Farmarbeiterstreik - mit Fiasko beendet. Von wem?
10 Tage lang wurde der Streik ausgesetzt, um Verhandlungszeit zu haben: Kein Ergebnis. Am 4. Dezember sollte der Streik wieder aufgenommen werden: Schwaches Ergebnis. Viele Nichtorganisierte gingen zur Arbeit. Der Streik wurde abgeblasen - von der COSATU Western Cape sagt Autor Benjamin Fogel in dem Artikel "Western Cape winelands: The strike's over, nothing's solved" am 05. Dezember 2012 im Daily Maverick. Und sprach mit unorganisierten Streikenden und mit Aktivisten der Gewerkschaft CSAAWU (Commercial Stevedoring, Agricultural and Allies Workers Union) - die nicht der COSATU angeschlossen ist. Das nächste Debakel der Regierungsgewerkschaft? Auf jeden Fall ein Debakel für die Landarbeiter, die wohl die am härtesten ausgebeutete Schicht der südafrikanischen ArbeiterInnen sind.
Aufgeschoben ist nicht...
Bis zum 4. Dezember haben die streikenden Landarbeiter auf den südafrikanischen Weingütern ihren Streik ausgesetzt - eine Regierungskomission soll sie und die Weinbergbesitzer über den Mindestlohn hören...Die SAPA-Meldung "Farm public hearings to get underway" am 22. November 2012 beim Mail and Guardian.
Siehe dazu auch: "South Africa: The Farm Workers' Strike - It's Far From Over" von Anna Majavu am 15. November 2012 bei allafrica.com, worin viele Argumente dafür vorgebracht werden, dass diese Auseinandersetzung, wie auch die in den Bergwerken noch lange dauern wird...
»Die können ruhig Angst haben, wir haben Hunger«
Südafrika droht die nächste Streikwelle, diesmal in der Landwirtschaft – wie bei den anhaltenden Arbeitskämpfen im Bergbau geht es um gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Artikel von Christian Selz, De Doorns, zuerst erschienen in der jungen Welt vom 17.11.2012 , bei der AG Friedensforschung. Aus dem Text: „(…) Doch anders als beim Minenstreik von Marikana sprechen Gewerkschaften und Farmarbeiter in De Doorns mit einer Stimme. »Was hier passiert, wird in die Geschichte eingehen«, ruft der charismatische Gewerkschaftsführer Pieterse den Arbeitern anschließend bei einer spontanen Kundgebung auf dem Fußballplatz des Farmarbeiterviertels zu. »Erstmals ist unser Kampf als Farmarbeiter auf der nationalen Agenda.« Applaus, zustimmende Anfeuerungsrufe, »kill the farmer« – »tötet die Bauern« ruft gar einer immer wieder. Die Stimmung vor der maroden, unüberdachten Betontribüne ist aufgeladen. »150 Rand sind, was wir wollen, und 150 Rand werden wir bekommen und wenn wir dafür sterben sollten«. Pieterse gießt noch mehr Öl ins Feuer. Daß der Streik überhaupt so aufgeheizt ist, liegt dabei aber weniger an den Gewerkschaften. Der Grund ist vielmehr das Fehlen der friedlicher Verhandlungsstrukturen zwischen Farmern und Arbeitern. Weniger als fünf Prozent der Farmarbeiter sind überhaupt gewerkschaftlich organisiert und verstreut auf viele Einzelfarmen nahezu vollkommen machtlos. Wer für Arbeiterrechte eintritt, droht Arbeitsplatz und Wohnung zu verlieren…“
Brennende Weinberge
Die seit über eine Woche andauernde Streikbewegung in der südafrikanischen Weinregion Western Cape ist die nächste Auseinandersetzung, die weitreichende gesellschaftliche folgen haben kann: Die Forderung ist einfach - 150 statt 70 Rand Mindestlohn am Tag. Der massive Polizeieinsatz ist dafür umso teuerer, finanziell wie politisch. Der Artikel "The day the Cape winelands burned" von Rebecca Davis & Kate Stegemann am 15. November 2012 beim Daily Maverick gibt einen Überblick über die Entwicklung der Auseinandersetzung - die einen ersten üblen Höhepunkt hatte, als ein Weingutbesitzer auf streikende schoss - und heute morgen gibt es bislang unbestätigte emails, die Polizei habe mindestens einen, bis zu drei Streikende erschossen...
"Hört doch endlich auf zu streiken!" - sagt Herr Zuma. Sagt die Gewerkschaft auch und gibt viel Geld dafür aus...
Ältere Semester werden es vielleicht kennen: "Doch wer schützt ihn vor dem Schmerz, wenn er pfeift und keiner hörts" - so ähnlich geht es auch den Herren Zuma und Baleni. Der Präsident Südafrikas und der Generalsekretär der Bergarbeitergewerkschaft NUM reden (nicht nur, aber vor allem) den Bergarbeitern über alle Kanäle zu, sie sollten jetzt die Streikerei endlich sein lassen, aber niemand tut es. Und auch in diversen anderen Branchen gibt es Streiks, auch wenn der Transportarbeiterstreik gerade beendet wurde. Im Bergbau meldet sich immer mehr das "Koordinationskomitee" zu Wort, das sich um die Grundforderung 12.500 Rand für alle als Mindestlohn zusammenfand. Über die Anstrengung der NUM, die Streikwelle zu beenden berichtet in "NUM spent R1m of own money in bid to end wildcat strikes" Allan Seccombe am 15. Oktober 2012 im Business Day. Darin wird Baleni so zitiert: "Workers are losing salaries, jobs may potentially be lost and the economy could be in trouble" - also die Streiks bringen Lohnverluste, vielleicht Arbeitsplatzverluste und die Wirtschaft hat Probleme. Wer solche Freunde hat...
Siehe dazu: "Mineworkers call for new union" von Ayanda Mdluli am 15. Oktober 2012 im Business Report, ein Bericht in dem auch Vertreter des Koordinationskomitees der streikenden Bergarbeiter zu Wort kommen.
Siehe dazu auch: "Weiter Jagd auf Gewerkschafter" - Artikel von Armin Osmanovic im Neues Deutschland vom 12. Oktober 2012, in dem es heisst: "Die Streiks im Bergbau laufen weitgehend ohne Beteiligung der etablierten Gewerkschaft NUM (National Union of Mineworkers) ab. Vielmehr noch, es sind unzählige Arbeiter aus der Gewerkschaft ausgetreten, so dass die NUM in einigen Betrieben nur noch wenige Mitglieder zählt. Sie werfen der Gewerkschaft vor, zu sehr Unternehmerinteressen zu vertreten. Verliert eine Gewerkschaft die Mehrheitsvertretung der Arbeitnehmer, können die Unternehmen die Betriebsvereinbarungen aufkündigen. Der Platinproduzent Impala, wo im Februar dieses Jahres Arbeiter ohne Beteiligung von NUM sechs Wochen für höhere Löhne gestreikt hatten, hatdies Anfang Oktober angekündigt, da NUM nur noch 13 Prozent der Arbeiter repräsentiert. Benötigt werden 50 Prozent und eine Stimme…"
Und, besonders lesenswert: "Marikana prequel: NUM and the murders that started it all" von Jared Sacks am 12. Oktober 2012 im Daily Maverick, ein Artikel in dem die Gründe für die jüngste Entwicklung nicht nur bei Marikana deutlich gemacht werden.
Zum Abschluss des LKW-Streiks
"Nach einem dreiwöchigen Streik von Lkw-Fahrern in Südafrika haben Arbeitgeber und Gewerkschaften eine Einigung erzielt. Die für die kommenden drei Jahre geltende Einigung werde der Branche für lange Zeit Stabilität bringen, erklärte der Verhandlungsführer der Lastwagen-Fahrer, Dave Behrens, am Freitag. Die Vereinbarung sieht gestaffelte Lohnerhöhungen zwischen acht und zehn Prozent vor. Auchder Arbeitgeberverband RFEA zeigte sich zufrieden mit der erzielten Übereinkunft. Die Gewerkschaften erklärten den Streik noch am Freitag für beendet" - die Meldung "Streikende Lkw-Fahrer in Südafrika einigen sich mit Arbeitgebern: Dreiwöchiger Ausstand damit beendet" auf Die Welt vom 12. Oktober 2012
Siehe dazu auch: "Transport strike comes to an end A wage deal has been signed at the road freight bargaining council's offices in Johannesburg, ending a three-week long truck drivers' strike. (…) Wage talks resumed on Thursday evening, resulting in the new agreement involving all unions. The deal was staggered over three years and had a 10% wage increase in the first year, 8% in the second and 9% in the third. The first wage increase would be implemented on March 1 2013…" - der Artikel "Keep on trucking" im Mail and Guardian vom 12. Oktober 2012
Streiks in mehreren Branchen - und überall heftige Auseinandersetzungen um Gewerkschaften
Neben immer weitergehenden Streiks in den Bergwerken - die, unter vielem anderen, auch zu einer regelrechten Massenbewegung für einen Mindestlohn von 12.500 Rand geworden sind - und dem wachsenden Streik im Transportsektor, der nun auch schon fast eine Woche andauert, sind nun auch Belegschaften der Automobilindustrie in den Streik getreten: In beiden Bereichen wird heftige Kritik an den COSATU-Gewerkschaften Sawatu und Numsa laut, die in vielem den Kritiken vieler Bergarbeiter an der NUM gleichen: "Unprotected strike at Samancor" eine SAPA-Meldung vom 02. Oktober 2012 beim Sowetan Live ist nicht nur die Nachricht, dass ein neuer "wilder" Bergarbeiterstreik begonnen hat, sondern macht auch deutlich, wie angespannt die gewerkschaftlichen Verhältnisse sind, wenn der Sekretär der NUM auf die Frage, ob die Belegschaft mit dem ausgehandelten Ergebnis vielleicht unzufrieden sei, nur noch zu antworten weiss, das seien ja gar keine richtigen Samancor-Beschäftigte, sondern Erwerbslose etc...
Siehe dazu auch: "Wildcat Bokoni Strikers Interdicted" eine SAPA-Meldung vom 03. Oktober 2012 - darüber, dass die Geschäftsleitung der Bokoni-Platinmine ein gerichtliches Verbot des Streiks bekommen hat - aber trotzdem 4.000 der 4.400 Beschäftigten weiter streiken...
Und: "Amplats strike turns violent" von Govan Whittles am 04. Oktober 2012 bei Eyewitness News über den Versuch der Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern den Streik der Platinmine zu brechen, den die Streikenden mit Steinen und Knüppeln beantworteten...
Sowie: "Toyota strike escalates to infighting" von Bongani Hans am 04. Oktober 2012 in The Post, der berichtet, dass die Beschäftigten des grössten Motorenwerkes in Südafrika eine Lohnerhöhung von 3,22 Rand die Stunde fordern - und entweder Neuwahlen in der Gewerkschaft einfordern, oder gleich ihren Willen, eine andere Gewerkschaft zu haben bekunden...
Schliesslich: "Transport Talks Resume" - SAPA-Meldung vom 03. Oktober 2012 in der es neben der Wiederaufnahme der Verhandlungen auch um die Reaktionen auf die heftigen Auseinandersetzungen zwischen streikenden und arbeitenden LKW-Fahrern geht.
"Kriegserklärung der Lehrergewerkschaft" trotz Streikende...
Obwohl die Frist für die Gewerkschaften, eine Entscheidung über den ausgehandelten Kompromiss im öffentlichen Dienst zu treffen, am 12. Oktober ablief, haben sich die Gewerkschaften der Branche, die nicht der COSATU angehören, sondern im Independent Labour Caucus zusammengeschlossen sind, noch nicht entschieden - während die Lehrergewerkschaft der COSATU, die SADTU, das Abkommen ablehnt, und den Kampf gegen die Regierung proklamiert - allerdings den Streik nicht wieder aufnehmen will...
a) Zweimal Ablehnung
Neben der SADTU (South African Democratic Teachers Association, 245.000 Mitglieder, COSATU) wird auch die PSA (Public Servants Association, 211.000 Mitglieder) das ausgehandelte Abkommen nicht unterzeichnen. Insgesamt waren (und sind) 19 Gewerkschaften an der Auseinandersetzung im öffentlichen Dienst beteiligt, 8 davon in der COSATU, 11 im ILC. Die beiden nicht unterzeichnenden Gewerkschaften stellen aber rund 40% der Gewerkschaftsmitglieder im ÖD. Soweit der Überblick in "Sadtu, PSA put wage deal at risk" von Samantha Enslin Payne am 12. Oktober 2010 im Business Report.
b) SADTU-Kongress: Taktiken? "Teachers' war declaration" heisst der redaktionelle Beitrag vom 11. Oktober 2010 bei leadership.com, worin darauf verwiesen wird, dass der Beschluss natürlich in Zusammenhang mit den Debatten auf dem Gewerkschaftstag zu sehen sei, aber eben auch in Hinblick auf die Treffen der regierenden Dreierallianz...
Gewerkschaftskongresse, Streikergebnisse, Wahlergebnisse...
Sowohl die zweitgrösste Gewerkschaft in der COSATU, die demokratische Lehrergewerkschaft SADTU, als auch die NEHAWU, Gewerkschaft der Beschäftigten im Gesundheitsbereich, waren maßgeblich an dem offiziell immer noch nicht beendeten (da die Abkommen noch nicht unterschrieben sind) dreiwöchigen Streik im öffentlichen Dienst beteiligt. Und beide haben jetzt, unmittelbar danach, Gewerkschaftstage. Und, obwohl einst mit anderer Tagesordnung anberaumt, das Thema Streikergebnis als zentrale Debatte - inklusive bei den jeweiligen Vorstandswahlen. Ein schneller Überblick "Ergebnisse" vom 08. Oktober 2010.
SADTU: Provinzregierung will Gefängnis, Mitgliedschaft kritisiert "Ausverkauf"
Der Streik im öffentlichen Dienst, der nach rund zwei Wochen mit einer lohnerhöhung zu Ende ging, die für deutsche Verhältnisse sehr nahe an der Ausgangsforderung lag, in Südafrika aber, wo die Menschen jeden Rand brauchen, in weiteren Teilen mit unzufriedenheit aufgenommen wurde - dieser Streikt wurde neben den Krankenhäusern vor allem von der demokratischen Lehrergewerkschaft SADTU geführt. Nach stiller Beendigung des Streiks kommt die Gewerkschaft jetzt von zwei Seiten "unter Feuer": Die Provinzregierung von Gauteng möchte den Vorstand im Gefängnis sehen, Teile der Mitgliedschaft äussern ihren Unmut.
a) Im Forum der Kommunistischen Jugendliga Südafrikas wird der offene Brief, den COSATU-Generalsekretär Vavi an den regionalen SADTU Vorsitzenden von Mthate geschrieben hat dokumentiert. Dieser hatte in einem von seiner Leitung unterzeichneten Brief gefordert, Vavi und der Vorstand der SADTU müssten kommen, um ihren Ausverkauf zu klären. Der Antwortbrief "RE: SADTU LEADERSHIP HAS SOLD OUT" vom 17. September 2010 antwortet dieser Kritik - wobei die Rechnungen, die da aufgemacht werden, durchaus an bundesdeutsche gewerkschaftliche Formeln zur nachträglichen Erfolgsberechnung erinnern.
b) Der Vorstand der SADTU veröffentlichte am 20. September 2010 die Pressemitteilung "GDE interdict may further strain public sector post-strike relations" in der die Attacke der Provinzregierung von Gauteng kritisiert wird, die der Lehrergewerkschaft Aktivitäten an den Einrichtungen faktisch verbieten will, bzw den Vorstand für die Mißachtung eines entsprechenden Erlasses vor Gericht bringen will.
Streik ausgesetzt - was heisst das?
Eine intensive Mitgliederbefragung über das neue Angebot der Regierung führte am vergangenen Wochenende dazu, dass eine Pressekonferenz zur offiziellen Reaktion der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes mehrfach verschoben werden musste. Es gab allerdings auch verschiedene Quellen, die besagten, es handele sich nicht um eine Befragung der Mitglieder, sondenr um deren Bearbeitung, ihren Widerstand gegen die Akzeptanz des neuen Angebots aufzugeben. Das Angebot lag mit 7,5% Lohnerhöhung um ein halbes Prozent über dem ersten - und 1,1% unter der Forderung. Was aus der Ferne aussehen mag, als wäre der Unterschied gar nicht so gross, ist ganz offensichtlich für viele Gewerkschaftsmitglieder ein doch ganz wesentlicher Unterschied, weil die Einkommen niedrig sind und die Preise steigen. Es gab auch mehrere Stimmen in den Presseveröffentlichungen, die die Absage des Solidaritätsstreiks anderer COSATU-Gewerkschaften, die Generalsekretär Vavi in letzter Minute verkündete, dafür verantwortlich machten, dass die Gewerkschaften dem gesellschaftlichen Druck schwer standhalten konnten.
a) Offizielle Stellungnahmen aus verschiedenen Gewerkschaften werden in dem Artikel "Union leaders keen to end strike" von Sne Masuku, Anna Majavu, Sipho Masombuka und Namhla Tshisela im Sowetan vom 06. September 2010 zusammengetragen, darunter auch die erwähnte Kritik an Vavi.
b) Exemplarisch für die komplizierte Lage - aber auch dafür, dass aussetzen trotz aller Beteurungen logischerweise beenden heisst - ist die Pressemtitteilung der Lehrergewerkschaft SADTU vom 06. September 2010 "The strike is suspended".
c) Die offizielle gemeinsame Begründung aller im Independent Labour Caucus zusammengefassten Gewerkschaften aller Verbände hat denselben Titel "The strike is suspended" ist ebenfalls vom 06. September 2010 und zählt ausschliesslich die Erfolge der streikbewegung auf - ausgehend davon, dass im ursprünglichen Haushaltsansatz der Regierung eine Lohnerhöhung um 5,3% vorgesehen war und keine Erhöhung der Mietbeihilfen - so war auch das allererste Angebot gewesen.
d) In dem ausführlichen Artikel "South African strike: Political watershed?" von Leonard Gentle (von der International Labour and Research Information Group) in der Ausgabe vom 09. September 2010 des Online-Magazins Pambazuka wird eine erste Bewertung des Streiks versucht, die insbesondere deswegen lesenswert ist, weil er diesen gesamtgesellschaftlich verortet: Die Entschlossenheit der Streikenden, die sowohl der Regierung und allen sie stellenden Kräften, als auch der Gewerkschaftsführung einiges Kopfzerbrechen verursacht hat und es noch tut verortet Gentle dort, wo es sich um eine Generation von Menschen handele, die lange Zeit durchaus sich selbst als sozial aufsteigend wahrgenommen hätten, denn Stellen im öffentlichen Dienst waren ihren Eltern noch verwehrt gewesen; die Gesamtentwicklung des ÖD hätten sie alle lange auf die persönlichen Kreise bzw politische Strömung des früheren Präsidenten Mbeki zurückgeführt und erst jetzt würden sie die Probleme dem ANC insgesamt zuschreiben - Probleme, die nicht nur in der Regierungspolitik neoliberalen Einschlags lägen, sondern auch in deren Ergebnissen - nämlich, dass neben den Oberklassen auch wichtige Teile der (neuen) Mittelklasse einen öffentlichen Dienst gar nicht mehr brauchen, hätten sie doch in ihren gated communities alles, was sie brauchen. Und Gentle führt auf der anderen Seite die Veränderung der Gewerkschaftsbewegung an: beispielsweise habe heute ein Drittel der Gewerkschaftsmitglieder einen höheren Schulabschluss und die Mehrheit der COSATU seien keine Produktionsarbeiter mehr...
Kommando zurück: Regierung verbessert Angebot im öffentlichen Dienst, Gewerkschafter wollen mehrheitlich weiterstreiken, Experten machen sich weiter überflüssig...
Ein neues Angebot der Regierung an die streikenden Gewerkschaften im öffentlichen Dienst, das recht nahe an den Forderungen liegt wird gegenwärtig in den jeweiligen Mitgliedschaften diskutiert. Solidaritätsstreiks, die von COSATU-Gewerkschaften bereits vorbereitet waren, wurden einstweilen ausgesetzt. Derweil jammern die (was immer das auch sei) Experten - wie immer über die dem Kapitalismus weltweit zu teuere Arbeitskraft - und machen sich solche Sorgen um die mafiösen Bewertungen des Landes, in ihrer Sprache Ratings genannt.
a) "Die überwältigende Mehrheit der Mitglieder der beteiligten COSATU-Gewerkschaften lehnen das angebot von 7,5% Lohnerhöhung ab, sie lehnen auch die 800 Rand Mietbeihilfe ab, sie fordern weiterhin 8,6% und 1.000 Rand, sie sind ausgesprochen wütend und unser Mandat ist somit klar" - das waren die Aussagen des COSATU-Generalsekretärs Vavi gestern, laut dem Bericht "Cosatu unions reject Govt's revised offer" des südafrikanischen Senders SABC vom 02. September 2010.
b) Wie die Sprecher der verschiedenen beteiligten Einzelgewerkschaften, sowohl der COSATU als auch des Zusammenschlusses mit den Gewerkschaften anderer Föderationen den Stand der Debatten in ihren jeweiligen Organisationen darstellen, wird in dem Beitrag "Strike Set to Drag on as Labour Federation Digs in its Heels" von Wilson Johwa und Alistair Anderson am 02. September 2010 im Business Day (hier gespiegelt bei allafrica) berichtet.
"Wer schützt den Richter vor dem Schmerz, wenn er spricht und keiner hörts ?"
Ein Gericht hat die Streikenden im öffentlichen Dienst zur Wiederaufnahme der Arbeit verurteilt. Die Streikenden haben dieses Gericht zur Wirkungslosigkeit verurteilt. Der Streik geht weiter, stärker denn je und am Donnerstag wurden landesweit Proteste und Solidaritätsaktionen organisiert. Unsere aktuelle Materialsammlung "Der Streik und der Präsident" vom 27. August 2010.
Eine Million streiken im öffentlichen Dienst - Armee arbeitet, Polizei setzt Gummigeschosse ein...
Es ist eine Auseinandersetzung um Lohnerhöhung (und Mietbeihilfen), aber es ist mehr als das: Der grösste Streik seitdem Zuma Präsident ist, der dies ja mit grosser Unterstützung der Gewerkschaftsbewegung wurde - und es ist eben der öffentliche Dienst. Die Beteiligung am Streik erreicht Rekordhöhen, die Armee muss Notdienste übernehmen - und die Polizei geht mit massiven Represionsmaßnahmen vor.
a) Die Lehrergewerkschaft SADTU ist eine der beteiligten COSATU-Gewerkschaften (die ÖD-Gewerkschaften anderer Verbände haben sich mit diesen im Independent Labour Caucus zusammengeschlossen) - und jene, deren Mitglieder sich nahezu geschlossen beteiligen. Dies wird in der Pressemitteilung "Members heed strike call and respond to Minister Baloyi's threat to sign off agreement" vom 19. August 2010 ebenso unterstrichen, wie die Haltung der Regierung bzw des zuständigen Ministers kritisiert wird.
b) Der Bericht "More than 1 million South Africa state workers strike" von Jon Herskovitz am 18. August 2010 gibt einen Überblick über den ersten Streiktag.
c) Der Bericht "Violence erupts as Zuma orders police to crush national strike" von Daniel Howden am 20. August 2010 im Independent schildert nicht nur die Polizeibrutalität, sondern unterstreicht auch die Tatsache, dass der Präsident persönlich den Polizeieinsatz anordnete.
d) Der Bericht "Army called in to disperse South African strikers" von Andrew Geoghegan vom 20. August 2010 hat seinen Schwerpunkt in dem Armeeeinsatz zur Sicherung der Notdienste - und zur "Verteidigung der Krankenhauspatienten".
Kein Anschluss unter dieser Nummer
„Noch sind keine 100 Tage seit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Südafrikas vergangen. Doch Jacob Zumas Kabinett wird bereits heftig kritisiert, Bewohner der Townships und Beschäftigte im öffentlichen Dienst sowie in einigen Branchen wie der Bauwirtschaft und der chemischen Industrie protestieren. Die Gewerkschaften fordern höhere Löhne und bessere Sozialleistungen, am Montag traten 150 000 Angestellte der Stadtverwaltungen in den Streik. In den Shantytowns wenden sich die Bewohner gegen Lokalpolitiker, die meist dem regierenden ANC angehören. Im Laufe der vergangenen zwei Wochen kam es in mehreren Siedlungen im ganzen Land zu spontanen Kundgebungen, Auseinandersetzungen mit der Polizei und Plünderungen…“ Artikel von Ruben Eberlein in der Jungle-World vom 30.07.2009
Streiks auf den WM-Baustellen
- Streik in Südafrika beendet
„Der Streik auf den WM-Baustellen in Südafrika endet nach einer Woche: Die etwa 70 000 Bauarbeiter stimmten am Mittwoch einer Lohnerhöhung von zwölf Prozent zu, einem Prozentpunkt weniger als von ihnen gefordert. Die Arbeit soll am Donnerstag wieder aufgenommen werden, teilten die Tarifparteien mit. Der Konflikt hatte die pünktliche Fertigstellung der Spielstätten für die Fußballweltmeisterschaft im nächsten Jahr gefährdet. Neben den Neubauten unternimmt Südafrika für den Massenansturm der Fußballfans auch Anstrengungen zur Verbesserung der Infrastruktur. Der Chef des WM-Organisationskomitees, Danny Jordaan, begrüßte das Ende des Streiks: "Startet die Bauarbeiten jetzt ernsthaft neu." Bauarbeiter in Südafrika verdienen monatlich einen Mindestlohn von 215 Euro. Hilfsarbeiter bekommen oft weniger als 140 Euro." AP-Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 16.07.2009
- Es brodelt am Kap
Gewerkschaften fordern deutliche Lohnerhöhungen und bessere Sozialleistungen. Streikwelle beeinträchtigt Vorbereitungen auf Fußball-WM. Artikel von Raoul Rigault in der jungen Welt vom 15.07.2009 . Aus dem Text: „Südafrika steht vor einem heißen Winter. Der Generalsekretär des größten Gewerkschaftsdachverbandes COSATU, Zwelinzima Vavi, warnte die Regierung in der vergangenen Woche vor einer »explosiven Welle unkontrollierbarer Arbeiterunruhen im ganzen Land«. Mehr als 70000 Bauleute begannen Mittwoch nachmitttag einen unbefristeten Streik für deutliche Lohnerhöhungen und den Ausbau des Sozialsystems. Bergarbeiter kämpfen gegen prekäre Beschäftigung und der öffentliche Dienst gilt angesichts nicht eingehaltener Regierungsversprechen als »tickende Zeitbombe«. Darüber hinaus fordern COSATU und Jugendliga der Regierungspartei ANC die Verstaatlichung der Bergwerke, um feindliche Übernahmen und Personalabbau zu verhindern. Staatschef Jacob Zuma, dessen Wahl im Mai mit großen Hoffnungen verbunden war, hingegen lehnt einen »Linksruck« in der Wirtschaft kategorisch ab und meinte: »Ich schulde niemandem etwas«, was COSATU postwendend als »Kriegserklärung« bezeichnete…“
- Streiks in Südafrika. Eine neue Großbaustelle
"Moses Dabula trägt einen blauen Overall, auf dem der Schriftzug seines Arbeitgebers prangt, und einen dicken Knüppel in den Händen. "Den habe ich dabei, um meine Wut zu demonstrieren", sagt er. Für gewöhnlich hält Moses eine Maurerkelle, mit der er die Wände des Soccer-City-Stadiums in Soweto verputzt. Aber Moses will nicht mehr. "Ehrlich, ich fühle mich nicht gut dabei", sagt er über den Streik, der nahezu alle WM-Baustellen des Landes seit Mittwochnachmittag lahmlegt. "Aber es geht einfach nicht mehr." 2500 Rand verdiene er als Maurer im Monat, das sind umgerechnet 227 Euro. Für die Anfahrt zur Baustelle zahle er 400 Rand im Monat. Die Miete für sein kleines Häuschen in Soweto betrage 1200 Rand. So blieben ihm und seiner Familie 900 Rand oder 81 Euro zum Leben. Dabei sind die Preise für Lebensmittel in den vergangenen Monaten um 15 Prozent gestiegen, die für Treibstoff ebenfalls und jetzt will der Energiekonzern Eskom mitten im südafrikanischen Winter auch noch die Strompreise um 30 Prozent erhöhen. "Wir haben die Nase voll", sagt Moses. Die umstehenden Arbeiter brummen zustimmend." Artikel von Thomas Scheen in der FAZ vom 09. Juli 2009
ArbeitnehmervertreterInnen entlassen wegen Protesten gegen Sicherheitsprobleme
"Bei der zu Sappi gehörenden Enstra Papierfabrik in Südafrika sind bereits 19 ArbeitnehmervertreterInnen beurlaubt worden und erwarten jetzt eine disziplinarische Strafe. Sie werden beschuldigt, ArbeiterInnen zu einem Streik aufgerufen zu haben, nachdem ein Arbeiter sich geweigert hatte, ungesicherte Arbeit zu verrichten. Dieser Arbeiter ist einer von 23, die zwar weiter beschäftigt werden, aber aufgrund ihrer Rolle in 3 kurzen Sicherheitsprotesten ebenfalls mit einer Strafe rechnen müssen. Sappi wollte ursprünglich 4 ArbeitnehmervertreterInnen entlassen, als sich die CEPPWAWU jedoch dagegen ausgesprochen hat, entließ Sappi alle ArbeitnehmervertreterInnen, so dass die 700-ArbeiterInnen Fabrik jetzt ohne Repräsentation da steht. Direkt nach den Streiks hat eine ArbeiterInnen-Management Gruppe einen Bericht zu Sicherheitsproblemen und den daraus resultierenden Streiks verfasst, der auch Empfehlungen zur Verbesserung der Situation enthält. Das Management hat diese Empfehlungen jedoch ignoriert und sich trotz Aufforderungen seitens der Sappi MitarbeiterInnen aus 7 Ländern an den CEO Ralph Boettger dazu entschieden, disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen. Ihre Stimme wird benötigt - schreiben Sie direkt an die Angestellten der Abteilung für Betriebsverfassung." Act NOW!-Kampagne von Labourstart
Betrieb besetzen? Eine Debatte hat begonnen...
Im Osten Johannesburgs hatte die Firma Santini Zulieferproduktion für die Omnibusse Afrikas geleistet: die Arbeiter allerdings hatten seit März ihren Lohn nur noch unregelmäßig bekommen, trotz eines Großauftrages aus Gabun und eines weiteren aus Kapstadt. Am ersten Maiwochenende wurde dann, mehr oder minder zufällig, beobachtet, wie Maschinen aus der Firma abtransportiert wurden... zu teuer sei die Produktion - vor allem, nachdem das Unternehmen vor kurzem mit dem Plan scheiterte, den ersten Schritt zum Ersatz der Stammbelegschaft durch Zeitarbeiter zu machen: die Belegschaft wehrte sich erfolgreich dagegen. Und diskutiert jetzt, nachdem der weitere Abtransport verhindert wurde, die Besetzung und Weiterführung des Betriebs, zumal die ersten Kontakte zu Kunden positiv verliefen. Ausser Löhnen schuldet das Unternehmen auch noch Sozialabgaben, Gewerkschaftsbeiträge und andere Sozialkosten, die zwar eingesammelt, aber nie bezahlt wurden... Die Pressemitteilung der NUMSA "Debt-ridden bus manufacturer disappear owing staff millions of rands in wage payments and unpaid pension fund contributions" vom 8. Mai 2009.
Streik in Südafrika nach 4 Wochen beendet
Verhandlungsergebnis sieht eine Lohnsteigerung um 7,5 % ab dem 1.Juli vor. Die Verhandlungen sollen im August des nächsten Jahres weitergeführt werden. Lehrer, Krankenschwestern und alle anderen im öffentlichen Dienst Beschäftigten werden ihre Arbeit heute wieder aufnehmen. Ab Montag soll alles wieder normal laufen. Siehe dazu die Reuters-Meldung bei CNN vom 28.06.2007: "Crippling four-week strike in South Africa ends" und den Kommentar "It's over at last, but there are few winners" von Xolani Mbanjwa auf IOL- Independent Online vom 29.06.2007
Streikpremiere in Südafrika: Ausstand im Öffentlichen Dienst mit politischen Dimensionen
Artikel von Georg Krase im Neues Deutschland vom 20.06.07
Ein politischer Streik und Duschen gegen Aids
"Der Arbeitskampf im öffentlichen Dienst Südafrikas ist der größte seit dem Ende der Apartheid. Die Gewerkschaften wollen ihren Einfluss auf die Regierung wieder erhöhen. Der African National Congress (ANC) reagiert in seiner Ablehnung überraschend geeint auf den Streik. Und der umstrittene Hoffnungsträger der Gewerkschaften, Jacob Zuma, warnt vor schlechter Publicity im Ausland." Artikel von Romin Khan auf telepolis vom 24.06.2007
Der grösste
Streik seit dem Sturz der Apartheid
Seit dem 1. Juni befinden sich die Beschäftigten
des öffentlichen Dienstes Südafrikas im Streik: die von
Unternehmensseite angebotenen 6 Prozent Lohnerhöhung würden
im besten Fall einen Inflationsausgleich bedeuten. 12 Prozent sind
gefordert und bessere Arbeitsbedingungen. An jedem Streiktag haben
die Gewerkschaften bisher den Streik verbreitert. Entlassungsdrohungen
scheinen an der normalen Tagesordnung, Partnerschaft hin oder her.
Der aktuelle Überblick "Streik
im öffentlichen Dienst" vom 7. Juni 2007
Kraft und Terror: immer noch keine Toblerone
Streik und Aussperrung beim Nahrungsmittelkonzern Kraft gehen inzwischen in die 15. Woche. Und während die PR-Abteilung von Kraft die üblichen Verschleierungen publiziert ("nichts gegen Gewerkschaften", "Löhne über dem Durchschnitt" usw usf) beharrt das Unternehmen trotz mehrerer Tausend internationaler Protestbriefe etc darauf, dass alle - alle - shop stewards der Nahrungsmittelgewerkschaft FAWU entlassen werden und sperrt die 314 Belegschaftsmitglieder weiter aus - um zur selben Zeit KontraktarbeiterInnen einzusetzen. Der neue (englische) Soliaufruf "Lockout Continues at Kraft South Africa/Talks Break Down over Kraft's Insistence on Disciplining Union Leaders" der Nahrungsinternationale IUF vom 5. September 2006
Solidarität mit den streikenden EinzelhändlerInnen
Seit drei Wochen streiken die Mehrheit der 52.000 Beschäftigten der Shoprite-Kette quer durch Südafrika. Die meisten Streikenden sind Frauen, die in der Regel in den Townships wohnen und den steigenden Preisen für Transport, Strom und Wasser ausgesetzt sind, weshalb sie Lohnerhöhungen von rund 300 Rand fordern. Der Kampf gegen diese steigenden Preise, die Privatisierung dieser Grundversorgung und das System, das sie hervorruft ist das Grundanliegen des Antiprivatisierungsforums - weshalb es auch naheliegend ist, dass das APF jetzt zur Solidarität mit den Streikenden aufruft - und zum Boykott von Shoprite. Die (englische) Pressemitteilung "The Anti-Privatisation Forum Calls Upon Communities to Support the Striking Workers at Shoprite Checkers" vom 31. August 2006.
Bergwerke, Nahrungsmittelfabriken, PutzerInnen: Streikwelle in Südafrika
Die nachlassende Mobilisierungskraft der COSATU ist ebenso ein gesellschaftliches Thema, wie ihre zunehmende Veralterung: In diesen Tagen jedoch ist davon wenig zu sehen. Streiks in verschiedenen Branchen - inklusive der Versuche, etwa in den Bergwerken die migrantischen Beschäftigten der zahlreichen Drittfirmen einzubeziehen - und auch in Bereichen, in denen geringe Organisationsgrade bestehen scheinen einiges in Bewegung zu bringen. Die kleine aktuelle Materialsammlung "Streikwelle 2006" von Anfang August 2006.
Tränengas gegen streikende Supermarktbelegschaften
Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen zu Streikaktionen der Belegschaften der Supermarktkette "Pick 'n pay", die quer durchs Land rund 20.000 Menschen beschäftigt. Am Donnerstag letzter Woche kam es an der Victoria&Albert Waterfront in Kapstadt zu einem massiven Polizeieinsatz gegen die Streikenden - Tränengas wurde abgefeuert und mindestens 50 Festnahmen durchgeführt. Die Zugangsblockade sei ungesetzlich, so die Polizei. Die Gewerkschaft SA Commercial, Catering and Allied Workers Union (Saccawu) hält sich zurück... Der redaktionelle (englische) Bericht "Store Strikers Teargassed 50 Held At V&A As Pick 'N Pay Protest Turns Ugly" vom 22. Juli 2005 in der Zeitung "Cape Argus", gespiegelt bei "Allafrica".
Telkom plant die Entlassung der Hälfte der Beschäftigten
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South Africa: Stop Telkom Retrenchments. “Telkom workers in South Africa are facing a new wave of retrenchments. The telecommunications giant plans to shed another 4,181 workers in 3 years, despite its record R4.592 billion profit for the 2004 book year -- in a country with an unemployment rate of 42%. In 1999 Telkom employed 61,237 workers. This number has almost been halved to 31,624 by 30 June 2004. The company is planning a further 30% cut in personnel over the next three years, in order to achieve a reduction in operating costs from the current 22.6% to 17%....” Aktionsseite bei LabourStart
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Massive internet campaign against Telkom. „Trade union Solidarity on Wednesday claimed that more than 30,000 activists and trade union members world-wide would be mustered this week against dual listed telecommunication giant Telkom's (TKG) planned retrenchments…” Meldung vom 01-Sep-2004 beim südafrikanischen Business Day über die massiven gewerkschaftlichen Proteste
Der Streik an Südafrikas Flughäfen
Seit dem 17.Dezember streiken an den grossen Flughäfen Südafrikas die in der Transportarbeitergewerkschaft SAWATU (South African Transport and Allied Workers Union) organisierten Verladearbeiter. Sie wehren sich dabei insbesondere gegen die Forderung der seit 2003 privatisierten Gesellschaft Equity Aviation (EAS) nach Ausdehnung der Arbeitszeit von 40 auf 45 Stunden pro Woche. Zahlreiche Solidaritätsaktionen des Gewerkschaftsbundes COSATU fanden in den letzten Wochen statt, bei einer Demonstration in Johannesburg gab es 38 Festnahmen und über 120 der rund 900 streikenden Arbeiter wurden entlassen. Siehe dazu
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“Another day of strike, another lie from EAS” (englischer) Bericht in (und bei) den "Weekly News" (E Mail Dienst) der COSATU vom 5.März 2004
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"Radebe confident of end to baggage strike". Redaktionelle (englische) Meldung der South African Broadcasting Corporation vom 16.März 2004 über den Vermittlungsversuch des Ministers Lukas Radebe auf der SABC Homepage
Größter Streik im Einzelhandel. 30 000 Beschäftigte einer Ladenkette im Ausstand wegen Sozialabbau
"Seit mehr als einer Woche wird die große südafrikanische Ladenkette Shoprite-Checkers bestreikt. 30000 Arbeiter und Angestellte wehren sich gegen die Umwandlung ihrer Vollzeit- in Teilzeitstellen und gegen die damit verbundenen Streichungen ihrer Sozialleistungen..." Artikel von Hanna Ndlovu, Pretoria, in ND vom 29.10.03
Freiheit für Max Ntanyana und Ncebe Sithole
Zwei Aktivisten der SAMWU sind beim Streik in der privaten Wasserwirtschaft Südafrikas festgenommen worden und - im Gegensatz zu 15 ihrer Kollegen - nicht nach zwei Tagen wieder freigelassen. Juristischer Grund: Beide sind gleichzeitig führende Mitglieder der Kampagne gegen Zwangsräumungen (aec). Eine Zusammenfassung von verschiedenen Berichten bei indymedia Südafrika, Pressemitteilungen der SAMWU und Mail-Nachrichten der aec
August 2001: Große Lohn-Streiks in der südafrikanischen Autoindustrie
Siehe hierzu die Dokumentation unter Branchen: Auto
Klassenkampf in Pretoria - Der Generalstreik des COSATU gegen die Arbeitslosigkeit war ein Erfolg
Vier Millionen Arbeiter vielleicht sogar mehr sind dem Aufruf der historischen Gewerkschaftskonföderation COSATU zum Generalstreik gefolgt und haben gestern Südafrika lahmgelegt. Dieser Streik spricht über die Armut, über die Arbeitslosen und über die Sehnsüchte des Kapitals, sagte der Vorsitzende des COSATU, Willie Madisha, als er den Spitzen des südafrikanischen Unternehmerverbandes SACOB das Memorandum über die Entlassungen und die Arbeitslosigkeit übergab. Artikel aus der unabhängigen linken italienischen Tageszeitung il manifesto vom 11.5.2000, übersetzung: Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover
Solidaritätsappell: Dockerführer aus Durban ermordert!
Vusi Mbeje, ein führender Vertauensmann bei den Werften im Durban wurde am 9. März ermordert. Es wird dringend Hilfe benötigt! Weitere Information.
Der Kongreß der südafrikanischen Gewerkschaften hat am 1.2.2000 landesweite Proteste gegen Arbeitsplatzvernichtung begonnen
(englischsprachige) Info-Seite
öffentlicher Dienst streikt in Südafrika
Offenbar größter Arbeitskampf seit Ende der Apartheid - ein Kurzbericht (24. August 1999) |