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Updated: 18.12.2012 15:51
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Solidarität mit dem Bolivarianischen Prozess

Dario Azzellini, Caracas

Am Donnerstag Abend ging mit Diskussionen und Gesprächen zwischen Besuchern und Stadtteilversammlungen verschiedener Armenbezirke Caracas` der zweite Weltsolidaritätskongress mit der Bolivarianischen Revolution zu Ende. Dieser findet seit dem Putsch gegen die Regierung Chàvez 2002 jaehrlich statt. Am Dienstag, Jahrestag der Wiedereinsetzung der Regierung Chávez nach dem Putsch am 11. Arpil 2002, fand vor dem Regierungspalast eine große Kundgebung statt. In seiner Rede betonte Präsident Hugo Chávez die Analyse der Ursachen für den Putsch und die anschließende Massenbewegung zur Wiedereinsetzung der Regierung sei wichtig für alle, die ein anderes Gesellschaftsmodell suchen, als das weltweit aufgezwungene. Er wandte sich vehement gegen die US-Eliten, ebenso wie gegen die Eliten Venezuelas, der lateinamerikanischen Staaten und Europas, die den Putsch entweder mit organisiert oder zumindest gefeiert hätten. Er betonte allerdings mehrmals, dass sich die Ablehnung der USA auf die Regierungspolitik beziehe und die Eliten. Die Einwohner der USA würde er "genauso lieben, wie alle anderen Einwohner des amerikansichen Kontinents".

"Die bolivarianische Revolution", so Chávez, "ist Teil einer globalen Schlacht gegen die Eliten, die die Welt in eine große Billiglohnfabrik verwandeln wollen." Venezuela sei Teil des Kampfes der von den Indigenas in Ecuador, den Koka-Bauern in Bolivien, den Piqueteros in Argentinien, der Zapatisten in Mexiko und den Bewegungen weltweit geführt werde. Die Suche nach einer Alternative sei wichtig und notwendig. Nach der dreistündigen Rede fand eine Begrüßungsveranstaltung für die über 200 internationalen Gäste des Kongresses im Regierungspalast Miraflores statt. Die erste Rede hielt Miriam Caripa, eine Straßenhändlerin, die während des Putsches die Rückeroberung des Staatsfernsehens durch die Bevölkerung angeführt hatte. Anschließend sprach Rafael Alegria, Bauernführer aus Honduras und Vorsitzender der weltweiten Landarbeiterorganisation Via Campesina. Er unterstrich die Fortschritte im Rahmen des Bolivarianischen Prozesses in Venezuela wies allerdings darauf hin, dass die Organisation Chávez ein ernstes Schreiben geschickt habe. Darin wurde die venezolanische Regierung aufgefordert ein Abkommen mit Monsanto rückgängig zu machen, in dem der Agrarkonzern die Genehmigung zur Anpflanzung von 200.000 ha Soja zugestanden bekam. Via Campesina wies darauf hin, das Monsanto genmanipuliertes Saatgut verwende und der Kampf von Via Campesina sich gegen den Anbau genmanipulierter Produkte wende. Nach weiteren Reden des belgischen Antiglobalisierungsaktivisten Eric Troussant und des Vizepräsidenten José Vicente Rangel schritt der äußerst gut gelaunte Präsident Hugo Chávez ans Mikrofon, dankte Via Campesina und erklärte der Vertrag sei bereits gekündigt worden ein Versuchsfeld von 500 ha vernichtet worden. In Venezuela werde es keinen Anbau von genmanipulierten Pflanzen geben. Die Fläche sei bereits verplant für den Anbau einheimischer Sorten Yucca, Sesam und Sonnenblumen. Zugleich kündigte er an das Ministerium für Wissenschaft und Technologie sei angewiesen worden gemeinsam mit Rafael Alegria eine Saatgutbank für einheimische Sorten anzulegen, die der Via Campesina zur Verfügung gestellt werden soll.

Während des Mittwochs fanden zahlreiche Diskussionsveranstaltungen und Vorträge zu Themen wie Menschenrechte, dem gesamtamerikanischen Freihandelsabkommen ALCA und dem venezolanischen Alternativvorschlag ALBA, Landarbeiterbewegungen, partizipative Demokratie und viele mehr statt. Dabei wurden zwar die Erfolge in Venezuela unterstrichen, allerdings auch nicht mit Kritik an einzelnen Ereignissen und Regierungspolitiken gespart.

Unter den Teilnehmern waren zahlreiche Aktivisten aus verschiedensten Bewegungen, Journalisten, Intellektuelle und andere Persönlichkeiten aus vielen Teilen der Welt. Darunter der Vorsitzende der bolivianischen Kokalerogewerkschaft und Abgeordnete Evo Morales aus Bolivien oder die chilenische Theoretikerin Marta Harnecker, zahlreiche Repräsentanten verschiedener Bauernbewegungen wie Juan Tiney von der guatemaltekischen Conic. Ebenso Heinz Dietrich, Bernad Cassen, die argentinische Starjournalistin Stella Calloni, die FMLN-Repräsentantin Blanca Flor Bonilla, der senegalesische Ökonom Mamadou Diouf und viele weitere.

Insgesamt versicherten sowohl Präsident Hugo Chávez wie auch die verschiedenen Redner und Rednerinnen sowie die Bewohner der Armenstadtteile die Bolivarianische Revolution werde weiter vertieft.


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