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Updated: 18.12.2012 16:09

Dänemark

Internationale, gewerkschaftspolitische Meldungen, die wir aus Newsgroups oder über Kontakte, KooperationspartnerInnen bzw KorrespondentInnen bekommen haben. Viele sind auf Englisch, manche in anderen Sprachen. Meist nicht woanders zu finden.
Übrigens: Internationale Nachrichten aus speziellen Branchen sind auch auf den jeweiligen Branchen- Seiten zu finden!

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Ein Gewerkschaftsbund tut Ungewohntes: Strategie überdenken... new

"Dänische Gewerkschaft will wieder stark werden und übt Selbstkritik An einem relativ unbedeutend anmutenden Tarifstreit entzündete sich ein langwieriger Konflikt: Der dänische Gewerkschaftsbund 3 F will wieder Handlungsmachterlangen und unterzieht die letzten Jahre eine harten Fehleranalyse" - so beginnt der Artikel "Neue Strategie gesucht" externer Link von Andreas Knudsen am 26. Oktober 2012 in Neues Deutschland

Gegen "weiter wie gehabt"...

"Als im September letzten Jahres der Rechtsblock, geduldet von der rassistischen Dänischen Volkspartei abgewählt wurde, hatten viele Hoffnung, dass eine "rot-grüne" Regierung den Wohlfahrtstaat wieder errichten und die Krise sozial gerecht lösen würde. Die neue Regierung unter der Sozialdemokratin Thorning-Schmidt machte jedoch gleich von Beginn an klar, dass sie eine "verantwortliche" Politik gemäss dem EU-Finanzpakt führen würde und machte mit ihrer Steuerreform Geschenke an Banken, Konzerne und Besserverdienende…" - so beginnt der Beitrag "Demonstrationen am 2. Oktober: Auftakt zu einem "heissen Herbst/Winter?"" externer Link von Stefan Godau, bei der Linken Zeitung am 09. Oktober 2012

Freie Universitäten? Abschaffen!

Eine Protestnote des "Widerstandskomitees der Freien Universität Kopenhagen" pdf-Datei vom 18. Juni 2011 gegen den Beschluss des dänischen Wissenschaftsministeriums, die selbstorganisierten Universitäten des Landes zu schliessen. Was der Mainstreamwissenschaft kritisch begegnet, passt nicht ins Bolognaeuropa...

0 Euro Jobs: Müllbeseitigung

Dänemark galt einst als relativ liberaler Staat - was auch immer das genau gewesen sein mag, und wohl eher der Tatsache geschuldet, den Nachbarn aus teutonischer Nachkriegssicht gesehen zu haben. Dass dort die Rechte marschiert ist durch Wahlergebnisse bekannt geworden. Aber auch dadurch kann dies gesehen werden: Der Müll. Zuviel davon, wie überall, wo es Verpackungsindustrie gibt - und die Kommunen sind finanziell ähnlich ausgestattet, wie in der BRD. Aber innovative Bürgermeister haben sie: Die Erwerbslosen sollen den Müll wegmachen, sie haben ja Zeit. Viel Zustimmung ausser bei der Gewerkschaft FOA wird in dem Artikel "Unemployed to collect rubbish" externer Link der Kopenhagenpost vom 12. April 2011 signalisiert - und die anschliessenden Leserkommentare sind meist auch dies Geistes Kind...

Magere Gehaltsrunde in Dänemark: Reallohnrückgang im öffentlichen Dienst

„Die Tarifverhandlungen für 2011 und 2012 haben den öffentlich Beschäftigten in Bund und Kommunen magere Ergebnisse gebracht, die nicht einmal die Preissteigerungen ausgleichen. Für 2011 mussten die Gewerkschaften für beide Gruppen eine Nullrunde akzeptieren, während die Angestellten von Ministerien, Polizei und Militär 1,7 Prozent Steigung für 2012 zugestanden bekamen. Die Kommunalbeschäftigten wie Lehrer, Gesundheitspersonal und Pädagogen bekommen dann 2,65 Prozent mehr, was darauf schließen lässt, dass die Unterhändler der Staatsangestellten das Handtuch zu früh warfen. (…) Abgewehrt werden konnte jetzt der Wunsch des Finanzministers, die wöchentliche Arbeitszeit für Beamte heraufzusetzen. Und die Gewerkschaften konnten eine Summe von 200 Millionen Kronen (26 Millionen Euro) für lokale Qualifizierungsmaßnahmen bei Entlassungen herausschlagen. Insbesondere in den Kommunen stehen wegen der angespannten Haushaltslage Stellenstreichungen bevor. Eine Verlängerung der Kündigungsfristen, wie von den Gewerkschaften, wurden von den öffentlichen Arbeitgebern abgelehnt…“ Artikel im Neues Deutschland vom 21.02.2011 externer Link

Verurteilt wegen Klimaprotest

Auch wenn selbst im medialen Mainstream offen eingeräumt wird, dass der Klimagipfel von Kopenhagen im Dezember 2009 die wohl peinlichste dieser vielen peinlichen Gipfelveranstaltungen war: Dagegen protestieren wird in der EU bestraft. So sind jetzt die damaligen Sprecherinnen der Climate Justice Action Stine Gry Jonassen and Tannie Nyboe jetzt von einem dänischen Gericht "wegen Gewalt und Vandalismus" verurteilt worden. So eben ist europäische Demokratie: Nicht jene sind schuld, die Menschen das täglich Brot stehlen (und den Rest vergiften) sondern wer protestiert. hier die Meldung "Climate spokespersons sentenced guilty: a giant defeat for democracy" externer Link vom 25. November 2010 bei der CJA.

Jugend gegen Rechts

"Mehr als 40000 Jugendliche und Studierende sind am Dienstag in den fünf großen Städten Dänemarks gegen die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik der Regierung von Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen auf die Straße gegangen. Mit der Parole »Wir sind mündig, ihr nicht« reagierten die Demonstranten auf geplante Einschnitte im Bildungsetat des dänischen Landeshaushalts" - so beginnt der Artikel "Tausende gegen Rasmussen" externer Link von Freja Wedenborg in der jungen welt vom 07. Oktober 2010.

Arbeitgeber für Gewerkschaftsaktion - Gemeinsame Front gegen Dumpinglöhne

"Seit dem Sommer kämpfen die dänischen Gewerkschaften 3F und Industrie-Bau gegen ein Renovierungsprojekt in Nordjütland. Denn auf der Baustelle in Brønderslev sind polnische Handwerker zur Hälfte des Lohnes eines dänischen Kollegen beschäftigt. Weder sie noch ihr Arbeitgeber, eine in Polen registrierte, aber im dänischen Besitz befindliche Firma, zahlen Steuern in Dänemark. Seit Juli stehen Blockadeposten von Gewerkschaftern vor der Baustelle, unterstützt von lokalen Handwerksmeistern." Artikel von Andreas Knudsen im Neuen Deutschland vom 24.09.2010 externer Link

Jeder vierzehnte Däne auf der Protestdemonstration gegen Kürzungen - Däninnen auch...

...und das würde in der BRD immerhin ca 6 Millionen Menschen bedeuten... "Knapp 40.000 Dänen haben am Dienstag in Kopenhagen gegen massive Kürzungen beim Arbeitslosen- und Kindergeld demonstriert. Zu dem Protest vor dem Parlamentsgebäude hatten Gewerkschaften gemeinsam mit Parteien der sozialdemokratisch geführten Opposition aufgerufen" - so beginnt der Bericht "40.000 demonstrieren gegen drastische Sparpläne" externer Link vom 08. Juni 2010 bei der fr-online.

Schweine im Billiglohnland Deutschland

Schon mal Schwein von Danish Crown gegessen? Bestimmt. Der größte Schweinefleischexporteur Europas weitet seine Geschäftstätigkeit in Deutschland kontinuierlich aus. Ist ja, nicht zuletzt dank der entsprechenden Politik der letzten 28 Jahre auch ein Billiglohnland geworden. Ende 2008 hatte DC in Oldenburg 800 Beschäftigte - davon 670 Zeitarbeiter aus Osteuropa. Ende 2009 sind es schon 940 Beschäftigte - davon 820 Zeitarbeiter aus Osteuropa. Und nun zeigten sich Zeitarbeiter aus Rumänien wieder einmal undankbar - jetzt haben sie schon einen Job im goldenen Westen, und dann wollen sie auch noch den Lohn, den sie vorher zugesagt bekamen - es geht um gerade mal 7,50 Euros die Stunde, die Danish Crown dann doch lieber nicht bezahlen wollte, stattdessen erhielten sie 3 Euros die Stunde, weswegen sie sich an die Oldenburger Behören wandten. Dort wird jetzt - nicht zum ersten Mal - ermittelt, berichtet die Internationale der Nahrungsgewerkschaften in der Meldung "Subcontracting Practices at Danish Crown's Oldenburg Slaughterhouse Stoke Union Concerns" externer Link vom 1. Februar 2010.

  • Dänischer Schlachter setzt auf deutsche Billiglöhne
    „Dänemarks größter Schlachtereikonzern Danish Crown will 600 Mitarbeiter entlassen, weil dem Unternehmen die Personalkosten zu hoch sind. Jetzt ist im Gespräch, die Schlachtaufträge an deutsche Standorte zu vergeben, wo nach Berechnungen der Dänen weniger als die Hälfte der Kosten anfallen. Der Konzern reagiert damit auf die Weigerung der Gewerkschaft NFF, Lohnsenkungen in Dänemark um 20 Prozent zuzustimmen, bestätigte Firmensprecherin Anne Villemoes gestern in Randers. Danish Crown veranschlagt die Durchschnittskosten je Schlachtung in Dänemark bisher auf 100 Kronen, umgerechnet 13,34 Euro. In Deutschland fielen 44 Kronen, in Polen 28 Kronen und in Großbritannien 50 Kronen an. "Wir werden in den nächsten Tagen entscheiden, wohin wir die 600 bei uns wegfallenden Arbeitsplätze ausflaggen", sagte Villemoes. Nach Medienberichten sollen 500 der 600 Jobs nach Deutschland verlagert werden…Artikel von Melanie Wassink im Hamburger Abendblatt vom 25. März 2010 externer Link
  • New agreement to cost 600 jobs at Danish Crown
    “Meat company Danish Crown will soon say goodbye to at least 600 employees as a result of the final draft of the new collective bargaining agreement negotiated this weekend. According to Danish Crown, the proposed firings are the direct result of the Confederation of Danish Industries and the Danish Food and Allied Workers' Union (NNF) failing to reach an agreement over wage control. The meat company had pushed for a salary freeze as part of the bargaining agreement, but no such clause was negotiated by NNF, which instead negotiated pay hikes on behalf of the slaughterhouse employees…Artikel in der Copenhagen Post vom 22.03.2010 externer Link

Dänemark droht Demonstranten: "Lümmelpaket" gegen Klimaschützer

Vorm UN-Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen will Dänemark das Demonstrationsrecht verschärfen. Selbst friedliche Sitzblockierer müssen mit 40 Tagen Knast rechnen. Artikel von Reinhard Wolff in der Taz vom 21.10.2009 externer Link. Aus dem Text: "Die Bußgelder für die Störung der "öffentlichen Ordnung" sollen verfünffacht werden, die Polizei soll Demonstranten bei bloßem Verdacht ordnungswidriger Absichten für zwölf Stunden in Vorbeugehaft nehmen können. Und für Straßenblockaden drohen Freiheitsstrafen von 40 Tagen ohne Bewährung. Mit diesen Maßnahmen will die dänische Regierung gegen Proteste vorgehen, die im Zusammenhang mit dem UN-Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen erwartet werden. "Wir stehen vor einer Veranstaltung, zu der Hardcore-Unruhestifter anreisen werden, die nur Sachschäden und Gewalttaten zum Ziel haben", begründete der rechtspolitische Sprecher der regierenden rechtsliberalen Venstre, Kim Andersen, das geplante "Lømmelpakke" ("Lümmelpaket")?" - In Deutschland heißt das »Lømmelpakke« übrigens Konjunkturpaket!

Taschengeld für Billigarbeiter: Betrug an Osteuropa-Arbeitskräften

Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen so genannter Ostarbeiter in Dänemark unterliegen nicht den EU-Bestimmungen und sollten dadurch einfacher zu kontrollieren sein. Die Praxis sieht jedoch anders aus. Betrug ist an der Tagesordnung. Artikel im Neues Deutschland vom 29.12.2008 externer Link

Entspannt in die Rezession? In Dänemark nimmt man die Wirtschaftskrise, trotz täglicher Alarmmeldungen, scheinbar gelassen.

"Ist Dänemark ein "Sonderfall"? Gäbe es nicht allzu viele "Sonderfälle" und "Sonderwege" (Deutschland, Japan, Frankreich, die Schweiz.) man könnte es fast meinen. Ein Land mit nur 5,5 Millionen Einwohnern und einem Bruttoinlandsprodukt, das nur 9% des deutschen BIP entspricht, sich aber dennoch beharrlich weigert die "Alternativlosigkeit" des Euro anzuerkennen und auch deshalb immer wohlhabender wird, verwundert nicht wenige. Zumal sich das Königreich Dänemark Steuerquoten und ein Sozialsystem leistet, dass den Neoliberalen als ruinös gilt. Die "Frankfurter Allgemeine" machte Ende Juli aus ihrer Verwunderung keinen Hehl: "Eigentlich ist es fast schon ein Witz: Wie kann es dazu kommen, dass angesichts der welthöchsten Steuerlasten (viel mehr als im berüchtigten Schweden) und geradezu üppiger Sozialleistungen und hoher Unterstützungszahlungen für die Arbeitslosen überhaupt noch jemand arbeitet? Die Dänen tun es."." Artikel von Waldemar Bolze pdf-Datei, zuerst erschienen in der "jungen Welt" vom 06.09.2008, in der ungekürzten Originalversion, mit einer Vorbemerkung vom Gewerkschaftsforum Hannover

Sozialistische Krawallmacher machen keine Herbstferien - In Dänemark bildet sich eine starke Protestbewegung gegen Sozialkürzungen

"Wir sind hier, weil wir für Christiana und für das Ungdomshus sind. Und wir sind gegen eine Regierung, die ungesetzliche Kriege führt. Und wir sind für mehr Wohlfahrt, gegen die Kürzungen in den kommunalen Haushalten!" So lautete eine der Botschaften auf einer Großdemonstration in Kopenhagen am 3. Oktober 2006. Die Äußerung zeigt, dass die sozialen Bewegungen in Dänemark in den letzten Wochen eine Qualität erreicht haben, die nicht nur im skandinavischen, sondern auch im europäischen Kontext bemerkenswert ist." Artikel von Peter Birke, eschienen in ak - zeitung für linke debatte und praxis Nr. 510 vom 20.10.2006

Mehr als 20.000 protestieren gegen rechte Regierung in Kopenhagen

"Am vergangenen Mittwoch fand in Kopenhagen eine landesweite Demonstration gegen die Politik der im letzten Herbst neu gewählten dänischen Regierung statt. Anlass war die Verabschiedung des Haushaltsgesetzes. Das Gesetz sieht Kürzungen im Umwelt- und Arbeitsschutz, bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, in weiten Teilen des Ausbildungssystems, im Kultursektor und im sozialen Bereich vor. Die Demonstration wurde von einem breiten Bündnis verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Organisationen getragen, wobei die Beteiligung Hunderter von Basisgruppen und Gliederungen der Gewerkschaften besonders auffällig war....." Bericht von Peter Birke vom 22.3.2002

Tony Blair meets the Rasmussen brothers. Neue Rechte siegt in Dänemark

Artikel von Peter Birke, erschienen in AK Nr. 457 vom 20.12.01

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