"Praktikanten" (14 bis 16) bauen das IPhone...
"Auftragsfertiger Foxconn hat eingestanden, in seinem Werk im chinesischen Yantai Minderjährige beschäftigt zu haben. Gegenüber Bloomberg erklärte der Konzern, bei einer internen Untersuchung auf Praktikanten zwischen 14 und 16 Jahren gestoßen zu sein, die für drei Wochen im Werk beschäftigt waren. Das chinesische Arbeitsrecht sieht allerdings für Beschäftigte ein Mindestalter von 16 vor…" - Die Meldung "Foxconn gesteht Beschäftigung Minderjähriger" bei Heise-Online vom 16. Oktober 2012
Foxconn: Apples Sündenbock in China
Der Elektronikfertiger Foxconn kommt nicht zur Ruhe. Die Skandale verstellen den Blick auf schlimmere Zustände in anderen Betrieben - und darauf, dass Apple am meisten von den Niedriglöhnen profitiert. Artikel von Christian Geinitz und Carsten Germis in der FAZ vom 13.10.2012 . Aus dem Text: ". "Es gibt viele Betriebe in China, in denen es viel übler zugeht. Über die spricht aber niemand, weil sie keine iPhones oder iPads zusammensetzen." Andererseits missfällt Crothall, dass Apple aus der ganzen Angelegenheit unbeschadet hervorgeht: "Dabei sind sie genauso schuld an der Misere wie Foxconn." Die Margen, die Apple dem Zulieferer zugestehe, seien so gering, dass Foxconn seinen Arbeiter immer mehr abverlangen müsse. Tatsächlich betrug die Umsatzrendite von Hon Hai im vergangenen Geschäftsjahr rund 1,1 Prozent. Bei Apple waren es 31. Die Verkürzung auf Apple wird Foxconn nicht gerecht. Denn fast alle namhaften Elektrokonzerne der Welt zählen zu den Kunden, etwa Hewlett Packard, Dell, Sony."
Foxconn: Es geht weiter...
"Die Bilder und Videos von den jüngsten Auseinandersetzungen der Belegschaft eines des zahlreichen Foxconn-Werken in Taiyuan im Norden Chinas mit Securities und Polizisten - von denen zunächst versucht wurde, sie als Streitigkeiten innerhalb der Belegschaft “zu verkaufen”, was aber schnell gescheitert war - sind nicht nur ein weiterer Beleg dafür, dass das “europäische” Bild vom unterwürfigen, duldsamen Chinesen eine der am wenigsten intelligenten Erfindungen europäischer chauvinistischer Propaganda ist" - so beginnt die Materialsammlung "Der andere Name für modernen Kapitalismus: Foxconn und die “I-slaves” - moderne Lohnarbeit eben..." auf der Seite des Projekts "Forum Arbeitswelten" vom 07. Oktober 2012
Hoher Druck durch iPhone 5: Streik bei Foxconn dementiert
"Der Produktionsdruck bei Apples neuem iPhone 5 sorgt für Streit beim Auftragsfertiger Foxconn. Das Unternehmen räumte am Samstag eine Auseinandersetzung zwischen Arbeitern und Qualitätskontrolleuren in einem seiner chinesischen Werke ein. Den Bericht einer Arbeitsrechtsorganisation über einen Streik mehrerer tausend Arbeiter, der die Produktion unterbrochen habe, wies Foxconn aber zurück. Der Streit sei noch am Freitagnachmittag beigelegt worden, sagte ein Sprecher der Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Samstag." Meldung in DerStandard vom 07.10.2012 . Siehe dazu:
- Update: Large-scale Strike of iPhone 5 Production Lines at Foxconn's Zhengzhou Factory
Meldung bei China Labor Watch vom 05.10.2012
Die Wahrheit über das Apple iPad
Ein Video über die Produktion von iPads bei Foxconn in Chengdu in Westchina im Jahr 2012. Der Umzug der Fabrik nach Chengdu fand in nur 80 Tagen statt. Die Arbeiter_innen arbeiteten dort in unfertigen Werkshallen unter gefährlichen Bedingungen. Es gab eine Staubexplosion, bei der mehrere Menschen getötet wurden. "Wir wachen vor den Hühnern auf, gehen nach den Hunden schlafen und wir essen schlechter als die Schweine", sagt ein Arbeiter in dem Film. Das Video bei labournet.tv (englisch | 6 min | 2012)
RIOT!
Die ersten Meldungen über erneute Auseinandersetzungen in einem Foxconn-Werk am vergangenen Wochenende, ob absichtlich oder nicht, waren vor allem dazu angetan, Verwirrung zu erzeugen - der Tenor "Schlägereien unter der Belegschaft" war eindeutig. Ganz anders klingt das in dem Überblick "After the dust has settled: Foxconn workers talk about the riot" von Jennifer Cheung am 26. September 2012 beim China Labour Bulletin: Security Leute hatten eine Arbeiterin belästigt, der die Kollegen zu Hilfe kamen - das war der Ausgangspunkt, und zunächst hatten die Kollegen versucht, offizielle Beschwerdewege einzuschlagen: Erfolglos, schliesslich ist Foxconn der absolute Großinvestor... Ein Schlaglicht auf die Situation bei Foxconn sind drei Fakten, die in dem CLB-Beitrag genannt werden: Im August hatten die etwa 80.000 Beschäftigten des Werkes Taiyuan, um das es hier geht, eine Lohnerhöhung erhalten, und täglich verlassen etwa 400-500 Beschäftigte das Werk; es werden aber auch 5-700 neu eingestellt...
Die erste etwas andere Meldung war von China Labor Watch am 24. September 2012 gekommen: "Foxconn’s Factory, Producing iPhone 5’s, Erupts in a Riot" - auch da war von Auseinandersetzungen mit sicherheitskräften die Rede - und von der besonderen Arbeitsintensität in diesem Werk wegen der aktuellen iphone Produktion.
Siehe dazu auch: Eine "Fotostrecke" vom 24. September 2012 bei molihua (der Text ist chinesisch, die Bilder nicht) - die Polizeikräfte, die den geflohenen Guards zu Hilfe kamen, hatten es auch nicht leicht...
Sowie: "Krawalle befeuern Kritik an iPhone-Hersteller" von Bernhard Zand und Nicolai Kwasniewski am 24. September 2012 bei Spiegel Online, wo es heisst: "Die Fabrik ist geschlossen, vorerst. Die 79.000 Foxconn-Arbeiter in der nordchinesischen Millionenstadt Taiyuan werden fürs Erste keine Elektronikgeräte mehr für den westlichen Markt zusammenbauen. Die Polizei ermittelt, was der Grund für die gewalttätigen Auseinandersetzungen war, an denen 2000 Arbeiter beteiligt waren und die von mehr als doppelt so vielen Polizisten beendet wurden. Mehrere Menschen wurden festgenommen, 40 zum Teil offenbar schwer Verletzte in Krankenhäuser gebracht".
The Undercover Report on How the New iPhone 5 is Made Inside Foxconn Factory
“A Chinese news agency, Shanghai Evening Post, has sent an experienced journalist to slip into the Foxconn Tai Yuan factory and pretended as a new worker, his mission is to find out how the new iPhone 5 is produced. The Chinese journalist precisely recorded his 10 days of working experience in the factory and published a dairy to disclose the inside story of manufacturing the iPhone 5. The Tai Yuan Foxconn factory is recently well-known for it’s large-scale workers strike which took place during March. Back then the factory urgently needs 20,000 more workers because Foxconn has received orders for the production of iPhone 5. The plants needs to produce 57 million iPhone 5 for each year. Apparently, the journalist only stayed inside the Foxconn factory for 10 days due to the undesirable working conditions. He has undergone mean training during the first 7 days and finally got the chance to take part the producing of iPhone 5 on the 8th day …” Article by Cyril Chang on M.I.C., Sep 11, 2012
Bericht: Foxconn erhöht Gehälter um 16 Prozent
"Zu den bisherigen Bedingungen konnte der Elektronikfertiger Foxconn offenbar in seiner chinesischen Fabrik in Zhengzhou (Provinz Henan) nicht mehr genügend Arbeitskräfte finden. Deshalb hat das taiwanische Unternehmen die Löhne dort jetzt um 16 Prozent erhöht, berichtet unter anderem das Wall Street Journal. Außerdem werde die Probezeit für alle Neueinstellungen in China von sechs auf drei Monate verkürzt." Meldung auf heise-news vom 27.08.2012
Chengdu: Aufruhr bei Foxconn
In einem Foxconn-Schlafsaal kam es zu einem Aufstand, an dem rund 1.000 Arbeiter beteiligt waren. Auslöser war ein Konflikt mit Sicherheitsleuten. Foxconn stellt den Vorgang anders dar. Artikel von Achim Sawall auf Golem.de vom 9.6.2012
Foxconn-Beschäftigte gehen erneut auf die Barrikaden
Die Arbeitsbedingungen beim taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn sorgen weiter für Schlagzeilen: Am Freitag vergangener Woche sollen 200 Mitarbeiter bei Protesten im chinesischen Werk in Wuhan gedroht haben, sich vom Dach zu stürzen. Das berichtete die Times of India. Meldung auf heise online vom 30.04.2012
Hauptsache, der Apfel glänzt...
"Apple soll für die unmenschlichen Arbeitsbedingungen und eine Serie von tödlichen Arbeitsunfällen bei seinen Auftragsherstellern in China mitverantwortlich sein. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf den früheren Foxconn-Manager Li Mingqi, der bis April 2011 bei dem Unternehmen tätig war. Li, der Foxconn wegen seiner Entlassung verklagt, war in der Leitung einer Foxconn-Fabrik in Chengdu, wo bei einer Explosion im Mai 2011 drei Menschen starben und 15 verletzt wurden. Auch ehemalige Apple-Manager haben sich entsprechend geäußert, so die Zeitung" aus dem Artikel "Apple interessiert sich nicht für das Leben der Arbeiter" von Achim Sawall auf golem.de vom 26. Januar 2012
Siehe dazu auch: "State of the Apple (Rotten)" von Jeff Ballinger am 25. Januar 2012 bei den Labor Notes, worin auch diverse aktuelle Manöver Apples beschrieben werden, die der offensichtlich recht heftigen Kritik in den USA den Wind aus den Segeln nehmen sollen...
Tödliche X-Box?
"Aus Protest gegen ihren Arbeitgeber haben 300 Angestellte einer Xbox-Fabrik in China gedroht, sich in den Tod zu stürzen. Der Vorfall wirft erneut ein schlechtes Licht auf Elektro-Fertiger Foxconn, der neben Microsofts Spielkonsole auch Apples Iphone produziert" - so beginnt der Bericht "Arbeiter in Xbox-Fabrik drohen mit Massenselbstmord" von Maurice Farrouh am 10. Januar 2012 in der FR-Online.
Siehe dazu auch: "Foxconn-Mitarbeiter drohen mit Massen-Suizid" von Marcel Grzanna am 11. Januar 2012 in der Süddeutschen Zeitung worin auch die Frage behandelt wird, warum ein Arbeitsplatz bei Foxconn trotz allem immer noch attraktiv zu sein scheint...
Ausbeutung in neuer Apple-Fabrik: iSklaven produzieren iPhones
„Bis zu 80 Überstunden leistet die 19-jährige Arbeiterin pro Monat in der iPhone-Fabrik. Das hat sie den Autorinnen des neuen Berichts über die Arbeitsbedingungen bei Apple in China erzählt. Trotz mehrmaliger Versprechen des kalifornischen Konzerns und seiner Zulieferer verstoßen diese Zustände gegen das chinesische Arbeitsgesetz. Dabei verhindert soziale Ignoranz nicht, dass sich die iPhones blendend verkaufen: Am Dienstag stellt Apple die neue Version vor - möglicherweise das iPhone5. Einen großen Teil der etwa 90 Millionen iPhones, die Apple dieses Jahr unter die Leute bringt, produziert der Foxconn-Konzern in China. Um die hohe Nachfrage zu befriedigen, eröffnet die Firma eine Fabrik nach der anderen. Der aktuelle Bericht der Hongkonger Kritikerorganisation Sacom analysiert die Arbeitsbedingungen bei den Foxconn-Ablegern in der Stadt Zhengzhou, circa 1.000 Kilometer nordwestlich von Shanghai…“ Artikel von Hannes Koch in der TAZ vom 03.10.2011 . Siehe dazu:
Roboter statt Arbeiter: Steht die chinesische "Werkstatt der Welt" vor einer umfassenden Automatisierungswelle?
"Der für die globale Hightech-Industrie tätige Auftragshersteller Foxcon zählt zu den wichtigsten "Arbeitgebern" Chinas, für den rund eine Million Arbeitskräfte in kasernenähnlichen Fertigungshallen tätig sind. Das taiwanesische Unternehmen beschäftigt weltweit insgesamt ein Heer von 1,2 Millionen Arbeitern, die unter anderem die Lifestyle-Gadgets von Apple, Sony, Nintendo oder HP in manueller Arbeit zusammenbauen müssen. Somit wird das neueste Technikspielzeug des 21. Jahrhundert, das längst zu einem ikonenartigen Statussymbol vieler Mittelschichtkids in den Industrieländern avancierte, mittels der archaischen Fließbandproduktion des frühen 20. Jahrhunderts hergestellt." Artikel von Tomasz Konicz auf Telepolis vom 04.08.2011
Erneut Todesopfer bei Foxconn
- Der Vorfall
"Die Explosion in einem Werk des Auftragsproduzenten Foxconn in Südwestchina am Freitag hat ein weiteres Todesopfer gefordert. Wie das Unternehmen in einer Stellungnahme gegenüber US-Medien angab, sei ein dritter Mitarbeiter seinen Verletzungen erlegen. 15 weitere Angestellte sollen verletzt worden sein, sechs davon hätten inzwischen das Krankenhaus verlassen können, so Foxconn. Offenbar war es zu einer Staubexplosion in einer Rohrleitung der Polierwerkstatt gekommen" - aus der Meldung "Drittes Todesopfer nach Explosion bei Foxconn" am 23. Mai 2011 beim heise-newsticker.
- Foxconn reagiert?
"Nach einer Explosion in der Riesenfabrik des iPad-Produzenten in Chengdu mit Todesfolge reagiert Foxconn. Kritiker fühlen sich in ihren Vorwürfen bestätigt" - der Vorspann zu "Foxconn reduziert Computerproduktion" von Hannes Koch in der taz am 25. Mai 2011
- Nachrichtensperre
Eine faktische Nachrichtensperre hätten die Behörden von Chengdu verhängt, Journalisten an der Berichterstattung gehindert - das Erfolgsmodell Foxconn-Investitionen im Binnenland soll nicht gefährdet werden - so wird das Vorgehen in dem Beitrag "Chengdu authorities seal off Foxconn factory after explosion kills three" am 23. Mai 2011 beim China Labour Bulletin kommentiert.
Besuch bei iPhone-Hersteller Foxconn: Blut am Apfel
Vor einem Jahr nahmen sich mehrere Arbeiter in chinesischen iPhone-Fabriken das Leben. Was hat sich seitdem geändert? Ein Besuch. Artikel von Hannes Koch in der TAZ vom 06.05.2011 . Aus dem Text: „(…) Regelmäßige, verpflichtende Überstunden in zu hoher Zahl - das ist einer der Vorwürfe, die Kritiker wie die Organisation Sacom aus Hongkong gegenüber der Firma erheben. Louis Woo, ein enger Vertrauter des Vorstandschefs von Foxconn, streitet dieses Problem nicht ab. "Es ist richtig, dass das chinesische Arbeitsgesetz nur 36 Überstunden pro Monat erlaubt. Wir übernehmen eine Führungsrolle, um dieses Ziel umzusetzen." Woo räumt damit ein, dass die Arbeitsbedingungen bei Foxconn im Widerspruch zum Gesetz stehen - ein Umstand, den das iPhone-Unternehmen Apple in seinen Sozialstandards ausschließt. Zur Begründung führt der Manager zwei Argumente an. Einerseits sei die Nachfrage nach Foxconn-Produkten so groß, dass man gar nicht genug Leute einstellen könne. Andererseits wünschten viele ArbeiterInnen ausdrücklich, mehr zu arbeiten, damit sie mehr verdienten. 2011 werde man aber zusätzliche Beschäftigte anwerben und die Löhne weiter erhöhen, um die Zahl der Überstunden zu verringern, sagt Woo. Der Lohn eines normalen Foxconn-Arbeiters in Chengdu beträgt etwa 2.000 Renmimibi, also 210 Euro, für rund 240 Arbeitsstunden monatlich. Das macht rund 90 Euro-Cent pro Stunde. Eine Summe, die deutlich über dem staatlichen Mindestlohn liegt, den Arbeitern aber trotzdem nur ein relativ bescheidenes Leben ermöglicht und für die Gründung einer eigenen Familie kaum ausreicht…“
Ingenieurin tötete sich in Shenzhen: Abermals Suizid beim iPad-Produzenten
Die Selbstmordserie beim Elektronikriesen Foxconn reißt nicht ab. Höhere Löhne, Produktionsverlagerung und Psychologen konnten einen weiteren Suizid nicht verhindern. Artikel von Sven Hansen in der TAZ vom 14.01.2011 . Aus dem Text: "In Südchina hat sich erneut eine Arbeiterin des weltgrößten Elektronikherstellers Foxconn getötet. Die 25-jährige Ingenieurin sei am Freitag vor einer Woche im südchinesischen Shenzhen gestorben, nachdem sie aus dem zehnten Stock eines Hauses sprang, meldete die im benachbarten Hongkong erscheinende South China Morning Post. Die Polizei stellte Suizid fest. Foxconn räumte den Todesfall erst am Donnerstag ein. Laut ihrem Bruder sei die Ingenieurin zuvor per Firmenmail zur Kündigung aufgefordert worden, worauf es Streit mit ihrem taiwanischen Vorgesetzten gegeben habe. Dieser habe sie zu einer psychiatrischen Untersuchung geschickt, bei der Schizophrenie attestiert worden sei. Der Chef drängte, dass sie in ihre Heimat Hebei zurückkehre, sagte ihr Bruder. Später habe sie sich aus seinem Wohnhaus gestürzt."
Die Metro und die dunkle Macht...
"Die Huaihai-Straße in der Shanghaier Innenstadt gehört zu den bekanntesten Shoppingmeilen Chinas. Vom 4. November an ist sie um eine Attraktion reicher. Dann eröffnet Media-Saturn auf der Einkaufsmeile den ersten Media Markt in China. Rote Fahnen künden bereits von dem bevorstehenden Ereignis. Bis Ende 2012 will die Tochter des Düsseldorfer Metro-Konzerns bis zu neun weitere Märkte im Großraum Shanghai bauen. 200 Millionen Dollar investieren Media-Saturn und seine Partner für die erste Expansionsphase. Mit im Boot sitzt der Elektronikhersteller Foxconn" - so beginnt "Auftragsfertiger Foxconn Das dunkle Imperium hinter iPhone, iPad und Co" von Matthias Hohensee (Silicon Valley), Matthias Kamp (Peking)und Henryk Hielscher in der Wirtschaftswoche vom 20. Oktober 2010
Untersuchungsbericht: Foxconn missbraucht Arbeitskräfte
Bereits vor einigen Monaten machte der Foxconn-Konzern mit Vorwürfen wegen seiner mangelhaften Arbeitsbedingungen von sich reden. Jetzt brachte eine neue Untersuchung erschreckendes zum Vorschein und die Anklagen gegen Foxconn scheinen einfach nicht abzureißen. Artikel bei german.china.org.cn vom 09.10.2010
Löhne in Shenzen zu hoch: Foxconn wechselt Standort
Der chinesische Elektronikhersteller zieht mit seiner Produktion für große westliche Firmen an einen anderen Standort. Auf diese Weise sollen die Lohnerhöhungen, die nach einer Serie von Selbsttötungen in Shenzhen eingeführt wurden, umgangen werden. Artikel bei n-tv vom 29.06.2010 . n-tv bezieht sich auf den Artikel "Foxconn to shift some of Apple assembly", Article by Kathrin Hille in Financial Times, published June 28, 2010
Noch eine Lohnerhöhung bei Foxconn - Proteste zeigen Wirkung
Die Serie von Selbstmorden junger MigrantInnen in "Foxconn-City" zeigt Wirkung: Erstens gibt es zunehmende Proteste inner- wie ausserhalb Chinas und die chinesischen Medien behandeln die Ereignisse ausführlich; zweitens gibt es transnational eine wachsende Kampagne gegen die Auftraggeber Foxconn und die zeigen einige Wirkung; und drittens sind bisher alle Maßnahmen der unternehmensleitung, den Schaden zu begrenzen gescheitert: so wurde zum zweiten Mal in kürzester Zeit eine weitere Lohnerhöhung versprochen, und es wird öffentlich überlegt, die "Firmenphilosophie" zu ändern - die eigene, isolierte Stadt abzuschaffen...
- Foxconn bleibt ein Thema in der chinesischen Presse
"Liu Zhiyi wurde ausgewählt, weil er einer von ihnen war: Mitte zwanzig, eine gute Ausbildung in der Tasche und große Pläne im Kopf. Niemand konnte Verdacht schöpfen, als er sich im April als Fabrikarbeiter bei Foxconn bewarb, jener südchinesischen Computerfabrik, die unter anderem Apples Iphone produziert und unlängst wegen einer Selbsttötungsserie in die Schlagzeilen geraten war. "Jeden Tag kommen tausende junge Leute, um eine Stelle zu finden und Träumen hinterherzujagen, die sie nie verwirklichen können", schrieb Liu, als er nach 28 Tagen an seinen eigentlichen Arbeitsplatz zurückkehrte: in die Redaktion der Nanfang Zhoumo, einer der kritischsten und mutigsten Zeitungen der Volksrepublik..." - so beginnt "Foxconn-Selbsttötungsserie: Asiatische Billigheimer am Wendepunkt" ein Artikel von Bernhard Bartsch in der Frankfurter Rundschau vom 07. Juni 2010
- Die zweite Lohnerhöhung in einer Woche...
...wird in dem Beitrag "Foxconn gives workers second pay rise" von Michael Bristow bei den BBC-News vom 07. Juni 2010 vermeldet. Siehe dazu auch:
- "Foxconn's latest pay offer comes with strings attached" beim China Labour Bulletin am 07. Juni 2010, wo der Versuch kritisiert wird, selbst noch bei diesen Konzessionen Spaltungslinien durch Lohndifferenzierung zu erzeugen.
- Protestaktionen
"Good electronics" berichtet in "Foxconn: prolonged protests and clear proposals" am 08. Juni 2010 über zahlreiche Proteste aus Anlasse des von SACOM ausgerufenen Gedenktages am 8. Juni.
- Und: "Protestaktion vor Berliner Saturn-Markt" bei PC Global am 08. Juni 2010 berichtet über den Protest beim Foxconn-Partner Saturn von WEED, INKOTA-netzwerk und Germanwatch vor dem Saturn-Markt am Alexanderplatz.
In den Medien Chinas heisst Foxconn jetzt "Selbstmord-Express"
Die "freiwillige Lohnerhöhung" wurde noch einmal erhöht, alle zeigen sich angesichts der Selbstmordwelle in Shenzen besorgt, sogar die KP Chinas. Bis auf einen gewissen Herrn Jobs, der findet die Foxconn-Anlage "für eine Fabrik ganz nett", aber er jobbt ja auch nicht da. Aktivitäten und gute Ratschläge aus allen politischen Ecken haben Konjunktur. In jedem Fall: Irgendwelche Veränderungen im weltgrößten Industrieunternehmen werden Einfluss auf Arbeitsbedingungen nicht nur in ganz China haben.
- "Foxconn needs a better trade union" von Philip Elmer-DeWitt am 03. Juni 2010 bei "Fortune" überrascht vielleicht manchen, dass es gerade in dieser Zeitschrift erscheint, zeigt aber den Gesamttrend an, der die gesamte (eben nicht nur westliche) Berichterstattung über ArbeiterInnenproteste in China allerspätestens nach Foxconn und Hondastreik prägt: Die Zeit der Billiglöhne neigt sich ihrem Ende zu.
- Dass die Reaktionen auch in China selbst intensiv und weitverbreitet sind zeigt auch die kurze Dokumentation "Chinese responses to Foxconn suicides" der China Labour News Translation vom 03. Juni 2010.
- "Better relations to curb workplace frustrations" von Xie Yu am 31. Mai 2010 beim englischen Peoples Daily führt neben einer recht ausführlichen Darstellung der Ereignisse auch den Aufruf des Allchinesischen Gewerkschaftsbundes an, der klugerweise harmonische Arbeitsbedingungen einfordert - und Wang Yang, Parteisekretär von Guangdong, der am 29. Mai auf einer gemeinsamen Konferenz mit lokalen Behörden kund gab, die wirtschaftliche Entwicklung müsse den Menschen dienen...
- In verschiedenen asiatischen Ländern - naheliegenderweise vor allem in Taiwan - gehen die Solidaritätsproteste weiter. "Foxconn protesters at Taiwan tech fair" am 04. Juni 2010 im p2pnet berichtet über Proteste auf Asiens grösster Technologiemesse - allemal besser denn überflüssige Ratschläge...
- Schliesslich: Bewirbt sich der zynische Fabrikant überflüssiger Erwachsenenspielzeuge um einen Job bei Foxconn? Die Stellungnahme Jobs, für eine Fabrik sei es bei Foxconn ganz nett wird beispielsweise in "Steve Jobs: iPad Suicide Factory 'Pretty Nice'" von Paul Mc Dougall am 03. Juni 2010 in der Informationweek kommentiert und, wie viele andere Kommentare es ausdrücklich oder nicht tun, legt dieser Kommentar nahe, dass Apple auf jeden Fall eine Boykottkampagne "verdient".
Selbstmorde chinesischer Arbeiter: Ausweg Freitod
Die Selbstmordserie beim iPhone-Hersteller Foxconn sorgt für Entsetzen. Doch auch in anderen chinesischen Firmen wählen Arbeiter den Freitod - Experten zufolge leben sie isoliert und leiden unter unerträglichem Leistungsdruck. Die Regierung versucht, das Problem herunterzuspielen. Artikel von Claudia Wanner auf Spiegel-Online vom 01.06.2010
Der Protest gegen die Foxconn-Hölle weitet sich aus...
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Nach Selbstmorden: Foxconn erhöht Löhne
"Nach der Selbstmordserie unter seinen Mitarbeitern erhöht der weltgrößte Elektronik-Hersteller Foxconn die Löhne um 30 Prozent. Die Lohnerhöhung von monatlich 900 auf 1200 Yuan, umgerechnet 143 Euro, gelte ab sofort, so ein Unternehmenssprecher nach taiwanesischen Medienberichten. Der Anstieg geht noch über die vergangene Woche angekündigten 20 Prozent hinaus..." Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 02.06.2010
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Blut am iPhone: Das geht nun wirklich zu weit!
"Foxconn nennt sich ein modernes Arbeits-KZ in China, Zulieferer für Elektronikunternehmen wie HP, Dell, Apple und ein Dutzend andere. Gegründet von einem Taiwanesen, so ziemlich die größte Fabrik der Welt, ansässig in der Sonderzone Shenzhen mit 400.000 Arbeitern auf vier Quadratkilometern werden in diesem kapitalistischen Musterbetrieb 80 Stunden Schinderei pro Woche verlangt. Der Monatslohn liegt umgerechnet bei rund 110 Euro, die praktischerweise für Firmenunterkunft und -verpflegung gleich draufgehen. Drei freie Tage pro Monat. Soweit also erst mal alles in bester Ordnung, die Welt braucht schließlich nichts dringender als Handys. Bloß ist jetzt blöderweise herausgekommen, dass sich dort laufend Arbeiter umbringen, weil sie das für die einzige Möglichkeit halten, dem Druck in der Fabrik oder einer Blamage bei der Rückkehr ins eigene Dorf zu entkommen. Blöd deswegen, weil daraus für die Auftraggeber dieser Lohnsklaverei ein geschäftsschädigender Imageschaden entstehen könnte. Also musste sich der geschäftsführende Taiwanese wortreich entschuldigen, vermutlich ohne zu wissen, wofür eigentlich. Eine chinesische Arbeitsrechts-Organisation ruft nun zum Kauf-Boykott von iPhone&Co. auf. Ein sympathischer Wunsch, aber ziemlich um die Ecke gedacht. Denn warum sollen es ausgerechnet die Kunden richten? Warum sollen nicht die Leute in Shenzhen selbst ihre Fabrikherren zum Teufel jagen, statt sich umzubringen? Das läge jedenfalls näher." Kommentar bei vonmarxlernen vom 28.05.2010
- Der 8. Juni - Gedenktag an die Foxconn-Opfer
Aus Anlass der Markteinführung der neuen iPhone Generation von Apple am 8. Juni hat die Solidaritätsorganisation SACOM (Students & Scholars Against Cooperate Misbehavior) zum Gedenktag an die Foxconn-Opfer aufgerufen. Wir verweisen dazu nochmals auf die E-Petition von SACOM zum Protest gegen Foxconn-Praktiken (die unter anderem auch die Forderung nach demokratisch gewählter Gewerkschaftsvertretung enthält): "June 8th: Global Day of Remembrance for Victims of Foxconn" vom 27. Mai 2010, die in den ersten drei Tagen bereits rund 500 Unterschriften sammelte.
- Protest bei der Foxconn Zentrale
In "Foxconn Workers Protest String Of Deaths At Company" vom 28. Mai 2010 bei digtriad wird von dem gemeinsamen Protest einiger NGOs und taiwanesischer Gewerkschafter vor der Konzernzentrale in Taipeh berichtet.
- Das Ergänzungsprogramm der Verwaltung von Shenzen: Erwerbslose Migranten verjagen...
In "China: expelling the unemployed from Shenzhen" fasst Don Weinland bereits am 10. Mai 2010 bei Global Voices Online eine Reihe von Bolgberichten aus der VR China zusammen, die sich gegen die Maßnahme der Administration von Shenzen richten, MigrantInnen, die länger als drei Monate erwerbslos sind, zu deportieren. Wer also beispielsweise seinen Platz in einem der Foxconn-Schlafsääle verliert, soll auch bald abgeschoben werden - was zur Verbesserung der Lage der Beschäftigten nun auch nicht beiträgt. Von der Lage der Erwerbslosen ganz zu schweigen...
- Apple-Zulieferer kreativ: Selbstmord verboten! Wie der grösste Elektronikproduzent der Welt auf ein extremes soziales Problem reagiert...
Dass die Hightech-Industrie vorne (Schwitzbuden quer durch Asien) und hinten (Computerschrott quer durch Afrika) auf aussereuropäische Kosten produziert, ist hinlänglich bekannt - wer es wissen will, weiss es auch. Ebenso bekannt ist es, dass Apple in dieser Branche als besonders kreativ gilt. Aber auch seine asiatischen Produktionspartner sind es - wie jetzt an dem taiwanesischen Unternehmen Foxconn in Shenzen in der VR China deutlich wird - die französische Telecom könnte sich ein Beispiel nehmen. Imageprobleme, weil es eine wachsende Zahl von im Unternehmen beschäftigten Menschen gibt, die angesichts Dauerdrucks den Verzweiflungsausweg Selbstmord nehmen? Wie in Frankreich und Polen? Lösung: Selbstmord verbieten! Vielleicht auch: Die diesjährigen 10 Todesopfer der Arbeitshetze nachträglich bestrafen? Während diese Zeilen geschrieben werden, kommt bereits die Meldung eines erneuten, nunmehr elften Selbstmords im Betrieb seit Anfang 2010. Der Konzern, mit insgesamt etwa 800.000 Beschäftigten - die meisten davon in Festland-China - reagiert gewohnt zynisch: Die Selbstmordrate läge auch nicht höher als im Durchschnitt des Landes. Aktivistengruppen organisieren Proteste nicht nur bei Apple, sondern auch den anderen Foxconn Auftraggebern wie HP, Nokia und Sony usw usf. Unsere knappe Dokumentation zur "Foxconn-Hölle" vom 28. Mai 2010.
- Selbstmord-Serie erschüttert Apple-Lieferanten
Der asiatische Auftragsfertiger Foxconn ist im Westen vor allem als Zulieferer von Apple bekannt. Nun wird der Konzern von einer Suizidserie erschüttert. Die Selbstmörder sind allesamt jung und arbeiten erst seit Kurzem im Unternehmen. Artikel von Claudia Wanner in der FTD vom 18.05.2010
- Taiwans lautloser iPhone-Bauer
In aller Stille hat Terry Gou einen Elektronikgiganten aufgebaut. Foxconn darf nun auch Apples neues Kultprodukt bauen: Den Tablet-PC. Jetzt muss der Konzern seine Methoden rechtfertigen. Artikel von Thomas Wendel und Claudia Wanner in der FTD vom 11.01.2010 . Aus dem Text: "Die Gebäude der verbotenen Stadt sind in unscheinbarem Grau gestrichen. Drumherum Mauern, Zäune, Sicherheitsschleusen: Nichts soll Interesse wecken, nichts nach draußen dringen. Doch im vergangenen Sommer gerät die Fabrik des taiwanischen Elektronikkonzerns Foxconn in der chinesischen Stadt Shenzhen trotz aller Vorsicht in die Schlagzeilen. "Ich bin in Schwierigkeiten", tippt da der 25-jährige Angestellte Sun Dayong in sein Mobiltelefon. "Sag nichts meiner Familie. Kontaktiere mich nicht." Der Schlusssatz der Kurznachricht an seine Freundin: "Es tut mir leid!" Es ist Suns letztes Lebenszeichen. Wenig später springt der Nachwuchsmanager vom Dach seines zwölfstöckigen Wohnhauses in den Tod. Der Selbstmord hätte wohl kaum solche Wellen geschlagen, wenn er nicht mit dem Namen des besten Foxconn-Kunden verknüpft wäre: Apple..."
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