Zwei Fronten bei den Metallern
"Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete, hat die Versammlung des Betriebsrates von Federal-Mogul (FM) Anfang der Woche die Fronten unter zwei Gruppen weiter verhärtet. Als eine Ursache der Spaltung wird die Anzeige gegen den Betriebsratsvorsitzenden Michael Bergmann wegen Bestechlichkeit sowie die seinerzeit erfolglose Abwahl von Betriebsrat Thomas Hahn gesehen. Dazu der Chef der IG Metall-Verwaltungsstelle Köln-Leverkusen, Witich Roßmann, in einer offiziellen Stellungnahme zu unserem Bericht: "Uns liegen keine Unterlagen darüber vor, von wem diese offensichtlich anonymen Anzeigen kommen. Alle amtierenden FM-Betriebsratsmitglieder haben sich nachdrücklich von diesen anonymen Behauptungen distanziert." Letzter Höhepunkt der internen Machtkämpfe ist ein am Mittwochmorgen zur Frühschicht verteiltes Flugblatt. Darin wendet sich die Betriebsratsgruppe um den Vorsitzenden Michael Bergmann, Thomas Hahn, Gabi Müller, Christian Mies, Toni Di Georgio, Gabriele Banning sowie elf weitere Kandidaten unter dem Namen "Demokratische Metaller" mit Blick auf die Betriebsratswahl am 17. März gegen eine ebenfalls zur IG Metall zählenden Gruppe, die sie für "radikale Parolen sowie generalstabsmäßig vorbereitete persönliche Rufschädigungen und Verunglimpfungen" verantwortlich macht. Mit Nachdruck verwahre man sich gegen "Klüngel, Trickserein, Vetternwirtschaft und nicht sauberen Handlungen"..." Artikel von Timm Gatter im Kölner Stadtanzeiger vom 25.02.10
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Streit im Betriebsrat ohne Ende
Betriebsrat Thomas Hahn verzichtet zermürbt auf seine Freistellung. Der FM-Betriebsratskonflikt ist auch ein Problem der IG Metall, der Manipulation vorgeworfen wird. Artikel von Timm Gatter im Kölner Stadt-Anzeiger 24.09.10
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Bergmann verlässt die IG Metall
Michael Bergmann hat seine Mitgliedschaft in der IG Metall gekündigt. Der ehemalige Betriebsratschef von Federal-Mogul spricht von "Intrigenspiel". Es ist der bisherige Höhepunkt des Zwistes in der Belegschaft. Artikel von Timm Gatter im Kölner Stadt-Anzeiger vom 17.06.10
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Tsunami für die IG Metall
"Es mag versöhnlich klingen, wenn IG-Metall-Funktionär Witich Roßmann, den jüngst ausgehandelten Tarifvertrag als von der FM-Belegschaft voll akzeptiert beurteilt. Allerdings sind damit die Querelen beim größten Burscheider Arbeitgeber wohl kaum behoben. Drei Monate nach der Wahl des neuen FM-Betriebsrats gärt es weiter bei den Arbeitnehmern. Dass der langjährige Vorsitzende des Gremiums, Michael Bergmann, seinen Austritt aus der IG Metall erklärt hat, dürfte auch Roßmann zum Nachdenken zwingen. Denn neben Bergmann haben auch sein ehemaliger Stellvertreter sowie weitere Betriebsräte und Vertrauensleute der Gewerkschaft den Rücken gekehrt. Die Austrittswelle von geschätzten über 80 Metallern in Burscheid gleicht nun mehr schon einem Tsunami. Dass 333 Mitarbeiter in einer Resolution an die FM-Geschäftsführung einem neuen Betriebsratsmitglied das Vertrauen entzogen haben, sollte nachdenklich stimmen. Die von Roßmann attestierte "kurzfristigen Verbitterung" hat offenbar zu einem langfristigen Vertrauensverlust in die IG Metall geführt. Die hat die knappe Mehrheitsentscheidung im Betriebsrat weitgehend ignoriert. Das war ein Kardinalfehler." Kommentar von von Timm Gatter im Kölner Stadt-Anzeiger vom 17.06.10
- Rüge für Bergmanns Attacke
"In einem dreiseitigen Schreiben an den Betriebsratsvorsitzenden von Federal-Mogul (FM), Michael Bergmann, hat der Chef der IG-Metall-Verwaltungsstelle Köln-Leverkusen, Witich Roßmann, sein Unverständnis über eine Flugblattaktion der "Demokratischen Metaller" geäußert. Unter der Überschrift "Warum IG Metaller gegen IG Metaller antreten" hatten Ende Februar 16 Betriebsratsmitglieder um Bergmann als "demokratische Metaller" Front gemacht gegen die "radikalen IG Metaller" in den eigenen Reihen. Für die Betriebsratswahl am 17. März bewerben sich 86 Kandidaten auf einer Persönlichkeits-Liste. Die kritisierte Gruppe setzte sich Anfang voriger Woche "enttäuscht und empört" mit einem Flugblatt "Die Vernünftigen melden sich zu Wort" zur Wehr...." Artikel von Timm Gatter im Kölner Stadt Anzeiger vom 07. 07.03.10
Erfolgreicher Arbeitskampf: Einigung beim Automobilzulieferer Federal Mogul in Wiesbaden
"Der Streik beim Automobilzulieferer Federal Mogul ist vorerst beendet. Der Betriebsrat zeigte sich trotz der vereinbarten Verringerung der Belegschaft mit dem Ergebnis zufrieden..." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 14.05.2009
STREIKnachrichten Nr.3: Durchbruch erkämpft
"...Die Eckpunkte sind: 120 Beschäftigten werden Aufhebungsverträge mit Abfindungszahlungen angeboten. Sollten diese Verträge nicht zustandekommen, kann die Geschäftsführung Kündigungen aussprechen. Ein Freiwilligenprogramm 50PLUS wurde für 80 Beschäftigte vereinbart. Das heißt, für eine Dauer von bis zu vier Jahren bis zum Rentenbezug oder einer anderen Ausstiegsmöglichkeit ist eine finanzielle Absicherung vereinbart. Die Kurzarbeits-Betriebsvereinbarung läuft bis zum 30. Juni 2010. Das heißt, bis dahin gibt es für den Rest der Belegschaft keine betriebsbedingten Kündigungen..." Streiknachrichten der IG Metall vom 13.05.2009
Gemeinsam sind wir stark - Daimler-Betriebsräte besuchen Federal Mogul-Streikende in Wiesbaden
Michael Clauss und André Halfenberg besuchen die streikenden Metaller beim Automobilzulieferer Federal Mogul in Wiesbaden am 12. Mai 2009. Video bei YouTube
Die Hühner gegen den Fuchs
„In den letzten Wochen spekulierten Politiker, Gewerkschaftsführer und Medien über die Möglichkeit »sozialer Unruhen« in Deutschland, warnten davor oder wollten die Debatte schlicht und einfach unterbinden. Dass angesichts der Krise die Arbeiterschaft schon längst von Unruhe erfasst worden ist und die angestaute Wut gerade in der Krise in disziplinierte, kollektive Aktion umschlagen kann, beweist die Belegschaft des Wiesbadener Automobilzulieferers Federal Modul (ehemals Glyco Metallwerke), die drei Tage die Produktion lahmlegte und die Werkstore besetzt hielt. Der Arbeitskampf war zunächst bis Samstag früh befristet und wird nach IG-Metall-Angaben heute mit Beginn der Frühschicht fortgesetzt...“ Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 12.05.2009
Autoindustrie-Streik: Unruhe vor dem Werkstor
In Wiesbaden drohen die ersten krisenbedingten Entlassungen in der Autoindustrie. Die Arbeiter beim Autozulieferer Federal Mogul probten den Aufstand - und blockierten das Werkstor für drei Tage. Artikel von Ingo Arzt in der Taz vom 11.05.2009
Streik wird unterbrochen
"Nach dreitägigem Arbeitskampf bei dem Automobilzulieferer Federal Mogul in Wiesbaden wird der Streik mit Ende der Nachtschicht am Samstagmorgen unterbrochen. Streikleiter und 1. Bevollmächtigter der IG Metall Wiesbaden-Limburg Michael Erhardt erklärte, „wir geben der Geschäftsleitung Gelegenheit, ihre starre Haltung zu überdenken und ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten nachzukommen.“ Am kommenden Montag, dem 11. Mai, finden die nächsten Verhandlungen zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat zu einem Interessenausgleich statt. „Hier haben die Arbeitgeber die Möglichkeit, einzulenken.“ Anschließend werde die IG Metall über ihr weiteres Vorgehen im Streik entscheiden. Die Versuche der Geschäftsleitung, Streikbrucharbeiten zu organisieren, scheitern weiterhin kläglich. So erklärte der frühere Beschäftigte Orkan Yurtseven, er sei telefonisch angeworben worden. „Wenn der Streik vorbei ist, werde ich gern wieder für Federal Mogul arbeiten – vorher aber auf keinen Fall. Ich wünsche Euch viel Erfolg!“ sagte er den Streikenden vor dem Tor…“ Meldung auf der Streik-Homepage der IG-Metall vom 08.05.2009
»Wir lassen uns nichtrausschmeißen«
Belegschaft von Autozulieferer Federal Mogul, Wiesbaden, kämpft gegen Kündigungen. Unbefristeter Streik seit Mittwoch. Ein Interview von Hans-Gerd Öfinger mit Alfred Matejka , Betriebsratsvorsitzender bei Federal Mogul, Wiesbaden, in der jungen Welt vom 07.05.2009.
Federal-Mogul: Beschäftigte legen Produktion lahm
„Mit einem Warnstreik haben Beschäftigte des Automobilzulieferers Federal-Mogul heute gegen geplanten Stellenabbau am Standort Wiesbaden protestiert. "Die Beteiligung war überwältigend", sagte IG Metall-Sprecher Michael Erhardt. Nahezu alle Mitarbeiter der Früh- und Normalschicht hätten sich an dem Ausstand beteiligt. Die Produktion sei komplett lahmgelegt worden...“ Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 21.04.2009 |