Home > News > Dienstag, 28. September 2010
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Dienstag, 28. September 2010:

I. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Aktionen > Finanzkrise > Gewerkschaftliche Mobilisierung in der Krise

Heisser Herbst 2010 ???

II. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Aktionen > Finanzkrise > Gewerkschaftliche Mobilisierung in der Krise: Europäischer Gewerkschaftsbund (EGB): »No cuts, more growth!« - Europäischer Aktionstag in Brüssel am 29. September

»Für einen Wochentag ganz gut«

"Nächsten Mittwoch ist der zentraler Auftakt für den angekündigten »Heißen Herbst«: Dann wird eine Euro-Demo durch die Europa-Metropole Brüssel ziehen, wo an diesem Tag die EU-Finanzminister zu einem Treffen zusammenkommen. Gleichzeitig werden in vielen Ländern des Kontinents regionale Demonstrationen stattfinden. In Spanien und Griechenland rufen die Gewerkschaften zudem zu einem Generalstreik gegen die Ausgabenkürzungen der sozialdemokratischen Regierungen auf." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 24.09.2010 externer Link

III. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Aktionen > Finanzkrise > Initiativen der Linken zur Finanz- und Wirtschaftskrise

Bankenaktionstag! Umverteilungsmaschinerie stören am 29. September

"Am 29. September treffen sich die europäischen Finanzminister - und werden europaweit von Protesten begleitet. Überall schnürt die Politik Kürzungspakete, die Kosten der Krise werden den Ärmsten aufgebürdet. Wir sagen: Die Verursacher und Profiteure sollen zahlen! Wir brauchen endlich wirksame Krisenpolitik! Mit zahlreichen Bankenaktionen werden wir das Urteil des Bankentribunals in Szene setzen und fordern: Großbanken zerschlagen, Reichtum umverteilen!.." Aufruf und Sonderseite bei attac externer Link

Bankenblockade am 18. Oktober abgesagt!

"Der Koordinierungskreis der Aktion Georg Büchner hat am Freitag, den 24. September in Frankfurt nach mehrstündiger Debatte beschlossen, die Bankenaktion am 18. Oktober abzusagen." Erklärung der Georg Büchner AG vom 27.09.2010 externer Link

IV. Diskussion > (Lohn)Arbeit: sozialpolitische Aktionen 2010: Krach schlagen statt Kohldampf schieben! Wenigstens 80 Euro mehr für Lebensmittel sofort!

Die Regelsatzerhöhung um 5 Euro ist eine Verhöhnung von Erwerbslosen

BAG Prekäre Lebenslagen ruft auf zur Demonstration am 10.10. nach Oldenburg: Krach schlagen statt Kohldampf schieben! Pressemitteilung vom 27.9.2010 externer Link. Siehe dazu auch:

  • »Wir stellen das ganze Hartz-IV-System in Frage«
    Regierung will Mittel zur Wiedereingliederung von Erwerbslosen kürzen. Initiative sieht andere Sparpotentiale. Interview von Gitta Düperthal in junge Welt vom 27.09.2010 mit Hinrich Garms externer Link, im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Prekäre Lebenslagen und ehrenamtlich im Frankfurter Arbeitslosenzentrum tätig
  • 80 Euro mehr für Ernährung. Diskussion um neue Regelsätze für Hartz IV motiviert Erwerbslosengruppen
    "Die Debatte um die Höhe Hartz IV-Regelsätze hat begonnen. Das Bundesarbeitsministerium will in den nächsten Tagen Zahlen vorlegen. Doch schon jetzt ist klar, dass nach dem Willen der Regierung die Reform nicht teuer werden soll. Die Regelsätze sollen an die Lohn- und Preisentwicklung gekoppelt werden. Der paritätische Wohlfahrtsverband und die Oppositionsparteien kritisiere.." Artikel von Peter Nowak in telepolis vom 22.09.2010 externer Link
  • Krach schlagen statt Kohldampf schieben
    Das Mobilisierungsvideo externer Link

V. Diskussion > (Lohn)Arbeit: sozialpolitische Aktionen und Proteste > Aktion "AgenturSchluss" > zahltag! Schluss mit den ARGE(n)-Schikanen!

Am 1. Oktober ist Zahltag am Jobcenter Neukölln

"Gemeinsam besuchen wir eines der miesesten Jobcenter von Berlin und errichten dort ein Temporärers Soziales Zentrum. Wir wollen unserer Überzeugung Ausdruck verleihen, dass eine soziale Absicherung ein Recht ist, welches allen zusteht. Für dieses Recht tricksen wir mal individuell auf dem Amt, am besten jedoch erstreiten wir es kollektiv und solidarisch." Aufruf auf der Aktionsseite "Berlin on Sale - Nicht mit uns!" externer Link. Siehe dazu:

  • Berlin on Sale - Nicht mit uns!
    "Dies ist eine herzliche Einladung an alle Unzufriedenen und Überflüssigen, an heutige und künftige Militante, sich an unseren Herbstaktionstagen unter dem Motto "Berlin on Sale - nicht mit uns! Gegen die sozialen Angriffe auf unser Leben" zu beteiligen. Am 1.10.2010 geht es los. Unser Ausgangspunkt war die Überlegung, dass es höchste Zeit ist, sich wieder mehr gemeinsam statt einsam gegen die vielfältigen Angriffe auf ein würdiges und selbstbestimmtes Leben in Berlin zur Wehr zu setzen. Es gibt Einiges, an das wir anknüpfen können: Stadtteil-Inis sprießen, Mediaspree wurde beim Volksbegehren abgewählt, Carlofts blieben in Kreuzberg nach wiederholten Farbbeutelattacken und vielen anderen Aktionen unverkäuflich, Erwerbslose organisieren sich. Das macht uns einerseits Hoffnung und reicht aber bei weitem nicht aus. Uns eint die Überzeugung, dass wir uns nicht von Parteien und Gewerkschaften vertreten lassen und unsere Geschicke selbst in die Hand nehmen müssen." Aufruf zur Kampagne " Berlin on Sale - Nicht mit uns!" externer Link

VI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: sozialpolitische Aktionen und Proteste > Perspektiven der Proteste > Protestformen

Sie kommen, um sich zu beschweren

"In der Bundesrepublik wird gegen Schulreformen, Bahnprojekte und die Atompolitik der Bundesregierung protestiert. Um Solidarität geht es bei diesem »Aufstand der Bürger« nicht.." Artikel von Roger Behrens in der Jungle World vom 23. September 2010 externer Link

Projekte statt Bewegungen. Was uns der Protest gegen Stuttgart 21 über neue Formen des Politischen sagt

"Das Ländle ist im Aufruhr. Der Abriss eines alten, nicht sehr schönen Bahnhofs ruft die massivste Protestbewegung hervor, die es in den letzten Jahrzehnten in Stuttgart gegeben hat. Der Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger vertritt die These, dass sich in diesen Protesten eine neue Form des Politischen zeigt: An die Stelle der Protest-Bewegung tritt das Protest-Projekt. Darüber, was das für linke Politikformen bedeutet, sprach Klaus Schönberger mit ak." Interview von Ingo Stützle in ak externer Link - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis vom 17.9.2010

Widerstand als Breitensport. Über Zielbestimmungen und Umsetzungsmöglichkeiten von Blockadekonzepten

"WABS - Widerstand als Breitensport - nannte sich eine Aktionsgruppe in Bonn Mitte der 1980er Jahre. Sie war beteiligt an mehreren Aktionen, wie z.B. der Blockade des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) in Bonn am 21. Oktober 1983 im Rahmen der Großaktionen der damaligen Friedensbewegung. Ihr Name bringt auf den Punkt, um was es für die Linke, die radikale zumal, in ihren Überlegungen über Aktionsformen gehen muss: Wie kann es gelingen, Angebote zu entwickeln, die zum Mitmachen einladen, die es immer mehr Menschen ermöglichen, ihren Widersprüchen zum Bestehenden auch im praktischen Tun Ausdruck zu verleihen?..." Artikel von Werner Rätz in ak externer Link - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis vom 20.8.2010

VII. Branchen > Dienstleistungen: Call-Center > Allgemein

Call Center-Zeitung "Die Quote" Ausgabe 1

"In den Callcentern rumohrt es bereits seit langem. In einigen gab es Aktionen der Belegschaften für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Spätestens seit den Veröffentlichungen von Günther Wallraff weiß auch die Öffentlichkeit, daß in dieser Branche vieles außen hui und innen pfui ist. Uns ist es wichtig, daß nicht nur über uns und unsere Arbeit diskutiert wird, sondern daß der Austausch unter den Betroffenen selbst besser wird. Die Idee für eine unabhängige Zeitung für Callcenteragents gab es schon lange. Endlich haben wir es geschafft, sie auch umzusetzen. Du hältst nun die erste Ausgabe der Zeitung von Callcenterbeschäftigten für Callcentebeschäftigte in Händen." Diese gibt es nun bei chefduzen.de als PDF-Download externer Link pdf-Datei

VIII. Branchen > Dienstleistung: Gesundheitswesen > Pflegedienste

Behindertenassistenz besser entlohnen! Für transparente Vergütungsverhandlungen zwischen Senat und Anbietern persönlicher Assistenz! Einladung zu einer Podiumsdiskussion mit anschließender Ausstellungseröffnung

"Der Betriebsrat ambulante dienste e.V. und weitere Betriebsräte sowie Beschäftigte aus der Persönlichen Behindertenassistenz laden am Donnerstag, den 30.9.2010 um 19:00 Uhr zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung über die Zukunft der Behindertenassistenz in Berlin. In Berlin arbeiten über 1000 Beschäftigte in der persönlichen Assistenz und ermöglichen Behinderten ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben. Der überwiegende Teil der Beschäftigten ist bei drei großen Anbietern, ein weiterer unmittelbar bei den Behinderten angestellt. Im Herbst 2010 wird der Vergütungsvertrag zwischen Kostenträgern und Anbietern von Persönlicher Behindertenassistenz, der Leistungskomplex 32, neu verhandelt. Nach jahrelanger Lohnstagnation und massiven Lohnabsenkungen für Neubeschäftigte fordern die in der Behindertenassistenz Beschäftigen deutliche Lohnsteigerungen und die Teilnahme an den Verhandlungen zwischen Senat und Anbietern..." Aus der Pressemitteilung vom Betriebsrat ambulante dienste e.V. vom 24.9.2010. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion eröffnet die Ausstellung "jenseits des helfersyndroms II - künstlerische Positionen zu Care Working und Behindertenassistenz" in der Galerie ZeitZone in unmittelbarer Nachbarschaft zum Familiengarten. Podiumsdiskussion: Donnerstag, 30.9.2010 - 19:00 Uhr im Familiengarten, Oranienstr. 34, 10999 Berlin. Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 30.9.2010 - 21:00 Uhr Galerie Zeitzone, Adalbertstr. 79, 10997 Berlin, vom 1.10.-13.10.2010, tgl. von 16:00-20:00 Uhr. Siehe dazu:

IX. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Charite > "Vitamin C" - Das Betriebsflugblatt der Sozialistischen Arbeiterstimme an der Charité

Ausgabe vom 16. September 2010 ist erschienen

Mit "Demokratie" in eine strahlende Zukunft und "Von Kollegen für Kollegen..." Ausgabe vom 16. September 2010 externer Link pdf-Datei

X. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein > Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21

Nach den Sondierungen zu Stuttgart 21: Mappus, Schuster und Grube entziehen Gesprächen jede Grundlage

"Nach den unmissverständlichen Äußerungen von Ministerpräsident Mappus, OB Schuster und Bahnchef Grube, nach denen es auch im Falle von Verhandlungen keinen Baustopp geben werde, sieht das Bündnis gegen Stuttgart 21 keine Grundlage mehr für Gespräche. Dies würde sich erst bei einer grundlegenden Positionskorrektur auf Betreiberseite ändern..." Pressemitteilung von Bündnis gegen Stuttgart 21 vom 26.09.2010 externer Link

Resolution der IG Metall Esslingen zu "Stuttgart 21"

"Die beschlossene Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs (S 21) und die geplante Neubaustrecke (NBS) von Wendlingen nach Ulm stoßen bei großen Teilen der Bevölkerung der Region auf Ablehnung. Seit scheibchenweise immer mehr Details über die Planungen bekannt werden, demonstrieren jede Woche zigtausend Menschen dagegen. Das Ausmaß des Protests und seine vielfältigen und phantasievollen Formen haben inzwischen bundesweit für Aufsehen gesorgt. Zwischenzeitlich sind auch Befürworter der Projekte aktiv geworden. Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich Bürger für Themen, die sie betreffen, engagieren. Dies ist eine grundlegende Voraussetzung für ein funktionierendes Gemeinwesen und gerade auch für uns als Gewerkschaften oft das einzige Mittel Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen." Die Resolution, beschlossen auf der Delegiertenversammlung am 21.09.2010, bei Gewerkschafter gegen S21 externer Link pdf-Datei

XI. Branchen > Medien u. IT > Telek(c)om: Neue Gewerkschaft bei T-Mobile USA gegründet: TU - A project of Communications Workers of America and Ver.di

T-Mobile USA: DGB unterstützt ver.di und CWA bei globaler Gewerkschaftskampagne

"Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wird die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die US-Gewerkschaft CWA (Communications Workers of America) bei ihrer Kampagne zur Einhaltung von Gewerkschaftsrechten unterstützen. "Wir werden gemeinsam dafür kämpfen, dass auch bei T-Mobile USA die Kernarbeitsnormen eingehalten werden, zumal der Mutterkonzern Deutsche Telekom AG zu maßgeblichen Teilen dem deutschen Steuerzahler gehört", sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer..." Pressemiteilung von ver.di vom 27.09.2010 externer Link

XII. Branchen > Medien u. IT > Druck und Vertrieb: Frankfurter Societät vor der Zerschlagung - Dem renommiertem Verlagshaus in Frankfurt am Main droht Tarifflucht

Massen-Flugblatt als Protest gegen Tarifflucht der Frankfurter Societäts-Druckerei/Frankfurter Neue Presse

"Mit einem Massen-Flugblatt informiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft am 24. September die Öffentlichkeit über die Folgen der geplanten Betriebsspaltung bei der Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD). Die Beschäftigten in Druckerei und Verlag befürchten den Verlust ihrer tariflichen Rechte und die Zerschlagung des Betriebsrates. Das Flugblatt mit dem Titel "Frankfurter Neueste Presse" wird im Rhein-Main-Gebiet von vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern verteilt, vor allem an zentralen Bahnhöfen." Mitteilung von ver.di vom 23.09.2010. Siehe dazu das Flugblatt und die Unterschriftenliste bei ver.di externer Link

XIII. Branchen > Auto: GM/Opel > allg. > Schließung des Werkes in Antwerpen

Opel in Belgien: Eine Prämie fürs Verpissen

Noch hoffen die verbliebenen Beschäftigten des Opel-Werkes im belgischen Antwerpen auf neue InvestorInnen. Doch wenn sich bis Ende Monat niemand findet, verlieren auch sie ihren Job. Die Betroffenen, seit Jahren in Sorge um ihren Arbeitsplatz, schwanken zwischen Frust, Hoffnung und Apathie. Artikel von Tobias Müller in der WOZ vom 23.09.2010 externer Link. Aus dem Text: ".Geld ist auf dem Werkgelände ein dominierendes Thema. Den ganzen April über zogen sich die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Betriebsleitung um die Modalitäten der Schliessung hin. Es ging um den Sozialplan und darum, wie lange noch nach einem Investor gesucht wird. Dabei hatten die Gewerkschaften die 5000 Astras, die sie seit drei Monaten zurückhielten, als Pfand in der Hand. Für Abfindungen in der Höhe von maximal 144.000 Euro (190.000 Franken) pro Person rückten sie es heraus. Ausserdem wurde eine Regelung für eine Frühpensionierung ab fünfzig erreicht, und pro Person gibt es noch 2295 Euro (3000 Franken): «Verpissprämie», sagt Paul Oste dazu. Eigentlich hatte er sich auf die Frühpension gefreut. Doch als er dann im Mai zum letzten Mal aus seiner Schicht kam, erschrak er. «Eher wie ein geprügelter Hund» fühle er sich. Sein Rücken ist kaputt, im Hals sitzt Arthrose: «Fliessbandarbeit zerstört dich.» Trotzdem: Gäbe es einen Knopf, mit dem Paul Oste das Werk erhalten könnte, er würde ihn drücken."

XIV. Branchen > Auto Allgemein/Zulieferindustrie > Federal Mogul: Zwei Fronten bei den Metallern

Streit im Betriebsrat ohne Ende

Betriebsrat Thomas Hahn verzichtet zermürbt auf seine Freistellung. Der FM-Betriebsratskonflikt ist auch ein Problem der IG Metall, der Manipulation vorgeworfen wird. Artikel von Timm Gatter im Kölner Stadt-Anzeiger 24.09.10 externer Link

XV. Internationales > Frankreich > Arbeit und Arbeitskämpfe > Streiken für die Rente

Fortgang der Proteste gegen die drohende Renten,reform': Allmählich wird's spürbar ernst: Hüpf' oder stirb.

"Demonstrationen am 02. Oktober und gewerkschaftlicher "Aktionstag" am 12. Oktober. Aber vielerorts wollen die Protestierenden nicht warten - und neben die Dinge, mit Streiks und Versammlungen, selbst in die Hand. Noch steckt die Dynamik allerdings in den Kinderschuhen." Artikel von Bernard Schmid vom 29.09.2010

Saint-Nazaire: Demonstranten zu Haftstrafen (ohne Bewährung) verurteilt

"Im Allgemeinen blieben die Demonstrationen gegen die drohende "Reform" der Renten in Frankreich bis jetzt ziemlich brav. Es bleibt abzuwarten, ob sich das mit der - sich perspektivisch abzeichnenden - Radikalisierung von Teilen der Protestbewegung andern könnte. Doch mitunter kommt es nach größeren Demonstrationen in dieser oder jener Stadt noch zu einer etwas weniger braven "After-Demo". Beispielsweise dann, wenn in der Euphorie des Tages und der ebenso festlichen wie protestgewillten Strömung eine genügende Anzahl von Leuten einfach noch länger auf dem Platz bleiben möchten, während die Gewerkschaftsorganisationen ihr Material abbauen und von dannen ziehen. Und/oder auch schlicht, wenn die Einsatzkräfte der Polizei es erkennbar zu eilig haben, die Leute vom Platz zu bringen, und dies nicht bei allen noch anwesenden Demo-Teilnehmer/inne/n auf Einverständnis stößt. Dann kann es zu Reibereien, kleinerem Feuerwerk oder zum Fliegen einiger leerer Flaschen, Dosen usw. - gegen die i.d.R. behelmten und mit Schildern ausgestatteten - Einsatzkräfte kommen. Die uniformierten Ordnungshütern zögern selten, von Schlagstöcken oder Tränengas Gebrauch zu machen..." Artikel von Bernard Schmid vom 29.09.2010

XVI. Internationales > USA > Arbeits- und Lebensbedingungen

Fünfjähriger in Handschellen

"Die letzten zwanzig Jahre haben die USA mit dem Versuch, den Sicherheitsproblemen an Schulen mit polizeilichen Maßnahmen beizukommen, ausreichend Erfahrungen gesammelt: New York City mit dem größten Schulsystem des Landes und fast 1,1 Millionen Schülerinnen und Schülern ist ein lehrreiches Beispiel für das groteske Versagen einer Politik der "harten Hand". (.) Polizei und Schulbehörde haben den Bericht des Rechnungshofs postwendend bestritten, doch die Gewerkschaft der Lehrer, der Verband der Rektoren und Teamsters Local 237, die Ortsgruppe jener mächtigen Gewerkschaft, zu der auch die Vertreter der "School Safety Agents" gehören, pflichteten der Kritik lautstark bei. Obschon Schulen nach wie vor zu den sichersten Orten für junge Leute zählen, hat die "harte Hand" nicht zu einer Verringerung der Kriminalität geführt, die wesentlich über den Rückgang der Kriminalität in der Stadt hinausginge. Die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen hat jedoch ein völlig neues disziplinarisches System geschaffen, wodurch die meist nur rudimentär ausgebildeten Sicherheitskräfte an vielen Schulen zur höchsten Autorität wurden. In disziplinarischen Fragen setzen sie sich regelmäßig über Lehrer und Schulleitung hinweg, mit dem Ergebnis einer neuen Form von Gewalt und Chaos: Am 17. November 2006 legte ein Wachmann zwei Vierjährige in Handschellen, weil sie den Mittagsschlaf verweigerten." Artikel von Chase Madar, Bürgerrechtsanwalt in New York, in der Le Monde diplomatique vom 10.9.2010 externer Link

XVII. Internationales > Dänemark

Arbeitgeber für Gewerkschaftsaktion - Gemeinsame Front gegen Dumpinglöhne

"Seit dem Sommer kämpfen die dänischen Gewerkschaften 3F und Industrie-Bau gegen ein Renovierungsprojekt in Nordjütland. Denn auf der Baustelle in Brønderslev sind polnische Handwerker zur Hälfte des Lohnes eines dänischen Kollegen beschäftigt. Weder sie noch ihr Arbeitgeber, eine in Polen registrierte, aber im dänischen Besitz befindliche Firma, zahlen Steuern in Dänemark. Seit Juli stehen Blockadeposten von Gewerkschaftern vor der Baustelle, unterstützt von lokalen Handwerksmeistern." Artikel von Andreas Knudsen im Neuen Deutschland vom 24.09.2010 externer Link

XVIII. Internationales > Irland

Bankenrettung macht aus Irland einen Pleitekandidat

"In Irland brauen sich griechische Zustände zusammen. Dabei sind die Gründe für den Absturz vom keltischen Tiger zum baldigen Bittsteller bei der EU völlig unterschiedlich. Einst als Musterknabe in der EU hoch gelobt, ziehen die Banken die Ökonomie der grünen Insel tief in den Morast. Die Kosten für die Bankenrettung sprengen jeden Rahmen und dürften Irland ein Haushaltsdefizit 2010 bescheren, das Rekorddefizit 2009 in der EU von 14,3% noch deutlich überschreitet. Schon wird der Horrorwert von 20% genannt, der trotz massiver Sparpakete entstehen soll, weil auch die Zinskosten für die größer werdende Schuldenlast steigen." Artikel von Ralf Streck auf Telepolis vom 23.09.2010 externer Link

XIX. Internationales > Schweiz > Sozialpolitik und soziale Kämpfe: Abstimmung über die Revision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes 2010

Abstimmung über den Abbau bei der Arbeitslosenversicherung: Jetzt gerechte Finanzierung der ALV anpacken

"Eine knappe Mehrheit der Stimmberechtigten hat sich für die Revision der Arbeitslosenversicherung ausgesprochen. Die Gewerkschaft Unia bedauert dieses Ergebnis. Bezeichnend ist, dass die am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffenen Regionen den Abbau bei der Arbeitslosenversicherung deutlich abgelehnt haben. Die knappe Annahme der ALV Initiative ist ein klares Signal für Bundesrat und Parlament: Es gibt keinen Spielraum für weiteren Abbau bei den Sozialversicherungen. Sollte das Parlament in der kommenden Woche die AHV-Revision definitiv beschliessen, wird die Gewerkschaft Unia das Referendum gegen den AHV-Rentenklau ergreifen. Die Unia ist zuversichtlich, dass eine Mehrheit der Stimmberechtigten diese Vorlage ablehnt..." Pressemitteilung der Unia vom 26.09.2010 externer Link

XX. Internationales > Österreich > Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in Österreich

Auch ein Notquartier ist eine Wohnung

"744 Euro Mindestsicherung gibt es in Österreich und diese üppige Finanzspritze für diejenigen, die arbeitslos, arbeitsunfähig oder gar obdachlos sind, reicht aus, um auch aus einem Notquartier ein Hotel zu machen. Oder zumindest eine Wohnung. Nur so ist es zu erklären, dass Menschen, die länger als 2 Monate obdachlos sind, pro Nacht 4 Euro oder pro Monat 120 Euro für das nächtliche Bettenlager zahlen sollen. Nächtlich ist hierbei wörtlich zu nehmen, denn bei den Notunterkünften/ Notquartieren handelt es sich nicht etwa um den ganzen Tag zur Verfügung stehende Zimmer, sondern um Mehrbettquartiere, die erst ab einem gewissen Zeitpunkt geöffnet und morgens ebenso pünktlich wieder geschlossen werden (beispielsweise stehen die Notquartiere ab 17 Uhr bis morgens um 7 Uhr zur Verfügung). Von Wohnungen (damit wird die Regelung begründet: die Mindestsicherung enthalte ja einen entsprechenden Betrag für die Kosten der Unterkunft/Wohnung) kann man also nicht reden, es sind lediglich kurzfristige Quartiere für ein paar Stunden..." Artikel von Twister (Bettina Winsemann) auf Telepolis vom 27.09.2010 externer Link

XXI. Internationales > Spanien > Arbeitskämpfe

Teilerfolg der spanischen Bergarbeiter

"Ein Teil der spanischen Bergarbeiter hat durch einen Streik die Auszahlung seiner überfälligen Löhne durchgesetzt und einen zweiwöchigen Streik beendet. Wo das nicht der Fall ist, wird weiter gestreikt. Die privaten Bergwerksgesellschaften Victorino Alonso und Lamelas Viloria sagten zu, ein Drittel der gestundeten Löhne zu überweisen. Insgesamt schulden sie den Arbeitern 367 Millionen Euro. Der Kampf gegen die Schließung der Zechen und drohende Massenentlassungen geht allerdings weiter." Meldung bei Rote-Fahne-News vom 25.09.10 externer Link. Siehe dazu:

  • Spanish coal miners strike over unpaid wages and aid
    "Reuters reported that Spanish miners began the first of two planned 48 hour strikes recently to demand unpaid wages and EU approval of a plan to let Spain favor domestic coal over imports as part of aid for the loss-making industry. A spokesman for Spain biggest union grouping, Comisiones Obreras said all of the country approximately 7,400 coal miners had heeded the strike call and that many were continuing protests that had been under way for weeks. About one-third of the miners say they have not been paid for several weeks, and protest has simmered with miners blocking roads and holding underground sit-ins in mines." Reuters-Meldung bei Steel-Guru vom 25.09.2010 externer Link

XXII. Am Ende: Fast richtige Schlagzeilen (698)

Deutschland empört: Banker-Boni steigen um fünf Euro

Die Titatic am 27.09.2010 externer Link

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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