Johnson Controls Bochum holt den Hammer raus: Massenabmahnung für über 100 Kollegen
„Ein Korrespondent aus Bochum berichtet aktuell gegenüber "rf-news": "Über 100 Kollegen und Kolleginnen haben am letzten Freitag kurz vor Feierabend eine Abmahnung bekommen. Ihr 'Vergehen': Sie sind am 19. Januar geschlossen zum Betriebsrat marschiert und haben gegen weiterer Sparmaßnahmen protestiert, außerdem wollten sie eine gestrichenen Prämie wieder zurück haben. Offensichtlich fürchtet sich die Geschäftsleitung vor dem wachsenden Zusammenhalt."…“ Beitrag auf Rote-Fahne-News vom 02.02.09
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Johnson Controls: Drei Mitarbeiter klagten erfolgreich gegen Massenabmahnungen
"Drei Mitarbeiter des Bochumer Autozulieferers Johnson Controls (600 Mitarbeiter) haben am Mittwoch vor dem Arbeitsgericht erfolgreich gegen eine Abmahnung geklagt. Neben ihnen waren weitere 109 Kollegen abgemahnt worden. Sie hatten am 19. Januar 2009 ihre Arbeit niedergelegt, um an einer Betriebsratssitzung teilzunehmen. Dort wollten sie ihren Protest gegen ein geplantes (bis heute aber nicht verwirklichtes) Sparpaket ausdrücken. Von Arbeitszeitverlängerung, Urlaubsreduzierung und Lohnverzicht war die Rede. Im Verwaltungstrakt soll es zu Protesten mit Trillerpfeifen und "kämpferischen Zurufen" gekommen sein. Nachher bekamen 112 Mitarbeiter eine Abmahnung - weil sie ihren Arbeitsplatz verlassen hatten..." Artikel von Bernd Kiesewetter auf DerWesten vom 24.06.2009
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Arbeitsgerichtstermin zu Abmahnungen bei Johnson Controls: 24.06.2009
Am Mittwoch, den 24. Juni findet um 11.00 Uhr vor dem Arbeitsgericht Bochum ein Termin statt, bei dem drei Beschäftigte von Johnson Controls gegen Abmahnungen klagen. Der Betriebsrat schreibt dazu: "Am 19. Januar 2009 besuchten große Teile der Belegschaft eine Betriebsratssitzung und brachten ihren Protest gegen ein geplantes Sparpaket der Firma zum Ausdruck. So sollte die tägliche Arbeitszeit flexibel auf 9 Stunden verlängert werden. Von der Geschäftsleitung wurde u. a. der Wunsch vorgebracht, auf einen Urlaubstag zu verzichten und künftige Lohnerhöhungen anzurechnen. 112 Kolleginnen und Kollegen, das sind ca. 20 % der Belegschaft, wurden in Folge abgemahnt. Etliche Kolleginnen und Kollegen hatten dagegen geklagt." Am Mittwoch werden die ersten drei Klagen vor dem Gericht verhandelt. Meldung bei Bo-Alternativ vom 22.06.09
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Presseerklärung: Arbeitsgerichtsprozess am 20.03.09 vor dem LAG in Hamm
" Vor dem LAG in Hamm findet am 20.03.09 um 09.30 ein Arbeitsgerichts-prozess statt. Gegenstand sind 4 Abmahnungen die der stellvertretende Betriebsvorsitzende Ralf Thieleke bei Johnson Controls Bochum erhalten. Sie wurden im Zusammenhang mit einem gewerkschaftlichen Warnstreik im März 2008 ausgesprochen. Unter Anderem wurde dem freigestellten Betriebsrat vorgeworfen, während der Arbeitszeit für Aktionen der IGM geworben zu haben. Johnson Controls vertrat die Ansicht, über Arbeitszeiten freigestellter Betriebsräte bestimmen zu dürfen. Diese Ansicht, die allen gängigen Gesetzen und Gerichtsurteilen widerspricht, wurde erstinstanzlich vom AG Bochum zurückgewiesen. Sämtliche Abmahnungen wurden für ungültig erklärt. Johnson Controls ging darauf hin in Revision vor das LAG. Der Betriebsrat ordnet diese Abmahnungen in eine ganze Reihe von Angriffen auf Betriebsratsrechte ein. Wir bitten um Bekanntgabe und Unterstützung. I.a. des Betriebsrates: Dietmar Kupfer" Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 18.03.2009.
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Siehe dazu die Presseerklärung des Rechtsanwaltes Harry Herrmann aus Bochum vom 09.03.2009:
"Arbeiter aus der Werkzeuginstandsetzung bei Daimler in Untertürkheim dürfen gemeinsam das Betriebsratsmitglied ihres Vertrauens, Volker Kraft aufsuchen! Das Arbeitsgericht Stuttgart stellt mit Urteil vom 10.02.09, Az: - 28 Ca 6487/08 fest, dass nach § 39 BetrVG es ausreicht, dass sich der Arbeitnehmer beim Vorgesetzten abmeldet, um den Betriebsrat aufzusuchen. Er braucht auch auf ein dann folgendes Verbot des Arbeitgebers nicht zu hören, der ihm dies verbieten will. (...) Damit ist ein erstes Urteil gesprochen, das die fast überall auftretenden Sammelabmahnungen als unzulässig zurückweist, bei den Arbeitnehmergruppen abgemahnt werden, weil sie gemeinsam den Betriebsrat aufsuchen. Dies ist ein Signal für alle alle Arbeitnehmer, die vor ähnlichen Fragen stehen und für die 100 abgemahnten Kollegen beim Autozulieferer Johnson Controls in Bochum, sich nicht einschüchtern zu lassen." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 09.03.2009
- Massenabmahnungen bei Johnson Controls
"Dieser Tage hat Johnson Controls Bochum weit über 100 Abmahnungen an Mitarbeiter verteilt. Der Grund: Am 19. Januar 2009 besuchten große Teile der Belegschaft eine Betriebsratssitzung und brachten ihren Protest gegen ein geplantes Sparpaket der Firma zum Ausdruck. Seit Monaten gibt es innerbetriebliche Auseinandersetzungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung. So gab es im September eine Prämienstreichung von ca. 150 €. Die tägliche Arbeitszeit sollte auf bis zu 9 Stunden täglich verlängert werden. Von der Geschäftsleitung wurde u.a. der Wunsch vorgebracht, auf einen Urlaubstag zu verzichten und künftige Lohnerhöhungen anzurechnen. Diese Punkte waren Thema der Betriebsratssitzung. Schon Tage zuvor gab es entsprechende Gerüchte innerhalb der Belegschaft, ohne dass die Geschäftsleitung die Katze aus dem Sack lies. Am 19.01. informierten sich über 100 Kolleginnen und Kollegen über den Stand der Verhandlungen und brachten zum Ausdruck, dass sie mit diesem Kurs nicht einverstanden seien. Knapp anderthalb Wochen später erfolgten dann die Abmahnungen..." Presseerklärung des Betriebsrates Johnson Controls Bochum vom 23.02.09 auf Bo-Alternativ
Johnson Controls behindert Betriebsratsarbeit
"Betriebsratsspitze erhält Abmahnungen wegen gewerkschaftlichem Warnstreik. Zugang zum Arbeitsplatz von Mitarbeitern soll stark eingeschränkt werden. Jetzt wurde gar eine außerordentliche Betriebsratssitzung untersagt." Presseerklärung des Betriebsrates bei Johnson Controls Bochum vom 18.04.08 bei Bo-Alternativ . Protest- und Solidaritätserklärungen bitte an Betriebsrat : Dietmar.Kupfer@jci.com
Johnson Controls lehnt Betriebsrat ab. Gericht verhandelt Wahlanfechtung "Vor dem Arbeitsgericht Bochum wird am morgigen Freitag, 06.09.02 um 12.00 Uhr die Anfechtung der Betriebsratswahl durch den Arbeitgeber verhandelt. Johnson Controls (JC), fertigt in Bochum mit über 750 Arbeitnehmern Autositze für Opel und Ford. Im April wurde der neue Betriebsrat gewählt. Es kam zur "Wachablösung". Es wurden neue Leute gewählt, deren Kandidatur der Geschäftsleitung von Anfang an quer im Magen lag. Unter anderem erhielt Dietmar Kupfer die meisten Stimmen, der von JCA viermal fristlos gekündigt und nach einer Reihe von Prozessen wieder eingestellt werden musste...." Pressemitteilung von Harry Herrmann, Rechtsanwalt des Betriebsrats, vom 5. Sept. 2002
Die Belegschaft von Johnson Controls Bochum wählt die Opposition!
Bei der Betriebsratswahl vom 22.April 2002 konnten die kämpferischen Kollegen um Dietmar Kupfer 7 von 13 BR-Mandaten erringen. JCA will allerdings die Wahl anfechten. Zum Vorsitzenden wurde Wolfgang Klang gewählt, stellvetrender Vorsitzender ist Frank Endemann. Er hat erfolgreich gegen seine Kündigung geklagt, darf aber noch nicht arbeiten. Während es keine Probleme gab, an der konstituierenden Sitzung teilzunehmen, wurde ihm der Zutritt zur Sitzung am Montag den 6.05.22002 verweigert.
Zum Hintergrund: Unter "Solidarität gefragt! / Kupfer" sind die wiederholten fristlosen Kündigungen eines Betriebsratsmitgliedes bei Johnson Controls, Bochum, dokumentiert. Viermal ist Dietmar Kupfer fristlos gekündigt worden. Außerdem hat die Firma in mehreren Verfahren versucht, ihn aus dem Betriebsrat ausschließen zu lassen bzw. den Betriebsrat gleich ganz aufzulösen. Sie ist stets erfolglos geblieben, weil Arbeitsgericht Bochum und Landesarbeitsgericht Hamm ihre Anträge sämtlich zurückgewiesen haben.
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