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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Montag, 17. Oktober 2011: I. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Aktionen > Initiativen der Linken zur Finanz- und Wirtschaftskrise: 15. Oktober 2011 Weltweite Proteste gegen Macht der Banken und für echter Demokratie: Mehr als 40.000 bei Demonstrationen in Deutschland „+ 8000 bei Kundgebung in Frankfurt / Berlin 10.000 / Köln 1.500 / München 1.000 / Bochum 400 / Hamburg 5.000 / Leipzig 2.500 + / Stuttgart 3.000 / Brüssel 6.000 +
II. Diskussion > Gewerkschaften > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > IGM > IG 22. Gewerkschaftstag Gewerkschaftstag der IG Metall geschlossen: Für regulierte Märkte, faire Arbeit und Perspektiven für Junge „Der 22. Ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall ist zu Ende. Die 481 Delegierten beschlossen die Linien der nächsten vier Jahre: Perspektiven für junge Menschen, eine faire Ordnung auf dem Arbeitmarkt, flexible Altersübergänge und ein solidarisches, soziales Europa. Die Interessen junger Menschen werden in den nächsten vier Jahren im Fokus der IG Metall stehen. Dies haben die 481 Delegierten des 22. Ordentlichen Gewerkschaftstags in Karlsruhe beschlossen. Junge Menschen brauchen echte Perspektiven statt schlechter, unsicherer Jobs oder gar Arbeitslosigkeit. Dies will die IG Metall bei der nächsten Tarifrunde in der Metallindustrie im Frühjahr anpacken: Sie fordert die Übernahme der Ausgebildeten in feste Jobs. Zugleich will die Gewerkschaft ihre Kampagne für eine Eindämmung der Leiharbeit fortsetzen. Zudem will sie gegen Werkverträge vorgehen. Außerdem kündigte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, zum Abschluss des Kongresses an, dass die IG Metall auch eine Kampagne für flexible Altersübergänge starten werde. "Die Rente mit 67 ist ein Skandal", kritisierte Wetzel…“ Meldung bei der IG Metall vom 15.10.2011 Auf Kurs gebracht Gewerkschaftstag der IG Metall: »Karlsruher Erklärung« zur Krise in Europa verabschiedet. Solidarität mit Beschäftigten der Schuldnerstaaten bekräftigt. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 15.10.2011 . Aus dem Text: „… Konkret spricht sich die IG Metall für eine demokratisch legitimierte europäische Wirtschafts- und Finanzregierung aus, »die Korridore der Einnahmen- und Ausgabenpolitik sowie Vorgaben für die Verschuldung der Euro-Staaten vereinbaren und durchsetzen kann«. Gleichfalls sollen gerechte Besteuerungskorridore für alle EU-Staaten festgelegt werden, »insbesondere in der Unternehmens- und Einkommensbesteuerung und auch in der Besteuerung hoher Vermögen und Erbschaften«. Die Eindämmung des Niedriglohnsektors soll das soziale Europa festigen, ein europäischer Solidarpakt in Bildung, Forschung und Entwicklung dessen wirtschaftliche Dynamik fördern. Die Mitbestimmung in Betrieb und Unternehmen will die IG Metall »als Gegengewicht gegen die Shareholder-Interessen« ausweiten. Zudem fordert die Gewerkschaft eine Finanztransaktionssteuer sowie die vollständige Haftung der Finanzmarktakteure für ihre Geschäfte mittels eines »Spekulationssicherungsfonds«…“ Merkel auf Gewerkschaftstag der IG Metall: Lob fürs Maßhalten Die Bundeskanzlerin bedankt sich bei der IG Metall für die gute Zusammenarbeit in der letzten Wirtschaftskrise. Ansonsten liegt man weit auseinander. Artikel von Eva Völpel in der TAZ vom 14.10.2011 . Aus dem Text: „Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Gewerkschaft für ihr Maßhalten in der zurückliegenden Wirtschaftskrise gelobt. Als erstes Industrieland habe Deutschland ein Produktionsniveau wie vor der Krise erreicht. "Das haben Wirtschaft, Gewerkschaften und die Politik gemeinsam geschafft. Die Sozialpartnerschaft in Deutschland hat sich in Zeiten der Krise bewährt", sagte Merkel vor rund 480 Delegierten in Karlsruhe, wo die IG Metall noch bis Samstag ihren Gewerkschaftstag abhält…“ III. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > EU und die Finanzkrise: Gewerkschaften sprechen sich für Euro aus. Ja zu Europa, ja zum Euro Ende September haben die Chefs von acht Einzelgewerkschaften in einer Anzeige „Ja zu Europa! Ja zum Euro!“ die Abgeordneten des Bundestages aufgerufen, dem erweiterten Euro-Rettungsschirm zuzustimmen. Wir veröffentlichen die Briefe von 3 KollegInnen an Frank Bsirske. Nebenbei sei bemerkt, dass ALLE Vorsitzenden von Einzelgewerkschaften diese Anzeige unterschrieben haben. Insofern ist es allemal sinnvoll, dazu zu ermuntern auch die Vorsitzenden von GEW, IGM, NGG, EVG usw. anzuschreiben...
IV. Diskussion > Wipo > Gesundheitswesen > Gesundheitswesen - Gesetzesvorlagen und Reformen Pflege: Buntenbach fordert Fahrplan von Gesundheitsminister Bahr „DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach hat die Bundesregierung aufgefordert, endlich Vorschläge zur Reform der Pflegeversicherung auf den Tisch zu legen. Auf einer Veranstaltung des DGB in Berlin, an der auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr teilnahm, erklärte Annelie Buntenbach: „Die Koalition hat schon zu viel Zeit verstreichen lassen. Es liegen immer noch keine Eckpunkte für die Pflegereform vor, stattdessen möchte Herr Bahr den Pflegebeirat noch einmal zehn Monate über die Details brüten lassen.“…“ Pressemitteilung des DGB vom 13.10.2011 . Siehe dazu:
V. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Arbeitsamt und Arbeitszwang > Alltägliche Schikanen Recherchen: Kooperation Jobcenter und Behindertenwerkstätten - Werden Hartz IV Bezieher in Behindertenwerkstätten eingewiesen? „Die Initiative „Anwälte gegen Hartz IV“ berichtet, dass eine Geschäftsführerin einer Behindertenwerkstatt bestätigte, dass Bezieher des SGB II in Behindertenwerkstätten per Androhungen von Kürzungen des Arbeitslosengeldes II in Behindertenwerkstätten eingewiesen werden. So schreibt die Initiative: „Wenn ein Bürger von einem Jobcenter zum Medizinischen Dienst geschickt wird und ihm "Teilhabe am Arbeitsleben" bescheinigt wurde, ist es Jobcentern prinzipiell möglich, ihn mit Hilfe von Sanktionsandrohungen in Behindertenwerkstätten einzuweisen. Ärzte des Medizinischen Dienstes der Arbeitsagentur sind laut Bundestag, Gerichtsentscheidung und Pressemeldungen keine Vertrauensärzte. Behindertenwerkstätten zahlen keinen regulären Arbeitslohn, sie dürfen Bürger an profitorientierte Fremdfirmen verleihen, Bürger können den Sozialhilfestatus durch Arbeitsleistungen gar nicht verlassen. Laut Internetrecherchen könnte es ausreichend sein, im Protest, weil Bürger nicht als Schlachtergehilfe arbeiten will, laut geworden zu sein, oder Angst vor einem erneuten Bandscheibenvorfall geäußert zu haben. Laut UN dürfte es Behindertenwerkstätten auch nicht für Schwerbehinderte geben, weil kein regulärer Arbeitslohn gezahlt wird.“ Eine Rechtsanwältin eines Integrationsverbandes sagte, es existiere in den Hartz IV Behörden eine entsprechende interne Dienstanweisung, „die von Fallmanagern missbraucht werden können“. Der Verein „Anwälte gegen Hartz IV“ will nun weiter recherchieren, um konkrete Anhaltspunkte für diese unglaublichen Vorfälle zu ermitteln. Daher an alle Leser und Betroffene die Fragen: 1. Wer kennt den genauen Wortlaut dieser ominösen Dienstanweisung? 2. Wer wurde in Jobcentern zum Medizinischen Dienst geschickt, bedroht und gegen seinen Willen in eine Behindertenwerkstatt eingewiesen? Betroffene oder Sachbearbeiter wenden sich an: mail@anwaelte-gegen-hartz4.de VI. Branchen > Medien und IT > Verschiedenes aus den Medien: Tarifkonflikt beim Schwarzwälder Boten
VII. Branchen > Medien u. IT > Nokia „Kein Karawanen-Kapitalismus“ – Deutschland-Chef von Nokia verteidigt Schließungen Michael Bültmann, Deutschland-Chef von Nokia, verteidigt den umstrittenen Rückzug aus Bochum. Auch für die Schließung des Werks in Rumänien gebe es gute Argumente, sagt er im Gespräch mit DerWesten. Artikel von Ulf Meinke auf DerWesten vom 15.10.2011 VIII. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Arbeitskämpfe > Charite: Erneuter Streik der CFM-Beschäftigten der Charite
IX. Branchen > Dienstleistungen Allgemein Ausbeutung von Hausangestellter Sklavenarbeit beim Diplomate „Sie schuftete 18 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, wurde misshandelt und gedemütigt. Der Fall einer bei einem saudischen Attaché angestellten Indonesierin beschäftigt derzeit ein Gericht in Berlin. Bei dem Verfahren geht es um Lohn und Schmerzensgeld, aber auch um die Frage, was schwerer wiegt: diplomatische Immunität oder Menschenrechte?...“ Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 12.10.2011 X. Branchen > Sonstige > Fahrzeugbau > Airbus Airbus und Gewerkschaft fast einig über Zukunftstarifvertrag: Kompromiss soll am Mittwoch in Hamburg vorgestellt werden „Im Konflikt um den Zukunftstarifvertrag für die 16 600 Beschäftigten von Airbus in Deutschland gibt es eine grundsätzliche Einigung. Das bestätigten am Freitag die IG Metall Küste und der Hamburger Betriebsratsvorsitzende Jan-Marcus Hinz dem Abendblatt. "Beide Seiten hätten sich "deutlich aufeinander zubewegt", hieß es dazu beim Flugzeugbauer Airbus. "Wir werden am kommenden Mittwoch noch einmal im Hamburger Airbus-Werk verhandeln und wollen am Nachmittag ein Eckpunktepapier vorstellen", sagte Heiko Messerschmidt, der Sprecher der IG Metall Küste, dem Abendblatt. Weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer wollten sich aber zu den Inhalten der Vereinbarung äußern…“ Meldung im Hamburger Abendblatt vom 15.10.2011 XI. Branchen > Auto: GM/Opel > allgemein Rechtswidrige Lohnzuschläge: Opel schmiert seine Betriebsräte Bis zu 1500 Euro Zulage zahlt der Autobauer an Betriebsräte jeden Monat - einfach so. Wer sich mit Betriebsratschef Klaus Franz gutstellt, bekommt noch mehr. Artikel von Melanie Amann in der FAZ vom 15.10.2011 . Aus dem Text: „Viele Deutsche dürften Klaus Franz für den Chef von Opel halten. Er ist zwar nur Betriebsratsvorsitzender und erster Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat. Aber in der heißen Phase der Opel-Krise, als der Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hieß und alles über Staatshilfe für Opel stritt, da funkte der schnauzbärtige Klaus Franz auf allen Kanälen. Er war das Gesicht von Opel, ohne ihn ging nichts. In dieser Zeit muss sich der offizielle Opel-Sprecher den Satz angewöhnt haben: „Ich habe der Aussage von Herrn Franz nichts hinzuzufügen.“ Ohne Franz geht auch heute nichts in Rüsselsheim. Wenig bekannt ist aber, wie viel Macht der Betriebsratschef über Lohn und Gehalt seiner Mitstreiter hat. Über die Jahre haben Opel-Management und Betriebsrat ein Entlohnungssystem geschmiedet, das mit der gesetzlichen Idee ehrenamtlicher Betriebsratsarbeit wenig zu tun hat. Nicht nur zahlt Opel Betriebsräten rechtswidrige Lohnzuschläge. Klaus Franz regelt ihre gesamte Vergütung, nach dem Prinzip Selbstbedienungsladen..."
XII. Branchen > Chemische Industrie > Bayer > USA BAYER-Werk Berkeley: Belegschaft erkämpft verbesserten Tarifvertrag „Die Belegschaft des amerikanischen BAYER-Werks in Berkeley hat nach monatelanger Auseinandersetzung einen deutlich verbesserten Tarifvertrag durchgesetzt. Neben jährlichen Gehalts-Steigerungen von 3,1% über einen Zeitraum von vier Jahren wurde eine Sicherung der Arbeitsplätze sowie eine Begrenzung der Krankenversicherungskosten auf 18% des Gehalts erreicht. Von der Regelung profitieren 420 Mitarbeiter. Ein erstes Angebot von BAYER war von der Belegschaft mit großer Mehrheit abgelehnt worden…“ Presse Info der Coordination gegen BAYER-Gefahren vom 14. Oktober 2011 XIII. Internationales > Frankreich > Politik und Wirtschaft Leichen im Fluss - Am diesjährigen 17. Oktober jährt sich das vielleicht größte rassistische Staatsverbrechen in Westeuropa nach 1945 zum fünfzigsten Male "Ein Staatsverbrechen findet seine späte Anerkennung. Noch nie sprach man in Frankreich so viel von dem Polizeimassaker an rund 300 Menschen, das mitten in Paris stattfand und sich an diesem Montag, den 17. Oktober zum fünfzigsten Mal jährt. Über das größte Massaker an Demonstranten, das jemals in Westeuropa nach 1945 stattfand und mehr Tote forderte als die Schüsse auf dem Tian An Men-Platz in Peking 1989. Seitdem die etablierten Linksparteien seit Ende September 11 zum ersten Mal in der Geschichte der Fünften Republik eine Mehrheit im Senat - dem parlamentarischen „Oberhaus“ - errungen haben, sind neue Initiativen zur Anerkennung des Mords an mutmaßlich etwa 300 Nordafrikanern geplant. Der frisch gewählte sozialistische Senator David Assouline kündigte am 10. Oktober 11 auf einer Veranstaltung in einem stark überfüllten Pariser Kabarettsaal an, er werde sich dafür einsetzen, dass der Senat eine Gedenkplakette an der Seinebrücke von Saint-Michel anbringe, wo viele der Toten an jenem 17. Oktober 1961 in den Fluss geworfen wurden…“ Artikel von Bernard Schmid vom 17.10.2011 François Hollande ist Kandidat: Ein Personenwechsel im Präsidentenamt zeichnet sich ab - kein grundlegender Politikwechsel „Habemus candidatam : Am gestrigen Sonntag Abend stieg bei der größten Oppositionspartei in Frankreich weißer Rauch auf. Nunmehr steht fest, wer die französische Sozialdemokratie bei den Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2012 als Herausforderer des Amtsinhabers Nicolas Sarkozy vertreten wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde dabei gleichzeitig auch über die Person des künftigen Präsidenten Frankreichs entschieden. Denn dass Sarkozy im kommenden Jahr wiedergewählt wird, gilt derzeit als äußerst unwahrscheinlich…“ Artikel von Bernard Schmid vom 17.10.2011 Mit liebem Gruss, Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |