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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Dienstag, 10. Mai 2011: I. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Gewerkschaften als Arbeitgeber > Schließung der DGB- Tagungsstätte Hamburg-Sasel und Starnberg Zur beabsichtigten Schließung der DGB-Bildungsstätten in Hamburg-Sasel und Niederpöcking (Starnberger See): Fragen des „labournet“, Antworten der NGG und Kommentare des VGB „Kurz nach dem 1. Mai 2011 veröffentlichte labournet ein bemerkenswertes Interview mit der Gewerkschaft NGG über deren Rolle als „Hausgewerkschaft“ in den von Schliessung bedrohten DGB-Bildungsstätten Niederpöcking und Sasel. Der VGB (www.dervgb.de) kommentiert die NGG-Antworten auf die labournet-Fragen wie folgt:…“ Die komplette Datei inklusive der Fragen, der Antworten der NGG und der Kommentare vom VGB - Verband der Gewerkschaftsbeschäftigten vom 09.05.2011. Aus dem Text: „(…) Kommentar VGB: Wie „unabhängig“ und „gegnerfrei“ die NGG in Bezug auf den Bildungswerks-Eigner DGB tatsächlich ist, beweist sie selber durch ihr in diesem Konflikt im zweifachen Wortsinne moderates Verhalten. Statt den Arbeitgeber DGB – Bildungswerk ernsthaft, z.B. durch Forderung eines Sozialtarifvertrags und ggfs. Streikmaßnahmen dafür wirklich unter Druck zu setzen, gibt es lediglich papiernen Protest. Von wirklichem Biss der NGG gegenüber dem DGB-Bildungswerk ist nichts zu verspüren. Viel dagegen vom Verständnis für die „Verknappung der finanziellen Möglichkeiten des DGB.“ Ein altes Sprichwort lautet: „Jammern ist das Hohelied des Kaufmanns.“ Dass die Geschäftsführung des Bildungswerkes und dessen Eigner, der DGB, in diesem Falle jammern, ist normal. Dass die NGG, die doch eigentlich mit den und für die betroffenen Bildungswerk-Beschäftigten den gewerkschaftlichen Kampf gegen die Schließungsabsichten führen sollte, in dieses Jammern mit einstimmt und ins gleiche Horn wie der DGB tutet, ist fatal. Fazit: Wenn Gewerkschaftsbeschäftigte sich darauf verlassen, dass Gewerkschaften auch als Arbeitgeber ihre Arbeitnehmerinteressen vertreten würden, sind sie verlassen.“ II. Branchen > Medien u. IT > Nokia Massenentlassungen bei Nokia „Nokia bestreitet einen beträchtlichen Teil des finnischen Exports und ist zum Symbol des neuen Finnland geworden, jenseits des Lieferanten von Holz und Papier. Nun steht Nokias neuer Vorstandsvorsitzende, Stephen Elop, vor der Aufgabe, die Kosten um eine Milliarde Euro zu senken. 4000 Beschäftigte in Finnland, Dänemark und Großbritannien sollen entlassen werden…“ Artikel von Andreas Knudsen im Neues Deutschland vom 06.05.2011 III. Branchen > Auto: VW > VW Brasilien Arbeiter bei Volkswagen im Werk im Bundesstaat Paraná streiken „Die Arbeiter beim Volkswagen-Konzern im Werk in São José dos Pinhais in Curitiba im südbrasilianischen Bundesstaat Paraná haben am Donnerstag Vormittag (Ortszeit) einen zunächst bis Montag befristeten Streik beschlossen. Dies berichtet die brasilianische Tageszeitung Folha de São Paulo am Donnerstag. Demnach beschloss die Belegschaft des Werks auf einer Betriebsversammlung der 5.600 Mitarbeiter bis zur nächsten Versammlung am Montag zu streiken…“ Meldung auf amerika21 vom 06.05.2011 IV. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik (Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik) > Lohnarbeit ganz umsonst > Bürgerarbeit BIAJ-Materialien: Öffentlich geförderte Beschäftigung im Rechtskreis SGB II und „Bürgerarbeit“ – Bestand der geförderten Beschäftigten im Bund und in den Ländern: Januar 2009 bis April 2011 „Diese Materialien ergänzen und aktualisieren die BIAJ-Materialien vom 12. Januar 2011. Die monatlichen Bestandsdaten weichen in Folge einer zwischenzeitlich erfolgten Datenrevision durch die Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) geringfügig von den in den BIAJ-Materialien vom 12. Januar 2011 berichteten Bestandsdaten ab. Die Erläuterungen zur Finanzierung der „Ein-Euro-Jobs“ in den BIAJ-Materialien vom 12. Januar 2011 („Finanzierung aus einer Hand“ und die im Vergleich zu anderen Beschäftung schaffenden SGB II-Instrumenten geringe Belastung des SGB II-Eingliederungstitels) werden an dieser Stelle nicht wiederholt.“ Vorbemerkung zum Text bei dem Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e.V. vom 03.05.2011 . V. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik (Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik) > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Arbeitsbedingungen in der Leiharbeit/PSA Leiharbeiter besonders gefährdet: Jahresbericht der Arbeitsschutzbehörden vorgestellt - Steigende Zahl von Unfällen erwartet „Von 1,6 Millionen Berliner Erwerbstätigen starben 2010 acht bei Unfällen am Arbeitsplatz – die Hälfte von ihnen auf Baustellen. In diesem Jahr haben bereits zwei Arbeiter ihr Leben verloren. Im Jahr 2009 war die Zahl der Arbeitsunfälle im Vergleich zum Vorjahr von 31 595 auf 30 918 gesunken. Das geht aus dem Jahresbericht der Berliner Arbeitsschutzbehören hervor, den Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher gestern im Sitz der Berliner Stadtreinigung (BSR) vorstellte. (…) Der häufige Arbeitsplatzwechsel berge für die ungeübten Arbeiter ein großes Risiko. »Leiharbeiter haben das Problem der Neulinge – sie kennen die Gefahren noch nicht«, sagte Rainer Gensch vom Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit. Darüber hinaus nehme man es mit deren Arbeitsschutz nicht so genau…“ Artikel von Sonja Vogel im Neues Deutschland vom 05.05.2011 VI. Diskussion > Arbeitsalltag: Aus-Um-Weiter-BILDUNG > Ausbildung > Praktikum oder Floundering? Studie zum Berufseinstieg von Akademikern: Praktika nach Studienabschluss: Zwischen Fairness und Ausbeutung - 40 Prozent unbezahlt „Der Berufseinstieg von Hochschulabsolventinnen und -absolventen hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Ein höherer Anteil an Hochschulabsolventen insgesamt, ein allgemeiner Trend zu mehr befristeten Beschäftigungsverhältnissen und eine höhere Instabilität in vielen Arbeitsverhältnissen prägen auch ihre Situation. Praktika nach Studienabschluss sind eine Facette dieses Phänomens: Weil der von vielen Absolventen angestrebte Übergang in eine dauerhafte, finanziell abgesicherte Beschäftigung zunächst nicht gelingt, treten sie nach erfolgreichem Abschluss des Studiums erst einmal ein Praktikum an. Die Praktikanten mit Hochschulabschluss erhoffen sich berufliche Orientierung und womöglich eine Übernahme. Welche Praktika diesen Hoffnungen gerecht werden und welche nicht, wie die Absolventen ihre Situation erleben und welche Regulierungsvorschläge sie befürworten, haben Heidemarie Hecht, Absolventenforscherin an der Freien Universität Berlin, und Dr. Boris Schmidt untersucht. Die neue Studie "Generation Praktikum 2011" wurde von der Hans-Böckler-Stiftung und der DGB-Jugend gefördert…“ Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung vom 04.05.2011. Die Studie in der Kurzfassung und in der Langfassung sind dort verlinkt . Siehe dazu:
VII. Diskussion > Wipo > Finanzmärkte und Finanzpolitik > Finanzmarktkrise 2008 allg. Profiteure der Krise „Die Finanzkrise hat weltweit Vermögen in Billionenhöhe umverteilt. Die Existenz von Millionen von Menschen wurde bedroht, ihre Arbeitsplätze und ihre soziale Sicherheit vernichtet. Wie hoch die Folgelasten für die öffentlichen Haushalte schlussendlich sein werden, ist momentan noch nicht einmal absehbar. Noch viele Generationen werden an den Kosten und der Zinslast zu tragen haben. Im Jargon der Finanzmärkte hat sich das Geld einfach “in Luft aufgelöst” oder es wurde “verbrannt”. Dass diese Einschätzung falsch ist, zeigt das Beispiel des Hedgefonds-Managers John Paulson. Im letzten Jahr „verdiente“ Paulson die stolze Summe von 5 Milliarden US-Dollar – das höchste jemals bekannt gewordene Einkommen der Welt. Ein Teil dieses Geldes stammt dabei auch aus deutschen Steuergeldern, mit denen die Folgen der IKB-Pleite bezahlt werden…“ Beitrag von Jens Berger auf den Nachdenkseiten vom 4. Mai 2011 VIII. Diskussion > Wipo > GATS, Privatisierung und Gegenkämpfe allgemein Keine Privatisierung gegen Bürgerwillen Privatisierungen öffentlichen Eigentums sind trotz aller Pleiten noch immer nicht passé. Wegen klammer Kassen setzen die Kommunen noch immer auf das schnelle Geld und verscherbeln ihr Tafelsilber. Doch der Widerstand wächst – immer mehr Bürgerbegehren versuchen den Ausverkauf zu verhindern. Beitrag in klartext 17/2011 vom 05.05.2011 beim DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik vom 05. Mai 2011 IX. Internationales > China > Arbeitsbedingungen > Foxconn Besuch bei iPhone-Hersteller Foxconn: Blut am Apfel Vor einem Jahr nahmen sich mehrere Arbeiter in chinesischen iPhone-Fabriken das Leben. Was hat sich seitdem geändert? Ein Besuch. Artikel von Hannes Koch in der TAZ vom 06.05.2011 . Aus dem Text: „(…) Regelmäßige, verpflichtende Überstunden in zu hoher Zahl - das ist einer der Vorwürfe, die Kritiker wie die Organisation Sacom aus Hongkong gegenüber der Firma erheben. Louis Woo, ein enger Vertrauter des Vorstandschefs von Foxconn, streitet dieses Problem nicht ab. "Es ist richtig, dass das chinesische Arbeitsgesetz nur 36 Überstunden pro Monat erlaubt. Wir übernehmen eine Führungsrolle, um dieses Ziel umzusetzen." Woo räumt damit ein, dass die Arbeitsbedingungen bei Foxconn im Widerspruch zum Gesetz stehen - ein Umstand, den das iPhone-Unternehmen Apple in seinen Sozialstandards ausschließt. Zur Begründung führt der Manager zwei Argumente an. Einerseits sei die Nachfrage nach Foxconn-Produkten so groß, dass man gar nicht genug Leute einstellen könne. Andererseits wünschten viele ArbeiterInnen ausdrücklich, mehr zu arbeiten, damit sie mehr verdienten. 2011 werde man aber zusätzliche Beschäftigte anwerben und die Löhne weiter erhöhen, um die Zahl der Überstunden zu verringern, sagt Woo. Der Lohn eines normalen Foxconn-Arbeiters in Chengdu beträgt etwa 2.000 Renmimibi, also 210 Euro, für rund 240 Arbeitsstunden monatlich. Das macht rund 90 Euro-Cent pro Stunde. Eine Summe, die deutlich über dem staatlichen Mindestlohn liegt, den Arbeitern aber trotzdem nur ein relativ bescheidenes Leben ermöglicht und für die Gründung einer eigenen Familie kaum ausreicht…“ X. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe Hunderttausende auf der Straße: Italiens Gewerkschaftsbund CGIL protestierte mit Generalstreik gegen Wirtschaftspolitik der Regierung „In Italien wächst der Widerstand gegen Regierungschef Silvio Berlusconi. Hunderttausende Menschen legten am Freitag in zahlreichen Städten des Landes die Arbeit nieder und versammelten sich zu mehr als 100 Kundgebungen, um eine Steuerreform und Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu fordern. Zu dem Generalstreik hatte die linke CGIL, der stärkste Gewerkschaftsverband Italiens, aufgerufen, während sich die kleineren CISL und UIL dem Protest nicht anschlossen. Trotzdem erfaßte der Ausstand alle Wirtschaftsbereiche…“ Artikel von Michaela Taroni in der jungen Welt vom 07.05.2011 XI. Internationales > Portugal Aderlass in Portugal: Gewerkschaften rufen zu Generalstreik auf Noch am Dienstag hatte der geschäftsführende Regierungschef Portugals, Jose Socrates, von einem »guten Abkommen« gesprochen. Doch Details des Nothilfeplans zeigen, Portugal steht eine Rosskur bevor. Artikel von Ralf Streck im Neues Deutschland vom 06.05.2011 . Aus dem Text: „…Das Arbeitslosengeld soll statt maximal 1257 Euro höchstens noch 1048 Euro betragen. Die »Troika« weiß, dass ihre Programme die Arbeitslosigkeit (derzeit 11,1 Prozent) wie in Griechenland hochschießen lassen. Entlassungen im Öffentlichen Dienst stehen bevor, auch über die Privatisierung von Staatsbetrieben. Renten und Löhne werden nach der verordneten Lohnkürzung bis 2013 eingefroren bleiben und der Arbeitsmarkt wird flexibilisiert. Renten über 1500 Euro sollen sogar gekürzt werden. Geplant ist zudem, die Abfindungszahlungen von 30 Tagen auf zehn Tage pro gearbeitetes Jahr zu senken, um Kündigungen zu verbilligen. Knapp eine Milliarde Euro soll bei der Gesundheitsversorgung eingespart werden, während die Zuzahlungen steigen. Steuervergünstigungen bei Hypothekenkrediten werden gestrichen. Familien, die schon unter steigenden variablen Zinsen leiden, werden weiter belastet. Dadurch könnten viele Immobilienkredite faul werden. Schon jetzt fällt auf, dass Banken mit zwölf Milliarden Euro über die Nothilfe gestützt werden. Geringverdiener – der Mindestlohn liegt bei 2,5 Euro die Stunde – sind die klaren Verlierer. Denn die Preise steigen über die weitere Mehrwertsteuererhöhung erneut. Der Satz wurde zuvor auf 23 Prozent angehoben. Jetzt steigt Portugal mit 25 Prozent in die europäische Spitzengruppe zu Schweden, Norwegen und Dänemark auf. Dort liegt die durchschnittliche Sozialhilfe aber höher als 242 Euro…“ Finanzdiktat für Portugal untergräbt die Demokratie “Dieses Finanzdiktat untergräbt die portugiesische Demokratie. Nur wenige Wochen, bevor in Portugal Neuwahlen stattfinden, wird das Land vom IWF und der Europäischen Union zu rabiaten Lohn- und Sozialkürzungen sowie zur Verschleuderung öffentlichen Eigentums genötigt”, erklärt Sahra Wagenknecht zur Aushandlung eines angeblichen Rettungspakets für Portugal. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter: “Ziel dieser Politik ist es, der künftigen portugiesischen Regierung auf Jahre hinaus die Hände zu binden. Der neoliberale Kahlschlag soll als alternativlos und Protest dagegen als aussichtslos dargestellt werden. Doch Alternativen gibt es immer. Statt ein verlorenes Jahrzehnt in Kauf zu nehmen, nur damit die Ansprüche der Gläubiger befriedigt werden, sollte man (nicht nur) in Portugal für eine Befreiung vom Diktat der Finanzkonzerne und Vermögensbesitzer kämpfen. Es kann nicht sein, dass die Bevölkerung gnadenlos ausgebeutet wird, nur damit sämtliche Ansprüche der Gläubiger bedient werden können. Besser wäre es, den Schuldenberg zu reduzieren, indem man die Reichen zur Kasse bittet. Durch eine europaweite Vermögensabgabe auf alle Vermögen oberhalb von einer Million Euro könnten die EU-Staaten auf einen Schlag von einem Großteil ihrer Schulden befreit werden. Auf Kürzungen zu Lasten der Bevölkerung könnte man dann problemlos verzichten.” Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 04.05.2011 XII. Internationales > Griechenland > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe Streik auch in der Hauptsaison In Griechenlands Tourismusbranche arbeiten 60 Prozent der Beschäftigten ohne Versicherung. Die griechische Tourismus- und Gastrogewerkschaft kritisiert miese Arbeitsbedingungen in der Branche und forderte staatliche Kontrollen. Artikel von Anke Stefan im Neues Deutschland vom 06.05.2011 . Aus dem Text: „…Für die kommende Saison fordert die Gewerkschaft den Stopp der Entlassungen und die Wiedereinstellung der Saisonarbeiter aus den vorigen Jahren zu Tarifbedingungen sowie strenge staatliche Kontrollen für die Einhaltung der Tarifnormen. Zur Bekämpfung der Schwarzarbeit sollte eine Untergrenze von Angestellten je touristischem Unternehmen, abhängig von dessen Wirtschaftsleistung festgelegt werden. Den Absolventen der Schulen für Tourismus und Gastronomie sollte bei Neueinstellungen Vorrang eingeräumt werden. Nach Meinung der Gewerkschaft kann der griechische Tourismus nur so erfolgreich aus der Krise geführt werden. Zur Durchsetzung dieser Ziele ist man bei der POEEYTE bereit, notfalls auch innerhalb der Saison Arbeitskämpfe auszufechten. Diese dürften allerdings nur Gastronomieketten und Großhotels, die sogenannten Bettenburgen im Mittelmeerstaat, betreffen. Nach wie vor machen Familienbetriebe mit wenigen oder gar keinen nicht der Familie angehörenden Angestellten den Großteil griechischer Hotels und Gastwirtschaften aus. Hier tendiert der Organisationsgrad gegen null.“ XIII. Internationales > Griechenland > Privatisierung und Widerstand Der geplünderte Staat Griechenlands Gewerkschaften bekämpfen die Sparbemühungen des Staates. Sie wehren sich gegen drohende Privatisierungen, die Griechenland aus der Schuldenkrise holen sollen. Artikel von Gerd Höhler in der Frankfurter Rundschau vom 09.05.2011 . Aus dem Text: „Gestern ist Nikos Fotopoulos auf einen Schornstein geklettert, 174 Meter hoch. „Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich keine Angst hatte“, gesteht er. „Aber es musste sein, es war ein heiliger Zweck.“ Fotopoulos ist Chef der Gewerkschaftsföderation Genop beim staatlichen Stromversorger DEI. Der rot-weiß geringelte Kamin, auf den er geklettert ist, steht am Erdgaskraftwerk von Keratsini westlich Athens. Gemeinsam mit anderen Gewerkschaftern spannte Fotopoulos ein großes Spruchband an dem Schlot auf: „Billiger Strom – die DEI in Volkseigentum“…“ XIV. Internationales > Spanien > Arbeits- und Lebensbedingungen Zugriff der Banken - Soziales Drama in Spanien: Hunderttausende Familien verlieren nach dem Arbeitsplatz auch ihre Wohnungen „Im Zuge der Wirtschaftskrise in Spanien verlieren immer mehr Menschen ihre Wohnungen. Im ersten Drittel dieses Jahres stieg ihre Zahl um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Traditionell bewohnen mehr als 80 Prozent der Menschen in Spanien Eigentumswohnungen, auch weil die Kreditzinsen für den Kauf günstiger waren, als die hohen Mieten zu zahlen. Allein im vergangenen Jahr verloren nun jedoch fast 800000 Familien ihre Immobilien an die Banken. Am schlimmsten trifft es die Arbeitslosen: Etwa 2,2 Prozent haben nach dem Job auch ihren Erstwohnsitz verloren, weil sie die Hypothekenkredite nicht mehr zahlen konnten. Und selbst viele angestellte Spanier verdienen zu wenig, um die Kredite für ihre Immobilien zurückzahlen zu können. Besonders betroffen sind die Regionen Katalonien, Valencia und Murcia…“ Artikel von Elli Rötzer in der jungen Welt vom 06.05.2011 XV. Internationales > Südafrika > Gewerkschaften Pech und Schwefel Südafrikanischer Gewerkschaftsbund COSATU kritisiert regierenden ANC heftig – und bleibt ihm mangels Alternativen doch eng verbunden. Artikel von Christian Selz in der jungen Welt vom 10.05.2011 . Aus dem Text: „(…) Der südafrikanische Gewerkschaftsbund steht im Jahr seines 25jährigen Jubiläums vor einer ausweglosen Situation. Die Differenzen mit dem regierenden ANC scheinen unüberwindbar, ein alternativer Bündnispartner ist aber weit und breit nicht in Sicht. Die Gewerkschafter klammern sich daher an eine Reform des ANC von innen, die allerdings mit jedem internen Kampf um Posten, Macht und zweifelhaften Reichtum unwahrscheinlicher wird. In den Querelen um die verschiedenen Listen-Streitigkeiten ist kaum noch zu erkennen, wer in welchem Maße die viel zitierten Ideale des Freiheitskampfes verteidigt und wer den Kampf um eigene finanzielle Freiheiten zum persönlichen Ideal erklärt hat. Verläßt COSATU jetzt die Allianz, hilft das aber der offen gewerkschaftsfeindlichen Democratic Alliance (DA). Die regiert im Westkap bereits seit Jahren und hat gute Chancen, dem ANC in weiteren Provinzen empfindliche Niederlagen zuzufügen. Bleibt der Gewerkschaftsbund in der Allianz, macht er sich selbst unglaubwürdig…“ XVI. Internationales > Arabien > Die Aufstände in der arabischen Welt 2011 Wer wird die arabische Welt umgestalten - die Völker der Region oder Amerika? Die Rebellionen gehen weiter „Die politische Landkarte der arabischen Welt ist ein Flickenteppich, bestehend aus degenerierten nationalistischen Diktaturen, Klienten-Monarchien und Tankstellen des Imperiums, (Golfstaaten' genannt). Sie sind das Resultat des britischen und französischen Kolonialismus, der eine intensive Erfahrung war. Nach dem 'Zweiten Weltkrieg' änderte sich das Szenario. Nach diesem Krieg setzte ein komplexer Prozess ein, in dessen Verlauf die imperiale Macht an Amerika überging. Eine der Folgen war ein radikaler, antikolonialistischer arabischer Nationalismus, eine andere die Expansion des Zionismus. Dies alles ereignete sich - im weitesten Sinne - im Rahmen des 'Kalten Krieges'…“ Artikel von Tariq Ali, im Original bei The Guardian / ZCommunications vom 01.05.2011, übersetzt von Andrea Noll bei bei zmag XVII. Internationales > Libyen Geld, "bärtige, religiöse Männer" und viele weiße Flecken: Unklare Strategie der Nato, unklare Verhältnisse bei den Rebellen „Es ist noch immer keine klare Strategie, mit der die NATO in Libyen agiert. In Rom wurde finanzielle Hilfe für die Rebellen beschlossen, aber die Truppen Muammar Gaddafis werden weiterhin nur halbherzig angegriffen. In den Medien werden die Freiheitskämpfer von Bengasi glorifiziert, aber die NATO-Staaten scheinen von der Opposition nicht sehr überzeugt zu sein…“ Artikel von Alfred Hackensberger auf Telepolis vom 07.05.2011 XVIII. Internationales > Syrien Bestürzt über den möglichen Sturz: Syriens Diktatur zittert - und mit ihr die fünf Nachbarstaaten „Wie fiktiv die Rede vom "isolierten Syrien" ist, wird dieser Tage deutlicher denn je. Tatsächlich mischt die Diktatur bei nahezu allen Konflikten des Mittleren Ostens mit. Nun ist die Diktatur bedroht. Prompt stehen alle Konfliktparteien geschlossen - hinter der syrischen Regierung…“ Artikel von Hubertus Ecker auf Telepolis vom 09.05.2011 Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |