dem Weg -- Gelebte Utopie einer Kooperative in Venezuela

Das Buch über den Kooperativenverbund Cecosesola in Venezuela, ausgewählt und herausgegeben von Georg Wolter, Peter Bach, Alix Arnold und Georg Rath (Übersetzung aus dem venezolanischen Spanisch: Alix Arnold) ist gerade im Verlag Die Buchmacherei erschienen (Berlin, Februar 2012, 168 Seiten, 9 Euro, ISBN 978-3-00-037134-9). Siehe dazu:

  • Bestellungen an: Die Buchmacherei
    Postfach 61 30 46
    10964 Berlin
    Tel: 030 / 81 85 77 59
    Fax: 03212 - 103 29 81
    DieBuchmacherei@gmx.net
  • der Klappentext: „In Barquisimeto, einer Millionenstadt im Westen Venezuelas experimentiert der Kooperativenverbund Cecosesola seit mehr als vier Jahrzehnten mit Selbstverwaltung und Basisdemokratie. Die Kooperativistas betreiben große Gemüsemärkte, produzieren Lebensmittel und bieten Gesundheitsversorgung und andere Dienstleistungen an. Sie arbeiten ohne Chefs, entscheiden im Konsens, bewältigen die Aufgaben im Rotationsverfahren und stellen immer wieder alles in Frage. Große und kleine Themen werden ständig in Versammlungen gemeinsam besprochen. Mit diesen Prinzipien ist es ihnen gelungen, die übliche Bürokratisierung langlebiger Großprojekte zu vermeiden. Hier erzählen die Kooperativistas ihre Geschichte und analysieren ihren eigenen  Veränderungsprozess auf dem Hintergrund der westlich-patriarchalen Kultur.“
  • Inhaltsverzeichnis und Vorwort der HerausgeberInnen pdf-Datei als exklusive Leseprobe im LabourNet Germany
  • Weitere Informationen zu cecosesola externer Link (Spanisch)
  • Vom Bestattungsunternehmen zum Krankenhaus: Schönes Selbstdarstellungsvideo der venezolanischen Kooperativenbewegung Cecosesola
    "Cecosesola (Central Cooperativa de Servicios Sociales Lara) wurde 1967 als Dachkooperative mehrerer Landkooperativen aus dem Bundesstaat Lara und einiger Stadtteilgruppen aus der Großstadt Barquisimeto gegründet. Heute umfasst Cecosesola 85 basisdemokratische Kooperativen und Vereine, die in sechs miteinander verflochtenen Bereichen tätig sind. Hinzu kommen 350 direkte MitarbeiterInnen der Dachkooperative. Insgesamt hat Cecosesola mehr als 2000 Mitglieder, die einen wöchentlichen Vorschuss auf den gemeinsam erwirtschafteten Gewinn erhalten. " (Netzwerk Solidarische Ökonomie)." Das Video bei labournet.tv (spanisch mit dt. UT | 26 min | 2012) externer Link
  • Lesereise von Compañeras aus Venezuela 23. April bis 6. Juni 2012
    Köln · Leverkusen · Dortmund · Lemgow/Wendland · Berlin · Niederkaufungen · Kassel · Frankfurt · Wiesbaden · Mannheim · Hamburg · Mönchengladbach. In zwei Wochen startet die Lesereise der compas von Cecosesola: Alle Termine und weitere Informationen auf dem Flugblatt pdf-Datei

Kongress Arbeiterkontrolle

"Die venezolanische Arbeiterbewegung profitiert selbstverständlich außerordentlich davon, dass inzwischen eine Regierung existiert, die eine sozialistische Agenda oder Debatte aufgelegt hat. Das hat große Auswirkungen, auch wenn man in Betracht zieht, dass der Prozess viele Widersprüche und Hemmnisse zeigt und die Glaubwürdigkeit der Repräsentanten der Regierung von Aktivisten der Arbeiterbewegung unterschiedlich eingeschätzt wird. Die Räume der Organisierung, der politischen Bildung und der Selbstverständigung sind für die Aktivisten der Arbeiterbewegung heute so frei wie nie zuvor in Venezuela. Alte Aktivisten erzählen davon, dass sie bis 1998 nur die Illegalität und Halb-Klandestinität kannten" - aus dem Bericht zum I. landesweiten Treffen zur Arbeiterkontrolle vor dem Hintergrund der betrieblichen Organisierung der vergangenen Jahre "Arbeiterkontrolle in Venezuela" externer Link von Christian Klar und Eva Haule auf amerika21.de vom 23. Juli 2011

Über zwei Jahre Werksbesetzung - jetzt verstaatlicht

"Die venezolanische Regierung hat die besetzte Autoglasfabrik Vivex in der Stadt Barcelona im Bundesstaat Anzoátegui verstaatlicht. Damit haben die Arbeiter des Unternehmens eine wichtige Etappe in dem Kampf erfolgreich abgeschlossen, den sie seit über zweieinhalb Jahren führen. Ende 2008 besetzten sie das Werk des Autoglasherstellers im Osten des Landes, forderten die Übernahme durch den Staat und die Kontrolle der Produktion durch die Arbeiter selbst. Auch diese Forderung soll erfüllt werden. Der Vizeminister für industrielle Entwicklung, Oscar Farínas, sicherte den Arbeitern in der vergangenen Woche zu, dass sie die Kontrolle über die Produktion übernehmen könnten" - aus "Besetzte Autoglas-Fabrik in Venezuela verstaatlicht" externer Link, Artikel von Helge Buttkereit auf amerika21.de vom 09. Juni 2011

Erneut Bauernaktivist in Venezuela ermordet: Soziale Bewegungen kritisieren Justiz

"Am 4. April wurde im Bundesstaat Barinas, im Süden von Venezuela, erneut ein Aktivist der Bauernbewegung ermordet. Wie die Sozialistische Bauernfront mitteilte, wurde José Salvador Rivero nach einem Treffen mit Bauern in der Gemeinde Rojas in der Nähe seines Wohnortes ermordet. Thema des Treffens waren Landbesetzungen in der Region. In ihrer am Mittwoch veröffentlichten Presserklärung fordern die Bauernaktivisten eine konsequentere Verfolgung der Täter." Artikel von M. Daniljuk auf amerika21.de vom 16.04.2010 externer Link

Die medizinische Versorgung kann nur gegen die transnationalen Konzerne verbessert werden: Der Fall Pfizer

Eine ausführliche Dokumentation darüber, wie der Medikamentenmulti - weltweit Ziel von Protesten Aids-kranker Menschen beispielsweise, in Venezuela nicht nur gegen geltende Gesetze zu Arbeitsbedingungen verstößt, sondern auch Schritte unternimmt, die Penicillin-Produktion einzustellen: "Denuncian a Laboratorios Pfizer: despidos y violaciones laborales con total impunidad" externer Link von Arnoldo Fábrega von der Betriebsgewerkschaft SINTRAPFIZER und Tomás Flores vom Gewerkschaftsbund UNT dokumentieren Entwicklungen seit Februar 2009 in ihrem Beitrag vom 01. März 2010 bei apporea.org.

Konfliktkomitees entstehen in den Auseinandersetzungen der Aluminiumwerke

Nach den - längst noch nicht abgeschlossenen - Auseinandersetzungen beim verstaatlichten Stahlwerk SIDOR, wo in der Frage der Übernahme der Belegschaften der Subunternehmen ein Konfliktkomitee entstanden war, das an den Gewerkschaften vorbei die Organisierung der Betroffenen gewährleistete, zeichnet sich eine in etwa vergleichbare Entwicklung au der Grundlage der sich verschärfenden Auseinandersetzungen in den Aluminiumwerken ab. In dem Beitrag "Lucha obrera de las empresas básicas" pdf-Datei vom 21. August 2009 zeichnet Ricardo Galíndez kurz die Entwicklung hin zu solchen Komitees nach.

Belegschaft und Bevölkerung betreiben Sardinenfabrik

Monatelang war die Sardinenfabrik La Gaviota geschlossen - bis am 1. Mai die Belegschaft sich Zugang verschaffte und beschloss, sie selbst weiter zu führen - inklusive der Fangflotte. Sie apellierte an die Regierung, ein Verstaatlichungsdekret zu erlassen und entwickelte das Konzept, das Unternehmen als ein öffentliches, demokratisches zu führen, in Zusammenarbeit mit den kommunalen Räten des Bundesstaates Sucre. dazu der Bericht "Presidente Chávez: Planta La Gaviota estará en manos de consejos comunales y trabajadores" externer Link bei apporea.org vom 30. Mai 2009.

Arbeiter besetzen deutsche Kaffeefabrik in Venezuela: Besetzer fordern die Überführung in Selbstverwaltung und rufen zu internationaler Solidarität auf

"Am Montag besetzten Mitarbeiter des deutschen Unternehmens CAFEA eine Verarbeitungsanlage für Kaffee in Rubio, Venezuela. Der Ort liegt im östlichen Bundesstaat Táchira. Das Mutterunternehmen hatte die Anlage seit fünf Monaten stillstehen lassen, nachdem die Regierung sich geweigert hatte, eine Importerlaubnis für Kaffee auszustellen. Das deutsche Unternehmen wollte aus Costa-Rica Bohnen niedrigerer Qualität einkaufen, um diese in Venezuela verarbeiten zu lassen und die Produkte auf den Weltmarkt zu exportieren. Bei einer Nicht-Erteilung der entsprechenden Genehmigung soll der Konzern gedroht haben, das Werk zu schließen und das Land zu verlassen. Dies hätte für die 80 Arbeiter und ihre Familien den Arbeitsplatzverlust bedeutet." Artikel von M. Daniljuk auf amerika21.de vom 26.05.2009 externer Link

  • Kaffeefabrik wird verstaatlicht
    Deutsches Unternehmen Cafea soll ausbezahlt werden. Die Produktion wird durch die Arbeiter selbst verwaltet. Artikel von M. Daniljuk auf amerika21.de vom 15.06.2009 externer Link Aus dem Text: "Die vor kurzem von der Belegschaft besetzte Kaffeefabrik des deutschen Unternehmens Cafea nimmt die Produktion wieder auf. Nach Angaben von Eduardo Saman, Minister für Handel, wurde die Fabrik im Südwesten Venezuelas von der Belegschaft reaktiviert. Die Wiederaufnahme der Produktion sei der erste Schritt, um die Firma in ein Unternehmen sozialer Produktion (EPS) umzuwandeln. Saman diskutierte die Situation des Unternehmens gestern in der Fernsehsendung Àlo, Presidente mit Hugo Chávez. Ein zentrales Argument in der Diskussion war die Exportorientierung des Unternehmens. Saman betonte, dass die Anlage bisher nur für das Ausland produziere. Dabei hätte Cafea das Währungsgefälle ausgenutzt, um Gewinne zu machen..."

Verstaatlichung in der Erdölbranche

Seit dem 8. Mai ist es in Kraft: Das Gesetz, das verschiedene Bestandteile der für Venezuela so wichtigen Ölindustrie verstaatlicht, Betriebe, die rund um das zentrale Ölunternehmen PdVSA tätig sind. Unter dem Kommando internationaler Unternehmen hätten diese Firmen nicht nur Profite aus dem Land gezogen, sondern logischerweise auch dazu beigetragen, dass die Situation der Arbeiter in den betroffenen Branchen schlecht geblieben sei - das ist der einhellige Tenor der Reaktion auf dieses neue Gesetz bei gewerkschaftlichen und linken Strömungen.

Toyota-Gewerkschafter ermordet

Am morgen des 5. Mai wurde Argenis Vásquez Marcano, Gewerkschaftsaktivist bei Toyota von zwei Männern auf einem Parkplatz ohne Vorwarnung erschossen. Der 33 Jahre alte Argenis Vásquez Marcano hatte mit seiner Liste noch im Sommer letzten Jahres bei gewerkschaftlichen Neuwahlen im Betrieb einen wichtigen Erfolg errungen und seitdem konsequente Mobilisierungsarbeit geleistet. Er ist der letzte einer ganzen Reihe von Opfern aus der Gewerkschaftsbewegung und sozialen Bewegungen in verschiedenen Regionen des Landes.

Altbekannte Töne von Hugo Chavez: Wer streikt, ist ein Saboteur...

Der Vorsitzende der Sozialistischen Einheitspartei Venezuelas greift zu altbekannten Formeln, angesichts eines in Vorbereitung befindlichen Metallarbeiterstreiks: Saboteure, alles. Die Krise wirkt sich auch in Venezuela aus, und es geht auch hier darum, wer welche Lasten dabei zu tragen hat. "TCR de SIDOR rechaza declaraciones de Presidente Chávez sobre amenazas de huelga" externer Linkheisst die Erklärung der Revolutionären Klassenströmung beim Stahlbetrieb SIDOR, am 9. März 2009 bei apporea.org publiziert, wo es laufend mehr Stellungnahmen dazu gibt.

Konflikt um Polizei in Venezuela

„Polizei in Venezuela tötet zwei Arbeiter im Bundesstaat Anzoategui beim Versuch eine Fabrikbesetzung zu beenden. Besonders bei den lokalen Justiz- und Polizeiapparaten sind bisher kaum positive Veränderungen erreicht worden, während die Institutionen der Bundesregierung, wie die Nationalgarde, eine neue sozialistische Politik unterstützen. Am Abend des 29. Januar erschoss die Polizei des venezolanischen Bundesstaates Anzoategui die beiden Mitsubishi-Arbeiter Pedro Suarez und José Marcano. Die beiden starben, als die Regionalpolizei versuchte hunderte Arbeiter aus dem besetzten Mitsubishi-Werk MMC zu vertreiben…“ Beitrag von www.amerika21.de auf Indymedia vom 31.01.2009 externer Link

Innenminister: "Wir haben den Täter, der die drei Gewerkschafter ermordet hat - jetzt werden wir die Hintermänner dieses Auftragsmords fassen"

Ende November wurden im Bundesstaat Aragua - bei den Gourverneurswahlen kurz zuvor von der Opposition gewonnen - drei bekannte Gewerkschafter, einer davon Mitglied der Nationalen Koordination der UNT erschossen. Sie waren gerade an den Auseinandersetzungen mit einem kolumbianischen Unternehmen beteiligt. einer der beiden mutmaßlichen Täter wurde schnell gefasst. Die Suche gilt jetzt den Anstiftern - und die Solidarität dem Kampf gegen die Rechte.

Harte Anpassung

"Die Bertelsmann-Stiftung fordert eine "harte Anpassung" der Wirtschafts- und Sozialpolitik Venezuelas und verlangt dafür "externe Unterstützung" durch die USA und die Europäische Union. Die "dezidiert antimarktwirtschaftliche" Politik des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez bedrohe nicht nur die "Stabilität" Lateinamerikas, erklärt der einflussreiche Thinktank und Mehrheitseigner des Bertelsmann-Medienkonzerns; sie schüre auch in anderen Armutsregionen der Welt die "Versuchung", gleichgerichtete "radikale" Maßnahmen zu ergreifen. Die Aussagen entstammen dem soeben in aktualisierter Fassung publizierten "Bertelsmann Transformation Index", der die Staaten außerhalb der westlichen Wohlstandszentren hinsichtlich ihrer Bereitschaft beurteilt, eine "Transformation" gemäß deren Vorgaben durchzusetzen. Das Dokument wird unter anderem von der deutschen Regierung zur Bewertung ihrer Außenpolitik genutzt. Die Bertelsmann-Stiftung fordert darin eine "Gegenstrategie" gegen Maßnahmen des gewählten venezolanischen Staatspräsidenten und seiner südamerikanischen Bündnispartner." Ein Bericht auf german-foreign-policy.com externer Link - Informationen zur Deutschen Außenpolitik vom 08.10.2008

"Wassertische" - Erfahrungen der Partizipation

Anwohner, die sich zusammenschließen, um an der Versorgung mit Trinkwasser ebenso mitzuarbeiten, wie an der Behandlung der Abwässer haben in Venezuela wesentlich leichtere und weitergehende Bedingungen und Möglichkeiten, denn in anderen Ländern. In dem Beitrag "Historia e identidad de las Mesas Técnicas de Agua" externer Link von Miguel Lacabana und Cecilia Cariola in der Ausgabe Dezember 2007 der Zeitschrift CENDES werden solche Erfahrungen konkret untersucht.

Größter Stahlbetrieb Lateinamerikas verstaatlicht - abermals Gründung eines neuen Gewerkschaftsverbandes angekündigt: Beides von der Regierung?

Die (Wieder-)Verstaatlichung des argentinisch-italienischen Stahlmulti-Tochterbetriebs SIDOR wurde und wird in Venezuelas progressiver Öffentlichkeit allgemein als großer Fortschritt bewertet, einerseits wegen der Bedeutung der langen Auseinandersetzung um einen neuen Tarifvertrag, andrerseits weil es ein weiterer Schritt in die von vielen linken geforderten Richtung ist, nachdem kurz zuvor angekündigt worden war, die Zementindustrie zu verstaatlichen, und der breiten Forderung nach Eingriffen in die Nahrungsindustrie zunehmend nachgegeben wird. Auf der anderen Seite gibt die Ankündigung von Seiten der bolivarianischen Arbeiterfront, eine neue Gewerkschaftszentrale zu gründen, weil die UNT nichts mehr darstelle, zu denken, wie es wohl mit unabhängigen Gewerkschaften in solchen verstaatlichten Betrieben (und der Gesellschaft) aussehen soll. Die aktuelle Materialsammlung "Verstaatlichte Betriebe - verstaatlichte Gewerkschaften?" vom 17. April 2008.

Mehr als 50 streikende Stahlarbeiter verhaftet: Auseinandersetzungen um Lohn, Nationalisierung und Arbeiterkontrolle

"Die Leitung der United Steel Workers Union (SUTISS) hat die Aktionen von 120 Beamten der Nationalgarde und 60 Polizisten verurteilt, die eine Protestaktion von Arbeitern des argentinisch kontrollierten Sidor Stahlfabrik attackiert und aufgelöst haben. Die Arbeiter blockierten am frühen Freitag die Hauptstrasse von Cuidad Guayana im Bundesstaat Bolivar, im Südosten Venezuelas. Der Protest wurde aufgelöst mit Tränengas und Gummigeschossen. Er entwickelte sich mitten in einem 80-Stundenstreik von 12 000 Arbeitern (als Teil einer langwierigen Auseinandersetzung über einen Kollektivvertrag im Stahlwerk)." Bericht von www.venezuelanalysis.com/ in der Linkezeitung vom 17.03.2008 externer Link

Exxon klagt an. Gewerkschaften klagen Exxon an

Der Tiger sollte eigentlich im Tank bleiben - aber jetzt wurde er losgelassen. Die sehr ehrenwerte Gesellschaft Exxon hat durch Gerichte in London, den Niederlanden und New York die Konten der venezuelanischen Ölgesellschaft PDVSA sperren lassen. Die genauso ehrenwerten Richter meldeten sofortigen Vollzug. Das hat in Venezuela nicht nur zu sofortigen grossen Massendemonstrationen der Belegschaften - zusammen mit den diversen Volksorganisationen - geführt, sondern auch zur Intensivierung der Debatte um die Rolle des Ölunternehmens im Lande. In einem Interview mit Iván Freites, Generalsekretär des "Sindicato Único de Trabajadores Petroleros y Gas del Estado Falcón" (Sutpgef), unmittelbar nach der Demonstration der Belegschaft der Paraguaná-Raffinerie, der grössten Raffinerie der Welt, wird deutlich, dass die Belegschaften und die Volksbewegung eindeutig die imperialistische Aggression des weltweiten "Big Players" für Markt gegen Menschen ablehnen, aber ebenso eindeutig fordern, dass die PDVSA dem Einfluss privater Unternehmen und der Bürokratie im Landesinneren entzogen wird. Das Interview mit Freites "Defenderemos a PDVSA de los ataques externos e internos" externer Link vom 13. Februar 2008 bei apporea.org

Nach der Niederlage des Referendums: Wann wird das Arbeitsministerium von Revolutionären geführt werden?

Ein offener Brief dreier regionaler Gewerkschaftsfunktionäre - unter anderem aus der Metallindustrie - ist ein weiterer Beitrag unserer kleinen Reihe über die Debatte, welche Konsequenzen aus der Referendumsniederlage gezogen werden sollten - soweit es die Gewerkschafts- und soziale Bewegung betrifft. Die Autoren fokussieren ihre Analyse auf das Arbeitsministerium und dabei insbesondere auf die Frage des Tarifvertrages im Ölsektor - und dadurch wiederum auf die Frage, mit wem aus der Gewerkschaftsbewegung hier zusammengearbeitet wird (beispielsweise ausschliesslich mit Funktionären, die den von den Belegschaften abgelehnten Tarifvertrag mittragen). Der (spanische, mit kurzer deutscher Zusammenfassung) offene Brief "Cuándo será que el Ministerio del Trabajo será gerenciado por verdaderos revolucionarios?" von Ricardo Zuloaga, Andrés Ventura und Marlon Pinto vom 6. Dezember 2007.

Linke GewerkschafterInnen zu den Konsequenzen der Abstimmungsniederlage

Die um Demokratie (bei anderen) besorgten können aufatmen: Hugo Chavez hat - anders als in diversen Demokratien - die politische Niederlage des Referendums akzeptiert (schlecht, aber besser als ein ebenso knapper Sieg, der überall angezweifelt worden wäre), und weder zum Modell Florida noch zum Modell Pakistan oder "Krieg gegen Terror" gegriffen. Der Hauptgrund für die Niederlage war, dass es nicht gelang, die eigenen WählerInnen in ähnlichem Umfang zu mobilisieren wie bei der Präsidentschaftswahl zuletzt. Dies, sowie die Tatsache, dass es bei dem Referendum ja ganz zentral auch um Arbeiterrechte ging, machen die ersten Stellungnahmen von linken GewerkschafterInnen aus der UNT zum wesentlichen Beitrag der Debatte über die nötigen Konsequenzen. Die Tendenz "MAREA Clasista y Socialista" - die zu jenen linken Strömungen gehörte, die sich (was keineswegs bei allen der Fall war) aktiv für das "Ja" eingesetzt hatten hat mit ihrer (spanischen, mit einer ganz kurzen deutschen Zusammenfassung) Erklärung "MAREA Clasista y Socialista fija posición después de los resultados de referéndum" vom 3. Dezember 2007 als erste gefordert, die Debatte müsse auch auf die eigenen Schwächen eingehen.

Ölarbeiter bei Tarifprotest von Polizei überfallen

Seit April befinden sich die rund 60.000 Beschäftigten der staatlichen Ölgesellschaft PDVSA im "tariflosen Zustand". Ihre (Betriebs-) Gewerkschaften sind in vier verschiedenen Föderationen zusammengefasst, die untereinander in politischer Konkurrenz stehen. Deswegen bezeichnet die grösste dieser Föderationen, die FEDEPETROL die bestehende - neugegründete (von oben) Gesamtföderation FUTPV (Einheitsföderation der Ölarbeiter Venezuelas) als so lange nicht legitim, bis Wahlen stattgefunden hätten. FEDEPETROL war einst die Hochburg des anti-Chavez Putschisten Ortega und wurde nach zähem Kampf von den UNT-Aktivisten übernommen. Die C- CURA Strömung, die jetzt die Mehrheit hat unterstreicht, Fedepetrol habe 35.000 Belegschaftsmitglieder organisiert. Jedenfalls wollten einige Hundert Fedepetrol - Mitglieder am 29. September dem mit der FUTPV Delegation verhandelnden Energieminister eine Petition für Gewerkschaftswahlen und ihre Forderungen übergeben, als die Polizei in Urbaneja sie angriff, etwa 20 fest nahm und auch Schüsse abfeuerte, von denen einer einen Ölarbeiter in die Schulter traf. Während nun Energieministerium, Ölgesellschaft und der Gouverneur des Bundesstaates ihr Bedauern zum Ausdruck brachten und angekündigt wurde, die schuldigen Polizisten würden bestraft hat die Regionalleitung Zulia des Gewerkschaftsbundes UNT betont, Ministerium und Ölgesellschaft trügen die Verantwortung, weil sie durch ihre Haltung eine extrem angespannte Situation geschaffen hätten - so der (englische, hiermit kurz zusammengefasste) Bericht "Oil Workers Clash with Police Over Collective Contract" externer Link von Kiraz Janicke vom 30. September 2007 bei "Venezuelaanalysis".

Belegschaft besetzt Betrieb von Sanitarios Maracay

  • Sanitarios Macay - ein besetzter Betrieb rückt ins Zentrum gesellschaftlicher Auseinandersetzung
    Zwar ist Sanitarios Macay ein relativ großer Betrieb (mit rund 800 Beschäftigten) - ungewohnt ist es aber doch, dass ein besetzter Betrieb zu einem wichtigen Punkt gesellschaftlicher Debatten und Auseinandersetzungen sich entwickelt, wie es verstärkt in den Augusttagen geschehen ist: seitdem am 10. August, in einem Coup, der von den aktiven Gewerkschaften mit dem Putschversuch vom April 2002 vergleichen wird die leitenden Komitees abgewählt wurden und der Antrag auf Enteignung in einer Versammlung mit 150 Teilnehmern faktisch zurückgezogen wurde. Die "neue Mehrheit" bei Macay verfolgt damit genau die Politik, die kurz zuvor vom Arbeitsminister ausgegeben worden war. Im Hintergrund dieser Entwicklung steht nicht nur eine sich verbreiternde Bewegung von Betriebsbesetzungen und auch nicht nur der Kampf zwischen verschiedenen Strömungen innerhalb der Gewerkschaften - sondern, nicht zuletzt, die Auseinandersetzung um die "Autonomie" der Gewerkschaften, die von der neugegründeten Sozialistischen Einheitspartei in Frage gestellt wird. Dazu:
    a) Der (spanische) offene Brief "Algunas verdades sobre la heroica lucha de los trabajadores de Sanitarios Maracay" externer Link der "Frente Revolucionario de Empresas en Cogestión y Tomadas (Freteco)" vom 18. August 2007
    b) Die (spanische) Presseerklärung "Carmonazo sindical contra los trabajadores que mantenían control obrero de Sanitarios Maracay" externer Link der UNT-Aragua vom 13. August 2007, die eine ausführlicher Schilderung der Ereignisse bei der überraschenden Betriebsversammlung beinhaltet.

  • ArbeiterInnen von Sanitarios Maracay gehen auf die Strasse: Größte Demonstration für die Verstaatlichung unter ArbeiterInnenkontrolle in der Geschichte Venezuelas!
    "Am 14. Dezember, genau einen Monat nach der Besetzung der Keramikfabrik Sanitarios Maracay, organisierte die Belegschaft der Fabrik gemeinsam mit der FRETECO und der Unterstützung des Gewerkschaftsdachverbandes UNT die größte Demonstration für die Verstaatlichung unter ArbeiterInnenkontrolle in der Geschichte Venezuelas. An die 1000 DemonstrantInnen versammelten sich am Vormittag in Caracas, um gemeinsam am Parlament vorbei zum Präsidentenpalast Miraflores zu marschieren." Ein Bericht von dem Lateinamerika-Korrespondenten Emanuel Tomaselli externer Link, veröffentlicht bei Der Funke vom 16.12.2006
  • Eine Betriebsbesetzung und die Haltung der Strömungen in der UNT
    Seit dem 14. November hat die Belegschaft von Sanitarios Maracay nach endlosen Auseinandersetzungen mit den Firmeneignern den Betrieb besetzt. Und möchte ihn selbstverwaltet weiterführen. In dem (spanischen) offenen Brief "Carta abierta a Orlando Chirino y Marcela Maspero sobre el conflicto en Sanitarios Maracay" externer Link vom 9. Dezember 2006 bei "Aporrea" an die beiden bekanntesten VerteterInnen unterschiedlicher Strömungen im Gewerkschaftsbund UNT kritisiert die Corriente Marxista Revolucionaria die Haltung der Spitzen eben dieser Gewerkschaftsströmungen.

Das Werkzeug Gottes und seine Mission

"Eine ausufernde Staatsbürokratie, Inflation, Verwaltungschaos, Versorgungsmängel und ein sich immer autoritärer gebärdender Ex-Offizier als Präsident. Warum in Venezuela trotz der Einnahmen aus dem Ölgeschäft der Großteil der Bevölkerung arm bleibt und der »Sozialismus des 21.Jahrhunderts« nichts anderes ist als eine karitative Kleptokratie." Artikel von Sergio López in der Jungle-World externer Link vom 19.07.2007

Regionalstreik in Aragua

"Von der europäischen Linken vollkommen ignoriert, kam es am 22. Mai im venezolanischen Bundesstaat Aragua zu einem der wichtigsten ArbeiterInnenproteste Venezuelas der vergangenen Jahre. Die UNT-Aragua organisierte unter Teilnahme Tausender ArbeiterInnen einen regionalen Streik, der die Industrieproduktion der Region weitgehend lahm legte." Artikel von Lukas Neißl bei LabourNet Austria externer Link vom 10. Juni 2007

Warum verhandelt das Arbeitsministerium mit Gewerkschaften, die es selbst als "illegetim" bezeichnet hat?

Der Erdölsektor bleibt die wichtigste Wirtschaftsbranche in Venezuela - und die Arbeiter der Branche sind seit Oktober 2006 im "tariflosen Zustand". Arbeits- und Energieministerium sowie die Geschäftsleitung der PVDSA sprechen jetzt mit den Gewerkschaften über einen neuen Tarifvertrag. Die Frage ist nur: mit welchen? Mit denselben Gewerkschaften, die sie andernorts als nicht mehr legitim bezeichnet haben. Und auf der anderen Seite weigern sie sich, die Basisgewerkschaften auch nur in die Verhandlungen einzubeziehen. Die (spanische) Pressemitteilung "Sindicatos petroleros de base son marginados por la burocracia del Ministerio del Trabajo" vom 13. März 2007 der Corriente Clasista, Unitaria, Revolucionaria y Autónoma-UNT La Fórmula kritisiert diese Haltung heftig.

Öl-BasisgewerkschafterInnen kritisieren Arbeitsministerium

Am 15. und 16. Februar trafen sich rund 150 Aktivisten, Repräsentanten von 20 betrieblichen Basisgewerkschaften aus dem Ölsektor um die Auseinandersetzung um den neuen Tarifvertrag der Branche zu diskutieren, da der alte seit einigen Monaten ausgelaufen ist. Die Konferenz, von der CCURA-Strömung in der UNT organisiert, kritisierte dabei vor allem auch die Haltung des Arbeitsministeriums, Vorverträge abzuschliessen - inklusive mit Vertretern der CTV-Gewerkschaften, die heute auch im Ölbereich kaum noch repräsentativ seien. Die (spanische) Pressemitteilung der CCURA "Rebelión en la granja contra los acuerdos del Ministerio del Trabajo con la burocracia sindical" vom 21. Februar 2007.

Arbeiter blockieren Coca-Cola-Abfüllung: Unternehmen soll versprochene Abfindungen nicht gezahlt zu haben

"Caracas - Ehemalige Arbeiter von Coca-Cola-Betrieben in Venezuela haben die Abfüllung und den Vertrieb von Getränken des US-Konzerns blockiert. Sie werfen dem Unternehmen vor, versprochene Abfindungen in Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Dollar (2,2 Millionen Euro) nicht gezahlt zu haben. Gespräche zur Beilegung des Konflikts wurden im August aufgenommen, haben aber nicht zu Ergebnissen geführt. Die Blockadeaktionen haben alle vier Abfüllbetriebe von Coca-Cola sowie 23 von 32 Vertriebszentren in dem südamerikanischen Land lahm gelegt, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Proteste werden von Anhängern des linksgerichteten Präsidenten Hugo Chavez unterstützt. Teilnehmer der Blockaden trugen T-Shirts, auf denen zum Boykott von Coca-Cola aufgerufen wurde." Agenturmeldung im österreicherischen Standard externer Linkvom 25.10.2006

Jetzt geht die Welt unter: Der Countryclub von Caracas enteignet...

...zumindest könnte es passieren: Der Club, in dem seit 1918 die Upperclass ihre Freizeit verbringt ist auf der Liste der "zwangsweisen Enteignungen" (mit Entschädigung) die der Bürgermeister von Caracas Ende August veröffentlicht hat - wie auch der "Ausländer-Golfclub" Valle Arriba. Der Hintergrund ist das drängende Wohnungsproblem in der Hauptstadt - nach diversen Quellen sind ungefähr eine Million Menschen entweder in Slums wohnhaft, oder gar nicht - und auf diesen beiden Geländen könnten rund 50.000 Sozialwohnungen gebaut werden. Weswegen die bürgerliche Opposition den Plan Bürgermeister Barretos auch sofort als "Wahlkampfdemagogie" abtun möchte - ganz im Gegensatz zu den Menschen, die Wohnungen brauchen. Ein Banker dagegen sieht es ganz genau von seinem Klassenstandpunkt - er wird zitiert mit der Aussage, das sei eben jene Verletzung des Rechtes auf Privateigentum, die der Chavez-Kommunismus ständig begehe. Das alles nachzulesen in dem (englischen) Bericht "Caracas golf clubs in a hole as city bids to build homes on greens" externer Link von Duncan Campbell, erschienen am 31. August 2006 in der englischen Tageszeitung "The Guardian".

"Urban Gardens": Ernährung und Revolution

Dass die Ernährung im heutigen Kapitalismus auf mehrfache Weise extrem problematisch ist, weiss die Bevölkerung jedes auf Importe angewiesenen Landes in zeiten des imperialen Drucks genauso, wie jede/r, die sich Gedanken um Produktions- und Distributionsketten machen. Städtische Gärten waren auf Kuba ein Weg, die Blockade zu durchbrechen. Jetzt beraten unter anderem kubanische Experten ähnliche Projekte in Venezuela. Der ausführliche (englische) Bericht "Feeding Ourselves: Organic Urban Gardens in Caracas" von April M. Howard, der am 10. August 2006 auf der Mailingliste Labor-L publiziert wurde.

Bauernorganisationen: Protest und Verfolgung

In den Morgenstunden des 25. Mai wurden 15 Mitglieder der grössten Bauernorganisation Venezuelas, Frente Nacional Campesino Ezequiel Zamora (FNCEZ) von armeeeinheiten in der Stadt Barinas festgenommen, als sie gerade dabei waren, ein Dokument für Verhandlungen mit dem Büro des Vizepräsidenten zu erstellen. Die Bauernorganisation hatte in den letzten wochen verschiedene Proteste im Lande organisiert, unter anderem auch in Caracas, da viele Menschen auf dem Lande bürokratische Hemnisse gegen die Landreform, wie sie dem Landgesetz entspräche erleben. Nicht nur die Bauernorganisation selbst, sondern auch der Gewerkschaftsverband UNT haben gegen diese Maßnahme protestiert. Am folgenden Tag wurden die Festgenommen wieder frei gelassen, was aber den intensiven Debatten um den Vorfall keinen Abbruch tat. Die (spanische) Chronologie "Detenida esta madrugada por el Ejército la Dirección Nacional y Regional Barinas del Frente Campesino Ezequiel Zamora" externer Link vom 26. Mai 2006 bei "Clajadep-LaHaine".

"5 Fabriken - Arbeiterkontrolle in Venezuela" - Ein Film von Dario Azzellini & Oliver Ressler

Arbeiterkontrolle im Praxistext - Ein Film dokumentiert den Aufbruch und die Probleme in fünf venezolanischen Fabriken. Rezension des Videos "5 Fabriken - Arbeiterkontrolle in Venezuela" von Peter Nowak. Dort auch weitere Links zum Film. Aus dem Text: ".Fünf Großunternehmen in unterschiedlichen Regionen des Landes werden vorgestellt: neben der Aluminiumhütte, ein Textilunternehmen, eine Tomatenfabrik, eine Kakaofabrik und eine Papierfabrik. Sie waren alle von ihren vormaligen Besitzern aufgegeben und die Arbeiter waren entlassen worden. Sie haben sich entschlossen, die Fabriken zu besetzen und die Produktion wieder in Gang zu bringen. Das ist ihnen in den gezeigten Fällen mit einigen Erfolg gelungen. Darauf sind die Interviewpartner auch sehr stolz."

Internationale Perspektiven des bolivarianischen Prozesses in Venezuela [Aufruf] zur Unterstützung und Vorbereitung einer gewerkschaftlichen Rundreise in Deutschland

"Es werden gewerkschaftliche Gremien und Gruppen, Vertrauenskörper, Soli-Initiativen und Einzelpersonen gesucht, die an einem gewerkschaftlichen Austausch mit Arbeitervertretern aus Venezuela interessiert sind. Der diesem Aufruf beiliegende [Vorschlag] soll als Diskussionsgrundlage für die Konzeption und Organisation eines solchen Projektes dienen." Aufruf und Vorschlag des Netzwerkes Venezuela aus Frankfurt externer Link pdf-Datei vom 10.09.2005. Die Gruppe hat auch eine eigene Homepage externer Link mit weiteren Informationen und den Terminen der regelmäßigen Treffen.

Öffentliches Interesse vor Profit. Venezuela rüttelt an den Produktionsverhältnissen. Besetzte Unternehmen, Enteignungen und Arbeitermitverwaltung

Artikel von Dario Azzellini externer Link in junge Welt vom 06.10.2005

Gespräche mit Aluminium-Arbeitern in einer Stadt, die es nicht gibt...

Ciudad Guyana, beinahe 600 Kilometer (südlich) von Caracas entfernt, ist ein typisches Produkt der Planer-Mentalität: selbst die Fluglinien negieren ihre Existenz, Flüge gehen immer noch nach Puerto Ordaz, dann muß mensch über den Fluß nach San Felix. Was es aber wohl gibt ist Venezuelas zweitwichtigstes Exportprodukt: Aluminium. Und Stahl - Puerto Ordaz sollte einst das städtische Zentrum einer zu schaffenden Schwerindustrie-Region am Oriniko sein. Und wurde es auch - heute hat die Doppelstadt rund 1 Million Einwohner. Wie aus dem Leben der Menschen und ihren Erfahrungen eine starke Basis für die Unterstützung der Politik der bolivarianischen Bewegung um Hugo Chavez entstand, wird deutlich, wenn die Erfahrungen des Widerstandes gegen die Privatisierung von Stahl- und Aluminiumwerken geschildert werden: die Gewerkschaften der traditionellen Föderation - die immer noch dem IBFG angeschlossen ist - hatten nichts besseres zu tun, als die Privatisierung zu akzeptieren (und jene aus ihren Reihen bzw den Betrieben zu entfernen, die dagegen waren). Es gab keinen unmittelbaren, sofortigen Protest gegen diese Gewerkschaftspolitik, aber eben, wichtiger vielleicht, eine anwachsende grundlegende Unzufriedenheit und wachsende Ablehnung. Speziell unter jenen 10.000 Arbeitern des Aluminiumwerkes (von 14.500) die in den 90er Jahren zu Beschäftigten von Subunternehmen gemacht wurden, mit bekannten Folgen für sie. Solche Fakten und noch viel mehr lesenswertes berichtet der linke US Reisende Richard Estes in seinem - wie er betont, persönlichen, nicht journalistischen - Reisebericht aus Venezuela "Ciudad Guyana and The New Working Class of Venezuela" externer Link vom 14. September 2005 bei "Venezuela-Analysis", der vor allem auf Gesprächen mit "Alt-Linken" basiert und den wir hiermit ultrakurz deutsch zusammengefasst haben.

Stadtporträt Caracas

"Fragt man die BewohnerInnen von Caracas, was sie für das größte Problem der Stadt halten, nennen die meisten als erstes die Gewaltkriminalität. Dies gilt sowohl für Carceños aus der Unter- als auch aus der Mittelschicht, und es gilt auch weitgehend unabhängig von der politischen Orientierung. Eine gesellschaftliche Debatte darüber, wie das Problem jenseits populistischer Parolen anzugehen wäre, findet nicht statt. Man versucht sich irgendwie zu schützen, geht abends nicht mehr raus, und besonders die begüterten Schichten bunkern sich ein, um ein Gefühl von Sicherheit zu erreichen. Dadurch aber verändert sich die Stadt grundlegend". Die Analyse der Stadt Caracas "Die eingebunkerte Stadt" externer Link - die zum guten Teil auch für andere, zumindest lateinamerikanische Metropolen gelten kann - von Tulio Hernández in der Ausgabe 287 der "ila" (Juli-August 2005).

Erstmals gleicher Mindestlohn für Landarbeiter

Am 1. Mai gab der venezuelanische Präsident die Erhöhung des Mindestlohns im Lande bekannt: 26% Lohnerhöhung für Mindestlohnbezieher im allgemeinen, aber 40% Erhöhung für LandarbeiterInnen - womit diese erstmals denselben Mindestlohn haben, wie die ArbeiterInnen in der Stadt - alle, sofern sie in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten arbeiten (und nicht, wie mindestens 55 Prozent der VenezuelanerInnen, im informellen Sektor). Die (englische) Vorab-Meldung "Rural workers minimum wage upped to urban workers level for first time in history" externer Link von Patrick J. O'Donoghue in "VH-Headline" vom 28. April 2005

Venepal – Eine Papierfabrik in Arbeiterhand

  • »Ein revolutionärer Impuls für ganz Venezuela«. Verstaatlichung der Papierfabrik Venepal löste landesweites Echo aus. Hunderte anderer Betriebe sind in ähnlicher Lage. Ein Gespräch mit Ricardo Galíndez von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt externer Link vom 04.02.2005. Ricardo Galíndez war Redakteur der marxistischen Zeitung »Topo Obrero« und ist heute Berater verschiedener Gewerkschaften. Außerdem ist er Sprecher einer landesweiten Solidaritätsbewegung, die sich für die Unterstützung der Belegschaft der kürzlich verstaatlichten Papierfabrik Venepal einsetzt.

  • Papierfabrik nationalisiert. Venezuela: Enteignung von Unternehmen soll nach Aussagen von Präsident Chávez aber »einmalig« bleiben. Neue Chancen für Hunderte Venepal-Beschäftigte. Artikel von Jeroen Kuiper externer Link, Caracas, in junge Welt vom 25.1.05

    Bilder von Christian Ditsch
  • Die Enteignung der Papierfabrik Venepal - und welche Belegschaften auf ähnliche Massnahmen warten
    "Papelera Venepal bajo control de sus trabajadores y el Estado luego de histórico decreto de Chávez": Der redaktionelle (spanische) Bericht von Aporrea vom 19.Januar 2005 externer Link über Hugo Chavez Unterzeichnung des Dekrets zur Enteignung von Venepal - ergänzt um eine Liste von Firmen in ähnlicher (von der Belegschaft besetzten) Situation, die auf ähnliche Maßnahmen warten
  • Venepal – Eine Papierfabrik in Arbeiterhand. Venezolanische Regierung enteignet vom Eigentümer aufgegebene Fabrik. Artikel von Dario Azzellini mit 2 Bildern von Christian Ditsch (siehe weitere Bilder von ihm zu Venezuela bei der Fotoagentur version externer Link)

Kampf gegen Großgrundbesitz

"Kampf gegen den Großgrundbesitz in Venezuela: Chávez verspricht „Agrarrevolution“ – Bauern fordern ihre Umsetzung gegen die Bürokratie" - ein Beitrag von Dario Azzellini vom Januar 2005 in ausführlicher Fassung.

Die bolivarianischen Kandidaten müssen auf demokratische Weise gewählt werden

(Es necesario elegir los candidatos bolivarianos de forma democrática) - Stellungnahme der Nationalen Koordination des Gewerkschaftsbundes UNT vom 5.November 2004 zu den Regionalwahlen in Venezuela. Die deutsche Zusammenfassung einer Rundmail

Das Referendum

Desde la Venezuela Bolivariana

Vier Wochen lang war Manuel Espinar im März und April 2004 für seine Organisation Haydeé Santamaría (Spanien) in Venezuela und publizierte mehrere (spanische) Berichte von Gesprächen und Erlebnissen mit aktiven Menschen. Jetzt sind diese "Comunicados" beim linken spanischen Portal "Nodo50" externer Link dokumentiert.

Solidarität mit dem Bolivarianischen Prozess

Ein Bericht von Dario Azzellini aus Caracas vom 15.April 2004 vom zweiten Weltsolidaritätskongress mit der Bolivarianischen Revolution.

Solidarität mit Basisorganisationen und Regierung in Venezuela

Zwei Jahre nach dem am Volkswiderstand gescheiterten rechten Putschversuch in Venezuela und angesichts fortdauernder internationaler Versuche, den bolivarianischen Prozess zu unterminieren gibt es seit dem 19.März 2004 auch in der BRD einen Solidaritätsaufruf, den wir dokumentieren.

Das Referendum der Opposition - andere Methoden für alte Ziele?

Auf den ersten Blick sieht es so aus: Eine Volksabstimmung zur Abwahl von Hugo Chavez - also eine grundlegende Veränderung. Verfassungskonform statt Putsch. Wie es auf den zweiten, genaueren Blick aussieht, und was für Folgerungen zu ziehen sind, machen unsere beiden Beiträge deutlich:

"Als 1976 das Erdöl in Venezuela nationalisiert wurde, wurden die transnationalen Konzerne für den bereits angerichteten Schaden nicht zur Verantwortung gezogen..."

Ein Interview von Dario Azzellini mit Ana Elisa Osorio , Ministerin für Umwelt und Naturressourcen über die Umweltprobleme eines Erdölförderlandes.

Warum wir ALCA ablehnen

Ein Interview von Dario Azzellini mit Iris Varela, Abgeordnete der MVR im Parlament von Caracas und Vorsitzende der parlamentarischen ALCA-Kommission (ALCA - englisch FTAA ist das Projekt "Panamerikanische Freihandelszone").

"Die Bolivarischen Zirkel"

Interview von Tom Burke mit Rodrigo Chavez , erschienen im US Z-Net am 30.Juli 2003 externer Link, über die Bedeutung der Bolivarianischen Zirkel für Venezuela, von Christian Stache für Z-Net Deutschland übersetzt und auf dessen homepage zu lesen...

Specials
Grundinfos

Grundinfos zu Gewerkschaften, Arbeit und Arbeitsgesetzen

Venezuela im Spiegel-Länderlexikon externer Link

Gewerkschafts- politisches zu Venezuela bei Labourstart externer Link

Venezuela bei der Informationsstelle Lateinamerika (Ila) externer Link

Venezuela bei den Lateinamerika Nachrichten externer Link

Poonal - Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen externer Link

Wir danken der Rosa-Luxemburg-Stiftung


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