Caro-Druck schließt
"Angesichts der Überkapazitäten bei Zeitungsdruckereien verschwinden seit Jahren kleine und mittlere Betriebe von der Bildfläche. Mit Caro-Druck in Frankfurt am Main, die ihren Betrieb zum Jahreswechsel einstellen wird, schließt allerdings kein klassischer Familienbetrieb, sondern eine linke Institution. Hier entstanden seit drei Jahrzehnten verschiedenste Publikationen der linksalternativen Szene." Artikel im Neues Deutschland vom 07.12.2012 . Aus dem Text: "(.) Seit den 1980er Jahren produzierte Caro-Druck eine Teilauflage der überregionalen »Tageszeitung« (taz). Erst 2007 hatte Caro Druck in die neue Zeitungsrotationsmaschine Solna D 380 mit bis zu 32 Seiten Vierfarbdruck und einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 35000 Zeitungen in der Stunde investiert und die Anlage feierlich in Betrieb genommen.Nun wird die »taz« dem Vernehmen nach ab 2013 in einer neuen Druckerei der »Gießener Allgemeinen« gedruckt. Dieser mittelhessische Betrieb hat in den letzten Monaten, so heißt es in Gewerkschaftskreisen, einen Großteil der Beschäftigten entlassen und eine neue Druckerei ohne Tarifbindung gebaut. Mit dem Ende von Caro-Druck verlieren rund 30 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz."
53 Zeitungszusteller werden entlassen: „Moralischer Verfall der Süddeutschen Zeitung“
„Die 53 Zeitungszusteller der ZVZ Zentrum GmbH in München verdienen zu viel und tragen zu schlecht aus. Das meint jedenfalls die SZ Logistik GmbH, eine 100 %-Tochter der Süddeutschen Zeitung GmbH und hat deshalb den Zustellauftrag gekündigt. Alle 53 Zeitungszusteller, die zum Teil seit mehr als 20 Jahren für die pünktliche Zustellung sorgen, sollen die Kündigung erhalten. „Nur: die Gründe sind an den Haaren herbeigezogen. In Wirklichkeit geht es darum, einen lästigen Betriebsrat und eine streikbereite Belegschaft loszuwerden - und dabei auch noch Arbeitnehmerrechte zu umgehen und Dumpinglöhne durchzusetzen“, erklärte Bernd Mann von ver.di Bayern: „Das zeigt einen moralischen Verfall der Süddeutschen Zeitung“ …“ Die vollständige Pressemitteilung von ver.di Bayern, München, den 23. Januar 2012 . Siehe dazu auch:
- Herzlich willkommen bei den Münchner Zeitungszustellern
"Die im Dunkeln sieht man nicht" - ein Sprichwort, das auch für alle jene gilt, die bei Wind und Wetter und meist noch im Dunkeln dafür sorgen, dass Leserinnen und Leser morgens ihre Zeitung im Briefkasten haben. Wenn man uns schon nicht sieht, dann soll man uns wenigstens hören! Dafür wollen wir an dieser Stelle sorgen. Vielen Dank für Ihr Interesse! Ihre und Eure Münchner Zeitungszusteller/innen“ Sonderseite von von ver.di Bayern
Prinovis-Nürnberg
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»Wir wußten vorher, daß die Chancen nicht günstig sind«
Bei der Prinovis-Druckerei in Nürnberg streikt ein Teil der Beschäftigten seit zwölf Wochen. Ein Interview von Mirko Knoche mit Hans Killer , Betriebsrat in der Nürnberger Prinovis-Druckerei, in der jungen Welt vom 18.10.2011
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Kündigungen bei Bertelsmann: Die Profitablen dürfen bleiben
„Einer der größten Medienkonzerne der Welt fordert von Mitarbeitern Lohnverzicht. Wer nicht mitmacht, wird gekündigt. 200 Beschäftigte des Druckkonzerns Prinovis sind von Kündigungen bedroht, weil sie nicht bereit sind, auf tarifliche Lohnansprüche zu verzichten. Seit Monaten befinden sich die Betroffenen am Nürnberger Standort im Streik. Letzte Woche demonstrierten sie vor der Bertelsmann-Dependance in Berlin, nächste Woche sollen die Streiks fortgesetzt werden "Wir fangen erst richtig an", sagte Streikführer Hans Killer der taz…“ Artikel von Martin Rank und Timo Kather in der TAZ vom 30.09.2011
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Solidaritätserklärungen
Solierklärungen finden sich auf der Sonderseite bei ver.di
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Mailadresse für Soliadressen: aktion-prinovis@gmx.de
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Informationen und Fotos zu Streiks und Aktionen bei Prinovis
finden sich auf der Sonderseite bei ver.di
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Prinovis-Demo gegen das System Bertelsmann
"Wir streiken gegen 138 Entlassungen bei BERTELSMANN-Prinovis Nürnberg. 200 Beschäftigte des Tiefdruckkonzerns PRINOVIS am Nürnberger Standort in Langwasser sind von Kündigung bedroht, weil sie nicht bereit waren, auf tarifliche Lohnansprüche zu verzichten. Gegen die geplanten Entlassungen und für einen Sozialtarifvertrag haben wir mehrfach gestreikt." Aufruf zur Demo vom 16.09.2011 bei NetzwerkIT . Die Demo findet statt am 26.09.2011 von 11:30 bis 14:00 in Berlin, Unter den Linden 1. Siehe dazu auch: 26.9. Demo gegen Bertelsmann!!!
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft für morgen, 26. September, Beschäftigte aus ganz Deutschland zu einer Kundgebung vor der Hauptstadtdependance der Bertelsmann-Stiftung auf. Teilnehmen werden unter anderem Streikende der Bertelsmann-Tiefdruckerei Prinovis Nürnberg. Dort kämpfen die Beschäftigten für einen Anerkennungs- und Sozialtarifvertrag. Zuvor hatte die dortige Geschäftsleitung angekündigt, bis zu 140 von 200 Be-schäftigten kündigen zu wollen, die sich geweigert hatten, in einem betrieblichen Bündnis unbezahlte Mehrarbeit zu leisten und auf Gehaltsbestandteile zu verzichten. Dadurch sollte eine vermeintliche Arbeitsplatzsicherheit erzielt werden. "Auch in anderen zu Bertelsmann gehörenden Unternehmen werden die Kolleginnen und Kollegen erpresst, untertarifliche Beschäftigungsbedingungen zu akzeptieren", kritisierte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. (.) An der Kundgebung nehmen darüber hinaus auch Beschäftigte aus ehemaligen Betrieben von o2 und der Telekom teil, die von Arvato übernommen worden waren und deren Arbeitsbedingungen im Zuge der Übernahme ebenfalls drastisch verschlechtert wurden. Der Demonstrationszug wird begleitet von der Bläsergruppe "Fanfara Kalashnikov". Am Kundgebungsort selber wird um ca. 13:30 Uhr eine Luftballontraube ein Bertelsmann-kritisches Banner fliegen lassen. Neben Frank Werneke sprechen Betriebsräte der einzelnen Unternehmen." Bericht von " Klassensolidarität stärken!" vom 25.09.2011 bei indymedia
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»Der Keil in der Belegschaft trifft uns in Herz«. Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgeich: Harter Arbeitskampf bei Druckerei Prinovis
"Dass der Widerstand gegen Tarifflucht in der Druckindustrie auch nach der erfolgreichen Verteidigung des Manteltarifvertrags weiter hart ausgetragen wird, zeigt die aktuelle Streikbewegung der Gewerkschaft ver.di beim Druckereiunternehmen Prinovis." Artikel von Hans-Gerd Öfinger in ND vom 02.09.2011
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Zähes Ringen bei Prinovis. Wie ernst steht es um den bestreikten Tiefdruckbetrieb?
"Die Geschäftszahlen der Konzernmutter Bertelsmann sind rekordverdächtig, die Umsatzrendite erneut zweistellig - doch beim Druckunternehmen Prinovis scheint die Situation alles andere als kommod." Artikel in der Nürnberger Zeitung vom 02.09.2011 . Aus dem Text: ".Aufgrund dieser Auseinandersetzung wird der Nürnberger Standort von Prinovis seit mittlerweile fünf Wochen immer wieder bestreikt. Hans Killer von der Streikleitung geht davon aus, dass die Produktivität des Standortes darunter massiv zu leiden hat und sogar Aufträge außer Haus gegeben werden mussten. "Wir hatten sogar eine Rückmeldung von einer Druckerei, deren Belegschaft solche Streikbrucharbeiten abgelehnt hat", sagt Betriebsratsmitglied Killer. Dies verneint Pressesprecher Adler ausdrücklich: "Der Produktionsablauf in Nürnberg ist nicht gestört." Während der Streiks, an denen sich nach Unternehmensangaben rund 100 Mitarbeiter verschiedener Schichten beteiligten, sei die Produktion durch Mehrarbeit der Nicht-Streikenden aufrecht erhalten worden, so Adler. (.) Wert legt Adler auch auf die Feststellung, dass der Betriebsrat immer noch mit der Geschäftsleitung im konstruktiven Dialog sei, während es den Streikenden vorrangig um einen Anerkennungstarifvertrag gehe. Aber fühlt sich denn die Belegschaft überhaupt noch repräsentiert von einem Betriebsrat, durch den ein mittlerweile auch von außen klar erkennbarer Riss geht? Adler verweist auf den Standort selbst, dessen Geschäftsführer derzeit aber keine Interviews gibt. Killer und weitere Mitglieder des Betriebsrates wiederum warten seit Tagen auf eine bereits mehrfach verschobene, außerordentliche Betriebsratssitzung, die ein wenig Licht in die verfahrenen Verhältnisse bringen soll. "Es ist uns Betriebsräten derzeit nicht einmal möglich, eine Wasserstandsmeldung über den Stand der Verhandlungen von der Verhandlungskommission zu bekommen", klagt Killer. Eine Tatsache jedoch steht für den jungen Betriebsrat auch angesichts dieser festgefahrenen Fronten fest: "Lohnverzicht rettet keine Arbeitsplätze.""
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Bertelsmann: Konflikt bei Prinovis weitet sich aus - Solidaritätsstreik im Norden
"Der seit Montag andauernde dritte Warnstreik von Teilen der Belegschaft der Bertelsmann-Tiefdruckerei Prinovis in Nürnberg wurde nach einer 18-stündigen Unterbrechung in der Nacht zu Freitag ab 0.00 Uhr fortgesetzt. Die streikenden Mitglieder der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kämpfen für einen Sozialtarifvertrag und die Anerkennung der Tarifverträge für die Branche. Sie wehren sich dagegen, dass die Geschäftsleitung bis zu 140 Beschäftigte kündigen und die Auswahl der Entlassungen ausschließlich bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vornehmen will, die zuvor das sogenannte "Bündnis 2" mit Einschnitten bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie unbezahlter Mehrarbeit pro Woche nicht unterschrieben haben. Dies wäre eine gesetzeswidrige Umgehung des Kündigungsschutzgesetzes und der gesetzlich vorgeschriebenen Sozialauswahl..." Pressemitteilung von ver.di vom 19.08.2011
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Gespaltene Belegschaft
"Der Kampf gegen Entlassungen und für Tarifverträge bei der Tiefdruckerei Prinovis in Nürnberg wird mit harten Bandagen geführt. 138 der rund 800 Beschäftigten sollen auf die Straße gesetzt werden - und zwar diejenigen, die Einkommenskürzungen nicht »freiwillig« akzeptiert haben. Die Betroffenen wehren sich: Zum mittlerweile dritten Mal legten sie in dieser Woche vorübergehend die Arbeit nieder. Das mehrheitlich in Besitz des Medienkonzerns Bertelsmann befindliche Unternehmen reagiert darauf mit rechtswidrigen Aussperrungen. (.) Ein besonderes Problem ist, daß die Mehrheit des Nürnberger Betriebsrats die Zusammenarbeit mit ver.di verweigert und einen Tarifvertrag ablehnt. »Der große Vorteil einer Tarifregelung wäre, daß sie für alle gilt und die Belegschaft nicht - wie jetzt in Nürnberg- gespalten wird«, erklärte Peitz. Ihre Flexibilität habe die Gewerkschaft an den beiden tarifgebundenen Standorten Ahrensburg und Itzehoe in Schleswig-Holstein demonstriert. In den mit ähnlichen Auslastungsproblemen wie in Nürnberg konfrontierten Werken hat ver.di per Ergänzungstarifvertrag Kürzungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld akzeptiert." Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 20.08.2011
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»So wird versucht, die Belegschaft zu spalten«
Lohnverzicht für Beschäftigungsgarantie: Prinovis-Druckereibeschäftigte wehren sich gegen Erpressung. Interview von Gitta Düperthal mit Hans Killer in der jungen Welt vom 09.08.2011 . Hans Killer gehört der Streikleitung der Nürnberger Prinovis-Druckerei an, ist Mitglied des Betriebsrats und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
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Umgeht Prinovis den Kündigungsschutz?
"Pronovis erklärt mit einem Sonderkündigungsschutz für diejenigen, die schlechtere Arbeitsverträge wie der Kündigungsschutz umgangen wird. Warum Prinovis nicht nach sozialen Maßstäben entlassen will, wie es im Kündigungsschutzgesetz KSchG vorgesehen ist, wird in einem Schreiben das Unternehmens auf die Frage von Netzwerk IT beantwortet. Darin ist von einem Sonderkündigungsschutz für diejenigen die Rede, die sich bereit erklärten ihren Arbeitsvertrag zugunsten des Unternehmens verschlechtern zu lassen." Meldung bei Netzwerk-IT vom 03.08.2011 . Siehe dazu auch: Stellungnahme PRINOVIS. Antwort von Alexander Adler, Prinovis Ltd. , auf die Frage "Stimmt es, dass Prinovis nicht nach sozialen Maßstäben kündigen will?" auf Netzwerk-IT vom 03.08.2011
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Widerstand bei Prinovis: Mitarbeiter wehren sich gegen Stellenabbau
"Mit einem zweitägigen Streik haben die Mitarbeiter der Nürnberger Prinovis-Druckerei gegen den geplanten Abbau von 140 Arbeitsplätzen demonstriert. "Wir wollen für den Betrieb einen Sozialtarifvertrag und einen Anerkennungstarifvertrag, der die tariflichen Regelungen der Branche abbildet, begründete der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke, die Aktionen in einer Mitteilung. Am Mittwoch und Donnerstag legten laut Gewerkschaft rund 100 Beschäftigte die Arbeit nieder..." Artikel in den Nürnberger Nachrichten vom 28.07.2011
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Zur Diskussion in der Krise: Verdi gegen Betriebsrat - oder einfach den Betrieb schließen? Gewerkschaften in der Krise - wo ist der "Ausgang"?
Diskussionsbeitrag von Volker Bahl vom 9.8.2011. Dieser Diskussionsbeitrag betrifft eine alte und hochaktuelle, grundsätzliche Frage der Gewerkschaftsbewegung. Wir hoffen auf eine breite Debatte und freuen uns auf weitere Zuschriften!
- Vize-Chef der Linken in der Kritik: Reih dich ein in die Arbeitgebereinheitsfront
"Sind die Linken nicht für eine 30-Stunden-Woche? In Nürnberg offenbar nicht. Dort möchte die Druckerei Prinovis durchsetzen, dass ihre Mitarbeiter für weniger Geld mehr arbeiten sollen. Notfalls drohen Kündigungen - und dabei hilft ein Vize-Chef der Linken. Gewerkschafter halten ihn für einen Arbeiterverräter." Artikel von Detlef Esslinger in der Süddeutschen Zeitung vom 29.07.2011
Frankfurter Societät vor der Zerschlagung - Dem renommiertem Verlagshaus in Frankfurt am Main droht Tarifflucht
„Gegen die Aufspaltung der renommierten und traditionsreichen Frankfurter Societätsdruckerei (FSD) und eine damit einhergehende Aushebelung von Tarifverträgen und Arbeitnehmerrechten macht jetzt die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mobil…“ Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 13.09.2010 . Aus dem Text: „Ende August hatten FSD-Betriebsräte zwischen Tür und Angel erfahren, dass das Management der Firma eine Aufspaltung des Unternehmens mit weitreichenden Folgen betreibt. So sollen dem Vernehmen nach bisherige FSD-Betriebsteile mit derzeit insgesamt rund 700 Beschäftigten in drei neue Firmen umgewandelt werden. Dabei entstünde eine separate Verwaltungs-Holding für den kaufmännischen und Verwaltungsbereich und eine Medien GmbH vor allem für den Redaktionsbereich der Tageszeitung »Frankfurter Neue Presse« (FNP) mit ihren Lokalablegern in Rhein-Main-Gebiet, Taunus, Wetterau und der Region Limburg. Das moderne FSD-Druckzentrum in der Gemeinde Mörfelden-Walldorf südlich des Frankfurter Rhein-Main-Flughafens soll die dritte Firma umfassen. Eine Eintragung in das Handelsregister ist dem Vernehmen nach bis zum 30. September geplant…“
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Betriebsparteien bei der FSD einigen sich auf Beibehaltung der Tarifbindung für alle neuen Gesellschaften
"Am 26. Oktober gegen 6 Uhr morgens haben die Betriebsparteien der Frankfurter Societäts-Druckerei ein aus sieben Punkten bestehenden Papier unterzeichnet, das nun noch der Zustimmung durch das Plenum des Betriebsrats und die Gesellschafter der GmbH bedarf. In einer 17-stündigen Sitzung, die ohne Pause die ganze Nacht durchgeführt wurde, erzielten die Parteien folgenden Kompromiss: Wichtigstes Ergebnis: Die Tarifbindung bleibt nach der Unternehmensaufspaltung für alle Bereiche erhalten. Die Arbeitgeberseite hat sich dazu verpflichtet, mit allen drei Gesellschaften, Druckerei, Verlag und Verwaltung, als tarifgebundene Mitglieder in die Arbeitgeberverbände einzutreten..." Meldung bei ver.di Medien, Kunst und Industrie Hessen vom 27.10.2010 . Dort auch die Info des FSD-Betriebrates als Download
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Ein besonderer Kampf
Streik gegen Zerschlagung und Tarifflucht bei traditionsreicher Frankfurter Societäts-Druckerei. Neben Druckern beteiligen sich viele Redakteure. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 23.10.2010 . Aus dem Text: "Die Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD) ist ein Kampfbetrieb. Bei allen Auseinandersetzungen in der Druckindustrie der vergangenen Jahre stand die Belegschaft an vorderster Front. Auch jetzt ist sie wieder im Ausstand, um gegen die Zerschlagung des Betriebs und gegen Tarifflucht zu protestieren. Das Besondere: Dieses Mal sind nicht nur die Drucker, sondern auch Redakteure der Frankfurter Neuen Presse und verschiedener Lokalzeitungen sowie Verwaltungsangestellte in großer Zahl dem Streikaufruf gefolgt. Denn sie wären die ersten Leidtragenden der geplanten Umstrukturierung."
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Streik bei Societäts-Druckerei
"Schon am Samstag hatte es bei der Frankfurter Societäts-Druckerei rumort. Vorübergehend wurde in Mörfelden die Arbeit niedergelegt. Unterstützt wurden die Druckerei-Mitarbeiter laut der Gewerkschaft Verdi von etwa 15 Redakteuren der "Frankfurter Neuen Presse" ("FNP"), die sich vor dem Werkstor versammelten. Nach weiteren Streiks rief Verdi auch am Mittwoch zum befristeten Streik auf. "Der Großteil der 700 Beschäftigten der Druckerei in Neu-Isenburg und von Verlag und Redaktion in Frankfurt am Main sind dem Aufruf gefolgt", erklärte die Gewerkschaft auf Anfrage." dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 20.10.2010
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Massen-Flugblatt als Protest gegen Tarifflucht der Frankfurter Societäts-Druckerei/Frankfurter Neue Presse
"Mit einem Massen-Flugblatt informiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft am 24. September die Öffentlichkeit über die Folgen der geplanten Betriebsspaltung bei der Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD). Die Beschäftigten in Druckerei und Verlag befürchten den Verlust ihrer tariflichen Rechte und die Zerschlagung des Betriebsrates. Das Flugblatt mit dem Titel "Frankfurter Neueste Presse" wird im Rhein-Main-Gebiet von vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern verteilt, vor allem an zentralen Bahnhöfen." Mitteilung von ver.di vom 23.09.2010. Siehe dazu das Flugblatt und die Unterschriftenliste bei ver.di
- »Wir sind ein Betrieb und eine Belegschaft«
Beschäftigte der Frankfurter Societäts-Druckerei wehren sich gegen Zerschlagung und Tarifflucht. Ein Interview von Herbert Wulff mit Emmanuel Korakis , stellvertretender Betriebsratsvorsitzender in der Frankfurter Societäts-Druckerei und Vorsitzender des ver.di-Fachbereichs Medien im Bezirk Frankfurt am Main, in der jungen Welt vom 22.09.2010
Druckerei Giesecke & Devrient (G&D)
- Euro-Aufträge: Gelddrucker machen Druck
"Wo sonst der Dresscode Anzug und Aktenkoffer lautet, sind sie mit Trillerpfeifen und Transparenten angereist: Am Dienstag haben 250 Angestellte der Bundesdruckerei und der Druckerei Giesecke & Devrient (G&D) vor der Bundesbank in Frankfurt demonstriert. "Hier sitzen die falschen Fuffziger", riefen sie. Grund für den Unmut ist, dass die Bundesbank die Aufträge zum Druck von Euro-Noten europaweit ausgeschrieben hat. Das hat sie 2010 bereits zum dritten Mal gemacht - doch in diesem Jahr soll die Bundesdruckerei leer ausgehen, G&D laut Medienberichten einen vergleichsweise kleinen Auftrag erhalten. Das Gros der Aufträge soll an Unternehmen in Frankreich und den Niederlanden gehen. Endgültig ist die Vergabe noch nicht entschieden, da die deutschen Druckereien Widerspruch bei der Vergabekammer des Bundes eingelegt haben..." Artikel von Johanna Ritter in der Frankfurter Rundschau vom 17.08.2010
Druckerei der Kieler Nachrichten
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LeiharbeiterInnenbelegschaft kieloben: Tarifdumping per Werkvertrag - Medienmacht macht's vor
In der outgesourcten Weiterverarbeitung im Druckzentrum der >Kieler Nachrichten< (KN) wurde der Belegschaft zum 1. Juli gekündigt - sie hatte es gewagt, sich einen Betriebsrat zu wählen. Der Fall macht exemplarisch deutlich, wie eng die Zergliederung in der Verlags- und Druckindustrie mit Tarifflucht und Tarifdumping verbunden ist. Immer öfter bedienen sich die Unternehmensführungen dabei auch eigens zu diesem Zweck ausgegründeter Leiharbeitsfirmen, auf die - jüngster Clou - über Werkverträge das unternehmerische Risiko und der Kostendruck nicht nur, aber vor allem im Umgang mit den Beschäftigten abgewälzt werden kann. Der folgende Bericht von Gaston Kirsche und das anschließende Interview mit Marcus Peyn, dem neuen und gleich mitgekündigten Betriebsrat bei der Tabel-Gruppe, beleuchtet diese Praxis - und zeigt zugleich, wie sehr der aktuelle Vorstoß des DGB am Problem der Herstellung der Tarifeinheit vorbeigeht. Erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 7/10
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Kieler Nachrichten = Klatsch & Niedriglohn
"Heute am 30.6. demonstrierten am Mittag ungefähr 100 Menschen in der Kieler Innenstadt gegen Leiharbeit und prekäre Beschäftigung bei den Kieler Nachrichten (KN). Es ging um die Entlassung der Mitarbeiter_innen der Druckerei der KN, welche im Jahr 2000 durch die KN "ausgegliedert" wurden und die Weiterverarbeitung der Zeitung im Druckzentrum Moorsee an die Leiharbeitsfirma Tabel vergeben wurde. (...) Leider hielt es auch der Betriebsrat der KN-Stammbelegschaft nicht für nötig sich zu positionieren. Die schlechte Beteiligung an der Aktion hinterließ bei einigen solidarischen Unterstützer_innen einen faden Beigeschmack. Trotz guter Öffentlichkeitsarbeit und Kontakten zu Gewerkschaften, Parteien und außerparlamentarischen Linken, trotz der offensichtlichen Schweinereien, die die lokale Monopol-Zeitung KN immer wieder poduziert, waren viele der Betroffenen, aber auch die Gerwerkschaften, nicht in der Lage die notwendigen und richtigen Forderungen der kämpfenden Tabel-Arbeiter_innen zu unterstützen (und hier sollte auch nicht die Uhrzeit als Grund für die Akzeptanz von Beschneidungen von Arbeitnehmer_innenrechten geltend gemacht werden)..." Beitrag auf Indymedia vom 30.06.2010
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Belegschaft kieloben
Im Druckzentrum der Kieler Nachrichten wurde Hunderten Leiharbeitern gekündigt. Sie hatten es gewagt, einen Betriebsrat zu gründen. Artikel von Gaston Kirsche in der Jungle-World vom 01.07.2010 . Aus dem Text: "...Die Arbeitsbedingungen in der Weiterverarbeitung sollen lange Zeit katastrophal gewesen sein. »Allen Frauen in der Halle wurden die Hocker weggenommen, damit sie sich nicht mehr hinsetzen konnten«, erzählt Marcus Peyn von der Belegschaft gegenüber der Jungle World. »Das Trinken wurde auch schon verboten, bis dann mal eine ältere Dame während einer 14-Stunden-Schicht umgekippt ist.« Peyn berichtet auch von verweigerten Entgeltfortzahlungen im Urlaub oder Krankheitsfall, von Staubbelastung ohne Atemschutz, von unzureichenden Sicherheitsbestimmungen und endlosen Arbeitszeiten. »Die Leute haben teilweise bis zu 18 Stunden am Stück gearbeitet und mussten dann nach sechs Stunden schon wieder antanzen«, so Peyn. Die Beschäftigten wollten das ändern und wählten im Februar einen Betriebsrat. Peyn wurde dessen Vorsitzender. Bereits in den Jahren davor gab es Versuche, einen Betriebsrat zu gründen, diese scheiterten unter anderem an gezielten Kündigungen. Da diese Kündigungen jeweils erfolgten, nachdem man sich vertrauensvoll an den zuständigen Verdi-Fachbereich gewendet hatte, sieht sich dessen damaliger Vorstand, Richard Ernst, der auch Betriebsratsvorsitzender der KN ist, dem schweren Vorwurf ausgesetzt, mit der Geschäftsführung der KN kooperiert und die Aktiven gemeldet zu haben. Handfeste Beweise dafür haben die Tabel-Beschäftigen jedoch nicht, sondern nur »Anhaltspunkte«, wie auch Peyn zugeben muss. Dass Misstrauen gegenüber Ernst war jedoch so groß, dass der langjährige Bereichsvorstand im März durch Markus Rohwer, einen Leiharbeiter, ersetzt wurde, nachdem 150 Tabel-Beschäftigte Verdi beigetreten waren und sich an der Wahl beteiligt hatten..."
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Solidarität mit den Tabel-Beschäftigten! Demonstration am Mittwoch gegen die Entlassung der 389 MitarbeiterInnen bei den Kieler Nachrichten
"Gegen Leiharbeit und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen bei den Kieler Nachrichten" - unter diesem Motto ruft die Gewerkschaft ver.di zu einer Solidaritäts-Demonstration mit den 389 Tabel-Beschäftigten auf, die im Zuge der Auseinandersetzungen bei den Kieler Nachrichten (KN) ihren Job verloren haben. Die Demonstration beginnt am Mittwoch, den 30. Juni, um 10:30 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Asmus-Bremer-Platz in der Kieler Innenstadt, führt dann zum Hauptbahnhof und endet gegen 12 Uhr mit der Abschlusskundgebung auf dem Asmus-Bremer-Platz. Nach der Ausgliederung der Weiterverarbeitung im Jahr 2000 lag die Bezahlung der bei der Leiharbeitsfirma "Tabel" Beschäftigten mehr als die Hälfte unter dem Tariflohn der Stammbelegschaft..." Weitere Informationen bei ver.di-Nord
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Betriebsratswahl: Kieler Nachrichten servieren Drucker ab
Die Kieler Nachrichten wollen ihre Druckerei-Belegschaft auswechseln. Mit der Gründung eines Betriebsrats habe das nichts zu tun, so die Zeitung. Die bisherigen Mitarbeiter werden dennoch ausgeschlossen. Artikel von Kristina Ludwig in der TAZ-Nord vom 07.05.2010
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Schlecker-Prinzip: Arbeit gibt es nur bei Wohlverhalten
Die Kieler Nachrichten haben ihre Druckerei-Belegschaft längst in eine Leiharbeitsfirma ausgelagert. Nun wurde ihnen allen auch dort gekündigt - gerade als sie begannen, einen Betriebsrat zu gründen. Artikel von Kristiana Ludwig in der TAZ-Nord vom 30.03.2010 . Aus dem Text: „…Hinter diesem Schritt könnte die Angst vor einem Gesamtbetriebsrat gewesen sein: Bei Erfolg der Druckerei-Mitarbeiter hätten sie sich in den Betriebsrat der Kieler Nachrichten integrieren können - und dann hätte die gesamte KN-Belegschaft für die Wiedereinführung der früheren Drucker-Löhne von 12,50 Euro kämpfen können. Die Strategie, mit der TB deshalb gegen engagierte Beschäftigte vorgegangen sei, beschreiben Mitarbeiter als "Aushungern". Den häufig ungelernten Niedriglöhnern sei nicht gekündigt worden, sie hätten aber auch keine Schichten mehr bekommen. Ihrerseits selbst kündigen können die Drucker aber auch nicht: Das zöge eine dreimonatige Sperre des Arbeitslosengeldes nach sich. Deshalb seien viele Produktionshelfer in der Warteschleife geblieben. Bei Wohlverhalten habe das Unternehmen langsam wieder Termine an die "Querulanten" verteilt…“
- Gute Nachrichten aus Kiel - Kämpferisch: Entlassene Belegschaft in Schleswig-Holsteiner Druckzentrum wählte Betriebsrat
Mit der Entlassung zum 30. Juni hatten die Zeitarbeitsfirmen der »Tabel-Gruppe« ihre 389 Beschäftigten in der Weiterverarbeitung im Druckzentrum der Kieler Nachrichten, der einzigen Tageszeitung aus der Landeshauptstadt, am 19. Januar geschockt. Diese wehren sich - nun auch mit Betriebsrat. Artikel von Peter Steiniger in der jungen Welt vom 06.02.2010
- Kieler Drucker kämpfen um ihre Jobs: TB Personaldienste kündigt fast 400 Arbeitern - Belegschaft wollte Betriebsrat gründen
"In der Druckerei der Kieler Nachrichten kämpfen fast 400 Arbeiter um ihre Jobs. Sie sind bei TB Personaldienste beschäftigt, einer gemeinsamen Tochter des Kieler Zeitungs Verlags und des Hannoveraner Personaldienstleisters Tabel. Die Drucker produzieren aber ausschließlich in Kiel. TB hat die 389 Arbeiter zum 30. Juni gekündigt. Zuvor hatte das Unternehmen nach Gewerkschaftsangaben mehrfach versucht, die Wahl eines Betriebsrats zu verhindern. Am Montag dieser Woche bereiteten die Beschäftigten mit Hilfe von ver.di Klagen auf Kündigungsschutz vor. Die Gewerkschaft hat angekündigt, Tabel und die Kieler Nachrichten politisch unter Druck zu setzen..." Artikel von Mirko Knoche in der jungen Welt vom 28.01.2010
Hitzige Tage im Druckzentrum: Mitarbeiter einer finnischen Staatsposttochter kämpfen für ihre Jobs
"Nicht nur wegen hoher Temperaturen hat für die Belegschaft der Frankfurter Itella Information GmbH ein heißer Sommer begonnen. Die Beschäftigten wehren sich gegen Versetzungen, Kündigungen und Demontage. Itella ist aus den Unternehmen Eurocom-Depora und Data Informatic hervorgegangen, die mit Lochkarten und Mikrofilmen groß wurden und sich später auf den Druck von Rechnungen und Gehaltsabrechnungen konzentrierten. 2002 übernahm die finnische Staatspost POSTI die Betriebe in München und Frankfurt. 2003 kam das Vodafone-Druckzentrum in Düsseldorf hinzu. Seit 2005 firmieren alle Betriebe der POSTI-Informationslogistik-Sparte als Itella..." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 13.07.2010
Die Verlagsgesellschaft Deutscher Ärzte-Verlag hat die Schließung der verlagseigenen Druckerei angekündigt - Von der Maßnahme sind 12 Arbeitsplätze betroffen
"Die Schließung der Druckerei wird betriebsintern mit Kostensparpotentialen begründet. Die Bundesärztekammer als Mitherausgeber des Leitmediums der Verlagsgesellschaft (Deutsches Ärzteblatt) haben erst kürzlich im Rahmen des Deutschen Ärztetages auf die außergewöhnlich gute Ertragslage dieses Unternehmens verwiesen. Gleichzeitig ist die Bundesärztekammer 50 prozentiger Gesellschafter der Deutscher Ärzte-Verlag GmbH. Die anderen 50% liegen bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Der Betriebsrat des Verlages versucht derzeit Verhandlungen zu einem Sozialplan einzuleiten. Nach ersten Gesprächen stehen die Chancen für einen freiwilligen Interssenausgleich jedoch nicht zum Besten. Die betroffenene Mitarbeiter sind alle über 20 Jahre im Unternehmen beschäftigt. Hier Abfingungsregelungen nach § 1a KSchG anzubieten erscheint insofern zynisch, da gleichzeitig die Ergebnisbeteiligung aller Mitarbeiter um die Hälfte gesenkt wurde. Somit bezahlen die Mitarbeiter des Deutschen Ärzte-Verlages die anbgebotenen Abfindungen zum großen Teil aus der eigenen Tasche." Meldung des Betriebsrates der Deutscher Ärzte-Verlag GmbH vom 15.06.2010
"Spiegel"-Tochter "Quality-Service": ver.di fordert zu Tarifverhandlungen auf
"Die Quality Service GmbH (QS) ist ein Tochterunternehmen des Spiegel-Verlages. Als Call-Center übernimmt es viele klassische Vertriebsfunktionen, zusätzlich arbeitet dieser Mediendienstleister für andere Unternehmen. Anders als ihre Kolleginnen und Kollegen des Verlagshauses sind die Beschäftigten bei QS allerdings ohne Tarifvertrag. Obwohl ihre Tätigkeiten mühelos in den Tarifvertrag für Zeitschriftenverlage eingruppierbar sind, orientiert sich offenbar die wohl situierte "Mutter" am Lohndschungel der Call-Center..." Meldung bei verdi-Hamburg vom 27.01.2010
Druckzentrum Suhl vor dem Aus: Breite Kritik in der Region an Beschluss der Münchner Eigentümer
"Über 100 Arbeitsplätze sind wegen der geplanten Schließung des Druckzentrums Suhl bedroht. Hier werden seit den 1990er Jahren vor allem die Tageszeitungen »Freies Wort« und »Südthüringer Zeitung« hergestellt. Der Betrieb gehört zu 70 Prozent dem Süddeutschen Verlag und zu 30 Prozent der SPD-eigenen Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH (dd_vg). Die Gesellschafter sehen in der Abwicklung und Fremdvergabe der Druckaufträge die rentabelste Lösung und scheuen notwendige Investitionen in Millionenhöhe. »Die haben hier aber viele Gewinne eingefahren«, gibt ver.di-Sekretär Michael Kopp zu bedenken. »Die Suhler Drucker fühlen sich von ihrem Geschäftsführer belogen«, bringt Kopp die Stimmung im Betrieb auf den Punkt." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 04.12.2009
Dammbruch am Blauen See
In Rüsselsheim soll ein neues Druckzentrum entstehen - ohne Tarifbindung. Der Branche droht Lohndumping. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 09.11.2009 . Aus dem Text: "Wenn in Rüsselsheim, der von Ängsten um den Autobauer Opel heimgesuchten heimgesuchten Stadt, Investoren die Schaffung neuer Arbeitsplätze in supermodernen Anlagen versprechen, dann finden sie im Rathaus der Stadt offene Ohren. Doch das geplante neue Druckzentrum bringt Arbeitsplatzabbau und Lohndumping. Rüsselheims Oberbürgermeister Stefan Gieltowski (SPD) hat die Errichtung eines neuen Druckzentrums im Gewerbegebiet »Blauer See« zur Chefsache gemacht. Der Neubau soll im nächsten Sommer fertiggestellt sein. Ab Herbst 2010 soll hier, wenige Kilometer vom Frankfurter Rhein-Main-Flughafen entfernt, eine der modernsten Großdruckereien Europas Tag und Nacht Zeitungen produzieren. Stolz kann dann Gieltowski aller Welt verkünden, dass ihm die Ansiedlung eines Betriebs mit 200 neuen Arbeitsplätzen gelungen sei. Doch wo Gieltowski Licht sieht, da ist auch viel Schatten. Denn die beiden Träger des neuen Druckzentrums, die Mainzer Verlagsgruppe Rhein-Main (VRM) und das Darmstädter Medienhaus Südhessen, werden ihre bisherigen Zeitungsdruckereien bis Herbst 2010 schließen und damit rund 450 Beschäftigte auf die Straße setzen. Somit gehen der Region unterm Strich insgesamt rund 250 Arbeitsplätze verloren. Darauf wiesen betroffene Gewerkschafter am Wochenende im Rahmen einer ver.di-Protestversammlung und »symbolischen Grundsteinlegung für Tarifbindung« in der Rüsselsheimer Innenstadt hin."
"Maschinen und wir bleiben hier"
"Die KBA-MetalPrint GmbH verfügt nicht nur über eine hochqualifizierte und flexible, sondern auch über eine gut organisierte, kampferfahrene und wenn es sein muss, kampfbereite Belegschaft" So steht es in der jüngsten Ausgabe des VKL-Infos bei MetalPrint. Diese Kampfbereitschaft hat die Belegschaft in den letzten Jahren mehrmals unter Beweis gestellt und erfolgreich mehrere Erpressungsversuche abgewehrt. Und erst recht will die Belegschaft gegen die drohende Werksschließung kämpfen. "Maschinen und wir bleiben hier" und "Wer mit uns nicht rechnet, hat sich verrechnet", stand unmissverständlich auf Transparenten am 5.10.09. Anlässlich eines Arbeitsgerichtstermins legten die Arbeiter und Azubis von MetalPrint an diesem Tag um 14.00 Uhr die Arbeit nieder und marschierten durch die Stuttgarter Innenstadt vors Arbeitsgericht. Unterstützt wurde die Belegschaft von GewerkschafterInnen-Delegationen von Bosch, Daimler, Porsche, Coperion, Alcatel, Behr und von ver.di-Bezirksgeschäftsführer Bernd Riexinger..." Artikel von Ursel Beck auf sozialismus.info vom 07.10.2009
Wer sich organisiert, fliegt raus. Flyeralarm GmbH will keinen Betriebsrat
"Das im Jahr 2006 gegründete Start Up-Unternehmen Flyeralarm gilt bundesweit als wichtige Adresse für schnelle und preisgünstige Druckaufträge. Doch jetzt steht das schnell expandierende Würzburger Unternehmen mit Niederlassungen in Dresden, Düsseldorf und München in der Kritik der zuständigen Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Eine Betriebsratsgründung bei Flyeralarm sei »mit all den Gefahren verbunden, denen die Menschen bei gleichem Anlass im 19. Jahrhundert ausgesetzt waren«, moniert ver.di-Sekretär Peter Baumann. So sei drei Betriebsratsbefürwortern gekündigt worden. Vier seien innerhalb des Betriebs zu körperlich belastenden Arbeiten strafversetzt worden und einige hätten eine Abmahnung erhalten. Diese Angaben sind von Flyeralarm-Mitarbeitern auch gegenüber der Regionalzeitung »Mainpost« bestätigt worden. Wer sich für einen Betriebsrat einsetze, heißt es dort, müsse mit Konsequenzen rechnen." Artikel von Peter Nowak im ND vom 24.07.2009
Druckindustrie: Tarifabschluss - Manteltarif verlängert - 280 Euro Einmalzahlung und 2 Prozent ab April 2010
"Nach Warnstreiks von über 5.000 Beschäftigten in mehr als 70 Betrieben gibt es für die Druckindustrie eine Tarifeinigung. Nach über 12 Stunden haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) in der 4. Verhandlungsrunde geeinigt. Danach wird für 2009 eine Einmalzahlung für alle Beschäftigten in Höhe von 280 Euro gezahlt. Auszubildende erhalten 130 Euro. Die Einmalzahlung ist spätestens mit der September-Abrechnung dieses Jahres zu zahlen und ist auf übertarifliche Zulagen nicht anrechenbar. Zum 1. April 2010 wird eine lineare Tariferhöhung von 2 Prozent gezahlt..." Pressemitteilung von ver.di vom 03.06.2009
- ver.di ruft zu Streiks in der Druckindustrie auf
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft zu Warnstreiks in der Druckindustrie auf. Mehrere Hundert Beschäftigte werden heute in den Ausstand treten. ver.di will damit den Druck auf den Bundesverband Druck und Medien (BVDM) erhöhen, der in der laufenden Tarifauseinandersetzung bislang noch kein akzeptables Angebot gemacht hat. "Die Arbeitgeber wollen die Wirtschaftskrise missbrauchen, um die Beschäftigten von der allgemeinen Lohnentwicklung abzuhängen. Das lassen wir uns nicht gefallen", kündigte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke an..." Presseerklärung von ver.di vom 25.05.2009
Tarifstreit bei Multicolor Deutschland GmbH, Emsdetten
"Zu keiner gütlichen Einigung kam es am Dienstag, 28. Oktober, bei einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Rheine. Die Firma Multicolor besteht weiterhin darauf, den Betriebsrat Helmut Kleimeyer wegen seiner Streikbeteiligung fristlos zu kündigen. Vor Gericht konnte der Multicolor-Anwalt keine schlüssigen Argumente vortragen, wie er die fristlose Kündigung eigentlich begründen will. Eine richterliche Entscheidung wird am Donnerstag, 27. November, um 13.15 Uhr verkündet." Soweit eine Miteilung von ver.di vom 29.10.2008. Die Mitarbeiter von Multicolor haben seit dem 8. September 2008 immer wieder mit Warnstreikmaßnahmen ihren Forderungen nach einem Firmentarifvertrag Nachdruck verliehen. Die Geschäftsleitung kehrte jedoch nicht an den Verhandlungstisch zurück, sondern setzte ganz auf Repression gegen Mitarbeiter, die zum Teil schon viele Jahre in dieser Firma gearbeitet haben. Wegen der Streikbeteiligung wurde zwei Mitarbeiter gekündigt. Der Betriebsrat hat diesen Kündigungen widersprochen. Auch ein dritter Mitarbeiter, ein Betriebsrat, soll vor die Tür gesetzt werden. Diese Kündigung kann jedoch erst ausgesprochen werden, wenn das zuständige Arbeitsgericht in Rheine seine Zustimmung erklärt hat. Der gesamte Konflikt wird von ver.di auf einer Sonderseite zu Multicolor dokumentiert . Weitere Informationen finden sich beim Fachbereich 8 bei ver.di-Münsterland
Acht Jahre nach Privatisierung: Bund kauft Bundesdruckerei zurück
„Der Druck von Banknoten, Reisepässen und Personalausweisen geht acht Jahre nach Privatisierung der Bundesdruckerei wieder in die Hand des Bundes über. Die Gesellschafter des Unternehmens sowie Finanz- und Innenministerium einigten sich "grundsätzlich" darauf, dass die Bundesdruckerei "zur Wahrung der nationalen sicherheitspolitischen Interessen" an die Bundesrepublik Deutschland verkauft wird. Dies teilte die Bundesdruckerei am Dienstagabend in Berlin mit. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt…“ Agenturmeldung in der Frankfurter Rundschau vom 10.09.2008
- Bundesdruckerei: Rückkauf ist nur vorübergehend
Die Bundesregierung sieht den Rückkauf der Bundesdruckerei nur als vorübergehende Lösung an. Mittelfristig ist nach Angaben des Finanzministeriums wieder die Privatisierung angestrebt. Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 12.09.2008
Schließung der Prinovis-Tiefdruckerei in Darmstadt
- Schließung der Prinovis-Tiefdruckerei in Darmstadt zum Jahresende nun endgültig: Sozialplan mit hohen Standards vereinbart
"Knapp 280 Beschäftigte der Prinovis Tiefdruckerei in Darmstadt verlieren zum 31. 12. 2008 ihren Arbeitsplatz. Alle Versuche der Arbeitnehmerseite, eine Fortführung der Produktion am Standort Darmstadt zu erreichen, scheiterten am Konzept der Gesellschafter Bertelsmann und Axel Springer nach dem Motto: "Ein Standort muss sterben, damit an den anderen Standorten noch profitabler produziert werden kann", so ein ver.di Sprecher in der Betriebsversammlung am 9. Juni 2008, die zur Information über den vor wenigen Tagen unterzeichneten Sozialplan stattfand. (.) Vereinbart sind im Wesentlichen: Entgeltausgleiche und Mobilitätshilfen, um möglichst vielen Beschäftigten die Aufnahme einer Beschäftigung an anderen Prinovis Konzerngesellschaften zu ermöglichen. Transfermaßnahmen für alle Betroffenen und eine Transfergesellschaft für alle Betroffenen ab dem 50. Lebensjahr im Kalenderjahr 2009, um die Chancen auf Vermittlung in neue Arbeitsplätze zu fördern und Übergänge ohne Arbeitslosigkeit zu schaffen. Abfindungen für den Verlust des Arbeitsplatzes und Übergangsregelungen für Betroffene ab dem 58. Lebensjahr." Pressemitteilung von ver.di Hessen FB 8 vom 10.06.2008
- Werksschließung: Verdi rügt Prinovis
"Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die geplante Schließung der zum Prinovis-Konzern gehörenden Tiefdruckerei in Darmstadt als "skandalös" bezeichnet. "Prinovis macht Millionengewinne, während die Beschäftigten die Folgen einer verfehlten Preispolitik bezahlen sollen", sagte Verdi-Konzernbetreuer Andreas Fröhlich laut Pressemitteilung bei einer Betriebsversammlung in Darmstadt. Von den Schließungsplänen sind 300 Arbeitsplätze bedroht." dpa-Meldung in der FR vom 07.02.2008
Tarifverhandlungen in der Papierverarbeitung 2008
- Tarifeinigung in der Papierverarbeitung
"Bei den Tarifverhandlungen für die rund 100.000 Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie ist heute Morgen ein Ergebnis erzielt worden. Danach steigen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen ab 1. Mai 2008 um 3,9 Prozent und ab 1. Mai 2009 um weitere 2,9 Prozent. Die Gesamtlaufzeit des Tarifvertrages beträgt 25 Monate bis zum 30. April 2010." Pressemitteilung von ver.di vom 08.05.2008
- Warnstreiks in Papierindustrie - Ver.di fordert 8 Prozent mehr Geld
"Mehr als 1000 Beschäftigte der Papier- und Kunststoffindustrie haben nach Gewerkschaftsangaben am Donnerstag zeitweise die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft ver.di hatte im laufenden Tarifkonflikt in 50 Betrieben zu Warnstreiks aufgerufen. Schwerpunkte waren Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Ver.di fordert für die knapp 100 000 Mitarbeiter der Branche acht Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben in der ersten Verhandlungsrunde Ende März kein Angebot vorgelegt." dpa-Meldung bei ver.di vom 10.04.2008 . Siehe dazu auch:
- Warnstreiks in der Papier-, Pappe- und Kunststoffverarbeitung: Erfolgreiche Aktionen und Warnstreiks
Streik - Info von ver.di vom 11. April 2008
ver.di kündigt Widerstand gegen Entlassungen und Outsourcing bei schlott an
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Pläne zu Entlassungen und zur Tarifflucht von Tiefdruckwerken der schlott Gruppe als unverhältnismäßig und unsozial kritisiert. "Dagegen werden wir massiven Widerstand leisten", kündigte der zuständige ver.di-Experte Andreas Fröhlich an. Die schlott Gruppe hatte in der vergangenen Woche angekündigt, bei der Konzerntochter sebald in Nürnberg 100 Beschäftigte zu entlassen und knapp 100 Stellen auszugliedern. Zudem stehen bei wwk in Landau (Rheinland-Pfalz) Kündigungen an." Pressemitteilung von verdi vom 28.01.2008
Tarifrunde Druckindustrie, Zeitungen und Zeitschriften 2007
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Tarifabschluss: Akzeptanz??
"Akzeptanz statt Jubel" - so defensiv schon
die Überschrift des Tarifinfos zum Tarifabschluß
2007. Da muß dann schon eine symbolische Bedeutung der
3 vor dem Komma herbeizitiert werden - von der offensichtlich
zumindest eine ganze Reihe von Streikaktivisten nichts wußten,
wie mensch in den Kommentaren lesen kann - um irgendwie, naja,
Erfolg sagen zu können.
a) Das Ergebnis
Das Ergebnis wird in dem Tarifinfo "Akzeptanz
statt Jubel"
vom 6. Juni 2007 offiziell kommentiert, inklusive der gewohnten
Zweiphasen-Gewerkschaftsmathematik, mit drei Prozent hoch drei
Monate dividiert durch 120 Streikbetriebe macht annehmbar...
b) Die Kommentare
Einige Dutzend Kollegen haben sich auf dem Newsticker
zur Tarifrunde an der Diskussion der Tarifrunde schriftlich
beteiligt. Von Sturm aufs Gewerkschaftshaus bis zur üblichen
rituellen Schelte für Kollegen aus Klein- und Mittelbetrieben
(erscheint ja auch einfacher als über den Sinn von Warnstreiks
heute oder neue Streikformen im Zeitalter des Computers nachzudenken,
was andrerseits aber viele tun) gibt es hier alles an Meinungen
nachzulesen. Kommentare zu "Die
3 ist geschafft!“
vom 6. Juni 2007.
-
4. Tarifverhandlung Druckindustrie am 22./23. 5. 2007
in Frankfurt - um 0.30 h abgebrochen!
"Arbeitgeber provozieren erneut! Trotz eines mehr
als deutlichen Entgegenkommens von ver.di haben die Arbeitgeber
der Druckindustrie ihr sogenanntes Angebot nicht wirklich verbessert.
Das Entgegenkommen von ver.di: 3,8 Prozent ab 1.4.2007 für
12 Monate; 2,5 Prozent ab 1.4.2008 für 6 Monate; Die zweite
Erhöhungsstufe von 2,5 Prozent kann durch freiwillige Betriebsvereinbarung
bei Vorliegen von wirtschaftlichen Schwierigkeiten um höchstens
drei Monate auf den 1.7.2008 verschoben werden; Gesamtlaufzeit
18 Monate
Das provokative Angebot der Arbeitgeber: 2 Nullmonate! 2,4 Prozent
ab 1.6.2007 für 10 Monate, 180 Euro Einmalzahlung zum 1.10.2007,
die durch erzwingbare! Betriebsvereinbarung ganz oder teilweise
gestrichen werden kann; 1,8 Prozent ab 1.4.2008 für 12
Monate. Diese Erhöhung kann mit freiwilliger Betriebsvereinbarung
bei Vorliegen von wirtschaftlichen Schwierigkeiten um sechs
Monate, bis zum 1.10.2008 verschoben werden; 180 Euro Einmalzahlung
zum 1.10.2008, verbindlich für alle Betriebe.Gesamtlaufzeit
bis 31.3.2009." Ver.di
Newsticker vom 23.05.2007
- Sonderseite bei ver.di
Zu der Tarifrunde Druckindustrie, Zeitungen und Zeitschriften
2007 gibt's bei ver.di eine Sonderseite
- Konstanz: Auch Drucker stehn zum Streik bereit
"Die vierte Runde der Druckverhandlungen findet am
22. Mai in Frankfurt am Main statt, wie der Bundesverband Druck
und Medien (bvdm) in Wiesbaden mitteilte.Die Drucker, früher
hochorganisiert und allzeit kampfbereit, sind inzwischen bei ver.di
zusammengeschlossen.Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr
Lohn für die Beschäftigten und orientiert sich damals
an den Metallern." Bericht
bei stattweb.de vom 19.05.2007
Neue Arbeitsbedingungen in der Druckvorstufe
"Für Menschen, die in der alten Bundesrepublik aufgewachsen sind, galten die Belegschaften in der Druckindustrie einst als die kämpferischsten überhaupt. Das mag aus heutiger Sicht verwundern, denkt man doch derzeit bei streikenden Druckern eher an defekte Bürogeräte. Tatsächlich gab es in den 70er und 80er Jahren eine Reihe größerer Arbeitskämpfe im Zusammenhang mit der Einführung rechnergestützter Satzsysteme, die auf den ersten Blick auch keineswegs in Niederlagen endeten, aber angesichts der tiefgreifenden Umstrukturierung insbesondere für die in der Druckvorstufe arbeitenden Schriftsetzer, Druckvorlagenhersteller und Reprofotografen auch nicht als Siege gelten können." Artikel von Søren Jansen und Susann Sax erschienen in Wildcat 77 vom Sommer 2006.
Wie man mit Büchern an die Wand fährt
"Welche Eltern kennen nicht Janosch? Der Beltz&Gelberg-Verlag ist für gute Kinderbücher bekannt. Er gehört zur Beltz-Gruppe (Weinheim/Bergstraße), die mit Titeln wie "Psychologie heute" anerkannte Fachzeitschriften und Bücher produziert. Weniger bekannt ist, daß dies unter Bedingungen geschieht, die nicht ins 21. Jahrhundert passen..." Artikel von Hans Dölzer. Siehe dazu die Sonderseite von ver.di-Rhein-Neckar zum Druckhaus Beltz mit Bildern von Hans Dölzer
Tarifflucht bei der FAZ-Druckerei?
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Drucker konnten Tarifflucht verhindern. Frankfurt/Main: Streikdrohung der Mitarbeiter der Societätsdruckerei zeigte Wirkung
"Nach drei Wochen Mobilisierung der Belegschaft ist es den Beschäftigten der Frankfurter Societätsdruckerei (FSD) Ende letzter Woche gelungen, den vom Management vorgesehenen Einstieg in ein hausinternes Tarifdumping durch schrittweise Zerschlagung des namhaften Traditionsunternehmens zu verhindern." Artikel von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 29.12.2005
- FAZ-Druckerei will aus Tarifvertrag flüchten. Frankfurter Unternehmen will Teile der Belegschaft in eine Tochtergesellschaft verschieben, die weniger zahlt. Beschäftigte leisten Widerstand
"Bei der Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD), die neben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und der Frankfurter Neuen Presse eine Reihe renommierter Fachblätter herstellt, ist ein halbes Jahr nach der letzten großen Streikbewegung ein neuer betrieblicher Konflikt entbrannt. Am Mittwoch protestierten FSD-Belegschaftsangehörige am Firmentor gegen drohendes hausinternes Tarifdumping durch schrittweise Zerschlagung des Traditionsunternehmens." Artikel von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 23.12.2005
Arbeitsplatzabbau bei Schlott Sebald Nürnberg
Nach dem Tiefdruck nun auch Arbeitsplätze in der Nürnberger Druckweiterverarbeitung akut gefährdet - und wie dabei ein unliebsamer Betriebsrat kalt gestellt werden soll! Pressemitteilung des ver.di Fachbereichs Medien, Nürnberg, vom 3. Juni 2002
BZV (Berliner Zustell- und Vertriebsgesellschaft: Feindbild Gewerkschaft. Berliner Zeitungszusteller stehen nach ver.di-Warnstreik auf der Straße
"Gut eine halbe Million Berliner beginnen ihren Tag mit der Lektüre einer abonnierten Tageszeitung. In den Berliner Bezirken Neukölln, Wilmersdorf, Steglitz und Zehlendorf zogen am Dienstag vergangener Woche viele von ihnen statt ihrer Tageszeitung ein Flugblatt aus dem Briefkasten. »Auf Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di«, hieß es darin, tritt ihr »Zeitungszusteller in einen eintägigen Warnstreik« mit dem Ziel, »einen Lohntarifvertrag für die Zustellung von Zeitschriften und Zeitungen durchzusetzen«, der seit Jahren hartnäckig verweigert wird...." Artikel von Ralf Wurzbacher in Junge Welt vom 29.11.2001 |