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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 05. März 2008: I. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Speditionen und Logistik > Postdienste > Kampagne gegen den Mindestlohn in der Postbranche Post-Konkurrenz trickst bei Mindestlohn - Verträge mit Scheingewerkschaft Eine Mini-Gewerkschaft steht im Verdacht, mit Briefzustellfirmen zu kungeln. Ziel: den Post-Mindestlohn aushebeln. Jetzt stellt Verdi Strafanzeige. Artikel von Ulrich Schulte in der Taz vom 12.03.2008 . Aus dem Text: ".Am Dienstag hat Ver.di Strafanzeige gegen die in Köln ansässige GNBZ gestellt: Es sei eindeutig, dass sie "ihre nicht unerheblichen Geschäftsausgaben durch Gelder Dritter finanziere", so ein Sprecher. "Gegen den Vorstand besteht der Anfangsverdacht der Bestechlichkeit im Geschäftsverkehr." Was wirklich hinter der Gewerkschaft steckt, ist politisch brisant: Das Berliner Verwaltungsgericht hatte vergangene Woche den Post-Mindestlohn für unzulässig erklärt und sich dabei auf einen von der GNBZ ausgehandelten Tarifvertrag gestützt. Er dürfe nicht durch den jetzt gültigen Mindestlohn-Tarifvertrag verdrängt werden, der Briefträgern Löhne zwischen 8 Euro und 9,80 Euro garantiert. Wenn nun die GNBZ keine Gewerkschaft ist, fiele die Begründung des Verwaltungsgerichts in sich zusammen." II. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Speditionen und Logistik > Postdienste > Mindestlohn in der Postbranche Mehr Wert, weniger Lohn "Der Mindestlohn für Briefträger gilt seit Anfang des Jahres. Private Firmen versuchen nun, ihn zu umgehen: So nennt etwa die Bremer "Nordwest-Mail" ihre Postboten neuerdings "Mehrwert-Briefdienstleister" - und zahlt bestenfalls 7,50 Euro pro Stunde. Sie hätten ja auch stempeln gehen können. Deshalb unterschrieben fast alle der rund 250 Zusteller und Sortierer des Bremer Postdienstleisters Nordwest-Mail Anfang Januar eine "Ergänzungsvereinbarung" zu ihrem Arbeitsvertrag. Sie nehmen unter der Marke "Citipost" Briefe an, sortieren sie und tragen sie mit ihren blauen Fahrrädern aus. Bislang arbeiteten sie auf dem Papier schlicht als "Mitarbeiter in der Postzustellung". Nun erledigen sie "Aufgaben im Bereich der Mehrwertdienstleistung". Das hört sich nicht nur sperriger an als Postbote: Mit der Zusatzvereinbarung verlieren die "Mehrwert-Briefdienstleister" auch noch 2,30 Euro Einkommen - pro Stunde.." Artikel von Kai Schöneberg in der Taz-Nord vom 12.03.2008 III. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Strasse/ÖPNV > Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Neues Angebot oder erneute Provokation? "Am Montag, dem 10. März 2008 erreichte gegen 17.00 Uhr die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ein Schreiben des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV). In diesem Schreiben werden lediglich die hinreichend bekannten - unzureichenden - Arbeitgeberangebote vom 31. Januar bzw. 18. Februar 2008 wiederholt. Diese wurden von der ver.di-Tarifkommission bereits am 18. Februar 2008 bewertet und einstimmig abgelehnt. Sie waren der Anlass, dass ver.di bei der BVG/BT eine Urabstimmung durchführte und sich seit Mittwoch vergangener Woche im unbefristeten Arbeitskampf befindet. Das Schreiben des KAV vom 10. März 2008 wird von ver.di als eine erneute Provokation bezeichnet, da die Arbeitgeberseite zwei bestehende Tarifverträge brechen will: Die Sicherungsbeträge der sog. Altbeschäftigten sind in zwei ungekündigten Tarifverträgen festgeschrieben, die bis 2010 (BVG) bzw. 2015 (BT) laufen. Für die Arbeitgeberseite scheint es oberstes Verhandlungsziel zu bleiben, eventuelle Einkommenserhöhungen der Altbeschäftigten zu 75 Prozent auf die geltenden Sicherungsbeträge anzurechnen. (.) Der Arbeitskampf bei der BVG wird zunächst weiter fortgesetzt, bis ein entsprechendes Angebot von der Arbeitgeberseite vorgelegt wird. Der Streik kann jederzeit für zielführende Verhandlungen ausgesetzt werden." Meldung bei ver.di-Berlin vom 11.03.2008 BVG-Streik: Abgerechnet wird am Streikende Unter dem BVG-Ausstand leiden vor allem Einzelhandel und Gastronomie, Verband spricht gar von "schrecklichen Verhältnissen". Der BVG entstehen bisher keine Zusatzkosten, der Senat spart Geld. Artikel von Felix Lee in der taz-Berlin vom 11.03.2008 . Aus dem Text: ".Aber auch für die BVG scheint der Streik kaum negativ zu Buche zu schlagen. Etwa 1,3 Millionen Euro Einahmeausfälle würde der Streik verursachen, so das Unternehmen: die halbe Million Euro vom Land Berlin und etwa 800.000 Euro durch fehlende Fahrkartenverkäufe. Demgegenüber stünden Einsparungen von täglich etwa 1 Million Euro Lohn und Gehalt, die die BVG ihren streikenden Mitarbeitern nicht auszahlt. 300.000 Euro würden zudem laut BVG-Sprecherin Petra Reetz pro Tag für Strom und Diesel gespart. Da stellt sich die Frage: Abgesehen von den Fahrgästen - wem tut der Streik überhaupt weh?..." IV. Branchen > Dienstleistung: Transportwesen > Speditionen und Logistik > UPS: Transport von Nazipropaganda in großem Stil UPS und Neonaziversand V7 - Proteste von Mitarbeitern zeigen offenbar Erfolg "Jahrelang verschickte der rechtsextremistische V7-Versand seine Waren mit dem Paketdienst United Parcel Service. Im Februar 2008 veröffentlichte ein UPS-Mitarbeiter unter anderem den Vorwurf, UPS hätte der Forderung des V7-Besitzers nachgegeben und dieser Geschäftsbeziehung wegen einen türkischstämmigen Kundenbetreuer abgezogen und freigestellt. Der öffentliche Druck zeigte jetzt offenbar Wirkung: UPS-Mitarbeitern zufolge stellte das Unternehmen eine Woche nach der Veröffentlichung den Transport der Naziwaren ein und löschte die Kundennummer des V7-Versands." Artikel von Pedro auf Netzwerk-IT vom 10.03.2008 V. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn > Gewerkschaften/Tarifkonflikt > GDL-Tarifabschluß 2008: Kommentare und Bewertungen »Wir brauchen langen Atem« Mit dem Verzicht auf die Tarifhoheit für Lokrangierführer und Zugbegleiter mußte die GDL auch Kröten schlucken. Interview von Rainer Balcerowiak mit Hans-Joachim Kernchen , Bezirksvorsitzender der GDL für Berlin, Brandenburg und Sachsen, in der jungen Welt vom 11.03.2008 Eigenständiger Tarifvertrag für die GDL unter Dach und Fach: Mehdorns Gehampel "Eigentlich ist Bahnchef Mehdorn kein wirklicher Manager, wie ihn sich viele vorstellen. Sein fast ein Jahr andauerndes und unprofessionelles Gehampel im Bahnstreik, das Einleiten bereits vorher verlorener Prozesse, sein Widerstand nach vorheriger Einigung bei den Moderatorenergebnissen oder das Vorschicken seines Anhängsels Sukale für etwas, was Vorstandsangelegenheit ist, macht dies unter anderem deutlich. Und offensichtlich hat Mehdorn bis heute nicht verstanden, in welchem Unternehmen er arbeitet: die Bahn AG ist kein Industrie- sondern ein Dienstleistungsunternehmen. Es hat einen Ruf zu verlieren. Und schließlich - in den letzen Tagen - gründete attac noch eine Bürgerbewegung mit Unterschriftensammlung, die den Bund als Eigentümer auffordert, Mehdorn endlich zu feuern. Ihm werden frisierte Bilanzen bei der nicht in die Gänge kommenden Bahnprivatisierung vorgeworfen." Artikel von Hans-Dieter Hey als Online-Flyer Nr. 137 vom 12.03.2008 in der NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung VI. Branchen > Dienstleistungen: Banken/Versicherungen Die alarmierende Gesundheitsbilanz der Banken Mit halbem Personal das Doppelte bewältigen - das ist Geschäftsmodell. Wegen der zunehmenden psychischen Erkrankungen in der Geldbranche schlagen ver.di und eine DAK-Studie Alarm. Artikel von Mario Müller in "Mitbestimmung 03/2008" der Hans Böckler Stiftung . Siehe dazu: "Faire Arbeit" von ver.di NRW VII. Branchen > Medien u. IT > Nokia Schließung des Bochumer Nokia-Werkes
VIII. Branchen > Sonstige > Stoff- und Bekleidung Textil West: Verhandlungsergebnis erzielt "Nach sechzehnstündigen Verhandlungen hat die IG Metall einen Tarifabschluss für die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie erzielt. Danach erhalten die rund 105 000 Beschäftigten für die Monate April und Mai eine Einmalzahlung von 200 Euro. Ab 1. Juni 2008 bis 28. Februar 2009 steigen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 3,6 Prozent, teilte die IG Metall am Dienstag in Gladbeck mit. Die Auszubildenden erhalten zur Erhöhung von 3,6 Prozent zusätzlich monatlich 30 Euro und jeweils die Hälfte der Einmalzahlungen. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 12 Monate." Meldung bei der IG-Metall vom 11.03.2008 IX. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > ver.di: Tarifrunde 2008 bei Bund und Kommunen Nein zu Arbeitszeitverlängerung "Die TeilnehmerInnen der heutigen Streikversammlungen im Klinikum Stuttgart weisen die Provokation der Arbeitgeber zurück, die unsere Arbeitszeit auf 40 Stunden erhöhen wollen. Wir haben vor zwei Jahren nicht wochenlang gegen die Arbeitszeitverlängerung gekämpft, damit wir sie uns jetzt "durch die Hintertür" aufdrücken lassen. X. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > (Internationale) Erfahrungen der Gewerkschaftsbewegung > neue Kampfformen "Das ist doch kein Kampf mehr" "Die Gewerkschaften in Deutschland streiken wieder - aber sind sie wirklich stark? Dokumentarfilmer Holger Wegemann hat einen legendären Arbeitskampf begleitet: gegen die Schließung des Bosch-Siemens-Werks in Berlin. Seine Erfahrung: Streiks sind nur noch eine Parodie der Arbeiterbewegung." Interview von Thilo Knott in der taz vom 10.3.08 . Aus dem Text: ".Da müsste man auch mal härtere Manschetten anziehen. In Berlin hat sich Ver.di gerade kritisch dazu geäußert, dass neben ihren BVG-Mitarbeitern auch noch die Lokführer streiken wollen. Also Busse sowie U-Bahnen und noch die S-Bahnen ausfallen könnten. Ist das echter Kampf? Vor was haben die Angst? (.) Die haben Angst davor, wenn die Belegschaften Erfahrungen machen in der direkten politischen Auseinandersetzung. Wenn die Arbeiter feststellen, dass sie auch selbst ein Plakat malen können. Das macht die Menschen selbstständiger, aber auch nicht mehr so steuerbar." Siehe zum Film Branchen > Sonstige > Bosch-Siemens-Hausgeräte: Nachbereitung des Streikes im Kampf gegen die Schließung 2006 XI. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Mitbestimmung - Erfolgs- und Exportschlager? Mitbestimmung in Theorie und Praxis
XII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > Fachgewerkschaften: Spalter oder Dammbrecher? DGB-Gewerkschaften: Bündnisse der Starken "Dick, fett und unbeweglich: Für die im DGB organisierten Gewerkschaften gab es lange Jahre keine Konkurrenz, deshalb sind die Organisationen träge geworden. Kleine Interessensvertretungen bringen nun wieder Bewegung in den Wettbewerb um potentielle Mitglieder - die DGB-Gewerkschaften müssen die Leistungsträger wiedergewinnen." Ein Kommentar von Sibylle Haas in der Süddeutschen Zeitung vom 12.3.08 XIII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatte der Strategien der Gewerkschaftsbewegung > Innergewerkschaftliche Demokratie DAS Spiel: AGBB (Anti-Gewerkschaftsürokraten-Bingo) für Vorstands-Sitzungen, Delegierten-Konferenzen und Vertrauensleute-Versammlungen "Seit 1848 gibt es in der Gewerkschaftsbewegung zwei Grundpositionen: Die HEULER und die WÜHLER. Und bei so manchem Gewerkschaftsbürokraten denkt man, er sei "der letzte Heuler", aber auch wenn der weg ist, kommt der nächste "letzte Heuler" garantiert hinterher. Umso wichtiger ist die Rolle der WÜHLER, die bei aller nötigen demokratisch-gewerkschaftlichen Wühlarbeit auch ihren Spaß haben, um die nötigen Jahrzehnte durchhalten zu können, damit es am Ende heißt "Brav gewühlt, alter, roter Maulwurf!" XIV. Diskussion > Grundrechte > Kommunikationsfreiheit und Datenschutz > Datenschutz Abgleich von Kfz-Kennzeichen verfassungswidrig
Datenautobahn zur CIA "Die US-Regierung soll künftig gewaltige Datenmengen über deutsche Bürger erhalten. Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) unterzeichneten am Dienstag trotz Warnungen des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar ein Abkommen mit US-Regierungsvertretern, das darauf hinauslaufen soll, den Datenschutz für Millionen Bundesbürger faktisch auszuhebeln." Artikel von Ulla Jelpke in junge Welt vom 12.03.2008 . Siehe dazu auch die Sicht der Täter: "Terroristen schneller auf der Spur" Für ein Morgen in Freiheit. Aufruf zur Demo in Köln am Samstag, den 15. März 2008 ab 14.00 Uhr Parteien, Bürgerinitiativen und Berufsverbände rufen bundesweit zur Teilnahme an einer Demonstration gegen die immer weiter fortschreitende Überwachung durch Staat und Wirtschaft auf. Am Samstag, dem 15.03.2008, werden die Bürger in Köln unter dem Motto "Für ein Morgen in Freiheit!" auf die Straße gehen. Treffpunkt für die Teilnehmer wird um 14.00 Uhr der Roncalli-Platz ("Domplatte") in Köln sein. Siehe die Aktionsseite XV. Diskussion > Gewerkschaften und die neuen alten Rechten > Aktivitäten der neuen alten Rechten Dortmund: Nazi-Anschlag auf das Taranta Babu
XVI. Diskussion > Gewerkschaften und die neuen alten Rechten > AntifaschistInnen als Opfer: Staatsanwaltschaft Erfurt ermittelt gegen zwei GewerkschafterInnen Thüringer Rechtsextreme versuchen zunehmend mit juristischen Mitteln Gewerkschafter einzuschüchtern. DGB wird Engagement gegen Feinde der Demokratie nicht einstellen "Die NPD versucht zunehmend mit Anzeigen gegen Thüringer Gewerkschafter deren Engagement gegen den Rechtsextremismus zu unterbinden. Im Nachgang des 01. Mai 2007 erfolgten Anzeigen des NPD Landesvorsitzenden gegen einen Kollegen des DGB sowie eine Beschäftigte der IG Metall Erfurt. Unlängst wurde der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Verwaltungsstelle Jena-Saalfeld, Michael Ebenau angezeigt, weil er zur Verhinderung des neonazistischen "Fest der Völker" am 6. September 2008 aufgerufen hatte. Dabei scheint es die Strategie der NPD zu sein, juristische Zusammenhänge aufwändig zu konstruieren und diese dann als Beweis für etwaige Gesetzesverstöße heranzuziehen." Pressemeldung des DGB Thüringen vom 04.03.2008 XVII. Über uns > Fördern!!! Nach allzu langer Zeit freuen wir uns ganz besonders über ein neues Fördermitglied - siehe die Liste unserer "bekennenden" UnterstützerInnen Wer diesem Beispiel folgen möchte, braucht nur einige wenige Tastaturklicks in unserem Formular zur Fördermitgliedschaft Lieber Gruß, Ralf und Mag LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |