Streit um die Auserwählten - Ärger im Arbeitnehmer-Lager
"Nach Tausenden abgewickelten Kündigungen kämpfen die Mitglieder des Karmann-Betriebsrats jetzt um ihr eigenes berufliches Überleben. Eine Chance zur Weiterbeschäftigung gibt es nur für fünf von ihnen bei VW. Jetzt tobt der Streit um die Namen. Artikel von Stefan Prinz in der Neue Osnabrücker Zeitung Online vom 15.01.2010 . Aus dem Text: ".Nachdem bei Osnabrücks einst größtem Arbeitgeber mit fast 8000 Beschäftigten nur etwas mehr als 800 übrig geblieben sind, müssen jetzt die 31 Betriebsräte selbst um ihre Jobs zittern. Ein Flugblatt des ehemaligen Betriebsratschefs Harald Klausing sorgt in der Belegschaft für heftige Diskussionen. Darin wettert Klausing dagegen, dass Osnabrücks IG-Metall-Chef Hartmut Riemann eigenmächtig fünf Karmann-Betriebsräte benennen will. Die sollen im neuen VW-Werk Osnabrück mit Arbeitsverträgen ausgestattet und dort als Betriebsrat eingesetzt werden - ohne vorherige Wahl. Volkswagen habe die Gewerkschaft zu den Namensvorschlägen aufgefordert. Diesen fünf Betriebsräten wäre dann ein Job sicher, während die anderen 26 in der insolventen Firma weiter um ihre Zukunft zittern müssten..."
Streit um offene Rechnungen: Karmann torpediert Daimler-Fertigung
"Mitarbeiter des insolventen Zulieferers Karmann haben einen Produktionsstopp bei Daimler erzwungen. Da der Hersteller aus Osnabrück keine Rohkarossen mehr liefert, musste das Bremer Mercedes-Werk die Produktion des SLK einstellen. Grund des Streits zwischen beiden Unternehmen sind unbezahlte Rechnungen. Schon seit Wochen laufen Verhandlungen wegen der gegenseitigen Forderungen. Der Betriebsrat erklärte, die Produktion von Zulieferteilen für Mercedes werde so lange ruhen, bis eine Einigung in dem Streit erreicht sei. Den bei Karmann mit Mercedes-Aufträgen befassten Mitarbeitern habe man empfohlen, Resturlaub zu nehmen oder Arbeitszeitguthaben abzufeiern." Agenturmeldung in der Süddeutschen Zeitung vom 03.11.2009
Karmann in Osnabrück vor dem Aus
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Insolventer Zulieferer: Gewerkschaft wettert gegen Karmann-Eigner
Der zahlungunfähige Autozulieferer hofft auf eine Übernahme durch VW - doch nach Auffassung der Gewerkschaft stehen die Eigner im Weg: Sie sind laut IG Metall zu gierig. Artikel in der Financial Times Deutschland vom 29.10.2009
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Cabrio-Spezialist Karmann pleite
"Der Cabrio-Spezialist Karmann hat am Mittwoch Insolvenz angemeldet. Der Grund ist nach Angaben des Unternehmens die drohende Zahlungsunfähigkeit angesichts der bevorstehenden finanziellen Verpflichtungen. Die Geschäftsführung stellte den Antrag zur Eröffnung des Verfahrens beim Osnabrücker Amtsgericht. Nach Angaben der IG Metall sind 3470 Mitarbeiter der Wilhelm Karmann GmbH betroffen. "Der alle Planungen sprengende Umsatzrückgang hat dazu geführt, dass der mit den Arbeitnehmervertretern vereinbarte Sozialplan nicht mehr zu finanzieren ist", heißt es in einer Mitteilung." Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 08.04.2009 . Siehe dazu:
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"Karmann Insolvenz : Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten!" "IG Metall widerspricht der Karmann Begründung für die Insolvenz !" "Gesellschafter tragen die Verantwortung!"
"... Als Gründe für diesen Schritt nannte die Geschäftsführung die internationale Finanzkrise, die Krise in der Automobilindustrie und die hohen Sozialplankosten. "Die Begründung ist ein Schlag ins Gesicht für die Belegschaft und an den Haaren herbeigezogen", bewertet Hartmut Riemann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Osnabrück diese Erklärung. Die Arbeitnehmervertreter haben in den letzten Monaten alles dafür getan, die Existenz des Unternehmens zu sichern. "Bekanntlich erhalten die 1335 Gekündigten derzeit keine Abfindung und finanzieren gleichzeitig mit den ihnen zustehenden Auslauflöhnen in der Kündigungsfrist die im Sozialplan vereinbarte Transfergesellschaft im wesentlichen selbst", erklärt Wolfram Smolinski, Betriebsratsvorsitzender der Fa. Karmann in Osnabrück den Sachverhalt..:" Pressemitteilung der IG Metall Osnabrück vom 08.04.2009
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Karmann: Schlichtungsergebnis
"Abfindungen aus Karmann Ansprüchen gegen Chrysler!"; "Gesellschafter verweigern Zahlung einer Abfindung!"; "Transfergesellschaft vereinbart!"; "Metal Unit" noch nicht verkauft"; "1340 betriebsbedingte Kündigungen!"; "Außerordentliche Betriebsversammlung!"; "Geschäftsführung kündigt schon den nächsten Sozialplan an!" Die Beschäftigten der Fa. Karmann wurden heute auf einer vom Betriebsrat einberufenen außerordentlichen Betriebsversammlung über das Ergebnis der Schlichtung informiert. Von den aktuell 3315 Beschäftigten im Unternehmen sollen 1340 Beschäftige eine betriebsbedingte Kündigung erhalten. Der wesentliche Grund hierfür ist die Stilllegung des Fahrzeugbaus. Dieses hat einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen in den dazugehörigen administrativen Bereichen zur Folge. Darüber hinaus wurde aufgrund der konjunkturellen Lage auch in den bei Karmann verbleibenden Bereichen eine Personalreduzierung notwendig..." Pressemitteilung der IG Metall Verwaltungsstelle Osnabrück vom 09.03.2009
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Entlassungen: Karmänner mit Wut im Bauch
1.390 weitere Mitarbeiter entlässt der Osnabrücker Autobauer Karmann Mitte Mai. Auch längjährig Beschäftigte bekommen keine Abfindung. Die Opfer der vorigen Entlassungswelle werden nach einem Jahr Transfergesellschaft gerade arbeitslos. Artikel von Anne Reinert in der Taz vom 19.02.2009 . Siehe dazu:
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Sterben auf Raten?
"...oder: alle gemeinsam gegen das Kapital?! Allein werden wir bei Karmann, Mercedes, VW/Audi, Opel oder anderswo dies wohl kaum zustande kriegen. Sich gegenseitig die vorhandene Arbeit wegzunehmen, kann kein Weg sein, um die derzeitige Krise des Kapitalismus zu überwinden. Es ist wohl mehr denn je nötig, das sich alle Arbeiter in der Automobilindustrie zusammenschließen, um gemeinsam gegen Lohndumping und die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze, für kürzere Arbeitszeiten und die planmäßige Sicherung der Standorte und Arbeitsplätze zu kämpfen. Wäre es nicht Aufgabe der IG Metall, dafür den notwendigen Rahmen zu schaffen?" Auszug aus KarlOS - Zeitung der Deutschen Kommunistischen Partei - Osnabrück vom Februar 2009
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Streit über Sozialplan: Karmann steht vor der Zerreißprobe
"Der Autozulieferer Karmann gerät unter Druck. Nach der Trennung von der Sparte Fahrzeugbau fordern Betriebsrat, Gewerkschaft und Politik den Weg für einen Sozialplan für die rund 1 725 betroffenen Mitarbeiter frei zu machen. Die Entschädigungszahlungen könnten die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens übersteigen..." Artikel von Mark C. Schneider im Handelsblatt vom 12.11.2008
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Karmann kapituliert beim Autobau
"Der Autozulieferer macht eine radikale Schrumpfkur: Karmann schließt seine Kernsparte Automobil-Auftragsfertigung und streicht bis zu 1700 weitere Stellen. Für die betroffenen Anlagen hegt das Unternehmen einen simplen Plan." Artikel von Oliver Wihofszki und Kristina Spiller in der FTD vom 19.09.2008
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»Die Belegschaft von Karmann ist kampferprobt«
Delegation des Autoherstellers aus Osnabrück demonstrierte vor Niedersachsens Landtag. Ein Interview von Mirko Knoche mit Gerhard Schrader , stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des Autoherstellers Karmann in Osnabrück, in der jungen Welt vom 03.07.2008
- Karmann: Kampf um Aufträge
Gesamtfahrzeugbau beim Autozulieferer Karmann in Osnabrück steht vor dem Aus. 1000 Entlassungen drohen. Beschäftigte machen mit Aktionsmonat Druck. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 31.05.2008 . Siehe dazu:
- Karmann stellt sich zum Verkauf
"Die Eigentümerfamilie des Automobilzulieferers Karmann erwägt einen Verkauf des Unternehmens. Sie reagiert damit auf das schwierige Geschäft mit den Autokonzernen. Gespräche mit möglichen Interessenten laufen nach Informationen des Handelsblatts bereits. Auch der Zeitpunkt für eine Entscheidung über die einstige Kultmarke steht demnach bereits fest." Artikel von Hans G. Nagl und Mark C. Schneider im Handelsblatt vom 10.06.2008
- Homepage der IG-Metall
Auf der Seite der Verwaltungsstelle Osnabrück der IGM gibt es weitere Informationen
- Arbeit für Karmann - Die Region Muss Leben!
"Der Belegschaft von Karmann in Osnabrück droht eine düstere Zukunft. Vor fünf Jahren arbeiteten hier noch über 7.000 Beschäftigte - heute sind es noch gut 3.500. Der Produktion von Gesamtfahrzeugen droht das vollständige Aus. IG Metall und Betriebsrat sind aber entschlossen, weiter für den Fahrzeugbau zu kämpfen." Die Solidaritätshomepage
Protest gegen Personalabbau bei Karmann
"Am 7. Februar 2006 nutzten 1500 Kolleginnen und Kollegen beim Autobauer Karmann in Osnabrück die Frühstückspause, um sich über den geplanten Stellenabbau vor dem Werkstor zu informieren. Dann wurde die Information mit einem Protestmarsch in die Osnabrücker Innenstadt fortgesetzt. Mit Transparenten wurde auch die Bevölkerung informiert." Kurzer Bericht vom Protestzug vom 07.02.2006 mit Bildern. Zu den Hintergründen siehe:
- Streik bei Karmann - Betriebsrat fürchtet Streichung von 1.000 Stellen
"Aus Protest gegen geplanten Stellenabbau bei Europas größtem Cabriobauer Karmann haben am Dienstag rund 1.000 Beschäftigte es Unternehmens die Arbeit niedergelegt. Es drohe die Verlagerung von Teilen der Produktion nach Polen, warnte Betriebsratschef Harald Klausing am Rande einer Kundgebung in Osnabrück. "Der Betriebsrat weiß, dass für den Verdeckbau derzeit nach einem Standort nahe des polnischen Kattowitz gesucht wird." Ende Januar war bekannt geworden, dass Karmann wegen des schleppenden Absatzes des Modells Chrysler Crossfire Stellen streichen will." dpa-Meldung bei vom 07.02.2006
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