liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Freitag, 19. Mai
2006:
I. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Hartz IV > Leistungen und Auswirkungen: Kostenexplosion?
- Keine Hartz-Explosion. Bundesarbeitsministerium hat ausgerechnet: Hartz IV ist kaum teurer, als Arbeitslosen- und Sozialhilfe wären
"Der Staat gibt für die Empfänger von Arbeitslosengeld II gar nicht so viel mehr aus, als sie an Arbeitslosen- und Sozialhilfe gekostet hätten. Dies hat auf Bitten der Linksfraktion im Bundestag das Arbeitsministerium unter Franz Müntefering (SPD) ausgerechnet. Die gern beschworene "Kostenexplosion" durch die 2005 in Kraft getretene Arbeitsmarktreform "Hartz IV" findet demnach nicht statt." Artikel in der taz vom 17.5.2006
- "Kostenexplosionsbericht" Arbeitslosengeld
BIAJ-Stellungnahme vom 16.5.06
II. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Hartz IV > Leistungen und Auswirkungen
Neubemessung der Regelsätze nach SGB XII
Nach Auswertung der Einkommens- und Verbrauchsstrichprobe (EVS) 2003 wird erstmals eine einheitliche gesamtdeutsche Regelsatzbemessung in der Sozialhilfe in Höhe von 345 Euro vorgenommen. Siehe dazu:
- BMAS - Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2003
Konsequenzen für Weiterentwicklung der Regelsatzbemessung in der Sozialhilfe (SGB XII)
- BMAS - Auswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2003
Grundlage zur Neubemessung der Regelsätze nach SGB XII
- Hartz IV. Am Bedarf vorbei gerechnet
345 Euro plus Miete - mehr braucht der Mensch nicht zum Leben, meint die Bundesregierung. Doch gilt das auch, wenn ständig alles teurer wird? Armutsforscher sind anderer Meinung. Artikel von Nicola Holzapfel in Süddeutsche Zeitung vom 18.05.2006 . Aus dem Text: ".Für die Betroffenen ist das Ergebnis ernüchternd: Trotz deutlicher Preissteigerungen in den vergangenen Jahren wird der Regelsatz bei 345 Euro bleiben. Denn einen Inflationsausgleich im klassischen Sinne gibt es nicht. Vielmehr wird als Bezugsgröße die ärmste Bevölkerungsschicht herangezogen - und die musste in den vergangenen Jahren den Gürtel enger schnallen.."
III. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Hartz IV > Leistungen und Auswirkungen
Wohlfahrtsverbände für Kürzungen bei Hartz IV
Siehe dazu ein Special
IV. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Hartz IV > ALG II - Regelungen/Sozialgesetzgebung > Optimierungsgesetz
- Hausmitteilung: Der Blockwart
"Achtung! An alle Mieter! Zum Vollzug des Hartz IV-Optimierungsgesetzes gibt die Hausverwaltung bekannt, daß mit sofortiger Wirkung wieder der deutsche Blockwart eingesetzt wird. Er hat künftig folgende Befugnisse und Aufgaben:." Extra-Ausgabe des Deutschen Einhei(t)z-Textdienst zum Thema Hartz IV: Optimierung von Werner Lutz
- Die unendliche Lüge. Organisierte Not statt Grundsicherung
Stellungnahme des Vorstandes Erwerbslosenausschuss ver.di Bezirk Berlin vom 18.5.06
- Optimiertes Super-Elend. Änderungen bei Hartz IV
"Wenn die Bundesregierung ankündigt, Hartz IV durch eine Gesetzesnovelle »optimieren« zu wollen, dann wird das von den Arbeitslosen zu Recht als Drohung aufgefasst. Denn »Optimieren« bedeutet nichts anderes als Sparen. Kürzungen der Leistungen und verschärfte Kontrollen sollen jährlich 1,2 Milliarden Euro einbringen. Gleichzeitig bleibt die Arbeitsförderung auf der Strecke; allein in Nordrhein-Westfalen wurden im vorigen Jahr 750 Millionen Euro für Qualifizierungsmaßnahmen und Lohnkostenzuschüsse nicht genutzt. Mit dem Fördern sind die zuständigen Behörden anscheinend überfordert." Artikel von Thomas Binger in Jungle World vom 17. Mai 2006
V. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Hartz IV > 1-Euro-Jobs > Träger der 1-Euro-Jobs
Paritätischer Wohlfahrtsverband und 1-Euro-Jobs
- "Ein-Euro-Job bedeutet häufig das Gegenteil von Fördern". Paritätischer Wohlfahrtsverband hält Vorschläge zur Hartz IV-Optimierung für lebensfremd
"Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, hält die Absicht der Koalition, künftig jedem Antragsteller auf Arbeitslosengeld II ein Beschäftigungsangebot zu machen für "illusorisch". Schneider lehnt es auch ab, die Arbeitswilligkeit durch Ein-Euro-Jobs zu überprüfen. Dabei würden die Wohlfahrtsverbände nicht mitmachen, sagte er im Interview mit epd sozial in Berlin." Interview von Bettina Markmeyer in epd sozial vom 28.04.2006 . Aus dem Text: ".So weit ich das übersehe, sind die Träger nicht bereit, die Ein-Euro-Jobs auszuweiten. Wir als Wohlfahrtsverband haben vereinbart, dass wir Langzeitarbeitslose nur dann in Ein-Euro-Jobs beschäftigen, wenn sie sich freiwillig melden. Nach dem, was Herr Brandner und andere skizzieren, sollen die Arbeitsangebote aber auch dazu dienen, die Arbeitswilligkeit zu überprüfen und Sperrzeiten zu verhängen bzw. das Arbeitslosengeld II drastisch zu senken. Für solche Überprüfungen stehen wir nicht zur Verfügung.." Aber:
- Wohlfahrtsverband setzt "Ein-Euro-Jobber" anstelle von regulären Arbeitnehmern ein
"Nach Recherchen von NDR 1 Niedersachsen setzt ausgerechnet der Wohlfahrtsverband der ,Paritätische' sogenannte Ein-Euro-Jobber zumindest teilweise anstelle von regulären Arbeitnehmern ein. In einer Einrichtung des betreuten Wohnens in Adendorf bei Lüneburg übernimmt der ,Paritätische' beispielsweise den Grundservice für Pflegebedürftige und Behinderte. (.) Der Einsatz der Billigkräfte ist für den Paritätischen kostenlos, selbst der "eine Euro" pro Stunde kommt von der Arbeitsverwaltung. Die Bewohner allerdings müssen monatlich die vollen 127,82 Euro für den Grundservice des ,Paritätischen' zahlen und zwar im voraus. Das geht aus dem Vertrag hervor, der NDR 1 Niedersachsen vorliegt, den Behinderte und Pflegebedürftige mit dem ,Paritätischen' für ihre Grundversorgung schließen müssen." NDR1-Meldung vom 11.05.2006
- Arbeitsagentur stoppt Fördergelder für Paritätischen in Lüneburg
"Der Einsatz von Ein-Euro-Jobbern hat für den Wohlfahrtsverband Paritätischer erste Konsequenzen. Die Regionaldirektion der Arbeitsagenturen habe die Fördermittel für den Paritätischen in Lüneburg vorerst eingefroren, berichtete NDR 1 Niedersachsen am Mittwoch. Die Ein-Euro-Jobber seien mittlerweile abgezogen worden, so die Lüneburger Arbeitsgemeinschaft von Landkreis und Arbeitsagentur (ARGE). Der Verband hatte von Pflegebedürftigen Geld für den Einsatz der Ein-Euro-Jobber kassiert, obwohl die Mitarbeiter von der Arbeitsagentur bezahlt wurden. Der Wohlfahrtsverband hat NDR 1 Niedersachsen diese Praxis bestätigt. Für rechtswidrig hält er sein Vorgehen nicht." NDR1-Meldung vom 17.05.2006
VI. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Hartz IV > Wohnen > Zwangsumzüge - Aktionen, Kampagnen und praktischer Widerstand: Demo am 18.05.06 gegen Zwangsumzüge in Bochum
VII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > Tarifrunde 05/06 Öffentlicher Dienst der Länder
Verdi droht mit Ende des Flächentarifs
"Im Tarifstreit um längere Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaftsseite die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zu einer Einigung aufgefordert und ein Ultimatum gestellt. Sollte ein für heute geplanter Neuanlauf der Verhandlungen wieder zu keinem Ergebnis führen, werde man eine Lösung ohne TdL suchen, drohten sowohl Verdi als auch die Gewerkschaft DBB Tarifunion. Dann werde man aus dem Arbeitgeberverbund jene Länder "herausbrechen, bei denen ein Tarifabschluss möglich ist", warnte die baden-württembergische Verdi-Landeschefin Sybille Stamm. Sollte keine Einigung mit der TdL erzielt werden, "gestaltet sich die Lage sehr schwierig", sagte auch der Vize-Chef der DBB Tarifunion, Willi Russ. Dann müsse man sich "um einzelne Länder kümmern"." Artikel von Dietrich Creutzburg im Handelsblatt vom 18.5.06
VIII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland
Gegenmacht organisieren ist die wichtigste Aufgabe. Schafft der DGB die Wende?
" Man möchte sagen: Die Folgen der neoliberalen, also arbeitnehmer- und rentnerfeindlichen Politik sind erschöpfend beschrieben und analysiert worden. Die Zeit für eine Wende in der Wirtschafts- und Sozialpolitik ist längst gekommen. Es ist zu hoffen, dass sie vom DGB-Bundeskongress in diesem Monat endlich eingeleitet wird! Doch noch tagen die Delegierten nicht." Artikel von Franz Kersjes als Aktueller Online-Flyer Nr. 44 vom 16. Mai 2006 in NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung
IX. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > Gewerkschaften und Rot-Grün
Kurswechsel. Mit einer neuen Führungscrew treiben IG Metall und Verdi beim Deutschen Gewerkschaftsbund die Abnabelung von der SPD voran.
"Die Genossen waren pikiert. SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler sprach aus, was viele dachten - er drohte den Gewerkschaften mit einem "erheblichen Verlust an Einfluss". Grund der Nervosität in der SPD: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will auf seinem Bundeskongress in Berlin in der kommenden Woche eine neue Führung wählen und die politischen Leitlinien der kommenden vier Jahre festklopfen. Und schon jetzt steht fest: Die personelle und strategische Neuausrichtung des DGBs wird die Entfremdung zwischen Gewerkschaften und SPD weiter verstärken." Artikel in der WirtschaftsWoche vom 17.05.2006
X. Kosovo und andere Kriege
a) EU im Kongo
- "Bundeswehr sichert Demokratie im Kongo"
"Die Bundeswehr wird sich an einer EU-geführten Operation in Kongo beteiligen. Die Bundeswehr soll helfen, Störungen der ersten freien Wahlen seit mehr als vier Jahrzehnten zu verhindern. Die Mission EUFOR RD CONGO unterstützt die Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen. Dazu sollen von der Bundeswehr insgesamt bis zu 500 Soldatinnen und Soldaten als Einsatzkräfte und bis zu 280 als Unterstützungskräfte eingesetzt werden können." Meldung der Bundesregierung vom 17.05.2006
- Deutsche Kriege für das "nationale Interesse"?
"Verteidigungsminister Jung will im Weißbuch den Auftrag der Bundeswehr neu definieren. Wegmarken einer Abkehr von der im Grundgesetz verankerten Friedensstaatlichkeit.
Christian Ströbele von den Grünen ärgert sich, weil Minister Franz Josef Jung (CDU) für den Kongoeinsatz der Bundeswehr auch wirtschaftliche Interessen als Argument geltend macht. Der parlamentarische Staatssekretär Michael Müller (SPD) hält es immerhin "für falsch", der Bundeswehr die Sicherung des Zugangs zu Öl- oder Gasquellen als Aufgabe zuzuweisen. Unter den Bedingungen der Großen Koalition zeichnet sich eine neue deutsche Militärdoktrin ab, die - wenn sie sich durchsetzen sollte - auf eine Verfassungsänderung hinausläuft." Artikel von Peter Bürger in telepolis vom 17.05.2006
- Friedensbewegung: "Lehnen Sie den Bundeswehreinsatz im Kongo ab!"
Vor der am Freitag (19. Mai) stattfindenden Bundestagsdebatte über eine deutsche Beteiligung am EU-Einsatz im Kongo hat sich der Bundesausschuss Friedensratschlag mit einem Schreiben an die Fraktionen gewandt. Darin wird ausführlich dargelegt, warum das Militärunternehmen im Kongo "überflüssig" ist. Beide von Regierungsseite vorgebrachten Einsatzziele (Wahlen zu sichern und evtl. Evakuierungen vornehmen zu können) sind mit der EU-Mission entweder nicht oder aber anders zu erreichen. Der abrüstungspolitische Sprecher des "Friedensratschlags", Lühr Henken, vermutet daher, dass es der EU und der Bundesregierung vor allem darum gehe, die "Legitimationsbasis für den Aufbau der EU-Battle-Groups zu verbessern", das Battle-Group-Konzept in einem "Praxis-Test" zu erproben und - last but not least - "den Boden für lukrative Investitionen und Geschäfte für Transnationale Konzerne zu bereiten". Siehe das Schreiben des Bundesausschusses Friedensratschlag vom 18.5.06
- Deutschland wird auch in Kinshasa "verteidigt". Der neokoloniale Militäreinsatz der EU in der DR Kongo
"Zur aktuellen globalen Situation: Nach Angaben der UNO wird weltweit jährlich über eine Billion Dollar für Krieg und Militär ausgegeben, davon allein 450 Milliarden Dollar von den USA. Die USA sind militärisch ein Welthegemon. Die zweitgrößte Militärmacht ist die Europäische Union, deren Mitgliedsstaaten jährlich zusammen etwa 200 Milliarden Dollar fürs Militär verplanen." Artikel von Bernd Drücke in der Graswurzelrevolution 309 vom Mai 2006
b) Iran - Kriegsvorbereitungen
Die Kriegstrommeln werden lauter. Wann erfolgt der Angriff auf Iran?
"Die Entscheidung, den Irak ohne jede sachliche Grundlage in Bezug auf Massenvernichtungswaffen anzugreifen, fiel spätestens definitiv im Juli 2002, neun Monate vor dem Beginn der militärischen Offensive. Die Anweisungen aus dem Pentagon an die militärischen Planer erfolgte am 12. September 2001, einen Tag nach 9/11. Die Entscheidung der Bush-Regierung Iran anzugreifen, dürfte vor kurzem gefallen sein. Ob dieser nächste völkerrechtswidrige Angriffskrieg der USA stattfinden wird, hängt nicht mehr vom Verhalten Irans ab. Selbst wenn Iran sein Nuklearprogramm vollständig einstellen würde, würde sich an der Haltung der Bush-Regierung wahrscheinlich nichts verändern. Es sind mittlerweile auch andere Kriegsgründe im Gespräch, außer das iranische Nuklearprogramm. Ob sich der nächste Krieg im Nahen Osten noch vermeiden lässt, wird vorwiegend vom Widerstand der internationalen Staatengemeinschaft gegen die Bush-Regierung abhängen. Davon ist bisher wenig in Sicht." Artikel von Georg Schöfbänker in telepolis vom 13.05.2006
XI. Solidarität gefragt! Koalition von Rechten bis Grünen hebt Immunität von Tobias Pflüger auf
- Skandal! Immunität von IMI-Vorstandsmitglied Tobias Pflüger aufgehoben.
"Am heutigen Dienstag beschloss eine breite Koalition aus Konservativen, Liberalen, Sozialdemokraten, Grünen und Rechtsextremen die Aufhebung der Immunität des Europaabgeordneten und Vorstandsmitglieds der Informationsstelle Militarisierung (IMI), Tobias Pflüger. Einzig die Linksfraktion GUE/NGL lehnte diesen Antrag geschlossen ab. Die Informationsstelle Militarisierung wendet sich scharf gegen diesen eindeutig politisch motivierten Angriff auf unser Vorstandsmitglied." IMI-Standpunkt 2006/038 vom 16.5.2006
- "Wir, die Unterzeichner, protestieren gegen diese Entscheidung einer politisch motivierten Aufhebung der Immunität".
Petitionsliste für Tobias Pflüger
XII. Branchen > Dienstleistung: Transport > Speditionen und Logistik > ups > Ditzingen: Solidarität mit UPS-Betriebsräten in Ditzingen
UPS Ditzingen: Fristlose Kündigung und Hausverbot gegen ver.di-Betriebsrat
".In Stuttgart hat es eine leichte Verschiebung zugunsten der managergesteuerten Liste gegeben. Mahmut Gemili wurde als Betriebsratsvorsitzender von der Listenanführerin der Managerliste abgelöst. Der Kollege Süleyman Ugur war Mitglied im Wahlvorstand und kandidierte auf Platz 6 der ver.di-Liste. Er wurde erstes Ersatzmitglied und hat in dieser Funktion bereits an der konstituierenden Sitzung teilgenommen. Am 10. Mai - sechs Tage nach dieser Sitzung - bekam er zu Hause Besuch vom Personalchef. Dieser überreichte dem Kollegen Ugur ohne Angabe von Gründen die fristlose Kündigung und Hausverbot für UPS." Bericht vom 19.05.2006
XIII. Branchen > Auto: DC > Stuttgart > Demokratie live - »alternative« werden ausgeschlossen
Flurbereinigung
"Im DaimlerChrysler-Werk Untertürkheim spitzt sich der Konflikt zwischen IG-Metall-Spitze und Oppositionsgruppe »alternative« zu. Hintergrund sind Abbaupläne des Konzerns. Im DaimlerChrysler-Werk Untertürkheim eskaliert der Konflikt zwischen den Spitzen von Betriebsrat und IG Metall auf der einen und deren linken Kritikern auf der anderen Seite. Bei den Betriebsratswahlen im März dieses Jahres hatten die auf der Liste »alternative/Klartext« zusammengeschlossenen Oppositionellen einen Achtungserfolg eingefahren. Seither stellen sie mit zehn Sitzen die zweitstärkste Fraktion in der 45köpfigen Beschäftigtenvertretung. Nun verweigern die zuständigen Ortsverwaltungen der IG Metall, Stuttgart und Esslingen, den Betriebsräten der kritischen Gruppe - allesamt langjährige aktive Gewerkschafter - die Teilnahme an den Versammlungen des Vertrauenskörpers, der aus rund 600 durch Wahlen in den Bereichen legitimierten Mitgliedern besteht. Zu den Fraktionssitzungen der IG Metall werden die »alternative«-Betriebsräte bereits seit Herbst 2004 nicht mehr zugelassen." Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 19.05.2006
XIV. Branchen > Auto: DC > Stuttgart > Alternative: Belegschaftszeitung für die Kolleginen & Kollegen bei DaimlerChrysler Werk Untertürkheim
Nr. 19 vom Mai 2006 der alternative ist erschienen
Darin u.a.: "Werkleitung will wieder Vorholschichten an Samstagen Erst Zwangsfreischicht - dann Zwangsschicht?"; "Von der Basis gewählt - von selbstherrlichen Funktionären aus der Vertrauensleuteversammlung ausgesperrt: Schluss mit der Ausgrenzung kritischer IG-Metaller im Werk!";" Lohntarifrunde: Da war deutlich mehr drin!.. Die Nr. 19
XV. Branchen > Auto > DaimlerChrysler > Allgemein
DaimlerChrysler: Arbeitslose sollen E-Klasse montieren
"Erst hatte DaimlerChrysler mehrere Tausend Jobs gestrichen, dann fehlten plötzlich 1000 Arbeitskräfte. Nun sollen einem Zeitungsbericht zufolge Arbeitslose und Hartz-IV-Empfänger ran an die Fließbänder. Rund 7800 Stellen hatte DaimlerChrysler seit vergangenem Herbst gestrichen - und musste nun feststellen, dass es zu Beginn der Ferienzeit, wo rund 5000 Beschäftigte in den Urlaub gehen, schlicht an Leuten fehlt. Zumal die Nachfrage nach der neu aufgelegten E-Klasse wohl höher ist als erwartet." Artikel im Spiegel vom 17.05.2006
XVI. Branchen > Auto > GM/Opel > General Motors (UK): Vauxhall in Luton und Ellesmere Port
GM verschont Bochum von Stellenabbau
"Der Autobauer General Motors (GM) streicht aus Kostengründen in seinem britischen Astra-Werk in Ellesmere Port bis Jahresende 900 Stellen. Diese Sparpläne gab die Opel-Mutter GM am Mittwoch in Zürich bekannt. Alle Alternativvorschläge des Betriebsrats hätten sich als nicht durchführbar erwiesen. Grund für den Schritt sei die erwartete sinkende Nachfrage nach dem Kompaktwagen Astra. Das Opel-Werk in Bochum bleibt somit von Einschnitten verschont." Artikel in der FAZ vom 17. Mai 2006
XVII. Branchen > Auto > GM/Opel > GM Portugal
GM hat es auf portugiesisches Werk abgesehen
"Die Streichung von 900 Stellen in England ist für den Autokonzern General Motors (GM) in Europa nur der Auftakt für eine weitere Runde von Kostensenkungen. Nach dem beschlossenen Jobabbau im britischen GM-Werk Ellesmere Port steigt laut Konzernkreisen die Wahrscheinlichkeit, dass der Autobauer noch im Sommer auch eine Schließung des portugiesischen Werks Azambuja anordnet. Die Produktion soll dann nach internen Plänen ins spanische Werk Saragossa verlagert werden." Artikel von Carsten Herz in Handelsblatt vom 16.05.2006
XVIII. Branchen > Auto > VW > VW Brasilien
VW droht Ärger in Brasilien
"Der Autokonzern hat angekündigt, Tausende von Arbeitern zu entlassen. Doch die wollen sich das nicht gefallen lassen. Dem Volkswagenkonzern stehen schwere Arbeitskämpfe in Brasilien bevor. Von einem "Krieg" spricht bereits der Präsident der Metallarbeitergewerkschaft, José Lopez Feijóo. Streiks in vier der fünf brasilianischen VW-Fabriken sind wahrscheinlich." Artikel von Philipp Lichterbeck im tagesspiegel vom 15.05.2006
XIX. Branchen > Sonstige > Maschinen-/Anlagebau: IXION und der Umgang mit seinen Betriebsräten
Der 1. Prozesstag
"Heute [16.05.2006; Red.] fand der erste Prozeß statt. Er hatte an Bedeutung verloren, weil der Kollege, um den es ging seit Montag, 15.5., nicht mehr Betriebsrat ist. An diesem Tag fand die Wahl zum neuen Betriebsrat statt, in den der Kollege nicht mehr gewählt wurde. Er ist Ersatzmitglied geworden. Die Umstände, warum er nicht mehr in den Betriebsrat gewählt wurde, hat mit den besonderen Umständen, unter denen die Wahl stattgefunden hat, zu tun. Darauf kann ich jetzt nicht genauer eingehen. Da er nun kein betrieblicher Funktionsträger mehr ist, gilt zwar der besondere Kündigungsschutz für Betriebsräte für 12 Monate fort. Gegen ihn kann jetzt aber eine außerordentliche (Änderungs)kündigung ausgestellt werden, zu der der bestehende Betriebsrat "nur" noch gehört werden muß. Als Funktionsträger müßte ihr zugestimmt werden. Auf eine Kündigungsschutzklage hat das rechtlich keine Auswirkung. Damit hatte das Verfahren an Bedeutung verloren, den es vergangene Woche noch gehabt hätte. Dann wäre es um die Möglichkeit gegangen, einen amtierenden Betriebsrat kündigen zu können. Die Verfahren am 17. und 24.5. wurden daraufhin von der Geschäftsleitung gecancelt und finden nicht statt. Gegen alle Vier, sowie zwei weitere der Nichtunterschreiber, die zum Betriebsrat kandidierten und damit einen besonderen Kündigungsschutz erworben hatten, wird nun eine außerordentliche Änderungskündigung erwartet. Die Auseinandersetzung geht damit in eine neue Runde." Bericht eines Beschäftigten bei IXION vom 16.05.2006
XX. Branchen > Dienstleistungen allgemein > Wach- und Sicherheitsgewerbe > Heros
Sanierungsplan: Heros streicht 1600 Jobs
"Die Pleite der Geldtransportfirma Heros erschütterte die ganze Branche. Jetzt soll das Unternehmen unter einem neuen Namen starten. Doch vorher wird hart saniert. 1600 Jobs werden gestrichen und 37 von 65 Standorten dichtgemacht." Artikel im Spiegel vom 18.05.2006
Ein arbeitsfreies Wochenende wünschen Mag und Ralf
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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