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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Montag, 10. September 2012: I. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Lufthansa allgemein: UFO Streik erfolgreich - Schlichtung wird vorbereitet - Lufthansa verzichtet auf LeiharbeiterInnen UFO Streik erfolgreich - Schlichtung wird vorbereitet - Lufthansa verzichtet auf LeiharbeiterInnen
Siehe auch zum Hintergrund: II. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Lufthansa allgemein: UFO streikt UFO zu Lohnopfern bereit: Ver.di gibt sich solidarisch und kritisch zugleich Trotz der von den Flugbegleitern vor Monaten aufgekündigten Tarifgemeinschaft erklärt sich ver.di solidarisch mit den streikenden Kollegen in der Kabine. Derweil schien sich am Freitag Bewegung im Tarifstreit abzuzeichnen. Eine Schlichtung lag in der Luft. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 08.09.2012 . Aus dem Text: "(.) »Wir stehen in dieser Konfrontation auf der Seite der Menschen, also der Kolleginnen und Kollegen in der Lufthansa-Kabine«, erklärte der für das Lufthansa-Kabinenpersonal zuständige ver.di-Sekretär Arne von Spreckelsen in einem Infoblatt für die in der Dienstleistungsgewerkschaft organisierten Lufthansa-Flugbegleiter. Seine Organisation werde nicht zum Streikbruch aufrufen, bekräftigte der Gewerkschafter auf nd-Anfrage. Beschäftigte, die gleichzeitig bei ver.di und UFO Mitglieder seien, sollten »mit der zum Streik aufrufenden Gewerkschaft klären, ab wann und in welchem Umfang sie Streikgeld bekommen«, so die ver.di-Info. Unmittelbar nach seiner Wahl zum UFO-Chef hatte Baublies im vergangenen Frühjahr den Austritt aus der 2011 mit ver.di vereinbarten Tarifgemeinschaft erklärt. Zuvor war in der Lufthansa-Einkommensrunde eine Tariferhöhung von 3,5 Prozent vereinbart worden. Baublies habe den Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft »ohne Angabe von Gründen« vollzogen, sagt von Spreckelsen. Der ver.di-Mann bemängelt, dass Baublies und UFO-Vorstandsmitglied Birgit Weinreich seither mit dem Lufthansa-Management ein Papier ausgehandelt hätten, das für rund 60 Prozent des Kabinenpersonals eine »verdeckte Kappung der Vergütungsstufen« und somit »Scheiterquoten«, also ein Ende von Aufstieg und Beförderungen bei Vergütungsgruppe 8 (von 17), festschreibt. Dieses nach dem Verhandlungsort, einem Bad Nauheimer Hotel, benannte »Dolce-Papier« habe die »damals noch bestehende UFO-Tarifkommission« abgelehnt. Baublies und seine Stellvertreterin im UFO-Vorsitz hätten die Verhandlungen auf Basis dieses Papiers jedoch weitergeführt, so von Spreckelsen. »Scheiterquoten« seien für ver.di ein »No GO«. Um die heftig kritisierte Leiharbeit zu stoppen, bereitet ver.di dem Vernehmen nach eine Verbandsklage vor. Die Argumentation der Gewerkschaft: Leiharbeit in der Kabine widerspreche geltenden Tarifverträgen, in denen klipp und klar stehe, dass auf Lufthansa- Fluggeräten nur Lufthansa-Personal eingesetzt werden könne." Siehe dazu:
III. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Luftverkehr allgemein Flugbegleiter in Singapur, London und Paris: Drei Frisuren zur Wahl, Abfindung für Schwangere In Deutschland kämpft die Flugbegleitergewerkschaft UFO für höhere Löhne und gegen Leiharbeiter. Wie es um die Arbeitsbedingungen der Stewardessen und Stewards rund um den Erdball steht, berichten unsere Korrespondenten aus Singapur, London und Paris. Artikel von Christoph Hein, Marcus Theurer und Christian Schubert in der FAZ vom 05.09.2012 IV. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Speditionen und Logistik - allgemein Brummis machen mobil: Trucker wehren sich gegen miese Arbeitsbedingungen. Zwei Interviews "Die Arbeitsbedingungen in der Speditionsbranche gelten als besonders schwierig. Gerade Arbeitszeiten stellen hier, wo Ermattung zu dramatischen Folgen führen kann, ein wichtiges Thema dar. Die DA sprach mit den KraftfahrerInnen Simone Hoyer und Ingo Schulze. Hoyer fährt einen Autotransporter und engagiert sich für die Rechte der Berufskraftfahrer. Auf ihrer Homepage Truckerlady.net befragt sie Fahrer zu ihren Arbeitsbedingungen und verlinkt zu verschiedenen Initiativen, u.a. zur FAU. Schulze ist Berufskraftfahrer und Erster Vorsitzender der Kraftfahrerclubs Deutschland (KCD). Die KCD organisieren den internationalen Truckerprotest am 7. Juli auf dem Autohof Lehre bei Braunschweig. Es kommen Sprecher aus ganz Europa zur Kundgebung, u.a. von der CNT Spanien." Interview von Karsten Weber in Direkte Aktion 212 - Juli/August 2012 V. Branchen > Dienstleistung: Gesundheitswesen > Pflegedienste STOPP dem Ausverkauf im sozialen Bereich "Wir sind eine Gruppe aus den unterschiedlichsten Berufen und Gesellschaftsschichten. Wir wollen soziale Mißstände aufzeigen. Wir wollen Lösungen präsentieren. Wir wollen die Gesellschaft wachrütteln. Wir wollen Verbesserungen in allen sozialen Bereichen. Auch DEINEN ELTERN oder DIR SELBST kann es morgen passieren das DU PFLEGEBEDÜRFTIG wirst. Willst du dann eine Pflege erhalten bei der die Pflegekraft keine Zeit für Dich oder Deine Eltern hat? Willst Du darunter leiden weil Profithaie die Stellen in der Pflege abbauen um ihr eigenes Vermögen zu mehren? Kannst Du es mitverantworten, das ein Auszubildender und eine Pflegehilfskraft über das Schicksal von Bewohnern in Heimen entscheiden müssen? Bist Du selbst Pflegekraft und hattest bis jetzt keinen Mut Deinen Mund aufzumachen? Dann schließt Euch uns an. Nur gemeinsam können wir gegen den Wahnsinn in der Pflege vorgehen. Nicht der Kommerz soll in der Pflege wichtig sein, wichtig ist der Mensch. Gelder sind genügend da, wir können es uns leisten halb Europa, sämtliche Banken und Autohäuser mit dem deutschen Volksvermögen zu retten. Aber die Pflege wollen die verantwortlichen Politiker nicht retten und plädieren hier für Ehrenamtliche Tätigkeiten. Dazu sagen wir NEIN. Die Politik ist in der Pflicht Todesfälle durch überforderte Pflegekräfte zu vermeiden." Die Homepage der "Pflegeaktivisten" . Siehe dazu:
VI. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Konflikte und Arbeitskämpfe in diversen Kliniken > Asklepios Solidarität für Sylter Nordseeklinik-Mitarbeiter wächst "Der Arbeitskampf der nichtärztlichen Mitarbeiter der Nordseeklinik auf Sylt dauert jetzt schon seit Juli an. Auch gestern wurde wieder gestreikt und es gab zusätzlich eine Demonstration in Westerland. Dabei konnte man beobachten, dass sowohl unter der Sylter Bevölkerung, als auch unter den Urlaubern und den Klinikmitarbeitern vom Festland die Solidarität mit den Streikenden auf der Insel wächst. Auch die Gewerkschaft verdi schickte mit Ellen Paschke ein Mitglied des Verdi-Bundesvorstandes nach Sylt. Denn es gibt nach Aussage der Gewerkschaft zurzeit mehrere Kliniken, in denen um einen Tarifvertrag gekämpft wird, und man möchte dieses Problem bundesweit an die Öffentlichkeit bringen." Artikel mit Videos auf Sylttv.com vom 05.09.2012 VII. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Betrieblicher Kampf gegen Privatisierung in diversen Kliniken > Universitätskliniken Gießen und Marburg Rhön-Uniklinik fürchtet die Zukunft Vor sechs Jahren verkaufte das Land Hessen die Uniklinik Gießen-Marburg an den Rhön-Konzern. Der Betriebsrat der Klinik fordert nach der geplatzten Übernahme durch Fresenius den Landtag nun zum Rückkauf auf. Artikel von Jutta Rippegather in der Frankfurter Rundschau vom 05.09.2012 . Aus dem Text: "(.) Deshalb hat der Betriebsrat beider Standorte die Petition an den Landtag unterzeichnet, die den Rückkauf der Uniklinik fordert. Auch die Linken im Landtag und die Gewerkschaft halten dies für die beste Lösung. "Wenn das nicht umsetzbar sein sollte, darf es jetzt aber nicht heißen: weiter wie bisher", sagt Verdi-Landesleiter Jürgen Bothner. Die FDP fordert Rhön auf, seinen Unternehmensstil zu korrigieren: "In der Vergangenheit wurde das Augenmerk zu einseitig auf die Rendite gerichtet." Die Grünen sehen das Land in der Pflicht, "umgehend ein Konzept vorzulegen". Das will auch SPD-Abgeordneter Thomas Spies: "Es geht nach wie vor um die Lösung der Probleme, die wir ohne die Privatisierung des Klinikums gar nicht hätten. Sie war und ist falsch." Stimmt es, dass... ... Rhön-Gegner Humor beweisen? Ja, das stimmt. Hier der Beweis als Download: Ein Brief von Mac Kenzie & Company sorgte beim Montagsgebet für Schmunzler. Darin präsentierte ein unbekannter Autor die Ergebnisse der Unternehmensberatung auf seine eigene (humorvolle) Art und Weise. Zielvorgaben seien nicht ambitioniert genug, Exkursionen zur Reeperbahn hätten ergeben, dass das teure Leuchtturmprojekt von der Nordsee nicht aus zu sehen sei und UKGM im Ergebnisbericht einfach das Wort "Schlecker" ersetzen könnte. Der Brief als Download bei der Oberhessischen Presse vom 29.08.2012 VIII. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Charite Solidaritätserklärung der Bundestagsfraktion DIE LINKE an die Kolleginnen und Kollegen der Tarifbewegung der Charité "Nachdem Vertreter Eures Gesamtbetriebsrates uns heute Eure Tarifbewegung vorgestellt haben, stellen wir fest: Sie ist einzigartig. Es geht Euch - und das ist neu - um die Verbesserung der Mindestbesetzung, die Gesundheitsförderung und die Ausbildungsqualität. Ihr seid Vorreiter einer bundesweit neuen Tarifbewegung für Gesundheitsschutz, gegen prekäre Beschäftigung. (.) Wir hoffen, dass Ihr in diesem Arbeitskampf einen Erfolg auf ganzer Linie erzielt. Mit Eurem Konzept eines "Betten- und Stationsschließungsstreiks" habt Ihr es geschafft, erstmals 50 Prozent der Betten, viele wichtige Stationen und 90 Prozent der OPs lahmzulegen und habt die Charité so zu schnellen Zugeständnissen gezwungen. Ihr habt hier eine Vorbildfunktion für andere Krankenhäuser übernommen. Wir wünschen Euch und den Patientinnen und Patienten vollen Erfolg." Die Linke im Bundestag vom 05.09.2012 IX. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Charite > "Vitamin C" - Das Betriebsflugblatt der Sozialistischen Arbeiterstimme an der Charité Rostock-Lichtenhagen: Gestern hetzen und heute heucheln Ausgabe von Vitamin C vom 30.08.2012 X. Branchen > Dienstleistungen: Einzelhandel > Schlecker > Die Schleckerinsolvenz 2012 Masseunzulänglichkeit: Konsequenzen für ehemalige Schlecker-Beschäftigte "Die Feststellung des Ulmer Amtsgerichts über die Masseunzulänglichkeit hat weitreichende Folgen für die ehemaligen Schlecker-Beschäftigten, denen nun auch die letzte Hoffnung auf eine finanzielle Entschädigung genommen ist", fasste Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied für den Handel der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die rechtliche Situation der Betroffenen zusammen. Die Ansprüche auf Abfindungen, wie der ausgehandelte Sozialplan sie vorsieht, sind sogenannte Altmasseverbindlichkeiten. Das bedeutet für die Tausenden von Menschen, dass sie - wenn überhaupt - nur mit einer sehr geringen Abfindung rechnen können, wobei der Auszahlungszeitpunkt noch nicht feststeht." Pressemitteilung von ver.di vom 05.09.2012 XI. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Nachrichten aus diversen Unternehmen im Groß- und Einzelhandel: Amazon: Angst und miese Arbeitsbedingungen Amazon-Mitarbeiter in Rheinberg fordern einen Betriebsrat "Wieder machen unzufriedene Amazon-Mitarbeiter in NRW ihrem Ärger Luft. Die Gewerkschaft Verdi und Angestellte des Internet-Versandhandels fordern einen Betriebsrat in der Rheinberger Niederlassung. Einige Verbesserungen für die Mitarbeiter habe es bereits gegeben." Artikel von Elena Zay auf DerWesten vom 05.09.2012 XII. Branchen > Dienstleistungen: Öffentlicher Dienst Warnstreik der Lehrer: Schüler in Sachsen haben frei Trotz der guten PISA-Ergebnisse wird das Bildungswesen in Sachsen kaputt gespart. So sehen das die Lehrer in Sachsen. Und wollen das verhindern. Artikel von Michael Bartsch in der TAZ vom 07.09.2012 . Siehe dazu die Seite der GEW-Sachsen XIII. Branchen > Medien u. IT > Siemens: Siemens und IG Metall: IG Metall im Bruderkampf um Siemens IG Metall: Doppelt hält besser - Gewerkschaft tritt für Aufsichtsratswahlen bei Siemens mit zwei Listen an Weil zu große Arbeitgebernähe vermutet wird, tritt bei Siemens eine alternative IG-Metall-Liste zu den Aufsichtsratswahlen an. Ab Herbst droht Beschäftigten massiver Stellenabbau. Artikel von Rainer Balcerowiak im Neues Deutschland vom 07.09.2012 . Aus dem Text: "(.) Bei der IG Metall hängt wieder einmal der Haussegen schief. Zur Wahl der Beschäftigtenvertreter für den Aufsichtsrat des Siemens-Konzerns am 25. September treten zwei konkurrierende Listen der Gewerkschaft an. Es geht um sechs Sitze in dem 20-köpfigen Gremium. Zehn Mitglieder werden von Siemens bestimmt, drei Mandate von der IG Metall-Führung. Ein Sitz wird von den leitenden Angestellten des Konzerns besetzt. Da sich die Gremien der Gewerkschaft nicht auf eine gemeinsame Liste verständigen konnten, werden einige Betriebsräte, vor allem aus der Region Erlangen, den 1300 Delegierten der gesamten deutschen Konzernbelegschaft einem eigenen Wahlvorschlag präsentieren. An der Spitze dieser Liste steht der Betriebsratsvorsitzende des Siemens-Energiesektors in Erlangen, Hans-Jürgen Hartung. Er gehört bereits jetzt dem Aufsichtsrat an, wurde aber bei der Aufstellung der »offiziellen« IG-Metall-Liste trotz ausdrücklicher Unterstützung seiner Betriebsratskollegen nicht mehr berücksichtigt. Bei Siemens ist die innergewerkschaftliche Konkurrenzkandidatur ein Novum, besonders in der Automobilindustrie gab es bereits des öfteren alternative Listen, die sich in der Regel gegen den »Kuschelkurs« alteingesessener Betriebsräte mit den Geschäftsführungen wandten. Bislang reagierte die Gewerkschaftsführung recht rigide auf derartige Initiativen. Es kam zu diversen Ausschlussverfahren." XIV. Branchen > Sonstige Industrie > Elektro- und Metallzulieferer Sick? Organize! FAU Freiburg unterstützte selbstorganisierten Arbeitskampf bei der Sick AG in Waldkirch "Die Sick AG ist ein Vorzeigeunternehmen, dotiert mit mehreren Preisen und Auszeichnungen und einer der weltweit führenden Hersteller von Sensoren für die Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation mit über 5.000 Beschäftigten, davon über 1.000 am Hauptsitz in Waldkirch. Seit Jahren rumort es bei den Transportbeschäftigten des Logistik-Zentrums. Der innerbetriebliche Transportbereich hat eine hohe Verantwortung und spielt eine wichtige Rolle im gesamten Produktionsablauf des Unternehmens. Eine der Hauptaufgaben der Transporteure ist es, die kommissionierten Materialien und Waren, die bereitgestellt werden, innerhalb des Betriebes in die Produktionsbereiche zu liefern. Sie legen im Schnitt täglich zwischen zehn und 15 Kilometern pro Mitarbeiter zu Fuß zurückgelegt. Das betrifft aktuell neun Transporteure. Aufgrund des in den letzten Jahren erhöhten Leistungsdrucks, ständig steigender Arbeitsdichte und einer damit verstärkten Arbeitsbelastung, begannen die ArbeiterInnen im Jahr 2010, die Forderung auf eine Anhebung der Löhne von Entgeltgruppe 2 auf Gruppe 3 des Entgeltrahmentarifvertrags der IG Metall zu stellen. Im September 2011 konnten die Forderungen durchgesetzt werden." Artikel von Stephan Waldberg in Direkte Aktion 212 - Juli/August 2012 . Siehe dazu:
XV. Internationales > Südafrika > Arbeitskämpfe: Das Massaker in der Lonmin-Mine Kein Frieden in Sicht. Südafrika: Minenkonzern und Gewerkschaft beschließen Ende des Ausstands. Streikende Kumpel unterzeichnen Abkommen nicht „Zumindest die Börse hat der Friedensvertrag von Marikana Ende vergangener Woche überzeugt. Um sechs Prozent stiegen die Aktien des Minenbetreibers Lonmin, des drittgrößten Platinproduzenten der Welt, noch am gleichen Tag. Nach mehr als einer Woche Verhandlungen hatten sich die NUM, Südafrikas größte Bergarbeitergewerkschaft, und die kleinere Solidarity, zu Apartheidzeiten Gewerkschaft der Weißen, am Donnerstag mit dem Bergwerkbetreiber auf eine Wiederaufnahme der Arbeit und völligen Gewaltverzicht geeinigt. (…) Die militante, jüngere Bergarbeitergewerkschaft AMCU und die Vertreter der nicht gewerkschaftlich organisierten Kumpel weigerten sich, das Abkommen zu unterschreiben. Die NUM wiederum hat den Kontakt zu den seit vier Wochen streikenden Arbeitern, von denen vor drei Wochen 34 bei der brutalsten Polizeiaktion seit Ende der Apartheid erschossen worden waren, längst verloren…“ Artikel von Christian Selz in junge Welt vom 10.09.2012 XVI. Internationales > China > Arbeitsbedingungen Gastarbeiter in China: Nordkorea vermietet sein Volk Sie sind gehorsam, billig und leidensfähig: Immer mehr Nordkoreaner werden als Gastarbeiter nach China geschickt. Ihre Einkünfte kassiert das Kim-Regime in der Heimat. Artikel von Bernhard Bartsch in der Frankfurter Rundschau vom 07.09.2012 . Siehe dazu:
XVII. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe: Sardinien: Kumpel verschanzen sich mit Sprengstoff Schicht im Schacht Die Kohlekumpel in Sardinien sind nicht die einzigen, die um ihre Arbeitsplätze in der von Deindustrialisierung und Krise betroffenen italienischen Region kämpfen. Artikel von Catrin Dingler in der Jungle World vom 06.09.2012 . Aus dem Text: „Fernab der touristischen Traumstrände hat im Südwesten Sardiniens der Nachsommer mit einem spektakulären Arbeitskampf begonnen. Etwa 50 Minenarbeiter der Bergbaugesellschaft Carbosulcis riegelten vergangene Woche die Zufahrtswege zur Kohlegrube Nuraxi Figus ab und verbarrikadierten sich in einem knapp 400 Meter unter der Erde liegenden Stollen. Seither wechselt sich die Belegschaft mit dem Streikdienst unter Tage ab. Im besetzten Streckenabschnitt befindet sich auch das Sprengstofflager. In der ersten Aufregung drohten die Streikenden, sie seien zu jeder »verrückten Tat« bereit. (…) Jede langfristige, strukturpolitische Investitionsentscheidung für das Kohlebergwerk hat Montis Übergangsregierung dagegen erst einmal vertagt, bis auf weiteres soll die Mine weiterbetrieben werden. Die Kohlekumpel haben daraufhin am Montag nach einer mehrstündigen Vollversammlung beschlossen, ihren Streik auszusetzen. Sie kündigten aber an, in Alarmbereitschaft zu bleiben.“ XVIII. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe Rebellion der unsichtbaren Sklaven „Migrantische Landarbeiter in Italien beginnen mit Streiks für ihre Rechte zu Kämpfen XIX. Internationales > Portugal > Portugal in der Krise Portugal verkündet neue Sozialkürzungen Die Sozialversicherungsabgaben der Arbeitnehmer werden angehoben, zusätzliche Monatsgehälter werden gestrichen: Portugal muss sparen, um sein Defizitziel zu erreichen. Ministerpräsident Passos Coelho hat jetzt neue Maßnahmen vorgestellt. Meldung im Spiegel vom 07.09.2012 . Aus dem Text: „(…) Man werde unter anderem 2013 die Sozialversicherungsabgabe der Arbeitnehmer von elf auf 18 Prozent erhöhen, sagte Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Freitagabend. Zur Bekämpfung der Rekordarbeitslosigkeit von 15,7 Prozent wird im Gegenzug der Beitrag der Arbeitgeber zur Sozialversicherung von 23,75 auf 18 Prozent gesenkt. Wie bereits dieses Jahr schon gültig, wird es auch 2013 kein 13. und 14. Monatsgehalt für Rentner des privaten Sektors und des öffentlichen Dienstes geben, sagte Passos. Die Beamten müssten im kommenden Jahr auf ein Monatsgehalt verzichten…“ XX. Internationales > Griechenland Rechtsextreme greifen an: Chryssi Avgi beansprucht das Recht für Polizeiaufgaben "Wir kamen um das Fest der Jungfrau zu ehren. Gleichzeitig sahen wir, dass es zahlreiche illegale Einwanderer ohne Papiere gab. Wir haben dies der Polizei gemeldet und als Chryssi Avgi das gemacht, was wir machen mussten", sagte Giorgos Germenis, Parlamentsabgeordneter der Chryssi Avgi am Freitagabend in Rafina bei Athen. Vorher hatte der auch unter seinem Künstlernamen als "Kaiadas" bekannte Death-Metal-Rockmusiker gemeinsam mit dem Abgeordneten Panagiotis Iliopoulos und zusammen mit einem einheitlich in Parteikluft gekleideten Stoßtrupp zahlreiche Verkaufsstände beim Jahrmarkt um die Kirche herum aufgemischt. Der Parteitrupp kontrollierte die Aufenthaltspapiere der Verkäufer und überprüfte, ob diese auch die erforderliche Verkaufsgenehmigung besaßen. Seitens der Polizeibehörde, die zum Zeitpunkt der "Kontrollgänge" der Chryssi Avgi nicht eingriff, wurde eine Untersuchung wegen Amtsanmaßung und Sachbeschädigung gegen die durch parlamentarische Immunität geschützten Abgeordneten eingeleitet…“ Artikel von Wassilis Aswestopoulos aud Telepolis Politik-News vom 09.09.2012 XXI. Internationales > Griechenland > Schuldenkrise Wie die Troika arbeitet "Die Troika ist wieder in Griechenland. Für die Eurozone ist das eine gute Nachricht - schließlich soll der Abschlußbericht die unübersichtliche Lage klären und bei der Entscheidung über den "Grexit" helfen. Solange die Troika in Athen ist, so die Hoffnung, passiert gar nichts. Doch für die Griechen sieht die Sache ganz anders aus. Die "Men in Black" verbreiten schon wieder Angst und Schrecken - jetzt wollen sie die Arbeitsgesetze abschaffen. Griechenland soll die Sechs-Tage-Woche einführen, den Mindestlohn kürzen, die Lohnnebenkosten drastisch senken und die Gewerkschaftsrechte weiter abbauen. Das steht in einem vertraulichen Arbeitspapier der Troika, aus dem der Blog "Keep Talking Greece"" zitiert. Ich habe mir eine englische Fassung besorgt und dokumentiere hier, wie die Vertreter von EU, EZB und IWF arbeiten…“ Artikel von Eric B. vom 6 September 2012 in seinem Blog "Lost in Europe" Länger arbeiten! Für noch weniger Geld! YEAH! Warum Sie, werte Zuseher, Mitschuld an der Euro-Krise haben „Die berüchtigte Troika übermittelt den Griechen ein neues "Reform"-Diktat: Verlängerung der täglichen Arbeitszeit. Abschaffung der 5-Tage-Woche. Einführung der 6-Tage-Woche. Damit Griechenland wieder "konkurrenzfähig" wird. Konkurrenzfähig zu seinen Wirtschaftspartnern. Denn "Konkurrenzfähigkeit" ist ja kein absoluter Wert, sondern nur ein relativer…“ Kommentar von Robert Misik in Der Standard online vom 9. September 2012 XXII. Internationales > Griechenland > Schuldenkrise > Widerstand und Streiks gegen die Krise Den Menschen ein Gefühl ihrer Macht geben Griechenland Die Linksallianz Syriza wollte lange vom Regieren nichts wissen. Nun stimmt sie sich doch darauf ein, möglichst bald die Geschicke des Landes zu leiten. Artikel von Hilary Wainwright in Freitag online vom 08.09.2012 . Aus dem Text: “…Der Zusammenbruch der alten politischen Ordnung hat auch die Gewerkschaften radikalisiert, die eng an Parteien wie die Pasok, die Kommunisten der KKE oder Nea Dimokratia gebunden waren. Welche Konsequenzen dies für den Aufbau tatsächlich unabhängiger Gewerkschaften haben wird, ist momentan noch offen. Es lässt sich allerdings nicht ausschließen, dass eine starke gewerkschaftliche Basis ihrerseits Syriza radikalisieren könnte, sollte die Allianz einmal die Regierung stellen oder daran beteiligt sein. Auf jeden Fall zeigt Syriza exemplarisch, wie sich eine Politik der sozialen Bewegungen mit einem disziplinierten Eingriff ins politische System verbinden lässt, um dadurch Rechte zurückzuerobern, die bei etablierten Parteien heute als durchaus verzichtbar gelten. Wenn dieses Beispiel, das unter den Bedingungen extremer sozialer Auszehrung stattfindet, Schule macht, kann dies die politische Topografie Europas verändern.„ Der Text ist im Original (in voller Länge!) unter dem Titel "Greece Shines a Light" in der August-/September-Ausgabe von Red Pepper erschienen Flucht vor dem Sparregime „Zu Hause ohne Jobchance: In München haben griechische Erzieherinnen ihre Arbeit aufgenommen
Entweder wir kämpfen oder wir verhungern Die Lehrerin ARGIRO BADUVA und ALKISTIS TSOLAKOU, Software-Ingenieurin, waren zehn Tage lang Gäste der der DGB-Jugend Hessen-Thüringen, berichteten auf Veranstaltungen über die Lage in Griechenland. Mit den beiden jungen Gewerkschafterinnen sprach Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 07.09.2012 . Aus dem Text: „(…) [Frage:] Was ist Ihre Botschaft an die europäische Gewerkschaftsbewegung? Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |