letzte Änderung am 18. Sept. 2002

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Immer noch zwei Gewerkschafter in Kapstadt inhaftiert

Freiheit für Max Ntanyana und Ncebe Sithole

(Eine Zusammenfassung von Beiträgen auf southafrica.indymedia und Nachrichten auf der mailing-Liste der "anti-eviction campaign").

In der privatisierten südafrikanischen Wasserwirtschaft Südafrikas gibt es seit Dienstag, den 3.September einen Streik der SAMWU (Gewerkschaft der kommunalen Beschäftigten). Der Streik - der Forderungskatalog reicht von Lohnerhöhungen bis zur Wiederverstaatlichung der Wasserwirtschaft - begann in Queenstown. Nachdem das Unternehmen "Water and Sanitation Services South Africa -WSSA" (eine Tochterfirma der französischen Compagnie de l'eau Suez Lyonnaise) die Belegschaft wegen "Aufruhr" angezeigt hatte, weitete sich der Streik nach Kapstadt und in die Provinz KwaZulu-Natal aus.

Am Samstag, den 7.September wurden dann in Kapstadt 17 streikende Arbeiter von der Polizei festgenommen - ebenfalls wegen Aufruhrs. Nachdem die SAMWU (die jetzt öffentlich die Frage nach der Streikfreiheit stellt) und die anti-eviction campaign öffentliche Proteste organisiert hatten, wurden 15 der Festgenommenen am Montag, den 9.September wieder freigelassen. Max Ntanyana und Ncebe Sithole aber blieben in Haft - und seitdem gibt es permanente Demonstrationen und Kundgebungen vor dem Khayelitsha Magistrates Court.

Der Grund dafür, dass sie festgehalten werden, liegt sowohl in ihrer gewerkschaftlichen Aktivität als auch - und juristisch: vor allem - in ihrer Rolle in der Kampagne gegen die Vertreibung von zahlungsunfähigen Menschen aus ihren Wohnungen.

Fünf der grössten Banken Südafrikas - sie bilden zusammen mit der südafrikanischen Regierung die Gesellschaft "Servcon", deren Ziel die Vetreibung von verschuldeten Mietern ist - hatten eine einstweilige Verfügung gegen die anti-eviction campaign (aec) beantragt und bekommen, die dieser faktisch jede weitere Tätigkeit untersagt - was weder die Organisation noch die jetzt festgehaltenen Aktivisten akzeptieren konnten. Max Ntanyana und 43 weitere Aktive der aec haben von der Regierung Hausverbot für alle ihre Gebäude bekommen, nachdem sie ein sit-in von zwangsräumgsbedrohten Rentnern organisiert hatten.

Insbesondere die Verhaftung von Max Ntanyana hat in Südafrika landesweites Aufsehen erregt.

Einerseits ist er sehr bekannter Aktivist der aec - die von mehreren Gewerkschaften unterstützt wird - andrerseits leitet er die shop-stewards (teilweise vergleichbar mit Vertrauensleutekörpern) bei der WSSA und ist Mitglied der Tarifkomission der SAMWU.

Link zum Original: Max Ntanyana, Ncebe Sithole still held as hundreds protest
http://southafrica.indymedia.org/news/2002/09/2078.php

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